Innovation erzeugt Wärme

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Datum: 15.12.2016
Der Schweizerische Hauseigentümer
8032 Zürich
044/ 254 90 20
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Medienart: Print
Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften
Auflage: 327'986
Erscheinungsweise: monatlich
Themen-Nr.: 520.007
Abo-Nr.: 1085939
Seite: 19
Fläche: 123'148 mm²
Heiztechnik - Das energieautarke Mehrfamilienhaus in Brütten ZH kombiniert verschiedene Quellen für die Heizwärme. Neben
einer Wärmepumpe nutzt man auch Erd- und Wasserspeicher, Abwärme sowie eine Brennstoffzelle. Dank der klugen Kombination
dieser Systeme kann das Gebäude ohne jegliche fossile Brennstoffe oder externe Stromquellen beheizt und betrieben werden.
Innovation erzeugt Wärme
Dächer und Aussenfassaden des Neubaus sind vollflächig mit Photovoltaikzellen ausgestattet. Der überschüssige Strom wird eingespeichert und liefert so in der kalten Jahreszeit die notwendige Heizwärme.
BACH
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Die Ernte der warmen Jahres-
Der Hauptwärmeerzeuger ist eine
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Die Bodenheizung benötigt ledig-
zeit hilft durch die kalten Standard-Wärmepumpe der Firma lich eine Vorlauftemperatur von 28
Wintermonate: Dieses Prinzip Hoval. Für deren Betrieb können je Grad Celsius bei einer Aussentemkennt man aus der Landwirtschaft. nach Situation verschiedene Quellen peratur von -8 Grad Celsius. In der
In Brütten ZH wurde es nun auf die genutzt werden. Neben einer Erd- stromarmen Zeit kann deshalb relasonde sind dies zum Beispiel die tiv lange direkt aus den WarmwasMICHAEL STAUB
Aussenluft oder zwei thermische sertanks geheizt werden. Wenn die
Journalist BR, Kriens
Langzeitspeicher (Warmwassertanks) Temperatur des Warmwassers nicht
unter dem Gebäude. Aus letzteren mehr für den Direktbetrieb ausHeizwärme- und Stromversorgung kann das Gebäude auch ohne Wär- reicht, wird dieses der Wärmepumeines Gebäudes übertragen. Das 2016 mepumpe beheizt werden. «Diese pe zugeführt. So erreicht man laut
fertiggestellte Neunfamilienhaus, ein Speicher sind sehr kostengünstig. Roland Zwingli eine TagesarbeitsPräjekt der Umwelt Arena Spreiten- Weil wir aus dem Biogasbereich zahl von bis zu sieben.
bach, versorgt sich zu 100 Prozent kommen, haben wir schlicht zwei
selbst. Zum auffälligen Neubau führt Güllentanks unter dem Haus ver- Geballtes Erfahrungswissen
Bei der Planung orientierte man
kein einziges Stromkabel, auch keine senkt und mit einer 20 Zentimeter
Gas- oder Fernwärmeleitung. In Sa- starken Dämmung versehen», erläu- sich am Minergie-Standard und eichen Strom- und Heizwärmeerzeu- tert Roland Zwingli, Geschäftsfüh- ner möglichst dichten Gebäudehülgung ist das Haus damit unabhängig. rer der RZ-Energiemanagement le. Für die Heizwärmeversorgung
Roger Balmer, Inhaber der Pro- GmbH. Die beiden Gebäudehälften war ursprünglich eine Erdsonde mit
Energie GmbH, sagt dazu: «Im Prin- stehen im Prinzip auf diesen Spei- einer Tiefe von 800 Metern geplant.
zip haben wir die Energiestrategie chertanks, deren Gesamtvolumen «Für diese Tiefe wurde die Sonde
2050 in ein Haus hineingepackt. Es 250000 Liter beträgt. In der Über- nicht bewilligt. Deshalb mussten
gibt keinen Netzanschluss, keinen gangszeit sorgt diese Bauweise wir kurzfristig neu planen und sind
doppelten Boden, das Gebäude ist schon für eine gewisse Grunder- auf Wärmespeicher unter dem Gevollständig energieautark.» Der Ge- wärmung, so dass die effektiv not- bäude umgestiegen», erläutert Walbäudetechniker merkt jedoch an, wendige Heizleistung vermindert ter Schmid, Verwaltungsratspräsident der Umwelt Arena Spreitenbach
dass diese viel beachtete Autarkie werden kann.
und Bauherr des Gebäudes in Brütkein Selbstzweck sei. Mit dem Neuten. Die notwendigen Berechnungen
bau wolle man vielmehr zeigen, dass Eigener Wasserstoff
visionäre Bauten auch mit der heute
Ungewöhnlich für ein Wohnhausfür die Wärmespeicherung wurden
verfügbaren Technik möglich seien. ist die Elektrolyseanlage: In ihr gemeinsam mit der Hochschule Luwird mit überschüssigem Solarstrom zern (HSLU) durchgeführt. Generell
Gut bestückter Maschinenraum Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff sei die Zusammenarbeit mit allen
Strom und Heizwärme gewinnt gespalten. Bei diesem chemischen Baubeteiligten sehr intensiv geweman in Brütten primär von der Son- Prozess entsteht Wärme, die vollum- sen, merkt Walter Schmid an: «So
ne. Dach und Fassade des Gebäudes fänglich genutzt wird. So erzielt man konnten wir die Erfahrungen bünsind ganzflächig mit speziellen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 deln.» Er selbst konnte auf 30 Jahre
Photovoltaikrnodukn bedecke.
Prozent. Das Gas wird in zwei unter- Erfahrung als Generalunternehmer
PV-Anlage liefert insgesamt rund irdischen Tanks eingelagert. Im Win- zurückgreifen: «Zudem haben wir
120 Kilowatt (Peak) in das hauseige- ter kann es in einer speziellen Brenn- für den Neubau in Brütten viele Inne Netz. Ein angehängter Batterie- stoffzelle «verbrannt» werden. Diese novationen übernommen, die beim
speicher mit einer nutzbaren Kapa- Zelle erzeugt Gleichstrom, der direkt Bau der Umwelt Arena eingebracht
zität von etwa 150 Kilowattstunden in den Batteriespeicher eingespiesen wurden.»
speist das gebäudeeigene Netz. Die- wird. Neben dem elektrischen Strom
Für viele Hauseigentümer gehört
ser grosse Speicher erzeugt rund um liefert die Brennstoffzelle auch Wär- der Ausfall der Heizung zu den undas Jahr Abwärme. Im Sommer wird me. Die rund 60 Grad Celsius nutzt angenehmsten Szenarien. Rechnet
diese zur Regenerierung der Erdson- man zur Erwärmung des Brauch- auch Walter Schmid mit solchen Prode genutzt, im Winter heizt man da- warmwassers und kann so die Wär- blemen? «Nein, wir verlassen uns
auf unsere Berechnungen zur PVmit zwei Technikräume auf.
mepumpe entlasten.
Produktion und auf die Warmwas-
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serspeicher. Zudem haben wir die ben. Jede Komponente, etwa die resümiert Roger Balmer.
Wärmepumpe, funktioniert in sich
up», sagt der Bauherr. Wichtig ist selbstständig. So erreichen wir ein Jeder Sonnenstrahl wird
ihm auch ein angemessenes Verhal- sehr zuverlässiges System mit einer verwertet
Grundsätzlich gibt es innerhalb
ten der Mietparteien: «Der Energie- hohen Verfügbarkeit», führt Roland
bedarf hängt auch von den Ansprü- Zwingli aus. Und Roger Balmer er- des Heizwärmesystems keinen
chen ab. Unter Umständen muss man gänzt: «Für die Steuerung benötigen Überschuss. Auch bei starker Sonhalt wärmere Kleidung anziehen.» wir keine komplexe und anfällige neneinstrahlung und entsprechend
Aufgrund der bisherigen positiven Technik. Die Vernetzung besteht hoher PV-Leistung kann die erzeugErfahrungen in Brütten ist laut deshalb vor allem aus Start- respek- te Energie praktisch immer von eiWasserstoff-Brennstoffzelle als Back-
Schmid bereits ein weiteres Bauprojekt in Planung. Für den Know-howTransfer wurde in der Umwelt Arena eigens eine spezielle Ausstellung
inklusive Grossmodell aufgebaüt (Siehe Infobox).
Bewährte Komponenten
Trotz der zahlreichen Energiequellen ist die Gebäudetechnik in
Brütten relativ überschaubar. «Das
gesamte System besteht aus Kompo-
nenten, die schon heute am Markt
verfügbar sind und sich bewährt ha-
tive Stopp-Befehlen an die einzelnen nem der verschiedenen Speicher aufKomponenten.» Weil das System zu- genommen werden. Das Leitsystem
dem modular, also gleichsam nach
dem Lego-Prinzip, aufgebaut wurde, konnte auch die Verknüpfung
einfach gestaltet werden. Mehraufwand war vor allem bei der Wasserstoffanlage notwendig. Für die Lagerung des Gases und die Integration der Brennstoffzelle in ein Wohngebäude mussten einige technische
entscheidet zudem automatisch,
welche Quelle genutzt werden soll.
Je tiefer der Solarertrag ist, desto hö-
her muss der Wirkungsgrad der
Wärmeerzeugung sein. An nebligen
Wintertagen wird das Gebäude des-
halb direkt aus den thermischen
Langzeitspeichern beheizt. So wird
die Wärmepumpe umgangen und die
Probleme gelöst und amtliche Bewil- höchstmögliche Effizienz bezüglich
ligungen eingeholt werden. «Das war Stromverbrauch realisiert.
anspruchsvoll, aber durchaus lösbar»,
i
Der grosse Batteriespeicher ist das elektrische Herzstück der Installation.
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Die Ausstellung zum Thema
Die neue Ausstellung «Energieautarkes Mehrfamilienhaus» in der Umwelt
Arena Spreitenbach informiert im Detail über den Neubau. Erläutert werden unter anderem der technische Aufbau und die Vernetzung der verschiedenen Komponenten. Ebenso werden aktuelle Energiedaten des Gebäudes dargestellt. Für interessierte Gruppen gibt es spezielle Themen führungen ([email protected], Tel. 056 418 13 10).
Für mehr Infos: unvutumweltarerut.ch
Via Elektrolyse erzeugt das Haus eigenen Wasserstoff, der in Unterflurtanks
gespeichert wird.
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