Geschichte 9. Klasse Grundwissen Weimarer Republik

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Geschichte 9. Klasse
Grundwissen
Weimarer Republik
1918
1923
Novemberrevolution
Hitler-Ludendorff-Putsch
1. Inflation: Geldentwertung durch Vermehrung der umlaufenden Geldmenge in
Volkswirtschaften mit Papiergeld. Der Staat lässt Geld drucken, die Warenmenge wird
aber nicht vermehrt. Die Störung des Verhältnisses zwischen Geldmenge und
Warenmenge führt zu steigenden Preisen und zu Kaufkraftschwund.
2. Weimarer Verfassung: Erste demokratische Verfassung Deutschlands, entstanden
1918. Der Reichstag wurde dabei nach dem Verhältniswahlrecht gewählt.
Problematisch war die starke Stellung des Reichspräsidenten, der im Notfall ohne die
Mehrheit des Parlaments regieren konnte.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
1929
30. 01. 1933
23. 03. 1933
09. 11. 1938
01. 09. 1939
20. 07. 1944
Weltwirtschaftskrise
Hitler wird Reichskanzler
„Ermächtigungsgesetz“
Novemberpogrom
Beginn des Zweiten Weltkrieges
Attentat auf Hitler
1. Antisemitismus:
Der Begriff wurde am Ende des 19. Jh. zur allgemeinen Bezeichnung für negative
Einstellungen gegen die als Minderheiten in verschiedenen Staaten lebenden Juden.
Während der Kreuzzüge, bei ungeklärten Seuchen und bei Wirtschaftskrisen kam es
im Mittelalter zu Judenverfolgungen. Trotz der rechtlichen Gleichstellung seit Ende
des 18. Jhs verschärfte sich der Antisemitismus in der zweiten Hälfte des 19. Jh.
zusammen mit dem aufkommenden Nationalismus wieder.
2. „Drittes Reich“:
Diesen Begriff verwendeten die Nationalsozialisten zu propagandistischen Zwecken in
Anlehnung an das erste Reich, das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ (bis
1806), sowie das zweite Reich, das Kaiserreich 1871-1918.
3. „Gleichschaltung“
bedeutet die Unterordnung aller wichtigen Organisationen (z.B. Medien,
Gewerkschaften) des öffentlichen Lebens unter die nationalsozialistische Politik und
ihre Ideologie (z.B. Führerprinzip).
4. Holocaust / Shoa :
Eigentlich griechische Bezeichnung („holocauston“) für ein Brandopfer von Tieren.
Seit Ende der 1970er Jahre wurde damit die Vernichtung der europäischen Juden
durch Gas und Feuer während der nationalsozialistischen Herrschaft bezeichnet.
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5. Konzentrations- und Vernichtungslager
sind in totalitären Staaten ein Mittel, politische Gegner und missliebige Minderheiten
auszuschalten oder zu beseitigen. Im DR wurde das erste KZ 1933 in Dachau errichtet.
1944 bestanden 20 KZs mit 165 angeschlossenen Zwangsarbeiterlagern. Insgesamt
waren in den KZs 1944/45 1,6 Mio. Menschen gefangen. Ab 1941 wurden
Vernichtungslager eingerichtet. Sie dienten der systematischen Vernichtung der
Menschen durch Gas, Massenerschießungen, Zwangsarbeit, Seuchen und Hunger. Bis
1945 wurden in den Vernichtungslagern und KZs zwischen 5 und 6 Mio. Menschen
getötet.
6. „Machtergreifung“:
Die NSDAP feierte den 30. Januar 1933 als Tag der „Machtergreifung“ Hitlers.
Tatsächlich hatte ihm RP Hindenburg lediglich die Kanzlerschaft und die Aufgabe der
Regierungsbildung übertragen. Die eigentliche Machtergreifung vollzog sich erst in
den folgenden Monaten durch den Prozess der „Gleichschaltung“.
7. Das Münchner Abkommen
wurde am 30. September 1938 von Großbritannien, Frankreich, Italien und dem DR
unterzeichnet und verpflichtete die Tschechoslowakei, die Sudetengebiete zu räumen,
die gleichzeitig von deutschen Truppen besetzt wurden.
8.
Nationalsozialismus
bezeichnet die völkische, antisemitische, nationalistische Bewegung in Deutschland
(1919-1945), die sich 1920 als Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
(NSDAP) organisierte und unter Führung Adolf Hitlers in Deutschland 1933 eine
Diktatur errichtete. Mit dem Begriff soll zudem die Zielsetzung der
Nationalsozialisten umschrieben werden, unter strikter Ablehnung des internationalen
marxistischen Sozialismus die eigene Nation durch innere soziale Versöhnung zur
klassenlosen „Volksgemeinschaft“ zu entwickeln.
9. „Nürnberger Gesetze":
Der Begriff gilt als Bezeichnung für das „Reichsbürger-Gesetz“ und das „Gesetz zum
Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“, die anlässlich des Nürnberger
Parteitags der NSDAP 1935 verabschiedet wurden. Danach sollten die „vollen,
politischen Rechte“ zukünftig nur den Inhabern des „Reichsbürgerrechts“ zustehen,
das nur an „Staatangehörige deutschen oder artverwandten Blutes“ verliehen werden
sollte. Die Nürnberger Gesetzte verbreiterten die juristische Basis für Diskriminierung
und Verfolgung der Juden in Deutschland. Nun konnten jüdische Beamte entlassen,
jüdischen Ärzten, Apothekern und Anwälten die Berufszulassung entzogen werden.
Bereits Schulkinder wurden isoliert und schließlich in „Judenschulen“ konzentriert.
Mit Juden zu verkehren oder Geschäftsverbindungen zu unterhalten, war verboten. Als
„Rassenschande“ unter Androhung von langen Zuchthausstrafen verboten waren
ebenso Ehen oder außereheliche Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden. Jeder
Deutsche musste als Vorbedingung für die Eheschließung oder eine Anstellung im
öffentlichen Dienst einen „Ahnenpass“ mit dem Nachweis „arischer“ Abstammung
über mindestens drei Generationen beibringen.
10. Systematische Vernichtung der Juden/Völkermord
Als Völkermord (Genozid) wird die Absicht bezeichnet, eine Bevölkerungsgruppe aus
religiösen, rassischen, ethischen oder nationalen Gründen völlig oder weitgehend zu
vernichten. Zwar wurden schon in der Antike und im Mittelalter bestimmte
Volksgruppen teilweise oder völlig ausgerottet, ungleich größere Ausmaße erreichte
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der Völkermord allerdings zu Beginn der Neuzeit und im 20. Jh. Die systematische
Vernichtung der Juden durch die deutschen Nationalsozialisten gilt als beispiellos.
11. Widerstand
Nach dem im 17. Jh. formulierten Widerstandsrecht ist es erlaubt oder sogar geboten,
sich notfalls auch gewaltsam zu wehren, wenn die Staatsgewalt die Menschenrechte
oder die Verfassungsgrundrechte völlig missachtet. Es kann zwischen aktivem und
passivem Widerstand, zwischen Widerstand mit Gewalt und gewaltfreiem Widerstand
unterschieden werden. Schlüssige Regeln, in welchen Situationen welche Form des
Widerstands (z. B. Tötung) zulässig ist, gibt es nicht. Maßgeblich ist allein die
Gewissensentscheidung. Das Grundgesetz Deutschlands erlaubt in Art. 20 Abs. 4
Widerstand gegen den Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung.
Deutschland nach dem Krieg
08. / 09. 05. 1945
1946
1949
23. 05. 1949
17. 06. 1953
1961
bedingungslose Kapitulation Deutschlands
Verfassung des Freistaates Bayern
Gründung der beiden deutschen Staaten
Grundgesetz
Aufstand gegen das DDR-Regime
Mauerbau
1. Besatzungszonen
Deutschland verlor nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg die
Regierungsgewalt über sein Territorium. Es wurde nun von den vier
Siegermächten, die als Besatzungsmächte agierten, verwaltet (USA, GB, SU,
Frankreich). Jede Besatzungszone unterstand dem Oberbefehlshaber der jeweiligen
Siegermacht.
2. Blockbildung
So bezeichnet man die nach 1945 einsetzende Formierung von Staaten in zwei
feindlich gegenüber stehenden „Blöcken" (einen westlichen und einen östlichen).
Die Führungsstaaten USA und UdSSR scharten dabei jeweils Verbündetet um sich.
3. Die Deutsche Frage
Unter der Deutschen Frage versteht man die ungelöste Nationale Frage, die durch die
Teilung Deutschlands nach 1945 als Folge des Zweiten Weltkriegs und des Kalten
Kriegs entstanden ist. Die Politik aller Bundesregierungen war bis 1990 darauf
ausgerichtet, die Deutsche Frage offen zu halten und damit die Einheit
Deutschlands wiederherzustellen. Das Vorgehen war jedoch unterschiedlich: Nach
der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde diese von den
westdeutschen Politikern als einzig legitime Vertreterin aller Deutschen gesehen.
Erst 1972 unter der sozial-liberalen Regierung wurde die Existenz der DDR
anerkannt. Durch die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde die Deutsche
Frage gelöst.
4. Entnazifizierung
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Der Begriff bezeichnet das Bestreben der Alliierten nach 1945, Deutschland von
NS-Gedankengut zu befreien, die Menschen, die an Verbrechen der Nazi-Zeit
beteiligt waren, zu bestrafen und die Deutschen demokratisch umzuerziehen.
5. Flucht und Vertreibung
Als Folge des verlorenen Zweiten Weltkriegs kam es zu einer riesigen
Bevölkerungsbewegung von Deutschen von Ost nach West. Sie begann mit der
Flucht von Deutschen vor der Roten Armee und fand ihren Höhepunkt in der
systematischen Vertreibung aus Gebieten östlich der Oder-Neiße-Grenze und Ostbzw. Südosteuropas. 14 Mio. Deutsche mussten ihre Heimat verlassen, viele kamen
dabei um.
6. Kalter Krieg
Vom Journalisten Lippman 1947 geprägter Begriff für den Ost-West-Konflikt.
Beide Supermächte wollten angesichts der Gefahr einer atomaren Vernichtung
einen „heißen" Krieg vermeiden, aber gleichzeitig doch ihre Machtstellung
behaupten und ausbauen. Eingebunden in die feindlichen Militärbündnisse NATO
und Warschauer Pakt bekämpften sich die beiden Weltmächte in
Stellvertreterkriegen, durch Spionage, Propaganda, wirtschaftlichen und
politischen Druck.
7. Konferenz von Potsdam
Auf dieser Konferenz (17. 7. - 2. 8. 1945) beschlossen die USA, Großbritannien und
UdSSR die Grundzüge für die Behandlung Deutschlands nach dem Krieg. Die OderNeiße-Linie wurde die Ostgrenze Deutschlands.
8. NATO
Die NATO verstand sich während des Kalten Krieges zwar vorwiegend als
Verteidigungsbündnis gegen die UdSSR, verfolgte mit ihrer Gründung aber auch
weitere Ziele, v. a. die Regelung internationaler Streitfälle, gemeinsamen
Widerstand gegen bewaffnete Angriffe und Beistandspflicht. Neben der
Führungsmacht USA gehören viele europäische Staaten an, die Bundesrepublik
Deutschland seit 1955.
9. Währungsreform
Der Begriff Währungsreform besagt, dass eine alte Währung durch eine neue
abgelöst wird. In Deutschland kam es 1923 (nach dem Ersten Weltkrieg) und wieder
nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Währungsreform. Am 20. Juni 1948 wurde
in den drei westlichen Besatzungszonen durch die Besatzungsmächte die Ablösung
der Reichsmark durch die Deutsche Mark (DM) durchgeführt.
10. Warschauer Pakt
Der 1955 von der Sowjetunion gegründete Warschauer Pakt stellte ein Gegenbündnis
zur NATO dar. Er verstand sich als „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit
und Beistand" zwischen den Staaten des Ostblocks und war dessen wichtigste
multilaterale Organisation. Der Warschauer Pakt wurde 1990 aufgelöst.
11. Westintegration
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Deutschland in vier Besatzungszonen
geteilt. Während die SBZ im Sinn des Sozialismus umgestaltet wurde, orientierten
sich die drei Westzonen an den politischen Vorgaben ihrer Besatzungsmächte. Der
beginnende Kalte Krieg zwang die westdeutschen Politiker dazu, Bündnisse zu
suchen. K. Adenauer trieb deshalb die Westintegration der Bundesrepublik
Deutschland durch den Beitritt zu wichtigen europäischen Gremien voran, sie
wurde schrittweise Mitglied in den Organisationen der westlichen
Staatengemeinschaft.
Die Welt im Schatten des Kalten Krieges
1963 Deutsch – französischer Freundschaftsvertrag
1. Entkolonialisierung
Nach dem Zweiten Weltkrieg errangen fast alle Kolonien die staatliche
Unabhängigkeit. Die Entkolonialisierung entsprach dem Selbstbestimmungsrecht
der Völker und wurde durch den Kalten Krieg beschleunigt. Teils führte der Weg in
die Unabhängigkeit über kriegerische Auseinandersetzungen mit der ehemaligen
Kolonialmacht (z. B. in Algerien), teils über zwar langwierige, im Wesentlichen
aber friedliche Verhandlungen (z. B. in Indien). Die neuen Staaten der so
genannten Dritten Welt, meist Entwicklungsländer, wurden von den Staaten des
westlichen und östlichen Lagers umworben. Die großen wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Schwierigkeiten bedingten oft die Bildung von Diktaturen.
2. Europäische Integration/Einigung
Integration meint allgemein die Zusammenfügung einzelner Teile zu einem
einheitlichen Ganzen. Auf die demokratischen Staaten Westeuropas, heute Europas,
bezogen, bezeichnet der Begriff den stufenweisen Einigungsprozess in Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft. Überstaatliche Organe der Europäischen Union handeln
in diesen Bereichen für alle Staaten der Gemeinschaft. Der gemeinsame freie Markt
besteht heute weitgehend uneingeschränkt, während die politische Einheit nur
schrittweise und über einen längeren Zeitraum hergestellt werden kann.
3. Nahostkonflikt
Der Nahostkonflikt ist ein politischer und zum Teil militärischer Konflikt um das
Existenzrecht des Staates Israel und die Rechte der Palästinenser an diesem Land
sowie um die Gründung eines eigenen palästinensischen Staates. In diese
Auseinandersetzungen sind und waren neben Israel und verschiedenen
palästinensischen Organisationen (v. a. die PLO) auch fast alle arabischen Staaten
verwickelt. Bis heute befassen sich zahlreiche Friedens- und Sicherheitsbemühungen
der Weltgemeinschaft mit der Lösung des Konflikts.
4. Nord-Süd-Konflikt
Für den Interessenkonflikt zwischen reichen und armen Ländern hat man – in
Anlehnung an den Ausdruck „Ost-West-Konflikt" – den Ausdruck „Nord-SüdKonflikt" geprägt. Er bezieht sich auf die Tatsache, dass die wohlhabenden Länder
vorwiegend nördlich des 30. Grades nördlicher Breite liegen, die Entwicklungs- und
Schwellenländer südlich davon. Der Abstand zwischen beiden wird offenbar
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größer, die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der meisten Entwicklungsländer
spitzen sich zu. Eine Lösung des Konflikts ist nicht abzusehen.
5. UNO
Die Vereinten Nationen (engl.: United Nations, UN, oder United Nations
Organization, UNO) wurden 1945 als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes
gegründet. Die UNO basiert auf der Idee der Gleichberechtigung der Staaten und
der Selbstbestimmung der Völker. Ihre Hauptaufgaben bestehen in der Sicherung
des Friedens, der Verständigung der Völker sowie der internationalen
Zusammenarbeit zur Lösung wirtschaftlicher, kultureller, sozialer und
humanitärer Probleme.
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