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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Der Energiegewinner: „Kraftwerk B“ in Bennau
[29.10.2009]
In Bennau (Kanton Schwyz) steht eines der ersten Plusenergiehäuser der Schweiz. Im Jahresdurchschnitt erzeugt
das Mehrfamilienhaus mit dem programmatischen Namen „Kraftwerk B“ mehr Energie, als es für Heizung,
Warmwasser und Haushaltstrom benötigt. Auch gestalterisch kannten die Entwurfsverfasser, Grab Architekten aus
Altendorf, keine Berührungsängste mit moderner Technik: Mehr als 370 Quadratmeter Photovoltaikzellen und
Solarkollektoren sind in die Gebäudehülle integriert und wurden so zum entwurfsbestimmenden Element.
Die Voraussetzung, in der Ortsmitte von Bennau ein PlusEnergiehaus zu realisieren, waren ideal: Mit 1200 kWh pro
Quadratmeter und Jahr erhält der Ort ungewöhnlich viel
Sonneneinstrahlung; ferner erlaubte das Grundstück die
Realisierung eines Neubaus mit großer, unverschatteter
Südfassade. Um die thermische Speicherwirkung zu maximieren,
entschieden sich Grab Architekten für eine Stahlbetonkonstruktion
mit vorgehängter Holzelement-Fassade. Das Gebäudevolumen ist
kompakt, Fassade und Dach sind mit einer 50 Zentimeter dicken
Wärmedämmung versehen. Für ein angenehmes, gesundes
Innenraumklima sorgen eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung
und schadstofffreie Materialien in den Innenräumen.
150 m2 Sonnenkollektoren in der Südwestfassade liefern jährlich 30
000 kWh Wärmeenergie, die 220 m2 umfassende, dachintegrierte
Photovoltaik-Anlage produziert pro Jahr 28 000 kWh Strom. Beide
sind in die Gebäudehülle integriert, nicht nachträglich darauf
appliziert. Besonders deutlich wird dies an der Südwestfassade, die
durch eine geschossweise leicht versetzte Abfolge von
Sonnenkollektoren und gebäudehohen Passivhausfenstern mit
überdämmten Rahmen (U-Wert 0,5 W/m²K) gegliedert wird. Nach
Berechnungen der Architekten amortisiert sich die Energie, die zum
Herstellen der Solartechnik aufgewendet wurde, binnen eineinhalb
Jahren.
Ein effizientes Haustechnik-Konzept mit zentralem Speicher und
Holzöfen in den Wohnungen tragen das ihre dazu bei, dass mehr
Energie zur Verfügung steht, als in den sechs 5 ½-ZimmerWohnungen sowie der Loftwohnung im Attikageschoss verbraucht
wird. So verzichteten die Architekten auf einen großen
Saisonalspeicher: Statt dessen wird die überschüssige Wärme in
den Sommermonaten in das Heizsystem des benachbarten 15Familienhauses eingespeist, der elektrische Strom fließt ins Netz.
Die Planung all dieser Maßnahmen bedingte eine
Projektierungsphase mit intensiver Abstimmung sämtlicher
beteiligten Fachleute. Hierzu arbeiteten Grab Architekten mit dem
Planungsbüro Intep-Integrale Planung zusammen, das die
materialökologische und bauphysikalische Beratung übernahm und
den Antrag für die Zertifizierung nach MINERGIE-P-ECO
bearbeitete.
Der Sprung zum Plus-Energie-Haus glückte schließlich jedoch nur,
weil auch die Mieter miteinbezogen sind. In der pauschalen Monatsmiete von 2600 Schweizer Franken sind die
Energiekosten mit eingerechnet – allerdings nur, wenn man sich auf einen vernünftigen Verbrauch beschränkt. Sobald
man das Energiebudget überschreitet, wird es teuer. Damit die Mieter den Stand ganz einfach überprüfen können,
wurde eigens für das Haus ein Display entwickelt, das in jeder Wohnung den jeweiligen Verbrauch an Strom, Wasser
und Heizenergie anzeigt.
Gespräch mit Josef Grab
http://www.detail.de/artikeldrucken_kraftwerk-b-bennau-grab-architekten_24281_De... 2010-03-12
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Mit dem Kraftwerk B in
Bennau haben Sie als Architekt und Bauherr das
erste Plus-Energie-Mehrfamilienhaus der Schweiz
realisiert. Welche Rolle spielen dabei die Mieter?
Ein Plusenergiehaus setzt eine integrale
Zusammenarbeit voraus, die nicht einfach beendet
ist, wenn das Gebäude steht. Die Bewohner
müssen mitziehen. Wir haben extra für das
Kraftwerk B Displays entwickelt, die es den Mietern
ermöglichen, ihren Energieverbrauch laufend zu
überprüfen und auch zu steuern. Das lohnt sich
deshalb, weil im pauschalen Mietpreis die Kosten
für den Energieverbrauch enthalten, gleichzeitig
aber limitiert sind. Allerdings funktioniert dieses
System natürlich nur mit Bewohnern, die eine hohe Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit
mitbringen. Es stimmt schon: Die Mieter dieses Hauses sind handverlesen.
Ist konsequente Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich, oder braucht es dafür nach wie vor viel Idealismus?
Wir haben mit 15% Mehrkosten abgeschlossen. Zu einem kleinen Teil sind sie auf die Mieten überwälzt,
zu einem großen Teil tragen wir sie selbst, indem wir statt mit der üblichen Bruttorendite von 6% mit einer
solchen von lediglich 4.5% rechnen. Der immense Projektierungsaufwand, den wir getrieben haben, ist da
allerdings nicht mit eingerechnet. Wirtschaftlich ist deshalb so ein Unterfangen nur, wenn man es in einem
größeren Rahmen sieht. Oder anders gesagt: Das Know-How, das wir uns mit dem Kraftwerk B erworben
haben, muss uns etwas wert sein! Mit solchen Objekten kann man heute kein Geld verdienen, aber das
wird sich ändern, sobald die Vernunft Fuß gefasst hat: In 10 Jahren ist das, was wir gemacht haben, Usus.
Sonst atmen wir bald nicht mehr, und in 30 Jahren geht uns außerdem das Öl aus!
Wie wichtig sind die städtebauliche Einordnung und die Gestaltung? Verlieren sie an Bedeutung, wenn es
um Nachhaltigkeit geht?
Das Kraftwerk B liegt ja an prominenter Stelle inmitten von Bennau, nämlich direkt neben der Kirche. Es
war dementsprechend wichtig, die städtebauliche Situation in unsere gestalterischen Überlegungen mit
einzubeziehen. Wir mussten den Entwurf auch der Denkmalpflege vorlegen.
Aber die Gestaltung muss in jedem Fall stimmen, und zwar bis ins Detail! Beim Kraftwerk B war mein Ziel
die makellose Integration der Sonnenkollektoren, Photovoltaik-Anlagen und zugehörigen Rohre in die
feingliedrigen Hüllen von Fassade und Dach – wie bei einem Auto, wo alles in die Karosserie integriert ist.
Das war allerdings äußerst schwierig und bedingte einen gewaltigen Zusatzaufwand, weil es auf diesem
Sektor nur eine begrenzte Anzahl Normprodukte gibt. Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, dass die
industrielle Fertigung im Bauwesen vorangetrieben wird.
Text: Cornelia Bauer/Jakob Schoof
Interview: Cornelia Bauer, Intep – Integrale Planung GmbH
Übersicht der Dossiers zum Thema "Nachhaltige Wohnkonzepte"
Teil 2: Energieeffizienz im großen Maßstab
Teil 3: „Make It Right House“ in New Orleans
Teil 4: Nachhaltiges Wohnen für jedermann
Teil 5: Suburban, energieeffizient und von Bill Dunster
Teil 6: Ein Leichtbau fürs Mittelmeerklima
Teil 7: Grüne Oase in der Stadt
Teil 8: Licht, Luft und Energieeffizienz
Teil 9: Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
[10.12.2009]
Kulturelle und sportliche Großereignisse geben vielen Städten Anlass, über das Tagesgeschäft hinaus neue
städtebauliche Entwicklungen anzustoßen. Nicht immer gelingt das Vorhaben. In Europas Kulturhauptstadt von 2008,
dem norwegischen Stavanger, trägt jetzt jedoch das Projekt „Norwegian Wood“ erste sehenswerte Früchte.
Grafik: nonconform architektur/Eder Biesel Arkitekter
Die Reihenhaussiedlung „Marilunden“ im Süden von Norwegens viertgrößter Stadt ist ein österreichisch-norwegisches
Kooperationsprojekt: Geplant wurde sie von nonconform architektur vor ort aus Wien sowie Eder Biesel Arkitekter aus
Stavanger, realisiert im Rahmen des Projekts „Norwegian Wood“, das die Potenziale zeitgenössischen,
energiesparenden Holzbaus in Norwegen sichtbar machen will. Insgesamt 14 Projekte vom Einfamilienhaus bis zur
Holzbrücke entstanden oder entstehen noch in Stavanger und Umgebung, begleitet von Forschungsvorhaben zu
Holzbaukonstruktionen und deren industrieller Fertigung.
Foto: Eder Biesel Arkitekter
Foto: Eder Biesel Arkitekter
Die zehn Wohnhäuser stehen auf einem nach Westen abfallenden Baugrundstück in einem der südlichen Viertel der
Stadt. Über zwei durchgehenden, halb ins Gelände eingegrabenen Betonriegeln erheben sich jeweils fünf
zweigeschossige Baukörper aus Holz, die die Wohngeschosse enthalten. Zwischen den beiden leicht gekrümmten
Häuserzeilen entsteht ein verkehrsberuhigter Freibereich für die Anwohner. Das Entwurfsziel der Architekten war eine
fein austarierte Balance aus Dichte und Auflockerung: Terrassen über dem Sockelgeschoss verbinden die Häuser
miteinander, doch die Höhenstaffelung am Hang sowie die Zwischenräume zwischen den einzelnen Häusern erlauben
aus allen Wohnräumen den Blick ins Tal.
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Grafik: Eder Biesel Arkitekter
Die Obergeschosse kragen zu beiden Richtungen weit über den Sockel aus. Dennoch gelangt die tief stehende
Abendsonne von Westen bis in die Untergeschosse, die von den Wohnungen abgetrennt und separat als
Einliegerwohnungen oder Büros genutzt werden können. Im Osten entsteht unter der Auskragung ein
wettergeschützter Stellplatz fürs Auto. Zwei der drei Etagen sind mit dem Rollstuhl erreichbar und wurden barrierefrei
eingerichtet.
Die Wohnanlage wurde nach der norwegischen Energieklasse „A“ ausgeführt, der
fordert, dass der Heizwärmebedarf unter 45 kWh/m2a und der
Gesamtenergiebedarf unter 75 kWh/m2a liegen muss. Außenwände und Dach
bestehen aus einer Holzrahmenkonstruktion mit eingeblasener
Holzfaserdämmung. Fenster mit Dreischeiben-Isolierverglasung und
überdämmten Rahmen sowie bis ins Fundament hinein kerngedämmte
Betonwände im Untergeschoss tragen ebenfalls zum geringen Energiebedarf bei.
Beim ‚Blower-Door-Test’ erreichten die Gebäude einen Luftwechsel von weniger
als 0,1/h. Zum Gebäude-Energiekonzept gehören eine mechanische Lüftung mit
Wärmerückgewinnung sowie Luft/Wasser-Wärmepumpen auf dem Dach jedes
Hauses, die warmes Wasser in eine Fußbodenheizung einspeisen.
Foto: nonconform architektur
Alle für den Bau der Häuser verwendeten Materialien – darunter die Fassadenverkleidung aus Kiefernholz - wurden
im Rahmen des „Norwegian Wood“-Projekts auf ihren Energieverbrauch bei Produktion und Transport sowie
ökologische Materialeigenschaften hin überprüft.
Zeichnung: Eder Biesel Arkitekter
Zeichnung: Eder Biesel Arkitekter
Link-URL: http://www.detail.de/artikel_marilunden-stavanger-nonconform-architektur-eder-bieselarkitekter_24685_De.htm
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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Ein Leichtbau fürs Mittelmeerklima
[24.11.2009]
E3 - dieses Kürzel steht für „Edificio Energeticamente Efficiente“. Der Neubau des Mailänder Architekturbüros Atelier2
unterschreitet nicht nur die strengsten derzeit in Italien gültigen Energiestandards um den Faktor 10, sondern ist mit
seiner – trotz Leichtbaukonstruktion – hohen thermischen Speichermasse auch auf die hohen
Temperaturschwankungen des norditalienischen Klimas abgestimmt.
Das Doppelhaus E3 steht im historischen Kern des zu Bergamo
gehörenden Ortes Colognola, in der Einflugschneise zum Flughafen
Orio al Serio. Neben hoher Energieeffizienz war daher auch ein
exzellenter Schallschutz der Gebäudehülle vonnöten. Dennoch
entschieden sich die Architekten für eine auf den ersten Blick
eigenartig anmutende Leichtbau-Hybridkonstruktion: Im Inneren des
Gebäudes ist unter Gipskarton- verkleidungen ein Stahltragwerk
verborgen; im Süden dagegen, wo sich das Gebäude über Loggien,
Terrassen und Wintergärten ins Freie öffnet, wurde diesem eine
sichtbare Holzkonstruktion vorgestellt. E3 erreicht mit seinem
Heizenergieverbrauch von 6 kWh/m²a als erstes Gebäude in der
Lombardei den Gold-Standard im Gebäudezertifizierungssystem der
Bozener Agentur KlimaHaus. Maßgeblich hierzu trägt eine hoch
gedämmte Gebäudehülle mit durchschnittlichem U-Wert von 0,21
W/m²K bei. Während das Dach einen eher traditionellen Aufbau mit
Ziegeldeckung erhielt, wurden in den Außenwänden nicht weniger
als fünf Schichten unterschiedlicher Dämmstoffe kombiniert: von
innen nach außen je 80 Millimeter Polyester und Mineralwolle, 60
Millimeter Holzfaser- dämmplatte, weitere 60 Millimeter Mineralwolle
und schließlich 40 Millimeter expandiertes Polystyrol. Die Architekten
begründen diese Vielschichtigkeit mit dem Wunsch nach einem
akustisch optimierten Wandaufbau. Die Fassaden bestehen aus
einer Innen- und einer Außenschale, die sich weitgehend frei
voneinander bewegen können, um thermisch bedingte Zwängungen
zu vermeiden. Dies ist auch notwendig: Die Fassaden sind
dahingehend optimiert, dass die Phasen- verschiebung im
Temperaturverlauf zwischen Außenluft und innerer Wandoberfläche
mehr als zehn Stunden beträgt. Mit anderen Worten: Spät abends,
wenn die Sonne längst untergegangen ist, strahlt die
Wandoberfläche die meiste Wärme in den Innenraum ab; tagsüber
http://www.detail.de/artikeldrucken_e3-bergamo-atelier2_24258_De.htm
2010-03-12
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bleibt sie dagegen angenehm kühl.
Zur Erhöhung der thermischen Masse im Gebäude tragen einerseits die massiven Geschossdecken bei – eine
Verbundkonstruktion aus Stahltrapezblechen und Stahlbeton. Zweitens wurden bei diesem Gebäude erstmals in
Italien Gipskartonplatten mit integriertem PCM-Latentwärmespeicher („SmartBoard“ von Knauf mit PCM von BASF)
verbaut. Sie fanden in den Trennwänden zwischen den beiden südseitigen, zweigeschossigen Wintergärten und den
dahinter liegenden Wohnräumen Verwendung. Mit einer Stärke von nur 15 Millimetern erreichen sie die thermische
Masse von 9 Zentimetern Beton oder einer 12 Zentimeter starken Ziegelwand.
Beheizt wird das Gebäude mit einem Gas-Brennwertkessel, der von dachintegrierten Solarkollektoren unterstützt wird
und sein Warmwasser in eine Fußbodenheizung (Vorlauftemperatur zwischen 28 und 40 °C) einspeist.
Um die Energieeffizienz des Neubaus von Atelier2 bewerten zu können, lohnt ein Blick auf die italienische
Gesetzgebung, die weitgehend von den einzelnen Regionen bestimmt wird. Die strengsten Standards setzt
diesbezüglich Südtirol, wo neu errichtete Wohnbauten – ähnlich wie in Deutschland – maximal 70 kWh/m2a
Heizenergie verbrauchen dürfen. Diesen Wert unterschreitet E³ um mehr als das Zehnfache.
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Übersicht der Dossiers zum Thema "Nachhaltige Wohnkonzepte"
Teil 1: Der Energiegewinner: „Kraftwerk B“ in Bennau
Teil 2: Energieeffizienz im großen Maßstab
Teil 3: „Make It Right House“ in New Orleans
Teil 4: Nachhaltiges Wohnen für jedermann
Teil 5: Suburban, energieeffizient und von Bill Dunster
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Teil 7: Grüne Oase in der Stadt
Teil 8: Licht, Luft und Energieeffizienz
Teil 9: Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
Teil 10: Vorfertigung trifft Energieeffizienz: Konzepte aus den USA
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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Energieeffizienz im großen Maßstab
[30.10.2009]
Viel hilft viel: Österreichs bislang größte Passivhausanlage soll 2010 in Innsbruck fertiggestellt werden. Im Lodenareal
entstehen gegenwärtig 354 Miet- und 128 Eigentumswohnungen mit einem prognostizierten Heizwärmebedarf von
weniger als 10 kWh je Quadratmeter und Jahr.
Foto: Jakob Schoof
Der Masterplan für das Areal ist denkbar einfach, aber schlüssig: Drei Gebäudekomplexe aus je 2 L-förmigen
Baukörpern am Zusammenfluss von Sill und Inn bilden trotz der Größe des Gesamtvorhabens überschaubare
Nachbarschaften. Zwei Baublocks mit Mietwohnungen errichtet die Neue Heimat Tirol, für den dritten
Gebäudekomplex mit den Eigentumswohnungen zeichnet das Projektmanagement-Unternehmen Zima verantwortlich.
Die Pläne für die Neubauten stammen von team k2 architects und der Architekturwerkstatt dinA4 aus Innsbruck sowie
dem Büro Architekturhalle Wulz-König aus Telfs.
Der für den österreichischen Energieausweis errechnete Heizwärmebedarf der vier Mietwohngebäude liegt bei 7
kWh/m2a. Damit spart die Anlage aufgrund ihrer erheblichen Größe gegenüber einem gleich großen
Niedrigenergiegebäude rund 680 Tonnen CO2 jährlich ein. Rechnet man mit einem Belegungsgrad von
durchschnittlich 2 Personen je Mietwohnung, wäre dies immerhin rund eine Tonne je Bewohner.
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2010-03-12
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Foto: Jakob Schoof
Jede Wohnung verfügt über eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, deren Zuluft über das Grundwasser
unter dem Gelände (Temperatur 9-13 °C) vorkonditioniert wird.
Die Heizwärme für die Mietwohnungen stellen ein Pelletsheizkessel (etwa 80 % des Jahresenergiebedarfs ohne
Solaranlage) sowie ein Gas-Brennwertkessel bereit. Zusätzlich versorgt eine 1.050 m2 große thermische Solaranlage
die Anlage mit Warmwasser. Sie liefert nach Berechnungen der Haustechniker jährlich 367.500 kWh Wärmeenergie
pro Jahr.
Beheizt werden die Wohnungen über Fußbodenheizungen, wobei aufgrund des niedrigen Heizwärmebedarfs lediglich
die Randzonen vor den Fassaden mit Heizleitungen versehen wurden.
Um die erforderlichen niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten zu gewährleisten, wurden die Außenwände mit bis zu
30 Zentimetern, das Dach mit bis zu 45 cm sowie Wände und Decken der Tiefgarage mit bis zu 26 Zentimetern
Dämmstoff versehen.
Auch zur Kosteneffizienz des Neubaus macht die Neue Heimat Tirol Angaben: Das gesamte Bauvorhaben soll rund
52 Millionen Euro kosten. Gegenüber einem Neubau im Niedrigenergiestandard (Heizwärmebedarf 35 kWh/m2a) sind
dies Mehrkosten von rund 5 Millionen Euro, also 11 Prozent. Davon werden rund 7 % über einen nicht rückzahlbaren
Zuschuss der Tiroler Wohnbauförderung abgedeckt. Die verbleibenden Zusatzkosten von rund 4 Prozent können laut
Neue Heimat Tirol „auf Grund niedrigster Energiekosten in kürzester Zeit abgefedert werden.“ Der Energiebedarf für
die Heizung liegt bei den Neubauten um 80 % niedriger als bei einem Niedrigenergiegebäude, der Bedarf für
Warmwasser wird durch die thermische Solaranlage auf etwa die Hälfte reduziert.
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2010-03-12
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Foto: Jakob Schoof
Foto: Jakob Schoof
Um die wichtigsten Detaillösungen für den Neubau auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen, wurde bereits 2008
eine Musterwohnung hergestellt und im Blower-Door-Verfahren „auf Herz und Nieren“ getestet. Mit einem Luftwechsel
von n50=0,38 lag das Ergebnis deutlich unter dem für Passivhäuser erforderlichen Wert von 0,50.
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Übersicht der Dossiers zum Thema "Nachhaltige Wohnkonzepte"
Teil 1: Der Energiegewinner: „Kraftwerk B“ in Bennau
Teil 3: „Make It Right House“ in New Orleans
Teil 4: Nachhaltiges Wohnen für jedermann
Teil 5: Suburban, energieeffizient und von Bill Dunster
Teil 6: Ein Leichtbau fürs Mittelmeerklima
Teil 7: Grüne Oase in der Stadt
Teil 8: Licht, Luft und Energieeffizienz
Teil 9: Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
Link-URL: http://www.detail.de/artikel_lodenareal-innsbruck-team-k2-architects-architektengruppe-wulzkoenig_24279_De.htm
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2010-03-12
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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Grüne Oase in der Stadt
[01.02.2010]
Ein Projekt wider den komplizierten Nachhaltigkeitsdiskurs: Für Anne Thorne Architects stand das „Einfache und
Vernünftige“bei der Planung der Wohnanlage Angela Carter Close in London im Vordergrund. Die neun Häuser
bestehen aus FSC-zertifiziertem Holz , wurden mit rezykliertem Zeitungspapier gedämmt und erreichen so den
britischen EcoHomes „Excellent“ Standard.
Die Wohnanlage „Angela Carter Close“, benannt nach
einer britischen feministischen Schriftstellerin, liegt nur
Meter von der vielbefahrenen Brixton Road entfernt im
Süden Londons. Die neun Häuser und der
Gemeinschaftsbereich mit Spielplatz besetzen den grünen
Innenhof eines mit Straßenblocks, dessen Ränder mit
viktorianischen Doppel- und Reihenhäusern bebaut sind.
Ein nachhaltiger Aspekt der neun Neubauten springt direkt
ins Auge: die Fassadenverkleidung aus britischem
Esskastanienholz. Sie stammt wie die gesamte
Holzkonstruktion der Häuser aus FSC-zertifiziertem Anbau
und mach den Angela Carter Close damit zum zweiten
FSC-zertifizierten Wohnprojekt in Großbritannien
überhaupt. Die zwei- und dreigeschossigen Häuser wurden
aus vorgefertigten Holzrahmenelementen errichtet; die
Außenwände sind mit 19,5 Zentimetern rezykliertem
Zeitungspapier gedämmt. Die Außenverschalung der
Fassaden ist diffusionsoffen, so dass Feuchtigkeit aus dem
Foto: David Spero
Inneren der Fassaden jederzeit entweichen kann. An den
individuell gestalteten Fassaden wechseln sich Putzflächen mit Holzverschalung ab. Die Dächer mit je 30 Zentimetern
Dämmstärke sind sämtlich begrünt; die Architekten zählten hier mindestens 32 unterschiedliche Pflanzenarten.
Foto: David Spero
Foto: David Spero
Regenwassertonnen, wassersparende Armaturen und eine 50% wasserdurchlässige Pflasterung der Freiflächen sind
kleine, aber wirkungsvolle Einzelmaßnahmen, die zur Nachhaltigkeit des Projekts beitragen sollen. Die größeren
Häuser besitzen darüber hinaus thermische Solarpaneele zur Warmwasserbereitung. Küchen und innen liegende
Bäder werden passiv entlüftet – auch dies ein Schritt, der den Stromverbrauch in den Gebäuden senkt.
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Übersicht der Dossiers zum Thema "Nachhaltige Wohnkonzepte"
Teil 1: Der Energiegewinner: „Kraftwerk B“ in Bennau
Teil 2: Energieeffizienz im großen Maßstab
Teil 3: „Make It Right House“ in New Orleans
Teil 4: Nachhaltiges Wohnen für jedermann
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Teil 5: Suburban, energieeffizient und von Bill Dunster
Teil 6: Ein Leichtbau fürs Mittelmeerklima
Teil 8: Licht, Luft und Energieeffizienz
Teil 9: Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
Teil 10: Vorfertigung trifft Energieeffizienz: Konzepte aus den USA
Link-URL: http://www.detail.de/artikel_angela-carter-close-london-anne-thorne-architects_24024_De.htm
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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Nachhaltiges Wohnen für jedermann
[10.11.2009]
Modular, preisgünstig und perfekt an warme Klimazonen angepasst soll es sein – das 100.000-Euro-Haus, das der
italienische Architekt Mario Cucinella als Konzeptstudie vorgelegt hat. Photovoltaik und Windenergie machen das
Gebäude CO2-neutral im Betrieb.
Rendering: Mario Cucinella Architects
Gebäudetechnik
Die „Casa 100 K €“ von Mario Cucinella Architects soll nicht allein
energieeffizient zu beheizen, beleuchten und zu kühlen sein. Vielmehr wollten
die Architekten mit ihrem Konzept Lösungen für alle drei Kriterien der
Nachhaltigkeit anbieten: die wirtschaftliche (das Haus kostet nur 1000 Euro je
Quadratmeter und seine Betriebskosten sind langfristig negativ), die soziale
(die Wohnungen sind perfekt an die Bedürfnisse der Bewohner anpassbar)
und die ökologische (das Haus ist CO2-neutral zu betreiben). Anders als die
bislang in Italien üblichen Wohnbauten basiert das Gebäude auf nahezu 100prozentiger Vorfertigung: Ein außenliegendes Skelett aus Betonfertigteilen
(optional auch als Stahlkonstruktion herzustellen) bildet das Tragwerk; die
Ausfachungen werden in Leichtbauweise mit Faserzementverkleidung oder
aus Glaspaneelen hergestellt. Weit ausladende Südbalkone, Terrassen und
Laubengänge erweitern den Wohnraum ins Freie; die Nordfassaden sind
dagegen weitgehend geschlossen. Basisvariante des Hauses ist ein
viergeschossiger Wohnblock mit 22 Wohnungen unterschiedlicher Größe und
Typologie. Gemeinsam ist diesen ihre Orientierung am Tragwerksraster von
7,5 x 12 Metern und die Tatsache, dass sie sich über die gesamte
Gebäudetiefe erstrecken, was die natürliche Querlüftung begünstigt. Davon
abgesehen, ist jedoch Vielfalt Trumpf: Es gibt eingeschossige und
Maisonnette-Wohnungen, solche mit Erschließung über innen liegende
Treppenhäuser oder über Laubengänge.
Klimakonzept Sommer
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Klimakonzept Winter
Mario Cucinella Architects
Maximal 600 Quadratmeter Photovoltaik-Zellen können in die
Dachhaut jedes dieser Wohnblocks integriert werden. Sie werden
unter anderem zum Antrieb einer Wärmepumpe genutzt, die die
Gebäude beheizt. Darüber hinaus tragen Windkraft-Rotoren und
thermische Solarpaneele zur Energieversorgung der Gebäude bei. Die
Architekten haben berechnet, dass die „Casa 100 K €“ damit
zumindest für gemäßigte und subtropische Klimazonen einen
Energieüberschuss erwirtschaftet. Er reicht von 0,7 kWh/m²a für den
Standort Chicago bis zu 20,75 kWh/m²a für San Francisco.
Rendering: Mario Cucinella Architects
Übersicht der Dossiers zum Thema "Nachhaltige Wohnkonzepte"
Teil 1: Der Energiegewinner: „Kraftwerk B“ in Bennau
Teil 2: Energieeffizienz im großen Maßstab
Teil 3: „Make It Right House“ in New Orleans
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Teil 5: Suburban, energieeffizient und von Bill Dunster
Teil 6: Ein Leichtbau fürs Mittelmeerklima
Teil 7: Grüne Oase in der Stadt
Teil 8: Licht, Luft und Energieeffizienz
Teil 9: Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
Teil 10: Vorfertigung trifft Energieeffizienz: Konzepte aus den USA
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NACHHALTIGE WOHNKONZEPTE
Suburban, energieeffizient und von Bill Dunster
[17.12.2009]
Schon 2002 realisierte Bill Dunster mit dem Wohnkomplex BedZED in Beddington bei London ein Pilotprojekt für nachhaltiges
Wohnen, das bis heute in Großbritannien unerreicht blieb. Nun haben er und sein Büro ZEDfactory ein neues Bausystem für
suburbane Einfamilienhäuser vorgestellt: RuralZED soll auch bei Bebauungsdichten um die 50 Wohneinheiten pro Hektar CO2neutrales Wohnen ermöglichen.
Nachdem das Konzept RuralZED im vergangenen Jahr erstmals öffentlich vorgestellt wurde, entstehen derzeit in Upton bei
Northhampton die ersten Reihenhäuser dieses Typs. ZED steht für „zero energy development“ – wobei die vollständige Autonomie von
fossilen Energieträgern mit RuralZED auch Schritt für Schritt erreichbar ist. Denn RuralZED verknüpft niedrige Energieverbräuche mit
einem ausgesprochen marktkonformen Ansatz: Zum einen wurden die Gebäude für eine Bebauungsdichte von 50 Wohneinheiten je
Hektar konzipiert, die in Großbritannien in rund 70 Prozent aller Wohngebiete üblich ist. Zweitens können potenzielle Bauherrn auch
nach und nach auf den Nullenergie-Standard aufrüsten. Damit entspricht RuralZED genau der Vorgehensweise des in Großbritannien
gültigen Code for Sustainable Homes: Er definiert für Wohnbauten eine Skala von sechs „Levels“, wobei Level 6 der strengste ist und
– neben Standards für Baumaterialien, Wasserverbrauch und andere Kriterien - einen CO2-neutralen Gebäudebetrieb einfordert. Level
3 soll ab 2010, Level 6 voraussichtlich ab 2016 für alle neuen Wohngebäude verpflichtend werden.
RuralZED wird in Varianten für alle Stufen von 3 bis 6 angeboten – mit Option zum späteren Upgrade. Das Gebäude versteht sich als
Bausatzhaus, mit einem Gebäudekern in Leimholz-Rahmenbauweise, an und auf den unterschiedliche Dachformen,
Fassadenverkleidungen, gebäudetechnische Installationen und ein südseitiger Wintergarten appliziert werden können. Anders als bei
vielen herkömmlichen Fertighäusern soll RuralZED so exakt an Lage und Sonneneinstrahlung angepasst werden. Es gibt Varianten für
freistehende, Doppel- oder Reihenhäuser sowie für West/Ost- und Nord-Südausrichtung. Sogar eine Variante auf Stelzen für
überschwemmungsgefährdete Gebiete ist verfügbar.
In der Grundvariante besitzt RuralZED ein – wahlweise begrüntes - Flachdach.
Daneben sind zwei Satteldachformen erhältlich: eine symmetrische für die Bildung
harmonisch proportionierter Gebäudeensembles (vor allem bei giebelständigen
Häuserzeilen) und eine asymmetrische mit vergrößerter Südseite zur optimalen
Sonnenenergienutzung. Als Dacheindeckungen werden hier Ziegel, Stehfalzbleche
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2010-03-12
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oder ebenfalls ein Gründach angeboten. Bei Gebäuden mit Nord-Süd-Ausrichtung
kann auf der Südseite ein zweigeschossiger Wintergarten angefügt werden. Alle Anund Aufbauten sind unbeheizt: Die Dämm- und Dichtungsebene liegt bei allen
Bauweisen in den Hüllflächen des zentralen Gebäudekerns.
Holzfenster, Kalkputz ohne Anstrich, holzverkleidete Fassaden und die optionalen
Gründächer tragen dazu bei, dass RuralZED auch hinsichtlich der Baumaterialien die
Anforderungen von „Level 6“ erfüllt.
Um die thermische Speicherfähigkeit der Häuser zu erhöhen, wird der tragende Holzrahmen (Holzquerschnitte 200x300 Millimeter,
Spannweiten bis 4,80 Metern) vorzugsweise mit massiven Füllmaterialien versehen: Betonfertigteile oder Terrakotta-Elemente mit
gewölbter Deckenuntersicht für die Geschossdecken, Betonfliesen oder großformatige Betonpaneele für den Erdgeschossfußboden.
Auch die Wände werden mit 50 Millimeter starken Betonfertigteilen verfüllt und mit 300 Millimeter Mineralfaser gedämmt.
Ab Level 4-Standard erhält RuralZED ein passives Entlüftungssystem mit in den Wänden
montierten Entlüftungsrohren. Sie leiten die Luft zu einer zentralen Ablufteinheit mit
Wärmetauscher und charakteristischer „Windmütze“ auf dem Dach. Diese richtet sich in
Richtung des Windes aus und entfaltet so eine Sogwirkung, die die Entlüftung unterstützt. Auf
diese Weise entfallen elektrische Ventilatoren, die pro Jahr immerhin rund 500 Kilowattstunden
Strom verbraucht hätten.
Die Heizwärme für das Haus stellt ein Holzpellet-Heizkessel zur Verfügung, dessen Verbrauch sich laut Architekten „deutlich im
Rahmen der in Großbritannien pro Einwohner verfügbaren Biomasse“ bewegt. Er wird durch Vakuumröhren-Solarkollektoren auf dem
Dach unterstützt, so dass er im Sommer fast „auf Null“ heruntergefahren werden kann. Auf eine Wärmepumpe verzichteten die
Architekten – sie verbraucht ihrer Ansicht nach zu viel wertvollen elektrischen Strom, der besser anderweitig im Haus eingesetzt
werden kann. Denn ein RuralZED-Haus nach „Level 6“ des Code for Sustainable Homes benötigt immerhin 21 Photovoltaik-Paneele
zur Deckung seines kompletten Strombedarfs.
Anspruchsvoll, aber machbar, ist sogar der Bau von Plus-Energiehäusern vom Typ
RuralZED. Hierzu wird auf das Dach eine Windturbine montiert – die Tragstruktur des Gebäudes ist so ausgelegt, dass sie die
entsprechenden Lasten aufnehmen kann. Jedoch hängt die Wirtschaftlichkeit einer solchen Option von den jeweiligen
Windverhältnissen vor Ort ab.
Die reinen Baukosten der RuralZED-Häuser sind vom Ausstattungsstandard abhängig. Für ein Level-6-Haus muss laut Architekten mit
rund 1850 britischen Pfund (rund 2050 Euro) je Quadratmeter Bruttogeschossflächen gerechnet werden. Erschließungs- und
Grundstückskosten sind hierbei nicht eingerechnet.
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Übersicht der Dossiers zum Thema "Nachhaltige Wohnkonzepte"
Teil 1: Der Energiegewinner: „Kraftwerk B“ in Bennau
Teil 2: Energieeffizienz im großen Maßstab
Teil 3: „Make It Right House“ in New Orleans
Teil 4: Nachhaltiges Wohnen für jedermann
Teil 6: Ein Leichtbau fürs Mittelmeerklima
Teil 7: Grüne Oase in der Stadt
Teil 8: Licht, Luft und Energieeffizienz
Teil 9: Dicht, energieeffizient und aussichtsreich: Wohnsiedlung Marilunden in Stavanger
Teil 10: Vorfertigung trifft Energieeffizienz: Konzepte aus den USA
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