über den dächern - Entwerfen und Energieeffizientes Bauen

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ÜBER DEN DÄCHERN
Studentenwettbewerb der TU Darmstadt und Henkel / WOLFIN 2006
Auslober:
Henkel KG a. A. / WOLFIN Bautechnik
Organisation:
Technische Universität Darmstadt
FG ee - Entwerfen und Energieeffizientes Bauen
Prof. Dipl.-Ing. M. Sc. Econ. Manfred Hegger
Dipl. Arch. ETH Hans Drexler M. Arch.
cand. arch. Johannes Lahme
cand. arch. Susanne Sauter
cand. arch. Jörg Thöne
Jury:
Klaus H. Niemann, Henkel KG a. A. / WOLFIN Bautechnik
Prof. Manfred Hegger, Technische Universität Darmstadt
Prof. Günter Pfeifer, Technische Universität Darmstadt
Prof. Klaus Sedlbauer, Universität Stuttgart
01
02
Inhaltsverzeichnis:
S. 05
Grußwort
S. 06
Ausgangspunkt: Robert Johnson,
Aufgabenstellung, Bewertungskriterien
Kommentar der Jury
S. 07
S. 08
S. 10
S. 12
S. 14
S. 16
S. 18
S. 20
S. 22
S. 24
S. 26
S. 28
S. 30
S. 32
JOHNYS mondscheindeck
Katrin Hinkel
The SKYway
Ulf Hoppenbrock
... jetzt wird gebügelt
Joachim Schulze
Top.Side
Marc Flick
Roberts Roost
Ole Metzker
FACE LIFT
Christoph Lambruschini Malpartida
Rotation Jiration
Alexander Stewart
dach.boden
Oliver Krieger
Robert Skywalker
Felix Gast
Louver
Anais Cosneau
Turntable
Thomas Raab
Roter Teppich
Seung Hyun Yang
Impressum
03
04
Grusswort
Mit der Ausschreibung des Studentenwettbewerbs “Über den Dächern“ hat die schon
längere Zusammenarbeit zwischen Henkel/WOLFIN und dem Fachbereich Architektur
der TU Darmstadt eine weitere Stufe erreicht. WOLFIN als einer der führenden Anbieter
von Kunststoff- Dach- und Dichtungsbahnen für Flachdach- und Bauwerksabdichtungen
in Europa sieht eine Aufgabe darin, dem qualifizierten Architektennachwuchs das Thema Flachdach mit seinen ästhetischen und bautechnischen Herausforderungen näher zu
bringen.
Diesem Ziel diente auch die Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt bei der Herausgabe eines Baustoffatlas für Baumaterialien, speziell für die Anforderungen eines Architekten.
Mit den Entwürfen für die Gestaltung eines flachgeneigten Daches des Clubs „Robert
Johnson“ am Osthafen in Frankfurt, unter Nutzbarmachung einer Skylounge und Skybar
können, die diesjährigen studentischen Preisträger ein erstes architektonisches Highlight
setzen, nicht nur im Rahmen Ihrer Prüfungsarbeiten.
Klaus H. Niemann
Leitung Henkel KGaA/WOLFIN Bautechnik
Düsseldorf / Wächtersbach
05
Ausgangspunkt: Robert-Johnson
Am Stadtrand von Frankfurt am Ufer des Mains ist der bekannte Club Robert Johnson
gelegen, der in den oberen Etagen eines Rudervereinshauses aus den 30er Jahren untergebracht ist. Die hervorragende Lage und Aussicht des Lokals zum Main kann bisher von
den Besuchern nur wenig genutzt werden, weil nur ein Balkon vorhanden ist.
Aufgabenstellung
Durch eine Skylounge, die auf das flachgeneigte Dach aufgesetzt wird, soll dem Robert
Johnson ein Außenbereich zugeordnet und die fantastische Aussicht auf den Main und
die Skyline der Stadt Frankfurt den Besuchern erschlossen werden. Die Skylounge soll
täglich geöffnet sein. Von den Teilnehmern soll auf verschiedene Witterungsbedingungen
(Sonne, Regen) mit geeigneten Maßnahmen reagiert werden, die eine Anpassung der
Skylounge zulassen. Auch Verschattungen und Unterstände sind denkbar. Ein eigentständiger Aufgang ist ebenso vorstellbar wie ein Umbau des bestehenden Erschliessungssystems. Im Winter soll die Bar als Kernbereich der Skylounge geöffnet bleiben. Es werden möglichst vielseitignutzbare Entwürfe gesucht. Ein Aspekt der Aufgabenstellung ist
es, einen Ausdruck für die Skylounge zu finden, der den Stil des Club reflektiert.
Bewertungskriterien:
-
06
Idee, Konzept
Einbindung in Bestand
(Räumliche Gesamtwirkung, städtebauliche Gesamtwirkung)
Innovationsgehalt
Äsethetische Qualitäten
Raumqualitäten, Gestaltung
Konstruktive Durcharbeitung
Präsentation: Darstellungsqualität und Atmosphärische Dichte
Machbarkeit
Kommentar der Jury
1. Preis
JOHNYS mondschein BAR
Kathrin Hinkel
Die Arbeit bezieht sich formal und konstruktiv dezidiert auf das bestehende Gebäude.
Die Gestaltung der Dachterrasse vervollständigt das bestehende Ensemble aus Dachüberständen und Balkonen. Die Erschließung ist funktional richtig angeordnet und gestalterisch überzeugend artikuliert. Die stilistische Prägung der Architektur ist dem Stil des Robert Johnson entlehnt und führt diese weiter. Einzelne innenarchitektonische Elemente
wurden kontrovers diskutiert.
2. Preis
the.SKYway
Ulf Hoppenbrock
Auf den ersten Blick scheint die Behandlung der Dachfläche nicht gelöst. Dahinter verbirgt sich ein zurückhaltender Umgang mit dem Bestand der weit gehend unangetastet
bleibt. Der Verfasser schlägt ein eigenständiges Erschließungsgebäude vor, das neben
dem Bestand steht und durch zwei Brücken die funktionale Anbindung herstellt. Die
klare Trennung zwischen Alt und Neu wurde ebenso positiv beurteilt, wie die Gestaltung
des neuen Gebäudes. Das Erschließungsgebäude reagiert in seiner Veränderbarkeit auf
die provisorische Anmutung der Umgebung.
3. Preis
...jetzt wird gebügelt
Joachim Schulze
Die Arbeit artikuliert den Dialog von Alt und Neu in einer großen städtebaulichen Geste.
Ein einheitlich gestalteter Baukörper bildet in der vertikalen das Treppenhaus und in der
horizontalen die Dachterrasse. Durch die Zeichenhaftigkeit wird die zusätzliche Nutzungsebene gut ablesbar. Die konstruktive Typologie ist nicht vollständig schlüssig.
Ankauf
topside
Marc Flick
Die vorgeschlagene ist gestalterisch ansprechend und verfolgt ein prägnantes Entwurfskonzept. Die Raumbildung im Außenraum durch die subtraktive Formgebung wird positiv bewertet. Der gestalterischen Stringenz wurde zu Lasten des Betriebskonzepts umgesetzt, das keine geschlossenen Bereiche vorsieht und weder Ganzjahresbetrieb noch
Schlechtwetternutzung erlaubt. Auch die konstruktive Umsetzung wurde in Frage gestellt.
Ankauf
roberts roost
Ole Metzger
Die konstruktive Durcharbeitung des Tragwerks wurde positiv bewertet, weil diese eine
geeigneten Umgang mit dem Gebäudebestand andeutet. Terrasseneigung und Positionierung des Pavillons erschweren einen Bezug der Außenräume zum Fluss und Stadtpanorama. Die Erschließung über den Clubraum entspricht nicht den Vorgaben der Ausschreibung und macht einen eigenständigen Betrieb der Terrasse unmöglich.
07
1.Preis
JOHNYS mondscheinDeck
„ÜBER DEN DÄCHERN“, das bedeutet bis zum Horizont schauen, ohne Barrieren; sich um sich selbst
drehen können und in jeder Himmelsrichtung etwas
neues entdecken.
„JOHNYS mondscheinDECK“ inszeniert dieses Gefühl
des „über allem stehen“. Es ist ein Platz ganz weit oben,
der dazu auffordert bespielt zu werden. Der wichtigste
und einzige Parameter ist das Panorama, das Ausschau
halten. Ohne Hindernisse kann man in alle Richtungen
blicken, wie auf dem Oberdeck eines großen Schiffs.
Einzige feste Bestandteile sind ein LED-Feld, der Erschließungskern, die Minibar und eine Sitzstufe, die zu einem
360°-Umlauf hinab führt. Eine zusätzliche Lounge im eigentlichen „Clubgeschoss“ ermöglicht den Zugang zum
bestehenden Balkon. Die Lounge stellt den Knotenpunkt
der unterschiedlichen Räumlichkeiten des Clubs dar.
„JOHNYS mondscheinDECK“ stellt dem dunklen verschlossenen Club eine offene, flexible Fläche gegenüber.
(aus dem Erläuterungsbericht)
08
Katrin Hinkel
Grillbox+
Sonnenschirme
Musicbox+DJ
„sonnenfeld“
Steckfeld für Sonnenschirme
Skybar
(offen)
Verankerung für
das Winter- und
Schlechtwetterzelt
Sommertag
mobile grillbox
Riesenkronleuchter
Musicbox+DJ
LED-Feld
„lichterfeld“
LED-Platten für den
beleuchteneten Tanzspass
Skybar
Sommernacht
„moving musicbox“
witterungsfestes DJ-Pult
Zelt
Musicbox+DJ
LED-Feld
„adlerhorst“
kleiner innenraum
getränkeandienung
Skybar
(geschlossen)
Winternacht
Grundriss Dachgeschoss
Szenarien
Stauraum
Theke
DJ
Versorgung und Stauraum
Die Stromversorgung des Decks und zusätzliche Lagerfläche befinden sich im
Zwischenbereich der Träger.
Ein brüstungsfreier Ausblick entsteht.
Die Sitzstufen sind verschiebbar, wodurch die Lagerfläche unsichtbar bleibt.
Stauraum
Querschnitt
Ansicht Süd
09
2.Preis
The SKYway
ß
The SKYway ist ein schmaler vorgesetzter Kubus, der
die städtebaulichen Kanten des Bestandes aufnimmt
anstatt eine Lounge aufzusetzen, die ähnlich versteckt
wäre wie der bestehende Club im 2. Geschoss. Die
Scheibe dient zum einen der Erschließung zum anderen wird das gesamte Gebäude zum Erlebnis-/Tanz/und Loungeraum.
Der Robert Johnson Club bekommt ein eigenes architektonisches Element und wird dadurch im Außenraum erlebbar. Durch die halbtransparente Fassade
wird das Innenleben des Neubaus zum neuen Aushängeschild des Clubs.
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Die einfache kubische Form reagiert auf die puristische
Formensprache und die reduzierte CI des Clubs. Die geometrisch einfache Hülle wird mit einer wellenförmigen
Innenraumskulptur gefüllt, die die Räume ineinander
fließen lässt. Jede Funktionseinheit (Eingang/Garderobe,
Tanzfläche/Lounge/Skybar) bekommt ihre eigene Welle.
Die einzelnen Wellen werden über großzügige Treppen
miteinander verknüpft. Die fließenden Räume lassen
spannende Blickbeziehungen zu und können sehr flexibel genutzt werden ohne neutral oder langweilig zu
wirken.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Ulf Hoppenbrock
Büro
Zugang
Gründach
Bar
Gaderobe
DJPult
Lounge
Zugang
Club RJ
Kasse
Windfang/
Kasse
Grundriss Erdgeschoss
Fassade
Die Lamellenfassade besteht aus Polycarbonatplatten. Im
Winter mit der Funktion der thermischen Hülle, kann
im Sommer die gesamte Fassade geöffnet werden, so
dass der gesamte Gebäudeinnenraum zum Außenraum
wird. Durch die Stellung der Lamellen, kann der Blick
zusätzlich auf das Mainpanorama gelenkt werden.
Die Lamellen können an den Drehpunkten durch LEDs in
unterschiedlichen Farben beleuchtet werden, wodurch
das Gebäude sein Aussehen und seine Atmosphäre an
die jeweilige Veranstaltung anpassen, bzw. das Event in
den Außenraum spiegeln kann.
Büro
Toiletten
Lager
Querschnitt
vertikales Lamellenfenster
Polycarbonatplatte
Stahlprofil
Handlauf+
Abstellfläche
Detail Lamellenfassade
Ansicht Nord
11
3.Preis
... jetzt wird gebügelt
Das Robert Johnson wird mit einem Bügelbau erweitert. Dieser legt sich L-förmig über das bestehende
Gebäude. Dieses bleibt dabei weitestgehend unangetastet. Verbindungsbrücken schaffen den Übergang zum
Bestand. Der Bügelbau wird als Stahlskelett ausgeführt
und mit Lochblech verkleidet. Dieser bildet eine transluzente Hülle, in der Elemente wie Bar und Grillstati-
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on eingestellt werden. Durch vollständiges Aufschieben
der Glasfront kann die Bar als offener oder geschlossener
Raum in Erscheinung treten und auf die unterschiedlichen Ansprüche im Winter- und Sommerbetrieb reagieren. Zum Mainufer ist der Bügel offen und erlaubt
einen uneingeschränkten Blick auf die Umgebung.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Joachim Schulze
DJ
Tanzbereich
aussen
Bar
Nachtsituation
Grillstation
Grundriss Dachgeschoss - Sommersituation
Tagsituation
Querschnitt
Ansicht Nord
13
Ankauf
Top.Side
Top.Side führt das Erfolgsrezept des Clubs Robert
Johnson, die Reduzierung auf das Wesentliche und die
Qualität, fort. Sehr schlicht gestaltet mit nur notwendigen Elementen, konzentriert sich alles auf die Musik
- investiert wird hauptsächlich in DJs und Soundsystem. An der Tür weißt ein winziges Schild auf den
Club hin.
So einfach wie der Name Top.Side (Oberseite) ist die
Ausführung. Von Außen nicht ablesbar wird man
beim Begehen von einer vielseitigen Landschaft überrascht - ein Keil, in dem Raum für die notwendigen
Funktionen eingestanzt ist.
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Ziel des Entwurfs ist es, das Gefühl zu übermitteln sich
auf einem Dach zu befinden und einen freien Blick in alle
Richtungen zu ermöglichen. Die Ausformung gewährleistet die notwendige Absturzsicherung und umgeht dem
getrübten Blick durch ein Geländer. Der vordere Bereich
ist transformierbar, je nach Bedarf ist er Tanzfläche oder
Sitzlandschaft. Konzeptionell wurde auf eine Überdachung verzichtet. Ein kleiner überdachter Innenbereich
würde sich wirtschaftlich in dieser Lage nicht lohnen;
die Besucherströme werden auf die regenlosen Zeiten
konzentriert.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Marc Flick
Robert Johnson
Original Einrichtung
bleibt bestehen
Verbindung Terasse
+ 2. Fluchtweg
Grill
Grill
Grill
Grill
Plattenspieler
Plattenkoffer
Zugang
Top.Side
Theke
Lager
Zugang
Top.Side
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Konstruktion
Holzbinder überspannen die Fläche der beiden tragenden Wände der Clubs. Die Last wird über Stahlstützen in den umlaufenden Ringanker übertragen. Diese
mit den Treppenaufgängen und dem Getränkeaufzug
sind die einzigen Durchbrüche im Flachdach, welches
dennoch als wasserführende Schicht dient. Die Dachlandschaft ist mit Holzbalken ausgeformt. Die Aussteifung erfolgt über die Holzplatten, welche die gesamte
Konstruktion umschalen.
WC
oder
Lager
bestehender Getränkeaufzugs
Theke
abdeckbar
Plattenspieler
abdeckbar
Lautsprecher
Grill/
Lagerfeuer
Situation
Cafébetrieb
Lautsprecher
Strahler
Licht fällt durch die Fugen
Schnittauschnitt
15
Ankauf
Roberts Roost
Das Konzept der Roostbar beruht auf der Offenheit,
dem weiten Blick und einer entspannten Leichtigkeit
im Wechselspiel mit der Konzentration des Clubs.
Thema ist das Wasser, der Horizont, die Dachebene.
Der Clubraum wird nach oben erweitert. Die Roostbar
ist ruhiger, spielt entsprechende Musik und ermöglicht den Ausblick. Sie ist zentraler Teil einer, sich über
die Gebäudetiefe entwickelnden Dachlandschaft aus
16
leichten Rampen und Ebenen.
Zugleich gliedert der Gläserne Kubus die Terrasse in drei
Zonen:
Eine erhöhte Plattform im Norden zum Sitzen und Fernblicken. Eine Tanzfläche im Süden, die durch eine medial
belebte Wand gefasst wird und als verknüpfendes Element ein Laufsteg, welcher mit einem abgesetzten Teil
den Überblick und Sitzmöglichkeit gewährt.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Ole Metzker
Grundriss Obergschoss
Grundriss Dachgeschoss
„Ein Ort zum Auftauchen“
Wenn du gebadet hast in den Klangwellen des echten
Clubs der Stadt führt dein Weg nach oben. Der Fluss,
die Hallen, die Skyline, schon jetzt stehst du beinahe im
Freien. Du spürst das Beben unter dir, doch hier oben
herrscht Entspannung, der DJ am Kopf der Treppe liefert
das Ambiente, die Gäste lehnen gelassen an der Bar oder
unterhalten sich angeregt. Das Deck scheint zu schweben und auch du fühlst dich leichter, atmest tief durch
und lässt den Blick schweifen.
Querschnitt
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FACE LIFT
Der Entwurf FACE LIFT ist ein Neubau am Kopf des Gebäudes mit einer Metallgewebe-Fassade. Tagsüber ist
es ein opaker Kubus, der mit dem Bestand verschmilzt,
in der Nacht erwacht dieser jedoch.
Zur Straßenseite dringen Boxen durch, die dem Kopf
das neue Gesicht geben. Sie begrenzen die Lounge von
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Süden und Osten her, was eine Orientierung des Raumes
zur Aussicht zur Folge hat. Das auskragende Dach fördert den weichen Übergang von Innen nach Außen. Variabel kann der Raum durch Schiebetüren den Umständen
angepasst werden.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Christoph Lambruschini Malpartida
Dachaufsicht
Grundrissausschitt Dachgeschoss
Dach
Die Unterseite des Daches ist wie auch der die
Fassade des Neubaus mit Edelstahlgewebe verkleidet, was einen dezenten Einblick in die Trägerebene bietet. Der Zwischenraum kann mit
Lichtquellen und der Soundanlage bestückt werden. Auch die Natürliche Belichtung und Belüftung kann über die Dachaufsätze und dem Zwischenbereich kontrolliert werden.
Querschnitt
19
Rotation Jiration
Der Dachaufbau vom Robert Johnson am Rande Offenbachs besteht im Wesentlichen aus drei Elementen –
feststehende Terrasse, Flachdach und bewegliche
Wand.Die Terrasse bildet die Plattform, auf der die anderen Elemente stehen.
Die bewegliche Wand besteht aus vier – durch Drehpunkte gekoppelte – Boxen, welche die für den Betrieb
des Clubs notwendigen Funktionen (DJ Box, Bar Box,
Lounge Box, Grill Box) enthalten und den jeweilig aktivierten Raum versorgen.
Durch Verschieben der Wand auf seinen Luftkissen
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werden unterschiedliche Räume aktiviert. Im Winterbetrieb drängt sich die Wand eng an das Flachdach und aktiviert einen kompakten Raum von 35qm. Im Sommerbetrieb öffnet sich die Wand an der Längsseite der Terrasse
und aktiviert eine Fläche von weiteren 220 qm.
Der Leichtbau und die Unterteilung in vier Boxen ermöglichen eine Vorfabrizierung der Elemente, sodass sie vor
Ort auf die Terrasse herabgelassen und miteinander verbunden werden. Lediglich die Terrasse als Plattform auf
dem Flachdach fest installiert werden.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Alexander Stewart
mis te r dj
s t ep_ 3
st ep_
3
mis t er dj
st ep_ 2
st ep_ 1
_4
st ep_ 5
st ep
s t ep_ 2
s t ep_ 1
p_
Frühling-/Herbstsituation
4
st ep 3
s t ep_ 2
s t ep_ 2
s t ep_ 4
s t ep_ 5
st e
st ep_ 2
_4
st ep_ 5
st ep
Grundriss Dachgeschoss - Wintersituation
2
2
4
mis te r dj
st ep_ 1
Sommersituation
Längsschnitt
ar- jay
this eveningonboard dj al
Ansicht Ost
21
dach.boden
Das Konzept bezieht sich auf die wesentlichen Charaktereigenschaften des Clubs. Die informelle Erscheinung führt zur Erweiterung um eine „Visitenkarte“,
der die notwendige Erschließung durch eine Treppe
aufnimmt und den Charakterzug des rauen, informellen, introvertierten Clubs weiterdenkt: Die Musik
spielt im Inneren.
Über diese schmale Box erreicht man die neue Flachdachfläche „dach.boden“. Sie stellt die Plattform darf,
auf der die flexiblen Bar- und DJ-Boxen immer neue
und unterschiedliche Konfigurationen ermöglichen:
Eine Winterkonfiguration mit Kaminzimmer , welche
die Hauptnutzung für kalte und regnersiche Tage bietet.
Eine Innenhof-Konfiguration für kleine Freiluft-Events
oder Barbecue-Abende, bei denen der Freiraum von
Musik- und Bar-Box eingerahmt wird. Und schliesslich
das Sonnendeckszenario, das eine zusammenhängende
Freifläche ermöglicht, sich zum Main und nach Westen
öffnet und damit ideal für laue Sommerabende geeignet
ist.
Beide Elemente, Metallbox und Dachfläche, greifen bewusst nicht in das vorhandene Gebäude ein, sondern
wahren einen Abstand, der dem Entwurf eine große
Leichtigkeit und Selbständigkeit verleiht.
(aus dem Erläuterungsbericht)
22
Oliver Krieger
szenario.kaminzimmer
szenario.sonnendeck
Grunsdrissvarianten
Grundriss Dachgeschoss
Konstruktion
Die Erschließungsscheibe „Visitenkarte“ besteht aus
einem Stahlskelett, dass außen mit leicht gedämmten
Alucubond-Paneelen ausgefacht ist. In Richtung Bestandsgebäude sorgen transluzente PET-Tafeln tagsüber für eine natürliche Belichtung und lassen Platz für
Leuchtstoffröhren, die die Metallkiste im Dunkeln beleuchten und sie noch deutlicher vom Gebäude abheben.
Die Dachboxen auf dem Flachdach sind ebenfalls aus
Stahl konstruiert und außen mit Metallblech verkleidet, der Zwischenraum ist gedämmt. Durch ihre Erscheinung in Alu erinnern sie an rohe Dachaufbauten
für Klima- oder Lüftungsanlagen und unterstreichen
den informellen Charakter des Clubs .
Quertschnitt
Ansicht Ost
23
Robert Skywalker
Die Architektur leitet sich aus den Bezügen des Ortes
und der geforderten Nutzung ab. Die Bezüge von Brücken werden in einen länglichen Quader übersetzt. Die
Bar rückt Richtung Main, um den Club dem Himmel
zu öffnen. Im vorderen Teil „fließt“ der Main durch
den Körper. Die entstehenden Galerien führen zu viel-
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fältigen Raumeindrücken und Verknüpfungen. Die Stadtsilhouette und der Himmel werden in Szene gesetzt.
Eingangsbereiche werden durch gliedernde Maßnahmen
aufgewertet und neu proportioniert. Die Fassade wird im
bestehenden Raster fortgeführt um ein strukturiertes Gesamtbild zu erhalten.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Felix Gast
Skybar / Tanzfläche
Robert
Johnson
Innenansicht
Gellerie
Gellerie
Skybar / Tanzfläche
Robert
Johnson
Luftraum
Robert
Johnson
Bar / DJ
Grillstation optional
Bar / Dj
Grundriss
Längsschnitt
Ansicht Ost
25
Louver
Man stelle sich diesen Ort vor - einen ganz besonderen Ort.
Einen Ort ohne Regeln. Ohne Nachbarn.
Ohne Gartenzaun.
Einen Ort mit 360° Blick.
Einen Ort, an dem man sich absolut frei fühlen kann.
Willkommen auf dem Sonnendeck!
(aus dem Erläuterungsbericht)
26
Anais Cosneau
Sonnendeck
Lager /
Personal
untere
Terrasse
untere
Terrasse
Bar / DJ
Bar / DJ
Wasserbecken
Zugang Gäste
Grundriss Dachgeschoss 2
Grundriss Dachgeschoss 1
Querschnitt
Ansicht Süd
27
Turntable
Der Enwurf ist charakterisiert vom Lichtspiel in der
Fassade, dem Kontrast der Materialien Kortenstahl und
grün eingefärbtes Glas und der Flexibilität der Außenraumnutzung.
Die Konstruktion besteht aus Kortenstahllochblechen
und einer Dämmung aus Noppenfolie. Sie erfüllt nicht
nur den Zweck der Klimahülle. Die tagsüber einfallende Sonne wird dosiert in den Innenraum geworfen
und erzeugt durch die Lichtbrechung in der Noppenfolie Lichtspiele. Im Außenbereich lassen sich die sonnenbeschirmten Sitzgruppen bei mehr Platzbedarf zu
beleuchteten Tanzflächenbereichen umwandeln. So
entsteht bei Bedarf das jeweils zu der Veranstaltung
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passende Szenario. Für die Sound und Lichtanlage ist
zwischen den notwendigen Gerüsten ein Unterstand
aus einer abgespannten Folie vorgesehen, welche auch
gleichzeitig den Kernbereich der Terrasse darstellt. Das
Tragwerk der Aufstockung kann nötige Klima- und Pooltechnik aufnehmen. Eine Poolbar soll an heißen Tagen
und Nächten für Abkühlung sorgen und die Angebotspalette des Clubs erweitern. Die Grillstation ist über eine
Durchreiche mit dem Außenbereich verbunden, kann
jedoch auch ganzjährlich als Snackküche für die Bar
genutzt werden. Im obersten Geschoss ist der Panoramabereich der Bar untergebracht, der einen exzellenten
Blick über den Main erlaubt.
(aus dem Erläuterungsbericht)
Thomas Raab
Dancefloor Lounge
Pool
Poolbar
Cocktailbar
Grillstation
Grundriss
Panoramalounge
DJ Bereich
Tanzflächenüberdachung
Cocktailbar
Poolbar
Querschnitt
Ansicht Nord
29
Roter Teppich
Im Übergangsviertel von Offenbach am Main befindet
sich der Club Robert Johnson. Die vorhandene Gestaltung des Gebäudes repräsentiert weder eine Identität
als Club, wo man viel erwartet, noch hat der Standort
einen städtischen Charakter.
Grundlage des Entwurfs ist die Schaffung einer neuen
Identität. Als Beispiel kann Coney Island des historischen New Yorks stehen. Es bot einen festen Charakter, den eines Spielplatzes. Im bestehenden Baukörper
des Clubs findet man jedoch kaum eine solche Identität, wo man gerne seine Schulter schütteln möchte.Der
Entwurf soll das ändern und die Möglichkeit geben in
der strahlenden neuen Skylouge des RJ Clubs anzumachen. Das Tragsystem sieht vor, die neue Skylounge über
dem Flachdach aufzubauen. Der verwendete strahlende
Edelstahl bietet nicht nur den Eindruck der modernen
Technologie, sondern trägt auch zu einem verführerisches
Image bei. Die in der Umgebung des Club Robert Johson
befinden sich Industriefabrikenstehen mit den Metallfassaden in einem Kontext mit der neuen SkyloungeHierbei
bietet die neuer Skylounge “Roter Teppich” von RJ Club
einen frischen Eindruck des Mains an. Jeder Besucher der
Skylounge wird Hauptspieler des Tages, während er über
den “Roten Teppich” der Treppe einsteigt.
(aus dem Erläuterungsbericht)
30
Seung Hyun Yang
Haupteingang
Grundriss
Haupttreppe
Grundriss
Querschnitt
Ansicht Süd
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Impressum
Herausgeber:
Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen
Prof. Dipl.-Ing. M. Sc. Econ. Manfred Hegger
Layout:
Fachgebiet
Entwerfen und Energieeffizientes Bauen
Dipl. Arch. ETH Hans Drexler M. Arch.
cand. arch. Susanne Sauter
cand. arch. Jörg Thöne
Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Architektur
El Lissitzky-Straße 1
D-64287 Darmstadt
tel:
+49 (0) 6151 - 16 20 46
fax:
+49 (0) 6151 - 16 52 47
[email protected]
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