Research Collection Doctoral Thesis Beitrag zur Kenntnis der Biologie und Verbreitung einiger Stechmückenarten in der Schweiz Author(s): Büttiker, Willi Publication Date: 1948 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000096535 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library ZUR BEITRAG DER KENNTNIS VERBREITUNG UND BIOLOGIE EINIGER STECHMÜCKENARTEN IN DER SCHWEIZ VON DER EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN ZÜRICH ZUR DER WÜRDE EINES ERLANGUNG DOKTORS DER NATURWISSENSCHAFTEN GENEHMIGTE PROMOTIONS ARBEIT VORGELEGT VON Wilü BÜTTIKER VON Referent : ÖLTEN Herr Prof. Dr. 0. Schneider-Orelli Korreferent : Herr Prof. Dr. IMPRIMERIE J. Seiler LA CONCORDE LAUSANNE 1948 Meinen lieben Eltern. Abdtuck aus der Schweizerischen den Mitteilungen Entomologischen Gesellschaft Band XXI. Heft 1. 1948. Aus dem Entomologischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich Beitrag und zur Kenntnis der Biologie Verbreitung einiger Stechmückenarten in der Schweiz von Willi Büttiker Rheinfelden Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort I. Einleitung 2 : 1. Sanitäre 4 2. 5 Bedeutung der Stechmücken Systematik und Synonymie 3. Allgemeines über die untersuchten Arten II. Materialbeschaffung 1. und Materialbeschaffung 2. Zuchttechnik Zuchttechnik 9 : 12 13 III. KÖRPERBAU: 1. Das Ei 23 2. Die Larven 27 3. Die 32 4. Die 34 Puppen Imagines 5. Das Darmsystem 34 2 WILLI IV. Abiotische Aussenfaktoren : 1. Einfluss der BÜTTIKER Seite 41 Temperatur A. Temperatur und 41 Entwicklungsdauer B. ThermopraeferendumCVorzugstemperatur) C. Temperatur und Aktivität "... 78 Luftfeuchtigkeit 2. Der Einfluss der 79 85 A. Hygrotaxis, Hygropraeferendum B. Luftfeuchtigkeit und Lebensdauer 93 3. Der Einfluss der Strahlung A. Strahlung und B. Phototaxis C. Strahlung und . 60 68 94 104 109 Stoffwechselphysiologie . Eiablage 112 4. Der Einfluss des Luftdruckes A. Luftdruck und Entwicklungsdauer B. Luftdruck und Eiablage C. Weitere Beobachtungen über den Einfluss des Luftdruckes auf den 113 116 _ Eiablagetermin V. Die Rassen von Anopheles der Schweiz ". maculipennis und ihre Verbreitung in Rassenproblems Gesichtspunkte des Rassenproblems 3. Die Verbreitung der maculipennis-Rassen in der Schweiz 4. Grösse und Zeichnungsmuster von Eiern schweizerischer Herkunft 118 1. Die historische Entwicklung des 122 2. Neue VI. Biologische Beobachtungen an Culiciden 117 124 . 130 : Entwicklungsverlauf einzelner Eigelege 2. Das Schwimmvermögen der Culiciden 1. 132 135 VII. Zusammenfassung 142 VIII. Literatur-Verzeichnis 144 VORWORT Bei der Durchsicht der reichhaltigen Stechmückenliteratur zeig¬ sich einige Punkte, welche nicht oder kaum der wissenschaft¬ lichen Untersuchung unterzogen wurden. So fehlen teilweise genaue Angaben über die Entwicklungszeit und den Einfluss abiotischer Faktoren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht usw.) auf die ver¬ schiedenen Entwicklungsstadien der Culiciden. In der vorliegenden Arbeit wurden eine Reihe dieser Faktoren einzeln geprüft. Die ten BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 3 erhaltenen Resultate gestatten in biologischer und oekologischer Hinsicht ein besseres Urteil. Der Abschnitt über Morphologie bestätigt in der Hauptsache die Befunde früherer Autoren. Den systematischen Fragen der Formengruppe von Anopheles maculipennis wurde besondere Beachtung geschenkt. Es zeigte sich dabei deutlich, dass es sich hier um eine biologisch und oekologisch recht unterschiedliche Gruppe handelt. Frühere Untersuchungen über die Verbreitung der Anophelen in der Schweiz (z. B. GalliValerio, 23) gehen auf eine Zeit zurück, wo man innerhalb der maculipennis-Gruppe keine Rassenunterschiede machte. Die in dieser Arbeit erschienenen diesbezüglichen kartographischen Aufnahmen sind neu. — Speziellen biologischen Beobachtungen, besonders im Hinblick mit Culiciden, wurde ein weiterer Abschnitt gewidmet. Meine Untersuchungen über die Frage einer obligaten Symbiose von Larven oder Imagines mit pflanzlichen Mikroorganismen fielen negativ aus. Die Abbildungen beziehen sich meist auf die vier hauptsächlich untersuchten Arten ; die Zeichnungen wurden mit Hilfe des Abbé* sehen Zeichenapparates ausgeführt. Mit den praktischen Arbeiten begann ich im Verlaufe des Früh¬ jahres 1946 im Entomologischen Institut der Eidgenössischen Tech¬ auf Zuchtversuche nischen Hochschule in Zürich. Den experimentellen Teil konnte ich im Sommer I947abschliessen. Um stets genügend Untersuchungs¬ material zur Verfügung zu haben, war es vorerst nötig, eine Anzahl Culicidenzuchten in Betrieb zu setzen. Meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. O. Schneider-Orelli, Vorstand des Entomologischen Institutes der Eidgenössischen Tech¬ nischen Hochschule, danke ich herzlich für seine wohlwollende Unterstützung und für die mir erteilten wertvollen Ratschläge. Herrn Prof. Dr. N. H. SwELLENGREBEL, Instituut voor tropische Hygiene, Amsterdam, bin ich zu bestem Dank verpflichtet für die Ermöglichung der Bibliothekbenützung im dortigen Indisch Insti¬ tuut, sowie für die Überlassung von Material von Anopheles macu¬ lipennis var. atroparvus. Herrn Dr. R. Wiesmann in Basel verdanke ich wertvolle Anre¬ gungen im Hinblick auf die vorliegende Arbeit. I. 1. Sanitäre EINLEITUNG Bedeutung der Stechmücken Die Stechmücken (Culicidae, Diptera) sind die hauptsächlich¬ Urheber der weitverbreiteten und gefürchteten Mücken-, Schnaken- oder Gelsenplage. Die Gabelmücken (Anopheles-Arten) im besondern sind die hauptsächlichsten Verbreiter des Wechsel¬ fiebers des Menschen (Malaria), das nicht nur in verschiedenen Teilen Europas verkommt, sondern ganz besonders tropische und subtropische Gebiete schwer heimsucht. In Mitteleuropa waren bis vor kurzer Zeit noch Malariaherde bekannt1. Die schweizerischen Fiebergebiete lagen vor allem an den Mittel¬ landseen und den sogenannten Föhntälern. Zwischen 1870 und 1890 erlosch, ähnlich wie in Schweden und Finnland, ein Malariaherd nach dem andern, trotzdem die malariaübertragenden Mücken zahlenmässig kaum stark zurückgingen (SwELLENGREBEL, 81). Die eigentlichen Gründe, welche zum Erlöschen der Malaria in Mittel¬ europa führten, sind allerdings nicht bekannt (Geigy, 26). Die Vertreter der Gattung Anopheles sind für die Übertragung der Menschenmalaria verantwortlich, während Culex, i4edes und Theobaidia die Überträger der Vogelmalarien sind, z. B. Proteosoma praecox durch C. pipiens, Aedes communis, A. aegypti und A. mariae (Reichenow, 68), bei zahlreichen Vogelarten ferner Proteosoma circumflexum durch Theobaidia annulata. Aedes aegypti (syn. Stegomyia fasciata) überträgt die Viren der Gelbfieber, von denen das Stadt-Gelbfieber und das Denguefieber die bekanntesten sind. In den Tropen und Subtropen werden die Erreger der Elephantiasis, Microfilaria bancrofti (Nematelminthes, Vermes) und Filarien des Hundes, Filaria immitis und F. repens durch Stechmücken, hauptsächlich der Gattungen Culex und Aedes, sten übertragen. Unsere einheimische Singschnake (Culex pipiens) ist an der Übertragung von Viren der Geflügelpocken und Geflügeldiphterie beteiligt (Martini, 52). Gewisse Vogeltrypanosomen werden eben¬ falls durch Stechmücken übertragen ; im allgemeinen gelten diese Erreger als harmlos, da sie nach kurzer Massenvermehrung in eine chronische, den Vogel nicht weiter schädigende Infektion übergehen (Martini, 52 ; Steinhaus, 80). 1 Schweiz(Galli-Valerio, 24): 1870-1890; Baden(Schwietert, 77): 1905-1915 noch 169 Fälle; Württemberg (Schwietert, 77): 1895, 15 Fälle. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 5 BRAUN und Caspari (6) gelang im Experiment die Übertragung des Paratyphus-Bazillus durch Culex pipiens. Die Bazillen persistier¬ ten während 3—4 Wochen im Körper von C. pipiens; durch den Kot der Stechmücken mussten sie wieder ausgeschieden werden. Beim Zerdrücken infizierter Mücken oder vermittelst infizierter Nahrungsmittel können diese Bazillen verbreitet werden ; die Über¬ tragung erfolgt aber offenbar selten. Die Geflügelspirochaete (Spirochaete gallinarum) ist der haupt¬ sächlichste Vertreter der Rückfallfiebergruppe. Nach Zuelzer cit. lit. Braun, 6) spielt C. pipiens als Überträger eine grosse Rolle. In Nord- und Südamerika werden weitere Viren durch Culiciden übertragen. So wird die in St. Louis (U.S.A.) 1933 erstmals auf¬ getretene Menschen-Encephalitis durch Culex tarsalis übertragen (Matheson, 53) ; im Experiment sind sechs weitere Culicidenarten für die Übertragung nachgewiesen worden. Die Pferde-Encephalitis (Gehirn- und Rückenmarksentzündung) wurde in den U. S. A. schon vor 1900 untersucht ; das erregende Virus konnte aber erst 1931 isoliert werden. Als Überträger ist Culex tarsalis nachgewiesen (MATHESON, 53). Nebst den gewöhn¬ lichen Eiterinfektionen können Culiciden bei empfindlichen Per¬ sonen starke quaddel-förmige Hautreaktionen als allergische Erschei¬ nungen hervorrufen. Schliesslich kommt den Stechmücken als Ruhestörer, beson¬ ders während der Nacht, eine nicht zu unterschätzende praktische Bedeutung zu. 2. Die Systematik und Synonymie Stellung der in der vorliegenden Arbeit systematische berücksichtigten Arten ist nach MARSHALL (46) folgende : Insecta Ordnung Unterordnung Familien Unterfamilie Tribus Diptera Nematocera Culicidae Culicinae Genus Anophelini Anopheles Subgenus Anopheles Art>en A. A. Culiiictm une Cultex Culex bifurcatus (syn. claviger) maculipennis Aëdtes Aëdimorphus Finlaya C. pipiens Aides vexans Aedes geniculatus 6 WILLI A. Rassen BUTTIKER maculipennis var. messeae var. melanoon var. typicus Die Nematoceren enthalten eine grosse Anzahl von Familien (z. B. Tipulidae, Psychodidae, Culicidae, Chironomidae, usw.), wobei die Familie der Culicidae wieder in drei Unterfamilien zerfällt, nämlich in Culicinae /-./ "ïf • Chaobormae eigentliche Stechmücken \ ) nicht stechende Mücken Die ungefähr 1400 beschriebenen Culicidenarten werden dem Tribus der Anophelini einerseits und der Culicini anderseits zuge¬ teilt und im gesamten in dreissig Genera getrennt. Sämtliche Vertreter der Anophelini gehören den folgenden drei Gattungen an : £>• 11 I m EuroPa nicht vertreten Anopheles Die Gattung Anopheles erfährt eine weitere Aufspaltung in vier Subgenera : subg. subg. subg. subg. Anopheles 1 Stethomyia Nyssorhynchus > ) Myzomyia in Europa nicht vertreten Sämtliche Vertreter der Culicini, ungefähr 1250 an der Zahl, werden in 27 verschiedene Genera eingeteilt, wovon fünf Gattungen in Mitteleuropa vorhanden sind, nämlich : Culex, Aedes, Theobaidia, Orthopodomyia, Taeniorhynchus. Die mitteleuropäischen Vertreter den Untergattungen subg. Culex subg. Neoculex an. der Gattung Aedes gehören BIOLOGIE UND VERBREITUNG Die hauptsächlichsten Unterschiede zwischen Anophelini und Culicini Culicini Anophelini Stadium Eier EINIGER STECHMUCKENARTEN 1. Mit Schwimmkammern ausgerüstet. 2. Werden einzeln auf die Wasseroberfläche abge¬ legt. mit Schwimm¬ 1. Nicht kammern ausgerüstet. 2. Werden separat abgelegt oder zu Schiffchen sammengeklebt trockenem Überflutung dem Boden ; oder zu¬ auf zur gelangen¬ oder auf Wasseroberfläche. Larven 1. Atmen durch ein Paar Siphonen, welche sich dorsal am 8. Segment befinden. 2. Liegen horizontal an der Wasseroberfläche. 3. Nahrung wird von der Wasseroberfläche einge¬ nommen. Der Kopf wird um 180° gedreht. Puppen 1. Mit mehr oder weniger kegelförmigen Atmungs¬ röhren. 2. Mit Borste an jedem apicalen Ende der Abdo¬ minalsegmente (III bis VII). 3. Mit einer zusätzlichen der Borste ventralen 1. Atmen durch ein Paar Stigmen, welche tubus¬ artig verlängert sind (Si¬ phon). 2. Liegen kopfabwärts an der Wasseroberfläche. 3. Schwebende Partikel bil¬ den die Nahrung oder die Larven bewegen mit den Mundbürsten tote, pflanzliche Substanz. 1. Mit mehr oder weniger zylinderförmigen Atem¬ röhren. 2. An jedem apicalen Ende der Abdominalsegmente ein meist gezacktes Haar. 3. Ohne zusätzliche Borste. Schwimmpaddeln. Imagines 1. Haben keine Schuppen am Abdomen. haben Weibchen 2. Die lange und schmale Pal¬ pen, ungefähr gleich lang wie die Proboscis. 3. Die Männchen haben lange, am Ende verbrei¬ tete Kiefertaster. 4. Körperachse abgewin¬ kelt zur Unterlage. 1. Mit dichtbeschupptem Abdomen. Weibchen haben 2. Die kurze Kiefertaster, 1/5 bis 1/i so lang wie der Rüssel. 3. Die Männchen haben lange, federförmige Kie¬ fertaster. 4. Körperachse parallel zur Unterlage. 8 WILLI BÜTTIKER Die hauptsächlichsten Unterschiede zwischen den Gattungen Culex und Aedes Cule 1. Werden zu Aedes Schiffchen abgelegt. 2. Mit Carolla(Abb. 4, b). Eizahn meisselförmig spitzt (Abb. 4, m). zuge¬ 1. Werden einzeln legt. abge¬ 2. Ohne CaroIIa. Eizahn Druck-Knopf als (Abb. 4, h und i). Keine generellen Unterschiede. (Für die Bestimmung vergl. Marshall, 46.) Das Abdominalhaar A/VIII hat die Ansatzstelle vom Seitenrande entfernt. Das Abdominalhaar A/VIII ist am Seitenrande inseriert. (Abb. 12, b) Männchen : Die letzten 2 Abschnitte der Kiefertaster sind dünn und aufwärts gebogen (bis 90°). Männchen : Subg. Aedes Vs : Die Kiefer¬ lang wie die Proboscis. Subg. Finlaya u. Subg. Aëdimorphus gleich lang wie Proboscis. taster so allen Bei mitteleuropäi¬ schen Arten länger. Weibchen : stumpf (Abb. 17, c). Die Cerci sind Weibchen Die : sind lang (Abb. 17, b). Cerci gezogen aus¬ In der vorliegenden Arbeit wurden folgende Arten eingehend berücksichtigt : 1. Culex pipiens LlNNÉ (1758) C. molestus FoRSKAL (1775) syn. C. domesticus Germar (1817) syn. C. haematophagus FlCALBI (1893) syn. 2. Aedes Meigen (1830) Culex vexans MeigEN (1820) Culex sylvestris THEOBALD (1901) Aedes enochorus Howard (1917) vexans syn. syn. syn. BIOLOGIE UND VERBREITUNG 3. Aedes geniculates OLIVIER 9 STECHMÜCKENARTEN EINIGER (1791) A. Anopheles maculipennis Meigen (1818) syn. A. lewisi Ludlow (1921) syn. A selengensis Ludlow (1921) 5. Anopheles bifmeatus MEIGEN (1818) syn. Anopheles claviger Meigen (1804) syn. A. griscescens Stephens (1828) syn. A. Villosus ROBINEAU, Desvoidy (1827). Die wissenschaftlichen Bezeichnungen stammen einesteils dem Griechischen, andernteils aus dem Lateinischen : Aedes (gr) Ochlerotatus (gr.) Anopheles (gr.) Culex (lat.) = = aus unangenehm lästig = nutzlos, beschwerlich = Bezeichnung von Mücke nach PuNIUS Die Vulgärnamen sind mannigfaltig ; im deutschen Sprachgebiet werden die stechenden Culiciden als Mücken, Gnitzen, Gelsen, Schnaken und Schnogge, im Holländischen muggen, moeskieten und im Englischen als Biting gnats und mosquitoes benannt. Die französischen Ausdrücke sind : moustique, cousin ; die italienische Bezeichnung 3. : zanzzara. Allgemeines über die untersuchten Arten Culex pipiens. Gemeine Singschnake. Charakteristische Brutgebiete : Gartenfässer, Uberlaufgruben, Jaucheansammlungen, eutrophe Wassertümpel. Larven und Puppen nur in stehendem Wasser. Imago dringt in menschliche Behausungen ein. Sie ist regelmässiger Blutsauger an Hausgeflügel und wildleben¬ den Vögeln. Vom Frühjahr bis im Spätsommer nicht so lästig für den Menschen wie vor der Überwinterung, wo sie als Hausstech¬ mücke die grösste Bedeutung aller mitteleuropäischen Arten erlangt. Die geographische Verbreitung erstreckt sich über die palaearktische Region, das östliche Nordamerika, Canada, Pazifik-Küste, südliches Südamerika. Ausserdem ist diese Art in Nord- und SüdAfrika, Madagaskar, China und Japan beheimatet. In der eigentlichen tropischen Zone fehlt sie jedoch. Die Weibchen überwintern, nachdem sie eine Blutmahlzeit eingenommen haben, von September bis April. Larven, Puppen und Adulte können von August bis September (ausnahmsweise Oktober) gefunden werden. Es findet .nur eine Diapause der überwinternden Weibchen statt, da die Männchen im Herbst absterben. 10 WILLI Aedes BUTTIKER vexans. Charakteristische Brutgebiete sind temporäre Wasseransamm¬ lungen, überschwemmte Wiesen, Randgebiete flacher Seen und langsam fliessender Flüsse (Altwasser). Die Imago dringt nicht in menschliche Siedlungen ein, sticht aber den Menschen im Freien häufig. Auch während des Tages kann A. vexans sehr zudringlich werden, so dass diese Art in verschiedenen Gebieten (Nordamerika) Sie ist regelmässiger Blut¬ zu den lästigsten Stechmücken gehört. sauger an Menschen, Vögeln und Kaltblütern, und ihre geogra¬ phische Verbreitung erstreckt sich über die palaearktische, nearktische und die orientalische Region. Die Larven können von April bis September gefunden werden, die Imagines von Mai bis September. Innerhalb der Eihülle macht die noch nicht geschlüpfte Junglarve die Latenzzeit durch. Euro¬ päische Beobachtungen stimmen darin überein, dass die Hauptent¬ wicklungszeit auf die Frühjahrs-Hochwasserperioden entfällt, und dass nur eine Generation im Jahr wegen der Diapause erhalten wird. Beobachtungen aus U. S. A. dagegen (New York : Matheson, 53) stellen deutlich zwei Brutperioden fest, nämlich eine erste im Früh¬ jahr und eine zweite Ende August/anfangs September. Aedes geniculates. Typischer Vertreter der Baumhöhlenfauna und deshalb mit Ano¬ pheles plumbeus öfters vergesellschaftet. Die Larven von Aedes geni¬ culates können während des ganzen Jahres in hohlen Baumstämmen, Asthöhlen und Baumstöcken angetroffen werden, sofern die Wasser¬ verhältnisse es erlauben. Imagines entwickeln sich in den Monaten April bis September. A. geniculates dringt nicht in menschliche Sied¬ lungen ein, sticht aber den Menschen im Walde sehr häufig. Sie ist in Europa bis Kleinasien beheimatet. Die Diapause wird im Larven¬ stadium durchgemacht. Anopheles oder maculipennis (Formengruppe) : Gabelmücke, Malaria¬ Wechselfiebermücke. Randgebiete seichter Wassertümpel, Altwasserläufe und vegetationsreiche Ent¬ wässerungsgräben. Die Imagines der Rassen labranchiae, sicaulti und atroparvus dringen ganz besonders häufig zur Blutaufnahme während des Sommers in menschliche Siedlungen ein. Es sind dies die anthropophilen Rassen, im Gegensatz zu den zoophilen (Tabelle Nr. 53). Sie sind für die Übertragung der Malaria in Europa verantwortlich. Die unterschiedliche Bevorzugung der Wirte ist der Grund der malariafreien und malariaverseuchten Anopheles-Gebiete. Die Bio¬ logie der einzelnen macu/ïpennrs-Rassen unterscheidet sich zum Die charakteristischen Brutorte sind die Seen, BIOLOGIE UND Teil sehr stark. vorhanden. VERBREITUNG EINIGER STECHMUCKENARTEN Morphologische Unterschiede sind nur 11 geringe ist über ganz Europa, Nordafrika und Aus der Schweiz sind drei Rassen verbreitet. Asien in Teil zum nachgewiesen, nämlich : messeae, melanoon, typicus. (Im Gebiete des Rheins, des Ticino, der Rhône und des Mittel¬ landes sind diese maculipennis-Rassen häufiger, als allgemein ange¬ nommen wird. In gewissen Seegegenden ist diese Art Gegenstand der hauptsächlichsten Mückenplage [Neuenburger-, Bieler- und Anopheles maculipennis Murtensee].) Die Überwinterung der in der Schweiz vorkommenden Rassen ist allein bei messeae ganz abgeklärt, wo die Weibchen in Kellern, feuchten und kalten Ställen überwintern. Es scheint, dass die Weib¬ chen der andern beiden Rassen eher ausserhalb menschlicher Siede¬ lungen die kalte Jahreszeit überdauern (z. B. Höhlen, hohle Baum¬ strünke). Die Männchen sterben im Verlaufe des Herbstes ab, so dass die befruchteten Weibchen eine Latenzzeit von Oktober bis April durchmachen. Larven, Puppen und Imagines finden sich von April bis Oktober. A. bifurcatus. Als charakteristische Brutorte gelten Waldtümpel, moorige Ent¬ wässerungsgräben, grössere und kleinere Wasseransammlungen hin¬ der Litoralzone der Seen ; ausnahmsweise können Larven auch in Gartenfässern angetroffen werden. A. bifurcatus dringt nicht in menschliche Behausungen ein, sticht aber den Menschen ausserhalb ter Siedlungen häufig, bevorzugt in der Regel Säugetiere. In Paläs¬ hauptsächlichste Überträger der Malaria. Die Verbreitung erstreckt sich vor allem über Europa, Kleinasien und Nordafrika, wobei neuerdings mehrere morphologisch kaum unter¬ scheidbare Rassen abgetrennt werden. Die Larven lassen sich während des ganzen Jahres finden,' ins¬ besondere vom Herbst bis Frühjahr. Die Imagines weisen in Mittel¬ europa die grösste Häufigkeit im Frühjahr und Herbst auf. Die Diapause wird in den Larvenstadien durchgemacht. der tina ist diese Art der II. MATERIALBESCHAFFUNG UND 1. ZUCHTTECHNIK Materialbeschaffung Das für die Versuche benötigte Material stammt z. T. direkt dem Freiland, z. T. aber auch aus den eigenen Culicidenzuch~ ten. Wo kein kontinuierliches Züchten möglich war {Aedes vexans, A. geniculatus, Anopheles maculipennis var. messeae, var. melanoon und var. typicus), war ich auf geeignete Fundplätze angewiesen. Meist konnten jeweils die genügenden Exemplare beschafft werden. aus Culex pipiens Zürich-Altstetten Zürich-Oerlikon Zürich-Witikon Zürich-Oerlikon Aedes überwinternde Ç Eigelege, 3 Generationen 22.2.46 26.5.46 weitergezüchtet überwinternde $ Eischiffchen 9.4.47 16.4.47 vexans Rapperswil Rapperswil Rapperswil Eier Eier Eier an Moos 1.4.47 15.4.47 25.4.47 Aedes geniculatus Zürich-Affoltern Larven Larven Larven Larven Larven 10.5.47 1.6.47 5.6.47 18.7.47 8.47 Flaach Larven Möhlin Larven 1.6.47 10.9.47 Zürich-Rehalp Freudwil b/Üster Zürich, Rehalp Zürich, Rehalp Anopheles maculipennis var. var. La typicus messeae Sauge La Sauge überwinternde $ überwinternde ? 7.3.46 10.11.46 BIOLOGIE La UND Sauge La Sauge Zûrich-Afîoltern Zürich-Afloltern var. VERBREITUNG EINIGER 13 STECHMÜCKENARTEN überwinternde $ gravide $ gravide ? gravide $ 9.3.47 26.5.47 9.6.47 15.7.47 melanoon La Sauge La Sauge Zûrich-Afîoltern gravide $ gravide ? Eier 29.3.46 26.5.47 30.5.47 Anopheles bifurcatus Möhlin (Aargau) Möhlin Aarau-Rohr Rapperswil Larven Larven Larven Larven 31.3.46 2.2.47 24.11.46 15.4.47 2. Zuchttechnik Um die nötigen Larven, Puppen und Imagines für die Unter¬ suchungen zur Verfügung zu haben, war es vorerst notwendig, geeignete Culicidenzuchten in Betrieb zu nehmen. Nicht alle Arten konnten im Labor zur Fortpflanzung gebracht werden, da besonders die Raumfrage für die Paarung von grösster Wichtigkeit ist. Man unterscheidet eurygame von den stenogamen Arten ; erstere kopulieren nur in sehr geräumigen Käfigen, letztere stellen kleinere Ansprüche an die Umgebung, da die Männchen keinen « Paarungstanz » durchführen. Verschiedene Autoren (RouBAUD, 73 ; Hackett u. Missiroli, 58) weisen auf diese Eigenschaf¬ ten hin. Ausserdem spielen Faktoren eine grosse Rolle, die im Wei¬ teren zur Diskussion kommen werden. Bei C. pipiens gibt es nach neueren Untersuchungen von RoUBAUD (73) nebeneinander eury¬ game und stenogame Rassen. Stenogamie ist eines der Hauptmerk¬ male von C. molestus (frühere Bezeichnung für C. pipiens autogenicus). Für Laborzuchten ist also diese Art am besten geeignet, zumal sie noch homodynam ist, d. h. eine unbegrenzte Anzahl von Genera¬ tionen ohne Diapause durchlaufen kann. Im Gegensatz dazu steht C pipiens, die nach 4—5 Generationen zur Diapause übergeht. Bei den durchgeführten C. piprens-Zuchten erreichte ich in kei¬ nem der zur Verfügung stehenden Käfige Kopulationen von C. pipiens. Dagegen gelang ein Weiterzüchten im Versuchshaus, dessen gesamter Raum von 6 X 3 X 2,5 m als Käfig diente. Einschränkend ist zu bemerken, dass dieses Pflanzenhaus ungünstige Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse aufwies, so dass besonders die Sterblich¬ keit der Imagines während der Sommermonate sehr hoch war. Es 14 WILLI BUTTIKER konnten aber vom Mai bis August 1946 2 bis 3 Generationen erhalten werden, da den Weibchen stets Eiablageplätze und Hühner als Blutspender zur Verfügung standen. Gute Zuchtresultate ergaben sich mit C. apicalis, dessen Weibchen im Versuchshaus leicht in grosser Anzahl zur Eiablage schritten. Es standen hiezu Aquariengläser und Heuaufguss zur Verfügung. Als Blutspender wirkten drei Feuerunken (Bombinator pachypus), die in einem Glasgefäss den Mücken leicht zugänglich waren. Die Eientwicklungsstadien dieser Culicidenart fanden aber in den vorliegenden Untersuchungen keine Verwendung. Über die Verhältnisse bei A. maculipennis gibt die Tabelle Nr. 53 (letzte Kolonne) Aufschluss. Demnach sind die drei schweizerischen Rassen eurygam, können also nur in gross-dimensionierten Räumen zur Fortpflanzung gebracht werden. Es wurde in den Jahren 1946 und 1947 wiederholt versucht, das gesamte Versuchshaus (6 X 3 X 2,5 m) als Zuchtkäfig für diese Art zu benützen ; ich erhielt aber in keinem Falle Eigelege, obgleich geeignete Eiablageplätze in Form von Glasschalen und Meerschweinchen als Blutspender zur Verfü¬ gung standen. Die Gründe hiezu sind ebenfalls in den ungünstigen mikroklimatischen Verhältnissen, vor allem Temperatur und Luft¬ feuchtigkeit, zu suchen. Durch tägliches Bespritzen der Wände und des Bodens konnte die Feuchtigkeit im Sommer bestenfalls auf 70 % gebracht werden. Die Larven von var. messeae, melanoon und typicus erhielt ich jeweils von eingefangenen Weibchen, die zur Eiablage im Thermostaten gebracht werden konnten oder durch Sammeln im Freiland. Die in dieser Arbeit berücksichtigten Aëdes-Arten wurden nicht auf die Züchtungsmöglichkeit geprüft. Die Blutspender Eine sehr wichtige Rolle spielen bei der Zucht die speziellen Blutspender, die je nach Art zur Verfügung stehen müssen. Literatur¬ angaben sind aus letzter Zeit reichlich vorhanden (Bos, 9 ; LANGERON, 42). Es ist bekannt, dass eine Culex pipiens-Rasse Vögel bevorzugt, eine andere hauptsächlich den Menschen sticht. Aus den eigenen Laborbeobachtungen zu schliessen, nimmt C. apicalis sehr gern Lurchenblut auf. Aedes Vexans sucht zur Blutaufnahme vornehmlich Lurche auf, während Anopheles maculipennis je nach Varietät anthropophil oder zoophil ist. Messeae, melanoon und typicus gelten als zoophil, wobei wohl ausschliesslich Säuger als Blutspender in Betracht kommen. Diesen Tatsachen wurde Rechnung getragen, indem wäh¬ rend der ganzen Versuchszeit Hühner und Meerschweinchen, z. T. auch Lurche (Bombinator pachypus) verfügbar waren. Die Wirtsspezifität konnte, aus den Resultaten zu schliessen, bestätigt werden. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 15 STECHMÜCKENARTEN C. pipiens. Folgende Liste gibt aufnahme eine Übersicht über die kontrollierte Blut¬ an : Haushuhn (1—4 Monate alt) Kanarienvogel Meerschweinchen Weisse Maus Feuerunke (Bombinator pachypus) über 200 Fälle » 2 » 0 » 0 » 0 Bos und NlESCHULZ (8) geben Resultate über die Fütterung von C. pipiens an Kanarienvögeln. Bei diesen Experimenten wurden spe¬ zielle Käfige verwendet, wobei 84 % der Mücken zur Blutaufnahme schritten. Die Fütterung an Kanarienvögeln ist meines Erachtens zu umständlich und zu teuer, da stets mit Verlusten an Vögeln zu rechnen ist (Verletzungen, zu starke Blutaufnahme). Bos und NlESCHULZ (9) veröffentlichen weitere Resultate über Fütterungsversuche an Haushühnern. Es zeigte sich, dass die Stech¬ freudigkeit jeweils am Ende der Überwinterung am grössten ist. Weiter geht daraus hervor, dass in der ersten Nacht 19 %, nach 3 Tagen und Nächten 45 % und nach 6 Tagen und Nächten 71 % aller verwendeten C. pipiens-Weibchen Blut sogen. Für die Fütterung an Haushühnern wurde folgende Anordnung getroffen : In einem Draht-Gazekäfig, welcher die befruchteten Abb. 1. — Zuchtkäfige : Im Vordergrund Drahtkäfig für Kücken Hintergrund Gazekafig fur Mücken. ; im 16 WILLI BUTTIKER Weibchen enthielt, wurde über Nacht ein Drahtgeffechtkäfig kleineren Formats mit den darin eingeschlossenen Kücken eingesetzt. Die Dimensionen betrugen für den Gazekäfig 58 X 43 X 43 cm, für das Drahtgeflecht, je nach Grösse der Kücken : 14 19 40 x X X 10 X4,5 14 X 6,0 24 X 14 cm (vergl. Abb. 1). (für ausgewachsene Hühner). cm cm darauf geachtet werden, dass die Maschenweite der Käfige ist (18 X 18 mm im Minimum), damit ein freies Passieren der Mücken zu den Blutspendern gewährt wird. Durch Zukleben des Schnabels wurde es den Hühnern verunmöglicht, die im Käfig herumfliegenden Culiciden zu erhaschen. Es muss gross genug Aedes üexans. Bei dieser Art wurde nur ein Versuch Lurchen zeigte. an Vögeln und durchgeführt, der das Saugen Anopheles maculipennis var. messeae. Versuchsweise wurden neben Meerschweinchen auch Hühner, weisse Mäuse und Feuerunken abwechselnd in die Versuchskäfige eingesetzt, wobei sich nachfolgende Resultate ergaben : Meerschweinchen 100 % (April 1947) 1 iT»L no/ Huhner U i reuerunken no/ n Weisse Mäuse U % % l J ) „ aller j den saugen•? i Weibchen, w 12 Stück (1946) Unmittelbar nach Beendigung der Winterruhe sind die Weib¬ chen am stechfreudigsten. Die Meerschweinchen, welche am Rücken ungefähr auf eine Fläche von 6 auf 8 cm geschoren wurden, lockten in den Abendstunden die Mücken nach kurzer Zeit an. Als Aufenthaltsräume dienten wiederum die Gazekäfige mit den Ausmassen 21 X 21 X 34 cm. über Nacht wurde in jeden Käfig ein Meerschweinchen eingeschlossen, z. T. in einem kleinen Draht¬ käfig, z. T. ohne, diesen sodass die Mücken ungehindert an die geschorenen Stellen Zutritt hatten. Weisse Mäuse bewährten sich nicht als Blutspender, da sie durch ihr unruhiges Verhalten die Mücken am ungestörten Saugen hinderten. Trotzdem die weissen Mäuse auf einem Spannbrettchen fixiert wurden, konnten sie sich doch so gut bewegen, dass die Anopheles-Weibchen meist vom Stechen Umgang nahmen. biologie und verbreitung Die Ernährung mit einiger stechmückenarten der Imagines mit Fruchtsäften Blut-Zuckersaft-Gemisch 17 und Werden die Imagines der Stechmücken mit Pflanzensäften gefüt¬ wird ihre Lebensdauer dadurch beträchtlich verlängert. so Meist kommt es bei den von mir untersuchten Arten oder Rassen zur Fettspeicherung, jedoch nie zur Ei-Reifung. Die Männchen nehmen überhaupt nur Fruchtsäfte oder Wasser zu sich, da ihre Mundwerkzeuge nicht zum Stechen geeignet sind. Die zuckerhaltigen Pflanzensäfte gelangen vor allem in den paarigen und unpaarigen Saugmagen (Oesophagus-Ausstülpungen ; vergl. Abb. 20). Hier werden sie bis zum Verbrauch gespeichert. Vielfach werden Aufblähungen der Divertikel beobachtet, was auf Gärungsvorgänge zurückzuführen ist. ScHAUDINN (cit. lit. 31) ver¬ mutete Symbionten, die einen alkoholischen Abbau der aufgenomme¬ nen Zuckerstoffe bewirken (COä-Bildung). Eysell (17) glaubte, dass es sich bei den in dem Saugmagen befindlichen Gasblasen nur um geschluckte Luft handelt. HECHT (31) dagegen weist auf die Möglich¬ keit einer häufigen, aber nicht obligaten Hefepilzinfektion hin. Meine eigenen Beobachtungen bestätigen die Ansicht, dass keine obligatorischen Symbionten in den Oesophagusdivertikeln vorhanden sind (über mehr oder weniger regelmässig anzutreffende Mikro¬ organismen bei Culiciden siehe Steinhaus, 80), dass aber mit der Nahrung eingedrungene Hefepilze den Zucker zur Gärung bringen. Das Kohlendioxyd bewirkt eine Blähung der Saugmagen und des gesamten Abdomens, so dass der Hinterleib fast vollständig durch¬ sichtig erscheint. In der folgenden Zusammenstellung sind die Beobachtungsresultate über die Fütterung (überwinterte Weibchen) von C. pipiens mit verschiedenen Fruchtsäften und Blut-Fruchtsaftmischungen enthalten : tert, Fütterung mit Fruchtsäften. Orangensaft Orangensaft als Nahrung verschmäht. wird auch nach Tagen nicht angenommen. und Traubenzucker, gemischt im Verhältnis 1:1, wird Traubenzuckerlösung unter 15 % ergab Blähungen des Darmsystems. Vor allem füllten sich die Oesophagusdivertikel mit Blasen. Frisch untersuchte, aus dem Winterquartier eingefangene Weibchen 52 Stück) mehr oder weniger grosse zeigten bis zu 100 % (n Luftblasen. Eine Traubenzuckerlösung von ca. 40 % hat keine Schädigungen zur Folge. Die Verdauung ist normal, wobei eine deutliche Fettspeicherung, nicht aber eineEireifung festzustellen ist. Apfelstücke, welche noch Fruchtsaft abgeben können, werden als = Nahrungsquelle 2 auch benützt. 18 BÜTTIKER WILLI Mit etwas Wasser vermengtes Dattelfleisch bietet eine vorzügliche Nahrung. Frisch eingefangene, überwinterte Weibchen und Sommermücken beiden Geschlechts saugen gierig Futter. Aus den bisherigen Erfahrungen tenen vom zu dargebo¬ schliessen, bildet die Dattel das vorzüglichste Futter für Stechmücken. Die bei Zimmertemperatur und Lebensdauer gefütterter Culiciden dreimal ist länger. täglicher Wasserzugabe — — Fütterung mit Blut-Fruchtsaft-Mischun§en. Eine Mischung von Dattelfleisch mit frischem, nicht geronnenem Schweineblut wird zum Teil von den Mücken aufgenommen. 5 Exemplare in einer Nacht.) Die Nahrung wird jedoch (16 % verdaut, ohne dass es dabei zur Ausreifung der Eier kommt. Die Fettkörper vergrössem sich deutlich. Serumflüssigkeit von frischem Schweineblut und Dattelfleisch, Mischung 1:1. Diese Mischung wird ebenfalls von einer Anzahl 6 Exemplare in der Weibchen als Nahrung verwendet (25 % einer Nacht). Die Tiere zeigen eine Anschwellung des Fett¬ körpers, eine Eientwicklung findet aber nicht statt. Ähnliche Resultate erhielten Täte und VlNCENT (13). = = Die Dauer des Stechens Zu diesen Beobachtungen eigneten sich überwinterte Weibchen A. maculipennis var. messeae, die an meiner Hand zum Saugen von ansetzten (März 1946). Gemessene Zeiten des Stechens Min. Min. Min. Min. Min. 1 Min. 1 1 1 1 1 (A. maculipennis 10 Sek. Sek. Sek. Sek. Sek. 45 Sek. : 35 35 35 35 Mittelwert : 1 1 2 2 3 / Min. 50 Sek. Min. 55 Sek Min. 10 Sek, Min. 15 Sek Min. 10 Sek. Min. 52 Sek atroparvus [Amsterdam, Holland] Stechzeit : 1 Min. 45 Sek.) var. Die Eireifung : (Praeovipositionszeit) Wie in Abschnitt IV a) darauf hingewiesen wird, ist die Praeovipo¬ sitionszeit ebenfalls von der Temperatur abhängig. Im Verlaufe der es sich, dass für eine normale Eireifungszeit C schädlich sind, was sich im Ablegen über 27°—28° Temperaturen unreifer, heller Eier und im Abgeben des im Darm gespeicherten Blutes bemerkbar macht. Untersuchungen zeigte BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 19 STECHMÜCKENARTEN Die günstigsten Wassertemperaturen für die Eireifung liegen für Culex pipiens, A. maculipennis var. messeae, var. melanoon, var. typicus, um 18—23° C. Die Luftfeuchtigkeit wurde auf ca. 90—100% gehalten. Es scheint aber, dass dieser Faktor keine grosse Rolle spielt, da das vollgesogene Weibchen genügend Flüssigkeitsmengen enthält und somit von einer Wasseraufnahme unabhängig ist. Freilandbeobachtungen gehen dahin, dass gravide Weibchen einerseits in feuchten und andererseits in sehr trockenen Räumen die Praeovipositionszeit verbringen. Der Temperatur kommt meines Erachtens grössere Wichtigkeit zu. Die Eiablage Culex pipiens. Die Grösse der Gefässe spielt bei Culex pipiens für die Eiablage eine weitaus grössere Rolle als bei A. maculipennis. In den kleinen Präparategläsern von 10 cm Höhe und 2 cm Durchmesser konnten in keinem Falle Eier erhalten werden. Die Drahtgazekäfige von 43 X 43 X 58 cm eigneten sich besser dazu. Es wurden den Weib¬ chen Glasschalen mit jauchigem Wasser (Kaninchen- oder Hühner¬ kot) dargeboten, auf dessen Oberfläche die Eischiffchen in der Regel über Nacht abgelegt wurden. Der Vorzugstemperatur bei der Eiablage wurde Rechnung getragen, indem zwischen Käfigboden und Wasser¬ schale ein Heizkissen gelegt wurde. Die Wassertemperatur betrug meist 21—24° C (vergl. Hecht, 32). Anopheles maculipennis (var. messeae, melanoon, typicus). Versuchsresultate über die Vorzugstemperatur einiger Anophelen bei der Eiablage veröffentlichten Weyer und HüNDERTMARK (39.) Bis kurze Zeit vor der Eiablage blieben die Weib¬ chen in der Temperaturstufe von 22° und wurden dann in die Stufe von 27° übersiedelt. Stand¬ gläschen von 11 cm und 3 cm Durchmesser dienten als Gefässe zur Eiablage, in welche in den untersten Teil Brunnenwasser eingefüllt und ein Streifen Fliesspapier eingelegt wurde. Als Abschluss nach oben (siehe Abb. 2) diente ein Wattebausch. — Die Pflege der Eier Nach der Eiablage gelangten die Eier in die Aquariengläser (12 Liter Inhalt) oder in Einmachgläser von 1 bis 2 Liter Inhalt. entsprechenden Abb. 2. für die — Gefäss Eiablage (A. maculipennis). 20 WILLI Die Pflege BÜTTIKER der Larven Culex pipiens. WEYER (93) zeigte, dass C. pi'piens-Larven sich schneller mit Kalbsleber als Blut entwickelten ; die Larven¬ mit pulverisierter sterblichkeit war aber sehr hoch, nahm jedoch bei Zugabe von Heu¬ aufguss stark ab. In einer spätem Arbeit (94) wies derselbe Autor darauf hin, dass er bei seinen Larvenzuchten Heuaufguss allein erfolgreich verwendete. Roubaud (74) benützte Weizen und erhielt mit gereinigtem Kasein zusammen die besten Resultate. Für C. pipiens und C. aegypti war auch Sojabohnenmehl sehr günstig. Die Zuchttemperatur betrug ca. 26° C. Mit Vitamin B versehenes Futter ergab schlechtere Resultate, vielleicht im Zusammenhang mit der starken Bakterienentwicklung. Eigene Versuche mit Heuaufguss, Meerschweinchenkot und getrockneter Lebersubstanz ergaben die besten Resultate. Es wurde darauf geachtet, keinen üppigen Pilzüberzug auf der Wasserober¬ fläche zu erhalten, der den Larven die Luftaufnahme verunmöglicht. Die Lebersubstanz * wurde ungefähr alle 3 Tage in kleinen Quan¬ titäten dargeboten, so dass kein grosser Futterüberfluss vorhanden war. Der Meerschweinchenkot gelangte in zerriebenem Zustand in die Kulturen ; diese zusätzliche Nahrung wurde gierig von den Larven, welche sich auf dem Grunde aufhielten, aufgenommen. Man muss darauf bedacht sein, einerseits keine Hungerkulturen, andererseits keine « Uberschusskulturen » (Intoxikationszuchten) zu bekommen. Ulmann (89) geht in seiner Publikation eingehend auf die Bevöl¬ kerungsprobleme von Normal-, Hunger- und Intoxikationszuchten bei C. molestus ein. Bei Nahrungsmangel und Nahrungsüberfluss ergeben sich ähnliche Resultate, die hauptsächlich in der Verschie¬ bung des Geschlechtsverhältnisses zugunsten der Männchen und in der Reduktion der Eizahl bei graviden Weibchen bestehen. Es ist nötig, das Nährmedium täglich von abgestorbenen Larven und Puppen und von grösseren Nahrungsresten zu reinigen. Alle 3 bis 5 Tage erfolgte ein Wasserwechsel, wobei die Entwicklungs¬ stadien in neue Kulturgefässe übertragen wurden. Die Fütterung führte ich alle 2 bis 3 Tage mit Hilfe eines kleinen Löffels (Inhalt 5 mg) durch. Die Larven nahmen das fein zerriebene Futter ca. (getrocknetes Leberpulver und Hundebiscuits) schon von der Ober¬ fläche weg. Anopheles maculipennis (verschiedene Varietäten). Nachdem die Junglarven in den Präparategläsern (Abb. 2) aus¬ geschlüpft waren, kamen sie entweder in Einmachgläser von 1 —2 Liter Geliefert von Fa. « Opopharma » G. m. b. H., Zürich. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 21 Inhalt oder in Aquariengläser von 12 Liter Inhalt, welche sich am besten bewährten. Unter die Zuchtgläser kam ein elektrisches Heizkissen zu liegen, das nach Wahl Temperaturen von 18—27° C lieferte. Nach den anfänglichen Misserfolgen in der Aufzucht der Larven, die durch den Lichtmangel verursacht wurden, verwendete ich elektrische Glühbirnen (60 u. 75 Watt). Wie später auf Abb. 38 hingewiesen wird, trat durch die Lichteinwirkung eine Entwicklung mit nur geringen Larvenverlusten ein. Das Futter bestand aus einer Mischung von Hundebiscuit und 1 getrockneten Daphnien (Copepodae, Crustacea) im Verhältnis 1:1. Zur Vermeidung der Verpilzung wurde nur in kleinen Mengen" gefüttert, sodass die dargebotene Nahrungsmenge für ca. 12 Stunden ausreichte. Hundebiscuit allein ergab auch befriedigende Resul¬ tate. Weyer (94) berichtet über Fütterungsversuche an A. maculipennis mit Piscidin, Hefe, Leber und Blut, sowie einer Vorstufe des Hypophysen-Vorderlappen-Präparates « Preloban » (I. G. Far¬ ben). Das letztere schien einen fördernden Einfluss auf die Larven¬ entwicklung bewirkt zu haben. Eigene Versuche mit dem handels¬ üblichen Präparat « Preloban » blieben bei Unterbelichtung der Kulturen ohne Erfolg ; eine Verbesserung der Zuchtresultate konnte bei richtiger Lichtdosierung nicht beobachtet werden. Ohne mir ein endgültiges Urteil zu bilden, scheint es aber sehr unwahrschein¬ lich, dass dieses Präparat, welches bei Menschen hormonale Man¬ gelerscheinungen (Endokrine Magersucht, Amenorrhoe) beseitigt, geeignet ist, Wachstumsstörungen bei Culiciden-Larven zu elimi¬ nieren. BoRRANI (5) u. a. vermuten, dass Lemna-Arten eine hemmende Wirkung auf Anopheles ausüben. Ein Laborversuch zeigte, dass in einem Gefäss 50 Junglarven von A. maculipennis var. messeae schon innerhalb 2—3 Tagen abstarben. Die Wasseroberfläche war so kompakt mit den Blättern dieser Pflanze überdeckt, dass dieser Abschluss den Larven die Atmung verunmöglichte. Aedes vexans. Die Aufzucht von Aedes vexans bot keine Schwierigkeiten. In der Regel können durch Begiessen der Moospflanzen, wo die Weibchen ihre Eier abgelegt haben, die Eilarven zum Schlüpfen gebracht werden. Diese schlüpfen, sofern sie die Diapause schon durch¬ gemacht haben, innerhalb 15—20 Minuten. Als Zuchtgefässe bewäh¬ ren sich vor allem Aquariengläser von ca. 12 Liter Inhalt; getrock¬ netes Riedgras und Moosstengel mit ihrem Überzug an Mikroben 1 Früher öfters als Fischfutter unter dem Namen « Piscidin » im Handel. 22 WILLI BUTTIKER bilden ein gutes Futter für alle Larvenstadien. Aber auch Einzel¬ zuchten in 10—12 cm hohen und 3—4 cm dicken Glaszylindern ergeben gute Erfolge. Das Auswechseln des Wassers scheint nicht nötig zu sein, ebenso ist das Zugeben von Hundebiscuit normaler¬ weise nicht nötig. Aedes geniculates. RoUBAUD (74) veröffentlicht Resultate über die Notwendigkeit des Wechsels zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit, Wärme und Kälte, damit die Eier von A. geniculates überhaupt schlüpfen kön¬ nen ; für die Latenzzeit der Eier führt er eine Dauer von 8—13 Mona¬ ten an. Meine eigenen Erfahrungen gehen dahin, dass die Larvenkul¬ turen vielfach unter Verpilzung leiden. Faulende Holzbestandteile, wie Stengel und Laub, wurden jeweils mitsamt ca. 500 cm3 Stock¬ wasser ins Labor mitgenommen, um für die Larven möglichst natür¬ liche Zuchtbedingungen zu haben. Die zusätzliche Nahrung bestand aus fein zerriebenem Hundebiscuit, das täglich in kleinen Mengen den Kulturen zugegeben wurde. Bei Uberdosierung litten sie jedoch stets unter Verpilzung, besonders in den oberen Temperaturstufen. Aus normalen Larvenzuchten ergaben sich mühelos Puppen, die sich auch gut zu Imagines entwickelten. Culex apicalis. Im Verlauf der Monate Mai, Juni und Juli erhielt ich im Pflanzen¬ haus ca. 100 Eigelege von C. apicalis (syn. C. pyrenaïcus). Die schlüp¬ fenden Larven gediehen bei Zuchtbedingungen, wie sie für C. pipiens vorlagen, gut, besonders in den mit Grünalgen versehenen Zucht¬ behältern. Die ausschlüpfenden Imagines hatten die Möglichkeit, Feuerunken Blut aufzunehmen, wodurch es ihnen ermöglicht an wurde, Eier auszureifen. Offenbar fand die Kopulation im geschlos¬ senen Räume des Versuchshauses statt. Die Pflege der Puppen Das Puppenstadium nimmt keine Nahrung dere Pflege ist daher nicht anzuwenden. Die Pflege der zu sich. Eine beson¬ Imagines Die Imagines erhielten täglich morgens und abends Wasser, das fein zerstäubt in die Draht-und Baumwoll-Gazekäfige gespritzt wurde. Den Imagines wurde Dattelfleisch, das sich am besten als Nahrung eignet, oben auf dem Käfig dargeboten, wobei das Futter durch die Maschen des Käfigs hindurch erreicht werden konnte. Leider war BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 23 der Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur des Versuchshauses grossen Schwankungen ausgesetzt. Während des Sommers betrugen die Temperatur-Minima und -Maxima ca. 20° und 38° C, die Min¬ dest-, und Höchstwerte der Luftfeuchtigkeit ca. 30 %, resp. 80 % F. Die optimalen Werte halten sich ungefähr in folgendem Rahmen : r. Temperatur Luftfeuchtigkeit 22 bis 28° C . (normale Aktivität) 80-100%. Aus der Bestimmung des Thermohygrogrammes geht hervor, dass bei niederen Temperaturwerten und hoher Luftfeuchtigkeit die längste Lebensdauer erreicht wird. III. KÖRPERBAU Die Culiciden sind Insekten mit holometaboler oder vollstän¬ ; sie durchlaufen nach dem Ei vier Larvenstadien, verpuppen sich und entwickeln sich dann zur geschlechtsreifen Imago. Im folgenden Kapitel kommen ausschliesslich die Entwicklungs¬ stadien der in dieser Arbeit berücksichtigten Arten zur Besprechung. diger Verwandlung 1. Das Ei Die Eihülle besteht aus drei verschiedenen Schichten. Die innerste, welche den Eidotter und den Keim umschliesst, wird als Membrana vitellina bezeichnet. Die mittlere und die äusserste Schicht werden als Chorion zusammengefasst. Das Endochorion (Mittelschicht) ist opak und hart, während das Exochorion (äusserte Schicht) biegsam und durchsichtig ist. Beim frischgelegten Ei ist das Endochorion ebenfalls durchsichtig, aber unter natürlichen Umständen wird es nach kurzer Zeit dunkler. Culex pipiens. Die Eier werden auf die Wasseroberfläche abgelegt und zu sogenannten « Eischiffchen » (Abb. 3) von 180 bis 350 Stück zusammengeklebt. Abb. 3. Culex pipiens, Eigelege von oben. Vergr., 7-fach. Orig. • 24 BÜTTIKER WILLI Selten steigt die Eizahl über 350 Stück ; Gelege von weniger als 100 Eiern sind bei C. pipiens sehr selten. Ein einzelnes aufgebro¬ chenes Ei gelangt in Abb. 4, a zur Darstellung. Bei fortgeschrittener Entwicklung ist der Embryo durch die Eihülle hindurch sichtbar1. Das Auszählen von Eigelegen aus der Umgebung von Zürich ergab folgende Zahlen (Tab. 1) : Tabelle Nr. I Datum Fundort Anzahl d. Eier Datum Fundort Anzahl d. Eier 15.4.47 Zürich ETH Zürich ETH 170 205 4.5.47 12.5.47 Zürich ETH Zürich ETH 290 316 24.4.47 Zürich ETH Zürich ETH 320 360 1.6.47 18.6.47 Zürich ETH Zürich ETH 283 336 Zch-Örlikon 280 300 305 212 325 294 18.6.47 18.6.47 18.6.47 Zürich ETH Zürich ETH Zürich ETH 308 284 310 25.4.47 » » » » » Frisch gelegte Eier sind weiss, werden dann gelblichgrün und innert 1—2 Stunden schwarz. Die Grösse der Eier schweizerischer Herkunft beträgt im Durchschnitt : Länge 0,720 mm Breite mm 0,131 ~« n ~~ ^ Mit Hilfe des Eizahnes (Abb. 4, m), der bei Culex pipiens scharf zugespitzt ist, öffnet die Junglarve die Eihülle. Kopfabwärts gelangt die schlüpfende Larve ins Wasser. Aedes vexans. Die Eier werden von den Weibchen einzeln in feuchtes Gras, in Moos usw. gelegt. Bevorzugt sind Orte, die periodisch über¬ schwemmt werden. Das Ei von A. vexans wird in Abb. 4, d dar¬ gestellt. Mit Hilfe des Eizahnes (Abb. 4, h, i) gelangt die Eilarve nach aussen, indem der Körperinnendruck einen Chitinknopf am Kopf (Druckknopf-System) an die Eihülle drückt und diese zum Reissen bringt. nur 1 Die Eier der andern mitteleuropäischen Culex-Arten lassen sich nicht oder schwer von den p/prens-Eiern unterscheiden. BIOLOGIE UND VERBREITUNG Abb. 4. 60-fach. 25 EINIGER STECHMUCKENARTEN C. pipiens, aufgebrochenes Ei, 50-fach. b, C. pipiens, Ei mit Embryo, C. pipiens, abnormes Ei, 50-fach. d, A. vexans, Ei, 50-fach. e, A. maculipennis var. messeae, aufgebrochenes Ei, 50-fach. —/, A. macalipennis var. typicas, 50-fach. h, A. vexans, g, A. maadipenms var. messeae, von der Seite gesehen. Eizahn von der Seite, 300-fach. i, A. vexans, Eizahn von oben, 300-fach. k, A. maculipennis var. messeae, Eizahn v. oben, 300-fach. I, A. maculipennis var. messeae, Mikropyle des Eies, ca. 250-fach. m, C. pipiens, Eizahn von oben, 300-fach. a, — — — c, — — — — — — — — Anopheles maculipennis. Die einzeln aufgelegten Eier besitzen beidseitig luftgefüllte Schwimmkammern. Der Umriss der Eier ist spindelförmig. Die Körnelung des Exochorions bedingt das Zeichenmuster, welches für die einzelnen Varietäten charakteristisch und deshalb tischer Bedeutung ist (Abb. 4, e ; f). von systema¬ 26 WILLI BÜTTIKER Der Eizahn beruht ebenfalls auf dem Druckknopf-System ; die drückt beim Schlüpfen einen Chitinknopf an die Eihülle, wobei die letztere aufreisst (Abb. 4, k). Die Mikropyle liegt am vordem Ende des Eies und ermöglicht während der Eiablage das Eindringen der Spermien aus den Spermatheken (Abb. 4,1). Die Eizahl eines legenden Weibchens ist starken Schwankungen unterworfen und beträgt nach eigenen Beobachtungen ca. 150 Stück Körperflüssigkeit (Tab. 2). Tabelle Nr. 2 Gesogen 12.3.46 12.3.46 12.3.46 20.3.46 20.3.46 20.3.46 26.5.47 20.3.46 26.5.47 26.5.47 26.5.47 Varietät Abgelegt 15.3.46 15.3.46 Herkunft messeae messeae 16./17.3.46 messeae 23.3.46 23.3.46 23.3.46 messeae messeae messeae 29./30.5.47 messeae 22.6.47 23.3.46 messeae melanoon 29./30.5.47 29./30.5.47 29./30.5.47 melanoon melanoon melanoon melanoon 2.8.47 2.8.47 typicus La Sauge La Sauge La Sauge La Sauge La Sauge La Sauge La Sauge Zürich La Sauge La Sauge La Sauge La Sauge Zürich Zürich Eizahl ca. ca. ca. ca. 145 190 120 125 120 120 142 183 115 155 240 253 143 155 Junge Weibchen legen mehr Eier als alte ; nach bisherigen Beo¬ bachtungen kann ein Weibchen gegen 10 Gelege legen. Das Ausmessen schweizerischer macu/i'penm's-Eier ergab im Mittel folgende Werte (Tab. 3) : n = 20 Tabelle Nr. 3 Var. Länge Schwimmkammerlänge messeae 691 266 Var. melanoon Var. typicus 710 301 670 265 BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 27 2. Die Larven Die Larven (IV. Stadium) aller drei in dieser Arbeit berücksich¬ tigten Culiciden-Gattungen sind als Ubersichtsbilder dargestellt (Abb. 5 und 6). Anopheles lässt sich leicht von den Vertretern der Culicini unterscheiden, da die Larven der ersteren waagrecht an der Wasseroberfläche liegen und dorsal am VIII. Segment nicht erweiterte Tracheenöffnungen haben, während die Culicini kopfabwärts an der Wasseroberfläche haften und ein deutliches Siphonalrohr besitzen. Für die Systematik ist die Körperbehaarung (Chaetotaxis) sehr wichtig (MARSHALL, 46). Culex pipiens. Die Zeichnung (Abb. 7) gibt die Anordnung der Mundwerk¬ in schematischer Weise wider. Die paarigen, fächerförmigen Mundbürsten der Oberlippe (Abb. 8) sind beweglich und führen durch ihren rhythmischen Schlag der Larve im Wasser Infusorien, Algen, Bakterien und weitere Kleinlebewesen zu. Die paarigen Oberund Unterkiefer tragen ebenfalls Strudelhaare, die durch ihre Bewe¬ gung an der Zuführung der Nahrung beteiligt sind. Die Taster der Unterkiefer sind rudimentär. Die Fühler tragen nebst büscheligen Haaren an ihrer Spitze eine Anzahl Sinnesorgane. Die Unterlippe zeichnet sich infolge stärkerer Chitinisierung durch dunklere Farbe aus. Der Epi- und Hypopharynx kleiden die Mundhöhle nach oben und unten aus, und beide gehen an ihrem Ende in den Pharynx über. Der Hypopharynx im speziellen trägt eine grosse Anzahl Geschmacksorgane, die am vorderen Ende als Zäpfchen und Papillenreihen gut erkenntlich sind. Von den andern mitteleuropäischen Cü/e*-Arten lässt sich C. pipiens im Larvenstadium am besten an der Form der Abdominalsiphonen und der Siphonalindices (Basisbreite zu Gesamtlänge) zeuge unterscheiden. C. pipiens C. apicalis C. hortensis Die Siphonalindex » » 4 7 5,6 Abb. 10, A Abb. 10, B Abb. 10, C Bedornung der Siphonen weist ebenfalls charakteristische als Unterscheidungsmerkmale verwendet werden können. C pipiens und C. apicalis weisen normalerweise 4 Borstengruppen auf, im Gegensatz zu C. hortensis, welcher dorsal Eigenschaften auf, bis 8 die Borstengruppen trägt. Weiter lassen sich die IV. Larven von Abb. 5. Anopheles maculipennis; IV. Larvenstadium. Vergr. — ca. I5-fach Orig. Abb. 6. A, IV.-Larve von Aedes vexans. B, IV.-Larve von Culex pipiens. — — Abb. 7. Mundwerkzeuge einer Culicidenlarve, schema¬ tisiert. kt, f, Fühler. Kiefertaster. ok, Ober¬ kiefer. ol, Oberlippe. ul, Unter¬ uk, Unterkiefer. — — — — — — — lippe. Abb. 8. a, — Culex pipiens. Viertes Larvenstadium, Mundwerkzeuge, Orig. 75-fach. d, Unterlippe. e, Fühler, b, Oberkiefer. c, Unterkiefer. Oberlippe. — — — f, Epipharynx. — g, Hypopharynx. — 30 WILLI BÜTTIKER C pipiens und C. apicalis an der Anordnung der Haare unterschei¬ den, abgesehen vom Siphonalindex, der bei der ersten 4, bei der letzteren 7 beträgt. Die Gewichtszunahme während der Larvenentwicklung wurde bei jeder Häutung verfolgt, wobei folgende Zahlen resultierten (Tab. 4) : C. pipiens. Gewichtszunahme, n Stadium = 10 * pro Zuwachs¬ faktor Stück ms TABELLE Nr. 4 pro Stadium Stück mg Frisch geschl. Eilarve 0.1 IV. Larve, III. Larve 0.2 0.8 2,3 Entwicklung Puppe, anf. d. Entw. Imago, v. d. Schlüpfen Imago, mit Blut ca. am Ende d. .... 2 4 3 Zuwachs¬ faktor . 4,1 4,1 4,0 7,0 2 2 Auf Abb. 9 sind die obigen Verhältnisse bildlich dargestellt. Von besonderem Interesse ist eine Erscheinung, welche man Mantiden und Dixippus kennt, dass eine Eiablage resp. Ge¬ von schlechtsreife der weiblichen Tiere erst nach einer weiteren Ver¬ doppelung des Gewichts eintritt. Die Praeovipositionsperiode ent¬ spricht also physiologisch (BODENHEIMER, 4). einem weiteren Entwicklungsstadium Anopheles maculipennis. Die Kopfzeichnung der IV.-Larven kann in den meisten Fällen als Bestimmungsmerkmal für die beiden ähnlich aussehenden. A. macu¬ lipennis und A. hifurcatus verwendet werden. Grenzfälle, wo eine sichere Bestimmung anhand der dunklen Farben nicht mehr möglich ist, konnten bei schweizerischen Larven festgestellt werden. Die flächenhafte Ausdehnung und Intensität dieser dunklen Flecken variiert sehr stark, sowohl an Larven verschiedener wie gleicher Herkunft (Abb. 11, A und B). Mit Hilfe der Chaetotaxis kann die Artzugehörigkeit bestimmt werden. Die Rückenzeichnung der Larven variiert ebenfalls stark und wird durch die verschieden grosse Ausdehnung der Zellgruppen von Oenocyten bestimmt. Die Gewichtszunahme im Laufe der Larvenentwicklung verlief folgendermassen (Tab. 5) : BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER Culex pipiens. Abb. 9. Gewichtszunahme während 31 STECHMÜCKENARTEN — der Larvenentwicklung. I. IV. Larvenstadium. bis •y Ti/ yPuppê * - z- "y / n^i i 6 Taye 8 Abb. 10. Abdominalsiphon verschiedener Cu/ejr-arten ; IV. Larvenstadium. A, Culex pipiens, Siphonalindex 4. B, C. apicalis, Sipho¬ nalindex 7. C, C. hortensis, Siphonalindex 5,6. — — = — = — = Abb. 11. Kopfkapseln der IV. Larven von A, — Anopheles maculipennis ; Zürich-AfToItern. B, — Anopheles bifurcatus Möhlin. ; 32 WILLI BUTTIKER Anopheles maculipennis Gewichtszunahme n var. messeae TABELLE Nr. 5 10 = IV. Larve Frisch geschlüpfte Eilarve (I.) 0.1 0.2 0.9 2.7 mg/St. Stadium mg/St. Stadium am Ende der 6.4 6.4 6.2 Puppe, frisch geschl.. Imago, vor d. Schlüpfen . Die Gewichtszunahme von der frischgeschlüpften Eilarve bis zur geschlüpften Imago beträgt demnach bei Anopheles maculipennis ca. das 60—fache und bei Culex pipiens das 40—fache. 3. Die Puppen Das IV. Larvenstadium geht durch eine Häutung in die Puppe (Abb. 12, a) über, die sehr beweglich ist. Der Körper besteht aus einem kräftig entwickelten Céphalothorax und einem gut geglie¬ derten Abdomen, welches sich aus acht Segmenten zusammensetzt. Mit Hilfe der Ruderfinne (« Paddel ») kann die Puppe sich lebhaft hin und her bewegen. Am Céphalothorax befinden sich zwei trompetenförmige Atemröhren, die mit ihren Öffnungen an die Wasser¬ oberfläche ragen. Die morphologischen Unterschiede der Puppen mitteleuropäi¬ scher Culiciden-Arten sind gering. Culex pipiens unterscheidet sich von Aedes vexans und Anopheles maculipennis durch das vom Seiten¬ rande abgesetzte Haar A/VIII (VIII. Segment, vergl. Abb. 12, b; c ; d) ; i4ê'(/es-Arten unterscheiden sich von Anopheles im Puppen¬ stadium an den zusätzlichen Paddelborsten, die bei Aedes fehlen (Marshall, 46). Bei Puppen von A. maculipennis ergaben folgende Werte (Tab. 6) : n= die Längenmessungen Tabelle Nr. 6 10 Freiland Körperlänge, ausgestreckt Körperende). (Kopf — Abb. 13 stellt einen . . 5,8 mm Labor 4,9 mm Querschnitt durch die Puppe von C. pipiens dar. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 33 Abb. 12. b-d, Schwanzfinnen (Paddel) von Culiciden. a, Puppe von Culex pipiens. b, Culex pipiens. d, Aedes vexans. c. Anopheles maculipennis. e, Labiumf, Spitze der Oberlippe. spitze von A. maculipennis. g, Spitze des Hypopharynx. h, Spitze des Oberkiefers. i, Spitze des Unterkiefers. k, Schematischer Quer¬ schnitt durch die Mundwerkzeuge. Punktiert : Oberlippe ; gekreuzt schraffiert : Oberkiefer ; weiss : Unterkiefer ; schwarz : Hypopharynx ; einfach schraffiert : Unter¬ 1, Sechstes Tergit von Culex apicalis. lippe. m, Sechstes Tergit von Culex pipiens. n. Sechstes Tergit von Culex horlensis. — — — — — — — — — 3 — — — — — 34 WILLI 4. Die BÜTTIKER Imagines (Abb. 14) Am Kopf sind Scheitel, Hinterhaupt und Schläfen mit Haaren und Schuppen bedeckt. Die Mundwerkzeuge sind stark verlängert und beim Weibchen noch in gleicher Zahl wie bei beissenden Mund¬ teilen. Als Beispiel gelangen die Mundteile eines Männchens und eines Weibchens von Anopheles maculipennis vergleichsweise zur Dar¬ stellung (Abb. 15 und Abb. 16) : Die unpaare Oberlippe (ol) umfasst den Nahrungsgang ; ihr angelagert sind die paarigen Ober- und Unterkiefer (ok resp. uk), die beim Männchen eine schwächere Aus¬ bildung zeigen. Der Hypopharynx als unpaarer Teil enthält den Speichelgang. Die Unterlippe (ul) umfasst sämtliche Mundwerk¬ zeuge, wie dies aus dem schematischen Rüsselquerschnitt (Abb. 12, k) hervorgeht. Die Oberlippe ist im Prinzip eine Hohlnadel ; der darin vor¬ handene Nahrungsgang geht an der Basis in den Pharynx über. Die Oberkiefer (ok) sind bei den Weibchen dünne, sehr schmale Blätter, die am Spitzenrand fein gesägt sind. Die Unterkiefer (uk) sind ähnlich wie die Oberkiefer, tragen aber stärkere Zähne. Am Grunde der Unterkiefer befinden sich die viergliedrigen Kiefer¬ taster (die reduziert sein können). Der Hypopharynx (hy) ist ein langes, schwertförmiges Blatt, in dessen mittleren Verdickungsleiste der Ausführungsgang der Speicheldrüse bis zur Spitze geht. An das lange; ziemlich gleichdicke Kinn schliessen die beiden Labellen an, welche die ungebildeten Lippentaster darstellen (Abb. 12, e). Diese Labiumspitze übernimmt beim Stechakt die Führung des Stechborstenbündels. Die Unterlippe bleibt also ausserhalb der Wunde. Die Fühler können als « fadenförmig, quirlig behaart » bezeichnet werden. Der Thorax trägt nebst den feingegliederten Beinen die Flügel mit ursprünglicher Aderung (Abb. 17, d). Das Abdomen ist bei Anopheles behaart, bei den Vertretern der Culicini reichlich beschuppt. Morphologisch lassen sich die adulten Vertreter mitteleuropäi¬ scher CaleX'Arten am besten an der Tergitzeichnung unterscheiden (Abb. 12,1, m, n) ; (MARSHALL, 46). S. Das Darmsystem Nach der Ernährung unterscheiden sich Larven und Imagines der Culiciden auffallend stark. Das Puppenstadium nimmt keine Nah¬ von der Atmung abgesehen rung auf, sondern begnügt sich mit den gespeicherten Reservestoffen. Die beweglichen Mund— — Abb. 14. messeae, Abb. 13. — — A. maculipennis Weibchen. 6-fach var. Orig. C. pipiens; Querschnitt durch Puppe, kurz vor dem Schlüpfen der Imago. I, Auge. 2, Oberes Vergr. 20-fach Orig. 3, Unteres CerebralCerebral-Ganglion. 5, Fühler. 4, Beinanlagen. Ganglion. — — — — — 6, Riechnerv. — 7, Thoracalmuskulatur. 8, 9, Mitteldarm. Oesophagus-Ausstülpungen. 10, Magen. II, Fettkörper. 12, Bauch¬ muskulatur. 13, Tracheen._— 14, Malpighi15, Abdominalpaddel. gefässe. — — — — — — — — Abb. 15. A. maculipennis var. messeae, Männchen. Kopf mit Mundwerkzeu¬ f, Fühler., hy gen, 25-fach Orig. kt, Kiefertaster. Hypopharynx. ol, Oberlippe. ok, Oberkiefer. uk, Unterkiefer. ul, Unterlippe. — — — — — — — — A. maculipennis var. messeae, Weibchen. Abb. 16. Kopf mit Mundwerkzeugen, 25-fach. Orig. f, Fühler. hy, Hypopharynx^— kt, Kiefertaster. uk, Unter¬ ok, Oberkiefer. ol, Oberlippe. kiefer. ul, Unterlippe. — — — — — — — Abdomen von CuliAbb 17. ciden-Weibchen. —a, Anopheles. d, b, Aedes. c, Culex. co, Flügel einer Culicide. Costalader. sc, Subcostalader. Radialadern. m r 1—5, ca. I—2, I—1, Medialadern. Cubitaladern. an, Analader. ca.F, CubitoaF, Analfalte. Analfalte. — — — — — — — — — — — — C. pipiens. Larvendarm; IV. Larven¬ 2, Pharynx. stadium, Orig. I, Mundöffnung. 4, Ausstülpungen des 8-teiI. 3, Oesophagus. Mitteldarms. 6, Fintritt der 5 5, Magen. Abb. 18. — — — — — — — Malpighi'schen Gefässe in den Enddarm (Pylorus). 8, Rektalblase mit Rektal¬ 7, Malpighigefässe. — — drüsen. — 9, After. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECH MÜCKEN ARTEN 37 bürsten der Larve ermöglichen die Aufnahme fester Bestandteile während die Imagines mit ihren stechenden Mundwerkzeugen nur befähigt sind, flüssige Nahrung zu saugen (Blut, Fruchtsäfte). Larven (Abb. 18, Darm, und Abb. 8, Mundwerkzeuge). Es können am Verdauungskanal bei allen Arten drei Haupt¬ abschnitte unterschieden werden, nämlich Vorder-, Mittel- und Enddarm. Der Vorderdarm besteht zur Hauptsache aus Pharynx und Oesophagus, der Mitteldarm aus den acht Blindsäcken und dem Magen, der Hinterdarm aus Pylorus und Enddarmblase. Beim Pylorus treten die fünf Malpighi'schen Gefässe in den Darm ein (Abb. 18). Die Mitteldarm-Ausstülpungen (Drüsendivertikel) produzieren Verdauungsfermente. Beim lebenden Tier scheinen sie ockerfarbig bis dunkelbraun durch den Körper hindurch und zeigen rhythmische Bewegungen. Der Vorderdarm ist, ähnlich wie bei den ausgewachse¬ nen Tieren, in den Mitteldarm eingestülpt (Valvula cardiaca. Abb. 19, a). An dieser Übergangsstelle befindet sich der sogenannte Imaginalring (ektodermal). Ein einfaches Zylinderepithel am Anfang des Mitteldarmes bildet die hyaline, aus Proteinstoffen bestehende, peritrophische Membran, die den Verdauungssekreten und den Abbauprodukten Durchtritt gewährt und ausserdem geeignet ist, das Darmepithel vor Verletzungen zu schützen. Sie wird in dem Verhältnis erneuert, wie Verluste nach Übertritt in den Hinterdarm eintreten. Die Drüsendivertikel (Coeca) sind einfache, sackförmige Aus¬ buchtungen des Darms, welche ballenförmige Sekrete in ihr Lumen abgeben. Bei den Dipteren ist die Sekretion in Form kleiner, mit feiner Haut umhüllten Blasen die Regel (merocrine Sekretion). An der Grenze des Mittel-und Hinterdarmes befindet sich der Pylorus, wo die Malpighi'schen Gefässe in den Enddarm einmün¬ den. Vor dem After erweitert sich der Enddarm zur Rektalblase, auf welcher Rektalpapillen vorhanden sind. Die Malpighigefässe sind Hinterdarmdivertikel. Es fällt ihnen anatomisch betrachtet durch ihre Sonderstellung die Funktion als Exkretionsorgan zu. Bei den Culiciden und Psychodiden sind fünf Malpighigefässe, während bei den meisten Dipteren pur deren vier vorkommen. Das Epithel, das das Lumen der Röhren umgibt, ist einsichtig ; seine Zellen von bedeutender Grösse bilden ein regelmässiges Mosaik mehr oder und enthalten je nach physiologischem Zustand weniger Ausscheidungsstoffe (Abb. 19, B). Die Kerne sind rundlich und das Plasma enthält die Ausscheidungsstoffe in Form von Körn¬ chen, die sich im zentralen Teil der Zelle häufen. Aus den bisherigen eigenen Beobachtungen zu schliessen, ist bei unbelichteten oder schlecht belichteten Larven die Körneranreicherung besonders gross. — — — — 38 WILLI I «„„„„ BÜTTIKER B. ,."• 1 *-Vi"l'ffl A. Culex pipiens; IV. Larvenstadium. Ubergangszone von Vorder- zu Abb. 19. Mitteldarm [Valvula cardiaca]. Orig. BS, Ballenförmige Sekrete. I, ImaginaiV, Valvula cardiaca: 1, Ring¬ MD, Mitteldarm. Oe, Oesophagus. ring. muskulatur des Oesophagus. 3, Mitteldarm-Ausstülpungen. 2, Cuticula. 5, Nahrungspartikel. 4, Peritonialgewebe mit Urat-Ausscheidungen. 6, Peri7, Mitteldarmgewebe. trophische Membran. B. A. maculipennis var. messeae; IV. Larve. Endabschnitt eines Tubus der Malpighi'schen Gefässe ; Zellen mit Uratkristallen. — — — — — — — — — — — — Bei den Puppen scheinen die Exkretstofie nicht mehr in so grosser Menge vorhanden zu sein. Neben den Ca-, Na-, NH3- Urat kommen in zweiter Linie Leucin und Calciumoxalat, Na- und Ca-Carbonat in Betracht (WlGGLESWORTH, 97). Imagines (Abb. 20). Das Darmsystem kann ebenfalls in drei Abschnitte gegliedert werden : Vorder-, Mittel- und Hinterdarm. Die ektodermalen Vorder- und Hinterdarm sind chitinisiert. Der Abschnitte Mitteldarm weist eine epitheliale Struktur auf, zur Erzeugung der Verdauungsfermente und zur Nahrungsresorption. Der Vorderdarm besteht aus Pharynx und Oesophagus, mit Ausstülpungen. — — VERBREITUNG EINIGER BIOLOGIE UND C. pipiens. Abb. 20. Darm. ca. 10-fach. Orig. — Imaginaler I, Oeso¬ 2, Paariger Saugmagen. 3, Unpaariger Saugmagen, mit Luftblasen. 4, Magen [Fundus]. 5, Eintritt der 5 Malpighi'schen Gefässe. 7, 6, Enddarm. phagus. — — — — — — — Enddarmblase Malpighi-gefässe. mit Rektalpapillen. — C. pipiens, Weibchen. Abb. 21. Frontalschnitt durch den Kopf auf der Höhe des Pharynx. Vergr. 90fach. Orig. 1, Vordere Pharynx2, Pharynx, Vorderab¬ pumpe. schnitt. 3, Radialer Zugmuskel. 5, Unter¬ 4, Chitinspange. — — — — — — 6, Oesophagus. schlundganglion. C, Cerebralganglion. A, Augen. — — — — T, Thorax. — S. Speicheldrüsen. Abb. 22. — Culex pipiens, Weibchen. Querschnitt durch die vordere Pharynxpumpe. Orig.— 1, Längsmuskel. 2, Zugmuskel. 3, Zugmuskel. 4, Chitingerüst. 5, Ansatzstelle — — — — der Muskulatur. 6, Variabler Hohlraum des Pharynx. 7, Zug¬ muskel [Dilatator]. — — STECHMÜCKENARTEN 39 40 WILLI Den grössten Teil des BUTTIKER Pharynx nimmt die hintere Pharynx- Pumpe (Abb. 21) ein, die aus drei konkaven Chitinplatten besteht, welche an ihren Ecken durch biegsame Häute verbunden sind. Kräftige Muskeln, die an den Platten befestigt sind, ermöglichen ein sehr schnelles Erweitern und Schliessen des Hohlraumes. Beim Erweitern fliesst infolge Unterdrucks die Flüssigkeit in den Oeso¬ phagus. Die vordere Pharynx-Pumpe (Abb. 22), welche kleiner und schwächer ist, schliesst den Pharynx gegen die Mundwerkzeuge ab. Im paarigen und unpaarigen Saugmagen wird die Nahrung gespei¬ chert. Sie gelangt nach und nach durch den Proventriculus in den Mitteldarm. Der paarige Saugmagen liegt im Thorax dorsal, während der viel voluminösere, unpaarige bis weit ins Abdomen (5. Abdo¬ minalsegment) reicht. Normalerweise werden Fruchtsäfte in die Divertikel geleitet, während Blut direkt dem Mitteldarm zugeführt wird. In der Gegend des Oberschlundganglions ist der Pharynx nur ein dünner Kanal. Die hintere Pharynx-Pumpe ist beim Männchen viel schwächer entwickelt als beim Weibchen. Der Hypopharynx steht mit den dreilappigen Speicheldrüsen in Verbindung, die bei Männchen kleiner sind als bei Weibchen. Die Ausfuhrgänge beider Drüsenhälften nähern sich im Hals und vereinigen sich im Kopfe zum gemeinsamen Speichelgang des Hypopharynx. Der Mitteldarm beginnt in einem langen, dünnen Schlauch (Magenschlauch oder Cardia), der in den kurzen, dicken Magen¬ sack (Fundus) übergeht. Die peritrophische Membran wird im Ubergangsgebiet von Vorder-zu Mitteldarm gebildet, die in Form einer glasartig dursichtigen Membran die eingeschlossene Speise¬ masse nach hinten schiebt. Unmittelbar beim Übergang vom Mittel-zum Hinterdarm münden die fünf Malpighigefässe ein. Nebst der kräftigen Muskulatur hat der Enddarm auch eine chitinige Auskleidung. Der Mastdarm, als hinterer Enddarmabschnitt, trägt sechs kleine Rektaldrüsen und geht durch einen faltenreichen Gang in den After über. Die Malpighi'schen Gefässe sind gleichartige, lange, unver¬ zweigte Schläuche mit engem Sammelkanal. ABIOTISCHE IV. AUSSENFAKTOREN 1. Einfluss der A. Die Temperatur und Ausbreitung der Wärme Temperatur Entwicklungsdauer von einer Stelle des Raumes zur andern kann durch Wärmeleitung, Wärmemitführung (Konvektion) und Wärmestrahlung geschehen: Die Wärmeübertragung durch Lei¬ tung und Mitführung ist auf Erwärmung der Zwischenschicht ange¬ wiesen, nicht aber die Übertragung durch Strahlung. In diesem Kapitel werden nur die Beziehungen zwischen der übertragenen Wärme und der abhängigen Entwicklungszeit aller Entwicklungsstadien untersucht. Die Wärmestrahlung wird im Kapitel « Einfluss der Strahlung » behandelt. Für die bei der Entwicklung der Insekten sich abspielenden Lebensprozesse sind eine Reihe von Aussenfaktoren, wie Luftfeuch¬ tigkeit, Licht und Wärme, von grosser Wichtigkeit. Aber kein anderer Faktor hat in der Ökologie der Tiere eine solche Bedeutung wie die Temperatur "erlangt. Der tägliche und jährliche Wechsel sowie die regionale Verschiedenheit haben mannigfaltige Auswirkungen zur Folge. Innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches ist Leben und Entwicklung möglich, ausserhalb davon tritt der Tod ein. Die Grenzen des vitalen Bereiches sind weitgehend von Art zu Art spezifisch und können bei den verschiedenen Entwicklungs¬ stadien der gleichen Art schwanken. Desgleichen sind oft auch Unterschiede im Verhalten der Männchen und Weibchen der Tem¬ gegenüber festzustellen. Eine Temperaturerhöhung wirkt sich bis einem gewissen Grade im Sinne einer Entwicklungs-Beschleunigung aus ; oberhalb der kür¬ zesten Entwicklungszeit tritt wieder eine Wachstumshemmung ein, die bis zur Entwicklungsgrenze zunimmt und oberhalb davon den Wärmetod zur Folge hat. Desgleichen findet unterhalb eines gewissen als Entwicklungsnullpunkt (k, « developmental zero ») Punktes bezeichnet keine Entwicklung mehr statt. Die Temperatur ist also in erster Linie ausschlaggebend für die Entwicklungsdauer, und ihre Beziehung zur Entwicklungszeit kann in der Formel peratur — — 42 WILLI c = t (T—k) BUTTIKER c = t = T k = = const. Tage Temperatur °C Entwicklungsnullpunkt {Hyperbelkurve nach BoDENHElMER) ausgedrückt werden. Mit diesem mathematischen Ausdruck ist gegebenen Punkten die es möglich, von zwei Entwicklungskurve zu bestimmen. bemerken, dass sich beobachtete und gesamte Einschränkend ist aber zu errechnete Werte nur in einem beschränkten Bereich decken. Ver¬ schiedene Autoren weisen auf die Entwicklungsstörungen im Gebiete des Entwicklungsnullpunktes und im Bereich der hohen Tempe¬ raturen hin, Parker (65) an Eiern von Melanoplus m. mexicanus, VAN HEERDT (36) an Forficula aurkularia. Martini (48) unterzieht in seiner Arbeit die Hyperbelformel einer kritischen mathematischen Betrachtung. Der Entwicklungsnullpunkt eines Insektes gibt über seine ther¬ mischen Ansprüche an das Milieu guten Aufschluss und kann des¬ halb für die ökologische Beurteilung der Insekten von grosser Bedeu¬ tung sein. Über maximale und minimale Temperaturen, welche von Insek¬ ohne Schaden überdauert werden können, gibt Chapman(IO) einige Angaben (Buprestiden-Larven unter Holzrinde bis zu 52° C, Callosamia promethea [Saturniidae, Lep.] von —35° C). Eine gute Zusammenfassung der bis jetzt durchgeführten Expe¬ rimente über den Einfluss der Temperatur auf die Entwicklungszeit bei einer Anzahl von Insekten gibt VAN Heerdt (36), so dass auf diese Literaturübersicht verwiesen werden kann. Untersuchungen über die Entwicklungsdauer wurden von ver¬ schiedenen Autoren beschrieben. Ihre Resultate sind jedoch recht unterschiedlich, was zum Teil auf die ungleichen Zuchtbedingungen zurückgeführt werden kann. Ältere Larven können während einer ganzen Anzahl von Tagen bei nicht zusagender Nahrung auskom¬ men, stellen aber in dieser Zeit das Wachstum ein. Die Beobachtungs¬ resultate können deshalb zu ganz fehlerhaften Schlüssen führen. Angaben über die Entwicklungszeit mitteleuropäischer Culiciden veröffentlichen Eckstein (14) und Galli-Valerio (22), wobei der Temperaturfaktor meist ausser Betracht gelassen wird. Genauere Angaben macht Martini (52), hauptsächlich über den Temperatureinfluss bei A. maculipennis und C. pipiens. In seiner Publikation über die Bionomie einiger Stechmücken (47) werden A. bifurcatus u. a. einer näheren Untersuchung unterworfen. CoRADETTI (12) befasst sich zur Hauptsache mit A. maculipennis-R&ssen, dessen Unter¬ ten suchungen verschiedene Entwicklungszeiten ergeben. Neu in der vorliegenden Arbeit sind die genauen Untersuchun¬ über die Entwicklungszeit bei verschiedener Temperatur, gen BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 43 besonders bei Aedes pennis var. vexans, A. geniculatus und Anopheles maculiDie Experimente an Culex pipiens bestätigen früheren Resultate oder ergaben entsprechende messeae. Teil die Korrekturen. Ebenfalls neu sind alle detaillierten Untersuchungen über die vier Larvenstadien, sowie des Puppenstadiums. Bei Culex pipiens und Anopheles maculipennis var. messeae kamen dazu noch die Eiér, deren Entwicklungszeiten in Abhängigkeit der Temperatur ermittelt werden konnten. zum Methode Für die Entwicklungsversuche stand ein Reihenthermostat (WlESMANN, Jenny, 96) zur Verfügung, bei dem die beiden Tempe¬ raturextreme variiert werden konnten ; die Wärme zwischen 35 und 50° C, die Kälte im Bereich zwischen —20 und +I0°C. Gesamt¬ haft sind sieben Einzelabteile vorhanden, die ein stufenweises Anstei¬ gen der Temperatur ergeben. Die Entwicklungszeiten der unter¬ suchten Culiciden wurden in den Stufen von +8°, 16°, 22°, 27°, 32° und 34° C beobachtet. Die Genauigkeit des Thermostaten war im Durchschnitt zufriedenstellend ; bei starker Sonneneinstrahlung ergaben sich aber Temperaturerhöhungen bis zu ±0,5° C, beson¬ ders in den mittleren Stufen (Tabelle Nr. 7). Im Verlaufe der Untersuchungen stellte es sich heraus, dass für die Entwicklung der Anopheles maculipennis-Rassen Strahlungs¬ energie auf die Larven einwirken muss. Es wurden deshalb in sämt¬ liche Abteile des Thermostaten elektrische Birnen von 25 Watt ein¬ gebaut und täglich während 12 Stunden in Betrieb genommen (Abschnitt « Einfluss der Strahlung »). Die Larvensterblichkeit konnte auf diese Weise von ca. 95 % auf 20 % und weniger reduziert wer¬ den (Abb. 38). Durch die unterschiedlich schnelle Entwicklung von Männchen und Weibchen ergibt sich in allen Stadien eine Streuung, die bis zum Entwicklungsende je nach Temperatur 1—5 Tage ausmachen kann. Die Beobachtungsresultate stellen also Mittelwerte dar; diese dienen zur Berechnung der Bodenheimer'schen Kurve. Resultate Culex pipiens. Während ECKSTEIN (14) über C. pipiens nur wenige Daten gibt (Entwicklung des Eies 5 Tage, von Ei bis Imago 3 Wochen), stellt Martini (52) eine Tabelle auf, welche Daten verschiedener Her¬ kunft berücksichtigt (Tabelle 8) : NlESCHULZ und Bos (59) konnten einmal bei 25° C Versuchs¬ temperatur schon nach 12 Tagen, in einem andern Fall aber erst 44 WILLI BÜTTIKER nach 18 Tagen, bei gleicher Temperatur Imagines erhalten. Diesel¬ ben Autoren geben für 29° C eine Entwicklungszeit von 16—17 Tagen an, mit der Bemerkung, dass von einer Entwicklungshemmung, wie sie RoUBAUD beobachtet hatte, keine Anzeichen vorhanden waren. Martini (47) führt in seiner Arbeit über die Bionomie einiger euro¬ päischer Stechmücken, speziell über C. pipiens, keine Daten an. MARSHALL (46) gibt für die Eientwicklung die Zeit von 2 Tagen an. Meine beobachteten und die daraus errechneten Werte für die Entwicklungszeit von C. pipiens sind in Tabelle Nr. 9 und Abb. 23 zusammengestellt. Von einer Entwicklungshemmung der Larven bei 25—28° C, wie sie RoUBAUD (74) beschreibt, konnte in den durchgeführten Versuchen nichts festgestellt werden. Vermutlich handelt es sich bei den beschriebenen Versuchen um Tiere von Hunger- oder Intoxi¬ kationszuchten, denn er bemerkt, dass nach einer schnellen Ent¬ wicklung eine Hemmung in der Entwicklung eintritt. Nur ein gerin¬ ger Teil der Larven verpuppte sich nach etwa 15 Tagen, die andern Exemplare blieben im IV. Stadium und starben nach etwa 2 Monaten ab. NlESCHULZ und Bos (59) experimentierten wahrscheinlich mit Normalzuchten und konnten deshalb keine Entwicklungshemmung feststellen. Ulmann (89) beschreibt eingehend seine Untersuchun¬ gen an C. molestus (frühere Bezeichnung von C pipiens autogenicus) in Hunger- und Intoxikationszuchten und zeigt, dass in beiden Fällen eine sehr grosse Larvensterblichkeit eintritt. Ausser einer Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses ergibt sich auch eine Verlängerung der Entwicklungszeit. Eine Entwicklungshemmung, durch zu hohe Temperatur verur¬ sacht, ergab sich bei Puppen von C. pipiens im Bereich von 35—36° C. Wie bei den durchgeführten Versuchen an den Larvenstadien, konnte eine hohe Sterblichkeit beobachtet werden, so dass die oberste unschädliche Entwicklungstemperatur ca. 34—35° C betragen mag. Die beobachteten durchschnittlichen Entwicklungszeiten sämt¬ licher Entwicklungsstadien (Larven I bis IV und Puppen, exklusive Eier) betragen bei Normalzuchten und einer Wassertemperatur von 16° 22° 27° 32° Aedes 15,5 bis 17,0 Tage » 10,0 » 11,0 » 7,5 » 8,0 » 6,7 C C C C vexans. über die Entwicklungszeit von Aedes vexans konnte nur eine Angabe gefunden werden, nämlich bei ECKSTEIN (14) : « Die Zeit des Wachstums der vexans-Larven hängt ausserordentlich ab von der Temperatur des Wassers und der vorhandenen Nahrung. Ist die Wassertemperatur hoch, so vermögen sich die Larven sehr schnell, BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 45 I. Larve. • o Beobachtung Rechnung Tage 15 30 • o Beobachtung Rechnunn 20 10 <e Tagt Abb. 23. — 10 15 10 15 Culex pipiens. Die Entwicklung der einzelnen Stadien, in Abhängigkeit von der Temperatur. 0° tbrits tbrits + 2.5 0.5 masgnal 5° 8,0 rhes 52,0 0.1- grnuutkanraewphmceST der 12 60 0,5 10° egaT egaT °C + °C + III 15° 45 5-6 0.5 °C + + IV °C 5.51 °C 4 31 0,5 °81-71 0,22 II 3 26 22» 3 10 25» 25° 8 7 0.5 Nr, + 0.5 + + 0.5 °C Nr. VII °C VI °C 0,72 I 0.23 netatsomrehtnehieR tiekgiuaneG des ntehgcaerlthrcesv rebü ellebaT 0.43 ellebaT IV 44 44 5,73 5,23 0,22 III 4 6 5 12 — ca. 5,65 5 5 7,3 0,71-5,51 71-61 31-11 5,73 II 4,0 3.0 2,5 2.5 3,5 3,5 3,0 2,0 3,5 4,0 5,61 0,11 5,21 7,41 0,11 41-21 I 0.11-0,01 3,5 1.5 2.2 1.8 1,3 2.2 2,6 2,5 4,01 5,3-0,3 4-5,3 5,2-2 5,21 5 0,8-5,7 1.0 1,5 2,0 0,2-5,1 1.5 5,1> 5.2-0,2 0.2-5.1 5.2-0.2 22° 27° tethcaboeb tenhcerre tethcaboeb tenhcerre tethcaboeb tenhcerre .hcaboeb 16° 1,7 6,8 1,5 6.7 7.7 32° — 1,5 1.5 1,2 1.2 1,5 1,5 1.5 0,8 1.5 1.6 1.7 1,5 1,5 1.5 2.0 1,2 1,0 1.5 1.0 1.5 1.7 .hcerre 8° .boeb k .hcerTC etatluseR-sgnulkciwtnE C .boeb C. 1,5 1,6 1,5 53.6 1,5 1,2 57,0 hcerre .°43 sneipip von aus Nr. 9 hc,illltehtcsirsarDe .thcaboeB hparg eretieW ne g n u k r e m e B ellebaT eppuP evraL evraL evraL evraL reiE 48 WILLI BUTTIKER schon in etwa 6-8 Tagen soweit zu entwickeln, dass sie sich verpuppen können. Das Puppenstadium dauert dann etwa 1 bis 2 Tage, sodass die ganze Entwicklung von vexans unter Umständen etwa nur 8—10 Tage in Anspruch zu nehmen braucht. » Die Entwicklungsdauer von Aedes vexans -ist, verglichen mit andern Culiciden, tatsächlich sehr kurz. Als Bewohner temporärer Wasseransammlungen, die besonders in den Monaten Juni, Juli und August hohe Temperaturen aufweisen, ist diese Insektenart auf eine schnelle Entwicklung zur geschlechtsreifen Imago angewiesen. Die beobachteten und daraus errechneten Entwicklungszeiten für A. vexans sind aus Tabelle Nr. 11 und Abb. 24 ersichtlich. Die beo¬ bachteten durchschnittlichen Entwicklungszeiten sämtlicher Ent¬ wicklungsstadien (Larven I bis IV, Puppen, exkl. Eier) bei einer 16° C betrugen 16,5 bis 18,5 Tage Wassertemperatur von 22° C 10,5 » 27° C 7,5 bis 8,0 » 30° C 6,3 » 7,0 » 34° C 5,5 » 6,0 Entwicklungsstörungen bei langer Einwirkung treten nach Labor¬ versuchen erst zwischen 36° und 37° C auf, wobei auch eine Hemmung der Entwicklung zu beobachten ist. Parallel dazu geht ebenfalls eine höhere Larvensterblichkeit (Tabelle Nr. 11). Die minimale Entwicklungstemperatur beträgt 7,0 bis 7,6° C, die maximale dagegen für kurze Zeit über 41° C, für längere Zeit nicht über 36° C. Die I. Larven und Puppen konnten sich entwickeln, starben aber unmittelbar vor der Verpuppung ab. Die Temperatur¬ stufe von 36° C stellt also den Grenzwert der Entwicklungstempe¬ dar. Freilandmessungen ergaben folgendes Zahlenmaterial ratur (Tab. 10). Vergleicht diese Entwicklungsresultate mit den ökologischen ist eine enge Bindung zwischen Mücke und Biotop unverkennbar. Die ausserordentlich rasche Entwicklungszeit dieser Culicide bietet Gewähr, dass in diesen temporären Wasseransamm¬ lungen sämtliche Stadien innerhalb nützlicher Frist durchlaufen wer¬ den können. Des weitern können hohe Temperaturen, wie sie in diesen seichten, moorigen oder steinigen Gewässertypen vorkommen, ohne Schaden überdauert werden. Marshall (46) vermutet, dass es sich bei A. vexans um eine ursprünglich südliche (vielleicht zentral¬ afrikanische) Culicidenart handle, führt aber keine weiteren Gründe zu dieser Annahme an. Die vorliegenden Temperaturversuche sowie die Experimente über die Aktivität verstärken doch Marshall's Vermutung, wenn es auch an der genügenden Zahl von ökologischen und physiologischen Untersuchungen fehlt. Die Aktivitätskurve und die einzelnen Aktivitätsstufen sprechen aber gegen eine solche Annahme, da die Kältestarre zum Beispiel nur wenig über derjenigen von Anopheles maculipennis var. messeae liegt und nicht subtropische man Verhältnissen, so BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 49 II, Larve. • Beobachhma o Rechnung 20- Tage 5 10 • Beobachtung o Rechnung 5 S 4 Tage 10 1y 10 Aedes vexons. Die Entwicklung Abb. 24. der einzelnen Stadien, in Abhängigkeit von der Temperatur. — , Tage 50 WILLI BÖTTIKER Temperaturverlauf am Brutplatz von Aedes vexans. Ort: Rapperswil; Datum: 20.7.1947. Tabelle Nr. 10 Zeit H20 Luft/Sonne Bemerkungen 0500 0600 0800 1000 1200 1400 1500 1600 1800 2000 2100 2200 16,2 16,3 17,1 21,3 27,0 28,1 29,1 28,8 26,3 22,5 21,6 20,5 16,1 16,2 16,8 24,3 31,5 36,8 Wetterlage : nach nächt¬ lichem Gewitter Aufhel¬ lung und sonniges, heisses Wetter. 36,2 32,1 26,2 25.1 24,2 Monges, seichtes Litoralgewässer des Zürichsees, mit Moos und Schilf bewachsen. Während den Überschwemmungen bevorzugter Brut¬ ort von Aedes vexans, die hier in ungeheuren Mengen ihre Entwicklung durchlaufen. oder tropische Merkmale aufweist wie zum Beispiel Aedes sollicitons (vergl. Abschnitt « Temperatur und Aktivität ») mit einem Grenzwert der Kältestarre von +17° C. Aedes geniculates. Über die Entwicklungsdauer von Aedes-geniculatus bei verschie¬ denen Temperaturstufen konnten keine Angaben früherer Autoren gefunden werden. Durch Einzelzuchten, wie sie mit C. pipiens, Aedes vexans und Anopheles maculipennis sich folgende Resultate var. messeae durchgeführt wurden, ergaben : Siehe Tabelle Nr. 13 und Abb. 25. Sehr auffällig ist die hohe Temperaturempfindlichkeit im Bereich über 32° C. Kurze Zeit kann allerdings diese Wärmestufe ohne Scha¬ den ertragen werden, wie dies aus den Aktivitätsversuchen (vergl. BIOLOGIE UND VERBREITUNG STECHMÜCKENARTEN EINIGER °C /. Larve. //. Larve. 30- 20- 10 k- 0 5 Tage 10 'C 30- IV. Larve. 20- 10- e Tay 10 Abb. 25. Aedes genicalatus. Die Entwick¬ lung der einzelnen Stadien, in Abhängigkeit von der Temperatur. — 51 1 IV Ei vom Mai 0,52 5.91 6.33 5,04 9.92 III 7,1 7,6 7,5 7,3 bis rehcilt inhcshcruD lirpA ca. 32 k: 40 33 84 49 36 242 für des treW latoT tethcaboeb 7,0 .rre II 4,5 tethcaboeb eppuP evraL evraL evraL evraL muidatS I .3,7 nedneglofhcan 5,2-2 5,4-4 5,3-3 5,3-3 5,81-5,61 serhaJ in 1.7 3,3 3 2 2,5 1.3 4,5 3.3 4.0 2,3 4,71 en. 22° .boeb Eix 5,01 .esuapaiD 2,7 2,0 2,3 1.3 1,7 0,01 .rre 16° 7,5 1,3 1,5 1,7 1,3 1.3 2,0 1,5 1,0 1,0 1.7 2,0 27° tethcaboeb 8° 0,8-5,7 2-5,1 .rre k 0,7-3,6 2,1-1 0,1< 2-5.1 30° tethcaboeb )k—T( C 6,5 1,1 ca. 1 ca. 1 3/4 1,5 1,3 1,5 1.5 1,7 0,9 *rif .rre .tsnok = 6-5,5 34° tethcaboeb ebagnA( C= t 5.5 0,9 1,3 0,7 1.1 1,5 .rre von ca. — )t(0.1> )f(2 Nr. 36° tethcaboeb in — 0,8 ~ 1.4 11 .rre ellebaT etatluseR-sgnulkciwtnE )negaT snaxev sedeA BIOLOGIE UND Temperaturverlauf VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 53 in einem Brutplatz von Aedes geniculates (Fichten-, Lärchen-, Buchenmischwald) Zürich-Rehalp Zeit 31:5-/1.6.1947 H20 Tabelle Nr. 12 Luft Luft H20 (Sonne) 20,8 19,7 23,3 20,7 Bemerkungen 315 2000 2100 19,1 18,3 y2 Std. später 17,4° 1 Über, 1 regen. Nacht Gewitter- 1.6 0600 0700 0800 0900 1000 16,0 16,3 163 17,0 17,6 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 2100 20,0 19,6 20,2 24,8 21,7 20,9 20,6 20,3 19,9 19,4 19,0 . . 15,8 16,5 17,0 17,5 18,6 16,2 17,0 17,8 20,1 25,4 20,4 20,4 21,0 22,7 21,8 22,8 22,0 22,2 21,5 21,0 20,5 27,0 30,4 33,8 35,7 35,6 35,0 34,0 32,5 29,5 25,2 24,9 Regen. Beginn der direkten Sonneneinstrahlung. i i ' Ende der direkten Sonneneinstrahlung. Tagesschwankung 9° C. Messungen : H2O Luft H2O : Luft/Sonne Unmittelbar unter der Wasseroberfläche: 2 cm über der Wasseroberfläche im Schatten. Direkte Sonnenbestrahlung des Thermometers. : ca. : Abschnitt « Temperatur und Aktivität ») hervorgeht. So starben jeweils die Larven I. Stad. und Puppen bei 34° C ab, ohne sich noch gehäutet zu haben. Im II. und III. Larvenstadium konnte eine Ent¬ wicklungszeit von 2,5 bezw. 7 Tagen beobachtet werden. Futter war stets in genügender Menge vorhanden, so dass diese Erscheinung wohl kaum dem Nahrungsmangel ; zugeschrieben werden kann. IV III )k—T( muidatS evraL evraL evraL evraL eppuP ttinhcshcruD II 6.75 5,27 5,94 50 0,83 ca. 7,3 7.8 7.8 7.2 7 8,0 ca. — latoT tethcaboeb .tsnoc I — 6 y2 5,23-0.13 7-2y 0,9< 5.5 5.5 0.5-5.4 tethcaboeb MT. 4.0 5.0 5,0 8.5 4.0 3.3 22° 3.3 2.7 3.5 5.5 2,5 5.5 7.0 52.13 57.4 .rre 16° 91-0.81 )5.4( 5.3-3 tethcaboeb 8° 3.81 .rre k 2.5 2.0 2.5 3.0 0.41-5.31 0,4-5.3 27° tethcaboeb etatluseR-shcusreV C — 2.5 2.4 3.0 3.0 3.7 32o 2.0 1.6 2,0 2.0 2.5 t 2.5 3.0 7.31 .rre von .hcaboeb der 0,11 .rre gnulkciwtnE = n. — Tg. tot 2 )!(0,4 n. 2 9.9 2,2 1.7 1.5 1.8 2.7 Nr. 34° Tg tot 0(5.3 tethcaboeb sedeA C= t 13 .rre ellebaT setalucineg BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 55 STECHMÜCKENARTEN Nach dem Temperaturverlauf eines Brutortes von A. geniculates (Tabelle Nr. 12) zu schliessen, ist nicht anzunehmen, dass seine Wassertemperatur über 28° C steigt. Die beobachteten mittleren Entwicklungszeiten der Larvenstadien I bis IV und Puppen betrugen bei einer Wassertemperatur von 31.0 bis 32,5 Tage » 19,0 18,0 » 13,5 » 14,0 16° C: 22° C: 27° C: » Anopheles maculipennis. ECKSTEIN (14) gibt für die Ei-Entwicklung ohne besondere Tem¬ peraturangabe 7 Tage, für das Larven- und Puppenstadium zusam¬ men 4 Wochen an, während Martini (47) für das Ei 3 Tage und « manchmal wesentlich länger », für die Larven gut 2—3 Wochen und für die Puppen ca. 3 Tage anführt. Im später erschienenen « Lehrbuch der medizinischen Entomologie » (52) sind durch Martini folgende Entwicklungszeiten angegeben (z. T. nach CoRADETTl). Tabelle Nr. 14 °c 24-27 20-22 16-19 CoRADETTl Larve II Larve I EÎ 2 11/4 2 21/4 fast 3 2 4 6 5 (12) veröffentlicht Larve III Larve IV 21/2 21/2 41/2 41/4 4% 6 1/2 Puppe gesamt 2% 141/2 3 18 41/2 30% in seiner Arbeit Resultate über die Entwicklungsdauer der verschiedenen Rassen x aus der folgende Angaben entnommen sind : von A. maculipennis, Versuchstemperatur 23° C September 1933 Tabelle Nr. 15 Durchschn. Entwicklungsdauer von Ei bis Puppe Rasse labranchiae atroparüus messeae . . . . . . .... 19 Tage 19 Tage 20 Tage 22 Tage 22 Tage 1 Ausserdem enthält diese_ Arbeit Angaben über Versuche mit_ verschiedenen gefärbten Zuchtgefässen, wobei die durchschn. Entwicklungszeit zwischen «weiss» und «dunkel» um 1 Tag variiert. 56 WILLI BUTTIKER Die durchnittlichen Unterschiede in der Entwicklungszeit der einzelnen maculipennis-Rassen betragen demnach 0 bis 3 Tage. Es wäre wünschenswert gewesen, ähnliche Entwicklungsversuche mit schweizerischem Material durchzuführen ; wegen zu grossen Tem¬ peraturdifferenzen im Reihenthermostat musste aber davon abgesehen werden. Die Streuung zwischen minimaler und maximaler Ent¬ wicklungszeit ist bei 22° C mit ca. 2—3 Tagen so gross, dass nur sehr genaue Mittelwerte verglichen werden können. Der Einfluss der Strahlung muss ebenfalls berücksichtigt und auf alle Fälle bei allen Versuchen konstant gehalten werden (vergl. Abschnitt « Einfluss der Strahlung »). Zur eingehenden Untersuchung gelangte nur Anopheles maculipennis var. messeae, wobei folgende Entwicklungsresultate erhalten werden konnten (Tabelle Nr. 17, Abb. 26). Daraus geht deutlich hervor, dass die beobachteten mittleren Entwicklungsstufen der Larvenstadien I bis IV und Puppen folgende Zeitwerte betrugen : (16° C) 22° C 27° C 34° C (27,5 bis 29,0 Tage) 16,0 17,5 » 12,0 9,3 » » 13,0 » » Die Entwicklungshemmungen, hervorgerufen durch zu hohe Tem¬ peratur, traten im Bereich von 35-37° C auf, wobei Verlängerungs¬ zeiten bis zu 12 Stunden beobachtet werden konnten. Versuche im tieferen Temperaturbereich von 8° C ergaben deut¬ lich, dass alle Entwicklungsstadien auf Kälte sehr empfindlich sind. Nach einiger Zeit starben die Versuchstiere ab, nachdem der grösste Teil des gespeicherten Fettes aufgezehrt war. Bei dieser Temperatur¬ stufe wurde von den Larven kaum noch Nahrung aufgenommen. Es wurde versucht, mit frisch gehäuteten Larven aus dem Freiland durch Überführen in 8° C eine Weiterentwicklung zu erreichen ; alle Expe¬ rimente in dieser Beziehung blieben aber erfolglos, da sämtliche Tiere vor der nächsten Häutung schon abstarben. BIOLOGIE UND VERBREITUNG 57 EINIGER STECHMUCKENARTEN I. Larve. m o Beobachtung Rechnung • o Beobachtung Rechnung 20 10 10 Tage m 5 15 II. Larve. 20 10 10 5 Tage 10 10 15 m. Larve. 30- 20 0 Tage 5 Tage 10 15 'C IV. Larve. 30- Puppe. 30» Beobachtung Rechnuno 20 10 20 10 - S Abb. 26. — Tage 10 15 Tage 10 15 Anopheles maculipennis var. messeae. Die Entwicklung der einzelnen Stadien in Abhängigkeit von der Temperatur. ttinhcshcruD IV muidatS evraL evraL evraL evraL eppuP latoT III k= 7.0 7,0 7,2 7,1 7,0 5.44 2,48 0,05 0.03 4.04 5.44 II 6.8 n. Tg. tot 11 tot .gT7.n tethcaboeb I — — .rre — — 3,5 5 3.0 3.3 5.7 1.5 2.5 2,0 3.5 2,0 2,0 3,0 2,7 5.6 5,0 4,4 3,3 9.5 5.0 8,72 5.5-5 6.5-5 5,4-0,4 tethcaboeb 7.1 5,71-0,61 .rre Ei 7.61 3-5,2 6-5.5 3-5,2 3-5,2 tethcaboeb k 0,31-0,21 5,2-2 5,4-4 .rre C 8° 16° 22° 27° 2.2 0,21 2,2 2,0 1,5 2.5 52.4 5.2-2 tethcaboeb = — 3,5 >1 2,0 32° 1.8 1,6 1,2 2.0 3,4 1,8 0,01 0.2< 2-5,1 .rre .tsnok )k—T( sin epilucam selehponA etatluseR-sgnulkciwtnE von 9.3 ca. Nr. 34° 1,7 1.5 1 <2 3.0 8,1< .rre tethcaboeb tethcaboeb .rav C= t 9,3 1,7 3.1 1.1 7.9 1.5 1.7 17 .rre ellebaT eaessem BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER Temperaturen eines Brutplatzes var. La Sauge 17. von Anopheles maculipennis messeae Tabelle Nr. 16 Aug. 1947 Zeit H20 Luft/Sonne 0500 0600 0800 1000 1200 1400 1500 1600 1800 2000 2100 18.2 18,2 18,5 20,6 26,2 27,9 28,1 27,8 25,2 21,4 20,5 16,3 16,4 19.1 25,4 31,2 38,4 38,6 37,1 31,0 25,8 22.3 Temperatur- und Feuchtigkeitsverlauf Anopheles maculipennis örtlichkeit Datum: 17. : in einem Aufenthaltsort var. 0530 0630 August 1947 Tabelle Nr. 18 92% 92% Bemerkungen Dämmerung. Starker Einflug ? durch die Öffnungen. 1 18,2 19.5 20.8 25.2 26.1 25,8 22,2 17,3 17.1 Innerhalb Umgerechnet 12 X 40 X 15. von_ 5 Minuten auf eine Stunde, 85% 80% 72% 50% 45% 45% 65% 90% 90% von vor den Ein¬ Nur noch vereinzelter Einflug1. Männchen 0830 0930 1030 1230 1430 1630 1830 2030 2130 La Sauge unbenutzter militärischer Bunker, 16.2 16,3 von messeae Lufttemperatur Luftfeuchtigkeit °C % rel. Zeit 59 STECHMÜCKENARTEN fluglöchern. tanzen Abenddämmerung. Starker Aus¬ flug von 6* + ?.<? tanzen vor den Ausflugsöffnungen. flogen durch eine Bunkeröffnung ca. 40 Mücken ein. während dieser der Einflug stattfindet, ergeben sich (Einflugöffnungen) = 7200 Mücken. 60 WILLI Temperatur BUTTIKER und Praeovipositionszeit Die minimalen Praeovipositionszeiten von Culex pipiens und Anopheles maculipennis var. messeae unterliegen der Wärmesummen¬ regel nach BoDENHEIMER. Die in der nachfolgenden Tabelle ange¬ führten Zahlen sind beobachtete Mindestwert (Tab. 19). Tabelle Nr. 19 Temp. °C Culex pipiens 5 3 18 22 25 Tage Tage 2,5 Tage Anopheles maculipennis var. messeae 3,5 Tage 2,5 Tage 2,0 Tage r Praeovipositionszeit ist gleich wie die einzelnen Ent¬ wicklungsstadien der Insekten temperaturabhängig. Dazu können barometrische Schwankungen und andere Umgebungseinflüsse eine Verschiebung der Eiablage um 3—10 Tage zur Folge haben (vergl. Abschnitt 4, « Einfluss des Luftdruckes »). Die — — B. Thermopraeferendum (Vorzugstemperatur) Wirken richtungsgebende Reize auf das Insekt ein, so erfolgt die Orientierung durch Ortsbewegungsreaktionen oder sogenannte Taxien. Je nach den auslösenden Reizen kann man von Thermo¬ taxis, Phototaxis, Chemotaxis, Geotaxis usw. sprechen. Die Phobotaxis ist eine Unterscheidungsreaktion, die auf einer Unterschiedsempfindlichkeit beruht. Sie besteht darin, dass das Tier nach einem Reizoptimum strebt, das als Indifferenzzone keiner¬ lei Reaktionen auslöst, vor höhern und niedern Reizquantitäten aber zurückschreckt (Flucht- und Schreckreaktion). Am bekann¬ testen sind die bei den Insekten beobachteten Bewegungsreaktionen dieser Art auf Grund von Wärmereizen (Thermophobotaxis). In einem Reizgefälle (Temperaturgefälle), das man im Experiment durch eine sogenannte Temperaturorgel herstellen kann, sammeln sich die Versuchstiere allmählich auf Grund phobischer Reaktionen in einer mehr oder weniger breiten Zone, dem Temperaturoptimum (Vorzugstemperatur oder Thermopraeferendum) an. Diese Zone kann übrigens ganz nach dem physiologischen Zustande, dem Ent¬ wicklungsstadium, auch bei ein und derselben Art beträchtliche Unterschiede aufweisen. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 61 In der Literatur wird diese Zone, welche von den Insekten durch Bewegungen aufgesucht wird, auch als thermotaktisches Opti¬ aktive mum, Wahltemperatur, Lieblingswärme und Behaglichkeitstem¬ peratur bezeichnet. BoDENHElMER und SCHENKIN (4) benützen in ihren Arbeiten Vorzugstemperatur und Thermopraeferendurn, wäh¬ rend Herter (cit. lit. 36) thermotaktisches Optimum verwendet. UvAROV (90) und WlGGLESWORTH (97) verwenden « praeferendum » und « temperature preference ». Seit einigen Jahren wurden eine ganze Anzahl Insekten auf das Thermopraeferendurn geprüft. Als Erster hat Graber 1887 mit Periplaneta orientalis Untersuchungen bezüglich der Vorzugstempe¬ ratur durchgeführt. Nach VAN HëERDT (36) haben HERTER 1924 und Bodenheimer 1928—1931 mit Coleopteren, Weber 1924 mit Haematopinus suis, Martini 1929 mit Pediculus vestimenti, Andersen 1931 mit Sitona lineata, Krijgsma und Windred 1930 mit Lyperosia, Kelin 1933 mit Periplaneta americana, NlESCHULZ 1933—1935 mit verschiedenen Dipteren experimentiert. Van Heerdt (36) stellt fest, dass bis jetzt ungefähr an 70 Insekten¬ arten das Thermopraeferendurn untersucht worden sind. UVAROV (90) schliesst aus seinen Untersuchungen, dass das Thermopraeferen¬ durn in der Oekologie der Insekten von grosser Bedeutung ist. Die Experimente von Hecht (32) an Weibchen von Culex pipiens erge¬ ben ebenfalls die Tatsache, dass die bei der Eiablage bevorzugte Brut¬ ortstemperatur zur Besiedlung eines bestimmten Biotopes von ent¬ scheidender Bedeutung ist. Die grosse Zahl der Untersuchungsmethoden, welche von den verschiedenen Autoren angewandt wurden, brachte es mit sich, dass die Resultate nicht einheitlich sind u. daher nicht ohne weiteres verglichen werden dürfen. So ergaben alte und neue Untersuchungen von HERTER an Liogryllus domesticus in der Vorzugstemperatur eine Differenz von 10° C. Van Heerdt (36) gibt eine genaue Zusammen¬ stellung der bis jetzt angewandten Versuchseinrichtungen wieder. Diese Apparaturen wurden von den Autoren als Temperaturorgel oder Temperaturwahlapparat bezeichnet, wobei sich der erstere Ausdruck am besten durchgesetzt hat. Meines Wissens existieren ausser den Veröffentlichungen VON Hecht (34) und Hundertmark (39) über den Wärm,esinn bei Culiciden keine weiteren Arbeiten. Hecht (34) beschreibt eingehend die Vorzugstemperaturen der Weibchen von Culex pipiens und Anopheles maculipennis (verschiedene Rassen) bei der Eiablage, während HüNDERTMARK (39) zum Schlüsse kommt, dass es unmöglich sei, ein Reagieren auf Temperatur bei Winter- und Sommergenerationen von Anopheles maculipennis festzustellen. ' 62 BÜTTIKER WILLI Methode als wasserbewohnende Stadien Für die Larven und Puppen wurde eine Temperaturorgel aus Zinkblech nach folgenden Grössen¬ massen konstruiert : — Länge Breite Höhe Höhe der Scheidewand . . — 50 9 8 7 cm cm vergl. Abb. 27 cm cm Die Temperaturen zwischen Gefässboden und Wasseroberfläche variierten sehr stark. Die Temperaturwerte wurden jeweils an der Wasseroberfläche abgelesen. Da die ganze Versuchseinrichtung ziem¬ lich starken Temperaturschwankungen unterworfen war, mussten ca. ®©@ ® © ILLLLLL « Abb. 27. B, Kammer, mit A, Heizplatte. Temperaturorgel », schematisch. Wasser gefüllt. C, Wasseroberfläche..— D, Scheidewand. E, Thermometer. — — — — — — F, Eis-Kochsalz-Mischung. alle Halbstunden Heizplatte und Kältemischung kontrolliert werden. Für die Imagines wurde dieselbe Apparatur benützt, wie sie bei den Versuchen des Hygropraeferendums zur Verwendung kam. Die Glasschalen mit den Reguliersalzen jedoch wurden daraus entfernt. An einem Ende dagegen kamen zwei Heizkissen als Wärmespender, andern wurde eine Glasschale mit einer Eis-Kochsalzlösung am aufgestellt. In jedem Abteil zeigte ein Thermometer die Oberflächen¬ temperatur an. Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf den Versuchsverlauf konnte leider nicht verhindert werden. Somit war bei den tiefen Tempera¬ turstufen eine höhere Luftfeuchtigkeit vorhanden. evruK 0081 0061 0041 0021 0001 0080 tieZ .tbA .leR 1 9 8 9 10 0 5 1 2 3 1 n 12 11 12 12 11 12 °C 36 II I 0 0 n 2 °c 1 0 2 1 2 1 n III 13 14 14 14 14 14 °C n II 0 1 4 2 1 2 n 16 17 17 17 17 17 °C °c IV n 3 2 1 1 1 1 n 34° 32° 35° 0 0 30° 29° 30° 1 1 ,sutacrufib seerleeihtsphocnuAsreV let iM-.tarepmeT n igebshcusreV 64.21.5 5431 0021 0011 tieZ .mudnerefearpomrehmTutadshcusreV 2 1 1 1 9 10 35 5 °C n I I. 27° 26° 27° °c 20 20 19 21 20 30 °C III V 1 1 2 3 1 2 n IV 23 22 23 23 22 23 °C 16 13 n VI evraL 001—58 .mudnerefearpomrehTtiekgithcueftfuL %. 1 3 2 1 2 1 n 23° 23° 23° °C - 25 25 24 25 25 24 °C VII rhoR ogamI = 1 4 1 1 2 1 n = 10 8 n V 50 20° 20° 20° °C ,uaraA n 27 26 26 27 26 26 °C St. 3 6 7 n VI 2 3 3 4 4 5 n 28% 28 28 28 29 28 °C IX 18° 18° 17° °C °C 20 35 36 5 5 n VII 21 16° 16° 15° °C Nr. 31 30 30 31 33 30 31 4 <30 X Nr. 30 3 n ellebaT ,64.11.42 IIIV sneipip xeluC von ellebaT ,net etstlA 64 WILLI BÜTTIKER Resultate ' Culex pipiens. Larven : Obschon im Gebiet von 21—25° C eine Anhäufung der Larven beobachtet wurde, sind die Resultate nicht deutlich. Die Stufen von über 30° C enthielten nach kurzer Zeit keine Larven mehr. Im Bereich der tiefen Tem100 7 wurden die Körper¬ peraturstufen % \ \ so dass die gehemmt, bewegungen 80 Vorzugstemperatur nur undeutlich \ \ zum Ausdruck kam. Sie liegt un¬ SO \ \ gefähr zwischen 21° und 25° C. \ 70 Imagines, Sommertiere : Unter¬ sucht wurden die Weibchen ; bei --\ m einer Luftfeuchtigkeit von ca. 85 / \ —100 %. Sämtliche 50 Tiere wur¬ i / so den im Abteil I eingesetzt. Die \ / W detaillierten Resultate gehen aus der 40 V Tabelle Nr. 20 und Abb. 28 her¬ A Um die Übersichtlichkeit zu vor. 30 /i wahren, kamen nur 4 Kurven zur / \ / \9-W° 20 Abbildung, nämlich die Tempera¬ / i turstufen von 9°C, 14° C, 28° C 10 28° und 30° C. Die Dauer des Versu¬ U°_ ches betrug 12 Stunden, wobei je¬ 0 10 1Z S 8 weils die Imagines nach 2 Stunden Stunden wieder kontrolliert wurden. Die Kurve des Thermopraeferendums Culex pipiens. ThermopraeAbb. 28. ferendum, überwinternde Weibchen. (30—31°) ergab die Prozentzahlen nach der Beobachtungszeit von _ -sß^— - — 1 2 Stunden 4 ,6 8 10 12 6% sämtlicher Tiere 60% » » 62% » 66% » » 70% » 72% » » » » » » » » » Die Temperaturstufe von 28° C weist maximal nur 10 % aller Imagines auf. Längere Einwirkung von Temperaturen über 36° C schädigen die Tiere. Im Thermostat gehaltene Tiere sterben bald in dieser Stufe ab, sofern sie nicht Gelegenheit haben, eine tiefere Temperatur aufzusuchen. Es kann also angenommen werden, dass die Vorzugstemperatur von C. pipiens um 30—32° C liegt. Genauere Temperaturangaben, wie sie von andern Autoren mit Hilfe von 0022 0002 tieZ lairetaM 0061 0081 0341 tieZ In 64.11.42 lairetaM : nevraL 74.4.51 in % nennogeb hcusreV 4% I °C 8° n 2 .mudnerefearpomrehT und VII 0 0 n 31° 32° 30° °c 8% 4 n 2 0 n II II 11° °C 28° 29° 27° °c 10 III 20% 50 n 5 4 n III 17° °C °C 25° 27° 26° IV 34% 17 19 21 n IV IV. n ereitshcusreV mutadshcusreV , s u t a c r u f i b seleh7p4o.n4A.91 nevraL let iM-.tarepmeT tztesegnie ereitshcusreV mutadshcusreV , s u t a c r u f i b sele6h4p.o2n1A.6 IV.V .mudnerefearpomrehT I 20° °C °C 23° 25° 24° ,nevraL ,nevraL 54 V 26% 13 n 18 14 n V 23° °C 22° 23° 21° °C - 6% 3 n 9 9 n VI VI ,liwsrep aR uaraA II. 27° °C 20° 19° 20° °C 2% 1 n 5 2 n 34° °C 23 16° 16° 15° 22 °C Nr. VII Nr. VII )tot( ellebaT ellebaT ,rhoR 1 0 0 0 10 n 1.4 0 0 0 7° % 3.41 0012 0391 0081 nnigeB 0361 0051 74.6.7 tieZ 0051 mudnerefearpomrmeuhtTadshcusreV kcütS ca. 3 2 2 2 10 n ca. 2,9 2,9 2,9 4,3 % 13° 7 7 7 6 10 n ca. 8,6 0,01 0.01 0.01 3,41 nevraL 70 % 16° 35 43 42 10 26 n ca. 3,16 0,06 1,73 0,05 3.41 sin epilucam A. % 21° 10 30 22 16 17 n ca. 4.32 8,22 5,13 9,24 3,41 .rav von % 26° 3 4 2 3 10 n ca. : 4,3 2,9 5,7 4,3 % 3,41 3,41 tfnukreH sucipyt der 31° 1 0 0 0 10 n 1.4 0 0 0 24 % 37° Nr. ca. 3.41 ELLEBAT .hcaalF BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 67 STECHMÜCKENARTEN publiziert werden, finde ich nicht zweckmässig. THOMSON (87) schlägt eine besondere Darstellungsweise vor, die den indivi¬ duellen Unterschieden der Versuchstiere besser Rechnung trägt, Dezimalen indem die Tiere einer protokolliert Versuchsreihe getrennt und graphisch dargestellt werden. Verglichen mit andern Dipteren (NlESCHULZ, 60, 61 und 62), ergeben sich folgende Resultate : Culex pipiens ?, Sommertiere (eig. Beob.) 30 bis Culex pipiens $, Wintertiere (eig. Beob.) ca. 2 Musca domestica <$ Musca domestica $ Stomoxys calcitrans $ Fannia canicularis $ 31° C 6° C - 34,2° 33,1° 27,9° 23,9° C C C C Anopheles bifurcatus. Larven : Es kamen die Stadien I bis IV folgende Resultate erzielt wurden Larven I. II. III. IV. Thermopraeferendum » » » » » » zur Untersuchung, wobei : : bei bei bei bei Abb. 29 23° C 23-25° C ca. (ca. 23°) 20-23° C (Tabellen Nr. 21 bis Nr. 23.) Es geht daraus hervor, dass sich das Thermopraeferendum im Verlaufe der Larvenentwicklung nicht ändert. Charakteristisch ist IPC «. vznL---Tr-_-L7'i/.3T» 1,5 vu m Abb. 30. der Larven 3 Stunden — Anopheles bifurcatus. Thermopraeferendum der I. und II. Larven, überwinternd. Abb. 29. — 4,5 S Thermopraeferendum von A. maculipennis typicus. var. 68 WILLI BUTTIKER Ansteigen der Häufigkeitskurve im Gebiet der hohen Temperaturen bis zum Thermopraeferendum, während unterhalb der Vorzugstemperatur die Kurve langsamer ausklingt. Dies liegt darin begründet, dass die hohen Temperaturen einen höheren Akti¬ vitätsgrad der Larven zur Folge haben. Die Tiere dieser Gebiete können deshalb rascher die Praeferendumszone aufsuchen, als jene des kalten Bereiches mit entsprechend niedriger Aktivität. Das Praeferendum kann als Bereich von 23-25° C, resp. 20-23° C angegeben werden. Es scheint nicht zweckmässig, bei Culiciden genauere Temperaturangaben zu machen, da die Oberflächentem¬ peratur durch Wasserströmung kontinuierlich verändert wird. Die Genauigkeit entspricht somit den Angaben mittelst Dezimalen nicht. das steile Anopheles maculipennis var. typicus. IV. Larven : Die maximale Anzahl der Larven befindet sich im Bereich von 21° C, wie dies aus der detaillierten Zusammenstellung (Tabelle Nr. 24) und Abb. 30 hervorgeht. Das Thermopraeferendum von A. bifurcatus unterscheidet sich also nicht grundsätzlich von demjenigen der messeae-Larven. C. Temperatur und Aktivität Die Aktivität ist eine der auffallendsten und wichtigsten Aus¬ drucksformen der Lebenstätigkeit. Sie drückt sich äusserlich durch die Muskeltätigkeit, besonders der Fortbewegungsorgane, die ihrer¬ seits vom Nervensystem ausgelöst wird, aus. Die Abhängigkeit der Aktivität von der Temperatur ist sehr deutlich und erlaubt es, verschiedene Aktivitätsstufen zu unter¬ scheiden. Eine Abgrenzung der einzelnen Aktivitätsstufen bietet zweifelsohne Schwierigkeiten, da meist keine scharfen Grenzen bestehen, sodass eine subjective Beurteilung nicht auszuschliessen ist. Aus praktischen Gründen kann man von den einzelnen Lebens¬ äusserungen nur die Bewegungsunterschiede als Einteilungsprinzip verwenden. Ein allgemein gültiges Schema zur Charakterisierung der einzelnen Stufen und Grenzpunkte lässt sich nicht geben, da die Bewegungsäusserungen verschiedener Arten nicht gleich sind. Man kann daher von dieser Methode nur Annäherungswerte ver¬ langen, die aber für praktisch-ökologische Zwecke durchaus verwert¬ bar sind. Eine präzisere Untersuchungsmethode kann mit Hilfe der Zeit¬ messung für einen bestimmten zurückgelegten Weg verwendet wer¬ den (vergl. Spezieller Teil), eine wesentliche Einschränkung der Variation für die Fixpunktwerte wird sich aber kaum dar aus ergeben, da mit individuellen Unterschieden der Tiere zu rechnen ist. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 69 In den Untersuchungen über den Einfluss der Temperatur auf die Aktivität soll versucht werden, einige Punkte eingehender zu bearbeiten. Eine genaue Kenntnis der Lebensweise der Culiciden ist von grosser Bedeutung und kann für die Praxis wertvolle Angaben liefern. Untersuchungen über den Aktivitätsgrad bei Insekten wurden schon von verschiedenen Autoren besrhrieben, so von Arnim über Lymantria monacha (1), VAN Heerdt über Forficula auricularia (36), Nieschulz an Stomoxys calcitrans (60), und anderen. Jvanova (41) veröffentlicht Beobachtungen an A. maculipennis var. messeae und atroparvus, wobei auch der Einfluss des Lichtes berücksichtigt wird. Dieser Autor kommt zum Schluss, dass die erwähnten maculipennisRassen zwei Aktivitätsmaxima (das erste bei 17° C, das zweite bei 30—32° C) haben und dass der Aktivitätsbereich zwischen 6° und 40° C liegt. Eine weitere Angabe über Temperatur und Aktivität enthält die Publikation v. Rudolfs (75) über Aèdes sollicitons, eine Culicide hauptsächlich des subtropischen Nordamerikas (Atlantik¬ küste von Texas, Oklahoma, New Mexico). Vergleichsweise wurden seine Resultate bei den entsprechenden Untersuchungen mittel¬ europäischer Culiciden benützt (s. Tabelle Nr. 28). In der vorliegenden Arbeit gelangen die einzelnen Entwicklungs¬ stadien zur Untersuchung. Neu in diesem Zusammenhange ist die Prüfung sämtlicher vier Larvenstadien von A. bifurcatus, die Unter¬ suchung der angeführten Puppen und Imagines. Ausgenommen dagegen ist A. maculipennis var. messeae. Im Vergleich zu IVANOVA (41) ergaben sich aber bei meinen Larvenuntersuchungen andere Resultate. Methode Die Abgrenzung der Aktivitätsstufen und nach BODENHEIMER (1929, 4) durchgeführt : 1. Beginn der Kältestarre 2. Leichte Bewegung von Gliedmassen 3. Tiere kriechen mit Unterbrechung 4. Normale Aktivität 5. Starke Aktivität 6. Höchste Erregung 7. Beginn der Wärmeparalyse 8. Wärmetod. Grenzpunkte wurde Zwei Proben zu je 10 Untersuchungs-Tieren (Larven, Puppen oder Imagines) kamen aus dem Zuchtgefäss bei Zimmertemperatur in je einen Glastubus von ca. 10 cm Höhe und 2,5 cm 0. Die erste Probe wurde für den Versuch oberhalb von 4° C verwendet. Für die Versuche eignete sich die Apparatur, wie sie in Abb. 31 dargestellt ist. NlESCHULZ (60) empfiehlt für die Aktivitätsversuche 70 WILLI BUTTIKER ein Bassin, welches zur Sterilisation medizinischer Instrumente ver¬ wendet wird. Zur Kühlung wurde jeweils eine Eiskochsalzmischung hergestellt, mit welcher Temperaturen bis zu —8° C erreicht wurden. — Die Erwärmung der Heizplatte, wobei die Versuchsapparatur geschah durch eine elektr. Temperaturhöhe von 46° C die obere Grenze bildete. Die relative Luftfeuchtigkeit war in den Versuchen mit Imagines nicht genau zu kontrollieren und kaum konstant zu halten. Um den Fehler möglichst klein zu machen, wurden jeder Probe einige Tropfen Wasser zugegeben. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug deshalb an¬ nähernd 100 %, so dass die Ver¬ suchsresultate miteinander vergli¬ chen werden können. Bei den Larven von Culex pipiens, Aedes geniculates, Anopheles maculipennis und A. bifurcatus wurde die Schwimmgeschwindigkeit Abb 31. - Versuchsapparatur zur Bestimmune der Aktivitatsstuten, tur , Larven, Puppen und Imagines. Sehematisch. B, Ther¬ Â, Becherglas. — — C, Gefäss mit Culiciden. D, Becherglas mit Eis-KochsalzE, Isoliermaterial aus Mischung. F, Eis- und Kochsalz. Sägemehl. G, Heizplatte. mometer. — gemessen und graphisch dargestellt. Die Aktivitätsuntersuchungen er¬ streckten sich meistens über eine Zeitspanne von je ungefähr 1 % Stunden. Man muss sich vergegen¬ wärtigen, dass die Körpertemperatur der Insekten bei Temperaturverän¬ derungen erst mit einer gewissen zeitHchen Verschiebung den Wärmegrad des . sie . i umgebenden n «• i • Mediums an¬ (Chapman, 10). Untersuchungsresultate der genommen hat Die einzelnen Arten wurden entspre¬ chend miteinander verglichen und darnach ausgewertet. Bei A. bifur¬ catus diente die Untersuchung aller 4 Larvenstadien dazu, einen all¬ unterschiedlichen Verlauf der Aktivitätskurve während der Larvenentwicklung feststellen zu können. — — — — fälligen ganzen Resultate Larvenstadium I. bis IV. bei der gleichen Art (A. bifurcatus). Am 11. Dezember 1946 standen für die genügend I. und II. Larven an den III. und IV. Larven zur erst Aktivitätsuntersuchungen Verfügung, während die Versuche am 18. April 1947 zur Ausführung BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 71 kamen. Es zeigte sich aber, dass die Charakteristik der Kurve bei allen Stadien dieselbe ist, und dass das Versuchsdatum keinen Einfluss auf das Resultat hatte. Die Aktivitätskurven der einzelnen Ent¬ wicklungsstadien überdecken sich praktisch. Individuelle Unter¬ schiede und kleine Unregelmässigkeiten im Experimentierungsverlauf ergaben nur unbedeutende Abweichungen. In der Tabelle Nr. 25 sind die Resultate zusammengefasst. Larvenstadium IV. verschiedener Arten. Das Einfrieren im Wasser wird von keiner der untersuchten Arten ertragen. Selbst A. bifurcatus als Überwinterer in der Larven¬ form ist demnach ziemlich kälteempfindlich. Eigenbewegungen der Larven ermöglichen das Fernbleiben von der eigentlichen Gefrier¬ zone des Wassers, was auch aus einigen Freilandbeobachtungen her¬ vorgeht (Vergl. Blatt « Feldbeobachtungen » hiezu, Seite 78). Bei 0° C verhalten sich 4 Arten gleich, nämlich C. pipiens, A. vexons, A. geniculates und A. maculipennis var. messeae. Eine Ausnahme davon macht A. bifurcatus, welcher schon bei dieser Temperatur schwache, allerdings sehr träge Schwimmbewegungen ausführt. Das Ansteigen der Aktivitätskurve nimmt bei allen Arten ungefähr denselben Verlauf. Die Wärmestarre liegt bei den ersten vier Arten um 37—40° C, während sie bei A. bifurcatus bei ca. 34—35° C liegt. Die detaillierten als Kaltwasserbewohner Versuchsergebnisse sind in Tabelle Nr. 26 zusammengestellt. Die von Ivanova (41) an Anopheles maculipennis-Larven durchgeführten Aktivitätsversuche konnten nur zum Teil bestätigt werden ; so konnte das in jener Arbeit erwähnte erste Maximum nicht beobachtet werden. Nach IVANOVA liegt das erste Maximum bei 17°C, das von einem Minimum bei 23—28° C abgelöst wird ; ein zweites Anwachsen der Aktivität beginnt bei 30—32? C und erreicht sein Maximum bei 37—39° C. Verglichen mit schweizerischem Material stimmen aber obere und untere Aktivitätsgrenze gut überein. — — Puppenstadium. Ein ähnliches Bild ergibt sich aus den Experimenten mit Puppen. Das Einfrieren in Wasser erträgt keine dieser Arten. Bei ungefähr 3—4° C beginnen die ersten deutlichen Schwimmbewegungen, mit A. bifurcatus als Ausnahme. Es sind dort schon oberhalb +0° C deut¬ liche Schwimmbewegungen wahrzunehmen. Der Anstieg der Akti¬ vitätskurven ist bei allen Arten in grossen Zügen gleich. Bei A. bifur¬ catus liegen die Stufen um einige Grade tiefer, so dass der Wärme¬ tod hier bei 35° C eintritt, bei den andern um 40—41° C. In der nachstehenden Tabelle Nr. 27 sind die Resultate enthalten. 72 WILLI BUTTIKER Imaginalstadium. Sommergenerationen : Culex pipiens und Anopheles maculipennis messeae zeigen grosse Ähnlichkeit ; bei C. pipiens liegen die Aktivitätsstufen ungefähr 1 ° C tiefer. Einen grösseren Unterschied var. vexans, bei welcher der Kältetod um 0° C liegt. Die Kältestarre endet erst bei +5° C. Die ersten deutlichen Aktivitätsan¬ zeichen treten meist bei 6—7° C auf. Die Wärmestarre, sowie der Wärmetod, befindet sich ebenfalls 1°C höher als bei A. maculi¬ pennis var messeae. Interessant in diesem Zusammenhange sind die Untersuchungen V. Rudolfs (75) an Aèdes sollicitons, einer südlichen Culicidae aus Nordamerika, bei der die Kältestarre bei ungefähr 17° C liegt. Sämtliche Aktivitätsstufen liegen aus diesem Grunde innerhalb eines engeren Bereiches, nämlich zwischen 17° C und 44° C (Differenz 27°), während sie bei A. maculipennis var. messeae zwischen 4° C und 40° C (Differenz 36° C) liegen. Die detaillierten Untersuchungsresultate sind in der nachfolgenden Tabelle 28 und der Abb. 32 zusammengefasst. zeigt Aedes Abb. 32. Aktivitätsstufen und Aktivitätskurven der Imagines verschiedener Culiciden. I, Culex pipiens. 2, Aedes Vexans. 3, Aedes sollicitais. 4, Anoph. maculipennis — — — — var. überwinternde — messae. Weibchen : Die Aktivität erfährt während der Diapause eine sehr deutliche Reduktion. Nachdem die Weibchen ihren Uberwinterungsort aufgesucht haben, verbleiben sie mit in Ruhestellung. Bei den Ausnahme bei der Wasseraufnahme vorliegenden Versuchsexemplaren handelt es sich um Winterweib¬ chen von Culex pipiens und Anopheles maculipennis var. messeae, die 2. November 1946, resp. 13.11.46, untersucht wurden. Mit am diesen verglichen wurden die Sommermücken vom 30. Juli 1947, woraus deutlich hervorgeht, dass bei entsprechenden Temperaturen im Winter immer ein tieferer Aktivitätsgrad erreicht wird (Tabelle Nr. 29). In einer gesonderten Untersuchung versuchte ich einen allfälli¬ gen Unterschied im Verhalten von Männchen und Weibchen fest¬ zustellen. Bei allen Aktivitätsstufen zeigten aber C. pipiens und A. maculipennis var. messeae gleiches Verhalten. ' — — 37 36 35 35 eznerG 33 des 30 an d. 4 ca. -1 0 +1 16 2 32 mumixaM nn.itgäteiBv .negnug hcil .tiekgihäf fl. ben ab. der der 12. zu. ¬eweB nedrew emhanuZ driW ressaW enho -4 ¬itkA elatämtriosnnetdnnIrehännA negnugeweB 46 in Be¬ ¬mmiwhcS ¬tued nemhen e,nteet.ghrnceuhigcrieelgwtneuu.ebdnmeginwuhgceSw gnugi.dnäeghacrStre ,ethcieL e n e r o r f e g n i E nevraL 11. 37 36 35 34 35 32 33 30 16 4 2 +1 0 -1 ca. -4 °C eznerG der des d. mumixaM .tätiv nnigeB an .negnug elamron dnrehännA hcil den emhanuZ .negnug in fl. ben ab. driW ¬rets °C der ¬itkA zu. ¬eweB ¬tued nemhen negntuätgiesnwneeetbngIm.ntuiigekweghwihecäBSf etethc.irreehgcniult,ueetdhcieL ¬mmiwhcS 11. 12. 46 ¬rew ¬eweB enho ressaW g.nnueggairdtärhecS e n e r o r f e g n i E nevraL II. 37 36 35 35 34 32 33 30 16 4 2 +1 0 —1 ca. -4 °c eznerG des d. mumixaM .tätiv nnigeB an den ben ab. in .negnug driW ¬rets muidatsnevraL I. von der zu. 4. 47 A. 15. fl. der nemhen ¬eweB krats ressaW nevraL emuidhactussnreevvrsatLätivitkA an Be¬ 37 36 35 35 32 33 34 30 4 an 2 °C -4 ca. -1 0 +1 16 eznerG der des d. mumixaM .tätiv nnigeB elamroN nedrew elamrontätdinsrneethnäInnA n e g n u g e w e B . t i e k g i h ä f .rehciletmuhedanuZ en.tenegetgnhacurigtrreeegwnegu.bnnumeg,egiitndwhäuchhgicceeSSwL e n e r o r f e g n i E ¬mmiwhcS ¬rew enho ¬rets .III nevraL .VI—.I 34 .sleshcewf otS .dotemräW .sleshcewf otS .dotemräW .sleshcewf otS .dotemräW .sleshcewf otS .dotemräW ben IV. ab. 15. zu. nemhen ¬itkA .erratsemräW netregietseg .err.attästeivmirtäkWA netregnieettrseeggiet.seergr.attästeivmirtäkWA netregnieettrseeggiet.seergr.attästeivmirtäkWA netregnieettrseeggietseg .tätivitkA n e t r e g i e t s e g ¬itkA n.neegg.nnrueuhggceeiwlwtnteäeueBtbeigdsmnnueitgnweIhwceSB nedrew driW hcon .negnug enho ,negart gissülf das 4. 47 nrefos .tsi er¬ Nr. nevraL ressaW ¬eweB krats enegte.nrtuehghcceiirwleetgubneumd,eitwhhccieSL gnugidähcSenerorfegniE 25 ¬rets muidatsnevraL ellebaT muidatsnevraL sutacrufib 40 39 38 37 35 33 32 31 16 30 8 3 4 der ednE +2 d. ekratS etsrE -1 der d. der der des nedrew nur im Eis 41 40 39 37 33 32 18 12 5 +2 +4 -1 —2 ednE °c .tätiv der 13. der der der 5. 47 d. der nnigeB .errats nnak nereirfniE —2 .sl.esdhocteewfmroätWS erebO .ndro n.neirrgaetBs .droegnu .täntniivigtekBA ..ttäättiivviittkkAA eeemllhaaammnrruooZNN -egnu ¬emräW eznerG .e.rrdaottseemmrrääWW .negnugeweB mgunmugiexwaeMB . n e .errat ge- ge- ¬sem.rtäätWivitkAnn.iggieetBs .gnugemwueBmi.xgiaetMs .etmähtiavnitukZA netsre ¬itkA .tätivitkA .elamroN .negenmuhgaenwueZB .neegnmuhganenew.ugerZneBhucgieltwueeBd .er atsetläK .er atset.leärK atsetläK ¬etläK eginie .nedrew negartre .keS 8. 46 40 41 39 38 36 31 17 30 7 +4 -2 —I nnigeB der .negnug netendroeg .dotemräW ..eerrrraattsseemmrrääWW d. der der der °C un¬ ¬eweB netendro mumixaM .geweB ¬egnu .täntniviigtekBA .tätivitkA elamroN emhanuZ .ddootteettllääKK sneipip xeluC 30. 3. 6. 47 41 40 -1 +5 7 9 17 32 35 37 38 39 gen der d. der —2 A. d. 3. 6. 47 °C .dotemräW ..eerrrraattsseemmrrääWW ednE ednE .er atsetläK . .ddootteettllääKK snaxev sedeA °c .tseg der in un- ¬nugewebm iwhcS .treg .täntniivigtekBA .tätivmiutkmAixaM ¬ietseg nnigeB .tätivitkA .tätiveiltkaAmroN emhanuZ ekratS .hciltued .gnuge,weerBats.elttluäeKd nerredarotetsieerttfllnääiKKE mieb .siE sin epilucam sutalucineg e h c u s r e v s t ä t i v i t k A nevraL A. 37 36 34 35 35 32 33 30 16 4 +2 0 —1 —4 °C . men gen zu. des der krats tätis « ven A. der an negnugeweB nedrew driW gnug ethcieL enho rereg 15. ». ge¬ ab. bei Nr. 4. 47 nebrets eaessem .VI( an .sl.esdhocteewfmroätWS eznerG .erratsemräW netreg nnigeB .tät i v i t k A n e t r e g i e t s .tätivimtkuAmixaM -ietseg -nugeweB elamroN ¬idähcS ¬hen ¬netnI e.¬thecnitulhgtcueie.rwdenegebngumnuigwehwceSB ,neegrarrattrseetläK .kriwniE enerorfegniE ¬raL 26 ¬näl sutacrufib ellebaT )muidats 41 39 40 36 31 28 bis 16 .dotemräW erebO erebO .tätiv d. mumixaM nnigeB elamroN 5 der d. ¬itkA .tätiv nnigeB +3 d. 41 40 39 38 36 15 18 34 10 5 3-4 -2 tsres ¬itkA .negnnuegsehwceaBwnA sekratS . e r .daottseettllääKK sneipip xeluC —2 -1 nnigeB der .dotemräW der der der 3. 6. 47 Ak¬ 39 40 40 38 36 30 35 18 bis 8 5 3-4 —2 der .dotemräW nenriegbeOB erebO .tätivit mumixaM nnigeB elamroN .masgnal ella hcoN ednE etsrE °c °C der der der 3. 6. 47 35 34 33 31 16 11 3 2 1 +0 -0 —1 -2 °C an rhes mumixaM elamroN ¬suä .neegrnautgseetwleaBK .dotetläK sedeA 3. 8. 46 A. d. d. d. 18. zu. 4. 47 reba ekratS an .dotemräW nenriegbeOB mumixaM elamroN nem.htednnaweg hcilmeiz .masgnal Nr. remmi emhanuZ etsrE sin epilucam selehponA ednE .ltued .rav ehcusrevstätsuitvailutckiAneg °C eznergleshcewf otS krats 27 hcon nnigeB .negnug eaessem ¬ebmmiwhcS .negnugew . e r a t s e t l ä K .dotetläK ¬itkA .ezn.eerzgnleersghscteäwtfivoittSkA netr.eegrireat.tstesägetimvriä.tWnkAegnugeweB .eznergleshcewf otS . e r r a t s e m r ä W . e z n e r g s t ä t i v i t k A t ä t i s n e t n I . e r r a t s e m r ä W n e g n u g e w e B .tätivitkA nneeggnnuuggeewweebbmm,hciiiwwlhhtucceSSd netregiet.steägtivitkA .tätivitkA netrengeitertesgeigetseg .tätivitkA netregnieett.rsteeäggtiievtistekgA . n e g n u r e s u ä s t ä i v .tätiv.ittäktAivietkdAnemhenuZ . n e ' g e w e b m i w h c S ¬ewe.bnmemginuwghecwSeB ..eerr..daalottttssueeeetttdlllnäääUKKK sutacrufib ellebaT neppuP 41 39 40 23 35 um 18 12 8 9 7 den .neg 4 a. elamroN negeilF emasgnaL d. .ltued etsrE xeluC +3 der der 43 41 42 39 40 19 37 12 10 6 7 5 4 +3 —I °C nnigeB .xaM nohcs .tsiD ezruk .tug .legülF enieB .negnugew.ereBhnc.eieglrtnuauetgdseetwleäBK ¬rew sneipip -5 .erratsemräW.dotemräW .e.rnreagtnseumgreäwWeb.heer.nrGdeaohtetcsgeieimemtrrzsäänaWWHA d. .tätivitkA .gietseg der d. .tätivit nnigeB elamroN .ltueD etsrE .tdnaweg .netre.gtiäneteitvsgientgukgAewebgulF .tänteigvint.ukgegAögemnwrueegbveggwuulelFFB n ¬ n u g e w e b t i e r h c S Ak¬ .negnugewebheGugeweB . n e g n e t e t h c i r e g n u ...eeerrr.daaaottttssseeeettttllllääääKKKK snaxeV sedeA ehcusrevstätivitkA °C an 45 44 44- 42 40 39- 20 39 17 17 °C .tnU A. erebO erebO .dotemräW ..ezenzenregrsgtsätäitvivtiktAkA .eznerg'.wefrortaStsemräW .t.ättäitviivtiktAkAetetrreedgniiemtrseeVG . e r a t s e t l ä K 32) snatàillos senigamI » 42 40 41 39 36 31 16 23 10 6 4 +3 -5 °C A. .er.rdaottseemmrrääWW nnigeB ten der der zu zu. un¬ ¬e.nedrrroaetgsne.umnreägWnugmeuwmeiBxaM ne.nnneidgreebw negtneundgreoweegB .tätivitkA teältaimvirtokNA sin epilucam etsrE .neg .er atsetläK tsaf .krem tmmin nengenguö.grmeetrhwäecteviiblvghtiuutelekGFdA nohcs .lamron .t u g nedrew .rav Nr. 28 ¬nugeweB ehciltued eaessem ellebaT .bbA( 41 egitsah 35 Die 23 12 Bei bei Die ellA .ret 18 .hcsit ereiT trofos 39 40 .er.rdaottseemmrrääWW d. negeilf ereiT in ereiT 8-9 thcin hcua der ; ; bei .nie ¬dnawneegmhen des die reba 7 rhem negnures uästä iv tkA dnis nur -salG 5 41 nedrew egitsaH bei 39 40 36 35 23 18 9 12 6 7 8 4 +3 —5 Nur auf elamroN °c d. ezruk .nie tiv nemhen ereiT .tdnaw .tug ,rehc etsrE 4 eniek dnis ,legülF n.engeegwneuBg dnis .ltued reba nereiT nella .drew hcon thcin ¬iltued 46 30. ge¬ 7. 47 42 41 40 39 36 31 16 10 6 b.4 +3 —5 °C ten den zu. men neres etsrE etsrE 11. der mumixaM in reba ¬aler nohcs .ltued 2. d. der tmmin ; dlab hcon nedrew _.negnugeweB n.eegrnautgseetwleäBK dnretniwrebü sneipip xeluC +3 nnigeB ; negnures uästä iv tkA egitsah ¬rew zum enho ereiT rabkrem .nie ¬hen ¬suä krats ¬tued .negnugeweB n.eegrnautg.sreeetwhlceäiBKl ereitremmoS ehcusrevstätivitkA -5 42 nnigeB Bei gen d. u. 13. A. 11. 46 ; 40 41 39 36 31 16 10 6 4 +3 -5 °C var ten der mumixaM zu. der zu tendroeg eniek lieT eginie an tmmin tsaf thcer rehmu negeilf reba etsrE dnretniwrebü enieB ¬nu.gleegwüelBF .ltu.eedrnuatsetläK sin epilucam senigamI °c .nedrew un¬ ,lamron rabkrem .¬seurärsattästeivmirtäkWA etne.ennhdecrgioneeuzgrnneAus .erratsemr.änWeg.neur.grdeaotwtseeeBmmrrääWW .er.rdaottseemmrrääWW negnugewegbnhureGt ühcsrE .er.rdaottseemmrrääWW ¬endroegnutend.rnoeeggnnuugeweB .enrergantusgemerwäeWbgul.nFterhhücfieegzsnuAa ¬siretka.grgnanuhulcleettssffaallhhccSS .z.nnaetsginDugewebheG ¬e.nedrrroaetgsn.eunmreägWnugeweB n e g n u g e w e b g u l F . t ä t i v i t k A g n u l e t s f a l h c S t g n u r e t ü h c g n u l e t s f a l h c S eähtcisviittsikrA nennigeb negnugeweB .ssersEsäfeg ..gnul entgsenfguaöllmhtercätSetsvifvagiluhtckFSA ¬etk.agrnualhcetnnseefaggslnnshuuuclgSgfeen.wwiteEedbbnggauuwlleFFg .negnungeegwnneeubgggöuemlwrFeebvgguullFF gnur.egtnuülhcestrsEehuR ¬ w b i e r h c S emasgnaL . n e g n u g e w e b h e G n.negeggnennuraruafegletpebmwüeehxBcEsrE . t l e t s e g t s e f emasgnaL nnee.gtgndnunug.agrewewehwegcebibglthuuelFGd enieK nohcs 30. Nr. 7. 47 nedrew etsrE .neg .er atsetläK 29 ¬nugeweB .ltuednu eaessem ereitremmoS ellebaT 78 WILLI Freilandbeobachtungen an Larven BÜTTIKER von A. bifurcatus. Aus einem Randtümpel des Katzensees bei Zürich wurden Eis¬ stücke entnommen, im Laboratorium aufgetaut und auf Insekten (speziell Culicidae) untersucht. Probe I. 25. Januar 1947 : Ungefähr aus der Mitte des Tümpels wurde ein Eisstück von 35 X 35 cm herausgeschlagen ; seine Dicke betrug 8 cm. Unmittelbar unter der Eisdecke hielten sich Larven von Theobaidia annulata und A. bifurcatus auf, von denen durch Herauspipettieren 3 Larven von Theobaidia annulata und 4 von A. bifurca¬ tus (II. und III. Stadien) erhalten werden konnten. Beim Auftauen der Eismasse kamen 16 Larven von Dixa spec. (lebend), eine Larve von Chironomus spec, (tot), ein Exemplar von Hydrometra (tot) und 1 Wassermilbe zum Vorschein. Probe II. 2. Februar 1947. An derselben Stelle wurde ein gleich grosses Eisstück dem Tümpel entnommen. Nebst 8 eingefrorenen Larven von Dixa spec, (lebend) enthielt die Probe 12 verlassene Köcher von Trichopteren und eine Larve von Chironomus (tot). 2. Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit Es ist für die Tiere von grösster Wichtigkeit, ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen dem Wassergehalt des Körpers und dem des umgebenden Mediums zu halten. Der Betrag des Wassers variiert bei den verschiedenen Arten sehr stark ; so unterscheidet sich der Gehalt bei einigen Wasserinsekten von der Umgebung nur um 1 Prozent (CHAPMAN, 10). Nebst den amphibischen Insekten, welche grösste Feuchtigkeitsunterschiede überdauern können, kennt man « xerophile », die in sehr trockenem Milieu leben können. Die Feuch¬ tigkeitsdifferenzen halten sich aber bei ihnen in engen Grenzen. Als besonderer Faktor wirkt die Feuchtigkeit in tiergeogra¬ phischer Hinsicht in der Begrenzung des Verbreitungsgebietes. Feuchtigkeit kann in Form von flüssigem und gasförmigem Wasser vorliegen ; der feste Zustand des Wassers wird nicht in diese Bezeichnung einbezogen. Es ist möglich, den Feuchtigkeits¬ gehalt der Luft in verschiedener Weise auszudrücken, nämlich als relative Feuchtigkeit in Prozenten der bei einer bestehenden Temperatur möglichen Sättigung ; Sättigungsdefizit in mm Hg ; Dampfspannung in mm Hg ; absolute Feuchtigkeit in g H2O pro dm3. Das Psychrometer, welches auf dem Prinzip des Feuchtigkeits¬ und Trockenheits- Thermometers basiert, ist das gebräuchlichste BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 79 Instrument, das auf einfache Art die relative Feuchtigkeit bestimmen lässt. In kleinen Räumen ist es aber wegen der durchzuführenden Schwingbewegungen nicht geeignet, so dass in diesen Fällen ein geeichtes Haar hygrometer verwendet werden muss. In den beschrie¬ benen Laboruntersuchungen kamen Haar hygrometer zur Anwen¬ dung, während Freilandmessungen mit dem Psychrometer durch¬ geführt wurden. Besteht ein Feuchtigkeitsgefälle, so kann bei vielen Insekten, die bis jetzt eingehend auf den Einfluss der abiotischen Faktoren unter¬ sucht wurden, eine deutliche Vorliebe für einen bestimmten Bereich beobachtet werden. Analog dem Thermopraeferendum kann dieser als Hygropraeferendum bezeichnet werden ; die benützte Laborein¬ richtung, welche das Herstellen stufenförmiger Feuchtigkeitswerte ermöglichte, als Feuchtigkeitsorgel ». Die Abhängigkeit der Lebensdauer von der Luftfeuchtigkeit bei konstanter und verschiedener Temperatur wird in einem speziellen Abschnitt des vorliegenden Kapitels besprochen. Beim Thermopraeferendum übt die Feuchtigkeit eine reiz¬ physiologische Wirkung aus, bei der Beziehung von Feuchtigkeit zur Lebensdauer dagegen sind es zur Hauptsache Einwirkungen auf « die Stoffwechselphysiologie. A. Hygrotaxis, Hygropraeferendum (Vorzugsfeuchtigkeit) Van Heerdt (36) gibt in seiner Arbeit über Forficula avicularia eine gute Literaturübersicht, auf die an dieser Stelle hingewiesen werden soll. Im folgenden werden einige der wichtigsten neueren Arbeiten erwähnt : Krijgsman und WlNDRED (1930) konnten bei ihren Versuchs¬ tieren (Stomoxys calcitrans und Lyperosia exigua) nur eine hygropositive Reaktion erhalten, nachdem die Tiere lange Zeit gehungert hatten. Kenneday (1937) berichtet über das Verhalten von Locusta migratoria, die eine ausgesprochene Vorliebe für trockene Luft auf¬ wies. GuNN (1937) fand bei Blattiden nur eine positive Reaktion, nachdem sie einige Zeit ohne Wasseraufnahme waren. WlGGLESWORTH (1937) beschreibt ausführlich das Reagieren von Pediculus humanus corporis auf Luftfeuchtigkeit. Frisch geschlüpfte Eilarven vermeiden Feuchtigkeitswerte von 95 %. Tiere, die an eine hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt sind (95 %), vermeiden anfänglich eine tiefere, doch erfährt das Verhalten eine Änderung, bis zu ca. 50 %. PlELAN (1940) schliesst aus seineTi Versuchen, dass das Wahr¬ nehmen der Feuchtigkeit bei Pediculus in den Antennen lokalisiert ist. 80 WILLI BUTTIKER Teubner (84) schreibt, dass die Sommermücken schneller auf mikroklimatische Unterschiede reagieren als Wintermücken und dass A. maculipennis übersättigter Luft ausweicht. De Meillon (55) stellt fest, dass A. gambiae und A. funestus stets die hohe Luftfeuchtigkeit der niederen vorzogen. THOMPSON R. C. M. (cit. lit. 84) beobachtet, dass C. Jatigans Feuchtigkeiten oberhalb 95 % meidet. Hungertiere nehmen angeblich noch eine Differenz von 1 % wahr. Hundertmark (38) stellt bei seinen eigenen Unter¬ suchungen fest, dass bei A. maculipennis var. superpictus eine Ver¬ schiebung des Hygropraeferendums eintritt, nämlich von 81 % (I.Tag) auf 97% (2. Tag). Methode Das bestand Gefäss, in dem die Imagines einem 130 cm langen, 10 aus « Feuchtigkeitsorgel ». Abb. 33. Quer¬ schnitt durch eine Versuchskammer. 2 Glasplatte. J, Wand des Holzgehäuses. 4, Gaze 3, Trennungswand aus Glas. als Abschluss gegen Petrischale. 5, 7, 6, Salz. Übersättigte Salzlösung. Petrischale. — — — — — — — — zur Beobachtung gelangten, hohen und 13 cm tiefen Holzbehälter, der oben mit einem Glasdeckel versehen war (Abb. 33). Es befanden sich darin 9 Scheidewände (Glas 8 cm hoch), die den In¬ nenraum in 10 gleiche Kam¬ mern einteilten. Das Feuch¬ tigkeitsgefälle wurde nach der Zwölfer'schen Methode mit¬ telst übersättigten Salzlösun¬ gen erreicht (vergl. Zwölfer, 99), wobei für diese Stoffe cm folgende theoretische Werte angegeben werden (Tab. 30). Die Versuchsbedingun¬ gen änderten Versuches tant. Die Dauer eines Versuches von Unter¬ Untersuchung. Sie blieben aber jeweils wäh¬ rend eines durchgeführten suchung zu annähernd kons¬ lag zwischen ein bis zwei Tagen. Resultate C. pipiens* Überwinternde Weibchen. Die Versuchstiere kamen im Verlaufe 3 Tagen zur Beobachtung, deren Resultate in Tab. Nr. 31 zusammengestellt sind. Im Verlaufe der Beobachtungszeit sammelten sich immer mehr Tiere im Gebiet hoher Luftfeuchtigkeit an, sodass von BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 81 der Prozentsatz der Imagines in der wassergesättigten Kammer von 26 auf 67 anstieg. Sämtliche Imagines, welche sich ursprünglich in den Kammern mit niedriger Luftfeuchtigkeit befanden, begaben sich in das Gebiet höchster Luftfeuchtigkeit. Die Aktivität der Winter¬ mücken, besonders bei C. pipiens, ist selbst bei relativ hohen Tem¬ peraturen gering, sodass eine weitere Verschiebung zugunsten der flohen Kammern (neun und zehn) zu erwarten gewesen wäre. Nach 3 Tagen wurde der Versuch abgebrochen, der deutlich genug zeigte, dass C. pipiens an Orten mit wässerig-feuchter Unterlage über¬ wintert. Es besteht offenbar das Bedürfnis, öfters flüssiges Wasser aufzunehmen. Exemplare, die längere Zeit an trockenen Stellen ver¬ weilen, wechseln auch im Latenzzustande den Standort, um an geeigneter Stelle Wasser aufzunehmen. Die Abb. 34 enthält drei Kurven : Kurve n (Anfang) gibt die Prozentwerte zu Beginn des Ver¬ suches wider, Kurve n (Ende) dieselben am Schlüsse. Die Feuchtig¬ keitswerte kommen in der Kurve der rel. Feuchtigkeit zum Aus¬ druck. Abtohl Abb. 34. — Z345S789 Hygropraeferendum von 10 C. pipiens, überwinternde Weibchen. A. maculipennis (verschiedene Rassen). schreibt eingehend über das ÜnterscheiLuftfeuchtigkeit der drei in Deutschland vor¬ « : Anophelen sind wahlfähige Insekten, die Hundertmark (37) dungsvermögen der Rassen kommenden optimale mikroklimatische Gebiete aufsuchen können. Im Wahl¬ versuch wird von den Mücken stets die Kammer mit der jeweilig höheren Luftfeuchtigkeit vor der mit der niederen Luftfeuchtigkeit stark bevorzugt ». Die Varietäten unterscheiden sich nach dem glei¬ chen Autor im Verhalten gegenüber der Luftfeuchtigkeit : Hygropraeferendum : atroparvus messeae typicus « ... 100 % 97 % 95 % r. r. r. F. F. F. o m kl OOOOOOOOOO OOOOOOOOOO o 100% O et 2 os Z W 0 e5v M 1 ! 1 1 1 1 1 1 iriuMnuMrimiPiuMnm O^ ejs c3n ej\ 0^ e^s 0"n o\ c^n 0s % 26 = u _) j H B *t>st^aOvOr>.t30tv.<»2 os vp tNe>itv)T}-u^-^rr>.i-».rvoo e»aoe»ooooooooaoaOoO B cnencnen-*ï-TcN-<i--*j-'*i- u n o en o 0 u :3 4-» U. os vP oN u 00 vp ejv ^ 4 II O m sP o z w vO 3=20% 4=26% 80 % ca. 20 = OO E B II 3 V -B IV. rv NaC ca. vp eî- 11 vO E tu B os vO O D" " Z -cs'^ CV.CM- U. 01 VO 70 b OS U vp nO ^O nO nÔ n© ^D vO \Ô nû >0 1^ 11 B _,— vO in U =3 SC 60 os m ca. vp m m O D" U es ^^ 00 c B »* ipt C «. -4-t X os •>r a u g" n ^5 e>v 5J < en 3 o^ os tT° O en vp eu e--) & V* OS o e» g" c?v 0 60 >> X _ b. a 0 i/Mri.—e3NCOtvmt>qe>jcn *r-'l--<rcncnenenenenen o u et eîv — B eu co ca. vP B ä B ut; 46 b. OS en E \Ou",ii/\,i/\,ir\.ir-\.u'\ir\,ifMrN. .—-« 60 g,0 "vP B 4-» u et •* — — ^— u — 1- vP cyv B 20 % ca. 20 = flC\!f\—— 3 cu O. E eu CA 9," eu » ^-5 0^ 0 U 3 OOOOOOOOOO OOOOOOOOOO 0,Ne>|ONt30<NC2\C3001tJNCO O.— — O — — O — — O r>, rv rv rv "*. "^ "^ "^ en i" <N •* o oj rvl e>| Anfang Schlus lettiM etnezorP/n :lairetaM 5101 5431 64.11.51 5461 0080 0021 64.11.61 lettiM F. 58% eguaS r. 17 17 15 39 40 42 40 13 10 40 10 14 40 11 % RF 2 5 3 2 4 16% .voN n n RF 6491 im 15 5,71 5,71 % mudnerefearporgyH 2 )24( I 5% 1 2 I 1 n 3 45 44 45 2% n 45 •2 45 45 % RF 4 RF )05( /o 3% 2 1 n 5 60 59 60 60 60 60 % RF sin e:pmiluutcaadmssheclueshrpeoVnA °C 3% 1 1 1 n 6 /o RF 1 1 n 7 2% .voN 15. .6491 .rav 10. )56( eaessem La 70 70 61 70 70 71 % RF 0% n 8 % RF )57( 20 3% • 2 1 n 9 80 80 80 81 80 80 % RF 9% 1 2 2 2 2 n 90 001-09 001-09 17° Nr. 10 ca. C. 32 %RF 001-09 001—09 001-09 ellebaT :rutarepmetshcusreV e r e i t s h c u s r e V 84 WILLI BUTTIKER Bei den Untersuchungen von Hundertmark (37) handelt es sich Sommer mucken. Ich verwandte für meine Experimente über¬ winterte Weibchen (messeae). Während des Versuches wurde dif¬ fuses Licht verwendet, so dass eine störende Wirkung vermieden werden konnte. Die Raumtemperatur betrug ca. 17° C. Aus der Tabelle Nr. 32 und Abb. 35 gehen die detaillierten Resultate hervor. um r.E -ifOO _: % *~ - 80 ~60 ^sJssä^s^ -40 -20 Abteil: Abb. 35. — 0 8 1 Anopheles maculipennis var. messeae, Weibchen. 9 10 Hygropraeferendum ; überwinternde Demnach wurden die niedrigen Feuchtigkeitsstufen bevorzugt Der mittlere Bereich enthält nur wenig Tiere, r. F.). während die Kammer der höchsten Feuchtigkeit von 90—100 % r. F. wieder einen höhern Prozentsatz aufwies. Die Imagines nahmen jeweils an Kondenswassertropfen Flüssigkeit auf ; nach einiger Zeit flogen aber die Mücken aus der feuchten Zone in die trockene. Verglichen mit C. pipiens ergibt sich also ein prinzipieller Unter¬ schied. Dieser besteht darin, dass A. maculipennis var. messeae nur zur Wasseraufnahme feuchte Stellen bevorzugt, als Uberwinterungsort aber trockenes Milieu aktiv aufsucht. C. pipiens dagegen hält sich vornehmlich an dauernd feuchten Stellen auf, und zwar während und nach der Wasseraufnahme. Diese Tatsachen stimmen mit den Beobachtungen an den Uberwinterungsplätzen sehr gut überein, wo regelmässig C. pipiens an nassen Orten anzutreffen ist (Wasser¬ leitungen, nasse Mauern), während A. maculipennis var. messeae, scharf von diesen getrennt, an trockenen Orten überwintert. Feuchtigkeitsmessungen an Uberwinterungsorten ergaben für A. maculipennis var. messeae und C. pipiens folgende Werte (gleiches (bis 25 % Lokal) : Rübenkeller, La Sauge. 7. März 1946 11. Nov. 1946 März 1947 C. pipiens C. pipiens C. pipiens 100 % ; A. 100%; 100%; mac. mess. » » » » 70 % 5° C. 75-80% 8° C. 60—70% 9° C. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER B. Luftfeuchtigkeit und STECHMÜCKENARTEN 85 Lebensdauer über die Lebensdauer von Insekten bei verschiedener Feuchtig¬ keit liegen verschiedene Literaturangaben vor. Eine Verlängerung der Entwicklungsdauer, hervorgerufen durch niedere Luftfeuchtig¬ keit, beschrieben erstmals HUNTER und PlERCE (40) bei Anthonomus grandis. Bacot und Martin (2) berichten, dass Xenopsylla cheopis als Imago bei 89 % r. F. ohne Nahrung 152 Stunden am Leben bleibt, dagegen nur 27 Stunden bei 27 % r. F. (32° C). Es handelte sich dabei um Tiere, die vor Versuchsbeginn gefüttert wurden ; im Gegensatz zu Leeson (44), der mit frisch geschlüpften Imagines experimentierte. Es ergaben sich dabei andere Resultate. Angaben finden sich bei WlGGLESWORTH (97) über Anopheles spec, welche 24 Stunden bei 0 % r. F. und 32° C und 24 Stunden bei 100 % r. F. und 37° C ertragen konnte. Hundertmark (37) publi¬ ziert Ergebnisse über die Lebensdauer der drei Anopheles maculipennis-Rassen (messeae, atroparvus und typicus) ; er stellt fest, dass die Lebenszeit bei den Männchen geringer ist als bei den Weibchen, und dass atroparvus viel länger lebt als messeae ; typicus nimmt eine Mittelstellung ein. Über die Abhängigkeit der Lebensdauer der Culiciden von der umgebenden Luftfeuchtigkeit veröffentlicht auch MARTINI (52) Beo¬ bachtungsresultate, die übereinstimmend eine Verlängerung der Lebensdauer mit steigender Luftfeuchtigkeit nachweisen. MARTINI stellt fest, dass die Lebensdauer der Culiciden zu verschiedenen Jahreszeiten nicht gleich ist. Nebst Temperatur und Luftfeuchtig¬ keit spielt die aufgenommene Nahrungs- und Wassermenge eine entscheidende Rolle. Anopheles punctipennis konnte in einem Versuch bis zu 231 Tagen mit Dattel- und Wassernahrung am Leben erhalten werden, während die voll Blut gesogenen Weibchen bis zu 205 Tagen lebten. Die durchschnittliche Lebensdauer betrug aber nur 90,4 Tage. Frisch aus den Puppen geschlüpfte Imagines, die nicht gefüttert werden, zehren von den gespeicherten Stoffen (Fett, Kohlehydrate) ; sie sind daher physiologisch anders zu beurteilen als mit Pflanzen¬ säften und Blut versehene Exemplare. Nicht ausser Acht zu lassen sind die Unterschiede zwischen Sommertieren und überwinterten Weibchen ; letztere weisen in der Diapause auch bei hohen Tem¬ peraturstufen eine geringe Aktivität auf. Durch die weniger häufigen und langsameren Bewegungen der Wintermücken, die also in die¬ sem Falle nicht nur von der Temperatur abhängig sind, reduziert sich dementsprechend der Nahrungsverbrauch beträchtlich, so dass die gespeicherten Reserven für eine längere Lebensdauer ausreichen. Bei den vorliegenden Untersuchungen handelt es sich um die beiden praktisch wichtigsten mitteleuropäischen Culiciden (Culex 11 ooooooooooooooooo ooooooooooooooooo 33 O ta 1 ^9 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 \0 nO \0 nO ^O vO nO vO nû vO \0 nO vO nO vO nO v© X 3 OOOOOOOOOOOOOOOOO 11 33 P Z 7Î ^9 3 OOOOOOOOOOOOOOnOnOnOnOnOOOOO OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOnOnOnOnO OOOOO 3 1 *» NO —N)UJ^U,on | O _. NO 11 33 O^ oooooooooooooooooooooooo O 7< 3 11 33 o Z ^9 MUiNJOOvûSSoo | ^jOoOonOnOnOOOOOO ^l-J^J^I^^JOOOOOOOOOO Ni 3 o NO 00 *J On -U. t-O 1 — — — 33 go o z n ^9 3 33 P 0**00000 —NiNiKi' O MSIOOCDnOvCOOO " 3 33 NO 00 | UJ UJVJiON | —NJ O UiUiONOOO nP OQ 2 O O^ ta O 1 o OOOOOOOOOOOOnOnOOO—'NJ-U UiVJiUiVJiVJ1nJ1\Ji\JiOnOnOnOnOn o 71 O— 0O -4 3 | | —ON o «J On 33 O 3 N Ui On V^i VJi \Jl "nP 3 —NJUi^J O 11 P Substanze 33 ^J"^100 3 ONJV/i n 09 Tage bu>blnbuibu'buibuibu>bu< o —— opovavjoNONUtyijUjUOJWNjjv} BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 87 pipiens und Anopheles maculipennis var. messeae), bei denen die Lebensdauer als Funktion der Luftfeuchtigkeit bestimmt wurde. Der kombinierte Einfluss Temperatur und Luftfeuchtigkeit kommt im Abschnitt b), « Kombination von Luftfeuchtigkeit und Tempe¬ ratur bezüglich der Lebensdauer » zur weiteren Besprechung. Konstante Temperatur Methode Verschiedene Feuchtigkeitsgrade wurden bei einer konstant gehaltenen Temperatur mit übersättigten Salzlösungen in gut verschliessbaren Rezipienten hergestellt. Um die gewünschten Abstu¬ fungen zu erreichen, kamen die übersättigten Salzlösungen nach Zwölfer (99) zur Anwendung, die folgende theoretische Werte ergeben (Tab. 33) : Die erhaltene Luftfeuchtigkeit variierte jeweils im Verlaufe des Versuches ; ihre Veränderungen sind aus den entsprechenden Tabel¬ len ersichtlich. Die Auszählung der gestorbenen Tiere wurde täglich zweimal durchgeführt, nämlich morgens 0800 und abends 1900 oder 2000 Uhr. Resultate Culex pipiens. Lebensdauer überwinterter Weibchen, am Ende der Diapause (Tab. Nr. 34) : Alle Exemplare in sehr niedriger Luftfeuchtigkeit (P2O5, 7—8 % r. F.) starben schon nach sehr kurzer Zeit ab. Die Mortalität betrug innerhalb 1,5 Tagen 100 %. In den höheren Feuch¬ tigkeitsstufen verlängerte sich dementsprechend die Lebensdauer. Besonders auffallend gross war der Unterschied zwischen der Stufe von 84 % r. F. und 100 % r. F., wie dies in den Kurven VIII resp. IX zum Ausdruck kommt. In der Stufe von 88 % r. F. betrug nach 8 Tagen die Mortalität 100 %, während sie sich bei wassergesättigter Luft in derselben Zeit auf 0 % belief. Die Weibchen der letzteren Kategorie starben erst im Verlaufe weiterer 6 bis 8 Wochen (April, Mai) ab, da die Nahrungsreserven bis zu diesem Zeitpunkt voll¬ ständig aufgebraucht waren. Das Maximum der Lebensdauer über¬ winterter Weibchen beträgt demnach unter normalen Verhältnissen schätzungsweise 8—8 % Monate (September bis April, Mai). Die Mortalitätskurven sind meist deutliche Sigmoïden, welche das Integral der Gauss'schen Glockenkurven darstellen. PratoLUNGO (101) erhält in seiner Arbeit über die Prüfung von Insektiziden ähnliche Resultate. Die Sterblichkeitskurven stellen ebenfalls Sig¬ moïden dar. 88 WILLI BUTTIKER Lebensdauer frisch geschlüpfter Männchen und Weibchen : Auch bei diesen Versuchstieren kam ganz deutlich das starke Feuchtigkeits¬ bedürfnis zum Ausdruck. Die durchschnittliche Lebensdauer frisch geschlüpfter Imagines ohne Nahrungsaufnahme beider Geschlechter beträgt bei 22° C : rel. F. Männchen Weibchen 8% 20% 34% 56% 76% 93% 100% 0,2 Tage » 0,2 0,25 Tage » 0,3 » 0,6 » 1,0 » 2,0 » 2,4 » 2,5 0,4 0,7 1,4 1,6 )> » » » Der Unterschied in der Lebensdauer zwischen Männchen und Weib¬ chen kann im Zahlenverhältnis 2 : 3 bis 3 : 4 angegeben werden. Die Lebensdauer mit Pflanzensaft gefütterter Weibchen : Als Unter¬ suchungsobjekte dienten frisch geschlüpfte Weibchen, welche mit Dattelfleisch gefüttert wurden. Es stand ihnen dreimal täglich Wasser Verfügung, das mit Hilfe eines Zerstäubers auf den Aufenthalts¬ käfig gespritzt wurde. Verursacht durch die Sonneneinstrahlung, schwankte die Raumtemperatur im Versuchshause zwischen 18° und zur 30° C. Die beobachteten Lebenszeiten sind wegen diesen starken Temperaturschwankungen nur Annäherungswerte. Die längste beobachtete Lebensdauer betrug im 70 Tage ; ungefähre Mittelwerte ca. 20—30 Tage. Anopheles maculipennis Lebensdauer liegt bei A. Im Herbst bilden aber vor. Maximum messeae. überwinternder Weibchen Der Überwinterungsmodus ähnlich wie bei Culex pipiens. nehmen die Weibchen eine Blutmahlzeit zu sich ; sie Fett anstatt Eier und zehren im Verlaufe der Latenzzeit an kühlen, dunklen Stellen von den gespeicherten Stoffen. Im Früh¬ jahr erfahren die Weibchen mit eintretender Temperaturerhöhung eine deutliche Aktivitätssteigerung. Durch eine erneute Blutmahlzeit wird es den Weibchen ermöglicht, die Eier auszureifen und sie nach der Praeovipositionszeit von ca. 3 Tagen abzulegen. Die in dieser Untersuchung verwendeten messeae-Weibchen 15 Stück) wurden am 9. März 1947 dem Uberwinterungsort (n (Raumtemperatur : +4° C) entnommen und in 10 Präparategläschen = maculipennis var. messeae : BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 89 in die Thermostatstufen von —2 bis —3° C und 100 % r. F. über¬ führt. Alle Exemplare starben aber erst zwischen Juli und Mitte September ab. Es ergibt sich daraus eine Lebensdauer von 10—12 Monaten, nämlich von September bis Juli-September des folgenden Jahres. Nach der Abb. 37 (Mortalitätsdiagramm) liegt das für die Lebensdauer optimale Gebiet bei 100 % r. F. und 0° C. Lebensdauer frisch geschlüpfter Männchen und Weibchen ohne Fütterung : Es ergeben sich bei gleichen Versuchsbedingungen ähnliche Resultate wie bei Culex pipiens. Die maximalen Werte liegen bei 100 % r. F., die minimalen bei geringster Luftfeuchtigkeit. Die Versuchstemperatur betrug wiederum 22° C. Durchwegs haben die Männchen eine kürzere Lebensdauer als die Weibchen, wie dies aus folgender Zusammenstellung deutlich hervorgeht : rel. F. Männchen Weibchen 8% 20% 0,6 Tage » 0,7 » 1.5 2,1 2,4 2,4 » 2,5 0,8 Tage » 1,0 34% 56% 76% 93% » » » 100% 2,0 2,8 3,4 3,5 3.5 » » » » » Kombination von Luftfeuchtigkeit und Temperatur bezüglich der Lebensdauer (Mortalitätsdiagramm) Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit für die Insekten tritt speziell im Zusammenhange mit dem Stoffwechsel, der Aktivität und Mor¬ talität in Erscheinung. Der Einfluss Iässt sich hauptsächlich bei Hungertieren und Entwicklungsstadien, denen eine Wasserzufuhr aussen her unmöglich ist, nachweisen ; er steigert sich mit der Temperatur, und zwar nicht nur deshalb, weil Temperaturerhöhungen die Verdunstung an sich erhöhen, sondern auch wegen der dadurch bedingten Steigerung der Atmungsintensität, welche Gelegenheit zu Wasserverlusten gibt. Die kombinierte Einwirkung von Temperatur und Feuchtigkeit auf die Sterblichkeit, die von Stadium zu Stadium, von Art zu Art von verschieden ist, kann man im sogenannten Mortalitätsdiagramm dar¬ stellen. Man erhält so, indem man die Punkte mit gleichen Sterblich¬ keitswerten (oder der gleichen Lebensdauer) verbindet, Kurven, die 90 WILLI BUTTIKER sich um ein Zentrum scharen, welches man als «vitales Optimum» bezeichnen kann. Im Thermohygrogramm sind also drei Grössen vorhanden, näm¬ lich Temperatur, relative Feuchtigkeit und Lebensdauer. Auf dem Wege des physiologischen Experimentes hat man versucht, diese wichtigsten Faktoren zu analysieren. Die Methodik derartiger Ver¬ suche besteht darin, die einzelnen Stadien bei den verschiedensten Kombinationen der Faktoren und ihre Wirkung auf die Lebensdauer zu prüfen. Man bedient sich dazu der sogenannten Thermohygrostaten, die es gestatten, die gewünschte Kombination herzustellen und konstant zu halten. Von manchen der wirtschaftlich wichtigen Insek¬ ten existieren die Mortalitätsdiagramme, so z. B. von Carpocapsa pomonella (Shelford, 79), von der Nonne, Panolis flammea (ZwöLFER, 98), von Schistocerca gregaria (BoDENHElMER, 4). Ähnliche Unter¬ suchungen an mitteleuropäischen Culicidenarten sind mir nicht bekannt. Methode : Zur erreichung der gewünschten Luftfeuchtigkeit kamen sieben überstättigte Salzlösungen nach ZwöLFER (99) zur Anwendung. Aus¬ serdem stand der Reihenthermostat mit 7 Stufen zur Verfügung, wodurch 49 Kombinationen erziehlt wurden. Es kamen folgende Feuchtigkeits- und Temperaturwerte zur Anwendung : 1 Chem. Verbindung . . . Feuchtigkeit theoretisch % Praktisch erreicht % 2 3 4 5 6 P20B ZnCU MgCl2 Ca(N03)2 NaCl KN03 7 H20 0 10 34 56 76 93 100 8 20 34 56 76 93 95-100 -2° +2° 10° ]7o 22° 27° 350 Resultate Culex pipiens. Die ungefütterten und frischgeschlüpften Weibchen erreichten eine maximale Lebensdauer von 4—5 Tagen bei —2° bis +2° und 100 % r. F. Im normalen Temperaturbereich von 15 bis 27° kann bei 100 % r. F. eine Lebensdauer von ca. 2—3 Tagen erreicht werden. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 91 STECHMÜCKENARTEN Im Bereich über 30° C nimmt die Lebensdauer sehr schnell ab, wobei sie bei 35° C und 8 % r. F. nur noch 0,1 Tag (2 x/2 Std.) beträgt. Das Gebiet der grössten Lebensdauer liegt zwischen —2° und +2° C und bei 100 % r. F., das Pessimum dagegen bei 35° und 8 % relativer Luftfeuchtigkeit. An Stelle der Isomortalen sind in der Abb. 36 Kurven gleicher Lebensdauer eingezeichnet. Die Männchen wiesen eine merklich kürzere Lebenszeit auf als die Weibchen ; sie betrug je nach Temperaturstufe 2I$ bis % des entsprechenden Weibchenalters. In einer Vergleichsreihe kamen die männlichen Imagines bei 100 % r. F. zur Untersuchung. Es ergaben sich folgende Resultate (Tab. 35) Lebensdauer von : frischgeschlüpfter Culex pipiens bei Männchen und Weibchen 100 % rel. Feuchtigkeit (ohne Nahrungsaufnahme) Durchschnittliche Werte °c Männchen —2 2 +2 2,5 10 17 22 27 35 Tage TABELLE Nr. 35 Weibchen Differenz 3.5 Tage 1,5 Tage 1.5 »> 1.5 1.0 Tag 4 » 3.5 2 2 » 3 » 2.5 » 2.0 0,66 Tag — 1.5 Tag » 0,5 Anopheles maculipennis Dar. » — 0,5 0,16 » » ungefähres Verhältnis > 23 7a 7s — 74 74 messeae. Die Verhältnisse bei dieser Culicidenart liegen ähnlich wie bei Culex pipiens. Die Männchen weisen ebenfalls eine kürzere Lebens¬ dauer auf als die Weibchen. Die Resultate der Versuche mit frisch¬ geschlüpften und ungefütterten Weibchen sind in der Abb. 37 ein¬ liegt das Gebiet mit der längsten Lebensdauer bei niedriger Temperatur (—2 bis +2° C) und höchster Luftfeuch¬ tigkeit (100 % r. F.). Die Lebensdauer bei Weibchen beträgt im Maximum 13—14 Tage, bei Männchen um 10 Tage. Das Pessimum befindet sich im Diagramm dargestellt diagonal gegenüber der Stelle, hohe Temperaturen und geringe Luftfeuchtigkeit eingetragen wo sind. Bei 35° C und 8 % r. F. ergibt sich demnach eine Lebensdauer von nur 0,2 Tagen (= ca. 4,8 Std.). getragen. Wiederum 92 WILLI BUTTIKER Tage 0.5 03 0.2 0,1 0 10 Abb. 36. o/oKl 12 1H 12 — 10 20 C. pipiens, Weibchen. Mortalitäts-Diagramm. 8 2 6 100 90 / / / V °C 30 , Tage j, i / / 80 \ 1.0 70 60 * s.. 50 W \ ^ 30 20 10 \ A V. s Abb. 37. — 20° 10° A. maadipennis // ^ s ' \- 0° OS var. messeae, 30 / °C Weibchen. Mortalitäts-Diagramm. Q2 BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 93 STECHMÜCKENARTEN Aus der Tabelle Nr. 36 können die vergleichenden Ergebnisse Experimente über die Lebensdauer von Männchen und Weibchen entnommen werden. Das Leben der Männchen ist durchschnittlich Va bis 1U kürzer als dasjenige der Weibchen. der Lebensdauer von frischgeschlüpfter Männchen und Weibchen Anopheles maculipennis var. messeae bei 100 % (ohne Nahrungsaufnahme) Durchschnittliche Werte °c Männchen -2 6,5 Tage » 8,0 4,5 » 3,0 2,5 2,2 1,0 Tag +2 10 17 22 27 35 » » » r. F. TABELLE Nr. 36 Weibchen 10 12 Differenz Tage 6—7 4 3,5 3,5 Tage 4,0 » 2,5 » » 1 Tag 1 » » 3,0 1,5 Tag 0,8 0,5 >> » ungefähres Verhältnis V' % 3U 3U 3U 3u % In diesem Zusammenhang wurde die Lebensdauer von mit Pflanzensaft und Blut genährten Weibchen verglichen, wobei sehr grosse Unterschiede festzustellen waren. bei 5°C und 100% r. F. : frisch geschlüpft, ungefüttert : frisch geschlüpft, mit Pflanzensaft gefüttert : gefüttert (Wintermücken) mit Blut Lebensdauer » : 3. Der Einfluss der » 10 Tage 40 Tage 5—6 Monate Strahlung Bei der Grosszahl aller Lebewesen, speziell auch der Insekten, spielt die Strahlung eine lebenswichtige Rolle ; sie ist eine der grössten Energiequellen der Lebewesen überhaupt. Bei der Betrachtung der Eigenschaften verschiedener Wellenlängen hat sich gezeigt, dass sich allem die kurzen Wellen durch ihre chemisch-physikalische vor Wirksamkeit auszeichnen. Es ist aber nötig, dass das Licht absor¬ biert wird, um überhaupt einen Effekt zu erzielen. 94 WILLI BUTTIKER Die Bedeutung der Strahlung für einen Organismus muss vor¬ sichtig beurteilt werden, da verschiedene Lichtintensitäten auch ver¬ schiedene Effekte zur Folge haben (TrÖNDLE, 88). Die Untersu¬ chungen von LAURENS und Hooke (43) zeigen, dass die Strahlungen verschiedener Wellenlänge verschiedene Werte des Körper¬ von wachstums haben. Die Experimente von Lutz (45) deuten darauf hin, dass Insek¬ ten auf kurze Wellen sehr empfindlich sind und Uberdosierung zu Schädigungen führt. Belaard (3) untersuchte 1858 bei Musca den Einfluss verschie¬ dener Lichtfarben und kam zum Resultat, dass das Licht die Körpergrösse beeinflusst. Die grössten Exemplare entstanden unter violett, die kleinsten unter grün. Das Grössenverhältnis betrug 3:1. Gal (21) machte Versuche mit Exemplaren von Bombyx mori, die ein unterschiedliches Wachstum und eine unterschiedliche Eiproduktion bei verschiedenem Licht ergaben. Davey (13) studierte den Einfluss von x-Strahlen (Röntgen¬ strahlen) auf Tribolium ; er konnte eine Verlängerung der Lebens¬ dauer bei täglicher Bestrahlung feststellen. Packard (64) stellte eine Beziehung zwischen der Dosis von Röntgenstrahlen und der Sterblichkeit der Eier von Drosophila fest. Mavor (54) wies bei Drosophila deutliche Verschiedenheit in der Empfindlichkeit auf x-Strahlen während der Entwicklung nach. Nach der bisherigen Literatur kann darauf geschlossen werden, dass die Wirkung von Art zu Art unterschiedlich ist und bei den Entwicklungsstadien stark variiert. Parker (65) züchtete Heuschrecken unter künstlichem Licht. Es konnte aber kein Unterschied zu den Kontrolltieren des Tages¬ lichtes festgestellt werden. Der Einfluss des langwelligen Lichtes wurde nicht so eingehend untersucht wie derjenige des kurzen. Allgemein wurde angenommen (Chapman, 10), dass das ultraviolette Licht für die Metamorphose des Insektes nötig sei. Halberstaedter, Goldhaber und Hecht (35) untersuchten die Wirkung von Röntgen-Strahlen (X-Rays) auf die Entwicklung von Calliphora erythrocephala und Culex piptens, wobei eine unterschied¬ liche Empfindlichkeit festgestellt wurde. A. Strahlung und Stoffwechselphysiologie (Photosynthese) Bei den Larvenzuchten von Anopheles macttlipennis var. messeae und var. melanoon zeigte sich ein auffallend starkes Lichtbedürfnis während der Entwicklung. Ungenügende oder fehlende Bestrahlung führte zum Absterben der Larven. Um Anhaltspunkte über den Wirkungsgrad des Lichtes zu bekommen, wurde folgende Versuche durchgeführt : BIOLOGIE UND VERBREITUNG Versuch a : EINIGER STECHMÜCKENARTEN 95 Larvensterblichkeit bei völliger Dunkelheit. Bei normalen Fütterungsbedingungen kamen je 50 Larven in fast völliger Dunkelheit (Thermostat), resp. unter Lichteinfluss einer elektrischen Glühlampe von 25 Watt zur Aufzucht. Die Wassertem¬ peratur betrug in beiden Gefässen ca. 22° C. Der Verlauf der Larven¬ sterblichkeit kommt in der Abb. 38 zum Ausdruck : Die Larven¬ zucht unter Lichteinfluss weist eine Larvensterblichkeit von 23 % auf (Kurve I), diejenige im Thermostat-Abteil 94 %. In andern Fällen, wo vor die Thermostatfenster noch schwarze, metallene Schutzplatten montiert wurden, stieg die Larvensterblichkeit sogar auf 100 %. Aus den vorliegenden Ergebnissen kann geschlossen werden, dass die Strahlung für das Gedeihen der Larven von Bedeu¬ tung ist. Diese Tatsache bildete den Ausgangspunkt einiger weiterer Experimente über Strahlungseinwirkung bei Culiciden. 15 Tage Abb. 38. Larvensterblichkeit bei Anopheles maculipennis var. messeae, im Verlaufe der Larvenentwicklung. (I), Aufzucht unter Einwirkung der Sonnenstrahlung. II, Aufzucht der Larven im Thermostat ohne Bestrahlung. — — — In der Folge wurde ein Versuch durchgeführt, der den Einfluss der verschiedenen Strahlungsstärken der verwendeten Glühlampen abklären sollte. Versuch b : Larvensterblichkeit bei verschiedener Strahlungs-Intensität. Stufenweise wurden elektrische Glühbirnen von steigender Stärke angeordnet, zu denen je ein Zuchtgefäss mit 50 Eilarven gehörte. Die Lichtstärken der verwendeten Lampen betrugen * : 1 Der Daten sehr Vertretung zu der Firma Dank verpflichtet. Philips in Zürich bin ich für Mitteilung dieser 96 WILLI 16,5 Watt 25 40 60 75 100 200 BUTTIKER 140 Lumen » 240 » 440 » 740 » 990 » 1420 » 2750 (Lichtstrom) Der prozentuale Anteil der einzelnen Spektralgebiete an der Strahlung einer normalen Wolframwendel-Glühlampe Philips » ist folgender : « Ultraviolett Sichtbarer Bereich (4000 —7000 Infrarot À). praktisch 0 ca. 9 ca. 91 % % % Glühlampenlicht weist dem Tageslicht gegenüber ein Manko blauen und grünen, aber einen Überfluss an gelben und roten Strahlen auf. Die Larven wurden bei den vorliegenden Versuchen somit einer überdosierten Gelb- und Rotstrahlung ausgesetzt. Die Bestrahlung der Larven erfolgte täglich während 12 Stun¬ den ; die restliche Zeit des Tages verbrachten die Larven in völliger Dunkelheit. Die Versuchsresultate sind in Tabelle 37 ersichtlich. Es geht daraus hervor, dass Larven, die vollständig unbestrahlt in der Dun¬ kelheit gehalten wurden, innerhalb kurzer Zeit abstarben. Es ergab sich in diesem Falle eine Sterblichkeit von 100 %. Die weiteren Zahlenwerte waren : Das an Lampenstärke Kontrolle (voll. Dunkelheit) 16,5 Watt 25 » 40 » 60 75 100 200 » » » » Sterblichkeit % 70% 20% 14% 100 4%1 6%) Minimum d. Sterblichkeit 10% % 100 Demnach liegt das Optimum im Gebiet zwischen den Lampen¬ stärken von 60 und 75 Watt, die eine Larvensterblichkeit von nur A %, resp. 6 % ergaben. Die grösste Larvensterblichkeit liegt bei 200 Watt. Sie lässt sich durch Schädigung infolge zu hoher Strah¬ lungsintensität (Verbrennung !) erklären. Aus dem vorliegenden Versuch geht aber nicht hervor, welche Ge¬ biete des Spektrums hauptsächlich am Strahlungseffekt beteiligt sind. BIOLOGIE UND Versuch Die VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 97 Ultraviolett- und Infrarot-Strahlung. c : Der Einfluss der folgenden Teiluntersuchungen bezweckten den Effekt der ultravioletten und infraroten Strahlung zu ermitteln. Es wurde den Fettkörpern, den Pigmentstoffen, den Oenocyten und den Uratausscheidungen besonders Beachtung geschenkt. Leider konnte eine genaue qualitative Untersuchung der Wellen¬ längen bezüglich des photosynthetischen Effektes nicht durchge¬ führt werden, da ein Mikroskop-Comparimeter für die Prüfung nicht zur Verfügung stand. Anhand des Absorptionsdiagrammes bätte auf die anwesenden Pigmentstoffe und auf ihre Absorptions¬ fähigkeit geschlossen werden können. Das Vergleichen der Fettkörper von Larven, welche bei ver¬ schiedener Intensität bestrahlt wurden, zeigte merkliche Unter¬ schiede. Die Menge des gespeicherten Fettes, als auch die Aachenmassige Ausdehnung der Fettkörper und die Menge der darin gelös¬ ten Pigmentstoffe, zeigten deutliche Zusammenhänge mit der Bestrahlungsintensität. Dem Fettkörper fällt die Aufgabe der Fettspeicherung zu ; dieses Speicherorgan kann allerdings auch weitere Stoffe, wie Proteine und Glycogen, enthalten. Fettropfen und Proteünkörner treten gewöhn¬ lich bald auf, nachdem die Nahrungsaufnahme begonnen hat. Am Ende der Larvenentwicklung sind normalerweise die Fettzellen mit Fett, Protein und Glycogen angereichert (WlGGLESWORTH, 97). Ausserdem sind im gespeicherten Fett Pigmentstoffe vorhanden, die bei den Stoffwechselvorgängen eine entscheidende Rolle spielen. Vermutlich sind chemische Stoffe der Pterine bei der Entwicklung von Bedeutung. Carotinoide (Lipochrome) werden oft aus Pflanzen absorbiert und im Blut und in den Geweben angereichert (Fett¬ körper von Pyrrhocoris). Wie weit Carotinoide in der Insekten¬ physiologie eine Rolle spielen, ist nicht bekannt (WlGGLESWORTH, 97, S. 335). Die Farbe der Oenocyten im frischen Zustand ist oft hellgelb bis ockerfarbig ; bei einigen Insekten sind sie farblos. Vielfach sind sie mit den Fettkörpern eng verbunden. Sie sind oft gelappt und ziehen sich über die Körperoberfläche hin. Über ihre Funktionen herrscht Unklarheit ; aber die meisten Autoren stimmen darin überein, dass die Oenocyten Organe sind, die ihre Sekrete dem Blut übergeben. Vermutlich haben die Oenocyten Anteil an der Pigmentspeicherung, Sekretion von Stoffwechselprodukten aus dem Blut, Produktion von Cytolysefermenten und Häutungshormonen und schliesslich an der Produktion Versuch d von Hormonen für die Gonadenentwicklung. Ultraviolett-Bestrahlung. für die nachfolgenden Teil-Versuche eine Ultra¬ violettlampe (U. V.-Filter und Original Hanau-Lampe [S 300]) mit : Es standen 7 dunkel Kontrole w 100 Bem rk. 0 — 0 CS — — — CS \o ooo CS CS-TT •f Tin — — fCS — — COCOT CO CO CO CO CO CO coco — Pup ePup en Bem rk. 2 r^oooovooo CSCOCOCSCSCSCOCO CS — Bem rk. 45 1 »n CO CS tot Tf f CO CO co-^coco co T mm Pup enImagines weiter Imagine schlüpfen geschi. 47 3 3 — CO OCN cocs Ovt> CSCS CO CO geschi. Pup e o 48 1 U r^ oooo oo oo oo ov es CSCSCSCSCSCSCSCS tot O CO I O tot oooo 00 cscs cscs CS 1 ^irAininininvûrs t** CSCSCSCSCSCSCSCS es vom cscs 43 mm cscs mvo cscs CSCOvOt-s — r*> geschi. Puope Pup enImago weiter Imagines chlüpfen Bem rk. 1 a O tot 7 40 1 cs^-ct-co-'l-^rpmvo CSCSCSCSCSCSCSCS vO Ol T >« TT UO vO vO CS m,f cscs cscs es es es vo r»r-s r>.oo OvOvO Pup enweiter Imagines chlüpfen Bem rk. 2 O — es es co co ** m vo CSCSCSCSCSCSCSCS tot total Datum Begin Bei.der geschi. Imagines chlüpfen Pup eImagoWeiter U CT<0O CS — Bem rk. 16.5 3 3 1 U 1 W geschi. P. O SS CSCS Pup e Pup enheschl. weiter schl. tot Im. Bem rk. tot £s geschi. coco •«r CSCSCSCSCSCSCSCS tot O ES CS CS CO es vO uo->icscs cscs CS CS CS es cscs cscs COCO CO — csco •tj-u-i \or-<» co-t-m — • • — CS — — CS CS CS vO vO v© vO vO vO vO vO fA^iAvOrsoOONO CSCSCSCSCSCSCSCO geschi. 15 23 24 24 13 14 15 16 1 24 12 I. 1 23 24 10 11 1 8 9 •c 24 25 23 24 24 23 24 24 24 7 6 egaT epmaL .pmeT 1 2 3 4 5 24 latoT 20 .tfpülhcseg senigamI )III( )VI( neppuP .tiew .eppuP tftpfüplühlchscesgeg senigamI treirapärp treirapärp ..llppmmeexxEE .lgät 15" 1 10 tot evraL etoT tlezsgnulhartseB uanaH gnukriW 300 29 29 29 29 29 30 29 29 29 30 29 29 30 29 •c : 30 15" .pmeT dnatsbA net eloivartlu S 1 1 1 I. latoT 22 .tfpülhcseg senigamI cm )VI( )III( .lgät .eppuP ; X= von bis mit tretifrpaüplährcpseg senigamI treirapärp ..llppmmeexxEE tiezsgnulhartseB sethciL : U. V. 4 25 25 26 25 26 26 27 27 10 "C 24 24 25 26 26 A. À .vraL eloT nessikzieH 4662 nevraL auf = 26 50 30" gen n .III .pmeT 0024 sin epilucam des .tfpülhcseg latoT senigamI . e d e i h c s r e t n u u. in dnis .xatot .vraL d. z. 2 T. ; T. sie evitisop ekrats gitfärk .nneevprpauLP -nessörG ekratS .tdnaweg .geweB rhes -ohP Nr. ¬iez .lgät .rav Die 10 38 eto T gnulhartseB ELLEBAT .eaessem nehcsimehc-hcsinagrO sin epileutcrahmüfeghcrud dirolhcirtnomitnA nnak mit enie tteF enagrO ¬tteF reprök -oneO netyc nrreH Die eniek .gni ,ssiew ebraF .hcier rhes nleguk s. auf P. 39, und A) a. da d. nur -tarU * von die i. d. .hrov ellat b. am nefpor llarp ¬lhaz ¬tteF « thcin .mehe esylanA .lpid .ehcälfreborepröK von .rav gut von d. B) den 39, mit in ,tsöleg ginteflälreKz .bbA( dnalierF ich hcan nohcs eaessem nelleZ ¬tteF ¬tteF nevraL IV. auf bis « .ned ,hcil » ; in ,llarp gineslslaeMz torarf.nbIbA( mit der auf der an den » 39, C) und nur in ¬räps neggiengeawd .bbA( .rav der Aus Der len bei Die dem Im die den rhes thcin ¬tteF tteF .nednah ¬nahrov : : P. der mit gissam hcielg nelleZ neznag ressorg egneM 39, ; Nr. D) thcin tteF eaessem * hcan .nedrew )muidatsnevraL .VI( bis ,nev ebraF .ssiew ,gnudlhicbislunAuärb elamroN ,gnudlhiscbriseludnAnuoärsbebelamroN eirehpireP bis sawte gnun ngnunberdoiäioFtnkiaetehorcrbsariCapFyt tiehn,ersaebwthbcAis nednaB hcodejhcodejekndnenadudrfrueewBv tnetsissA s,erleenhsphocnOA .dnawhcsertegviezneeddniuonkietSornaeCginie ecirnPe-srroalChcseg .nerupS gtnhuctiireeLB( hcir.üeZditoäntiitsorreavCinU tutitsnI murtkeps noitprosbA .forP tetual .)muidatsnevraL nevitagen neretztel , ) r erraK .II( ¬leZ un¬ wie ¬raL ssorg el atsirktarU ebraF .ehcälfrebo regnireg netllhhaartzsneAb ¬¬trpeuparhöKeretztel ,shsciielwhcäs hcielg rhäfeg hcilnuärb ¬hedsuA elamron negieZ nelleZ nenleznie .tllüfeg nellat .)hecbirlahFcier tsöleg ¬sirK in die dnis 39 a ; ¬rov tlhef .bbA( ELLEBAT torarfnI ssorg nefporetfteeonFtürsgtlnleemhg(iP n-.sülirhrgckältslaterphUuah.g,ihbcrialfrräepksco ,.hncüirlgrlälpesh ,.hrecelilhlaphticsriieerprk .tgfipdelnmäuatrtshslcisroekvetgfaroUntesltlneezmtgtieFP ,tedlmirboefgnsueafporT enfleogtusk,tttnteeedmlFgibiePgsu.,athlciülfhecigenra ef ,ohntcesiltllnheeczimtegtriePF .tllüfeg t eloivartlU tiehleknuD ,sin eptileulcoaimvarstellUehponAgnulhartseB etatluseR thcilnennoS BIOLOGIE der grössten Werten men UND VERBREITUNG EINIGER 101 STECHMÜCKENARTEN Strahlungsintensität bei 2664 bis 2536  und den von 2378 und 4200  zur Verfügung 1. extre¬ Völlig in Dunkelheit aufbewahrte Eilarven (je 50 Stück) wurden bestrahlt. ersten Schlüpftag an täglich während 15", resp. 30 Eine weitere Zucht wurde täglich 15" bestrahlt, ausserdem aber vom noch mit einem Heizkissen auf ca. 29° C erwärmt. Aus dem Versuchs-Protokoll (Tabelle Nr. 38) ist dass eine Larvensterblichkeit von zu entnehmen, % bei \5" tägl. Bestrahlung % bei 15" tägl. Bestrahlung und Heizkisesn 48 % bei 30" tägl. Bestrahlung 60 56 resultierte. Es kann daraus geschlossen werden, dass die doppelte Bestrahlung von je 15" die Larvensterblichkeit von 60 % auf 48 % reduzierte. Die mit dem Heizkissen versehene Zucht nahm eine Mittelstellung ein, wobei die schnellere Entwicklungszeit wohl auf die Wärme (eventuell Infrarot-Bestrahlung) zurückzuführen ist. Anopheles maculipennis var. messeae Bestrahlung täglich 12 Std. mit infrarotem Licht n Tabelle Nr. 39 b 50 = Tage °C 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 24 24 23 22 21 22 23 23 23 24 24 24 24 23 24 24 13 14 15 16 Tote Larven Bemerkungen 8 10 12 IV. Larve 13 1. Puppe Zwei Imagines 16 geschlüpft 18 Total 32 Imagines geschlüpft 1 Für die Benützung der U.-V.-Lampe spreche ich Herrn Prof. Pharmazeutisches Institut der ETH meinen herzlichsten Dank aus. Dr. Büchi, 102 WILLI BÜTTIKER Durch eine Vergleichsreihe mit steigenden Bestrahlungszeiten hätte das Bestrahlungs-Optimum ermittelt werden können ; diese Unter¬ suchungen mussten aber aus Zeitmangel auf später verschoben werden. Tabelle Nr. 39 a enthält die Beschreibung der Fettkörper, Oenocyten und Pigmentstoffe, die mit den Larven der InfrarotBestrahlung und der Kontrollzucht verglichen wurden. Aus dem vorliegenden Versuche geht hervor, dass eine richtig dosierte U. V.-Bestrahlung durchaus fähig ist, die Photosynthese aufrecht zu erhalten. Verglichen mit den Resultaten der InfrarotBestrahlung, ergibt sich eine intensivere physikalisch-chemische Wirkung der U. V.-Strahlen. Versuch e ; Infrarot-Bestrahlung. Für die Infrarot-Untersuchungen kamen wiederum 50 Eilarven A. maculipennis var messeae zur Anwendung. Die Versuchs¬ anordnung bestand aus einem zylindrischen Blechgefäss von 10 cm Durchmesser und 15 cm Höhe. Der Infrafilter (Agfa Nr. 85, schwarz, Absorption bis 755 uu) wurde in den Blechdeckel eingebaut, so dass die Larven nur während der Belichtungszeit von 12 Stunden unter dem Einfiuss des infraroten Lichtes standen ; die gesamte übrige Strahlung konnte auf diese Weise ausgeschaltet werden. Aus der Tabelle Nr. 39 b sind die Resultate im einzelnen zu entnehmen. Durchschnittlich herrschte eine Temperatur von 23° C ; die Larvensterblichkeit betrug 36 %, wobei zu bemerken ist, dass die Zuchtbedingungen nicht ideal waren. Das Zuchtgefäss war für 50 Larven (besonders des III. und IV. Stadiums) zu klein, so dass die Wirkungen des « Crowdings » ebenfalls zu berücksichtigen sind von (Ulmann, 89). Es ergeben sich folgende Resultate : Eine Bestrahlung von infraroten Wellen von täglich 12 Stunden genügte bei den beschriebenen Verhältnissen, dass sich die Larven normal entwickeln konnten. Verglichen mit den Versuchen der Ultraviolett-Bestrahlung, ergibt sich eine viel kleinere Wirksam¬ keit des langwelligen Lichtes (wie dies auch bei andern Insekten durch verschiedene Autoren festgestellt wurde), da eine U. V.¬ Bestrahlung von 30" der Infrarotzeit von 12 Stunden täglich gegen¬ überstand und in grossen Zügen den gleichen Effekt zeigte. Larvensterblichkeit bei U. V. » » bei Infrarot Versuch f : Aufzucht Wiederum von wurden = = 48 36 %/30 Sek. 1 Bestrahlung %/12 Std. | täglich Larven bei völliger Dunkelheit. 50 frischgeschlüpfte völlig unbelichteten Gefäss aufgezogen. Bis am Eilarven in einem Ende des II. Larven- BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 103 stadiums blieben einige Larven am Leben, die andern Starben schon vorher ab. Die Lebenduntersuchung zeigte grosse Unter¬ schiede zu den bestrahlten Exemplaren. In den Zellen des Fett¬ körpers fehlte vor allem das Fett vollständig. Somit fehlten auch die Pigmentstoffe, die normalerweise darin gelöst sind. Dafür waren Uratkristalle in ausserordentlicher Menge vorhanden. Die Fettzellen des fehlenden Fettes stark eingeschrumpft. Die Larven¬ sterblichkeit betrug nach ca. 11 Tagen 100 %. Die Resultate werden in der Tabelle Nr. 37 mit den Ergebnissen der bestrahlten Larven waren wegen verglichen (Abb. 39, D). Abb. 39. Anopheles maculipennis var. messeae, IV. Larven, ca. 800 fach Orig. Die Wirkung verschiedener Wellenlängen auf den Fettkörper der Larven. A, normale Sonnenbeleuchtung, Freiland. B, Infrarote Strahlen. C, Ultraviolette Strahlen. D, Kontrollversuch ; in völliger Dunkelheit aufgezogene Larve. I, Fettropfen. 2, Oenocyten. 3, Uratkristall. 4, Zellgrenze. 5, Zellkern der Fettzelle. — — — — — — — — — — 104 WILLI BÜTTIKER B. Phototaxis Um das Verhalten der Tiere beurteilen zu können, ist es nötig, zwischen Organismen zu unterscheiden, die nur Helligkeitsempfin¬ dungen haben, und andere, die bildhaft sehen. Die ersten Ent¬ wicklungsstadien unterscheiden in der Regel nur zwischen hell und dunkel ; die Imagines dagegen haben mit wenigen Ausnahmen ein bildliches Sehvermögen. Es wurde deshalb angenommen, dassalle diese Organismen mechanisch auf Helligkeitswerte reagieren, entweder positiv oder negativ. Nach neueren Untersuchungen dagegen scheint es wahrscheinlicher, dass verschiedene Umgebungseinflüsse — — einer Modifikation der Lichtkreation führen. Die Untersuchungen von Lutz (45) deuten darauf hin, dassInsekten auf kurze Wellen besonders empfindlich sind und im ultra¬ violetten Bereich noch sehen können. Äussere physikalische Reizwirkungen werden u. a. durch die sogenannten Taxien ausgedrückt. Die Topotaxis führt zur Orientie¬ rung in eine bestimmte Reizrichtung. Dabei dreht sich das Insekt durch Wendereaktionen in einem Reizfeld in eine bestimmte Rich¬ tung zur Reizquelle. Bei der Fortbewegung entsteht auf diese Weise meist eine gerichtete Bewegung, die entweder zur Reizquelle hin (positive Topotaxis), oder von ihr weg (negative Topotaxis) führt. Dabei werden Störungen in der Bewegungsrichtung infolge von Ver¬ schiebungen oder durch Kompensationsbewegungen ausgeglichen. Die Einstellungsziele können verschiedenster Natur sein, je nach der Reizmodalität, welche sie anwenden (Farben, Formen, Düfte usw.). Ihr Reizwert als Ziel kann angeboren sein oder aber durch Erfahrung; erhalten werden. Man kann im Folgenden vier Kategorien unterscheiden (ElDMANN, zu a) b) c) d) Tropotaxis Telotaxis Menotaxis Mnemotaxis (Symmetrieeinstellung) (Zieleinstellung, gradlinig Lichtquelle, als Phototelotaxis Insekten) (Kompensationsbewegungen) zur bei (Gedächtnisorientierung). Literatur : Eine Zusammenfassung der wichtigsten Arbeiten über den Einfluss des Lichtes auf Insekten, speziell auch über die Photo¬ taxis, ist bei CHAPMAN (10) zu finden, sodass sich hier eine Auf¬ zählung erübrigt. Angaben über Culiciden sind darin jedoch keine vorhanden. Im nachfolgenden Abschnitt soll besonders die Phototaxis einer näheren Prüfung unterzogen werden. Zur Untersuchung gelangten Larven, Puppen und Imagines von Culex pipiens und Anopheles maculipennis var. messeae. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 105 Methode Larven und Puppen : Ein Wasserbehälter von 1,40 m Länge, 20 cm Breite und 10 cm Tiefe wurde mit Wasser gefüllt, worin sich die zu untersuchenden Larven und Puppen frei bewegen konnten. Im senkrechten Abstand von 25 cm wurden sechs elektrische Glüh¬ birnen mit zunehmender Stärke stufenweise montiert. Auf diese Weise konnte ein Gefälle der Lichtintensität erreicht werden. Zur Anwendung kamen Glühbirnen von 16,5, 25, 40, 60, 75 und 100 Watt. Zur Kontrolle wurde das eine Behälterende von der direkten Lichteinwirkung abgeschirmt. Die Versuchstiere gelang¬ nach 24 Stunden zur Auszählung. Imagines. Für die flugfähigen Imagines kam ein Holzgefäss von 1.40 m Länge, 10 cm Breite und 8 cm Höhe zur Anwendung. Als oberer Abschluss diente eine Glasplatte, welche das ungehinderte Beobachten ermöglichte. Als Lichtquelle diente eine elektrische Glüh¬ birne von 40 Watt, im Abstand von 20 cm ; ihr Standort war an einem Ende des Holzgefässes, so dass eine gerichtete Lichtstrahlung ten entstand. Resultate Culex pipiens. Larven (IV. Stadium); (Tabelle Nr. 40). Das Minimum der Larven¬ zahl liegt deutlich bei der niedrigsten Lichtintensität, d. h. beim abgeschirmten Bereich der « Lichtorgel ». Die Anzahl der Versuchs¬ tiere nimmt ungefähr linear zu, um am Schluss durch leichtes Anstei¬ gen ein Maximum von 34 % aller Larven zu erreichen (vergl. Tabelle Nr. 40). Durch andere, ähnliche Versuche konnte die positive Photo¬ taxis der Larven bestätigt werden. Phototaxis der Larven n = von Culex pipiens Tabelle Nr. 40 70 Datum Dunkelheit 16,5 W 25 W 40 W 60W 75 W 100W 1.9.47 2.9.47 10 2 10 5 10 7 10 9 10 11 10 14 10 22 Puppen (Tabelle Nr.41). Auf dieselbe Weise wurden die Puppen auf ihr phototaktisches Verhalten geprüft. Aus den beobachteten Zahlen ergibt sich ein vermehrtes Ansteigen der Puppenzahl gegen die höhere Lichtintensität. Die positive Phototaxis der Puppen ist 0081 74.9.42 0081 74.9.32 mutaD ,74.9.22 :nnigeB BB gnuthcirthciL 74.2.81 74.2.71 mutaD evruK ereitshcusreV AA 18 19 34 3 72% 6,2 % . 41% h tiehleknuD 00.81 n n 1 4 5.61 n 2 7 = 2 4,2 % 4% 9% W 4.2 % 8,4 3 der n 4 2 50 sixatotohP 1 : 1 5 25 n 3 2 nevraL $ 4% 11% W von 4.2 % 6.2 4 A. 1 2 n 1 3 5 40 % 4.2 2.1 % 4% 6.5 W n 3 1 6 % 2 3 6.2 2,1 sin epilucam 0080 48 % 8% W 6.5 60 n 2 0 .rav 7,07 0091 tieZ = 0 % 4,2 7 1 8 0 2 n : 75 0 4% W 17% : % 4,2 '8 17° 0 3 n C 9 1 4 % r. 6.2 0 % 100 4% 44 2.1 9% W Nr. 1 42 % 10 Nr. n 24 F. ellebaT eaessem rutatrieepkmgeitthschuceufstrfeuVL 001—09 6,41 74.2.81/71 sixatotohP mutadshcusreV von 0,05 ellebaT ineiptp xeluC BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER Phototaxis der Puppen n = von STECHMÜCKENARTEN 107 Culex pipiens 50 Stück Tabelle Nr. 41 Datum Dunkelheit 16,5 W 25 W 40 W 60 W 75 W 100W 1.9.47 2.9.47 7 0 7 7 1 0 7 1 7 4 7 14 8 28 mit dem Maximum von 57 % noch ausgeprägter als bei den Larven mit maximal 33 %. Imagines. Überwinterte Weibchen (Tabelle Nr. 42). Sämtliche Versuchstiere wurden im Abteil 10 zu Beginn des Versuches ein¬ gesetzt. Schon nach wenigen Minuten verteilten sie sich in die ein¬ zelnen Abteile. Nach 13 Stunden befanden sich ca. 71 % am licht¬ nahen Ende der Versuchsapparatur. Imagines. Einwinternde Weibchen : Beobachtungen an der Uberwinterungsplätzen zeigten eine deutliche negative Phototaxis, indem die sich einwinternden Weibchen stets in dunkle (und feuchte) Räume sich begaben. Dies geschah hauptsächlich in den Monaten September-Oktober. Folgender Laborversuch erläutert die Verhältnisse in dieser Beziehung. Die Versuchsbedingungen waren mit 90—100 % r. F. und 19° C ungefähr konstant. n = 50 Versuchsdatum: 17.11.47. Tabelle Nr. 43 Zeit 1 2 3 4 5 6 7 8 9 to 0800 1000 1200 6 2 2 3 1 0 5 3 I 6 2 0 5 2 6 1 4 8 2 7 7 4 5 9 15 7 11 25 Lichtrichtung 1 0 _>. Sommermücken. Nüchterne Weibchen: Als eigentliche Dämmerungs¬ und Nachttiere zeigten die Weibchen während den Abendstunden ihre grösste Aktivität. Bei hohen Lichtintensitäten (am Tage) sind sie negativ, bei niedern (in der Dämmerung) aber positiv photo¬ taktisch. Freilandbeobachtungen zeigten während des Sommers regel¬ mässig diese Eigenschaft. evruK AA BB gnuthcirthciL 28 74.3.21 74.3.11 0080 0302 mutaD mutaD 0081 74.9.52 ereitshcusreV tieZ = 16 17 n ? 12 0,75 1 40% % 6,06 tiehleknuD 30 3 1 2 n 3,6 % 3 5,61 1 2 n W 3,6 % 7,2 3 10% sixatotohP = : 3 0 0 n 25 4 0 0 % W 10% neppuP n 7,01 2 1 n 74.3.21/11 mutadshcusreV retretniwrebü sixatotohP A. 7,2 % 3,6 5 4 40 nehcbieW 1 2 n von 3,6 % 7,2 6 A. 13% W sin epilucam von 3 I 0 n 60 % 0 3,6 7 W 10% sin epilucam .rav der 0 1 n 2 0 % 3,6 8 75 1 0 n 7% W 3,6 0 % 9 3 3 4 % 10 46 45 10% w Nr. 100 Nr. n 7,01 2,41 ELLEBAT ellebaT eaessem BIOLOGIE UND VERBREITUNG STECHMÜCKENARTEN EINIGER Sommermücken. Blutgesogene Weibchen 109 Aus Freiland- und Labor¬ dass sie während der in dunklen Räumen verbleiben. : beobachtungen geht übereinstimmend hervor, Praeovipositionszeit stets Anopheles maculipennis var. messeae. Larven (IV. Stadium) ; (Tabelle Nr. 44). Die wiederholt durch¬ geführten Experimente an Larven von messeae zeigten jeweils dasselbe Bild der Lichtflucht. Tabelle Nr. 44 veranschaulicht die vorgefun¬ denen Verhältnisse. Zu Beginn des Versuchs wurden 46 Larven auf das Gefäss gleichmässig verteilt. Bei der ersten Kontrolle nach ca. 6 Stunden fanden sich am abgeschirmten Ende 19 Larven (=41 %) ein, während der lichtexponierte Teil nur geringe Prozentwerte aufwies. Nach 24 Stunden ergab die Kontrolle im Prinzip ein gleiches Bild. Von den 25 noch nicht zur Verpuppung übergegangenen Larven befanden sich 18 Exemplare (= 72 %) an der unbelichteten Stelle, während sich der Rest der Tiere ziemlich gleichmässig auf den übrigen Teil der Versuchseinrichtung verteilte. Das Resultat ist schwierig zu deuten, da Anopheles maculipennis var. messeae nach andern durchgeführten Versuchen grössere An¬ sprüche an die Belichtung als zum Beispiel Culex pipiens stellte. Zu erwarten wäre*also eine noch ausgeprägtere positive Phototaxis. Für das gegenteilige Verhalten könnte möglicherweise die Zusammen¬ setzung des verwendeten Lampen-Lichtes verantwortlich gemacht werden. Es wäre interessant, diese Verhältnisse noch einer ein¬ gehenderen Prüfung zu unterziehen. Puppen (Tabelle Nr. 45). Die negative Phototaxis kommt auch Entwicklungsstadium zum Ausdruck. 40 % der frisch geschlüpften Puppen befanden sich im unbelichteten Bereich des in diesem Wasserbehälters. Imagines, überwinterte Weibchen : Aus den Beobachtungen geht deutlich hervor, dass überwinterte Weibchen stark positiv photo¬ taktisch sind. Die von ungefähr gleichen Versuchsbedingungen erhaltenen Werte sind in der Tabelle Nr. 46 detailliert zusammen¬ gestellt. C. Strahlung und Eiablage Die Mehrzahl der Culiciden zeigt die grösste Aktivität in der Morgen- und Abenddämmerung und während der Nacht. Viele der wichtigsten Lebensfunktionen gelangen in dieser Zeit zur Ausfüh¬ rung, wie Blutaufnahme, Kopulation, Eiablage und Ortsveränderung. Manche weitere Tätigkeit ist ebenfalls mehr oder weniger vom Helligkeitsgrad der Umgebung abhängig. 110 WILLI BUTTIKER BRUES (100) veröffentlicht einige Beobachtungen an Aedes aegypti, wonach eine Eireifung nur bei intermittierender Belichtung der Weibchen möglich sei. Andere Literaturangaben sind mir über dieses Problem nicht bekannt geworden. Methode Die vorliegenden Versuche an A. maculipennis var. messeae wurden speziell bezüglich dem Einfluss des sichtbaren Lichtes auf die lege¬ reifen Weibchen durchgeführt. Bei der Anordnung der Versuche wurden 3 Gruppen zu je 20 Weibchen gebildet, die verschiedener Belichtung ausgesetzt waren. Das Material war von gleicher Herkunft und die Ovarien waren bei allen Weibchen im gleichen Reifezustand. Für die Belich¬ von 25 Watt im Abstand von 10 cm benützt. Sämtliche Experimente wurden im Thermostat bei 22° C durchgeführt. Die täglichen Belichtungszeiten waren bei den einzelnen Gruppen wie folgt : tung wurde eine elektrische Glühbirne a) b) c) 24 Stunden pro Tag (Tabelle Nr. 47, Kol. 1) 12 Stunden pro Tag (Tabelle Nr. 47, Kol. 2) 0 Stunden pro Tag (Tabelle Nr. 47, Kol. 3) Die Weibchen wurden in Präparategläschen von 10 2 cm Durchmesser während der Beobachtungszeit die Luftfeuchtigkeit annähernd 100 % betrug. cm Länge und gehalten, wobei Resultate Die detaillierten Versuchsresultate der Belichtungsversuche sind in der Tabelle Nr. 47 aufgeführt. Kolonne 1 enthält Angaben über die Weibchen, welche während täglich 24 Std. belichtet wurden. Es erfolgte vom 29. Juli bis zum 13. Aug. 1947 keine Eiablage; die Weibchen starben bis zu diesem Datum, also innerhalb von 16 Tagen, ab. In der Kolonne 2 sind die Angaben über Weibchen, die je 12 Stun¬ den abwechselnd dem Licht und der Dunkelheit ausgesetzt wurden. Nach 4 Tagen wurden die ersten sechs Eigelege vorgefunden. Bei der nächstfolgenden Dunkelperiode kamen weitere 10 Gelege zur Ablage, und die letzten 2 .Weibchen legten ihre Eier erst nach 6 Tagen 1. Insgesamt starben 2 Weibchen. Kolonne 3 enthält die Beobachtungsresultate der in völliger Dunkelheit gehaltenen Weib¬ chen. Nach 4 Tagen wurde die überwiegende Mehrzahl der Gelege nur 1 Wie weit der Barometerdruck schwer entscheiden. an dieser Verzögerung mitbeteiligt ist, lässt sich ellA 8 Im zu 2 ; .tot .tot egalba remmI neznag den 2 die ,nebah enho .egalba tulB nehc tats remmI in 17 eniek ? Ei¬ Ei¬ ¬bieW hcon reiE dnis hcon nohcs eniek tgeleg nohcs .nebrotseg nehcbieW .nebrotseg ,nehcbieW eretiew . n e b r o t s e g nehcbieW .thcarbrev ¬omrehT .etnemirepxE .)sdnenbnai(gneeBgos,esgdnebA der 8.5/.4 8.4/.3 8.3/.2 7.92 7.92 negnukremeB nehcbieW ennoloK tethcileb gidnäts 1 $ 10 6 tulB mutaD smnepilucam ? .tnnak .tot .negelegiE .tot hcoN 2 1 1 thcin dnurG be¬ mit nehcnbeihecWbieW nehcbieW .tgelegba in der ge¬ egeleG elamron nebah nehcbieW eretiew .tedlib egelnegeihEcbeileaWmron nebah 2 negoseg nehc tats .t.hectanrebmrievrepxE ¬omrehT der ¬bieW der 3.8 in auf $ 8.3/.2 7.92 7.92 ennoloK .eaessem .rav .)sdnenbnai(geB ,sdnebA negnukremeB gnuthcileB ednereit imretni ssulfniE A. 1 19 den der .egeleG .ned .etnem tulB mutaD gnuthcileB von die 3 Nr. in ¬rev ¬nufegrov egeleG tatsomreh.Tthcarb ¬irenpexEhcbieW .)sdneba( negosengnigeB negnukremeB tiehleknuD regillöv ennoloK ellebaT egalbaiE 8.31 8.31/.21 8.11/.01 8.01/.9 8.9/.8 7.92 7.92 mutaD 47 112 WILLI BÜTTIKER den Weibchen abgegeben (19 Stück) ; kurze Zeit darauf erfolgte Ablage des letzten Geleges. Die Sterblichkeit betrug 0 %. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei völliger Dunkel¬ heit die Eiablage am besten ist, während bei andauernder Einwir¬ kung des Lichtes die Legetätigkeit verhindert wird. Die abwechselnde Belichtung hat eine kleine Verzögerung des Hauptablagetermins zur Folge. von die 4. Der Einfluss des Luftdruckes Die Kraft, welche wir als Druck des umgebenden Mediums ist das Gewicht der Atmosphäre, des Wassers oder des Bodens auf das Tier. Der atmosphärische Druck wechselt mit den allgemeinen atmosphärischen Verhältnissen an einem bestimmten Ort. Die grössten Druckunterschiede werden aber durch Höhen¬ differenzen hervorgerufen. Der Luftdiuck kann mit Hilfe des Queck¬ silberbarometers gemessen werden, doch ist dabei die jeweilige Umgebungstemperatur zu berücksichtigen ; Barometer mit luftleerer messen, Dose sind davon weitgehend unabhängig. Es ist schwierig zu unterscheiden zwischen dem direkten Ein¬ fluss des Druckes und der Wirkung anderer mitbeteiligter Faktoren. Durch die Druckverminderung wird z. B. auch der Gasdruck des Atmungssystems verändert ; die meisten Untersuchungen zeigen die Beeinflussbarkeit der Entwicklung durch Druckveränderungen der Atmungsluft (CHAPMAN, 10). Greenwood (28) experimentierte mit Larven von Cossus cossus, indem er sie dem atmosphärischen Druck von +25 und —30 mm während 20 Minuten im ersten und 2 Stunden 40 Minuten im zwei¬ ten Falle aussetzte. Diese Larven verpuppten sich normal, nachdem sie in die früheren Verhältnisse zurückgeführt wurden. Der Autor schliesst, dass die Fähigkeit, einen grossen Druckwechsel zu über¬ dauern, mit der Tracheenatmung zusammenhängt. Versuche mit Fliegen, Schmetterlingen, Käfern u. a. ergaben, dass selbst ein Luftdruck von Vio ooo mm während 90 Sekunden ertragen werden kann. Beobachtungen an Corethra, Chironomus u. a. gehen dahin, dass mehrere Atmosphären (at) ertragen werden kön¬ nen, und dass auch ein rascher Druckwechsel auf das Schlüpfen keinen Einfluss hat. Es gibt einige Anhaltspunkte, dass sich die Lebensäusserungen vieler Insekten unter barometrischen Depressionszuständen steigern. Verschiedene Autoren weisen auf die besonders grosse Aktivität blutsaugender Dipteren vor Gewitterregen hin (WELLINGTON, 91). Genaue Beobachtungen und Experimente wurden über den Einfluss der Luftdruckabnahme auf die Länge des Puppenstadiums und auf das Schlüpfen der Puppen von Gross- und Kleinschmetter¬ lingen durchgeführt. Es geht daraus hervor, dass ein gleichmässiger, BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 113 normaler Luftdruck, der während des ganzen Puppenstadiums wirkt, dieses verlängert, während ein anhaltend verminderter Luftdruck dasselbe beträchlich verkürzt (UvAROV, 90). So dauert bei Pieris rapae das Puppenstadium bei einem Druck von 710—728 mm nur 9 Tage, während es normalerweise 15 Tage beträgt (760 mm). Die Verkürzung der Entwicklungszeit beträgt demnach 40 %. Das Schlüpfen der Imagines bei Lepidopteren findet in den meisten Fällen nur bei fallendem Barometerdruck statt. Eine Druck¬ verminderung von 1 mm soll schon ausreichen, das Auskommen eines schlüpfreifen Falters zu erzielen. Die Wirkung des Luftdruckes soll nach PlCTET (67) eine rein mechanische sein : innerhalb der Puppen¬ hülle ist das fertig ausgebildete Insekt solange unfähig diese zu zer¬ sprengen, bis eine Druckdifferenz einen relativ höhern Druck der Körperflüssigkeit schafft. Über den Einfluss des Barometerdruckes auf die Eiablage bei Dipteren, spec, bei Culiciden, liegen ebenfalls Beobachtungen vor. (Marshall, 46). Übereinstimmend geht daraus hervor, dass bei Depressionen die Eiablage besonders zahlreich erfolgt. Parmann (66) berichtet, dass verschiedene Fliegenarten in einen Zustand von Nervosität geraten, sobald der Barometer druck zu fallen beginnt. Er zitiert das Beispiel von Stomoxys calcitrans und Musca domestica, welche vor einem Sturm in grosser Menge vor¬ handen waren, während nachher keine mehr beobachtet werden konn¬ ten. Allerdings ist damit nicht bewiesen, dass der Luftdruck die alleinige Ursache dieses Verhaltens war. A. Luftdruck und Entwicklungsdauer Bei den durchgeführten Experimenten sollte vor allem der Ein¬ fluss des Luftdruckwechsels auf die Entwicklung der Eier, Larven und Puppen festgestellt werden. Meines Wissens existieren keine Untersuchungen über den Einfluss des Luftdruckes auf die Ent¬ wicklungsgeschwindigkeit der Jugendstadien bei Culiciden. Im vorliegenden Kapitel werden die einzelnen Stadien von Culex pipiens und z. T. von Anopheles maculipennis var. messeae «iner näheren Prüfung unterzogen. Methode Die Versuchsapparatur bestand aus zwei Glas-Rezipienten, «inem Barographen und einer Wasserstrahlpumpe, welche eine Depression bis zu 40—50 mm Hg. resp. 680 mm erzeugen konnte. Die Versuchsanordnung für Imagines ist aus Abb. 40 ersichtlich. Für die Experimente an den Larven und Puppen wurde die Anordnung etwas modifiziert, indem an das T-Rohr (Abb. 40, 3) ein Verbindungsschlauch zu einer Flasche geführt wurde. Dieser s 114 WILLI BUTTIKER Q) ® Abb. 40. 1, Gefäss für Imagines. Versuchsapparatur für Luftdruckexperimente. 4, Zuleitung 3, Zweigstück des T-Rohres. 2, Gefäss für Larven und Puppen. zur Wasserstrabipumpe. 5, Rezipient I. 6, Barograph. 7, Rezipient II. — — — — — — — — Glasbehälter befand sich im Thermostaten (22°) und enthielt die Larven und Puppen. Die Druckschwankungen im Verlaufe des Versuches konnten dem Papierstreifen der Barographentrommel entnommen werden. Resultate Eier von A. maculipennis var. messeae. Zwei Eigelege zu je 150 Eiern kamen zur Untersuchung. Das eine wurde einem Unterdruck von 25—30 mm ausgesetzt, während das andere als Kontrolle bei normalem, lokalen Barometerdruck (Zürich ca. 730 mm) zur Beobachtung kam. Es resultierten in beiden Fällen die gleichen Entwicklungszeiten, wie dies aus nachfolgender Tabelle Nr. 48 hervorgeht, sodass von einem messbaren Einfluss auf die Entwicklungszeit nicht gesprochen werden kann. Die Entwick¬ lungsdauer von 2,5 bis 3 Tagen entspricht dem normalen Wert bei einer Temperatur von 22° C (vergl. Abschnitt « Temperatur und Entwicklung »). Tabelle Nr. 48 Eier bei 25—30 (700—795 mm mm Depression Hg) 2,5-3 Tage Kontrolle (ca 730 mm) 2,5-3 Tage BIOLOGIE UND Larvenstadien von Die bei 30 gegenüber den VERBREITUNG EINIGER 115 STECHMÜCKENARTEN Culex pipiens. Depression durchgeführten Versuche zeigten mm Kontrolltieren annähernd gleiche Resultate. Die Schlüpfvorgänge waren bei allen Tieren normal. Kleinere Unter¬ schiede in der Entwicklungszeit können auch auf Differenzen in der Ernährung zurückgeführt werden. Wie an anderer Stelle gezeigt wird, spielt die Nahrungsquantität für die Entwicklungsdauer eine Rolle. Das Mass der zeitlichen Streuung in der Entwicklungszeit sämt¬ licher Larvenstadien ist zum Teil gross, so dass eigentlich nur Mit¬ telwerte verglichen werden können. grosse Tabelle Nr. 49 Larven bei 30 mm (700—705 Depression Hg) Kontrolle (ca 730 mm 8—8,5 Tage Puppen von Hg) mm 8—8,5 Tage Anopheles maculipennis var. messeae. mm (Hg-Säule : 695—700 mm). 40 frisch¬ die nicht über 8 Std. alt waren, wurden in zwei Gruppen zu je 20 Stück getrennt. Die erste Gruppe kam in das Gefäss mit einem Unterdruck von ca. 25 mm, während die zweite dem normalen Barometerstand ausgesetzt wurde. Die Versuchstem¬ peratur betrug jeweils 22° C, wobei folgende Werte resultierten Druckdifferenz : 30^-35 geschlüpfte Puppen, (Tab. 50) : Tabelle Nr. 50 Beginn des Versuches : Puppen bei 695—700 13.8.47 «? 0800 2,5 Tage mm ? 3 Tage Kontrolle (ca. 730 mm) ? S 2,5 Tage 3 Tage Die verschiedenen Entwicklungszeiten für Männchen und Weib¬ chen entsprechen den Werten der Entwicklungsversuche im Zusam¬ menhange mit der Temperatur. Die Entwicklungszeit der Männchen ist bei den Culiciden kürzer. Der Schlüpfvorgang war in allen Fällen normal. 116 WILLI BUTTIKER Verglichen mit den eingangs erwähnten Experimenten an Schmet¬ terlingen (Uvarov, 90) ergibt sich ein grosser Unterschied, da die Culicidenpuppen im Gegensatz zum entsprechenden Stadium bei Lepidopteren nicht werden können. zur Verkürzung der Entwicklungszeit veranlasst Druckdifferenz : 680 mm (Hg-Säule : 40—50 mm). Die Versuche wurden mit einer modifizierten Apparatur wiederholt, indem an Stelle des Barographen ein Quecksilbermanometer verwendet wurde. Der Luftdruck von 40—50 mm Hg-Säule wirkte auf 20 Puppen ein ; bei gleichen Temperaturverhältnissen, aber Normalbarometerdruck (730 mm), standen vergleichsweise ebenfalls 20 Puppen zur Ver¬ fügung. Es zeigten sich bei den Puppen schon nach einigen Stunden ungewöhnliche Schwimmbewegungen im Depressionsgefäss. Nach 1,5 Tagen wiesen einige Exemplare typische Ermattungsanzeichen auf. Während die Kontrolltiere sich normal weiter entwickelten, starben die ersten Puppen des Unterdruckgefässes nach ca. 1 % Tagen, die letzten bis zum Ende des dritten Tages. Sie lagen mit ausge¬ streckten Abdomen unmittelbar unter der Wasseroberfläche. Es geht daraus hervor, dass ein Druckunterschied von ca. 680 mm eine 100-prozentige Mortalität bewirkt. B. Luftdruck Culex pipiens : und Eiablage Weibchen. Druckdifferenz : 25—35 mm. Die Versuche mit C. pipiens blieben erfolglos, da die Weibchen im Rezipienten (Abb. 40, 5) in keinem Falle zur Eiablage schritten. Die Anzahl der befruchteten und mit Blut vollgesogenen Weibchen betrug 25. Sie starben jeweils nach durchschnittlich 8—9 Tagen ab, ohne die Eier vorher abgelegt zu haben. Die Gründe zu diesem Verhalten sind mir nicht bekannt, doch vermute ich, dass die Luftfeuchtigkeit infolge Wasserver¬ dunstung in der Brutschale zu hoch und dass der Raum des Rezipien¬ ten als künstlicher Brutort zu klein war. Anopheles maculipennis var. messeae ; Weihchen. Druckdifferenz : 25—35 mm. Die Weibchen dieser Art verhielten gleichen Versuchsbedingungen ganz anders. 21 befruchtete Weibchen, welche frisch Blut aufgenommen hatten, wurden in den Rezipienten eingeschlossen und einer Depression von 25—35 mm ausgesetzt. 12 Tiere fanden als Kontrollexemplare Verwendung. Eine deutliche Vorverschiebung des Eiablagetermins konnte bei den Weibchen des Unterdruckgefässes festgestellt werden (Tab. 51) : sich bei BIOLOGIE UND VERBREITUNG Blutaufnahme am EINIGER 117 STECHMÜCKENARTEN 30.7.47 abends oder nachts Tabelle Nr. 51 Eier abgelegt Druckdifferenz 25—30 am Im Gegensatz zu C. pipiens lässt sich also A. maculipennis den beschriebenen unter mm 0 12 ? 15 ? 6 S 1./2.8.47 2./3.8.47 messeae Kontrolle 730 mm Versuchsbedingungen zur var. Eiablage bringen. C. Weitere Beobachtungen über auf Culex pipiens : den den Einfluss des Luftdruckes Eiablagetermin Weibchen. Frühjahr 1946 fiel mir die Tatsache um einige Tage verspätet hatten. Die näheren Verhältnisse ergeben sich aus der Bei den Laborzuchten im auf, dass sich die Culex-Weibchen mit der Eiablage Tabelle Nr. 52. Tabelle Nr. 52 Anzahl Weibchen 3 2 I 2 2 2 Blut gesogen am Eiablage Diff. in am I./2.4.1946 2./3.4.1946 3./4.4.1946 4./5.4.1946 8./9.4.46 (10 Gelege) 5./6.4.1946 9./10.4.I946 15.9.1946 Tagen 7 6 5 4 3 5 Eizahl ca. 120 200 180 200 200 250 Wirksamer Barometer¬ druck, maximal 8./9.4.1946 mit 4,9 mm In der Nacht vom 8. auf den 9. April 1946 wurden also 10 Eigelege auf die Wasseroberfläche abgelegt. Die Differenz variiert zwi¬ schen 7 und 3 Tagen bei gleichen Temperaturverhältnissen. Die wie dies auch aus andern Beobachtun¬ Dauer von 3 Tagen kann als minimale Praeovipositionszeit angesehen wer¬ gen hervorgeht den. Für A. maculipennis führt Marshall (46) in seinem CulicidenWerk eine Praeovipositionszeit von 4—10 Tagen an, welche jeweils von den atmosphärischen Druckverhältnissen abhängig ist. — — V. UND DIE RASSEN IHRE VON A. VERBREITUNG MACULIPENNIS IN DER SCHWEIZ 1. Die historische Entwicklung des Rassenproblems Sergent (78) vermutete schon 1903 gewisse Unterschiede in Grösse und Gewohnheiten zwischen algerischen und französischen maca/ipenms-I ndividuen. Roubaud (69) als erster hatte die Idee, dass bei dieser Art verschiedene Rassen vorkommen. Er trennte sie in eine zoophile und eine anthropophile Rasse und wollte morpho¬ logische Zusammenhänge (Zahl der Maxillenzähne) feststellen. Diese Vermutungen wurden aber später widerlegt. Praktisch zur selben Zeit folgerte Wesenberg-Lund (92), dass der Wechsel vom weide- zum stallgefütterten Vieh in Dänemark eine Modifikation der Gewohnheiten der Anophelen mit sich brachte. Im selben Jahr vermutete der gleiche Autor, dass man annehmen könne, eine Rasse vor sich zu haben, die den Menschen nicht sticht. Falleroni (20) beobachtete 1922 an Anopheles maculipennis, dass die Eier von verschiedenem Aussehen waren (grau und dunkel), die Weibchen dagegen waren morphologisch nicht zu unterscheiden. Falleroni erklärte, dass die Unterschiede bei den Eiern konstant wären und dass sie eine Trennung der beiden Rassen ermöglichen würden. Dies führte zur Bezeichnung A. maculipennis var. messae Fall, (graue Eier) und A. maculipennis var. labranchiae Fall, (dunkle Eier). Van Thiel (86) beobachtete in Holland, dass Anopheles maculi¬ pennis Verschiedenheiten in der Grösse zeigten, je nachdem sie verseuchten oder malariafreien Gebieten kamen. SwELLENGREBEL (82) und seine Schüler zeigten, dass die körper¬ lichen Unterschiede von A. maculipennis holländischer Herkunft nicht auf äussere Einflüsse zurückzuführen sind. Als Folge weiterer Untersuchungen nannte VAN Thiel (85) 1926 die kurzgeflügelte « holländische » Rasse Anopheles maculipennis var. atroparvus VAN Thiel. Später schlug Falleroni vor, diese Rasse als basilei zu bezeich¬ nen ; aber dieser Name wurde nicht beibehalten. aus BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 119 Hackett und MiSSIROLl (56) wiesen auf die Zusammenhänge zwischen macu/ipenms-Rassen in malariafreien und malariaverseuch¬ ten Gebieten hin, was zur Abtrennung weiterer biologischer Rassen führte, nämlich A. maculipennis A. maculipennis var. var. Fall. 1926 labranchiae Fall. 1926. messeae HACKETT und Martini wiesen auf die Notwendigkeit hin, weitere Bestimmungsmerkmale als nur die Unterschiede am männlichen Kopulationsapparat zur Verfügung zu haben. La Face (18) führte morphologische Untersuchungen an Larven der von Falleroni beschriebenen Rassen durch und zeigte die Möglich¬ keit, gewisse Merkmale an den Larven für die Rassengliederung zu verwenden. RoUBAUD und seine Mitarbeiter legten dar, dass in der Natur auch Bastarde vorkommen können (typicus und atroparvus). De Buck und SwELLENGREBEL nahmen an, dass die von Fallebeschriebenen Eier aus Italien mit den holländischen morpho¬ logisch identisch seien. Die Rassen typicus und messeae bilden zusam¬ eine Gruppe der gestreiften Eier, während labranchiae und men atroparvus der Gruppe mit gefleckten Eiern angehören. Falleroni beobachtete unter « messeae »-Eiern vollständig dunkel¬ gefärbte, wobei die gefleckten Partien fast ganz verschwanden. Diese Varietät wurde von Hackett (29) als « melanoon » bezeichnet, deren schwarze Eier sich von den schwärzlichen A. bifmeatus-Eiern durch die netzartige Oberfläche unterscheiden. Eine Lokalrasse von A. maculipennis wurde 1934 von RoUBAUD (69 b) aus der Normandie beschrieben, die sich biologisch ähnlich wie atroparvus verhält und als maculipennis var. fallax bezeichnet wurde. RoUBAUD (70) beschrieb ebenfalls eine neue Rasse von RONI Marokko, A. maculipennis sicaulti, welche dem Eitypus entsprechend in die Nähe von labranchiae gehört. MiSSIROLl (57) fand im selben Jahr in Sizilien ebenfalls eine neue Rasse, welche er als « pergusae » bezeichnete und Ähnlichkeit mit labranchiae aufweist. Schliesslich stellten RoUBAUD und Treillard (71) eine neue maculipennis-Rasse in Portugal fest, die mit atroparvus verglichen werden kann, sich aber durch die Schwimmkammer und den Schwimmkammerindex unterscheidet. In der Tabelle Nr. 53 sind die Merkmale der verschiedenen Rassen nach HACKETT und MiSSIROLl (30) zusammengestellt. um d. dex ca. 17. : als .tlek I vom tnemgeS nelhartS .53,0 raaH .53,0 ¬mmiwhcS nnreelmhamratkS ,nez :xed : ca. d. bis mit .004,0 dex 62,0 n¬nrierdenämblaaksmreviswnhacrST hcon bei elknud als ; tsben den .nekcelF u a r g l e k n u D nremmak xedninerlehmamratkS der 20. 2 nella 7291 6291 6291 8191 inorellaF asseM eaihcnarbaL suvraportA inorellaF sucipyT leihT negieM Van II. -kiwtne gidnätslroavanhuramlaP rem¬nmiarkemmmiawkhmcSiwhcS , t k c e l f e g hcilnuärB ¬nirem akm iwhcS raah 14. ,dneh iewZ .netsroB redo ; und ererhem ezruk tes ein I I als vom vom II. II. wie etsroB raaH raaH .raaH hcilnhä tnemgeS von raaH rhaJ rotuA der esiew ,mag ,magonets ,lihpooZ .manydoreteh 1 vom II. und und des des des ¬liet .noitanrebihimeS -onets fpmuts eressuÄ .legülF egnaL .gnal etsroB reba ,lihpoporhtnA ¬.eltesgnüiletFlzltaipssengeuhzectrdlelesiitshsuceÄSg -ramlaP.tlekciwttnneemgeS ¬.rnaekwcheclsF negi,kucaerglleH snehcdlihcS ¬redeifeg .lnhöweg .magyrue ,lihpooZ nevraL reiE essaR sin epilucam.A elamkremnes aR nenedeihcsrev gnus afnem asuZ elknud -.whcS .nredna tnemgeS r¬emsmsöirwghcS ,u,arregdlnläeBH snehcdlihcS gidnätsl ovnu.tlekciwtne egnal ,zruk hcan eressuÄ TTEKCAH etludA etsroB fpmuts .manydoreteh .legülF ehcsigoloiB ,magyrue ,lihpooZ Nr. 53 elamkreM ellebaT ,)03( .tzrükeg lLORlSSlM den : neloP ettiM 5391 6391 DUABUOR UORISSlM DUABUOR ttekcaH allaF itluaciS easugreP icanruobmaC bplahuS siweL 5391 DUABUOR noonaleM 6391 4391 ttekcaH drallierT und dex mit Der eaihc : reba zu .nih den .ttalg der der von ¬ieb .04,0 4391 und ginew .shucvirlanphoräta,ttkäcteelifreaGV .nekcelF uarg ,kcid .3,0 ¬-nar.nbtaiflireertmtsäetgaekinrmaaVribwmhecMS ,hciltuednu rneepkrcöekliEF dex ehan ,gid raaH raaH nehciltued,hcilnhä 1 1 des des : II. gimröfnedaf.tletsär ¬ni.r9e2m.0a-k42m,0iwhcS II thcin des II. ve¬ ¬ieb ¬nätsl,lgoivtnruarasmeltanpemgeS ¬lap thcin I ezruk eressuÄ -lap se.tgintermagreaSm dnemhdenneudzrew,uarreglnkensuidE se.tgintermagreaSm ¬¬smämmilweghecrSnxue,dtnkncaierlrfebemgmmeaMk .n,ezgroazwrhebcüS raaH sig des ,mag .legülF etsroB am nressuä eressuÄ des zu¬ .snehcdlihcS netztipseg lieT etsroB ehcälfrmeebgOikcel,ezirvawhcS zteN mit gnerts .eaihc der .manyd ,tläitehiproapVorhtnA ,tztipseguz snehcdlihcS rheS .manydomo,hlihpooZ ¬on e t s -na r b a l hcilnhä ¬omoh .manydomoh ,magonets ,lihpooZ .lihpooZ 122 WILLI 2. Neue BÜTTIKER Gesichtspunkte des Rassenproblems In der neueren Culiciden-Literatur ist diese Unterscheidung übernommen worden ; allerdings variiert darin die Anzahl der genannten Rassen. MARTINI (52) und ElCHLER (15) beispielsweise möchten systematisch diese Rassen z. T. als selbständige Arten ein¬ reihen. ElCHLER definiert, dass die « Art » eine Gruppe sehr ähnlicher Individuen ist, die sich in der Regel in der Lebensweise ähnlich ver¬ halten, sich von andern in derselben Gegend lebenden verwandten Arten abtrennen und sich nicht zu bastardieren pflegen. Im Gegen¬ satz dazu bezeichnet man als Unterarten oder Rassen solche nächst¬ verwandte Formen, die zu einer Art gehören, aber durch geogra¬ phische Trennung isoliert sind und dies auch an äusserlich erkenn¬ baren Merkmalen zeigen. Neue Art- und Rasse-Einteilung, in 1. Anlehnung an Anopheles typicus (Meigen) (= maculipennis ElCHLER (15). sens, strict.), Gebirgs- form. Frühere Bezeichnung A. maculipennis typicus (Meigen) oder A. maculipennis maculipennis (Meigen). Eine Aufteilung in verschiedene Rassen scheint nach neueren Untersuchungen (Weyer, 95) möglich. 2. Anopheles messeae (Falleroni). Rassegliederung A. : (Falleroni) (Mittel-, Nord- und OstEuropa). A. messeae subalpinus (Lewis und Hackett) (Balkanländer). A. messeae melanoon (Hackett). Weitere, noch nicht unterschiedene Rassen vermutlich in Osteuropa. Rassebastarde möglich. 3. messeae messeae Anopheles labranchiae (FALLERONI) Küstenform, Rassegliederung in Brackwasser. : A. labranchiae atroparvus (van Thiel) (Mittel- und Nordeu¬ ropa). A. labranchiae fallax (RoUBAUü) (Normandie). In die Nähe von atroparvus gehörend. A. labranchiae cambournaci (RoUBAUD und TreillARD) (Mit¬ telmeergegend). A. labranchiae labranchiae Spanien). (Falleroni) (Süd-Italien, Süd- BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN A. labranchiae sicaulti (Roubaud) (Marokko). A. labranchiae pergusae (MlSSIROLl) (Sizilien). von 4. 123 In die Nähe sicaulti gehörend. Anopheles elutus (Evans) Brackige Sumpfgebiete, gebiet, Griechenland. Mittelmeer¬ (elutus) steht den andern Arten und ist auch äusserlich gut zu unterscheiden (wenigstens für den, der sie kennt). In Deutsch¬ land kommt sie nicht vor ; in den Mittelmeerländern gehört sie zu den gefürchtetsten Malariaüberträgern, besonders in den brackigen Küstensümpfen Griechenlands, deren Salzwasser ihre Larven gut ertragen. Ob elutus wirklich identisch ist mit sacharovi, wie einige Autoren annehmen, bedarf wohl noch der Bestätigung. Der Name sacharovi ist älter und hätte daher das Vorrecht. Da beide aber aus ganz verschiedenen Gegenden beschrieben werden, sind es vielleicht verschiedene Rassen derselben Art. » Die Mücken der verschiedenen Anopheles-Rassen selbst sind nicht unterscheidbar, da die morphologischen Unterschiede zu minim sind, ihre Eier gehören aber deutlich verschiedenen Typen an. Am besten unterscheiden sich die Rassen aber durch die Lebens¬ gewohnheiten, wie Uberwinterungsmodus, Art der Eiablage, Stech¬ gewohnheiten, Ansprüche an den Biotop usw. Aus diesen Gründen könnte es sich um verschiedene echte Arten handeln. Eine Klarstel¬ lung' wird auch notwendig, weil z. B. die messeae aus verschiedenen Ländern nicht gleich aussehen, sondern entsprechend den einzelnen geographischen Arealen verschiedenen Untertypen entsprechen (Weyer, 95). Diesen Untertypen würden also die wirklichen geo¬ graphischen Rassen entsprechen. Von einer endgültigen Aufspaltung der maca/«/>enms-Gruppe ist deshalb meines Erachtens noch Umgang zu nehmen, da noch weitere morphologische Untersuchungen besonders der Eier aus verschiedenen Gegenden des gesamten durchzuführen sind. Verbreitungsgebietes Nach den Untersuchungen von UngurEANU und Shute (102) ist es neuerdings möglich, die Imagines des Formenkreises maculipennis anhand der Flügelschuppen zu Unterscheiden. Vergleiche an eigenem Material bestätigten die Resultate der beiden Autoren. Untersuchungen über den Chromosomensatz bei den verschie¬ denen Rassen könnten möglicherweise weitere Resultate liefern, die eine bessere Unterscheidung der Rassen ermöglichen. Die Detail¬ untersuchungen an den einzelnen macu/i/Senm's-Rassen verschiedener Herkunft sind noch zu wenig zahlreich, um ein endgültiges Urteil über sie zu bilden. Ich möchte deshalb in dieser Arbeit an der alten systematischen Einteilung festhalten. ElCHLER der (15) schreibt : « Diese Art macu/ipenms-Gruppe verhältnismässig fern — — 124 WILLI 3. Die BÜTTIKER Verbreitung der maculipennis-Rassen in der Schweiz Über die Verbreitung der Anophelen in der Schweiz veröffent¬ lichte Galli-Valerio eine Reihe von Beobachtungen. Besonders in einer Arbeit (23) berücksichtigte er das Verbreitungsgebiet von A. macalipennis, A. bifurcatus und A. nigripes. Dem wissenschaft¬ lichen Stand der damaligen macu/r'penrHs-Untersuchungen (1918) zufolge war es ihm unmöglich, Rassenunterschiede festzustellen. Diese Fundangaben dienten Gaschen (26) zur Errichtung einer Verbreitungskarte, welche durch seine eigenen Funde erweitert wurde. Von den ungefähr 11 europäischen maculipennis-Rassen sind aus der Schweiz deren drei bekannt, nämlich : messeae, melanoon, und typicus. Abb. 41. — a, Die Verbreitung von A. macalipennis in Europa (nach melanoon in Europa (nach messeae var. Christophers; II). Abb. 41. — b, Die Verbreitung von A. maculipennis, var. Christophers; II). Abb. 41. — c, von A. maculipennis Christophers; II). Die Verbreitung var. typicus in Europa (nach BIOLOGIE UND VERBREITUNG Fundorte von A. EINIGER maculipennis var. 125 STECHMÜCKENARTEN messeae in der Schweiz Tabelle Nr. 54 Nr. 1 Nähere Fundort Affoltern bei Zürich Imagines Bezeichnung des Fundortes aus Viehstall im Labor Eier ab¬ Fund¬ datum 17.4.47 gelegt. Eier und Larven in den umliegenden 2 3 4 5 Arlesheim/BL Brestenberg/AG Buchs/SG Büren a. d. A./BE 6 7 Bürliacker/AG Dietikon/ZH 8 Egelsee/ZH 9 10 11 12 13 14 Effretikon/ZH Gattikon/ZH Genf Katzensee/ZH Klingnau/AG Mauensee/LU 15 Rheineck/SG 16 Rheineck/SG 17 18 Rheinfelden/AG Oberkirch/LU 19 20 Sitten/VS La Sauge/VD 21 Spreitenbach/AG 22 23 Villeneuve/VD Wohlen/AG 24 Zürich Sümpfen häufig. Waldweiher. Hinter der Litoralzone des Hallwylersees In den Altwassern des Rheins. In den Altwassern der Aare, nur geringe Anzahl. Kleiner Teich in der Talsohle, sehr häufig Altwasser der Limmat, gegen Geroldswil, 11.5.47 10.5.47 30.5.47 18.5.47 veraigten Stellen, 25.4.47 sehr häufig. In der Randzone an spärlich. Weiher mit sehr starker Entwicklung Lemna mimor. Weiher oberhalb des Dorfes. Botanischer Garten. von Randpartien, nicht häufig Altwasser des Rheins gegen Koblenz. in der Seegegend, verbreitet. Hinter Litoralzone des Bodensees, in Ent¬ wässerungsgraben, sehr häufig. Im Altwasser des Rheins, in der Nähe eines Bauernhofes, Larven sehr häufig. Auweiher. Unmittelbar am Sempachersee in Entwäs¬ serungsgraben, verbreitet. Nebenfluss der Rhône. In den Ställen des Oekonomie-Gebäudes ; als überwinternde $. Sommermücken in ehemaligem Militärbunker, sehr häufig ; als Larven in Entwässerungsgraben, sehr Entwässerungsgraben häufig. In den umliegenden Kiesgruben, recht häufig. Entwässerungsgraben, Eier und Larven. Entwässerungsgraben an der Bahnlinie Wohlen-Bremgarten. Gartenanlage der Eidg. Techn. Hochschule Stadtzentrum. 10.5.47 24.4.46 21.6.47 15.6.45 28.4.47 10.5.47 9.6.46 2.5.47 2.5.47 15.8.47 9.6.46 7.47 7.3.46 20.5.46 7.4.47 II. 1946 30.7.47 126 WILLI Fundorte von BÜTTIKER A. maculipennis var. melanoon in der Schweiz Tabelle Nr. 55 Nr. Fundort 1 2 Aarau/AG Affoltern b/Zürich 3 4 Ariesheim/BL Aeschi/SO 5 6 7 Baldegg/LU Büren a. d. A./BE Dietikon/ZH Nähere Bezeichnung des Fundortes Altwasser der Aare, Schachen. Randtümpel des Katzensees, in den Ställen eines Bauernhauses, sehr häufig. Waldweiher oberhalb des Dorfes. Feuerweiher des Dorfes, mit typicus zusam¬ Fund¬ datum 28.4.46 17.4.47 11.5.47 18.5.47 men. Entwäss.-Graben am Baldeggersee, häufig. Im Altwasser der Aare, spärlich. In den Altwassern der Limmat gegen Geroldswil. Vereinzelt in den Altwassern der Aare. In den Schachen der alten Aare. An den Ufern des Hasli-Sees, stellenw. 8 9 10 Döttingen/AG Dozingen/BE Hasli/ZH 11 12 Klingnau/AG Murgenthal/BE 13 14 Oristal 15 Oerlikon-Zürich Gartenfässer. 16 17 18 19 Reazzino/TI 20 La Altwasser des Ticino-FIusses, verbreitet. Altwasser des Rheins. In den Altwassern der Reuss. Hinter der Utoralzone des Sempacher-Sees in Entwässerungsgräben. In den umliegenden Entwässerungsgräben Larven sehr häufig, Imagines im Sommer in Ställen u. Bunkern, im Winter in Kellern. In kleinen Weihern an der Strasse nach Eiken. In Tümpeln und Gräben häufig. 9.6.46 18.5.47 24.4.46 10.5.47 18.5.47 22.4.46 häufig. Moos-See/BE (Liestal)/BL Rheineck/SG Rottenschwil/AG Sempach/Lu Sauge/VD 21 Stein/AG 22 Verzasca-Delta/TI In den Aare-Schachen, vereinzelt. An den bewachsenen Ufern des kleinen Sees, recht häufig. An den Randzonen des Moos-Sees, häufig. In den Weihern der Fischzuchanstalt, stel¬ lenweise häufig. 10.5.47 18.5.47 8.6.46 11.7.47 Sommer 1946 und 1947 25.8.47 2.5.47 10.5.47 9.6.46 7.3.46 u. a. • 6.7.47 25.8.47 BIOLOGIE Fundorte UND VERBREITUNG von A. maculipennis EINIGER var. 127 STECHMÜCKENARTEN typicus in der Schweiz Tabelle Nr. 56 Nr. Fundort 1 Affoltern-Zürich 2 Amlikon/TG 3 4 5 Aeschi/SO Balchensthal/ZH 6 Basel 7 Bern 8 9 Boniswil/AG Cadenazzo/TI Nähere Bezeichnung des Fundortes Fund¬ datum Aus einem Viehstall, Nähe Katzensee, 4 Gelege erhalten. Aus Altwasser der Thur, Grundwasser¬ Sommer 1947 2.5.47 tümpel. Baldegg/LU 10 Flaach/ZH 11 FuIIy/VS 12 13 14 15 Gettnau/Zug 16 Mollis/GL 17 18 Magadino/TI Stein-Säckingen/AG 19 20 Villeneuve/VD Wermetswil/ZH Gontensch wil /AG Hettlingen/ZH Möhlin/AG Im Feuerweiher, mit melanoon zusammen. Im Quellenweiher, häufig. Entwässerungsgraben hinter der Litoralzone des Baldegger-Sees. Riehen, Weiher des Vogelschutz-Reser¬ 18.5.47 29.6.47 9.6.47 vates. 11.5.47 20.6.46 Im Teich des Gartens der Eidg. Versuchs¬ anstalt Liebefeld. Aus dem Entwässerungsgraben beim « Risi ». Beim « Parco Selvaggio » in den Grund¬ wasserkanälen, regelmässig und häufig. In kleinen Grundwasser-und Altwasser¬ tümpeln der Thur, sehr häufig. In den verkrauteten Meliorationsgräben der Talsohle. Aus Tümpeln der Kiesgruben, recht häufig. Aus einem Brunnentrog, mit Culex pipiens. Vereinzelt in einigen Feldtümpeln. In einem Gänseweiher des « Ziegelhofes » in sehr grosser Zahl. Eutrophierung sehr 9.6.46 25.8.47 1.6.47 11.7.47 8.6.46 7.8.47 1.6.47 22.8.47 gross ! Fundorte 1 2 3 4 5 von 3.5.47 25.8.47 6.7.47 7.4.47 29.6.46 A. maculipennis in der Schweiz, ohne Rassenangabe Airolo/TI Bonfol/BE Tramelan/BE Rheinfelden/AG Schaffhausen Aus einem grossen Wassergraben in statt¬ licher Anzahl. Aus einem Seitenarm des Tessin-FIusses. An der Randzone der beiden kleinen Seen an der Strasse Stein-Eiken. Im Altwasser der Rhône, Eier u. Eilarven. Im Feuerweiher des Dorfes in grosser Anzahl. Gegen Ambri-Piotta, in Tümpeln Waldweiher. Etang de la Gruyère, Randzone. Männchen und Weibchen eingefangen. Aus Tümpel, in Stadtnähe. 4.6.45 12.6.45 12.6.45 Juli 47 29.5.45 128 WILLI BUTTIKER Aus den Verbreitungskarten (Abb. 41, a, b und c) der Rassen (CHRISTOPHERS, 11) ist die Verbreitung von messeae, melanoon und typicus in Europa zu entnehmen. Messeae erstreckt sich über den ganzen Kontinent, ebenso die Varietät typicus. Eine mehr südliche Form scheint melanoon zu sein, die aus den bisherigen Resultaten ihre Hauptverbreitung in Italien hat. zu schliessen Als erste gehen Gaschen (25) und BoRRANl (5) auf die Rassen von maculipennis des schweizerischen Verbreitungsgebietes ein. Der — — meldet Fundorte aus den Kantonen Waadt, Uri, Graubünden und Wallis, BoRRANl aus dem Kanton Tessin. Meine eigenen Untersuchungen erstrecken sich auf das gesamte •Gebiet der Schweiz. In der Verbreitungskarte sind die drei bis jetzt gefundenen Rassen von A. maculipennis gesondert aufgeführt erstere (Abb. 42). Gesetzmässigkeiten der Verbreitung Messeae. Die schweizerischen Fundorte sind in der Tabelle Nr. 54 zusam¬ mengestellt. Übereinstimmend geht aus den Funden hervor, dass diese Rassen hauptsächlich in grösseren Tümpeln, an Uferpartien der Seen, in den Entwässerungsgräben mit reichlicher Vegetation, in seichten, warmen Wasserlachen ihre Brutorte haben. Mit Vor¬ liebe werden Wasseransammlungen gewählt, die eine starke Algen¬ vegetation (z. B. Spirogyra) aufweisen. Der Eutrophierungsgrad ist erfahrungsgemäss höher als bei typicus, aber ungefähr gleich wie bei den Brutorten von melanoon. Dementsprechend werden Grundund Quellwasseransammlungen gemieden. Stark saure Gewässer wer¬ den verschmäht, so dass nur ausnahmsweise messeae in MoorgeAvässern anzutreffen ist. Vielfach ist messeae mit melanoon vergesell¬ schaftet. Melanoon. Die schweizerischen Fundorte sind in Tabelle Nr. 55 zusammen¬ gestellt. Vegetationsreiche Entwässerungsgräben, seichte Wasser¬ ansammlungen mit starker Algenvegetation (z. B. Spirogyra), Alt¬ wasser mit starken Temperaturschwankungen sind die beliebtesten Brutorte. Der Eutrophierungsgrad der Gewässer ist in der Regel ähnlich wie bei messeae. Typicus. Die schweizerischen Fundorte sind in Tabelle Nr. 56 zusammen¬ gestellt. Das Weibchen legt die Eier vorzugweise auf die Oberfläche kleiner Wasseransammlungen, wie Quellteiche, kleine Wassertümpel, welche mit dem Grundwasser in Verbindung stehen ; kleine Tümpel BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN y Abb. 42. — Die Fundorte von 5 Anopheles macalipennis in der Schweiz nach Rassen getrennt. 9 129 130 WILLI BUTTIKER und Weiher mit konstanten und relativ tiefen Temperaturen werden bevorzugt ; eutrophierte Gewässer dagegen werden gemieden. Das günstigste Verbreitungsgebiet für alle drei Rassen ist das schweizerische Mitteland mit seinen Süsswasserseen. Die tief in die Alpen eingeschnittenen Täler der Rhone, des Rheins und Tessins bieten ebenfalls güngstige Brutorte 1. Bis zu Ende des 19. Jahrhun¬ derts waren Teile dieser Gebiete autochthone Malariaherde (vergl. Galli-Valerio, 23). 4. Grösse und von Zeichnungsmuster Eiern schweizerischer Herkunft HACKETT, Martini und MjSSiROLl (58) verwendeten für ihre sog. Schwimmkammer-Index, den man wie Untersuchungen den folgt ausdrücken kann : Schwimmkammer-Index = Länge der Schwimmkammer Länge des Eies GASCHEN (25) veröffentlicht die mit eigenen Resultaten a b Messungen an schweizerischem Material, verglichen werden. Tabelle Nr. 57 Schwimmkammer¬ Schwimmkammer¬ index (Gaschen) index (Büttiker) Rasse A. maculipennis A. maculipennis A. maculipennis Rasse Messeae Melanoon Typicus var. messeae var. melanoon var. typicus Eilänge (Gaschen) 0,724 0,685 0,712 mm mm mm 0,447 0,527 0,435 Eilänge (Büttiker) n 0,691 0,710 0,670 Eier . = 20 mm mm von 0,385 0,424 0,396 Herkunft Zürich-Aff. Zürich-Aff. Zürich-Aff. Weibchen in Gefangen¬ schaft abgelegt. 1 Die Fundorte anderer Autoren (Gaschen, 25) und (BoRRANl, 5) sind dabei nicht berücksichtigt. Anopheles bifurcatus und A. nigripes Hess ich ebenfalls ausser Betracht ; eine Veröffentlichung der gesamten von mir in der Schweiz gesammelten Culiciden wwd später erscheinen. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER 131 STECHMÜCKENARTEN Die grossen Unterschiede lassen sich vielleicht auf individuelle Messfehler zurückführen. Es ist kaum anzunehmen, dass das Material innerhalb eines kleinen Areals so starken Schwankungen unterworfen ist. Diese Untersuchungen mögen auf die Schwierigkeit des statis¬ Vergleichens von Untersuchungsmaterial verschiedener Au¬ aufmerksam machen. Aus verschiedenen Landesgegenden der Schweiz wurden Eier der mikroskopischen Untersuchung unterzogen. Eine Auswahl der Zeichenmuster kommt in Abb. 43 zur Darstellung. Die beiden Querbänder sind bei allen abgebildeten Eiern deutlich zu erkennen. Die helle Felderung ist verschieden ausgeprägt, und die dunkle Grundtönung variiert oft beim selben Eigelege sehr stark. Auch hier treten Querbänder auf, die allerdings schwach angedeutet sind. Die Grundtönung des Eies ist schwarzbraun, sie kann aber je nach Alter in der Intensität variieren. Am deutlichsten sind die beiden Quer¬ bänder bei typicus vorhanden. Die Eipole weisen ebenfalls eine Dunkelfärbung auf. Die Grundfärbung ist silbrig-grau, so dass sich die Querbänder besonders kontrastreich abheben. tischen toren Abb. 43. — Eier von A. maculipennis verschied. Rassen, a—d, melanoon. f—k, var. typicus. — var. messeae. — e, var. VI. BIOLOGISCHE AN BEOBACHTUNGEN CULICIDEN 1. Entwicklungsverlauf einzelner Eigelege Bei vielen Insektenarten ist festzustellen, dass sich die Männchen durchschnittlich rascher entwickeln als die Weibchen und auch früher schlüpfen. Diese Erscheinung wird als Protandrie bezeichnet. Sie ist besonders unter den Fliegen verbreitet und verhindert in gewissem Grade die Geschwister-Ehe. über die Verhältnisse bei Culiciden schreibt Martini (52), dass die Männchen von A. maculipennis früher schlüpfen als die Weibchen. Es ist dies die einzige mir bekannte Literaturangabe über Protandrie bei Stechmücken. Bei den vorliegenden Versuchen kommen zwei Arten zur Beob¬ achtung, nämlich C. pipiens und A. maculipennis var. messeae. Methode Je ein Eigelege wurde im Labor aufgezogen, und die Larven wur¬ den mit der üblichen Nahrung gefüttert. Die Wassertemperatur betrug ca. 18° C. Die geschlüpften Imagines wurden bei C. pipiens dreimal täglich ausgezählt, nämlich um 0800, 1200 und 1800, bei A. maculi¬ pennis um 0800 und 1900 Uhr. Resultate Culex pipiens. Die Beobachtungen ergaben (Tab. Nr. 58) eine deutliche Pro¬ tandrie bei C. pipiens. Das Schlüpfen der Weibchen beginnt 1 bis 1 Yz Tage nach dem ersten Auftreten von Männchen. Dagegen erschienen noch während zwei Tagen Weibchen, nachdem alle Männchen geschlüpft waren. gesonderten Kolonne werden die im Stundendurchschnitt schlüpfenden Tiere aufgeführt. Es geht daraus hervor, dass in der Regel die Quote am Morgen grösser ist als nachmittags. In einer 82 80 1 2 1 1 5 162 5 1 2 1 1 8 16 16 8 3 1 3 5 2 6 10 13 23 12 8 30 5 4 8 18 12 1 4 4 1 1 6 2 6 8 4 17 3 5 2 6 9 2 7 6 .lhnceshegcbliheaWznA .lhnceshegcnlnhäaMznA — .U?( emmuS 1 der ? 61.0 52,0 52.0 41.0 52.1 33.1 41.1 52.1 33,1 41.2 00,3 06,1 03,2 61,2 72,0 34.1 00,1 00,4 66,1 573,0 — t _i-nnhecdsuhtcSrud xeluC 0081 0021 0081 0080 0021 0080 0081 0021 0081 0080 0021 0080 0022 0071 0011 0042 0071 0311 0011 0080 0000 )ednutS( tieZ C°81 ca. sgat sgat sthcan sgat sgat — sgat -segaT mumixaM ednefpülhcS sneipip : 4 22 43 43 24 26 Tag (1) pro Nr. 58 lhaztmaseG ellebaT senigamI latoT 64.8.92 64.8.82 64.8.72 64.8.62 64.8.52 64.8.42 mutaD ruta6r4e.p8m.e4t2/s3h2cusreV S .lhcseg lhaZ 30 ~~ — — — — 3 1 2 —. 5 — 6 1 4 2 2 ? 2 3 4 3 4 4 1 1 — — 1 — 2 — 4 —. 29 lhaZ — — — .lhcseg 1 2 1 59 1 2 1 0 4 3 2 8 1 9 0 4 3 7 4 4 4 I 1 0 + emmuS cî von 9 Vu = Vu = Vu = Vu = Vu = Vn = = = Vu = Vi3 Vir Ve = Vu = Vb = Vu = = 0= Vu = Via 80.0 — 03 0.2 0.2 0.7 0.2 0.5 0.4 0.2 0.6 0.3 0.4 0.3 90.0 0.2 80.0 = Vu = Vis 80.0 t inhcshcrud ¬nednutS 9 — — sthcan sgat sgat — sgat — sgat —. sgat bis — — sthcan .grom sthcan .dba mumixaM segelegiE sisnenepiiglaumcIamedsneelfehppüolnhAcS senie .rav latoT 0091 74.6.72 74.6.62 74.6.52 74.6.42 74.6.32 74.6.22 74.6.12 74.6.02 74.6.91 74.6.81 0080 0091 0080 0022 0080 0091 0070 0042 0080 0091 0080 0091 0080 0091 0080 0091 0080 0080 0091 .pmeT mutaD °22—81 tieZ C 1 5 — 8 — 10 — 4 — 10 — 10 — 7 — 1 — Tag 3 — pro Nr. 59 lhaztmaseG ellebaT eaessem BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 135 Es sind zwei Schlüpf maxima vorhanden; das erste Maximum rührt von den Männchen, das zweite von den Weibchen her (Abb.44). Das Geschlechtsverhältnis beträgt 1: 1 für Normalfälle ; bei Hungerund Intoxikations-Zuchten sind die Männchen in der Überzahl (Ulmann, 89). 21.8.1946 Abb. 44. — Culex pipiens. 25. Schlüpfen Anopheles maculipennis 27. 28. var. von 28. 29.8.1948 Männchen und Weibchen eines Eigeleges. messeae. Ähnliche Verhältnisse ergaben sich bei A. maculipennis var. messeae. Ein Heines Eigelege wurde bei 18—20° Wassertemperatur aufgezogen. Auch bei dieser Culicidenart schlüpften die Männchen zuerst, die Weibchen folgten im Abstände von 2 Tagen. Das Schlüpf¬ maximum der Männchen fiel auf den vierten Tag, dasjenige der Weibchen auf den siebenten und achten Tag, auf den Schlüpfbeginn bezogen. Die Schlüpfmaxima beider Geschlechter fallen auf die hellen Tagestunden, da der Stundendurchschnitt von 0800 bis 1900 höher liegt als von 1900 bis 0800 des folgenden Tages (vergl. Tabelle Nr. 59). Das Geschlechtsverhältnis lautet auch bei dieser Art 1 : 1 (30 et : 29$). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass den untersuchten Culiciden eine deutliche Protandrie eigen ist. Der Schlüpf Vorgang entfällt bei beiden Arten vorwiegend auf die Tagesstunden, zum kleineren Teil auf die Nacht. • 2. Das Schwimmvermögen der Culiciden Untersuchungen über das Schwimmvermögen der Culiciden hat A. maculipennis durchgeführt. Aus seinen Beobachtungen geht hervor, dass eine Schwimmtiefe von 10 cm nur bei 37—40° C erreicht wird. Angaben weiterer Autoren konnten L. V. IVANOVA (41) an 136 WILLI BÜTTIKER nicht erhalten werden ; es scheint aber, dass Untersuchungen über das Schwimmvermögen sehr spärlich durchgeführt wurden. In diesem Kapitel werden die Tauchzeiten und Schwimmtiefen einer näheren Prüfung unterzogen. Zur Untersuchung gelangten Larven und Puppen von C. pipiens, A. vexans, A. geniculates und A. maculipennis. Versuch Nr. 1 : Maximale Schwimmtiefen im Verlaufe der Larvenentwicklung Methode von C. pipiens, A. vexans und A. maculipennis var. wurden zu drei Versuchsreihen in ein Pyrexglasrohr von 150 cm Höhe und 12 cm Durchmesser überführt. Zweimal täglich wurden die maximalen Schwimmtiefen gemessen, wobei die Larven durch Erschüttern der Wasseroberfläche zum Tauchen veranlasst wurden. Um eine Durchschnittstemperatur von 18° C zu erhalten, wurde ein gleichmässig erwärmter Raum für die Versuche benützt. Die Larven wurden täglich zweimal mit der üblichen Nahrung (Piscidin„ Je 20 Eier messeae Hundebiscuit, Heuaufguss) gefüttert. Resultate C. pipiens. C. pipiens erfahren eine merkliche Zunahme der ersten Lebenstagen. Bis vor dem Errei¬ chen des Puppenstadiums wird eine maximale Schwimmtiefe von 150 cm erreicht (Tabelle Nr. 60). Larven von Schwimmfähigkeit in den A. vexans. Die ausserordentlich rasche Zunahme der Schwimmfähigkeit bei A. vexans ist aus der Abb. 45 ersichtlich. Nach vier Tagen wird- von den II. Larven schon eine maximale Tiefe von 150 cm erreicht. Die Versuche mussten mangels eines grösseren Zylinderrohres abge¬ brochen werden, da die gesamte Tiefe des Versuchsglases schon nach vier Tagen erreicht wurde (Tabelle Nr. 61). A. maculipennis var. messeae. Im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Arten nimmt hier die Schwimmfähigkeit im Verlaufe der Larventwicklung nur sehr lang¬ sam zu. Bei den vorliegenden Versuchsverhältnissen erreichte die verpuppungsreife Larve nach 21,5 Tagen eine maximale Tiefe von 45 cm (Tabelle Nr. 62). BIOLOGIE 150 II cm UND 137 VERBREITUNG EINIGER STECHMUCKENARTEN / A. vexans 100- 20 Abb. 45. — Das Schwimmvermögen verschiedener Culiciden, in Tage Abhängigkeit ihres Entwicklungsalters. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die erreichten Schwimmtiefen bei den untersuchten Arten sehr unterschiedlich sind. Es lassen sich oekologische und bewegungs-physiologische Zusammenhänge ableiten, da z. B. A. maculipennis var. messeae als Brüter seichter Wasseransammlungen nur in geringe Tiefen schwimmt, während C. pipiens als Brüter tieferer Gewässer auch ein besseres Schwimmvermögen aufweist. Ganz besonders interessant liegt der Fall bei Aedes vexans, dessen II. Larve zwei stark erweiterte Hauptäste der Tracheen aufweist (Abb. 46, C). Verglichen werden mit den Tracheenstämmen von A. vexans diejenigen von A. maculipennis var. messeae und C. pipiens. . Maximale Schwimmtiefe der von Aedes vexans im Verlaufe Larvenentwicklung Tabelle Nr. 6I Datum Stunde I6.4.47 1500 2130 0800 1800 0800 1800 0800 1800 0800 I7.4.47 I8.4.47 19.4.47 20.4.47 1800 Schwimmtiefe in cm Bemerkungen Larven geschlüpft 2-3. 10 32 — 80 — 135 150 — ca. 17 26 28 34 40 45 55 12 15 16 20 3.0-2,0 8.5 II. ca. .tS-.L C°81 .pmetressaW tfpnüelvhrcasleigE in cm 2 64.9.3 64.9.2 64.9.1 64.8.13 64.8.03 64.8.92 64.8.82 von mutaD der 0081 0080 0081 0080 0081 0080 0081 0081 0080 0081 0080 0080 0081 0080 ednutS gnulkciwtnenevraLnegnukremeB efeitmmiwhcS efeitmmiwefhucaSlreelVamixaM im 150 140 145 — 121 114 65 75 85 95 105 in IV. ca. L. St. gn u p p u p r e V .tS-.L .III 57 cm Nr. 60 negnukremeB efeitmmiwhcS ellebaT sneipip xeluC 0081 0080 0081 0081 0080 0080 0081 0081 0080 0080 0081 0080 0021 0080 ednutS 64.8.72 64.8.62 64.8.52 64.8.42 64.8.32 64.8.22 64.8.12 64.8.02 mutaD 3 3 4 4 5 4 5 5 5 6 5 6 5 6 7 7 2-3 2 cm negnukremeB efeitmmiwhcS .rav in der mutaD dnerhäw eaessem 0081 0080 0080 0081 0022 0080 0080 0081 0080 0081 0080 0081 0080 0081 0081 0081 0080 0080 0080 0081 0061 0080 ednutS ' 0,5 — nenfepvürlahlciSE ca. 74.5.01 74.5.9 74.5.8 74.5.7 74.5.6 74.5.5 74.5.4 74.5.3 74.5.2 74.5.1 74.4.03 d. 0081 0080 0080 0081 0081 0080 0080 0081 0080 0081 0080 0081 0081 0080 0081 0080 0080 0081 0081 0080 0081 0080 ednutS von 45 30 40 30 30 25 24 24 24 19 — — 19 20 15 17 18 13 10 in 8 9 cm Nr. 62 negnukremeB efeitmmiwhcS ellebaT sin genpiullukccaimwtsneelneehvproanAL efeîtm îwhcS elamixaM 74.4.92 74.4.82 74.4.72 74.4.62 74.4.52 74.4.42 74.4.32 74.4.22 74.4.12 74.4.02 74.4.91 mutaD 140 WILLI BÜTTIKER Diese anatomische Besonderheit erlaubt natürlich eine Speicherung grösserer Luftmengen, was eine längere Schwimmdauer zur Folge hat. Dadurch kann Aèdes vexons schon im II. Larvenstadium eine beträchtliche Schwimmtiefe erreichen. Versuch Nr. 2 : Mittlere Schwimmtiefen Methode Je 50 Larven (IV. Stadium) eines Eigeleges von Culex pipiens, A. geniculates und A. maculipennis var. messeae wurden in einen Stand¬ zylinder von 50 cm Höhe übertragen. Bei der Erschütterung der Wasseroberfläche flüchtete sich die Grosszahl der Larven nach unten, wobei jeweils nur eine Larve nach freier Wahl zur Messung der Schwimmtiefe benützt wurde (Wassertemperatur ca. 18° C). Resultate Durch die Wiederholung der Versuche ergaben sich folgende Mittelwerte : a) Culex pipiens erreichte eine mittlere Schwimmtiefe von 22,4 cm b) Aedes geniculatus eine solche von 19,4 cm ; c) Anopheles maculipennis var. messeae nur 6,1 cm. ; Wieder ergaben sich Zusammenhänge zwischen oekologischen und bewegungs-physiologischen Gesichtspunkten ; A. maculipennis als Brüter untiefer Wasseransammlungen erreicht nur eine geringe Schwimmtiefe im Vergleich zu den andern beiden untersuchten Arten, während A. geniculatus nahe an den Wert von C. pipiens herankommt. Diese mittleren Zahlenwerte ergeben ein noch deut¬ licheres Bild als die Höchstwerte des Versuches 1 über die erreichten Schwimmtiefen. Versuch Nr. 3 : Bestimmung der mittleren Tauchzeiten Puppen der Larven und Methode - Ähnlich wie bei Versuch 2 wurden je 50 Larven (IV. Stadium) desselben Eigeleges von C. pipiens, A. geniculatus und A. maculi¬ pennis var. messeae in einem Standzylinder von 50 cm Höhe geprüft. Ebenso gelangten je 30 Puppen von Culex pipiens, Aedes vexans und Anopheles maculipennis var. messeae zur Prüfung. Durch Erschüt¬ terung der Wasseroberfläche flüchtete sich jeweils die Grosszahl der BIOLOGIE UND 141 VERBREITUNG EINIGER STECHMUCKENARTEN Larven nach unten. Auf diese Weise konnten pro Teilversuch die Tauchzeiten von durchschnittlich 5—6 Larven, resp. Puppen mit Hilfe der Stoppuhr gemessen werden. Resultate Aus der Wiederholung der mittlere Tauchzeiten (Tab. 63) : ergaben sich folgende Versuche Tabelle Nr. 63 Culiciden — Art IV. Larven Puppen 104" 23.7 55.8 43.2 4.5" >300 " " " " A. maculipennis var. messeae . 11 " Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Puppen eine viel kürzere Tauchzeit aufweisen als die Larven. Bei den unter¬ suchten /4ëc?es-Arten kann die ausserordentliche Tauchfähigkeit mit der gespeicherten Luft in den voluminösen Tracheenstämmen in Beziehung gebracht werden. Entsprechend der geringen Tauchtiefe von A. maculipennis var. messeae sind auch die Tauchzeiten nur kurz. Abb. 46. — Tracheen-Haupt¬ Culicidenlarven. Verschieden stark vergrössert. A. Culex pipiens, IV. Orig. Larve. B, Aedes vexans, I. Larve. C, Aedes vexans, II. Larve. D, Anopheles maculi¬ pennis var. messeae, IV. Larve. stämme von — — — — VII. ZUSAMMENFASSUNG 1. In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse von Metho¬ den zur Aufzucht von Culiciden gegeben. Als Larvenfutter hat sich im Grossen und Ganzen Hundekuchen, als Imaginalfutter Dattel¬ fleisch als Zusatznahrung gut bewährt. 2. Die minimale Praeovipositionszeit von C. pipiens und A. maculipennis messeae beträgt 4 Tage, resp. 3,5 Tage (18° C). 3. Der Temperatureinfluss auf die Entwicklungszeiten der ver¬ schiedenen Culicidenstadien wird bestimmt ; die Entwicklungszeit von I. Larve bis Imago beträgt : C. pipiens A. vexans A. geniculates A. maculipennis .... 10,4 10,0 18,3 16,7 22° C 4. Das Thermopraeferendum der Larven, Puppen und Ima¬ gines ist verschieden. So liegt es bei Culex pipiens Larven bei 21 25° C, und bei A. bijurcatus Larven bei 20—25° C, bei den Imagines (?) der selben Art aber bei 30—31 °C im Sommer, im Winter bei 2—6° C. Eine Verschiebung des Thermopraeferendums im Verlauf der Larvenentwicklung tritt nicht ein. — 5. Die Aktivitätskurven und Aktivitätsstufen der einzelnen Arten stimmen durchschnittlich miteinander gut überein. Anopheles bijurcatus als Kaltwasserform zeigt die grössten Abweichungen, da eine Aktivität auch bei +0° noch zu beobachten ist. Eine starke Zunahme der Aktivität erfolgt im Gebiet von 4—8° C. 6. Imagines von C. pipiens und A. maculipennis var. messeae zeigten bei den durchgeführten Untersuchungen über die Vorzugsfeuchtig¬ keit gegenteiliges Verhalten. Erstere bevorzugte hohe Luftfeuch¬ tigkeit (bis 100 %), während die letztere die trockensten Stellen der Feuchtigkeitsorgel aufsuchten (bis 25 %). 7. Der Bereich der längsten Lebensdauer liegt bei C. pipiens und A. maculipennis ($ ungefüttert) bei —2° C bis +2° C und 100 % Vor¬ zugsfeuchtigkeit. Die maximale Lebensdauer beträgt bei C. pipiens BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 143 ($ ungefüttert) ca. 4 Tage, bei A. maculipennis var. messeae ($ unge¬ füttert) ungefähr 12 Tage. Das Verhältnis der Lebensdauer bei Männchen und Weibchen beträgt bei beiden Arten 2 : 3 bis 3 : 4. 8. Die Larvensterblichkeit bei künstlicher Aufzucht nimmt durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung stark ab. Die Strahlung übt einen starken Einfluss auf die Fett- und Pigmentbildung aus. 8. Die Phototaxis ist je nach Entwicklungsstadium und dem physiologischen Zustand der Tiere verschieden. Larven und Puppen von C. pipiens sind deutlich positiv phototaktisch, während Imagines vor der Diapause stehend negativ phototaktisch sind. Imagines nach der Diapause sind am Morgen positiv phototaktisch und am Abend negativ phototaktisch. Bei A. maculipennis var. messeae sind Larven, und Puppen bei Kunstlicht im Gegensatz zu C. pipiens negativ phototaktisch. 10. Einen messbaren Einfluss des Luftdruckes auf die Entwi¬ cklungsdauer lässt sich bei Eiern, Larven und Puppen von C. pipiens und A. maculipennis var. messeae nicht nachweisen. 11. Es werden die Zusammenhänge zwischen Druckverminderung und Eiablage bei A. maculipennis var. messeae gezeigt. Die kürzeste Praeovipositionszeit beträgt 3,5 und die längste ca. 10 Tage bei 18° C. 12. Die in der Schweiz beobachteten A. maculipennis-Rassen sind messeae, melanoon und typicus. 13. Eine Neueinteilung der maculipennis-Rassen, welche den neu zu erstellenden Arten Rechnung trägt, wird eingeführt. 14. Es werden einige Ei-Zeichenmuster der drei in der Schweiz vorkommenden Rassen von A. maculipennis abgebildet. 15. Der für die systematischen Fragen wichtige Schwimmkam¬ mer-Index beträgt bei Messeae Melanoon Typicus 0,385 0,424 0,396 Zu andern schweizerischen Messungen ergaben sich aber beacht¬ liche Unterschiede. 16. C. pipiens und A. maculipennis weisen eine ganz deutliche Protandrie auf. 17. Das Ausschlüpfen der Imagines aus den Eiern erfolgt haupt¬ sächlich während den Tagesstunden. VIII. LITERATUR-VERZEICHNIS (1) Arnim, Frh. von, 1936. Zur Kenntnis der Temperaturabhängigkeit der Nonne (Lymantria monacha L.). Ztschr. f. angew. Entomologie, Bd. 22. (2) Bacot A. W., Martin C. J., 1924. The perspective Influence of Temperature and Moisture upon the Survival of the Rat-Flea (Xenopsylla cheopis) away from its host. Journal of Hygiene 23. (3) Belaard J., 1858. Note relative à l'influence de la lumière sur les animaux. Compt. rend. acad. sei. 46. (4) Bodenheimer, F.-S., 1929. Studien zur Epidemiologie, Oekologie und Physiologie der afrikan. Wanderheuschrecke (Schistocerca gregaria Fàrsk.). Z. f. angew. Ent. 15. (5) BoRRANI, E., 1937. Osservazioni e ricerche sulla distribuzione dei culicidi. Diss. Losanna. (6) BRAUN H., Caspari, E., 1939. Kann Culex pipiens bakterielle Infektionserreger verbreiten? Schweiz. Zeitschr. f. allg. Path, und Bakt. Basel, Vol. II, Fase. 3. (7) De Bück, A., SwelleNGREBEL, N.-H., 1931. Das Vorkommen von zwei ver¬ schiedenen Rassen des A. maculipennis als Erklärung des Anophelismus sine Malaria. Verhandl. d. deutsch. Zoolog. Gesellschaft XXXIV. (8) Bos, A., Nieschulz, 0., 1939. über die Fütterung von Mücken an Kanarien¬ vögeln. Zbl. Bakt. 144, Jena. 1940. Einige Weitere Versuche mit überwinternden (9) Exemplaren von Culex pipiens. Zool. Anz., 129, Leipzig. (10) CHAPMAN, R. A., 1931. Animal Ecology. McGraw-Hill, New-York—London. (11) CHRISTOPHERS, R., 1934. A brief Guid to the Varieties of «Anopheles maculi¬ pennis ». Quart. Bull, of the Health Organisation of the League of Nations, — Vol. Ill, No. 4. (12) Corradetti, A., 1934. Ricerche sulla biologia delle diverse razze di Anopheles maculipennis. Riv. d. Malariol., Roma. (13) Davey, W. P., 1919. Prolongation of the Life of Tribolium confusum apparently due to small Doses of X-Rays. Journ. Exptl. Zool. 28. (14) Eckstein, F., 1920. Die einheimischen Stechmücken. München. (15) Eichler, W. Rassenfragen bei Malariamücken. Erscheint demnächst. (16) ElDMANN, H., 1941. Lehrbuch der Entomologie. Paul Parey, Berlin. (17) Eysell, Ad., 1924. Die Krankheitsüberträger und Krankheitserreger unter den Arthropoden. Menses Hdb. d. Tropenkrankheiten, Bd. I, 3. Aufl. Leipzig. (18) La Face, L. SuU'esistenza di razze diverse di A. maculipennis. Riv. di MalarioIogia, Vol. X, N° 6. (19) — Ricerche sulla biologia del Culex pipiens. L'alimentazione di Malariol. 5. e Vibemamento. Riv. (20) Falleroni, D., 1924. Studio sugli Anopheles maculipennis nelle Paludi Pontine. Tipographia Economica (Recanati). (21) Gal, J., 1898. L'influence des lumières colorées sur le développement des vers à soie. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER STECHMÜCKENARTEN 145 (22) Galli-Valerio, B., 1916 Culiciden-Beobachtungen. Centrbl. f. Balrt., Bd. 78. 1917. La Distribution géographique des Anophélines en Suisse. Bull. d. Schweiz. (23) — Ges.-Amtes, Nr. 39. (24) — 1918. Sechzehn Jahre Untersuchungen über Culiciden und Malaria. Arch. f. Schiffs- und Tropenhygiene, 22. 1940. Contribution à l'étude des anopheles de Suisse. Mem. Soc. vaud. Sei. nat., Vol. 6, N° 6. Geigy, R., 1945. Malaria in der Schweiz. (Mit Verbreitungskarte) Acta tropica Basel, Vol. 2, Nr. 1. (25) Gaschen, H., (26) (27) GrASSI, B., 1921. Razza biologica di anofeli che non punge l'uomo. Un singolarissimo caso di anofelismo senza malaria. R. C. Acad. Naz. d. Lincei. Ser. 5, 2 sem., Vol XXX (2), p. 2. (28) GREENWOOD, M., 1906. The Effects of Rapid Decompression on Larvae. Journ. Physiol., 35. (29) Hackett, L. W., 1934. The present status of our knowledge of the subspecies of «A. maculipennis». Trans. Roy. Soc. Med. and Hyg. XXVIII (2). (30) HACKETT, L. W„ MissiroLI, A., 1935. The varieties of Anopheles maculipennis and their relation to the distribution of malaria in Europe. Riv. di Malariologia, Vol. XIV, No. 1, p. 45. über die Sprosspilze der Ösophagus-Ausstülpungen und über die Giftwirkung der Speicheldrüsen von Stechmücken. Arch. f. Schiffs- und Tropenhyg., Bd. 32. 1930. Ober den Wärmesinn der Stechmücken bei der Eiablage. Riv. d. Malario¬ logia, IX. N° 6. 1932. Experimentelle Beiträge zur Biologie der Stechmücken. II. Zeitschr. f. angew. En t., Bd. XIX. 1934. Experimentelle Beiträge zur Biologie der Stechmücken. V. (Wärmesinn der A. maculipennis-Rassen bei der Eiablage). Arch. f. Schiffs- und Tropenhygiens, Bd. 38. (31) Hecht, 0., 1928. (32) — (33) — (34) — (35) Hecht, O., Goldhaber, Halberstaedter, 1943. The Effect of X-Rays on the Developement of Insects. I. Irradiation in Larval Stage. Growth. 7. (36) VAN Heerdt, P.-F., 1946. Einige physiologische en oecologische Problemen bij Forficula auricularia. Diss. Utrecht. (37) Hundertmark, A., 1938. über das Luftfeuchtigkeits-Unterscheidungsvermögen und die Lebensdauer der drei in Deutschland vorkommenden Rassen von A. mac. bei verschied. Luftfeuchtigkeiten. Ztschr. f. angew. Ent., Bd. 25. (38) HUNDERTMARK, J., 1941. Versuche und Beobachtungen über das Verhalten von A. maculipennis bei verschiedener Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Ztschr. f. angew. Entom., Bd. 27, Heft 4. (39) Hundertmark, J., Weyer, F., 1941. Versuche über die Vorzugstemperatur einiger Anophelen bei der Eiablage. Riv. di Malariologia, N° 4. <40) Hunter, W. D., Pierce, W. D., 1932. Mexican Cotton Holl Weevil, 2. Session sen. 62. Docum. No. 305. Kongress, (41) Ivanova, L. V., 1940. The Influence of Temperature and the Behaviour of A. maculipennis-Larvae. Med. Parasit. 9, 58—70, Moskau. (42) Langeron, M., 1942. Précis de Microscopic Masson, Paris. (43) Laurens, H., Hooke, H. D., 1920. Studies on the Relative Physiological Value of Spectral Lights. Journ. Exptl. Zool. 30. (44) Leeson, H. S., 1932. The Effect of Temperature and Humidity of certain unfed Rat-Fleas. Parasitology 24. (45) Lutz, F.-E., 1924. A Study of Ultraviolet in Relation of Insects. Anm. N. Y. Acad. Sei., 29. 10 to the upon the Survival Flowervisiting Habits 146 WILLI BÜTTIKER (46) Marshall, J., 1938. British Mosquitoes. British Museum of Natural History. London. (47) MARTINI, E., 1921. Zur Bionomie 48) 49) (50) — — — Stechmücken. Arch. f. Schiffs- und unserer Tropenhygiene, Bd. 25. 1925. über die Wärmesummenregel. Ztschr. angew. Entomologie, 4. 1928. über die Kettenlinie und die Exponentialkurve überhaupt als Bilder für die Abhängigkeit der Entwicklungsdauer von der Wärme. Ztschr. f. angewandte Entomologie, 14. 1931. Die Rassenf rage bei Anopheles maculipennis. Arch. f. Schiffs- und Tropen¬ hygiene. Vol. 35. (51) Martini, E., Teubner. Ober das Verhalten von Stechmücken bei verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten. Arch. f. Schiffs- und Tropenhyg. Band 37, Beiheft 1. (52) Martini, E., 1946. Lehrbuch der Medizinischen Entomologie, 3. Aufl., Fischer, Jena. (53) Matheson, R., 1944. Handbook, of the Mosquitoes of North America. Comstock, Ithaca-New-York. (54) Mavor, J. W., 1947. A Comparison of the Susceptibility to X-Rays of Drosophila melanogaster at Various Stages of the Life-cycle. Journ. Exptl. Zool., 47. (55) DE Meillon, B., 1935. Key to the full grown larvae and adults of South African anopheline mosquitoes. S. A. lust. Med. Res. Nr. 28. (56) Missiroli, A., Hackett, L. W., 1927. La regressione spontanea delta malaria in alcune regioni d'ltalia. Riv. di Malariologia, Vol. VI, N° 2. (57) Missiroli, A., 1935. Une nouvelle variété d'Anophèles maculipennis, trouvée à 2000 pieds : A. maculipennis var. pergusiae. Ann. d'Igiene, Vol. 45, p. 333. (58) Missiroli, A., Hackett, L., Martini, E., 1933. Le razze di Anopheles maculi¬ pennis e la loro importanza nella distribuzione délia malaria in alcune regioni d'Europa. Riv. di Malariologia, vol. 12. (59) Nieschulz, 0., Bos, A., 1931. über die Larvenentwicklung von Culex pipiens bei höheren Temperaturen. Ztschr. f. Parasitenkd., 3. Band, 4. Heft. (60) NlESCHULZ, 0., 1933. über die Temperaturbegrenzung der Aktivitätsstufen von Stemoxys calcitrans. Ztschr. f. Parasitenkd., 6. Bd., 2. Heft. 1933. über die Bestimmung der Vorzugstemperatur von Insekten. Zool. Anzeiger (61) — (62) — 21. 1934. Über die Vorzugstemperatur Entomologie, Bd. 21, Heft 2. von Stemoxys calcitrans. Ztschr. f. angew. (63) Nieschulz, 0., Toit, R. DU, 1935. über die Temperaturabhängigkeit der Aktivität und die Vorzugstemperatur von Musca domestica und Fannia canicular is. Zoolog. Anzeiger, 110. (64) Packard, C, 1926. The Measurement of Quantitative Biological Effects of X-Rays. Journ. Cancer Research, 10. (65) Parker, J. R., 1930. Some Effects of Temperature and Moisture mexicanus. Univ. of Minn. (66) P ARM AN, D. C, Ag. Expt. Sta. Bull. 223. 1920. Observations Activity. Journ. Econ. Ent., 13. on the upon Melanoplus Effect of Storm Phenomena (67) PlCTET, A.,_ 1918. Les Eclosions de Papillons Soc. lepidopt. Genève, Vol. IV., Fasc. 1. et la Pression on Insect barométrique. Bull. (68) Reichenow, E., 1932. Die Entwicklung von Proteosoma circumflexum in Theobaldia annulata, nebst Beobachtungen über das Verhalten anderer Vogelplasmodien in Mücken. Jen. Ztschr. f. Naturw., 67. Bd., Festschrift L. Plate. (69a) Roubaud, E., 1921. La différenciation des races zootropiques d'anophèles et la régression spontanée du paludisme. Bull. Soc. Path. Exot. I, 14. BIOLOGIE UND VERBREITUNG EINIGER (69b) (70) STECHMÜCKENARTEN 147 RoUBAUD E., 1934. Un type racial nouveau de I'Anopheles maculipennis. Bull. Soc. Path. Exot. T. XXVII, n° 8, p. 737. 1935. Variété nouvelle de VAnopheles maculipennis au Maroc: A. maculipennis var. sicaulti (nov. var.). Bull. Soc. Path. Exot. T. XXVIII, n° 2, p. 107. — (71) RoUBAUD, E., TREILLARD, M., 1936. Sur une variété portugaise de l'Anopheles maculipennis (groupe atroparvus). Bull. Soc. Path. Exot. T. XXIX, p. 726. (72) Roubaud, E., Colas-Belcour, J., Treillard, M., 1937. Hybridation naturelle de deux biotypes considérés comme amixiques de l'Anopheles maculipennis (var. typicus et atroparvus). Bull. Soc. Path. Exot. T. XXX. n° 7. (73) Roubaud. E., Meyer, J., 1942. La nourriture larvaire n'influe pas le développe¬ ment de l'autogenese chez les races de Culex pipiens spécifiquement anautogènes. Ann. Parasit, hum. comp. 12. (74) Roubaud, E., Greiner, P., 1942. Quelques observations sur l'aliment des larves de culicides (facteurs B et substances protéiques). Bull. Soc. Path. Exot. 35, Paris. (75) Rudolfs, W., Chemotropism of Mosquitoes. New Jersey Agricultural Experiment Stations, March 1922, Bulletin 367. (76) Schaudinn, F., 1904. Generations- und Wirtswechsel bei Trypanosomen und Spirochaeten. Arb. a. d. Kaiserl. Gesundheitsamte, Bd. 20. (77) Schwietert, K., 1935. Hat die Malaria noch heute für Deutschland eine Bedeu¬ tung? Diss. Hamburg. (78) Sergent, E., 1903. C. R. Soc. Biol.. LV. (79) Shelford, V. E., 1927. An Experimental Investigation of the Relations of the Coddling Moth to Weather and Climate. III. Nat. Hist. Survey Bull., Vol. XVI. (80) Steinhaus, E., 1946. Insect Microbiology. Comstock, Ithaca-New York. (81) Swellencrebel, A.-H. Eine Vergleichung der Änderungen, welche die jährl. Zahlen der Malariakranken und Anophelen in den letzten Jahren in der Umge¬ bung Amsterdams aufwiesen. Abh. a.d. Geb. d. Auslandkunde, Hamburg, Bd. 26 (Festschrift Nocht). (82) Swellencrebel, A. H., de Buck, A., Schoute, E. On Anophelism without malaria around Amsterdam. Proc Kon. Akad. XXX (1), p. 61. v. Wetensch. te Amsterdam, (83) Tate, P., Vincent, H., 1936. The Biology of autogenous and anautogenous Races of Culex pipiens. Parasitology, 1936. (84) Teubner, E, Martini, E., 1933. über das Verhalten von Stechmücken, besonders von Anopheles maculipennis, bei verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtig¬ keiten. Beiheft, Arch. f. Schiffs- u. Tropenhygiene, Bd. 37. (85) VAN Thiel, P.-H., 1927. Sur l'origine des variations de taille de Anopheles macu¬ lipennis. Bull. Soc. Path. Exot. XX, n° 4. 1926. Maxillenzahnzahl und Flügellänge bei Anopheles maculipennis. Arch. f. Schiffs- u. Tropenhygiene XXX, (1). (87) Thomsen, E., Thomsen, M., 1937. über das Thermopraeferendum der Larven einiger Fliegenarten. Ztschr. f. vergl. Physiologie, 24. Bd., 3. Heft, Berlin. (88) TrÖnDLE, A., 1910. Der Einfluss des Lichtes auf die Plasmahaut. Jahrb. wiss. Bot., 48. (86) — (89) Ulmann, E., 1941. Die regulatorische Bedeutung der Bevölkerungsdichte für das natürliche Gleichgewicht einer Art. Experimentalversuche mit autogenicus Roub. Ztschr. f. angew. Entomologie, 28, Berlin. Culex pipiens (90) Uvarov B.-P., 1931. Wetter und Klima in ihren Beziehungen zu den Insekten. Ztschr. f. angew. Entomologie, Bd. 17. (91) Wellington, W. S., 1945. Conditions governing the Distribution of Insects in the free Atmosphere. The Canadian Entomologist, Nr. 1, Jan. 148 WILLI BÜTTIKER (92) Wesenberg-Lund, C, 1920—1921. Contribution to the Biology of the Danish Culiddae. Mem. Acad. Roy. Sc. et Lettr. Danemark, VII. (93) Weyer, F., 1934. Der Einfluss der Larvenernährung auf die Fortpflanzungs-Phy¬ siologie verschiedener Stechmücken. Arch. f. Schiffs- und Tropenhygiene, Nr. 9, Leipzig. 1936. Einige Erfahrungen bd der Aufzucht von Stechmückenlarven. Zbl. (94) — Bakt., 136. (95) (96) (97) (98) (99) 1942. Bestimmungsschlüssel für die Anopheles-Wdbchen und -Larven in Europa, Nordafrika und Westasien. Merkbl. Med. wichtiger Insekten, Tropeninstitut Hamburg, 12. Wiesmann, R., Jenny, J., 1938. Vollautomatischer Elektro-Brückenthermostat « rVädenswih. Landw. Jahrbuch d. Schweiz. WlGGLESWORTH, V. B., 1942. The Principles of Insect Physiology, II. Edition Methuen & Co., London. ZwÖLFER, W., 1931. Studien zur Oekologie und Epidemiologie der Insekten. 1. Kieferneule, Panolis flammea. Zeitschrift für angewandte Entomologie, Bd. 17. 1932. Methoden zur Regulierung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ztschr. — — f. angew. Entom., Bd. XIX. Nachtrag (100) Brues, CT., 1946. Insect Dietary. Harvard. (101) Pratolongo, U., 1947. Anticrittogamid ed insettiddi. Trattati di Agricultura, Roma. (102) Ungureanu E., Shute P.-J., 1947. The Value of the Wing Scales as an Aid to the Taxonomy of adult Anopheles maculipennis. The Roy. Ent. Soc., London, Vol. 16, Nr. 7-8. Imprimerie La Concorde, Lausanne (Suisse). CURRICULUM Am 5. August 1921 VITAE wurde ich, Willi Büttiker, von Ölten, in Ölten geboren. Ich bin Sohn des Paul Büttiker, Bankdirektor, und seiner Gattin Elsa geb. von Arx, wohnhaft in Rheinfelden. In Rheinfelden besuchte ich 1928-1933 die Gemeindeschule und 1933-1937 die Bezirksschule. der 1937 Kantonsschule in Aarau ein. prüfung (Typus C) trat ich in die Oberrealschule Nach bestandener im Herbst 1940 Hess ich mich an Maturitäts¬ der Eidgenös¬ sischen Technischen Hochschule, Abteilung für Naturwissenschaften, immatrikulieren. Frühjahr 1942 bestand ich das erste Vordiplom in Mathe¬ matik, Geologie und Chemie und 1943 das zweite Vordiplom in Physik, Geographie une Pétrographie. Im Im Sommer 1945 schloss ich — durch Militärdienst verzögert das naturwissenschaftliche Studium ab. Die Promotionsarbeit ich 1945 begann Herrn Prof. Leitung von Dr. Schneider-Orelli im Entomologischen Institut der E. T. H., wo ich seit diesem Zeitpunkt bis zum übertritt am 1. Januar 1948 in die Firma J; R. Geigy A. G., Basel, als Assistent tätig war. im November — unter Zürich, Ende Dezember 1947. der