Vortrag Prof. Dr. Sorge

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Wärmedämmung eines Gebäudes
- Fluch oder Segen
Prof. Wolfgang Sorge
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Inhalt
Wärmedämmung eines Gebäudes
Muss ich das? Lohnt sich das? Nützt es was?
Motivation – freiwillig und verordnet
Dämmung – warm, feucht, luftdicht?
Dämmung – innen oder außen?
Lohnt sich Dämmung – energetisch und wirtschaftlich?
Förderung von Dämm-Maßnahmen
Motivation
Individuelle Ansprüche an das Gebäude
Mehr als ein
• „Dach über dem Kopf“
•
•
•
•
•
•
Behaglichkeit und Komfort
Nachhaltigkeit
Schadensfreiheit
Ressourcenschutz
Werterhalt
Bezahlbarkeit
Motivation
Gebäude und Energie - die Herausforderung
Notwendigkeit
•
Ressourcenschutz
•
Senkung der Schadstoffkonzentration, insbesondere CO2
•
Umweltauswirkung reduzieren,
wie Temperaturanstieg und Anstieg der Meeresspiegel
Motivation
Gebäude und Energie - die Herausforderung
Energiedesign
Architekten und Bauingenieure können
• entwerfen und entwickeln
• gesamtheitlich koordinieren und bewerten
• energetische Anforderungen im Entwurf integrieren
Motivation
Gebäude und Energie - die Herausforderung
Chancen
•
marktfähige, nachhaltige Immobilien
•
Behaglichkeit und Komfort
•
Nutzung lokaler Ressourcen und regenerativer Energien
•
Stärkung der lokalen Wirtschaft
•
weniger Konflikte in Gebieten mit konventionellen Ressourcen
•
Aufgaben für jeden Bauherren, für Architekten und Ingenieure
Motivation
Gebäude und Energie - die Herausforderung
Gebäudeentwurf und energetischer Entwurf
Beispiele zwischen unzureichend und gut
Verordnete Anforderung: Entscheidung für Effizienz
Strategien zur Energieeinsparung
Suffizienz
und
Effizienz
1973 - 2012
Suffizienz:
Askese oder Konsumverzicht
Effizienz:
Verhältnis von
Energieausbeute zu Energieeinsatz
Strategie:
wenig Verbrauch – effiziente Technik – Nutzung regenerativer Energien
Motivation
Verordnete Anforderungen an Gebäude
•
•
•
•
•
Europäische Gebäuderichtlinie 2010
Energieeinsparungsgesetz, zuletzt geändert 2013
Energieeinsparverordnung 2014
Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung, 2016
DIN 4108-2:2013 Wärmeschutz und Energieeinsparung im Hochbau
• ´zukünftig
Gebäudeenergiegesetz GEG 2017 (Entwurf)
Zusammenfügung des Energieeinsparungsgesetzes,
der Energieeinsparverordnung und des
Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes
Energetische Anforderungen –EnEV 2014
• Energieeinsparverordnung EnEV 2014
Begrenzung der CO2 Emissionen durch Begrenzung des
Primärenergiebedarfs
Anforderungen an
den Jahresprimärenergiebedarf
die Transmissionswärmeverluste
Definition von Referenzwerten („guter Standard“) , mit Verschärfung
der Anforderung 1.1.2017 um 25% erfolgte keine Anpassung der
Referenzwerte, es ist der Faktor 0,75 auf das Ergebnis
anzuwenden
umzusetzen mit
Dämmung von Bauteilen
energieeffizienter Gebäudetechnik mit Nutzung regenerativer
Energien (Anwendung des Erneuerbare Energien- Wärme-Gesetz
Dokumentation der Kennwerte (Energieausweis)
Energetische Anforderungen –EnEV 2014
• Energieeinsparverordnung EnEV 2014
Ausstellung von Energieausweisen für Transparenz und Anreiz
Anforderungen an
Erstellung der Ausweise
Energiebedarfsausweise für Neubauten für das fertiggestellte
Gebäude
Energiebedarfsausweise oder Energieverbrauchsausweise für
Bestandsgebäude
Aushangpflicht für Energieausweise in öffentlichen Gebäuden mit
Nutzflächen über 250 m², private Gebäude mit starkem
Publikumsverkehr und Fläche über 500 m²
Pflicht zur Aushändigung des Energieausweises bei Verkauf oder
Vermietung
Energetische Anforderungen –Entwurf GEG 2017
• Gebäudeenergiegesetz GEG (im Februar 2017 im Bundeskabinett aber
nicht verabschiedet, daher vorr. erst in der nächsten Legislaturperiode)
Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung Erneuerbarer
Energien zur Wärme und Kälteerzeugung in Gebäuden
Zusammenführung des Energieeinsparungsgesetzes, der
Energieeinsparverordnung und des erneuerbare Energien
Wärmegesetzes
einheitliches Anforderungssystem für Neubauten, Integration von
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
geringer Primärenergiebedarf durch energetisch hochwertigen
baulichen Wärmeschutz, damit effiziente Energienutzung und
Deckung des Energiebedarfs durch regenerative Energien
Niedrigstenergiegebäude (für neu zu errichtende Gebäude der öffentlichen
Hand ab 2019 einzuhalten) entspricht dem KfW 55 Standard
ab 1.1.2018 für öffentliche Gebäude: Verschärfung gegenüber 1.1.16
26% bez. Jahresprimärenergiebedarf, 12% baulicher Wärmeschutz
Motivation
Verordnungen –welche Zielwerte?
Gebäude nach EnEV
Niedrigstenergiegebäude
Klimaneutrales Gebäude
Nahezu Null-Energiegebäude
 Niedrigenergiegebäude (nicht definiert)
 Energieeinsparungsgesetz
 Klimaschutzplan der Bundesregierung
 EU Gebäuderichtlinie 2010,
umzusetzen bis 2019/21
( im Entwurf Gebäudeenergiegesetz 2017)
Baulicher Wärmeschutz
No Stammtisching
Vorurteile richtigstellen:

Eine korrekt ausgeführte Wärmedämmung begünstigt in keinem Fall
Schimmelpilzwachstum

Wände atmen nicht

Richtig lüften ist wichtig,
wegen der dichten Fenster, nicht wegen der dichten Wärmedämmung

Wärmedämmung ist Klimaschutz
Motivation
Verordnete Anforderungen an Wärmedämmungen
QT Transmissionswärmeverluste
QS solare Wärmegewinne
QI interne Wärmegewinne
QL Lüftungswärmeverluste
QS solare Wärmegewinne
Wärmetechnische Kennwerte
Baustoffe und Baukonstruktionen
Baustoffeigenschaft
• Wärmeleitfähigkeit 
i.A. gilt: je leichter der Baustoff ist,
umso geringer ist dessen Wärmeleitfähigkeit und
umso höher ist die Dämmwirkung
Wärmetechnische Kennwerte
Baustoffe und Baukonstruktionen
Bauteileigenschaft
• Wärmedurchlasswiderstand R = d/
abhängig von der Dicke und der Wärmeleitfähigkeit
Eigenschaft eines Bauteils zwischen „innen“ und „außen“
• Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert
Heizwärmeleistung in W je m² Bauteilfläche bei 1 K Temperaturdifferenz
innen
aussen
Dämmung verordnet
Was ist vorgeschrieben?
• DIN 4108-2:2013-02 Wärmeschutz und Energieeinsparung im Hochbau
Zielsetzung
Mindestwärmeschutz zur Vermeidung von Bauschäden und
Sicherstellung hygienischer Wohnverhältnisse
Anforderungen an
den Mindestwärmeschutz
den sommerlichen Wärmeschutz
die Tauwasserfreiheit und Schimmelpilzfreiheit von Oberflächen
umzusetzen mit
Dämmung von Bauteilen (Mindest-Wärmedurchlasswiderstände)
Gewährleistung von Mindest-Oberflächentemperaturen auch im
Bereich von Wärmebrücken
ausreichender Wohnungslüftung (DIN Fachbericht 4108-8 und
DIN 1946 Teil 6 )
Mindestwärmeschutz DIN 4108-2:2013-02
Ausschnitt aus Tabelle 3 DIN 4108-2:2013
Anforderungen an Wärmedurchgangskoeffizienten
Erneuerung, Austausch, Sanierung von Bauteilen
EnEV 2014
keine
Verschärfung
2016,
bisher
keine
Verschärfung
im Entwurf
des GEG 2017
Bagatellgrenze 10% der Bauteilfläche
Anforderungen an Wärmedurchgangskoeffizienten
Nachrüstverpflichtung EnEV 2014
Oberste, zugängliche Geschossdecken, die nicht die
Anforderungen der DIN 4108-2:2013-02 erfüllen
Dämmverpflichtung
U-Wert maximal 0,24 W/(m²K).
Ausnahme bei Sanierung eines Sparrendachs
Bei Dämmung von Deckenzwischenräumen oder
Sparrenzwischenräumen gilt:
Ist die Dämmschichtdicke wegen einer
innenseitigen Bekleidung oder der Sparrenhöhe
begrenzt, so gilt die Anforderung als erfüllt,
wenn die nach anerkannten Regeln der Technik
höchstmögliche Dämmschichtdicke
(bei einem Bemessungswert der
Wärmeleitfähigkeit λ = 0,035 W/(m·K)) eingebaut wird
Referenzwerte Wohngebäude Neubau
Gebäudehülle EnEV 2014
Empfehlung: mit strengerer Anforderung 2016: Werte um 25% reduzieren
dickere Dämmungen lohnen sich nicht?
Wo liegt das Optimum?
heute übliche Dämmstoffdicken
U – Wert
Welche Dämmstoffdicken „lohnen sich“ ?
Energetische Amortisation
Betrachtung der grauen Energie
Ergebnisse Bachelorarbeit Susanne Kauert
Wirtschaftliche Amortisation
Betrachtung der Investitionskosten und der Betriebskosten
Energieeinsparung
Ersparte Energiekosten
Investitionskosten
Graue Energie
0,5 … 10 Jahre
7 … 30 Jahre
Zeit
Wärmestrom und Oberflächentemperatur
Berechnung des Temperaturverlaufes aus den
Lufttemperaturen innen (i) und außen (e), den
Wärmeübergangswiderständen innen (Rsi) und außen (Rse), und den
Wärmedurchlasswiderständen der einzelnen Bauteilschichten (R1 bis Rn)
Wärmestromdichte durch ein Bauteil
q = U x (i - e)
Oberflächentemperatur
si= i - Rsix q
si= i - Rsix U x (i - e)
Oberflächentemperatur – Behaglichkeit und kein Schimmel
Temperaturverlauf zwischen innen und aussen
Behaglichkeit:
empfundene Temperatur ist
Mittelwert aus Luft- und Oberflächentemperatur
Oberflächentemperatur und Behaglichkeit

U = 0,5 W/(m²K)

U = 1,0 W/(m²K)

U = 1,5 W/(m²K)
30
Thermische Behaglichkeit
Raumlufttemperatur θL
noch
behaglich
28
unbehaglich
warm
Raumumschließungs-
26
flächentemperatur θU
24
22
behaglich
20
18
16
14
12

U = 2,5 W/(m²K)
Raumlufttemperatur
20 °C
Quelle: Frank, 1975

U = 0,1 W/(m²K)
Oberflächentemperatur [°C]
Außenlufttemperatur
-10 °C
10
12
unbehaglich
kalt
14
16
18
20
22
24
26
28
Raumlufttemperatur [°C]
Behaglichkeit:
empfundene Temperatur
Mittelwert aus Luft- und
Oberflächentemperatur
Auswirkung einer mangelhaften Wärmedämmung
Schimmelpilzbildung
Auswirkung einer mangelhaften Wärmedämmung
Schimmelpilzbildung
In der Luft vorhandener Staub sammelt sich an
feuchten Stellen
Staub mit Tapetenklebern, Emulsions- und
Dispersionsanstrichen bilden Nährboden für
Sporen der Schimmelpilze
Aufgrund der Kapillarkondensation bildet sich im
bauüblichen Temperaturbereich bei einer rel.
Feuchte von 80 % vor den Bauteiloberflächen
Schimmelpilz.
Raumlufttemperatur 20°C, rel. Luftfeuchte 50%: Taupunkttemperatur 9,3 °C
Schimmelpilzkriterium bei 80% rel. Feuchte: Oberflächentemperatur 12,6 °C
 Temperaturfaktor
Taupunkttemperatur [°C]
Wird feuchte Luft
abgekühlt, so steigt
die rel. Luftfeuchte
an.
Wird sie erwärmt,
reduziert sich die rel.
Luftfeuchte. Der
absolute
Wassergehalt bleibt
hierbei unverändert.
Bei einer Abkühlung
der Luft unter die
Taupunkttemperatur,
fällt Tauwasser
(=Kondensat) aus.
Anforderungen an die Gebäudewärmedämmung
Wärmebrückenwirkung minimieren
Tauwasserschutz - Anforderungen an Bauteile
Temperaturfaktor
Ecken von Außenbauteilen mit gleichartigem Aufbau, deren
Einzelkomponenten die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz
erfüllen, bedürfen keines gesonderten Nachweises.
Alle konstruktiven, formbedingten und stoffbedingten Wärmebrücken, die
beispielhaft in DIN 4108 Beiblatt 2 aufgeführt sind, sind ausreichend
wärmegedämmt. Es muss kein zusätzlicher Nachweis geführt werden.
Für alle davon abweichenden Konstruktionen muss der Temperaturfaktor
an der ungünstigsten Stelle die Mindestanforderung fRsi  0,7 erfüllen.
si  e
fRsi 
i  e
mit:
si
raumseitige Oberflächentemperatur
i
Innenlufttemperatur
e
Außenlufttemperatur
speichern oder dämmen?
Speichern
• im jahreszeitlichen Wechsel
mit Gebäuden nicht möglich
• im Tag- Nachtwechsel
mit oberflächennahen schweren Bauteilschichten möglich
 wichtig im Sommer, weniger von Bedeutung im Winter
Dämmen
• Verminderung der Transmissionswärmeverluste
Kennzeichnung durch den U-Wert
Wärmeleistung 1W je m² Bauteilfläche bei 1 K Temperaturdifferenz
U= 1,4 W/m²K, 20°C innen, 0°C außen: q= 28 W/m²
U= 0,2W/m²K
q= 4 W/m²
U-Wert
Heizleistung 1W
1m²
1K Temperaturdifferenz
innen
aussen
Sonne wärmt
–auch die opaken (nichttransparenten) Flächen?
Fenster
• Abminderung Solarstrahlung durch das Glas: 40% bis 60%
Wärme bleibt im Raum
Wände und Dächer
• Abminderung Solarstrahlung: 100% aber Aufheizung des Bauteils
bei Massivbauten weniger als 1% im Raum nutzbar
Ein Teil der Wärme geht nachts durch Abstrahlung verloren
Gebäude atmen?
Baustoffe und Wasserdampfaustausch
Luftwechsel gezielt nach Anforderung
• Fenster öffnen
• Lüftungsanlage
Gebäudehüllen müssen luftdicht sein
• keine unkontrollierten
Lüftungswärmeverluste
• keine Bauschäden durch Feuchte
• keine Zugerscheinungen
Feuchteaustausch durch Lüftung
• 100 mal mehr als durch
Wasserdampfdiffusion
wichtig:
• sorptionsfähige (feuchteaufnahmefähige)
Oberflächen
Menschen müssen atmen,
nicht die Gebäudehülle!
Innenseitige Unterlüftungen von Dämmungen –
Unzureichende Luftdichtheit der Konstruktion
Zugerscheinungen und Energieverluste
Dämmungen brennen? haben Algen?
Entsorgung ungeklärt?
Baumaterialien nach Brandschutzanforderung und Wunsch auswählen
schwer entflammbar ist nicht nichtbrennbar
Algen vermeiden durch dickere Putze und schwere Dämmungen
Wärmespeichervermögen der Deckschicht erhöhen, kein Biozid
Recycling, Entsorgung, Sondermüll
mineralische Dämmstoffe recyclebar, andere nur thermisch verwertbar
FAZ
Richtig bauen.de
Bauforum.de
Dämmung individuell
Materialien
Mineralfaser
Holzfaser
Zellulose
Schaumkunststoffe
leichte mineralische Baustoffe
gdi Dämmstoffe
Dämm-Konstruktionen
aussen
innen
Alternativen beim baulichen Wärmeschutz
Auswahlkriterien
Bewertungskriterien für die Dämmstoffe und Konstruktionen

Energieeffizienz - gesamtheitlich

Nachhaltigkeit

Verfügbarkeit

Ökologie

Wiederverwertbarkeit

Wirtschaftlichkeit

Risiken

Schadensanfälligkeit / Langlebigkeit

Ausführung

Schallschutz

Raumklima

Komfort der Bewohner
Alternativen beim baulichen Wärmeschutz
Welche Alternativen?
Alternativen zu Polystyrol-WDVS

WDVS
 Mineralfaser
 Mineralschaum
 Polyurethan
 Schaumglas
 Holzfaser

Hinterlüftete Fassaden

Kerngedämmte Fassaden

Monolithische Bauweise
 Gefüllte und porosierte Hochlochziegel
 Porenbeton-Mauerwerk
 Gefüllte Leichtbetonsteine
 Verbund-Mauerwerk aus Tragschale, Dämmkern und Außenschale

Holz-Rahmenbauweise
Wärmedämmung innen oder außen?
Dämmung außen ist der Regelfall
Dämmung innen die Ausnahme für Sonderfälle
z.B. nachträgliche Dämmung
einer historischen Fassade
Sonderfall Innendämmung
Dämmung mit kapillaraktiven Dämmsystemen
 Denkmalschutz/Bauablauf
 Kapillarität/Diffusität
 Schadensfreiheit/Detailausbildung
Instationäre Nachweisverfahren
 Feuchtetransportvorgängen
 Anforderungen aus Bauordnung und der
Normung
 Konventionelle Berechnungsverfahren
DIN 4108-3 und DIN EN 13788
 Gültigkeitsgrenzen
 Anwendungsfälle für ein- und
zweidimensionale Berechnungen
 Schalllängsleitung
Innendämmung
effizienter Wärmeschutz bei denkmalgeschützter Fassade
Ausgangszustand
 Denkmalgeschützte Außenfassade,
außen:
Klinkermauerwerk
innen: Vollziegelmauerwerk (Oberfläche
sehr uneben, brüchig)
 Anforderungen:
 energieeffizienter Wärmeschutz durch
Innendämmung
 behagliches Raumklima durch hohe
Oberflächentemperatur
 Bauablauf/Bauzeitenplan
Innendämmung genau geplant
Planungsphase
 Vorplanung/Entwurfsplanung: Entwicklung Vorteile kapillaraktiver Innendämmung


Bauablauf
Detailausbildung
 Entwicklung/Optimierung der Maßnahmen durch Wärmebrückenberechnungen und
instationäre Nachweisverfahren zur Dampfdiffusion
Vertikalschnitt
Innendämmung genau ausgeführt
Maßnahme
 Ausgleichsputz zur Schaffung einer planen Oberfläche
(vollflächiges Kleben der Innendämmung, Klebeebene für
Anschluss von Baufolien)
 Innendämmung aus 6 cm dicken Mineraldämmplatten, Multipor
 Innenputz aus Multipor Leichtmörtel mit Armierungsgewebe
Innendämmung und Holzbalkendecken
Ausgangszustand
 Denkmalgeschützte Außenfassade,
außen: Sandstein
innen: Hochlochziegel, verputzt
 Geschossdecken als Holzbalkendecke
 Anforderungen:
energieeffizienter Wärmeschutz durch
Innendämmung
 Problematik:
 Innendämmung führt zu geringeren
Materialtemperaturen
 Erhöhte Poren-Luftfeuchte
 Schädigung der Balkenköpfe
 Kapillaraktive Innendämmung ermöglicht
beschleunigtes Austrocknen
Innendämmung und Holzbalkendecken
Maßnahmen
 Entwicklung/Optimierung der Maßnahmen durch
Wärmebrückenberechnungen und instationäre
Nachweisverfahren zur Dampfdiffusion
Innendämmung und Holzbalkendecken
Berechnung des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransports
Beispiel: Randbedingungen, Feuchtereferenzjahr des DWD
Temperaturen Außenluft und Raumluft
Relative Luftfeuchte: Außenluft und Raumluft
 Simulationsergebnisse
Porenluftfeuchte am 03. November
Porenluftfeuchte am 25. Januar
baulicher Wärmeschutz
Wirtschaftlichkeit - Nachhaltigkeit
Ziele der Bundesregierung
Global (sektorübergreifend):
bis 2020
bis 2050
Treibhausgasemissionen reduzieren (Referenzjahr 1990):
um 40 %
um 80 %
Primärenergieverbrauch verringern (Referenzjahr 2008):
um 20 %
um 50 %
Sektorspezifische Ziele (Gebäudesektor):
• Zentrales Ziel:
Einsatz fossiler Brennstoffe in Gebäuden bis 2050 um 80% senken
(Verbesserung der thermischen Hülle + Einsatz erneuerbarer Energien)
• Nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050
• Neubauten ab 2020 klimaneutral
• Jedoch gilt weiterhin:
„technische und wirtschaftliche Vertretbarkeit muss beachtet werden“
Energie- und CO2 - Einsparziele
notwendige Maßnahmen: Dämmung und Effizienz der Technik
Zielwert 2030: Absenkung um 60%, d.h. auf 40% des heutigen Wertes
baulicher Wärmeschutz
Wirtschaftlichkeit - Nachhaltigkeit
Auszug aus: Energie- und Klimaschutzmonitor 2012
Angestrebte Entwicklung für den Gebäudebestand
Prognose:
Modellberechnung gemäß Energie- und
Klimaschutzmonitor 2012; Quelle BMVI
Lohnt sich Dämmung -energetisch?
Herstellenergie versus Heizenergieeinsparung
U – Wert
Opake Bauteile
Zukunft
U<= 0,1…0,15 W/m²K
EnEV 14 (2016)U = 0,20
W/m²K
Quelle BMVBS
U – Wert
transparente Bauteile
Zukunft
U<= 0,8 …0,7 W/m²K
EnEV 14 (2016)U = 1,3 bzw.0,9 W/m²K
Quelle BMVBS
Lohnt sich Dämmung -wirtschaftlich?
Investitionskosten versus Heizkosteneinsparung
Lohnt sich Dämmung -energetisch
Graue Energie versus Einsparung
Datenbasis EPD environmental-product-declaration
„Umwelt-Produkt-Deklarationen“
Einsparung
EPS
MW
Lohnt sich Dämmung -wirtschaftlich?
Investitionskosten versus Heizkosteneinsparung
baulicher Wärmeschutz
Wirtschaftlichkeit - Nachhaltigkeit
Graue Energie (Primärenergiebedarf für die Dämmstoffherstellung)
Graue Energie in kWh/m³
1500
PU-Platten
XPS
1000
Schaumglas = 160 kg/m³
EPS
Hartschaumplatte,
Harnstoffformaldehyd
500
Mineralwolle
Perlite
Kork
Calciumsilikat-Platte
Zellulose
0
0
0,01
0,02
0,03
0,04
Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit in W/(mK)
0,05
0,06
baulicher Wärmeschutz
Wirtschaftlichkeit - Nachhaltigkeit
Graue Energie versus eingesparte Primärenergie (des letzten Zentimeters Dämmung)
λ = 0,03W/mK
Über 30 Jahre eingesparte Energie in kWh/m²
und graue Energie in kWh/m²
eines bzw. des letzten Zentimeters Dämmung
14
λ = 0,035W/mK
λ = 0,04W/mK
12
PU-Platten
XPS
10
Schaumglas = 160 kg/m³
8
6
EPS
Harnstoffformaldehyd
Mineralwolle
4
2
0
10
15
20
25
30
Dicke der Dämmung d in cm
35
40
baulicher Wärmeschutz
Wirtschaftlichkeit – Nachhaltigkeit Fazit
Ab Dämmstoffdicken von 25 – 40 cm (in Abhängigkeit des Dämmmaterials) kann die
Aufwendung für die Herstellung des Dämmstoffes innerhalb der üblichen Standzeit
nicht mehr eingespart werden (Graue Energie).
Wärmedurchgangskoeffizienten unter 0,1 W/(m²K) sind mit den zur Verfügung
stehenden Dämmmaterialien nicht sinnvoll.
Maximale jährliche Kosteneinsparungen lassen sich mit folgenden Dämmstoffdicken
(Durchschnittswerte) realisieren:
Außenwand: 10 cm bis 18 cm, Dach: 18 cm bis 30 cm, Kellerdecke: 6 cm bis 12 cm
Aber: CO2 Einsparziele lassen sich nur mit langfristigen Kostenbetrachtungen
und Betrachtung des lokalen und globalen Umweltschutzes realisieren
In kalten Klimazonen (Deutschland) mit hohen Gradtagszahlen sollten die oben
genannten Dämmstoffdicken noch erhöht werden.
Energetische Sanierungen rechnen sich i. A. nur im Zusammenhang mit Sowieso
anstehenden Sanierungsarbeiten.
Kosteninformation
BKI Baukosten
Kostenspanne
in €
Kosteninformation
BKI Baukosten
Kostenspanne
in €
Förderung
KfW Programme für Neubauten und Sanierung
Bei allen Förderprogrammen gilt:
zugelassenen Berater/ Experten beauftragen
Antrag stellen und genehmigen lassen, erst dann
Firmen mit der Ausführung beauftragen
Nachweis über die vollständige Maßnahme einholen
Förderung
10.000 Häuser Programm
EnergieSystemHaus - Sanierung (mind. KfW 115) - Neubau (mind. KfW 55)
Förderung
10.000 Häuser Programm
Informationen:
Energieatlas Bayern
Informationsbroschüre der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau
www.bayika Infos für Bauherren Planer
Dämmen –ein Segen– aber individuell angepasst
Individuelle Gebäude erfordern individuelle Lösungen
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