257 In der heutigen Zeit, in der berufliche Anforderungen, Ängste um Ausbildungs- und Arbeitsplatz, Doppel- und Dreifachbelastung, Probleme sozialer oder (umwelt-)politischer Art zunehmen, kommt es immer mehr zu nervösen Angst-, Spannungs- und Unruhezuständen, zu depressiver Verstimmung oder Schlafstörungen, zu Erschöpfung, Kopfschmerz oder Migräne. Bei solchen Beschwerden die Grenze zu ziehen zwischen Krankheit und Gesundheit ist nicht leicht. Zur Differenzierung gilt die Faustregel: Je mehr jemand in seinem gewohnten Alltag eingeschränkt ist durch Angst und Depression, Erschöpfung oder Kopfschmerzen, desto stärker ist die Krankheit ausgeprägt. Phytotherapie Die Phytotherapie ist anlässlich des großen Durchbruchs moderner synthetischer Psychopharmaka zeitweilig ins Hintertreffen geraten. Erst im Nachhinein wurde offenbar, dass synthetische Mittel zu Gewöhnung, Abhängigkeit, Sucht, Verdrängung oder Betäubung u. a. Nebenwirkungen führen können. Für schwere, akute Befindlichkeitsstörungen oder bei der Behandlung echter Psychosen, Phobien oder Panikattacken sind synthetische Psychopharmaka sicher die Mittel der Wahl. Aber bei den vielen leichten bis mittelschweren Angst und Unruhezuständen, bei depressiven Verstimmungen, Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen sind Heilpflanzenanwendungen eindeutig zu bevorzugen – und seit Langem bewährt. 9.1 Schlafstörungen und Nervosität Erholsamer Schlaf gehört zu den Grundvoraussetzungen für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Im Schlaf erholt sich der Mensch. Sämtliche Organsysteme und das Immunsystem werden gestärkt. Bei unregelmäßigem, nicht erholsamem Schlaf oder verkürzter Schlafdauer erhöht sich das Risiko, Organerkrankungen, eine depressive Erkrankung oder eine Angststörung zu entwickeln. Schlafstörungen und depressive Symptome verstärken sich wechselseitig. Das Gefühl, den Anforderungen nicht mehr nachzukommen, ungenügend leistungsfähig zu sein und den Druck und Stress kaum mehr aushalten zu können, macht Angst und auf Dauer krank. Der Mensch ist erschöpft und weniger leistungsfähig, das hat Auswirkungen auf Körper und Seele, auf die soziale und berufliche Leistungsfähigkeit – ein Teufelskreis. Ungefähr die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Ein- oder Durchschlafstörungen. Nervensystem und Psyche Erkrankungen Nervensystem und Psyche Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 9 9 – Nervensystem und Psyche 258 Symptome ● Einschlafstörungen: verlängerte Einschlafzeit (mehr als 30 Min.) ● Durchschlafstörungen: häufigeres Aufwachen während des Schlafes ● Tagesmüdigkeit mit Leistungsabfall, Unkonzentriertheit, Gereiztheit, Unausgeglichenheit u.v.m. ● ● ● ● ● Auswirkungen moderner Hektik (Überreiztheit, Nervosität, Unruhe bis Ängste oder depressive Verstimmung) psychoreaktive Ursachen wie Sorgen, Trauer und Stress körperliche oder psychische Beschwerden oder Erkrankungen Medikamente falsche Schlafgewohnheiten, siehe Schlafhygiene (S. 259) ! Beachte Schlafstörungen sind behandlungsbedürftig, wenn der schlechte Schlaf über mehr als 1 Monat regelmäßig 3–4 Nächte/Woche zur Tagesbeeinträchtigung führt. 9.1.1 Phytotherapeutika Bei Schlafstörungen und nervöser Unruhe kommen beruhigende, schlafanstoßende Sedativa zum Einsatz, die die Schlafqualität verbessern und Körper und Seele zur Ruhe bringen (▶ Tab. 9.1). k Praxistipp Sedativa/pflanzliche Schlafmittel ● sind keine Dauertherapie – sie ebnen nur dem natürlichen Schlaf den Weg, ● bieten keine Hilfe (bzw. nur unbefriedigend) bei Durchschlafstörungen oder morgendlichem „Früherwachen“, ● benötigen häufig 1–3 Wochen, bis die Wirkung einsetzt. Darauf ist im Beratungsgespräch hinzuweisen, damit die Schlafsuchenden nicht aus lauter Enttäuschung über eine nicht erhaltene Soforthilfe gleich wieder zu synthetischen „Hämmern“ greifen. Bei nervös bedingten Einschlafstörungen die Hälfte der Tagesdosis 30 Min. vor dem Schlafengehen einnehmen. ▶ Tab. 9.1 Phytotherapie bei Schlafstörungen: Sedativa. Heilpflanzen ● ● ● ● ● ● ● Baldrian Hopfen Kalifornischer Mohn Kamille Lavendel Melisse Passionsblume Wirkungen dieser Phytotherapeutika ● ● ● ● ● ● ● ● sind gut verträglich erhalten den physiologischen Schlafrhythmus beeinträchtigen nicht die Leistungsfähigkeit bewirken keinen „Hang-over-Effekt“ haben keine unerwünschten Nebenwirkungen wirken in erster Linie schlafanstoßend und erhöhen die Schlafbereitschaft, ohne die Schlafphasen negativ zu beeinflussen sind keine eigentlichen „Schlafmittel“, besitzen keine hypnotischen, schlafinduzierenden Wirkungen führen weder zu Abhängigkeiten noch zur Gewöhnung Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Ursachen 9.1 Schlafstörungen und Nervosität 259 ! Beachte Zusätzlich die Patienten auf eine gesunde Schlafhygiene in ihrem Alltag hinweisen: ● Sind die Füße warm, das Schlafzimmer gut gelüftet, die Temperatur richtig, das Zimmer dunkel und leise, die Matratze und Bettdecke passend, kein Elektrosmog am Bettplatz (Netzfreischalter!)? ● Gab es tagsüber Bewegung oder durfte nur das Gehirn tätig sein? ● Belasten unlösbare Probleme, Sorgen oder Ängste? ● Geht es dem Körper gut: Ist der Kreislauf in Ordnung, der Blutzucker, die Schilddrüse, liegen Schmerzen, Hauterkrankungen mit Juckreiz o. Ä. vor, die zuerst gelindert werden sollen? ● Medikamente mit evtl. „nachtstörenden“ Nebenwirkungen, z. B. α-Methyldopa, ACTH, Appetitzügler, β-Blocker, Bronchodilatoren (Ephedrin, Theophyllin), Kalziumantagonisten, Kortikosteroide, trizyklische Antidepressiva, Thyroxin oder Zytostatika? ● Abendessen zu spät, zu viel, zu eiweißreich? Kohlenhydrate abends erhöhen die Aufnahme der für den Schlaf wichtigen Aminosäure Tryptophan. Statt abends Schwarztee oder Kaffee lieber Roibos- oder Kräutertee, koffeinfrei, aber reich an Vitalstoffen. ● Gutes allabendlich zum Ritual machen („Ritual“ – Sanskrit: „rta: Ordnung“): Ein warmes Bad (Vollbad oder Fußbad) mit beruhigenden Kräuterzusätzen, einen Spaziergang, eine entspannende Geschichte, Tagebuch schreiben, Kneippmaßnahmen oder leise sanfte Musik als Schlafhilfe. ● Milch und Honig, Cashewkerne, Hafer, Kakao (als heiße Schokolade, bevorzugt mit Mandel-, Hafer- oder Nussmilch) enthalten den schlaffördernden Stoff Tryptophan, der die Produktion des ausgleichenden Hormons Serotonin anregt. ● Aufgeregten Nichtschläfern oder älteren Menschen helfen vielleicht eine Tasse Kaffee oder Coffea D 4 – einen Versuch ist es wert. Nervensystem und Psyche Je nach Beschwerdebild setzt man zusätzliche Arzneidrogen ein, z. B.: ● Schlafstörungen mit nächtlichem Aufwachen zwischen 1–3 Uhr: Leberfunktionsunterstützende Pflanzen (Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn, Wegwarte und Schafgarbe), weil die Leber nachts eine aktive Phase hat ● Schlafstörungen im Alter: herzunterstützender Weißdorn ● Schlafstörungen in den Wechseljahren: Hopfen und Melisse ● Schlafstörungen aufgrund von Verdauungsstörungen: Fenchel, Pfefferminz und Kamille, Orangenblüten, Lavendel Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Die Kombination mehrerer pflanzlicher Sedativa ist bei Schlafstörungen am wirkungsvollsten. 9 – Nervensystem und Psyche 260 Baldrian, Valeriana officinalis, Valerianaceae Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.1. Inhaltsstoffe ● ätherische Öle, (beruhigende) Valerensäuren, instabile Valepotriate ● Lignane, Alkaloidspuren ● ● Schlafqualität: weniger nächtliches Aufwachen und verbesserte Tagesbefindlichkeit Einnahme am Tag: beruhigt, entspannt, gleicht psychisch aus und wirkt antriebssteigernd: Konzentrations- und Leistungsvermögen werden besser, bessere Bewältigung von Stress gute Wirksamkeit bei Ein- und Durchschlafstörungen mit Kombinationspräparaten bzw. der Kombination mehrerer Sedativa in der Teemischung: (z. B. mit Hopfen u. a. Sedativa) – ohne Nebenwirkungen! Baldrian Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide Lignane a ▶ Abb. 9.1 Baldrian. b Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Wirkungen ● Einnahme am Abend: fördert Schlafbereitschaft, verkürzt Einschlafzeit, verbessert 9.1 Schlafstörungen und Nervosität 261 ● ● verbesserte Schlaflatenz und Schlafarchitektur ohne Hang-over-Effekte oder Abhängigkeitsentwicklung lindert Abstinenzerscheinungen bei Alkohol- und Opiatentzug Indikationen ● Ängste, Spannungszustände, nervöse Erregung/Erschöpfung, Unruhe ● ● ● ● ● ● nervös bedingte Schlaf- bzw. Einschlafstörungen nervöse Herz- und Magenbeschwerden Lampenfieber und Prüfungsangst Wetterfühligkeit Reizblase, Bettnässen Lernschwierigkeiten bei Kindern mit Nervosität und Angst Nebenwirkungen Selten paradoxe Reaktionen: Unruhe, Schlaflosigkeit – v. a. bei Unterdosierung; deshalb auf korrekte Dosierung achten. Gegenanzeigen Nicht bekannt. Melisse, Melissa officinalis, Melissae folium, Lamiaceae Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.2. Inhaltsstoffe ● ätherische Öle (stark flüchtig) ● Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe Wirkungen ● ● innerlich: – beruhigend, stresslösend, einschlaffördernd – verbessert laut Studien die Gehirnleistung (fördert Freisetzung von Acetylcholin) und erhöht die Denkleistung – leicht verdauungsfördernd, mild entblähend und krampflösend äußerlich: – antiviral, virustatisch bei Lippenherpes (Gerbstoffe und Rosmarinsäure binden die Virusproteine, das verhindert deren Einwandern in die Zelle) – antibakteriell Indikationen ● innerlich: – Einschlafstörungen, besonders wenn mit Ängsten und Herzklopfen verbunden – Schlafstörungen der Kinder, besonders wenn mit Bauchschmerzen verbunden Nervensystem und Psyche Bei korrekter Dosierung sind durch Baldrian weder Abhängigkeit noch Entzugserscheinungen zu befürchten. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ! Beachte 9 – Nervensystem und Psyche 262 Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide a b ▶ Abb. 9.2 Melisse. ● – mildes Beruhigungsmittel: Erschöpfungszustände, nervöse Übererregbarkeit/ Unruhe – nervöse/psychogene Herzbeschwerden: „Herztrost“ bei „Stressherz“ – nervöse Magen- und Darmstörungen, Blähungen – zur Entspannung bei Kopfschmerzen, im Klimakterium äußerlich: – Lippenherpes Tagesdosis 2–3 g Droge/Tasse Infus ein bis mehrmals tägl.; ½ –1 TL (= 1–3 ml) ein bis mehrmals tägl. Nebenwirkungen/Gegenanzeigen Nicht bekannt. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Melisse 9.1 Schlafstörungen und Nervosität 263 9.1.2 Therapiekonzept nervöse Unruhezustände und Schlafstörungen Heilpflanzen eignen sich sehr gut zur Behandlung der in alten Lehrbüchern mit „vegetativer Dystonie“ oder „Neurasthenie“ umschriebenen Beschwerden. Hier und bei nervösen Erschöpfungszuständen empfiehlt sich die Kombination mit Bitterstoffdrogen, die eine tonisierende, kräftigende Wirkung gerade bei Schwäche, Müdigkeit und Antriebslosigkeit haben. Da sich diese Zustände in der Regel auch auf der Organebene zeigen, bieten individuelle Teerezepturen eine gute therapeutische Möglichkeit. ! Beachte Der Wirkungseintritt von pflanzlichen Psychopharmaka beträgt in der Regel ca. 2 Wochen. ▶ Tab. 9.2 Therapieziele. Spannungsabbau mit Anxiolytika ● ● ● ● ätherisches Lavendelöl Baldrian Johanniskraut Passionsblume Beruhigung ● ● ● ● ● Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate ● ● Tee Präparate Baldrian Hopfen Passionsblume Lavendel Melisse Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate ● ● ● Tee Präparate Bäder Schlafförderung ● ● ● ● ● Baldrian Hopfen Passionsblume Lavendel Melisse Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate ● ● Tee Präparate Spannungsabbau mit Anxiolytika Tees Entspannungstee: Melissae folium (Melissenblätter) 40 g Matricariae flos (Kamillenblüten) 20 g ● Foeniculi fructus cont. (Fenchelfrüchte, angestoßen) 20 g ● Cardamomi fructus con. (Kardamomfrüchte, angestoßen) 10 g ● Aurantii pericarpium (Pomeranzenschale) 10 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 7 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● ● Entspannender Tee bei Unruhezuständen mit Verdauungsbeschwerden: ● ● ● Valerianae radix (Baldrianwurzel) 40 g Melissae folium (Melissenblätter) 20 g Lupuli strobuli (Hopenzapfen) 10 g Nervensystem und Psyche k Praxistipp Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Alle Therapieschritte werden parallel durchgeführt (▶ Tab. 9.2). 9 – Nervensystem und Psyche 264 Foeniculi fructus cont. (Fenchelfrüchte, angestoßen) 20 g Lavandulae flos (Lavendelblüten) 10 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● ● Entspannender Tee bei Herzbeklemmung: Passiflorae herba (Passionsblumenkraut) Crataegi folium cum flore (Weißdornblätter mit -blüten) ● Melissae folium (Melissenblätter) ● Primulae flos (Schlüsselblumenblüten) ● Rosae flos (Rosenblüten) aa 20 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● Entspannender Tee bei Hyperthyreose: Leonuri cardiacae herba (Herzgespann) 30 g Verbenae herba (Eisenkraut) 30 g ● Melissae folium (Melissenblätter) 20 g ● Matricariae flos (Kamillenblüten) 10 g ● Foeniculi fructus cont. (Fenchelfrüchte, angestoßen) 10 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 7 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● ● Präparate Baldrivit 600 mg (Baldrian): 2-mal tägl. 1 Tbl.; Euvegal balance 500 mg (Baldrian): 1–3-mal tägl. 1–3 Filmtabl.; Hoggar balance (Passionsblume): 2–3-mal tägl. 1 Tabl.; Hyperforat 250 mg (Johanniskraut): 2-mal tägl. 1 Tabl.; Jarsin 300 mg (Johanniskraut): 2-mal tägl. 1 Tabl.; Johanniskraut Dragees H: 2-mal tägl. 1 Tbl.; Kira 300 mg (Johanniskraut): 2-mal tägl. 1 Tabl.; Kneipp Baldrian Extrakt: 3-mal tägl. 1 Tabl.; Kytta sedativum für den Tag (Passionsblume): 2–3-mal tägl. 1 Tabl.; Lasea (ätherisches Lavendelöl): 1-mal tägl. 1 Kps.; Neurapas balance (Johanniskraut, Baldrian, Passionsblume): 3-mal tägl. 2 Tabl.; Neuroplant/Neuroplant Aktiv (Johanniskraut): 1-mal tägl. 1 Tabl.; Pascoflair 425 mg (Passionsblume): 2–3-mal tägl. 1 Tabl.; Passidon (Passionsblume): 2-mal tägl. 2 Kps.; Passiflora Curarina (Passionsblume): 3-mal tägl. 2 ml; Psychotonin (Johanniskraut): 2-mal tägl. 1 Kps.; Sedonium 300 mg (Baldrian): Kinder von 6–12 Jahren: 1-mal tägl. 1–2 Tbl., Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: bis zu 3-mal tägl. 2 Tabl. ! Beachte Mögliche Wechselwirkungen bei der Gabe von Johanniskraut treten erst ab einer Dosierung von 900 mg/Tag auf (Therapieleitfaden depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280)). Zum Beruhigen genügt die niedrigere Dosierung bis 600 mg/Tag. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ● 9.1 Schlafstörungen und Nervosität 265 Beruhigung Tees Beruhigender Tee bei nervöser Erschöpfung nach Weiss: Valerianae radix (Baldrianwurzel) 40 g Melissae folium (Melissenblätter) 20 g ● Menyanthidis trifoliatae folium (Bitterkleeblätter) 10 g ● Menthae pieritae folium (Pfefferminzblätter) 10 g ● Aurantii flos (Orangenblüten) 10 g ● Aurantii pericarpium (Pomeranzenschale) 10 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● Euvegal 320/160 mg (Baldrian, Melisse): Kinder von 6–12 Jahren: 1-mal tägl. 1 Tbl., Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: 2-mal tägl. 1 Tabl.; Euvegal Entspannungs- und Einschlaftropfen (Baldrian, Melisse): 2–3-mal tägl. 5 ml; Klosterfrau Melissengeist (Melisse, Alant, Angelika, Ingwer, Gewürznelke, Galgant, Schwarzer Pfeffer, Enzian, Muskat, Pomeranze, Zimt, Kardamom): 1–3-mal tägl. 5–10 ml mit Wasser verdünnt; Kytta sedativum Dragees (Baldrian, Hopfen, Passionsblume): Kinder von 3–12 Jahren: 1–2-mal tägl. 1 Tbl., Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: 3-mal tägl. 1 Tabl.; Moradorm S (Baldrian, Passionsblume, Hopfen): 2-mal tägl. 1 Tbl.; Passiflora Nerventonikum (Passionsblume, Weißdorn, Baldrian, Hopfen, Johanniskraut D 2, Weide D 2): 3-mal tägl. 2 TL; Phytonoctu (Baldrian, Melisse, Passionsblume): 2-mal tägl. 2 Tbl.; Plantival forte (Baldrian, Melisse): Kinder von 6–12 Jahren: 1-mal tägl. 1 Tbl., Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: 2-mal tägl. 1 Tabl.; Sandrin (Baldrian, Melisse): speziell für Kinder ab 6 Jahren: 2-mal tägl. 2 Tbl.; Sedacur forte Beruhigungsdragees (Baldrian, Hopfen, Melisse): 2–3-mal tägl. 2 Tbl.; Seda-Plantina N (Baldrian, Melisse, Passionsblume): 3-mal tägl. 1 Tbl.; Valeriana Hevert Beruhigungsdragees (Baldrian, Melisse, Passionsblume): bis zu 3-mal tägl. 2 Tbl. Bäder Entspannungsbad Weleda (Lavendel) und Baldrianöl-Bad, Melissenöl-Bad (Spitzner): jeweils abends 20 Min. baden Schlafförderung Tees Klassischer Schlaftee: Valerianae radix (Baldrianwurzel) 30 g Melissae folium (Melissenblätter) 20 g ● Lupuli strobuli (Hopfenzapfen) 20 g ● Aurantii flos (Orangenblüten) 10 g ● Primulae flos (Schlüsselblumenblüten) 10 g ● Lavandulae flos (Lavendelblüten) 10 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1–2 Tassen vor dem Schlafengehen trinken, evtl. mit Honig süßen. ● ● Nervensystem und Psyche Präparate Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ● 9 – Nervensystem und Psyche 266 Schlaftee bei Herznervosität: Passiflorae herba (Passionsblumenkraut) 30 g Crataegi folium cum flore (Weißdornblätter mit -blüten) 20 g ● Melissae folium (Melissenblätter) 20 g ● Lupuli strobuli (Hopfenzapfen) 15 g ● Aurantii flos (Orangenblüten) 15 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1–2 Tassen vor dem Schlafengehen trinken, evtl. mit Honig süßen. ● ● Die Einnahme erfolgt bei allen unten aufgeführten Präparaten ½–1 Std. vor dem Schlafengehen. Bei stärkeren Schlafstörungen kann von den meisten Präparaten bereits die gleiche Dosis etwas früher am Abend eingenommen werden. Achten Sie bitte auf die Angaben in der Packungsbeilage. Allunapret (Baldrian, Hopfen): 1 Tabl.; Avena sativa comp. Weleda (Hafer, Hopfen, Passionsblume, Baldrian, Coffea D 60): Säuglinge: 5 Glob., Kinder von 1–5 Jahren: 10 Glob., Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene: 15 Glob.; Ardeysedon Nacht (Baldrian, Hopfen): 1 Tabl.; Baldriparan (Baldrian): 1 Drg.; Baldrivit 600 mg (Baldrian): 1–2 Tbl.; Baldrian-Hopfen-Kapseln: 2 Kps.; Euvegal balance 500 mg (Baldrian): 1 Tbl.; Euvegal 320/160 mg (Baldrian, Melisse): Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene: 1 Tbl.; Euvegal Entspannungs- und Einschlaftropfen (Baldrian, Melisse): 5 ml; Kneipp Baldrian Nacht 700 mg: 1 Tbl.; Kytta sedativum Dragees (Baldrian, Hopfen, Passionsblume): 1 Tbl.; Passiflora Kinderzäpfchen (Hafer, Hopfen, Passionsblume, Baldrian): 1 Supp.; Phytonoctu (Baldrian, Melisse, Passionsblume): 2–3 Tbl.; Plantival forte (Baldrian, Melisse): Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene: 1 Tabl.; Sedacur forte Beruhigungsdragees (Baldrian, Hopfen, Melisse): 2 Tbl.; Seda-Plantina N (Baldrian, Melisse, Passionsblume): 2 Tbl.; Sedonium 300 mg (Baldrian): Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene: (1-)2 Tbl.; Valeriana Hevert Beruhigungsdragees (Baldrian, Melisse, Passionsblume): 2 Tbl. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Präparate 9.2 Erschöpfung und Burn-out 267 9.2 Erschöpfung und Burn-out ! Beachte Bei Erschöpfung und Burn-out gilt es, Organerkrankungen ausschließen bzw. zu behandeln. Burn-out (englisch: „ausbrennen“). Die Erkrankung geht mit großer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung und reduzierter Leistungsfähigkeit einher. Wer sich mit vollem Elan und ganzer Energie für seine Arbeit einsetzt, wer es (allen?) recht machen möchte, muss wissen: „für eine Aufgabe brennen“ heißt nicht, sich selbst dafür aufzugeben – sonst verbrennt man. Burn-out beginnt oft mit idealistischer Begeisterung und führt über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung, Apathie, psychosomatischen Erkrankungen, Depression oder Aggressivität. Beim Burn-out gibt es keine eindeutige Diagnose und keinen medizinisch nachweisbaren Befund. Die Diagnose wird eher aufgrund subjektiver Beschreibung gestellt. Umso wichtiger ist es, die Worklife-Balance anstreben. Ursachen: Welche Ursachen ein Burn-out genau auslöst, ist bisher ungeklärt. Es spielen innere und äußere Faktoren eine Rolle, es kann in der Persönlichkeit und der Arbeit/Umwelt liegen. Meist kommt beides zusammen. Mögliche Ursachen können sein: ● ständiger, zunehmender Stress, Überengagement, Leistungsdruck ● Über- oder Unterforderung in der Arbeit, fehlende Sinnhaftigkeit, Mobbing ● „Helfersyndrom“, Perfektionismus ● fehlende soziale Unterstützung im Privatleben Nervensystem und Psyche forderungen nachzukommen, gibt der Mensch sein Bestes, bis der Körper ausgebrannt ist (Burn-out) und streikt. Dabei ist „Leistungsschwäche“ eine wichtige Botschaft von Körper und Seele, dass der Mensch Ruhe und Erholung braucht. Häufig wird als Diagnose vegetative Dystonie genannt. Der Rhythmus zwischen Leistungs- und Erholungsphasen ist für die Konstitution eines Menschen ausschlaggebend. Im guten Zusammenwirken von Körper und Seele, von Sympathikus und Parasympathikus des vegetativen Nervensystems entstehen Kraft, Antrieb und Initiative. Erschöpfung ist häufig Ausdruck eines Ungleichgewichts. Kneipps „Ordnungstherapie“, die man heute Life-Balance nennt, wäre Therapie Nummer 1! Symptome sind vorrangig Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Überforderungsgefühl, Konzentrationsschwäche und eine ständige Erschöpfung. Oft zeigen sich Ängstlichkeit, depressive Verstimmungen und körperliche Beschwerden wie Herz-/Kreislaufbeschwerden, Blutdrucklabilität, Schwindel, Schlafstörungen, unspezifische Verdauungsbeschwerden oder auch Kopf- und Nackenbeschwerden oder Myogelosen. Ursachen können körperliche und psychische Erkrankungen sein, Schlaf- oder Bewegungsmangel, Dauerstress und seelische oder körperliche Überforderung; ebenso Ernährungsfehler, Über- oder Untergewicht oder auch Wohn- und Umweltgifte, Elektrosmog, Lärm oder Witterungseinflüsse. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Müdigkeit und Erschöpfung Sie passen schlecht in die moderne Zeit. Um allen An- 9 – Nervensystem und Psyche 268 ! Beachte Bei Erschöpfung und Burn-out müssen bisher unentdeckte Organerkrankungen wie Hypothyreose, Anämie, Diabetes, Hypotonie, Infekte und Leber- oder Krebserkrankungen diagnostisch abgeklärt werden. Phytotherapeutika Bei Erschöpfung und Burn-out hat sich – neben einer ausgeglichenen Work-life-Balance – zur unterstützenden Behandlung eine Kombination mit tonisierenden Bitterstoffen, bei Bedarf auch Stimulanzien und Adaptogenen bewährt (▶ Tab. 9.3, ▶ Tab. 9.4). Adaptogene helfen dem Körper, sich (unausweichlichen) Stresssituationen besser anzupassen, beugen somit stressinduzierten Krankheiten vor, machen Körper und Geist belastungsfähiger und erhalten somit die Gesundheit – ohne Nebenwirkungen. Adaptogene: ● ● ● erhöhen, besonders beim Älterwerden, die Belastbarkeit, die körperliche Leistung und das Koordinationsvermögen sowie die Gedächtnisleistung und die Konzentration steigern die geistige und körperliche Aktivität und Widerstandsfähigkeit gegenüber „Stressoren“ wirken roborierend, tonisierend, immunmodulierend und helfen dem Organismus, besser mit Belastungen fertig zu werden Gemeinsam ist ihnen die Art der Einnahme/Anwendung: prophylaktisch einnehmen (also möglichst vor einer zu erwartenden erhöhten Belastung) ● die Wirkung macht sich erst allmählich bemerkbar ● 2–3 Monate lang einnehmen (nicht länger) ● nach 2–3 Monaten Pause ist eine erneute Anwendung möglich ● ▶ Tab. 9.3 Phytotherapie bei Erschöpfung und Burn-out. Adaptogene ● ● ● ● ● Ginseng Jiagolan Rosenwurz Taigawurzel Schisandra Stimulanzien ● ● ● ● Guarana Kaffee Matetee Grün- oder Schwarztee Tonika/Roboranzien ● ● Bitterstoffe: Enzian, Pomeranze, Tausendgüldenkraut, Wermut Scharfstoffe: Chili, Galgant, Ingwer ▶ Tab. 9.4 Differenzierung der 3 wichtigsten Adaptogene. Ginseng ● ● ● im Alter bevorzugt: verhindert vorzeitigen Abbau körperlicher/geistiger Leistungsfähigkeit während Rekonvaleszenz bei starkem beruflichen Stress Taigawurzel ● ● bei Infektneigung bevorzugt führt zur Zunahme immunkompetenter Zellen, v. a. der T-Lymphozyten Rosenwurz ● ● ● bei vermehrtem Stress und Müdigkeit erhöht mentale und emotionale Belastbarkeit Studien: positive Effekte auf geistige Leistungsfähigkeit mit deutlich stresshemmendem und Anti-Ermüdungseffekt Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 9.2.1 9.2 Erschöpfung und Burn-out 269 Rosenwurz, Rhodiola rosea, Rhodiolae roseae radix, Crassulaceae Wirkungen ● ● ● verstärkte Ausschüttung und Wirksamkeit von Neurobotenstoffen (Serotonin, Dopamin, Norepinephrin), vermindert Ausschüttung von Stresshormonen steigert die Gehirnaktivität und bessert Konzentrationsfähigkeit, Energiestoffwechsel und Langzeitgedächtnis steigert geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, auch im Alter Rosenwurz Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide Phytamine Mono- und Triterpene a ▶ Abb. 9.3 Rosenwurz. b Nervensystem und Psyche Inhaltsstoffe ● Glykoside/Phytamine (Rosavin, Rosarin, Rosin, Tyrosol, Salidrosid) ● Flavonoide, Mono- und Triterpene, Gerbstoffe, Pflanzensäuren Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.3. 9 – Nervensystem und Psyche ● ● ● ● ● ● ● ● regt bei mentaler oder körperlicher Erschöpfung an, ohne aufzuputschen; mehr Energie durch erhöhten Energiestoffwechsel in den Zellen Adaptogen: verbessert die Anpassungsfähigkeit des Organismus an außergewöhnliche Belastungen (auch bei Prüfungsstress) erhöht die natürliche Widerstandsfähigkeit, unterstützt das Immunsystem deutlich stresshemmend: beruhigt bei Stress, ohne müde zu machen: erhöht Stresstoleranz, senkt Stresshormon Kortisol Anti-Ermüdungseffekt: lindert stressbedingte Müdigkeit, bessert Schlafstörungen mild antidepressiv und angstlösend antioxidativ, beugt chronischen Krankheiten und vorzeitigem Alterungsprozess vor unterstützt bei Hochleistungssportlern das körperliche Training und vermindert die große körperliche Erschöpfung danach Indikationen ● ● ● ● zur Linderung körperlicher und geistiger Erschöpfung Stress und Überarbeitung, Müdigkeit, Reizbarkeit, Anspannung Burn-out, Mobbing u. a. Stressoren zur Steigerung geistiger und körperlicher Leitungsfähigkeit Nebenwirkungen Bei Kontakt mit frischem Wurzelstock Kontaktdermatitis möglich. Sonst keine weiteren Nebenwirkungen beobachtet. Gegenanzeigen Nicht bekannt. Guarana, Paullinia cupana, Paulliniae semen, Sapindaceae Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.4. Inhaltsstoffe ● Theobromin, Koffein, 4–5 % Guaranin und Theophyllin, Guaranatin (mit dem Kolatin ● ● der Kolanüsse eng verwandt), Guaraninsäure Gerbstoffe, ätherische Öle, Saponine Glukose, Harze Wirkungen ● ● ● stimulierend, anregend verbessert spürbar Schwächezustände schmerzlindernd (Kopfweh, Migräne) Zwar weist Guarana mit 4–5 % Guaranin den 4-fachen Koffeingehalt im Vergleich zu Kaffee auf, doch ist es hier an Gerbstoffe gebunden, die die Resorption verzögern und keine erregenden Nebenwirkungen wie Tachykardie oder Nervosität hervorrufen. Guaranin wird über mehrere Std. langsam und schonend an den Organismus abgegeben. Die stimulierende Wirkung hält 4–8 Std. an, ohne Nebenwirkungen zu verursachen. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 270 9.2 Erschöpfung und Burn-out 271 Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide Koffein Guaranin a Nervensystem und Psyche Bitterstoffe b ▶ Abb. 9.4 Guarana. (Dr. Roland Spohn, Engen) Indikationen ● ● ● ● ● ● ● zur Leistungssteigerung und bei Erschöpfungszuständen, Müdigkeit, nachlassende Konzentration, Prüfungs- und Stresssituationen nervöse Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerz, „Alkoholkater“ Migräne, auch für Migräneanfällige, die keinen Kaffee vertragen Muskelverspannung, Neuralgie Fit- und Muntermacher, Energiespender für Kraft, Ausdauer und Leistungsfähigkeit gegen erhöhtes Hungergefühl, begleitend bei Abmagerungskuren Indikationen laut ESCOP-Monografie: Tonikum in Fällen von Erschöpfung, Müdigkeit oder Genesung Nebenwirkungen Bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine bekannt. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Guarana 9 – Nervensystem und Psyche 272 Gegenanzeigen ● ● ● Schwangerschaft und Stillzeit, Kinder und Jugendliche Leber- oder Nierenerkrankung, Ulcus ventriculi/duodeni Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schilddrüsenüberfunktion 9.2.2 Therapiekonzept Erschöpfung und Burn-out Alle Therapieschritte werden parallel durchgeführt (▶ Tab. 9.5). Bei nervösen Erschöpfungszuständen empfiehlt sich die Kombination von Anxiolytika und Sedativa mit Bitterstoffdrogen, die tonisieren und eine ausgleichende Wirkung auf das vegetative Nervensystem haben. Da sich Erschöpfungszustände auch auf der Organebene zeigen (Reizdarm, funktionelle Herzbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Reizblase etc.), bieten individuelle Teerezepturen eine gute therapeutische Möglichkeit: ● Therapiekonzept Reizdarm (S. 45) ● Therapiekonzept funktionelle Dyspepsie/Reizmagen (S. 75) ● Therapiekonzept funktionelle Herzbeschwerden (S. 229) ● Therapiekonzept Spannungskopfschmerzen und Migräne (S. 287) ● Therapiekonzept Reizblase (S. 157) ● Therapiekonzept nervöse Unruhezustände und Schlafstörungen (S. 263) ▶ Tab. 9.5 Therapieziele. Adaptogene ● ● ● Ginseng Rosenwurz Taigawurzel Tonika ● ● ● ● ● ● ● Dauer: 2–3 Monate, dann 2–3 Monate Pause, evtl. erneut 2–3 Monate ● ● Präparate Nahrungsergänzungsmittel Bitterstoffe Damiana Brennnesselsamen Geleé royale Hafer Lavendel Pollen Dauer: 4–6 Wochen ● ● ● Tee Präparate Nahrungsergänzungsmittel evtl. Spannungsabbau mit Anxiolytika evtl. Stimmungsaufhellung mit Antidepressiva Therapiekonzept depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280) Therapiekonzept depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280) Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Präparate Präparate Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. k Praxistipp 9.2 Erschöpfung und Burn-out 273 Adaptogene Nahrungsergänzungsmittel Rhodiolan plus (Rosenwurz, Pantothensäure): morgens 2 Kps.; Vigodana (Rosenwurz, Magnesium, Vitamin E, B6, B12, D3, Folsäure): morgens 1 Kps. Tonika Tees Nervenstärkender Tee: Passiflorae herba (Passionsblumenkraut) 20 g Rosmarini folium (Rosmarinblätter) 20 g ● Menthae piperitae folium (Pfefferminzblätter) 20 g ● Aurantii pericarpium (Pomeranzenschale) 20 g ● Melissae folium (Melissenblätter) 20 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● ● Stärkender Wurzeltee: Eleutherococci radix (Taigawurzel) 20 g Zingiberis rhizoma (Ingwerwurzel) 20 g ● Angelicae radix (Angelikawurzel) 20 g ● Calami rhizoma (Kalmuswurzel) 20 g ● Liquiritiae radix (Süßholzwurzel) 20 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● ● Libidosteigernder Tee: Damianae folium (Damianablätter) 50 g Cardamomi fructus cont. (Kardamom, angestoßen) 20 g ● Cinnamomi cortex (Zimtrinde) 20g ● Aurantii flos (Orangenblüten) 10 g M.D.S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 7 Min. bedeckt ziehen lassen und 3-mal tägl. 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. ● ● Nervensystem und Psyche Ardey-aktiv Pastillen (Ginseng): 3-mal tägl. 1 Tabl.; Eleu Curarina (Taigawurzel): 2-mal tägl. 30 Tr.; Eleu-Kokk (Taigawurzel): 2-mal tägl. 1 Tbl.; Ginsana G115 (Ginseng): 1-mal tägl. 2–4 Kps.; Ginseng Curarina: 2-mal tägl. 2 Kps.; Ginseng SL: 2-mal tägl. 1–2 Kps.; Manuia (Damiana Ø, Ginseng Ø, Acid. phos. D 2, Ambra D 3): 1–6-mal tägl. 1 Tbl.; Orgaplasma (Ginseng): 2-mal tägl. 2 Tbl.; Vitango (Rosenwurz): morgens und mittags je 1 Kps. ½ Std. vor den Mahlzeiten Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Präparate 9 – Nervensystem und Psyche 274 Angelica archangelica Urtinktur (Engelwurz) Ceres/DHU: 3-mal tägl. 3–5 Tr.; Artemisia absinthium Urtinktur (Wermut) Ceres/DHU: 3-mal tägl. 3/5 Tr.; Avena sativa Urtinktur (Hafer) Ceres/DHU: 3-mal tägl. 3/5–10 Tr.; Balsamischer Melissengeist Weleda (Destillat aus Angelikawurzel, Koriander, Melisse, Muskatnuss, Zimtrinde, Zitronenöl): 3-mal 20 Tr., akut bis zu 5-mal tägl. 10–20 Tr.; Dysto-loges (Passiflora incarnata, Gelsemium D 4, Reserpinum D 6, Coffea D 6,Veratrum D 6): 3-mal tägl. 1 Tabl. oder 3-mal tägl. 10 Tr.; Gentiana lutea Urtinktur (Gelber Enzian) Ceres: 3-mal tägl. 3 Tr.; Manuia (Damiana Ø, Ginseng Ø, Acid. phos. D 2, Ambra D 3): 1–6-mal tägl. 1 Tbl.; Nervoregin H Tabletten (Hafer, Passionsblume, Acid. phos D 1, Anamirta D 3, Hypericum D 1): 1–3-mal tägl. 1 Tabl., Passiflora Nerventonikum (Passionsblume, Weißdorn, Baldrian, Hopfen, Johanniskraut D 2, Weide D 2): 3-mal tägl. 2 TL. Nahrungsergänzungsmittel ● ● ● Brennnesselsamenkur: Insgesamt 3-mal tägl. 1 TL Brennnesselsamen vor dem Essen einnehmen. Die getrockneten und im Mörser zerstoßenen Samen (Urticae semen) werden mit Honig (oder Wasser) vermischt. Gelée royale: Dr. Wolz Zelloxygen plus Gelée royale (14 × 20 ml) und andere Anbieter. Auf Bio-Qualität achten! Pollenkur: Ca. 3–4 TL/Tag bei Erschöpfung, sonst genügen 2 TL. eine ¼ Stunde vor der Mahlzeit einnehmen. Auf 2 Tagesportionen verteilen. Bäder Entspannungsbad Weleda (Lavendel) und Baldrianöl-Bad, Melissenöl-Bad (Spitzner): jeweils abends 20 Min. baden Spannungsabbau mit Anxiolytika Therapiekonzept depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280) Stimmungsaufhellung mit Antidepressiva Therapiekonzept depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Präparate 9.3 Depressive Verstimmungen und Ängste 275 9.3 Angst Es ist eine normale Reaktion des Körpers auf spezielle Herausforderungen; sie warnt vor gefährlichen Situationen und macht umsichtig. Wenn aber Ängste den Alltag bestimmen, ständige Begleiter sind – rationalen Erklärungen unzugänglich und nicht mehr kontrollierbar –, handelt es sich um eine psychische Grundstörung, die therapeutische Hilfe erfordert. Im Laufe ihres Lebens leiden 15 % aller Menschen an einer vorübergehenden oder länger dauernden Angststörung. Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Angstniveau. Symptome sind beispielsweise Herzrasen, Erstickungsgefühl, Atemnot, Schweißausbruch, Schwindel, Zittern, motorische Unruhe, Engegefühl im Hals oder in der Brust und Mundtrockenheit. Ursachen der Ängste sind sehr unterschiedlich und teilweise ungeklärt; evtl. gestörtes Zusammenspiel verschiedener Botenstoffe im Gehirn, traumatische Erfahrungen im Leben, Ausdruck misslungener Konfliktlösung, Drogenkonsum oder Medikamente, körperliche oder psychische Erkrankungen u.v.m. ! Beachte Bei depressiven Verstimmungen und Ängsten ist eine genaue Diagnose mit Abklärung der Ursache wichtig. 9.3.1 Phytotherapeutika ! Beachte Grundsätzlich ruht die Therapie von depressiven Verstimmungen und Ängsten auf 2 Hauptpfeilern, auf der Psychotherapie und auf der medikamentösen Behandlung. Ungefähr 80 % der depressiven Patienten leiden an einer leichten bis mittleren Depression und sind daher (im Gegensatz zur schweren Depression) einer Behandlung mit Arzneidrogen zugänglich. Sie profitieren von den Vorteilen der wesentlich geringeren Nervensystem und Psyche Depressionen Wenn seelische Verstimmungen nicht nur als „Schatten auf der Seele“ liegen und mehr sind als schlechte Laune, gedrückte Stimmung oder vorübergehende Niedergeschlagenheit, dann spricht man von einer Depression. Depressive Verstimmungen mit Traurigkeit und Ängsten sind entwicklungsgeschichtlich sehr alte Gefühle und gehen deshalb mit körpernahem Empfinden und somatischen Beschwerden einher. Laut WHO leiden 3–5 % der Weltbevölkerung an Depressionen, zunehmend Kinder und Jugendliche; Frauen 2–3-mal so häufig wie Männer. Symptome: Oft zeigt sich im Zustand der „-losigkeiten“ die Schwere der Erkrankung: Hoffnungs-, Rat-, Antriebs-, Entscheidungs-, Konzentrations-, Schlaf-, Appetit-, Sinn-, Gefühls-, Interesse-, Freudlosigkeit u.v.m. Neben körperlichen Beschwerden, der gedrückten Stimmungslage und Vernachlässigung sind Lebensüberdruss bis zu Selbsttötungsabsichten bekannt. Ursachen: Meist Zusammenspiel mehrerer Faktoren wie körperliche und genetische Einflüsse, psychische und psychosoziale Auslöser oder langwierige Erkrankungen. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Depressive Verstimmungen und Ängste 9 – Nervensystem und Psyche 276 Nebenwirkungen der Phytopharmaka. Der Einsatz von Heilpflanzen ist nach neuen GCP-Studienergebnissen hinsichtlich der Wirksamkeit den synthetischen Arzneimitteln ebenbürtig und bezüglich der Verträglichkeit und Kosten deutlich überlegen. Mittel der Wahl ist Johanniskraut. ● ● ● ● schwere endogene Depressionen akute Angststörungen Phobien (an ganz bestimmte Auslöser gebundene Ängste) Panikstörungen (attackenweise auftretende starke Ängste ohne Auslöser mit intensiven vegetativen Begleitsymptomen) Die wichtigsten Informationen auf einen Blick finden sich in ▶ Tab. 9.6. ▶ Tab. 9.6 Phytotherapie bei depressiven Verstimmungen und Ängsten. depressive Verstimmung: stimmungsaufhellende Antidepressiva Ängste: Angst und Spannung lösende Phytoanxiolytika Depressionen und Ängste: allgemeine Infos, Tipps, adjuvante Phytotherapie Baldrian: verkürzt Wirkungseintritt von Johanniskraut Baldrian: bevorzugt in Kombination mit Johanniskraut und Passionsblume Phytopharmaka benötigen 2–5 Wochen zur Entfaltung der vollen Wirksamkeit, Patienten darüber aufklären! Johanniskraut: ● verkürzter Wirkungseintritt durch gleichzeitige Einnahme von Baldrian ● bzgl. der Verträglichkeit synthetischen Arzneimitteln überlegen, bzgl. der Wirksamkeit ebenbürtig (GCP-Studie) Johanniskraut: verkürzter Wirkungseintritt durch gleichzeitige Einnahme von Baldrian ● Passionsblume: Wirkfaktor 10 in Kombination mit Johanniskraut Passionsblume in Kombination mit Sedativa synergistisch wirkungsverstärkend Bittermittel: tonisieren, machen ganz eindeutig „gute Laune“: ● Engelwurz („Angstwurz“) ● Wermut („macht Mut“) u.v.m. Lavendel und Kombinationen pflanzlicher Sedativa: synergistische Wirkungsverstärkung Lavendel und Kombinationen pflanzlicher Sedativa: lindern Angstsymptome laut Studien deutlich und schnell Leberfunktion unterstützen (ist an Bildung von Neurotransmittern beteiligt): Mariendistel, Artischocke Ginseng: anxiolytisch und adaptogen Hanf: zusätzlich euphorisierend und stimulierend Kava Kava (derzeit leider nur homöopathisch) Aromatherapie: große Auswahl stimmungsaufhellender ätherischer Öle (Duftlampe), v. a. Zitrusöle ● ● Ginseng: adaptogen bei depressiver Verstimmung und Erschöpfung Hanf: zusätzlich stimmungsaufhellend und stimulierend ● ● ● ● Phytopharmaka umfassen auch vegetativ-funktionellsomatische Beschwerden zusätzlich kreislaufunterstützende (Rosmarin, Thymian), herzunterstützende (Weißdorn) oder beruhigende Arzneipflanzen (Baldrian, Melisse, Lavendel) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. " Hinweis Kontraindikationen für Phytotherapie 9.3 Depressive Verstimmungen und Ängste 277 Johanniskraut, Hypericum perforatum, Hyperici herba, Hypericaceae Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.5. Inhaltsstoffe ● Hypericine, Phloroglucinderivat Hyperforin ● bis 15 % Gerbstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl Johanniskraut Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide Hypericin Hyperforin a ▶ Abb. 9.5 Johanniskraut. b Nervensystem und Psyche Informationen zum Johanniskrautöl (S. 190) befinden sich im Kapitel Erkrankungen der Haut. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ! Beachte 9 – Nervensystem und Psyche 278 Wirkungen ● innerlich: – stimmungsaufhellend (ähnlicher Wirkungsmechanismus wie synthetische Antidepressiva) mit beruhigender und herzunterstützender Wirkung – anxiolytisch – leistungs- und herzkraftfördernd – Tee: durchfallhemmend (hoher Gerbstoffgehalt) äußerlich: – wundheilungsfördernd Wirkungsmechanismus: Vermehrt die Neurotransmittermenge, weil es als Gesamtextrakt die synaptosomale Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, GABA (γ-Aminobuttersäure) und, etwas schwächer, von L-Glutamat hemmt und für eine längere Verweildauer im synaptischen Spalt sorgt. Keines der bekannten synthetischen Standardantidepressiva zeigt ein ähnlich breites Wirkungsspektrum! Indikationen ● ● innerlich: – depressive Verstimmung, Winterdepression – leichte bis mittelschwere Depressionen – körperliche Begleitsymptome von Depressionen: Schlafstörungen, chronische Rückenschmerzen, Kopfschmerz, Müdigkeit, Magen-/Herzbeschwerden – Angstzustände, nervöse Unruhe – Erschöpfung, Burn-out – Wetterfühligkeit, Wechseljahresbeschwerden, Migräne, Reizblase – Tonikum/Energielieferant in Rekonvaleszenz, bei Schwächezuständen äußerlich: – Wundheilung, Windeldermatitis (Wundkompressen, Teilbäder) ! Beachte Johanniskraut ist den synthetischen Antidepressiva ebenbürtig, bei weniger Nebenwirkungen. Unabhängig davon gilt: Depressionen müssen immer ärztlich betreut werden! Nebenwirkungen Photosensibilisierung bei innerlichem Einsatz möglich (sehr selten, in Teemischungen unwahrscheinlich). Gegenanzeigen Nicht bekannt. Wechselwirkungen Sie sind dosisabhängig; bei einer Tagesdosis von weniger als 900 mg und bei traditionellen, niedrigen Teedosierungen wurden keine Wechselwirkungen beobachtet. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ● 9.3 Depressive Verstimmungen und Ängste 279 Passionsblume, Passiflora incarnata, Passiflorae herba, Passifloraceae Wirkungen ● mild beruhigend, sanft ausgleichend, schlaffördernd ● ● ● ● krampflösend (papaverinähnliche Spasmolyseeffekte) lindert motorische Unruhe senkt Herzfrequenz und Hypertonie angstlösend (v. a. bei alkoholischen und Blattauszügen in Kombination mit anderen Sedativa: Wirkungsverstärker) Passionsblume Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide a ▶ Abb. 9.6 Passionsblume. b Nervensystem und Psyche Inhaltsstoffe ● Flavonoide (mit weißdornähnlichem, herzberuhigenden Maltol) ● Cumarine, Spuren eines ätherischen Öles Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.6. 9 – Nervensystem und Psyche 280 ● lindert Entzugssymptome bei Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin, Cannabis und Morphium ● ● ● ● ● ● ● ● zur unterstützenden Therapie bei Nervosität, Unruhe und Stress Stresssymptome (Herzklopfen, Schwindel, stressbedingter Bluthochdruck, Schweißausbruch), Konzentrationsschwierigkeiten Schlaf- und Einschlafstörungen gutes Tagessedativum, auch im Kindesalter und in der Pubertät zur Langzeitanwendung geeignet Ängste, Depressionen Kreislaufschwäche, Klimakterium, wetterbedingte Beschwerden nervös bedingte Magen-Darm-Beschwerden k Praxistipp Die Passionsblume hat eine eher schwache Einzelwirkung. Sie sollte deshalb bevorzugt in Kombination mit anderen beruhigenden Pflanzen eingenommen werden, mit denen sie teilweise synergistisch, ja wirkungsverstärkend wirkt. Nebenwirkungen/Gegenanzeigen Nicht bekannt. 9.3.2 Therapiekonzept depressive Verstimmung und Ängste Alle Therapieschritte werden parallel durchgeführt (▶ Tab. 9.7). Da die Erkrankungen sich nicht immer klar voneinander abgrenzen lassen, bieten Heilpflanzen mit ihrem großen Wirkprofil eine gute therapeutische Möglichkeit. ! Beachte Der Wirkungseintritt von pflanzlichen Psychopharmaka beträgt in der Regel ca. 2 Wochen. ▶ Tab. 9.7 Therapieziele. Spannungsabbau mit Anxiolytika ● ● ● ● Baldrian Johanniskraut ätherisches Lavendelöl Passionsblume Stimmungsaufhellung ● ● Johanniskraut Passionsblume Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Präparate Präparate Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Indikationen 9.3 Depressive Verstimmungen und Ängste 281 Spannungsabbau und Stimmungsaufhellung Vorsicht Johanniskraut in einer Dosierung ab 900 mg/Tag darf nicht bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva, insbesondere aus der Wirkstoffgruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Paroxetin, Sertralin, Trazodon), eingenommen werden. Johanniskraut verringert die Wirkung von zahlreichen Wirkstoffen. Gegebenenfalls ist deshalb eine Dosisanpassung der beteiligten Wirkstoffe durch den Arzt nötig. Betroffenen sind davon: ● Immunmodulatoren wie Ciclosporin ● Immunsuppressiva wie Tacrolimus und Sirolimus ● AIDS-Mittel wie HIV-1-Proteasehemmer oder reverse Transkriptase-Hemmer (z. B. Nevirapin) ● Herzmittel: Digitoxin ● Asthmamedikamente: Theophyllin ● Blutdrucksenker: Verapamil ● Beruhigungsmittel: Midazolam ● Antidepressiva: Amitriptylin und Nortriptylin ● Zytostatika: Imatinib und Irinotecan ● Antikoagulanzien: Phenprocoumon und Warfarin Nervensystem und Psyche Baldrivit 600 mg (Baldrian): 2-mal tägl. 1 Tbl.; Euvegal balance 500 mg (Baldrian): 1–3-mal tägl. 1–3 Filmtabl.; Hoggar balance (Passionsblume): 2–3-mal tägl. 1 Tabl.; Hyperforat 250 mg (Johanniskraut): 3-mal tägl. 1 Tabl.; Jarsin 450 mg (Johanniskraut): 2-mal tägl. 1 Tabl.; Jarsin 750 mg (Johanniskraut): 1-mal tägl. 1 Tbl.; Baldrian Extrakt: 3-mal tägl. 1 Tabl.; Kytta sedativum für den Tag (Passionsblume): 2–3-mal tägl. 1 Tabl.; Laif 612 (Johanniskraut): 1-mal tägl. 1 Tbl.; Laif 900/Laif 900 Balance (Johanniskraut): 1-mal tägl. 1 Tbl.; Lasea (ätherisches Lavendelöl): 1-mal tägl. 1 Kps.; Neurapas balance (Johanniskraut, Baldrian, Passionsblume): 3-mal tägl. 2 Tabl.; Neuroplant/Neuroplant Aktiv (Johanniskraut): 1-mal tägl. 1 Tabl.; Pascoflair 425 mg (Passionsblume): 2–3-mal tägl. 1 Tabl.; Passidon (Passionsblume): 2-mal tägl. 2 Kps.; Passiflora Curarina (Passionsblume): 3-mal tägl. 2 ml; Psychotonin (Johanniskraut): 3-mal tägl. 1 Kps.; Sedonium 300 mg (Baldrian): Kinder von 6–12 Jahren: 1-mal tägl. 1–2 Tbl., Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: bis zu 3-mal tägl. 2 Tabl. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Präparate 9 – Nervensystem und Psyche 282 9.4 Kopfschmerz und Migräne Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden; Kopfschmerzmittel sind die meistverkauften Medikamente in Deutschland. Spannungskopfschmerzen entstehen bei längerem Arbeiten in angespannter Kopfhaltung, z. B. vor dem PC oder beim Autofahren. Meist handelt es sich um eine Fehlsteuerung des Gefäßtonus im Bereich des Kopfes. Symptome: Der Schmerzcharakter ist dumpf, drückend oder ziehend, meist beidseitig und konstant, manchmal wie ein „Ring um den Kopf“, aber er pulsiert nicht. Ursachen/Auslöser: Eine gründliche Anamnese und Differenzialdiagnose sind wichtig für eine erfolgreiche Therapie. Kopfschmerztagebuch (Download Internet) und ausführliche Patientengespräche helfen, Ursachen aufzudecken, z. B.: ● Erkältungen, Wetterwechsel ● Fehlhaltungen, Hals-Wirbelsäulen-/Schulter-Arm-Syndrom, Neuralgien ● Augen- oder Zahnerkrankungen ● sklerotische Gefäßveränderungen im Gehirn ● Hyper-/Hypotonie ● Erkrankungen des Verdauungssystems oder der Nieren ● hormonelle oder Stoffwechselstörungen ● psychosozialer Stress, Ängste, Depressionen, Schlafdefizit ● Gehirnerschütterung, Schädeltrauma oder Hirntumor ● Vergiftungen Migräne Etwa 10 % der erwachsenen Bevölkerung leidet daran, auch Kinder. Symptome: Der Schmerzcharakter ist klopfend, bohrend oder berstend. Der Schmerz setzt meist anfallsartig morgens ein mit Halbseitenschmerz, begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtscheu sowie einer Geräuschempfindlichkeit. Oft wird er von vegetativen Begleiterscheinungen flankiert. Ursachen: Vielschichtig, offenbar besteht eine Störung in der Reizverarbeitung bzw. im Stoffwechselgeschehen: Reize werden verstärkt wahrgenommen und setzen – anders als beim Gesunden – in den Hirnstammkernen Botenstoffe frei. Die Blutgefäße des Gehirns verengen sich zu Beginn einer Migräneattacke und setzen enorme Mengen des Neurotransmitters Serotonin frei. Es besteht eine Mangeldurchblutung mit Sauerstoffmangel, das zeigt sich oft als Sehstörung mit Augenflimmern („Aura“). Als Reaktion auf eine unzureichende Gefäßversorgung stellen sich schlagartig die Gefäße weit, was zu ausgesprochen schmerzempfindlichen Gefäßwänden führt: Ein typischer Migräneschmerzanfall folgt. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Gesunde Menschen haben keine Schmerzen. Akuter Schmerz besitzt eine Schutz- und Warnfunktion und wird als „Wachhund der Gesundheit“ bezeichnet. Schmerzen sind ein Hinweis, dass „etwas nicht in Ordnung“ ist, bedingt durch körperliche oder seelische Ursachen, und nicht selten bedingt eines das andere. 9.4 Kopfschmerz und Migräne 283 9.4.1 Phytotherapeutika Die wichtigsten Informationen auf einen Blick finden sich in ▶ Tab. 9.8 und ▶ Tab. 9.9. Migräne Guarana: bei Stresskopfschmerz/„Alkoholkater“ Guarana: bei Stresskopfschmerz/„Alkoholkater“ Mutterkraut: vorbeugend und 3–4 Monate lang einnehmen Mutterkraut: bevorzugt vorbeugend und intermittierend 3–4 Monate lang einnehmen ätherisches Pfefferminzöl: ● Akutmittel: wirkt rasch ● nebenwirkungsfrei (auch für Schulkinder) ● hemmt die Bildung von Schmerzstoffen, steigert die Durchblutung der Haut, entspannt zugleich die Muskulatur Pestwurz: ● prophylaktisch (besser als nur Attackentherapie) und 3–4 Monate lang einnehmen ● prophylaktische Therapie reduziert Anfallshäufigkeit um 60 % Weide, Mädesüß: ● bei chronischem Kopfschmerz; längerfristig einnehmen ● wirkt erst nach 2–3 Std., aber langdauernd ätherisches Pfefferminzöl: ● Menthol wirkt lokalanästhetisch ▶ Tab. 9.9 Phytotherapie und Naturheilkunde bei Kopfschmerz und Migräne. Kopfschmerzen ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Kopfschmerzen mit oder aufgrund von Verdauungsstörungen: Karminativa (Kümmel, Fenchel …), verdauungsfördernde Bitterstoffe einnehmem und die Entgiftungsstation Leber entlasten: Mariendistel Kopfschmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen: Ginkgo Lavendelunterarmbäder und heiße Fußbäder leiten Spannung aus Kopfbereich Spannung abbauen, wo immer es nur geht! Säure-Basen-Haushalt ausgleichen, Stoffwechsel fördern entgiften, ausreichend trinken (Wasser, dünne Tees, verdünnte Obst-/Gemüsesäfte, Brühen) auf regelmäßigen Stuhlgang achten Fußreflexzonenmassage kalter Waschlappen auf die Stirn Magnesium entspannt, gleicht vegetativ aus manchmal lindert 1 Tasse Espresso (durch Koffein) Aconit-Schmerzöl Wala zum Einreiben Migräne ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Einreibungen mit ätherischen Ölen (Lavendel, Rosmarin, Zitrone) lindern evtl. schwächt starker Kaffee in der Prodromalphase den Anfall ab basenreiche Ernährung (kann Anfallshäufigkeit senken) Heilfasten in Klinik (Studie: nach 3 Tagen sind 87 % der Migräniker migränefrei) Entgiftungs/-Ausleitungskur Kneippanwendungen (Erlernen lohnt sich!) Entspannungsverfahren Akupunktur, Akupressur, Neuraltherapie, Homöopathie wichtig: ausreichend Schlaf, Flüssigkeit, Bewegung Prophylaxe: mittels Migränetagebuch Auslöser vermeiden (Genussmittel, Flüssigkeitsmangel, Stress, Entlastung, Ängste, Hunger, Wetterfaktoren, Flackerlicht, orale Kontrazeptiva u. a.) reduzieren: Alkohol- und Nikotinkonsum Nervensystem und Psyche Kopfschmerzen Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ▶ Tab. 9.8 Die wichtigsten schmerzlindernden Phytoanalgetika bei Kopfschmerz und Migräne. 9 – Nervensystem und Psyche 284 Pfefferminzöl, Mentha x piperita, Menthae piperitae aetheroleum, Lamiaceae Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.7. Inhaltsstoffe Ätherisches Öl mit Menthol (ca. 50 %), Menthon und Menthofuran. ● ● ● ● ● örtlich betäubend, schmerzlindernd (nach ca. 15 min) erregt die Kälterezeptoren der Haut, blockiert durch Weiterleitung des Kältereizes die Schmerzleitung und mindert so die Schmerzwahrnehmung steigert Blutfluss in den Kapillaren, löst so Verkrampfungen der (am Schädel ansetzenden) Muskulatur bei Schnupfen sekretlösend, kühlend, erfrischend krampflösend, verdauungs- und galleanregend, brechreizlindernd Pfefferminzöl a Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide b ▶ Abb. 9.7 Pfefferminzöl. (www.Fotolia.com/monropic) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Wirkungen 9.4 Kopfschmerz und Migräne 285 ● stumpfe Verletzungen Reizdarm, Übelkeit ! Beachte Pfefferminzöl wird bei Kopfschmerzen und Migräne verdünnt (selten auch unverdünnt) äußerlich aufgetragen. Nebenwirkungen Keine bekannt. Gegenanzeigen Bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich des Gesichts – speziell der Nase – anwenden. Pestwurz, Petasites hybridus, Petasitidis rhizoma, Asteraceae Die Pflanze mit ihren wichtigsten Inhaltsstoffen auf einen Blick ▶ Abb. 9.8. Inhaltsstoffe ● Sesquiterpene, Schleimstoffe ● unerwünschte Pyrrolizidinalkaloide (in Züchtungen nicht/kaum mehr) Wirkungen ● intensiv krampflösend (hemmt Kontraktion glatter Muskelzellen), schmerzlindernd, ● ● entzündungshemmend mindert Migräneschmerz und Häufigkeit signifikant und ohne Nebenwirkungen Blattextrakte lindern Heuschnupfensymptome (Niesen, Augenjucken, Nasenlaufen) ohne sedierende Nebeneffekte, ausgeprägt antientzündlich Indikationen ● ● ● ● als effizientes Migräneprophylaktikum für Erwachsene und Kinder schmerzhafte Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zur Therapiebegleitung bei Harnwegskrämpfen, Asthma, Keuchhusten, spastischer Bronchitis, starken Menstruationskrämpfen symptomatische Behandlung von Heuschnupfen (Blattextrakte) k Praxistipp Migränebehandlung mit Pestwurz prophylaktisch und kurmäßig, 3–4-Monate lang durchführen. Nervensystem und Psyche ● Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Indikationen ● Kopfschmerzen bei Erwachsenen und Schulkindern, Migräne ● Inhalation bei Schnupfen, Sinusitis ● Neuralgie, Myalgie ● Pruritus 9 – Nervensystem und Psyche 286 a Bitterstoffe Gerbstoffe Ätherische Öle Schleimstoffe Saponine Senföle Flavonoide Anthozyane Cumarine Salicylate Arbutin Anthranoide Sesquiterpene b ▶ Abb. 9.8 Pestwurz. Nebenwirkungen Keine; auch für Kinder geeignet. Gegenanzeigen Schwangerschaft und Stillzeit. ! Beachte Pestwurz vorsorglich nicht bei bestehender Leberschädigung einnehmen. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Pestwurz 9.4 Kopfschmerz und Migräne 287 9.4.2 Therapiekonzept Spannungskopfschmerzen und Migräne Alle Therapieschritte werden parallel durchgeführt (▶ Tab. 9.10). evtl. Spannungsabbau mit Anxiolytika und Stimmungsaufhellung mit Antidepressiva evtl. Hormonregulation bei hormonell bedingter Migräne evtl. Verdauungsförderung bei Magenoder Gallebedingter Migräne Mutterkraut Pestwurz akut: ätherisches Pfefferminzöl Therapiekonzept Erschöpfung (S. 272) Therapiekonzept depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280) Therapiekonzept PMS (S. 306) Therapiekonzept Verdauungsstörungen (S. 70) Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Dauer: als Langzeittherapie über mehrere Monate Dauer: mehrere Wochen Präparate Präparate Präparate ● ● ● ● ● ● ● Tees Präparate Nahrungsergänzungsmittel ● Tees Präparate Reduktion der Intensität und Häufigkeit der Episoden Tees Mutterkrauttee zur Prophylaxe: Tanaceti partenii herba 100 g D. S. 1 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und 7 Min. bedeckt ziehen lassen. 3-mal tägl. 1 Tasse vor den Mahlzeiten trinken. Präparate Euminz (ätherisches Pfefferminzöl): bei Kopfschmerzbeginn mehrmals hintereinander auf Stirn, Schäfen und ggf. Nacken auftragen; JHP Rödler Japanisches Heilpflanzenöl (Minzöl): 1–3-mal tägl. 2–3 Tr. auf Stirn, Schläfen und ggf. Nacken auftragen; Nemagran (Mutterkraut): zur Vorbeugung 1-mal tägl. 40 Tr.; Olbas (ätherisches Pfefferminz-, Cajeput- und Eukalyptusöl): 1–3-mal tägl. 2–3 Tr. auf Stirn, Schläfen und ggf. Nacken auftragen Nahrungsergänzungsmittel aus dem EU-Ausland (über das Internet zu bestellen): Arkocaps Partenelle 45 Capsules (Mutterkraut): 3-mal tägl. 1 Kps.; Schwabe MigraHerb (Mutterkraut): 1-mal tägl. 1 Tbl.; Petasites Petadolex (Pestwurz): 3-mal tägl. 1 Kps. Nervensystem und Psyche Stressabbau mit Adaptogen Reduktion der Intensität und Häufigkeit der Episoden Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ▶ Tab. 9.10 Therapieziele. 9 – Nervensystem und Psyche 288 Stressabbau mit Adaptogen Therapiekonzept Erschöpfung (S. 272) Spannungsabbau und Stimmungsaufhellung Bei chronischem Spannungskopfschmerz hat sich die parallele Einnahme von Baldrian, Johanniskraut oder Passionsblume bewährt. Nähere Informationen: Therapiekonzept depressive Verstimmungen und Ängste (S. 280) Therapiekonzept PMS (S. 306) Verdauungsförderung bei Magen- oder Galle-bedingter Migräne Therapiekonzept Verdauungsstörungen (S. 70) Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Hormonregulation bei hormonell bedingter Migräne