146 r Bau, Funktionsweise und Schädigung von inneren Organen 1 Das Herz – der „Motor des Lebens“ Das Herz (siehe Abb. 70) ist ein etwa 250 bis 500 g schwerer, faustgroßer Hohlmuskel. Das kräftige, etwa 15 cm lange und nach unten spitz zulaufende Organ treibt den geschlossenen Blutkreislauf an. Von der rechten Herzhälfte wird der Lungenkreislauf versorgt, während die linke Herzhälfte den Körperkreislauf in Gang hält (siehe S. 130, Abb. 60). 1.1 Bau des Herzens Das von der Körpermitte aus leicht nach links versetzte, unter dem Brustbein liegende und mit der Spitze in die linke Körperhälfte ragende Herz besteht aus zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand (Septum) voneinander getrennt sind. Jede Hälfte ist wiederum in einen kleineren Vorhof (Vorkammer, Atrium) und eine große Herzkammer (Hauptkammer, Ventrikel) unterteilt. Es besteht fast vollständig aus Muskelgewebe. Abb. 70: Schematische Darstellung eines Längsschnitts durch das menschliche Herz; die Pfeile stellen den Blutfluss dar: dunkel: sauerstoffreiches Blut, hell: sauerstoffarmes Blut Das Herz – der „Motor des Lebens“ r 147 Das Herz ist ein Hohlmuskel. Das Organ wird durch die Herzscheidewand in eine linke und eine etwas kleinere rechte Herzhälfte geteilt. Jede Herzhälfte besteht aus einem Vorhof und einer Herzkammer. Das Herz ist vom Herzbeutel (Perikard), einer doppelten Hüllwand, umgeben. Durch eine Flüssigkeit, die sich zwischen diesen Hüllen befindet, ist es sehr gut geschützt. 1.2 Funktion und Arbeitsweise Die Phasen der Herztätigkeit Das Herz treibt als sich rhythmisch kontrahierender und wieder entspannender Hohlmuskel das Blut in unserem Körper an. Im Ruhezustand schlägt es durchschnittlich 70-mal pro Minute und pumpt bei jedem Schlag etwa 75 M Blut in die Arterien des Blutkreislaufs. Durch den speziellen Bau der Herzklappen, die wie Ventile wirken, fließt das Blut nur in eine vorgegebene Richtung. Die Segelklappen trennen die Vorhöfe von den Kammern, die Taschenklappen die Kammern von den Arterien. Abb. 71: Die drei Phasen eines Herzschlages