Grundwissen Geschichte Jahrgangsstufe 9 1. Fähigkeit, den in Jahrgangsstufe 9 behandelten historischen Zeitraum anhand folgender Daten zu gliedern: 1918 1923 1929 30. Januar 1933 9. November 1938 1. September 1939 20. Juli 1944 8./9. Mai 1945 1946 23. Mai 1949 1949 17. Juni 1953 1961 1963 Novemberrevolution Hitlerputsch Weltwirtschaftskrise Hitler Reichskanzler Novemberpogrom Beginn des Zweiten Weltkriegs Attentat auf Hitler Bedingungslose Kapitulation Deutschlands Verfassung des Freistaats Bayern Grundgesetz Gründung der beiden deutschen Staaten Aufstand gegen das DDR-Regime Mauerbau Deutsch-französischer Freundschaftsvertrag 2. Fähigkeit, die folgenden historischen Begriffe zu verstehen, analytisch anzuwenden und sich mit ihrer Hilfe in Geschichte und Gegenwart zu orientieren: Völkerbund Internationale Organisation zur Förderung der Zusammenarbeit der Nationen und zur Gewährleistung des Friedens, 1920 auf Anregung des amerikanischen Präsidenten Wilson gegründet. Weimarer Verfassung Erste demokratische Verfassung Deutschlands, benannt nach dem Ort ihres Beschlusses (1919). Geldentwertung durch Vermehrung der umlaufenden Geldmenge in Volkswirtschaften mit Papiergeld. Inflation Banknote aus der Weimarer Inflationszeit „Machtergreifung“ 30. Januar 1933; von den Nationalsozialisten gefeierter Tag der „Machtübernahme“. Nationalsozialismus Völkische, antisemitische, nationalistische Bewegung in Deutschland (1933-1945), die sich 1920 als Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (NSDAP) organisiert und die unter Führung Adolf Hitlers 1933 eine Diktatur errichtet. 1 Antisemitismus Allgemeine Bezeichnung für die negative Einstellung gegen die als Minderheit in verschiedenen Staaten lebenden Juden. „Ermächtigungsgesetz“ Das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ (1933) bildet die Grundlage zur Errichtung der NS-Diktatur; gibt der Regierung unter Adolf Hitler die Ermächtigung, ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen, die u.a. gegen die Weimarer Verfassung verstoßen. „Gleichschaltung“ Unterordnung aller wichtigen Organisationen des öffentlichen Lebens unter die nationalsozialistische Politik und Ideologie. „Nürnberger Gesetze“ Bezeichnung für das „Reichsbürger-Gesetz“ und das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ (1935), die zukünftig nur noch „Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes“ volle politische Rechte einräumen. Als Völkermord (Genozid) wird die Absicht bezeichnet, eine Systematische Bevölkerungsgruppe aus religiösen, rassischen, ethnischen Vernichtung der europäischen Juden oder nationalen Gründen völlig oder weitgehend zu vernichten; die Perfektion der systematischen Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten gilt als einzigartig. Holocaust bzw. Shoa Systematische Vernichtung der europäischen Juden während der nationalsozialistischen Herrschaft. Krematorium im KZ Buchenwald Konzentrationsund Vernichtungslager In totalitären Staaten ein Mittel, um politische Gegner und missliebige Minderheiten systematisch durch Vergasung, Massenerschießungen, Zwangsarbeit, sadistische Quälereien, Seuchen oder Hunger auszuschalten oder zu beseitigen 2 Lagertor von Auschwitz Widerstand Nach dem Widerstandsrecht ist es den Menschen erlaubt, sich aktiv (notfalls aber auch mit Gewalt) oder passiv zu wehren, wenn die Staatsgewalt die Menschenrechte oder die Verfassungsgrundrechte verletzt oder gar missachtet. Sophie Scholl, deutsche Widerstandskämpferin in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde wegen ihres Engagements in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet. Münchner Abkommen Konferenz von Potsdam Das am 30. Sept. 1938 von Großbritannien, Frankreich und Deutschland unterzeichnete Abkommen verpflichtet die Tschechoslowakei die Sudetengebiete zu räumen, die gleichzeitig von deutschen Truppen besetzt werden. Hitler erklärt daraufhin, keine weiteren territorialen Ansprüche mehr zu haben. Auf der Konferenz 1945 beschließen die USA, Großbritannien und die UdSSR die Grundzüge für die Behandlung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg (u.a. „die 5 Ds“). Flucht und Vertreibung Als Folge des verlorenen Weltkrieges kommt es zu einer riesigen Bevölkerungsbewegung (insgesamt 14 Mio. Menschen) von Deutschen von Ost nach West (Flucht vs. systematische Vertreibung). Besatzungszonen Einteilung des deutschen Territoriums nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg unter den vier Siegermächten, die als Besatzungsmächte agieren und ihr jeweiliges Territorium verwalten. Entnazifizierung Bestreben der Alliierten nach 1945, Deutschland von nationalsozialistischem Gedankengut zu befreien, ehemalige Nazis zu bestrafen und die Deutschen zu demokratisieren. Währungsreform Ablösung einer alten durch eine neue Währung (1923 und nach dem Zweiten Weltkrieg). Deutsche Frage Ungelöste nationale Frage, die durch die Teilung Deutschlands nach 1945 als Folge des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges entsteht; erst 1990 durch die deutsche Wiedervereinigung gelöst. 3 Kalter Krieg 1947 geprägter Begriff für den Ost-West-Konflikt, in dem beide Supermächte versuchen, angesichts einer atomaren Gefahr, einen „heißen Krieg“ zu vermeiden, aber gleichzeitig ihre Machtpositionen zu behaupten und auszubauen. Westintegration Wirtschaftliche und politische Einbindung der BRD in das westliche Bündnis, die u.a. durch den Eintritt in die NATO 1955 vollzogen wird und gleichzeitig wichtige Etappe auf dem Weg zur europäischen Einigung ist. NATO North Atlantic Treaty Organization: westliches Verteidigungsbündnis, 1949 gegründet vor dem Hintergrund der amerikanischen Eindämmungspolitik gegenüber der Sowjetunion. Warschauer Pakt 1955 von der Sowjetunion gegründetes Gegenbündnis der Ostblockstaaten zur NATO. Europäische Einigung Stufenweise erreichter Einigungsprozess der europäischen Staaten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nahostkonflikt Politischer und z.T. militärischer Konflikt um das Existenzrecht des Staates Israel und die Rechte der Palästinenser an diesem Land sowie um die Gründung eines eigenen palästinensischen Staates. Nord-Süd-Konflikt In Anlehnung an den Begriff „Ost-West-Konflikt“; Interessenkonflikt zwischen reichen (vornehmlich nördlich des 30. Breitengrades liegenden) Staaten und armen Ländern (Entwicklungs- und Schwellenländer südlich davon). Hungernde Kinder in Bangladesch, einem der ärmsten Länder der Erde UNO Vereinte Nationen (United Nations Organization); 1945 als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes und zur Friedenssicherung gegründet; basiert auf Idee der Gleichberechtigung der Staaten und der Selbstbestimmung der Völker. Viel Spaß beim Lernen wünschen im Namen der Fachschaft Geschichte Christiane Bauer, Susanne Burkert und Harald Fischmann „Online-Trainingslager“ unter http://geschichte.julius-echter-gymnasium.de 4