DĚJINY NĚMECKY MLUVÍCÍCH ZEMÍ Ur- und Frühgeschichte Ur- und Frühgeschichte - Namen - Fundorte (Michelberger Kultur, Hallstatt-Kultur) - Material der Werkzeuge (Stein, Bronze, Eisen) - Keramik (Bandkeramik, Schnurkeramik, Glockenbecherkultur) - Bestattungsart (Hügelgräberkultur, Hockergräberkultur, Urnenfelderkult.) Phasen der Frühzeit (Mitteleuropa) - Altsteinzeit (bis ca. 8000 v. Chr.) - Jungsteinzeit (4000 – 2000 v. Chr.) - Metallzeiten Bronzezeit (2000 – 1000 v. Chr.) - ältere Eisenzeit (Hallstattkultur 1000 – 400 v. Chr.) jüngere Eisenzeit (La-Tene-Kultur 400 - 0) Altsteinzeit / Paläolithikum ältere – mittlere –jüngere ( ca. 5_ 00.000 – 8.000 v.Chr.) Kulturentwicklung in den Zwischeneiszeiten Funde von Skeletten und Werkzeugen (aus Stein: Faustkeile, Messer, Speerspitzen) Jäger und Sammler, Feuer, wandert,Höhlen, Felsmalerei, Kultgegenstände, Bestattung Altsteinzeit - wichtige Funde Heidelbergmensch - Steinheim-Mensch (Baden-Württemberg) Neanderthaler (Düsseldorf) Venus von Willendorf (30.000 v. Chr.) Jungsteinzeit / Neolithikum ca. 4000 – 2000 in Mitteleuropa - „Neolithische Revolution“ = Sesshaftwerdung des Menschen Ackerbau (Hackenpflug), Tierzucht Vorratswirtschaft (Keramik) Pfahlbauten, Blockhäuser - Einbaum Bronzezeit (2000 – 1000 v. Chr.) - Bronze: Legierung: 90% Kupfer – 10% Zinn Wanderung _ der Illyrer (indogermanische Wanderung – Sprache!) Bergbau, Handwerk (Schmuck, Waffen) Bernsteinstraße – Handelswege (bei Hainburg über die Donau, mehrere Alpenübergänge) Tauschhandel – Geldhandel (Metallbarren) ältere Eisenzeit (Hallstattkultur) - 1000 – 400 v. Chr. europäische Geschichte: 753 v. Gründung Roms, Persisches Weltreich, Griechen Schwerpunkt der Besiedelung: Alpen + angrenzende Regionen (auch CZ) Eisen, Salz, Gold, Glas Rad, Töpferscheibe, Lehmziegel, Münzprägung Hügelgräber, Gräberfelder, reiche Grabbeigaben ältere Eisenzeit II (Hallstattkultur) Kultwagen von Strettweg, - Fürstengrab von Klein-Klein jüngere Eisenzeit (La-Tene-Kultur) 400 v. Chr. – 0 europäische Geschichte: - 333 v. Alexander d. Gr., Aufstieg des Römischen Reiches beginnende Wanderung der Kimbern und Teutonen (Germanen) Träger: Kelten befestigte Höhensiedlungen, erstes Staatsgebiet: Noricum (113 v. Chr.), Magdalensberg, Heuneburg (Stuttgart) jüngere Eisenzeit II (La-Tene) Sprache: Indoeuropäisch zu Germanisch (1. oder germanisme Lautverschiebung, im 5. - 2. Jh. v. Chr., z.B. Gotisch) lat. pater → dt. Vater bzw. lat. kentum → dt. hundert. - Gesellschaft: hierachisch – Fürsten und Untertanen, Burgbau, befestigte Wohnsiedlungen - Handel mit den Römern, Bündnisvertrag Römer, Germanen und die Völkerwanderung Römische Provinzen - Rätien (15 v. Chr., schwere Kämpfe) Norikum (15 v.Chr. Protektorat, 45 n. Chr. Provinz, friedliche Übernahme) Pannonien (9 v. Chr., erobert) Germania Superior („Obergermanien“) (ab 90 n.Chr.), Süddt + Teil der CH Germania Inferior („Niedergermanien“) (85 n. Ch.), NL, N-W-DT (westl. Rhein) Namensreste von den Römern: Welche Sprachen spricht man in CH? (DT, I, F) Rätoromanisch Wie heißt die ungarische Tiefebene noch? Pannonische Tiefebene - Wie heißt heute: Vindobona, Colonio Agrippina, Mogontiacum, Castra Regina? Wien, Köln, Mainz, Regensburg Limes Schutz und Abwehr gegen anstürmende Germanen Niedergermanischen Limes und Donau-Limes: Kastelle und Militärlager; Obergermanisch-Raetischer Limes: Palisaden, Gräben und Wälle, teilweise Mauern – UNESCOWeltkurlturerbe Orts- Landesnamen Kärnten: keltisch Karner (=Gebirgsbewohner) – Carantani Böhmen: Bojer, kelt. Bewohner Boihaemum Limes = Mauer: Traismauer, Mauer bei Melk, u.a. Latein: Lentia – Linz, Augusta Vindelicorum – Augsburg Römer – Kultur Straßen, Infrastruktur, Poststationen, Meilensteine, Straßenkarten - Städte, Tempel, Theater, Thermen, Wasserleitungen, Kanalisation, Heizung Handel, wirtschaftliche Blütezeit Mark Aurel stirbt 180 in Vindobona, Septimius Severus 193 zum Kaiser in Carnuntum ausgerufen Wer sind die Germanen? Sammelbezeichnung für zahlreiche Völker, keltisch = Nachbar Sprache: „Germanisch“ – nach der 1. Lautverschiebung (2. Jh v. Chr.) 3 Gruppen: Nordgermanen (Skandinavien) Ostgermanen (östlich der Elbe, Burgunder, Goten, Vandalen) Westgermanen (Friesen, Sachsen, Franken, Langobarden, Quaden, Markomannen) Wie leben die Germanen? Bauernkultur, Ackerbau, Viehzucht, Obstbau, Bier, Met Wagenbau, Schmiede, Töpferei, Tischler Handel mit den Römern Runenschrift Götter und Glaube personifizierte Naturgewalten Kultbezirke, heilige _ Haine / Orte Schlachtung von Opfertieren, Orakel Walhalla (Halle der Gefallenen) Wodan (Odin) = Toten- und Kriegsgott Frija (Freitag) = Beschützerin der Ehe Donar (Donnerstag) = Wettergott Recht und Gesellschaft Sippe, patriachalisch, Freie – Halbfreie und Sklaven; gewählte Könige oder Herzöge – Gefolgschaftsrecht - Thing: Volksversammlung (Krieg, Aufnahme ins Heer, Freilassung) Recht: kein geschriebenes Recht, mündliches Volksrecht Blutrache / Fehde Ostrom – Westrom 306 – 337: Konstantin I. 313 Toleranzedikt von Mailand Konstantinische Schenkung (Lateranpalast) 330 Konstantinopel (Byzanz) – Hauptstadt um 350 Kämpfe gegen Alemannen und Franken 375 Zerstörung des Ostgotenreiches - 379 – 395 Theodosius – danach Teilung des Reiches in Westrom und Ostrom 391 Christentum Staatsreligion 476 Ende des Weströmischen Reiches (Romulus Augustulus :: Odoaker) Völkerwanderung 375: Hunnen überfallen die Ostgoten germanische und slawische Völker setzen sich in Bewegung – Teile sich in Gruppen, später „Völker“ 451: Schlacht auf den Katalanischen Feldern 453: Tod Attilas, Zerfall des Hunnenreiches 493 – 526: Theoderich 568: Einfall der Langobarden in Italien - Zerfall - Umbruch: Infrastruktur, Geldwirtschaft, Handel, kulturelles Leben Das Ende der Völkerwanderung 476: Ende des Weströmischen Reiches 493 – 526: Theoderich _ (Ostgoten) 553: Untergang des Ostgotenreiches 568: Einfall der Langobarden in Italien - bleibende Reichsgründungen der Germanen Frankenreich in Gallien / „Deutschland“ (Merowinger) – Frühmittelalter Westgotenreich in Spanien Langobardenreich in Italien Christianisierung - Westgoten nehmen das arianisme Christentum an später: Westgoten, Burgunder, Vandalen, Langobarden um 600 iroschottische Mission (Franken; Bayern, Kloster St. Gallen, Hl. Severin) um 750 angelsächsiche Mission (Bonifatius Organisation der bayrischen und fränkischen Kirche: Franken ordnen sich dem Papst unter – Bündnis: König - Papst) Erzbistum Mainz, Bistümer Würzburg, Regensburg, Freising, Passau, Salzburg Die Althochdeutsche Sprache 2. oder hochdeutsche Lautverschiebung im 8. Jh n._ Chr. Abgeschlossen aus Germanisch wird Althochdeutsch germ. slepan – ahd. Slafan germ. appla – ahd. Apful germ. ik – ahd. ich (niederdt: ik) Grenze: Hoch-Nieder: Benrather Linie ( Köln - Berlin) Merseburger Zaubersprüche Pferdeheilung – vorchristlich, aufgezeichnet im 10. Jh. in Fulda Phol ende uuodan uuorun zi holza. Phol und Wodan ritten ins Holz. du uuart demo balderes uolon. Da wurde dem ohlen Balders sin uuoz birenkit. sein Fuß verrenkt. ben zi bena, bluot zi bluoda, lid zi geliden, Knochen zu Knochen, Blut zu Blut, sose gelimida sin. Glied zu Gliedern, so seien sie fest gefügt. Das Frühmittelalter Abgrenzung Mittelalter 500 – 1000 Frühmittelater Otto – Kaiserkrönung, 1. Kreuzzug 1000 – 1250 Hochmittelalter Aussterben der Staufer 1250 – 1500 Spätmittelalter Entdeckung Amerikas, Erfindungen, Humanismus, Reformation ab 1500 Neuzeit Charakteristik zu Beginn des FMA 500 – 1000 Völkerwanderung Ende des Weströmischen Reiches, Langobarden in Italien, Expansion der Araber (Islam), Tod Kaiser Justinians (565) kultureller und wirtschaftlicher Rückfall – Traditionen brechen ab Christentum wird zum Kulturträger - neue Reiche etablieren sich. Das Reich der Merowinger - Franken, wandern von N-S, Rhein Merowech - 1. König, sagenumwoben 482 – 511: Chlodwig (Eroberungspolitik, keine Stammesfürstentümer – Alleinherrscher, Christentum, Zentrum: zwischen Rhein und Loire) nach: 511: Erbkämpfe – Hausmeier Pippiniden – Karolinger - Hausmeier-Familie Pippiniden werden sehr mächtig und einigen das Reich Karl Martell: 732 – Schlacht zwischen Tour und Poitierts / Unterwerfung der Bayern, Sachsen, Schwaben Pippin (Sohn): 751: zum Frankenkönig gesalbt – Bund mit dem Papst – hilft ihm gegen Langobarden 756: Pippinische Schenkung – Kirchenstaat bis 1870 (Rom, Ravenna) Karl der Große 768 – 814 Unterwerfung der Sachsen, Awaren und Langobarden, Tributpflicht der Sorben und Tschechen, Araber zurückgedrängt (Spanische Mark) 24.12.800: Kaiserkrönung – Papst steht unter dem Schutz des fränkischen Königs 812 von Ostrom anerkannt = Fortsetzung des römischen Kaisertums Verwaltung in der Karolingerzeit Einteilung in Grafschaften (Gaue) – vom König ernannt, Gericht mit 7 Schöffen - Einrichtung von Marken – Grenze Ostmark, Spanische Mark, Awarische - Pfalzen = Quartiere des Königs (Wanderkönigtum), Mustergüter Reichsrecht (Kapitularien) Münzprägung (Silber statt Gold) Lehenswesen Kultur in der Karolingerzeit Karolingische Renaissance – gelehrte aus ganz Europa Buchmalerei, byzantinische Baukunst (Aachen – 8-eckige Pfalzkapelle), Kuppel, Mosaik, Kirchturm, Steinbau lateinische Schrift und Sprache, liturgische Gesänge, geistliche Schulen Fränkische Grammatik, Sammlung von Heldenliedern und Gesängen, Palastschulen Vita Caroli Magnis – Einhard Zerfall des Karolingerreiches 814 – 840: Ludwig der Fromme - 842: Straßburger Eide – ältestes Sprachdenkmal in althochdeutscher und altfranzösischer Sprache (deutsch = diutisk = volkstümlich) – die Franken teilen sich in einen deutschen und einen französischen Zweig Der Vertrag von Verdun 843 Ostfrankenreich Ludwig der Deutsche (Grenze Rhein) „Mittelreich“ (Nordsee, Burgund, Provence, Mittelitalien) – Lothar I. Loth(a)ringen (bald aufgeteilt) Westfrankenreich: Karl der Kahle 911: Aufteilung des Ostreiches in Stammesherzogtümer Bedrohung von außen - 9./10.Jh Magyaren: Reitervolk - 906 – Großmährisches Reich vernichtet 955 Schlacht am Lechfeld – siedeln sich in Ungarn an (teilen Slawen) Slawen – ab 600 östlich der Elbe, immer wieder Zusammenstöße mit Franken Normannen: Wikinger, Entdeckungsfahrten (Meere und Flüsse) Sarazenen: arabische Stämme, aus Nordafrika, 846 Plünderung Roms Die Ottonen Tod des letzten Karolingers im Ostreich – neue Königswahl – Franke Konrad I / Heinrich I (919 – 936) 5 deutsche Stämme bilden Regnum Teutonicum: Franken, Bayern, Sachsen, Schwaben, Lothringer Brandenburg und Prag: Wenzel Word zur Erbhuldigung gezwungen Städtegründungen und Fluchtburgen Otto I. d. Große (936 – 973) von allen deutschen Stämmen gewählt Ottonisches Reichskirchensystem – Bischöfe und Äbte erhalten Herrschaftsaufgaben / König kann Bischöfe ernennen besiegt Magyaren, Mark Brandenburg - 962: KAISER der Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation Ende des Frühmittelalters Basis für ein stabiles, selbständiges Reich Ostgrenze gesichert Machtstellung Kirche – Kaiser Otto III (983 – 1002) – macht seinen Vetter zum Papst, Gregor V. = 1. deutscher Papst 1001: Stephan I König von Ungarn Österreich im Frühmittelalter 976: erster Babenberger Markgraf Leopold – abhängig vom Herzog von Bayern „Mark im Osten“ Residenz: Melk, dann Tulln 976: Herzogtum Kärnten Die Romanik 8. – 13. Jh Einflüsse der byzantinischen Kunst Kirchen (kreuzförmiger Grundriss), Burgen und Wehranlagen Steinmetztechnik, Wandmalerei, Glasmalerei, Buchmalerei massig, schwer, blockhaft, wuchtig, kleine Fenster, sparsame Ornamentik - Rundbogen (halbkreisförmig), Krypta, Würfelkapitelle mit pflanzlichen Rankenornamenten, flache Kassettendecken, später Kreuzgratgewölbe bekannte Werke der Romanik Dom zu Speyer, Dom zu Worms Bamberger Dom, Dom zu Gurk, Stift Lambach, Stift Nonnberg in Salzburg Stift Heiligenkreuz, Zwettel, Lillienfeld Mauerring mit Türmen und Toren in Friesach und Hainburg an der Donau Verduner Altar Das Lehenswesen hierachisches System, Pyramide geistlich und weltlich Land oder Ämter und Schutz gegen Dienste und Abgaben - z.B. Heerdienst oder Steuern Lehensmann kann Lehen weitergeben Länder (Herzogtümer, Grafschaften,…) Grundherrschaft: statt dem Bauern zieht ein anderer in den Krieg – Land geht an den Grundherren; Zehent und Robot Das Hochmittelalter zeitliche Einteilung ca. 500 – 1000 Frühmittelalter Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Ungarn und Slawen niedergelassen, christianisiert, - 1000 – 1250 Hochmittelalter Kreuzzüge, Investiturstreit, Staufer und Babenberger 1250 – 1500 Spätmittelalter Hausmachtpolitik (Habsburger, Luxemburger, Wittelsbacher), Aufstieg der Städte, Hanse, Erfindungen, neues Weltbild, Religionskriege beginnen, Ketzer, Hussiten Die Salier - der Investiturstreit Heinrich IV (1056 – 1106) Investitur = Besetzung der geistlichen Ämter Kirchenreform: Simonie - Kauf von kirchlichen Ämtern, Pfründen, Sakramenten Papst Gregor VII: 1075 verbietet Laieninvestitur (nicht Geistliche) Bann und Bussgang (Canossagang 1076) - 1122 Wormser Konkordat (Bischöfe gewählt und leisten Treueeid auf Kaiser) Reichstag in Worms (1076) Heinrich, nicht durch Anmaßung, sondern durch Gottes gerechte Anordnung König, an Hildebrand, nicht mehr Papst, sondern falscher Mönch. [...] Du scheutest dich nicht nur nicht, die Lenker der heiligen Kirche, nemlich Erzbischöfe, Bischöfe und Priester, die doch Gesalbte des Herrn sind, anzutasten, nein, wie Knechte, die nicht wissen, was ihr Herr tut, zertratest du sie unter vinen Füßen und gewannst dir dabei die Zustimmung aus dem Munde des Pöbels. [...] Aber du hast unsere Demut für Furcht gehalten und dich daher nicht gescheut, dich sogar gegen die uns von Gott verliehene königliche Gewalt zu erheben; du hast zu drohen gewagt, du würdest sie uns nehmen, als ob in deiner und nicht in Gottes Hand Königs- und Kaiserherrschaft lägen. [...] So steige du denn, der du durch diesen Fluch und das Urteil aller unserer Bischöfe und unser eigenes verdammt bist, herab, verlasse den apostolischen Stuhl, den du dir angemaßt hast. [...] Ich, Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: Steige herab, steige herab! Der Bann des Papstes (1076) „[...] Und es ist mir durch deine Gnade von Gott die Macht gegeben zu binden und zu lösen im Himmel und auf Erden. Hierauf fest vertrauend untersage ich, [...] dem Sohne des Kaisers Heinrich, der sich gegen deine Kirche in unerhörtem Stolze erhoben hat, die Herrschaft über das ganze Reich der Deutschen und über Italien, und ich löse alle Christen von den Banden des Eides, den sie ihm geschworen haben oder noch schwören werden, und ich verbiete, dass ihm jemand wie seinem König dient. Die Staufer (1138 – 1250) Kampf mit den Welfen um die Vormacht - Friedrich I. Barbarossa (1152 – 1190) - 1156: Österreich wird Herzogtum (bisher Bayern) - 1180: Bayern kommt an die Wittelsbacher (bis 1918) - Zerstückelung der alten Stammesherzogtümer - Deutschland zerfällt in fürstliche Territorien – kein einheitliches Reich bis 1873 Kämpfe mit oberitalienischen Städten 3. Kreuzzug Staufer II Heinrich VI (1190 – 1197): König von Sizilien 2 Könige: Philipp von Schwaben – Staufer / Otto von Braunschweig – Welfe Friedrich II (1212 – 1250): Landeshoheit an weltliche und geistliche Fürsten Dt: Großreich mit großer Macht der relativ selbständigen fürstlichen Territorien 1246 Babenberger sterben aus / 1250 Staufer Die Babenberger 976 Luitpold erster Markgraf 1095 – 1136: Leopold III der Hl. Klosterneuburg - 1156: Herzogtum – „kleiner Freiheitsbrief“ Heinrich Jasomirgott 1180 Steiermark – Herzogtum, 1186 Georgenberger Handfeste – 1192 zu Österreich Kärnten (Herzogtum), Tirol (Grafschaft), Salzburg (Erzbistum), Burgenland (Ungarn) privilegium minus 1156 Damit aber dadurch die Ehre und der Ruhm unseres geliebtesten Oheims in keiner Weise gemindert erscheinen, haben wir nach dem Rat und dem Spruch der Fürsten, wobei der erlauchte Herzog Vladislav von Böhmen das Urteil verkündete, und mit Billigung aller Fürsten die Mark Österreich in ein Herzogtum umgewandelt und diesel Herzogtum mit allem Recht unserem genannten Oheim Heinrich und seiner allerdurchlauchtigsten Gattin Theodora zu Lehen gegeben, indem wir durch immerdar gültiges Gesetz verordneten, dass sie und nach ihnen ihre Kinder, Söhne oder Töchter ohne Unterschied, das Herzogtum Österreich zu erblichen Recht vom Reich innehaben und besitzen mögen. (4) Wenn aber der genannte Herzog von Österreich, unser Oheim, und seine Gattin kinderlos sterben sollten, dann sollen sie die Freiheit haben, das Herzogtum zuzuwenden, wem immer sie wollen. (5) Wir setzen auch fest, dass sich niemand, er sei hohen oder niederen Standes, im Amtsbereich des Herzogtums ohne Zustimmung oder Erlaubnis des Herzogs die Ausübung irgendwelcher Gerichtsbarkeit anmaßen dürfe. (6) Der Herzog von Österreich aber soll dem Reich von seinem Herzogtum keinen anderen Dienst schulden als den Besuch der Hoftage, die der Kaiser in Bayern ansetzt, wenn er geladen ist. Er soll auch keine Heeresfolge schuldig sein außer diejenige, die der Kaiser etwa gegen die Österreich benachbarten Königreiche und Länder anordnet. Die Kreuzzüge - 1070: Seldschuken besetzen Jerusalem – byzan. Kaiser Alexios I Komnenos ruft Papst um Hilfe 1095:Urban II – Aufruf zum Heiligen Krieg: „Gott will es“ – Teilnehmern wird die Sündenvergebung versprochen - 7 Kreuzzüge + Kinderkreuzzug 3. Kreuzzug (Friedrich Barbarossa, Leopold V. von Österreich, Richard Löwenherz) Kreuzritterorden: Templer, Johanniter, Deutscher Ritterorden Der deutsche Ritterorden 1190 Belagerung von Akkon – Bürger von Bremen und Lübeck gründen Orden zur Krankenpflege Unterwerfung Preußens, 13. JH: Gründung des preußischen Ordensstaates Christianisierung der Balten, Burgen (Malbork, Frauenburg), Handel Ergebnisse / Folgen der Kreuzüge Kontakt mit Orient – Kultur, Wissen große Mobilität Aufwertung der Frau (bleibt zu Hause) Handelsbeziehungen (Seide, Gewürze, Elfenbein, Perlen,…) Geldwirtschaft breitet sich aus Lateinisches Kaisertum von Akkon (geht wieder verloren – gescheitert) Die mittelalterliche Gesellschaft 3 Stände: + Bürger (ab Spätmittelalter) Ritter – Wehrstand geistlicher Stand (hoher und niedriger) Bauern – Nährstand - Lehenswesen / Lehenspyramide Bauern: freie Bauern und Hörige = Unfreie – leisten Frondienste (Robot) und liefern Zehent ab Rodung , Dreifelderwirtschaft, keine Jagd Gemeindewiese: Almende, Das Lehenswesen hierachisches System, Pyramide geistlich und weltlich Land oder Ämter und Schutz gegen Dienste und Abgaben z.B. Heerdienst oder Steuern Lehensmann kann Lehen weitergeben Länder (Herzogtümer, Grafschaften,…) - Grundherrschaft: statt dem Bauern zieht ein anderer in den Krieg – Land geht an den Grundherren; Zehent und Robot Der Adel / Ritterstand bewaffnet, Wehrdienst Burgen – Schutz der umliegenden Bevölkerung - 3 Ideale: 1. Gottesdienst: Glaube, Kirche, Kampf für den Papst, Kreuzzüge 2. Frauendienst: Minne, Manieren, Burgfeste – Kulturträger 3. Herrendienst: Treue und Kriegsdienst Religion im Mittelalter prägendes Element: Glaube – christlich, gemischt mit germanischheidnischer Tradition Schicksalsglaube: alles ist vorbestimmt, Gott leitet und bestimmt, Gottesurteile Dualismus: Kampf Gut :: Böse, Gott :: Teufel aber auch Kaiser :: Papst Kirche im Mittelalter Wissenschaft / Bildung: findet im Schutz der Kirche statt – Klöster Kulturträger: Architektur, Auftragskunst Wirtschaft: besitzt große Güter (Agrarbetriebe, Bergrechte, Münzrechte), Belehnung und Besitz Macht: politische Funktionen und Gegenpol zur weltlichen Macht (Kaiserkrönung, Investitur) – hierachisch Einfluss auf Bevölkerung: Predigt und Bildung – Meinungsbildung Klöster und Orden Benediktiner: ora et labora Zisterzienser: Abspaltung der Benediktiner – Kritiker an Cluny Karmeliten : Askese, Eremiten, Einsiedler - Bettelorden: Franziskaner, Dominikaner, ab dem 13. Jahrhundert Jesuiten: ab dem 16. JH Das Bürgertum Aufstieg der Städte im Spätmittelalter „Stadtluft macht _ frei“ – ab 13. Jh Landflucht (höhere Erträge – freie Arbeitskräfte) Messen, Märkte, Münzrecht, Hanse - Säkularisierung beginnt, eigene Kultur, Architektur, Bildung Universitäten entstehen: 1348 Prag, 1364 Krakau, 1365 Wien Die Gotik Ausgang: Frankreich, Kloster Cluny Ziel: Frömmigkeit, Hingabe an Gott spitze, hochaufstrebende Kirchen – um Gott und seiner Gnade nahe zu sein Spitzbogen, Fensterrosette, Türme, Kreuzrippengewölbe, Flügelaltar Grundriss der Kirche: kreuzförmig Ornamente: erzählen die Bibel, abschreckende Gestalten (Menschen können nicht lesen) Gotische Bauwerke in DACH Bamberger Dom Kölner Dom Straßburger Münster Ulmer Dom Stephansdom Klosterneuburg gotische Bürgerhäuser, Wendeltreppen, Burgen (Hochosterwitz) Geistliche Literatur im Mittelalter Handschriften in Klöstern: Pergament, Gold, Buchmalerei Leben Christi, Lobpreis Maria, Heiligenlegenden, Schöpfung und Jüngstes Gericht Symbolgeschichten, wie man leben soll, wann Gott dem Menschen hilft Weltliche Literatur im Mittelalter Für den Hof, Unterhaltung, aber auch um Ideale aufzuzeigen mündliche Überlieferung – sehr spät aufgezeichnet Vortrag: gesungen – Reim, wandernde Sänger, die vor dem ganzen Hof auftreten – eigene Hofdichter Standesdichtung Formen der weltlichen Literatur - Das höfische Epos: Stoffe aus der german. Völkerwanderung (Nibelungenlied, Parzival) - Minnesang: (Liebeslieder, unerfüllte Liebe, Werben) Walter von der Vogelweide, Ulrich von Liechtenstein - politische Lyrik (Kampf Staufer – Welfen) - Spruchdichtung: lehrhafte, volkstümliche Dichtung, pol., religiöse und Alltags- Themen für die Bürger Sprache im Mittelalter 750 – 1050: Althochdeutsch 1050 – 1350: Mittelhochdeutsch 1350 – 1650 Frühneuhochdeutsch (Luthers Bibelübersetzung) MHD: Lautveränderungen: Diphthogierung: sin – sein, hus – Haus Monophthongierung: guote – gute Umlaut: kussen – küssen; Gast – Gäste Das Spätmittelalter Deutschland nach den Staufern 1250 Nachfolgekampf beginnt – König und Gegenkönig 1254 – 1268: Konradin (2 Jahre alt) Fürsten und Bischöfe behaupten ihre Freiheit – Doppelkönigtum - 1268 – 1273: Interregnum Anarchie in weiten Reichsteilen 1282 Sizilianische Vesper - Babylonische Gefangenschaft der Päpste Kampf um das Erbe der Babenberger 1246 stirbt der letzte Babenberger – das Lehen fällt zurück ans Reich Erbkampf: Margarete (Schwester des letzten Babenbergers) – Přemysl Ottokar II Arpaden in Ungarn Ottokar: 1251 – 1276 bzw. 1278 gewählt von den österreichischen Ständen heiratet Margarete 1260 auch Herzog der STMK (davor unter H) - Aufstand des Adels (Ämter an böhmischen Adel) 1269 Kärnten und Krain politische und wirtschaftliche Blüte - Stadterweiterung Wiens Die Habsburger Adelsgeschlecht aus der heutigen Schweiz Stammsitz: Habichtsburg / Habsburg Gebiet am Oberrhein, Aare, später auch Teile des Schwarzwalds (Rudolf) Rudolf I von Habsburg 1273 deutscher König – gewählt, weil er nicht so mächtig war wie Ottokar will Ottokar zwingen, das Reichslehen persönlich in Empfang zu nehmen (Neubelehnung) – weigert sich – Reichsacht 1276 Feldzug – Verzicht auf A / STMK Macht des Adels, Grundsteuer 1278 Schlacht bei Dürnkrut Rudolf belehnt seine Söhne, Kärnten kommt an Tirol (Hausmachtpolitik) - Habsburg bis 1918 im Besitz Österreichs Die Schweiz im Mittelalter Fränkisches Reich – Westen zum Kgr. Burgund, Osten zum DT-Reich - 13. JH: Kampf gegen Habsburger 1291: Ewiger Bund – Rütlischwur von Uri, Schwyz und Unterwalden 1315: Schlacht bei Morgarten - Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern – „Schwyz“ als Gesamtbezeichnung Karl IV (1346 – 1378) 1278: Wenzel II wird mit Böhmen und Mähren belehnt - 1309: an Luxemburger – Böhmen Word Kerngebiet des Deutschen Reiches (Prag - Uni, Veits-Dom, Burg Karlstein, Karlsbad) - 1356: Goldene Bulle: Reichsgrundgesetz (bis 1806)– regelt die deutsche Königswahl von 7 Kurfürsten gewählt, deren Länder sind unteilbar, Hoheitsrechte Die Kurfürsten (wählen) 7 Kurfürsten: Erzbischof von Trier Erzbischof von Köln König von Böhmen Pfalzgraf zu Rhein Herzog von Sachsen Markgraf von Brandenburg Erzbischof von Mainz Die Goldene Bulle (1356) - Metallsiegel (Bulle) aus Gold regelt Modalitäten - der Königswahl Kurfürsten kommen in Frankfurt zusammen – zudem einmal jährlich zur Beratung des Königs Königswahl erfolgt ab jetzt ohne Zustimmung des Papstes – krönt danach die Könige zu Kaisern Gebiete der Kurfürsten sind unteilbar Privilegium maius (1359) Lehensempfang im eigenen Land, Herrschaftssymbole (Zinkenkrone und Zepter), Gerichtsbarkeit ohne Appellationsmöglichkeit an den Kaiser, Erbfolge im Sinne der Primogenitur und in weiblicher Linie. Herzogtum Österreich mit den angeschlossenen Gebieten unteilbar, Reichsheerpflicht nur mit 12 Mann für die Dauer eines Monats gegen Ungarn. Bei Feierlichkeiten sollte der Herzog als Pfalzerzherzog gelten und seinen Platz zur rechten Seite des Kaisers, unmittelbar nach den Kurfürsten, haben. Titel Erzherzog für die Habsburger Fälschung: von Petrarca entlarvt – von Friedrich anerkannt (1453) Rudolf IV. der Stifter (1358 – 1365) Schwiegersohn Karl IV Stephansdom im gotischen Stil Universität Wien – 1364 Ansiedlung von Handwerkern und Kaufleuten in Wien (Zunftzwang) Getränkesteuer (Ungeld) in Gasthäusern erwirbt Tirol (inkl. Kärnten) Die habsburgischen Länder bis 1440 Habsburger erben Gebiete in Südwestdeutschland, Vorarlberg, Grafschaft Triest, verlieren ihr Stammland in der CH 1364: wechselseitiger Erbvertrag Habsburger – Luxemburger – erben Böhmen und Mähren stellen ab 1438 (Albrecht) die deutschen Kaiser bis 1806 (außer Karl VII.: 1742– 1745) Friedrich III (1440 – 1493) bestätigt privilegium maius - A.E.I.O.U. legt Grundstein zur Großmacht A (Heiratspolitik) besiegt Matthias Corvinus (H) Friede von Olmütz: Matthias Corvinus König von Böhmen und Mähren Bistum von Wien und Wr. Neustadt Maximilian (1493 – 1519) „Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate“ 1515 Wiener Vertrag mit Jagellonen: Kronen Ungarns, Kroatiens und Böhmensfallen dann 1526 an Habsburg Burgund (inkl. Flandern und NL) und Spanien (Heiratspolitik) – Goldenes Vlies ewiger Landfriede (Fehde verboten, Reichskammergericht) Verwaltungsreform, Landkreise, „gemeiner Pfennig“ der letzte Ritter (Zeit- und Kulturwende) Die Hausmachtpolitik Streben eines Adelsgeschlechtes, seinen erblichen territorialen Besitz zu vergrößern Heiliges Römisches Reich: Einfluss und Macht ist an die Größe des Besitz, der Länder gebunden Die Schweiz im Spätmittelalter innere Streitigkeiten zwischen Kantonen und Ansprüche der Habsburger und Franzosen 1474 – 1477: Burgunderkriege Schweizer Söldnerheere - Schweizer Garden 1499: Schwabenkrieg – Friede von Basel und Lösung vom Reich konfessionelle Spaltung (Calvin, Zwingli) - weitere Kantone (Basel, Graubünden, Tessin, St. Gallen, u.a.) 1648 völkerrechtliche Anerkennung Wende zur Neuzeit Entdeckungen / Erfindungen heliozentrisches Weltbild Pest und Seuchen Glaubenskämpfe - 1453 Fall Konstantinopels Türkenbedrohung Aufstieg des Bürgertums Renaissance Humanismus Zeitenwende – Reformation - Glaubenskriege Charakteristik Zeitenwende Ende des Mittelalters: zwischen 1450 – 1550 Aufstieg des Bürgertums und der Städte – Bildung / Handel Macht der Kirche sinkt: Glaubenskämpfe: Jan Hus – Martin Luther – Zwingli und Calvin – Türken – 30-jähriger Krieg – Hexenverfolgung Seuchen und Epidemien: Pest Die Hanse (12. – 17. JH) ahd. Hansa „Gruppe, Gefolge, Schar“ - Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute aber auch Begriff für alle Kaufmannsbünde im deutschsprachigen Raum Ziel: Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen Lager- und Warenhäuser, Wohnhäuser (Kontore), Märkte Die Renaissance (Wiedergeburt) Kunst- und Lebensstil individuelle Freiheit :: Ständewesen des Mittelalters Theozentrische Weltbild (Gott) abgelöst durch eine stärker anthropozentrisches (Mensch) Kunst = Nachahmung der Natur Bildende Kunst, Skulptur, Architektur, Renaissance in D-A-CH Bürgerhäuser und Schlösser Albrecht Dürer (Maler und Kupferstecher) Lukas Cranach Hans Holbein (der Ältere und der Jüngere) Der Humanismus (Menschlichkeit) ausgehend von Italien, unterstützt von Emigranten aus Byzanz Rückbesinnung von Dichtern und Gelehrten auf die griechisch-römische Kultur Diesseits-orientiert, Mensch im Mittelpunkt - mittelalterlichen "viator mundi" [Pilger zur himmlischen Heimat] hin zum "faber mundi" [Schöpfer und Beherrscher der Welt]. Ideal: umfassend gebildete Persönlichkeit, in Harmonie mit der Natur Latein als überregionale Gelehrtensprache Petrarca, Boccoccio (Decamerone), Erasmus von Rotterdam, Johannes Reuchlin, Philipp Melanchton Erfindungen / Entdeckungen Schießpulver – neue Kampftechnik (Maximilian der letzte Ritter) Papier / Buchdruck – Revolution, da Bücher billiger und allgemein zugänglich – Bildung für viele: Gutenberg um 1450 Fernrohr, Kompass, Globus, Taschenuhr, Brille, 1450: erste moderne Sternwarte in Nürnberg (Astronom Regiomontanus) Fortschritte in der Medizin (Paracelsus) Kolumbus –Amerika, Kap der Guten Hoffnung – Kontakt mit anderen Erdteilen und Kulturen - - … nachdem sie die Züge der Buchstaben nach der Ordnung auf hölzerne Tafeln gezeichnet und die Formen zusammengesetzt hatten; allein mit denselben Formen konnten sie nichts anderes drucken, eben weil die Buchstaben nicht von den tafeln ablösbar und beweglich, sondern eingeschnitzt waren… Sie erfanden die Kunst, die Formen aller Buchstaben des lateinischen Alphabets zu gießen. Diese nannten sie Matrizen, und aus ihnen gossen sie hinwiederum eherne oder zinnerne, zu jeglichem Drucke geeignete Buchstaben. (Annalen des Klosters Hirsau, 1450) Naturwissenschaften - Ptolemaios – geozentrisches Weltbild Nikolaus _ Kopernikus – heliozentrisches Weltbild Kepler: Planetenbahnen / Tycho Brahe Galileo Galilei: Fall – Wurf- und Pendelgesetz, Bewegungsmechanik, Fernrohr, Absage an Astrologie und Alchemie – Natur ist Mathematik – Dialogo: Verurteilung und Widerruf Literatur Volksbücher: mittelalterliche Erzählungen - Schwanksammlungen (Till Eulenspiegel, Schildbürger) Fastnachtspiele (Hans Sachs) – Knittelvers satirische Schriften (Narrenschiff, Lob der Torheit) Meistersang (Hans Sachs) Kirchenlieder (Martin Luther) Streitschriften (Von der Freiheit eines Christenmenschen – Luther) Die Pest (lat. pestis = Seuche) „Der schwarze Tod“ v.a. 14.JH: mehrere Pandemien - verbreitet über Handelswege (Schiffe) - 1/3 der Europäer sterben Gottesstrafe – Flagellanten Judenprogrome Beeinflusst Lebensstil und Kunst Politische Geschichte Europa 1453 fällt Konstantinopel, Ende des Oströmischen Reiches – Vordringen der Türken auf den Balkan Frankreich und England – Nationalstaaten England: Elisabeth und Maria Stuart, Sieg über Spanische Armarda , Aufstieg zur Kolonialmacht, Shakespeare Renaissancepäpste Hexenverfolgung (1500 -1750) Ursachen: Zeit der großen Unsicherheit, religiös, politisch, Pest, Klimaänderung Aberglaube – Abwehrzauber Zielgruppen: bestimmte Berufe und Außenseiter – Sündenböcke – 60 % Frauen: Denunziation Vorwürfe: Teufelspakt – Teufelsmahl „Verbrechen“: Seuchen, Kindsmord, Schadenszauber (Hagel, Hochwasser), Hostien vergiften, Hexenflug, Hexensabbat Hexenprozesse Organisation: Inquisition Höhepunkt: 30-jähriger Krieg Anzeige: Denunziation / Verurteilung nach Geständnis Beweismittel: Folter, Proben Prozesse: Staatsanwalt + Richter = eine Person, kein Verteidiger genaue Regeln des Prozesses = Hexenhammer - Hinrichtung: Scheiterhaufen Ketzerei / Häresie Personen oder Personengruppen, die einen Glauben oder religiöse Praktiken vertreten, die nicht mit der Kirche übereinstimmen Flagellanten, Hussiten, Katharer, Protestanten, Waldenser, Wiedertäufer, u.a. auch Einzelpersonen (Jeanne d‘Arc, Giordano Bruno) „Werk des Satans“ Inquisition (MA und Frühe NZ) Gerichtsverfahren unter Mitwirkung oder im Auftrag von Geistlichen Dominikanerorden (Hauptträger) Verfolgung von Herätikern, Ketzern, Hexen aber auch Wucher, Gotteslästerung, Ziel: Reinhaltung des Glaubens Büßerkreuz als Strafe, Reue – Sühne, im strengsten Fall Scheiterhaufen Reformation „Erneuerung / Wiederherstellung des Glaubens“ Vorläufer: John Wyclif (1330 – 1384 GB) kein Missbrauch der kirchlichen Ämter, kein Ablass, keine Wallfahrt, kein Zölibat; Glaubensquelle: Bibel Wanderprediger bringen Ideen nach ganz Europa Jan Hus 1415 Theologieprofessor später Rektor an der Prager Uni, Hofprediger - Gedankengut von Wyclif verbindet Glaubensfrage mit nationaler Frage Bibelübersetzung – Tschechisch 1408 Amtsenthebung, Schriften öffentlich verbrannt, 1412 exkommuniziert – Unruhen Wanderprediger: Kirche als hierachiefreie Gemeinde - 1415: Konzil von Konstanz (freies Geleit – verweigert Abschwur – Scheiterhaufen Nationalheld) Hussitenkriege (1419 -1436) offener Aufstand der Tschechen gegen die Reichsmacht (deutsch und katholisch) Bauern und Handwerker vertreiben die Deutschen aus Prag, Kirche enteignet politische und religiöse Unruhen jahrelange blutige Kämpfe (Kreuzzug und Reichskrieg, da Sigismund nicht anerkannt wird) – geschickte Kampftechnik 1433: Prager Kompaktaten – Recht für Hussiten – Abendmahl mit Wasser und Brot, wie in der Urkirche, Predigt auf CZ Martin Luther (1483 – 1546) Studium an der Universität Erfurt (Jus) Kloster Augustinereremit 1510 Romreise, Laterankonzil - 1512 Lehrstuhl für Bibelauslegung in Wittenberg (Glaube, nicht Werke) 1517: 95 Thesen (Ablasshandel - Streitgespräch) Anklage wegen Ketzerei in Augsburg - 1520 Banndrohung öffentlich verbrannt Wormser Edikt (Lehre Luthers verworfen) 1522: Bibelübersetzung (Wartburg) Schriften Luthers „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (Priester und Laien sind gleich im Glauben) „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ (2 Sakramente: Taufe, Abendmahl) An den christlichen Adel deutscher Nation“ (gegen Zölibat, Heiligenverehrung, Primat des Papstes) - Bibel-Übersetzung (Frühneuhochdeutsch) – rasche Verbreitung der deutschen Einheitssprache (Buchdruck) Sendbrief vom Dolmetschen: „den Leuten aufs Mauls schauen“ Kontextübersetzung) Wirkung Luthers Luthers Anliegen = religiös, Auswirkungen sind auch politisch und sosal Schriften rasch in DT verbreitet - religiöse Unruhen Bauernaufstände (berufen sich auf die Lehren Luthers – ohne Grundlage) - Erhebung der Reichsritter 1555 Reichstag zu Augsburg: Lehre Luthers anerkannt (evangelisch, protestantisch) Landesfürst bestimmt die Religion – cuius regio, eius religio (wessen Land, dessen Glaube) letztlich: Trennung: Kirche – Staat Die Reformation in der Schweiz Ulrich Zwingli (Zürich): gegen Missstände in der Kirche -Reformprogramm; Marburger Gespräche mit Luther; gegen „Reislaufen“; Johann Calvin (Genf): Prädestination: Seligkeit oder Verdammnis sind vorbestimmt strenger Moralkodex hebt kanonisches Zinsverbot auf 1559: Genfer Akademie – Calvinismus: kapitalistische Wirtschaftspolitik Helvetisches Bekenntnis Urkantone bleiben katholisch Karl V (Kaiser 1519 – 1556) Universalreich – „In meinem Reich geht die Sonne nie unter“ Kaiser durch das Geld der Fugger und Welser (Abhängigkeit von Fürsten) A-Erblande, Spanien+ Kolonien, NL, Neapel zahllose Kriege (F, Papst, Venedig, …) 1530: letzte Kaiserkrönung in Italien Kirchenspaltung in Deutschland (Schmalkaldischer Krieg – Augsburg) – Bauernkriege Konflikt mit dem Bruder um Erbfolge Türkenbedrohung Kampf gegen Frankreich Frankreich: fühlt sich von Habsburg umklammert und bedroht – 4 Kriege, v.a. in Italien „Sacco di Roma“ - Frankreich meint, die Habsburger stören Gleichgewicht Europas Papst unterstützt die Franzosen Friede erst, als die Türkenbedrohung zu groß wird – Heilige Liga - Habsburg verzichtet auf Burgund Die Türken - 1521: Eroberung Belgrads unter Soliman II 1526: Schlacht bei Mohac – Ungarnkönig fällt – Erbvertrag mit Jagellonen: Habsburg bekommt Ungarn und Böhmen – Ungarn bis Ende des 17. Jh aber besetzt 1529: erste Türkenbelagerung Wiens Heilige Liga (Türken in Süditalien) Nachfolge Karl V Karl V. dankt ab Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener … „Ich habe immer meine Unfähigkeit erkannt. Heute aber fühle ich mich ganz nutzlos und dieses mein Leben, das Gott mit solcher Trübsal erfüllt, dient mehr zur Buße für meine Sünden als zum Leben“ (Abdankungsrede) _ Habsburger-Reich wird geteilt: _ spanische Linie (Sohn Philipp II): Spanien, Kolonien, NL, Neapel, Mailand, _ österreichische Linie (Bruder Ferdinand) Erblande stirbt 1558 in Spanien, begraben im Escorial Gegenreformation Reform des Papsttums – Glaube, Sittenstrenge, kein Ablass 1540 Jesuiten – Ignatius von Loyola Eliteorden, militärische Regeln, Leitungsprinzip, Hierachie, Bildung – Erzieher, Theater, Missionare 1545 – 1563: Konzil von Trient Gründung der Katholischen Liga (Protestanten: Union) 30-jähriger Krieg (1618 – 1648) 1555 Augsburg Böhmen – zahlreiche Protestanten – wollen Recht auf Kirchenbau auch auf katholischen Gütern 1618: böhmische Protestanten dringen in Prager Schloss ein und werfen 2 kaiserliche Statthalter aus dem Fenster – Prager Fenstersturz verjagen Jesuiten aus Prag richten provisorische Ständeregierung ein auch von zahlreichen deutschen Fürsten unterstützt Beginn des 30-jährigen Krieges 30-Jähriger Krieg II - 1620: Schlacht am Weißen Berg Rekatholisierung Böhmens Krieg ausgeweitet: NL, GB, DK, N-Dt – Word zu einer politischen useinandersetzung Wallenstein siegt für den Kaiser 1629: Rediktionsedikt = Rückgabe aller Güter an die katholische Kirche viele Fürsten fühlen sich durch Habsburg bedroht (Schweden, Frankreich) – Kampf um Vormacht in Europa Ergebnisse des 30-jährigen Krieges kein eigentlicher Sieger –allgemeine Erschöpfung – Westfälischer Frieden CH / NL: unabhängig - Macht Frankreichs gestärkt Dt.: völlig zerstückelt – 1700 Gebiete Landwirtschaft verkommen, Städte geplündert, Bevölkerung zu 70 % ermordet, völlig zerstört 30 Jahre Raum und Brandschatzung prägen Lebensgefühl nachhaltig – Barock Barockliteratur nicht zeitgleich mit Architektur inhaltlich gespalten – 2 Seiten: carpe diem (nütze den Tag) – Lebenslustund Gier memento mori: Todesbewusstsein vanitas: Vergänglichkeit, Nichtigkeit des Menschen Lyrik: Gryphius (Es ist alles eitel, Tränen des Vaterlandes), Opitz – Metapher - Barockroman: Grimmelshausen: Simplicissimus; Schelmenroman Barocktheater: Jesuitentheater Österreich und Preußen – Aufstieg zur Großmacht – 17. JH Die Türkenkriege 1529: erste Türkenbelagerung Wiens - 1664: Schlacht bei St. Gotthard (1. Türkenkrieg)– Grossangriff auf Mitteleuropa - 1683 Türkenbelagerung Wiens (Großwesir Kara Mustafa) – befreit vom dt.- polnischen Entsatzheer (Johann Sobieski) bis 1699: 2. Türkenkrieg - von Prinz Eugen zurückgedrängt / Heilige Liga - 1699: Friede von Karlowitz - 1716 – 1718: 3. Türkenkrieg politische Folgen der Türkenkriege - 1699: Friede von Karlowitz: Ungarn, Siebenbürgen, Slawonien und Kroatien an Österreich 1718: Friede von Passarowitz: Banat, kleine Walachei, Nordserbien (Belgrad) und Nordbosnien an A Vielvölkerstaat vorherrschenden Macht – größte Ausdehnung des Reiches (1739 Erwerbungen von 1718 wieder verloren): Rivalität mit Rußland am Balkan beginnt Militärgrenze ausgebaut (Bauern) kulturelle Folgen der Türkenkriege Kaffee, Kipferl Militärmusik _ – Janitscharen Waffen: Krummsäbel Kontakte mit islamischer Kultur Vielvölkerstaat: Deutsche, Tschechen, Slowaken, Kroaten, Serben, Slowenen, Ungarn, Rumämnen, Italiener, Wallonen, Flamen Barockkultur Leopold I (1658 – 1705) besiegt Türken – erlangt dadurch enorme Anerkennung im Deutschen Reich („Retter des Christentums“) - Gegensatz mit Frankreich Judenvertreibung (Leopoldstadt) - Wien = Kulturzentrum – 2. Größter Hof Europas: Schönbrunn, Hofburg, Spanische Hofreitschule, Befestigung Wiens (heutiger Gürtel) Der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714) - am Spanischen Thron (inkl. Neapel und Sizilien): Karl II (Habsburger) = infantiler Krüppel, kinderlos – seit 1665 Tod erwartet - 2 mögliche Erben: F – Habsburg (beide hätten damit die Vormacht) - Testament: F (Philipp von Anjou) Große Allianz: GB, NL, A, Preußen, Portugal = 1. Weltkrieg der Neuzeit (auch in den Kolonien); Prinz Eugen + Herzog von Marlborough (GB) Ergebnis: Teilung Spaniens (Philipp von Anjou – E+ Kolonien; Belgien, Mailand, Neapel, Sardinen an Karl VI. System des europäischen Gleichgewichts - Folge des Spanischen Erbfolgekrieges - vier Großmächte: F, Ruß., A, GB später kommt noch Preußen dazu diplomatische Konferenzen, Koalitionen, Kriege – zum Erhalt dieses Gleichgewichts: Polnischer Erbfolgekrieg, 7-jähriger Krieg, Napoleonische Kriege Karl VI. (1711 – 1740) Joseph I (1705 – 1711) Spanischer Erbfolgekrieg, _ Türken 1713: Pragmatische Sanktion (auch Töchter sind erbberechtigt, Erbländer = unteilbar, Staatsgrundgesetz) - Polnischer Erbfolgekrieg – Franz Stephan von Lothringen bekommt Toskana, F bestätigt Pragmatische Sanktion Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640 – 1688) - Souveränität in Ostpreußen anerkannt – Gebietserweiterungen Staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik – fürstliche Finanzhoheit Siedelt aus NL Kolonisten an – verbessern die Landwirtschaft Nimmt Hugenotten auf – Wirtschaft positiv beeinflusst Stehendes Heer mit 20.000 Soldaten Enorm hohe Staatskosten Staat im inneren stabilisiert und reformiert Friedrich I. – König von Preußen (1688 – 1713) Künste und Wissenschaften Universität Halle, Berlin, Akademie der Wissenschaften Schloss Charlottenburg Teure Hofhaltung – Prunk und Verschwendung – muss Heer reduzieren Darf sich selbst zum König krönen (Kaiser stimmt zu, weil er ihn im Spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hat) – 1701 Friedrich Wilhelm I. (1713 – 1740) Soldatenkönig (größter Teil der Staatskosten) – Drill, Disziplin, Prügelstrafe, Spießrutenlauf – Prinzip des Militärstaates auf allen Ebenen - Verwaltung mit unbestechlichen Beamten Verwaltungs- und Finanzbehörde (Generaldirektorium) Weitere Gebietsgewinnen – ein geschlossenes Reich Barock – Lebensgefühl Zeitalter der Zerrissenheit und der Widersprüche Glaubensunsicherheit – Haltlosigkeit Krieg und Bedrohung Lebensangst und Lebensgier Dekadenz und Extreme Lebensstil am Hof - Hof = Zentrum der Kultur, Konkurrenz der europäischen Höfe – Prunk und Luxus = Propaganda Leben ist durchgestylt - Leben in Normen – Welttheater Galante Kleidung, Allogeperücke - Überbewertung diner Umgangsformen Unwahrscheinlich prunkvolle Feste Feste am Hof - Welttheater – verbindet alle kulturellen Elemente Musik, Tanz, Ballett, Wasserspiele, Theater Illusionsbühne: Hebebühnen, Wasserschlachten mit Schiffen, „Rosseballett“, Feuerwerke Adel ist aktiv beteiligt Feste dauern mehrere Tage Barock – Architektur Ausdruck der absoluten Macht der Herrscher (König und Kirche) - Übermaß an Formen und Farben, Säulen, Figuren, Engel = Putten, „Scheinarchitektur“, Kuppel Parkarchitektur, Seidentapeten, Spiegel, Treppenhäuser – Prunk - Fischer von Erlach, Jakob Prandtauer, Lukas von Hildebrandt Barock Musik 60 Sekunden-Takt (Herzrythmus) Orgelmusik – Blütezeit der Oper Italien Vorbild: Vivaldi, Monteverdi Johann Sebastian Bach Georg Friedrich Händel Joseph Haydn Wolfgang Amadeus Mozart Absolutismus und Aufklärung Absolutismus - Regierungsform – der Herrscher hat die unumschränkte Macht - Fürst = Gesetzgeber, oberster Richter und militärischer Führer in einer Person – „Das Gesetz bin ich!“ (Gottesgnadentum) - es gibt keine Regeln, was der Herrscher darf und keine Instanz, die den Herrscher in der Machtausübung kontrolliert Aufklärung - Weltanschauung des gebildeten Bürgertums im 17. / 18. Jh. - gegen die geistige Bevormundung der Kirche: Freiheit des Geistes – gegen Aberglaube: Der Mensch ist fähig zur Erkenntnis und VERNUNFT - „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ Immanuel Kant (1724 – 1804) - „Kritik der reinen Vernunft“, „Kritik der praktischen Vernunft“, „Kritik der Urteilskraft“ - Frage nach den Grenzen der Erkenntnis – Denken, Fühlen und Handeln des aufgeklärten Menschen - Fordert dass das Gesetz nicht vom Machthaber gegeben wird sondern durch Einsicht und dem ethischen Handeln (der Bürger) - Zweifelt an, dass die Aufklärung schnell und ausschließlich vom Volk ausgehen kann - „Reform des Denkens“ Forderungen der Aufklärung - individuellen wie gesellschaftlichen geistigen Emanzipation und Freiheit - höhere Bildung der Bevölkerung, Enzyklopädien, kritische Distanz zu Bildungsautoritäten - religiöse Toleranz und Unterwerfung der Kirche unter den Staat - Volkssouveränität – alle Menschen sind gleich und frei geboren – Naturrecht, Staat soll den einzelnen u. seine Rechte scházen - Wohlfahrtsstaat Vertreter der Aufklärung - Rene Descartes: „Cogito ergo sum“ – Rationalismus - Francis Bacon: Empirismus - John Locke: „Gesellschaftsvertrag“ – Verfassung, Grundgesetz - Charles de Montesquieu: Gewaltenteilung - Jean Jaques Rousseau: Volkssouveränität / „zurück zur Natur“ - Johann Heinrich Pestalozzi –allgemeine Schulpflicht, verstehendes Lernen Aufgeklärter Absolutismus - „Alles für das Volk, aber nichts durch das Volk“ (Joseph II) - „Ich bin der erste Diener meines Staates“ (Friedrich II von Preußen) - v.a. in Preußen und Österreich, aber auch Russland (Katharina die Große) - Bildung – Toleranz –Verwaltungsreformen (Strafrecht und Beamtenstaat) - keine politische Mitbestimmung der Untertanen Merkantilismus – Kameralismus - erstmals bewusste Planung der Wirtschaft - Förderung und Lenkung – regulierende Eingriffe des Staates in die Wirtschaft. - Ziel: absoluter Staat braucht Geld (Heer) - Vermehrung der Staatseinnahmen: Steuern, Zölle, Monopole, hoher Export, wenig Import, Goldreserven des Staates - Quelle des Reichtums = Bevölkerung - Manufakturen = Vorläufer der Fabriken - niedrige Agrarpreise – Verarmung der Bauern Physiokratismus - ökonomische Schule - entwickelte erste systematische Ansätze zur Erklärungen volkswirtschaftlicher Strukturen und Prozesse, erste Darstellung des Wirtschaftskreislaufs - Ursprung: Niedergang der Landwirtschaft - „Herrschaft der Natur“ - Reichtum eines Landes = Quelle allen Wohlstands - Landarbeit = einzig produktive Arbeit, Grundrente = Mehrwert Maria Theresia (1740 – 1780) - verheiratet mit Franz Stephan von Lothringen (Kaiser 1745 – 1765) - erbt durch die Pragmatische Sanktion – nicht allgemein anerkannt – Kriege - aufgeklärte Herrscherin – zahlreiche Reformen: Basis für den modernen Staat - Besiedlungspolitik: Banat, Ungarn, Siebenbürgen, Burgenland, u.a. - Förderung der Wirtschaft (Textilmanufakturen) Kriege Maria Theresias - Österreichischer Erbfolgekrieg – Schlesien verloren an Preußen - Bündnispolitik gegen Preußen: Staatskanzler Kaunitz gewinnt Bündnispartner F, Ruß., Sachsen, Schweden – europäische Politik - Siebenjähriger Krieg (1756 - 1763) 1772: Teilung Polens – Galizien, Bukowina Reformen Maria Theresias - „Geheime Haus- Hof- und Staatskanzlei“ (Außenministerium) - „Vereinigte böhmisch-österreichische Hofkanzlei“ (Innenministerium) - Beamtentum geschaffen - Strafrecht und Prozessordnung vereinheitlicht, Folter abgeschafft - Militärdienst als Beruf: Theresianum = Offiziersbildung; Heeresreform – Soldaten rekrutiert – Ziel: stehendes Heer mit 100.000 Mann Reformen II - Steuerreform (Aufhebung der Steuerfreiheit für Adel und Geistlichkeit) – Grundsteuer - Grundbuch (Kataster) - Volkszählung - Nummerierung der Wohnhäuser - Allgemeine Schulpflicht – Trivialschule (6. – 12. Lebensjahr) aber mit Schulgeld!, Hauptschulen in Städten; Gewerbeschulen (Wirtschafsförderung) Joseph II (1780 – 1790) - seit 1865 Mitregent - absoluter Anhänger der Aufklärung – geht mit Reformen zu weit - extrem arbeitsam und sparsam - lehnt höfisches Zeremoniell ab (Handkuss und Hofknicks) - Deutsch in allen Ämtern Amtssprache - will Einheitsstaat schaffen Der Arbeitstag Joseph II Er stand um sieben Uhr auf und arbeitete bis zwei Uhr nachmittags. Erst zu diesem Zeitpunkt aß er etwas, um sich wieder bis gegen neun Uhr abends der Arbeit am Schreibtisch zu widmen. Nachtmahl gab es keines. Er schlief auf einem Strohsack, der mit Hirschhaut überzogen war; darüber war ein Leintuch gebreitet und ein Kopfpolster, der mit Roßhaar gefüllt war. (Bericht seines Bruders) Reformen Joseph II - Säkularisierung (700 Klöster) - Toleranzpatent - Aufhebung der Leibeigenschaft (Untertanenpatent) - staatliches Tabakmonopol - Allgemeines Krankenhaus - 1. Irrenhaus der Welt (Narrenturm) - Armen- Taubstummen- Blinden- Invalidenund Waisenhäuser - Prater und Augarten allgemein zugänglich Leopold II (1790 – 1792) - Bruder Joseph II - 1765 bis 1790 Großherzog der Toskana (Sitz Florenz) - aufgeklärte Reformen in Toskana: - schafft Todesstrafe und Folter ab - moderne Verfassung - nimmt viele der Reformen Josephs Zurück Franz II. / I. (1792 – 1835) - Sohn Leopold II – als Thronfolger „ausgebildet“ - „Koalitionskriege“ gegen Napoleon - verliert NL, gewinnt Venetien - 1804: macht sich selbst zum Kaiser von Österreich – Doppelkaiser - 1806: Rheinbund gegründet – legt Krone des HRR nieder (Druck Napoleons) - 1815: Wiener Kongress Friedrich II d. Gr.(1740 – 1786) - sensibler Mensch, kommt mit dem militärischen System seines Vaters nicht zurecht – Fluchtversuch – Haft! - Schlesischer Krieg (Gebietszuwachs) - 1. Teilung Polens (Preußen wird territoriale Großmacht) - Rechtsstaat – Reformen - aufgeklärte Reformen - festigt das Heer Die Schweiz im 17. und 18. JH. - 1648 Unabhängigkeit anerkannt „neutral“ – beiden Seiten (Span. Erbfolgekrieg) - Gesellschaft übernimmt absolute Prinzipien, Zunftzwang - regionale Selbstverwaltung – Grundlage für die demokratisme Entwicklung im 19. JH. - Textilindustrie und Uhrenindustrie Weltgeschichte - 1776: Unabhängigkeitserklärung der USA - beginnende Industrielle Revolution - Kolonialismus - 1789: Beginn der Französischen Revolution - Aufstieg Napoleons – Napoleonische Kriege Literatur der Aufklärung - Zweck = Bildung, Erziehung und Unterhaltung - Vernunft, nichts Übernatürliches - Dichtung folgt Regeln - Formen: Lehrgedicht, Fabel, Satire - Emanzipation der Prosa (vorher Vers) - Buchhändlersystem- und vertrieb Johann Christoph Gottsched - Reform der Sprache, Dichtkunst und des Theaters - Sprache: gegen barocken Schwulst; keine derben Sprüche und Witze (Hanswurst) - Drama: Einheit des Ortes, der Zeit und der Handlung - Zeitschrift: „Moralische Wochenschrift“ Gotthold Ephraim Lessing - Toleranzidee: „Nathan der Weise“ – Ideendrama - bürgerliches Trauerspiel (bisher: nur der Adel darf Thema in einer Tragödie sein Standesklausel): „Emilia Galotti“ - Lustspiel: „Minna von Barnhelm“ „Laokoon oder Über die Grenzen von Malerei und Poesie“ – theoretische Abhandlung zur Gattungsgrenze Sturm und Drang (1770 – 1785) - literarische Revolution – subjektiv, gefühlsbetont, Freiheit von Sittenund Kunstgesetzen, Symbole, Genie - Herder: Denker und Dichter - Volksliedsammlung, Übersetzer - Goethe: „Die Leiden des jungen Werther“ (Briefroman) - Schiller: „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“ (Dramen, Weltverbesserung) Klassik (1775 – 1805) - Rückbesinnung auf die Antike (Stoffe) - „edle Einfalt und stille Größe“ – Helden und Ideale dargestellt - harmonische und ganzheitliche Persönlichkeit, „echte Menschlichkeit“ - optimistischer Glaube, dass der Mensch sein Ideal erreichen kann - klassische Tragödie: „jede Handlung bedeutet Schuld“ – Held löst diese - Autoren schreiben in allen Gattungen Autoren der Klassik - Wilhelm von Humboldt – Sprachforscher, Philosoph, Bildungsideal: Berliner Universität - Friedrich Schiller (Wilhelm Tell, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans) - Johann Wolfgang von Goethe (Iphigenie, Faust, Wilhelm Meister) - Friedrich Hölderlin (Lyriker) Kultur in der Zeit der Aufklärung - 1762: erstes Papiergeld ab 1770: Wien - Kulturzentrum der europäischen Musik - 1776: Burgtheater gegründet - 1791: erster Ballonflug im Prater - 1791: Uraufführung der Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) - 1805: Beethoven führt im Theater an der Wien seine 3. Symphonie auf Vormärz und Revolution 1815 – 1848 Folgen der Franz. Revolution - Ideen der Aufklärung kommen in Misskredit Napoleon handelte im Namen der Aufklärung / Revolution - In ganz Europa: Restauration – Wiedererrichtung des „alten“ Systems –Autorität der Herrscher - nationale Ideen - Widerstand in der Intelligenz / Enttäuschung des Bürgertums– demokratisches Potential der Aufklärung bleibt – Liberalismus Politische Reaktion - Neuordnung Europas – Wiener Kongress - 1815 – 1866: Deutscher Bund (Nachfolger des Rheinbundes – 1806) - Heilige Allianz – Bündnis der Herrschenden, die sich gegenseitige Hilfe zusichern - demokratische und liberale Ideen des Bürgertums unterdrückt Der Wiener Kongress – 1815 - Neuordnung Europas 3 Prinzipien: - Restauration – Legitimation – Solidarität (Fürsten) - Grundsatz: europäisches Gleichgewicht (Pentachie) - Österreich, England, Russland, Preußen – Frankreich - Restauration – politisch, aber nicht Geographisch Ergebnisse des Wiener Kongresses - Salzburg, Galizien, Lombardei und Venetien an Österreich– Vormacht in Italien (Parma, Modena, Toskana) - Österreich wird ein Vielvölkerstaat – größere Teil des Staates außerhalb des Deutschen Bundes - Preußen erhält Sachsen, Vorpommern und das Rheinland - Deutscher Bund ausgerufen - Schweiz immerwährend neutral - Ächtung der Sklaverei Der Deutsche Bund (1815 – 1866) - 1806 Ende des HRR - Säkularisierte Gebiete bleiben „weltlich“ - 1815: Staatenbund mit 39 Mitgliedern – Österreich Präsidialmacht (Kaiser Franz) - keine Rechtsnachfolge des HRR, rein defensiver Charakter - A und Preußen – nur ein Teil des Gebietes gehört dazu – Dualismus - Bundestag in Frankfurt am Main - Vereinbaren Verfassungen (scheitert) Kaiser Franz I.(1792 – 1835) - letzter Kaiser des HRR (Franz II) - setzt starken Kanzler ein – gibt dadurch viel eigene Macht ab Liberalismus - Freiheit der Person - Glaubens- , Presse- , Meinungsfreiheit - Verfassung (am Wiener Kongress versprochen aber kaum umgesetzt, nur in kleinen dt. Staaten: Weimar, Baden, Bayern, u.a.) - frei gewählte Volksvertretung – Parlament - Freiheit der Wissenschaft (Universitäten) Nationalismus - Farben: schwarz-rot-gold (Freiheitskampf gegen Napoleon) - Deutsche wollen eigenen Staat – nicht realisiert am Wiener Kongress - 1815: Jena – Deutsche Burschenschaft – akademische Bewegung – breitet sich aus: „Ehre, Freiheit, Vaterland“ - 1817: Wartburg-Fest der Turnerschaft (Jahn) – Symbole des Polizeistaates verbrannt - nationale Strömungen auch bei Italienern, Südslawen, Ungarn – Forderung nach Autonomie Metternich - Kanzler – „Kutscher Europas“ - 13. 3. 1848 - Abdankung und Flucht - 1851 Rückkehr aus London und Berater von Franz Joseph I Vormärz (1815 – 1848) - Polizeistaat, Spitzelwesen, Pressezensur, Überwachung der Universitäten - Burschenschaften verboten, Turnplätze gesperrt – politische Unterdrückung - Konservativismus: Kaiser = absolute Macht - Welle der politischen Emigration - soziale Spannungen – Plünderungen - Industrielle Revolution - nationale Ideen aller Völker der Monarchie werden unterdrückt Ferdinand (1835 – 1848) - gilt als geistesschwach - kommt per Testament auf den Thron – legitimistisches Prinzip – von Metternich durchgesetzt - Geheime Staatskonferenz – beratende Körperschaft, testamentarisch festgelegt – Vorsitz nicht Metternich Die Schweiz - 1798: Napoleon gründet einen Einheitsstaat: Helvetische Republik - 1802: rückgängig, aber die alten Herrschaften bleiben frei - Kampf: Föderalisten – Unitaristen (Schweizer Einheitsstaat) - 1847: Sonderbundkrieg - 1848: Einheitsstaat: Bundesstaat – Bundesverfassung – Bundesversammlung Industrielle Revolution - Übergang von der Agrar- zur IndustriegesellschafIndustriegesellschaft - Dampfmaschine, Webstuhl, Patente - Eisenbahn, Dampfschiff, Telegraph, Papiermaschine, - Landflucht – Urbanisierung Arbeiterproletariat - Große soziale Gegensätze - Verarmung der Handwerker, Bauern und Arbeiter – Plünderungen (Lebensmittel, Bäckerläden) Die Revolution von 1848 - Februar: Revolution in F, Sizilien, Toskana, Unruhen in DT und A - Forderungen: Pressefreiheit, Volksvertretung, Vereinsrecht, Verbesserung der sozialen Lage - 13. März 1848: Aufstand, Metternich flüchtet aus Wien, Ferdinand verspricht Verfassung – troudem Aufstände in allen Reichsteilen Verlauf der Revolution - Maiunruhen: Kaiser verspricht neues Wahlrecht (ohne Zensus) - 22. Juli 1848: „konstituierender Reichstag“ – Ziel Verfassungsentwurf (Kremsier): scheitert an der Verhandlungssprache! - Aufhebung der Grundherrschaft (Kudlich) - Slawenkongress in Prag - Aufstände in Deutschland: Berlin, München, Elsaß, Baden - Oktoberrevolution: Kriegsminister Latour gelyncht – Hof flüchtet nach Olmütz Revolution niedergeschlagen (Radetzky, Windischgrätz) Die Paulskirche - 18.März 1848: Nationalversammlung in Frankfurt am Main - erstes frei gewähltes Parlament für ganz Deutschland: 809 Abgeordnete – Bildungsbürgertum - Verfassung, Grundrechte, konstitutionelle Monarchie mit Erbkaiser - 2 Ideen: großdeutsche Lösung (mit Österreich) – kleindeutsche Lösung - provisorischen Regierung geschaffen – Reichsverweser gewählt: Erzherzog Johann Erzherzog Johann (1782 – 1859) - liberale Haltung - heiratet eine Bürgerliche – Skandal am Hof - baut Steiermark wirtschaftlich und sozial aus (Bergbau, Versicherung, Weinbauschule, Montanuniversität) - 1848-1849: Reichsverweser Ergebnisse der Revolution - Kaiser Franz Joseph 1849: Kaiserkrone - angeboten: Friedrich Wilhelm IV – lehnt ab – Pauskirche scheitert - gescheiter: - Deutsche Einigung - liberale Forderungen - Verfassung wieder aufgehoben - Aufhebung der Grundherrschaft Romantik - „Universalpoesie“ - Phantasie, Sehnsucht - Erkennen – Wissenschaft, Wollen – Politik, Fühlen – Kunst = höchster Ausdruck - Subjektivismus - Unbekanntes, Märchenhaftes, Geheimnisvolles, - Idee des Nationalbewusstseins entsteht – als Reaktion auf die französische Dominanz / Herrschaft - Frauen werden als gleichberechtigt akzeptiert - Vermischung der Gattungen: Roman, Märchen, Volkslied, neue Gattung: Novelle Vertreter der Romantik - Herder: Volkstumskonzeption - Johann Gottlieb Fichte: „Reden an die deutsche Nation“; Schleiermacher - Heinrich von Kleist: Dramen, Novellen - August Wilhelm und Friedrich Schlegel – Theoretiker und Übersetzer (Shakespeare) - Novalis: „Die blaue Blume“ - Heidelberger Kreis: Clemens und Bettina Brentano, Achim von Arnim (Das Knaben Wunderhorn), Joseph von Eichendorff - Berliner Kreis: E.T.A. Hoffmann nachhaltige Wirkung - Jacob und Wilhelm Grimm: - „Kinder- und Hausmärchen“ - „Deutsche Mythologie“ - „Deutsche Grammatik“ „Deutsches Wörterbuch“ weist die Verwandtschaft der germanischen Sprachen nach – Begründer der Germanistik Friedrich Ludwig Jahn – begründet Turnerbewegung Musik und bildende Kunst - Carl Maria von Weber: Opern – „Freischütz“, „Oberon“ - Franz Schubert: Lieder - Robert Schuhmann - Ludwig van Beethoven - Johann Strauß Vater - Rudolf von Alt - Ferdinand Georg Waldmüller - Landschafts- und Portraitmalerei Biedermeier - Rückzug in die unpolitische, konservative Privatheit - Idylle und die Abwendung von allen gesellschaftspolitischen Zeitfragen - Hausmusik - bescheiden, sparsam, unpolitisch - Reaktion auf: keine politische Mitsprachemöglichkeit – Kontrolle und Spitzelwesen Literatur des Vormärz - Rückgriff auf Tendenzen der Aufklärung und der Empfindsamkeit - Drama und Lyrik, auch Skizzen, Stimmungsbilder, Märchen, Erzählungen, Novellen und Romane - 2 Bewegungen: - Resignation und Rückzug, apolitische Themen - Politisches Engagement und Systemkritik – hoffen auf eine bessere Zukunft Literatur des Rückzugs - „kleiner Alltag“ - Vorliebe für Einsame, Sonderlinge, Käuze, Handwerker, Bauern, Kleinbürgermilieu - Landschaftsschilderungen - realistische und detaillierte Darstellung - Ideal: ausgeglichenes, schlichtes, genügsames Leben, Bescheidenheit, Einfachheit, innerer Frieden, kleines Glück, Ordnung, Selbstbeherrschung, Zufriedenheit, Verzicht auf Ruhm und Reichtum Vertreter der Biedermeierliteratur - Franz Grillparzer: grüblerische Weltschmerz: Der arme Spielmann (Novelle), Libussa, König Ottokars Glück und Ende, Bruderzwist im Hause Habsburg - Adalbert Stifter: Natur, sittlichen Ordnung: Das sanfte Gesetz, Brigitta, Nachsommer - Ferdinand Raimund: Volkstradition, Zauberspielen und Besserungsstücken: Der Verschwender, Der Bauer als Millionär, Der Alpenkönig und der Menschenfeind Johann Nestroy: Altwiener Volksstück, sozialkritischen Komödie: Einen Jux will er sich machen, Lumpazivagabundus „Das junge Deutschland“ - Tendenzdichter - drückten ihren Unmut über politisches und kulturelles Klima aus - Themen: Emanzipation, Bildung, Gleichheit, Freiheit, aber auch: Situation des Arbeiterstandes - Formen: Ausrufe, politische Streit- u. Schmähschriften, lyrische Texte, die zu konkreten politischen Aktionen aufrufen 1835 gesamten Schriften verboten, wegen Zerstörung der Sittlichkeit, Zucht und Ordnung. „Das junge Deutschland“ – Vertreter - Heinrich Heine: „Deutschland – Ein Wintermärchen“ - Georg Büchner: - Literatur und Revolution: Flugschrift "der hessische Landbote" - „Woyzeck“ – Außenseiterdrama, soziales Drama, der machtlose Mensch - unvollendet, Österreich von 1848 – 1918 Neoabsolutismus - 1849: oktroyierte Verfassung – nicht verwirklicht - Stützen der Herrschaft: Herr und Beamte sowie Kirche (Konkordat – 1855 bis 1874) - ABGB: Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch – in allen Reichsteilen - Gendarmerie - einheitliches Steuersystem - 1859: Niederlage im Lombardischen Krieg – Februarpatent (Verfassung) Das Wahlrecht in der Monarchie - 1848 Einführung des Zensuswahlrecht - 1873 Reichsratswahlreform in der österreichischen Reichshälfte (Kurienwahlrecht - vier Kurien: adlige Großgrundbesitzer, Stadtgemeinde, Handel und Gewerbe, Landgemeinden. Wahlberechtigt ca. 6 %, männlich ab 24 Jahren; jährliche Mindeststeuerleistung in Wien 10 Gulden – Reformen - 1907: allgemeines, geheimes, gleiches, direktes Wahlrecht Dualismus und Ausgleich – 1867 - 1866: Schlacht bei Königgrätz – Weg zur Deutschen Einigung - 2 Reichsteile – gemeinsame Außen- und Finanzpolitik, Kaiser – 1871: Krönung zum König von Ungarn - keine Gleichstellung der anderen Völker – Spannungen im Vielvölkerstaat - konstitutionelle Monarchie (Reichsrat) - Staatsgrundgesetz - Gewaltentrennung, Immunität der Abgeordneten Die k.u.k.-Monarchie - kaiserlich und königlich - Grenzfluss Leitha - Cisleithanien: Österreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Bukowina, Italien, Dalmatien – Küstenland - Transleithanien: Ungarn, Slowakei, Siebenbürgen, Kroatien - ab 1878: Bosnien – von beiden Reichsteilen Verwaltet Der Reichsrat - Redemöglichkeit in allen Sprachen der Monarchie – Protokoll nur die deutschen Teile - keine begrenzte Redezeit - vom Kaiser abgelehnt – nur zur Eröffnung besucht - Wahlordnung ändert Zusammensetzung - 1883: Theophil von Hansen Wahlrecht und Parteien – konstitutionelle Monarchie - 1895: Wahlreform (alle Männer ab 24) - 1907: allgemeines, geheimes, direktes, gleiches Wahlrecht - Liberalen: gegen Kirche (Ehe, Schule) - Christlichsozialen: klerikal, konservativ, Karl Lueger (ab 1895 Bürgermeister) - Sozialdemokraten: Viktor Adler – gemäßigt marxistech - Deutschnationalen: vertreten Bürgertum, antisemitisch, national – v.a. gegen Tschechen (Konflikte im Reichstag) Die soziale Frage - Zuwanderer aus den Provinzen – suchen Arbeit, machen Wien durch Migration zur Metropole – 2 MIO Einwohner - Eingemeindung von Vororten – 21 Bezirke - Wohnungsnot, schlechte Arbeitsverhältnisse ohne Arbeiterschutz, Kinder- und Frauenarbeit, Tuberkulose - Bettgeher - Ziegelbehm, Dienstmädchen, Köchinnen – prägen Sprache und Kultur (Küche) nachhaltig „Ziegelbehm“ und Kinderfrau 18 % der Wiener Bevölkerung - Tschechen Die Sozialdemokratische Partei - 1867: Vereins- und Versammlungsrecht - Arbeiterbildungsvereine – Basis für die Partei – mehrere Strömungen - Viktor Adler / 1888/89: Hainfelder Parteitag - gemäßigte Marxisten – Ausweitung des Wahlrechts – Teilhabe an der Macht - Zusammenarbeit mit Sozialdemokraten in der ganzen Monarchie (antinationalistisch) - 1889: „Arbeiter Zeitung“ - 1890: erstmals Feiern zum 1.Mai - Sozialgesetze Arbeiterbewegung - Karl Marx (1777 – Trier 1883 – London - Exil) - 1848: Kommunistisches Manifest - Friedrich Engels (1820 - Wuppertal, 1895 – London) Die Sozialgesetze - Arbeiterschutzgesetze: 11 Stunden Höchstarbeitszeit, Sonntagsruhe, Kinderarbeit unter 12 Jahren verboten - Gewerbeinspektorate – Kontrolle der Einhaltung - 1887: Unfallversicherungsgesetz in der Schwerindustrie - 1888: Arbeiterkrankenversicherungsgesetz - 1906: Pensionsversicherungsgesetz fúr Beamte - 1917: Ministerium für soziale Fragen - sozialer Wohnbau Technik und Wissenschaft - Ressel – Schiffsschraube - Madersberger – Nähmaschine - Mitterhofer – Schreibmaschine - Kaplan – Turbine - Wiener Medizinische Schule: Siegmund Freud: Psychoanalyse / Ignaz Philipp Semmelweiß – Kindbettfieber Ludwig Boltzmann – Physiker Gregor Mendel: Vererbungslehre Bau der Eisenbahnen / Semmering Vielvölkerstaat und Sprachen - Romantik entdeckt das „Volkstum“ 1848: auch nationale Forderungen (Ungarn, Italiener, Tschechen – Slawen): Italien - selbständig, Ungarn- Ausgleich - ab 1870: nationale Frage wird mit wirtschaftlichen und sozialen Fragen verbunden (v.a. Böhmen = industriereichstes Land der Monarchie) – Zensuswahlrecht: reich = Mitsprache = Deutsch Die Tschechische Frage - 1848: Slawenkongress in Prag (Palacký und später Rieger) - Alttschechen – versuchen Ausgleich und pflegen nationale Symbole (Nationaltheater, Universität), Sokol - 1880: Tschechisch Amtssprache – Zensuswahlrecht verhindert aber Mitsprache - 1897: Badeni – Sprachenstreit - Jungtschechen - 1905: Mährischer Ausgleich - 1913: Auflösung des böhmischen Landtags Die kaiserliche Familie - Franz Joseph (1830 – 1916) - Elisabeth (1837 – 1898) - Kronprinz Rudolf (1858 – 1889) - Sophie, Gisela, Valerie Wien um die Jahrhundertwende - Zentrum der europäischen Kultur, Metropole mit 20 MIO Menschen – Stadterweiterung (21 Bezirke) - „Gründerzeit“ (Folge der Grundentlastung) - Gewerbefreiheit - Donauregulierung - Hochquellenwasserleitung Die Ringstrasse - "Lieber Freiherr von Bach! Es ist Mein Wille, daß die Erweiterung der inneren Stadt Wien mit Rücksicht auf eine entsprechende Verbindung derselben mit den Vorstädten ehemöglichst in Angriff genommen und hiebei auch auf die Regulierung und Verschönerung Meiner Residenz- und Reichshauptstadt Bedacht genommen werde. Zu diesem Ende bewillige Ich die Auflassung der Umwallung und der Fortifikationen der inneren Stadt sowie der Gräben um dieselbe. (...)“ - Befestigungsanlagen ab 1858 abgebrochen – bisher freies Gebiet „Glacis“ ebenfalls zu verbauen - Grundstücke teuer verkauft um Staatsbauten zu Finanzieren Historismus - Universität (im Neorenaissance-Stil erbaut) - Votivkirche (Neugotik) - Rathaus (Neugotik) - Naturhistorisches und Kunsthistorisches Museum (Neorenaissance) - Parlament (Neoklassizistisch) - Staatsoper (Neorenaissance) - Musikverein (Neoklassizistisch) - ehem. Kriegsministerium (Neobarock) - Börse (Neorenaissance) - (Urania / Postsparkasse– Jugendstil) Sezession / Jugendstil am 3. April 1897 gegründet Gustav Klimt, Kolomann Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, als Abspaltung (Secession) vom Wiener Künstlerhaus Künstler lehnen den am Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und traditionellen, am Historismus orientierten, Kunstbegriff ab Architektur des Jugendstils - Synthese von Funktionalität und Ästhetik – Villen, Prunkbauten aber auch Mietshäuser und Funktionsbauten (Stadtbahn, Kirche in der Irrenanstalt) - Otto Wagner - Wagner Schule: Jan Kotěra, Joseph Maria Olbrich, Jože Plečnik, Hubert Gessner - Gegner: Adolf Loos: Haus ohne Augenbrauen am Michaelaplatz Die Weltausstellung 1873 - 1. im deutschsprachigen sprachigen Raum - Thema: „Kultur und Erziehung“ - Börsenkrach und Choleraepidemie - 20 MIO Besucher erwartet – 7,3 - Kongresse (Patent) - Infrastruktur Die Kaffeehausliteratur - Blütezeit von etwa 1880 – 1938 Café = Begegnungsplatz - arme Künstler sowie reiche Industrielle – intellektueller Austausch Schreiben – Diskutieren – Streiten – Intrigen und politischer Rückzugsort - Peter Altenberg, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Hermann Bahr, Anton Kuh, Egon Friedell, Alfred Polgar, Friedrich Torberg, Franz Werfel, Robert Musil, Joseph Roth, Hermann Broch, - auch andere Künstler, z.B. Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Leo Trotzki Kaffeehäuser 1. Café Griensteidl (alt) 2. Café Central 3. Café Landtmann 4. Volksgarten Café- Restaurant 5. Café Griensteidl (neu) Stefan Zweig über das Kaffeehaus "Das Wiener Kaffeehaus stellt eine Institution besonderer Art dar, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist. Es ist eigentlich eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann". Des weiteren: "So wußten wir alles, was in der Welt vorging, aus erster Hand, wir erfuhren von jedem Buch, das erschien, von jeder Aufführung und verglichen in allen Zeitungen die Kritiken; nichts hat so viel zur intellektuellen Beweglichkeit des Österreichers beigetragen, als daß er im Kaffeehaus sich über alle Vorgänge der Welt umfassend orientieren und sie zugleich im freundschaftlichen Kreise diskutieren konnte. Täglich saßen wir stundenlang, und nichts entging uns. Denn wir verfolgten dank der Kollektivität unserer Interessen den orbis pictus der künstlerischen Geschehnisse nicht mit zwei, sondern mit zwanzig und vierzig Augen (…)" Zitate, Karikaturen - Alfred Polgar: „Das Wiener Café Central ist nämlich kein Kaffeehaus, wie andere Kaffeehäuser, sondern eine Weltanschauung, und zwar eine, deren erster Inhalt es ist, die Welt nicht anzuschauen.“ - Egon Erwin Kisch; „Das Kaffeehaus erspart uns sozusagen die Wohnung.“ - „Wenn der Altenberg nicht im Cafehaus ist, dann ist er am Weg dorthin“ Literatur der Jahrhundertwende - Die Wiener Moderne 1890 – 1910 - Realismus: Theodor Storm, Gottfried Keller, Maria von Ebner-Eschenbach - Naturalismus: Gerhart Hauptmann - Impressionismus: Hugo von Hofmannsthal (Jedermann) - Expressionismus: Georg Trakl Musik und bildende Kunst - Strauß und Lanner – Walzer (Zeit der Feste, Bälle, des Tanzes) - Anton Bruckner - Arnold Schönberg: 12-Ton-Musik - Gustav Mahler - Gustav Klimt - Egon Schiele - Oskar Kokoschka Das Wiener Judentum - 1867: Staatsgrundgesetz –Juden: Aufenthalt, freie Religionsausübung - Zahl der Juden in Wien wächst rasch an: 1860: 6.000 / 1900 147.000, Leopoldstadt fast nur jüdische Bevölkerung - Unter- und Mittelschicht: Arbeiter, Handwerker, Kleinunternehmer, Händler, Hausierer - Intellektuelle, Ärzte, Schriftsteller, Kulturträger - Theodor Herzl – Zionismus, 1896 - „Der Judenstaat“ - 1. Weltkrieg: 50.000 Flüchtlinge - „Ostjuden“, arbeitslos, verarmt – Antisemitismus nimmt zu 1848 – 1918 politische Geschichte Kleindeutsch – Großdeutsch - Großdeutsch: Deutscher Staat mit allen deutschsprachigen gebieten + die „historisch dazugehörigen Gebiete“ (Böhmen, Krain, Küstenland) – also auch nichtdeutschsprachige Bevölkerung - Konsequenz: Teilung Österreichs - Kleindeutsch: ohne Österreich – König von Preußen wird in einer konstitutionellen Monarchie als gesamtdeutscher König eingesetzt. - scheitert 1849, weil Friedrich Wilhelm die „Revolutions-Korne“ ablehnt Liberalismus – Nationalismus - Ideen des Bürgertums – Verfassung, Bürgerrechte, Freiheit der Presse, Universitäten, Vereine, etc. - niedergeschlagene nationale Ideen von 1848 werden extremer und aus national wird langsam nationalistisch - Kaiser Franz Joseph wird in vielen Reichsteilen abgelehnt Neoabsolutismus in Österreich - 1849: Reichstag von Kremsier aufgelöst – Verfassung hinfällig - Stütze: Armee, Bürokratie (Beamte) und katholische Kirche - Armee: Kommandosprache Deutsch - 1855: Konkordat mit der Kirche – Sonderstellung rechtlich (Ehe) und im Schulwesen - Ministerpräsident Felix Schwarzenberg, Innenminister: Alexander Freiherr von Bach, Berater: Metternich Der Krimkrieg (1853 – 1856) - Russland will die Meerengen am Balkan erobern - England und Frankreich erklären den Krieg (Gleichgewicht bedroht) - Russland rechnet mit der Unterstützung Österreichs (wegen Hilfe gegen Ungarn) – A bleibt neutral - A fordert Räumung der Donaufürstentümer Moldau und Walachei – auch GB und F erbost – politisch isoliert - Rumänien gegründet, Schwarzes Meer – neutrale Zone Die Italienische Einigung - Unruhen, Mobilmachungen - 1859: Kriegserklärung an Cavour - Frankreich tritt als „Verteidiger“ Sardiniens auf (König Viktor Emanuel) - Schlacht bei Magenta und Solferino - Lombardei an Sardinien, Volksabstimmungen in Modena, Toskana - 1861: Viktor Emanuel: König von Italien - 1866: Schlacht bei Custozza und Lissa (Garibaldi, Venetien verloren) - 1870: Kirchenstaat Otto von Bismarck - 1815 – 1898 - Interessen des Staates - Hauptziel: Kleindeutsche Lösung - Deutsches Kaiserreich - „Die 80.000 Toten dieser drei Kriege kann ich leicht rechtfertigen“ Die Kriege vor der Deutschen Einigung - 1863: Einladung von FJ an König Wilhelm zu einer Fürstenkonferenz - 1864: Deutsch-Dänischer Krieg - 1866: Deutsch-Deutscher-Krieg: Bismarck beantragt Ausschluss Österreichs aus Deutschem Bund - 1866: Schlacht bei Königgrätz - Venetien abgetreten, Austritt aus dem Deutschen Bund, 20 MIO Taler Kriegskosten - Norddeutscher Bund: Preußen + annektierte Gebiete Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs - 1866: Norddeutscher Bund: Preußen Vormacht in Deutschland (kleindeutsche Lösung) - Idee des Nationalstaates - 1870/71: Deutsch-Französischer Krieg (Emser Depesche als Anlass) - süddeutsche Staaten auf Seiten Preußens - Italien und Österreich neutral - Proklamation der Dritten Republik in F - Eroberung Paris – Versailles: Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs (Wilhelm I) – 41 MIO - Elsaß-Lothringen an Deutschland, Kriegsentschädigung VFriedensbewegung – humanitáře Bewegung - 1864: Schlacht bei Solferino – Henri Dunant - Gründung des Internationalen Roten Kreuzes - Bartha von Suttner Berliner Kongress 1878 - Konflikt um Balkangebiete – gegen Osmanen, unter dem Deckmantel des Panslawismus - Europäische Staaten können russische Ideen nicht dulden - Nordbulgarien selbständig - Ostrumänien bleibt beim osman. Reich (1885 zu Bulgarien, 1908 unabhängig) - Serbien, Montenegro, Rumänien – unabhängig - Bosnien-Herzegowina: österreichische Verwaltung Deutsche Innenpolitik Bismarck - Verfassung, gewählter Reichstag ohne große Machtbefugnisse - Zentralismus und Konservativismus - Kulturkampf: gegen Dogma von Pius IX: Papst ist unfehlbar – durch Gesetze Kontrolle über Kirche – 1875: Zivilehe; Verhaftungen – liberaler Antiklerikalismus – Machtzuwachs Bismarcks - Schutzzollsystem - Sozialistengesetze (Verbote)– dann Kurswechsel: Arbeiterschutzgesetz und Sozialversicherung Parteien in Deutschland - Zentrumspartei – 1870, katholisch - Deutschkonservative Partei – 1876, Adlige, Großgrundbesitzer, Anhänger der Regierung - Nationalliberale Partei – 1867, national und/oder liberal gesinntes protestantisches Bildungs- und Besitzbürgertum - Sozialdemokratische Deutsche Arbeiterpartei (Bebel und Liebknecht) 1878-1890 verboten, danach Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) - Konservative Partei (Preußen) – Vorrechte des Adels und Grundbesitzes Die deutschen Kaiser - 1871 – 1888: Wilhelm I (stützt sich auf Bismarck) - 1888: Friedrich III (liberale Hoffnung) – Herrschaft der 99 Tage, 3–Kaiser–Jahr - 1888 - 1914: Wilhelm II – setzt 1890 Bismarck ab –“neuer Kurs“ wechselvolle Bündnispolitik – falsche Einschätzung der europäischen Situation Deutsche Innenpolitik von 1890 – 1914 - mehrere Kanzler (z.B. von Bülow) - Verfassungsgegensätze: Preußen –andere Reichsteile – kein Handlungsspielraum - Parteien von politischer Verantwortung ausgeschlossen – Zersplitterung, keine Demokratisierung - Militarismus – auch im zivilen Leben - Polen-Politik: Unterdrückung, prodeutsche Ansiedlungs- und Enteignungspolitik - 1900: BGB – Bürgerliches Gesetzbuch - 1908: „Daily Telegraph Affäre“ - 1910: Reform des Wahlrechts scheitert Deutsche Wirtschaft - Aufstieg zur stärksten europäischen Industrienation - Handelsflotte (Hamburg-Amerika-Linie) – Flottenpolitik - Außenhandel - Konzerne: Krupp, Siemens, AEG, IGFarben: Schwer- Elektro- und chemisme Industrie - Kolonialpolitik ist Teil der Wirtschaftspolitik (intensiv angestrebt) Sozialpolitik Wilhelm II - Invaliditäts- und Altersversicherungen, Hinterbliebenenrente, Rentenantrittsalter / 65 / 60 - Arbeiterschutzgesetz: Frauenschutz, eingeschränkter Nachtarbeit, Höchstarbeitszeit, Sonntagsruhe und Kinderschutz, Versicherungen - 1891: Zulassung freiwilliger Arbeiterausschüsse in Betrieben - 1901: Förderung des Arbeiterwohnungsbaus - 1908: Höchstarbeitszeit, keine Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche - 1911: Hausarbeitsgesetz Deutsche Kolonialpolitik - 1882: Deutscher Kolonialverein - 1884: Gesellschaft für deutsche Kolonisation – Verträge mit „Eingeborenen“ in Süd- Westund Ostafrika - 1884/85: Kongo-Konferenz in Berlin – Deutsche Schutzgebiete ausgerufen – in der Folge zu Kolonien erklärt, Aufstände niedergeschlagen - Südsee: Kaiser-Wilhelm-Land und Bismarck-Archipel - „Platz an der Sonne“ (Wilhelm II) Die Deutschen Kolonien - Togo – Togoland - Kamerun - Namibia - Deutsch- Südwestafrika - Tansania, Burundi, Ruanda - Deutsch- Ostafrika - Nordguinea - Kaiser- Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel Die Schweiz 1848 – 1918 - 1859: Verbot des Söldnerdienstes - 1864: Gründung des Internationalen Roten Kreuzes - 1874: Weltpostverein in Bern - 1874: Verfassungs-Revision: Referendum (Volksentscheid) eingeführt, Verteidigungsund Schulministerium (zentralistischer) - Entwicklung der Industrie - 1. Weltkrieg: neutral Österreich vor dem 1. Weltkrieg - 1867: Ausgleich verschärft Nationalitätenfrage Reichsrat mit starken nationalen Gruppen – ineffiziente Streitigkeiten 1893: Regierung Taffee: Ausnahmezustand in Böhmen – 1905 mährischer Ausgleich konservative Beamtenregierung / Militär als Machtbasis - 1878 / 1908: Bosnien - keine Kolonien Ursachen des Ersten Weltkriegs - Bündnissysteme – Machtpolitische Gegensätze in Europa Rüstungswettlauf der Großmächte Imperialismus Probleme im Vielvölkerstaat Balkankrise Auslöser: Thronfolger Franz Ferdinand wird in Sarajewo ermordet – „Schwarze Hand“ Bosnische Annexionskrise Russland und England einigen sich über die Aufteilung der Türkei - 1908: : Österreich erklärt Bosnien- Herzegowina zum festen Bestandteil der Monarchie (seit 1878 Verwaltung) DT unterstützt A, Russl. Serbien - 1912/ 1913: Balkankriege – Albanien wird gegründet – Großserbische Bestrebungen behindert Der Beginn des 1. Weltkrieges 28.6.1914: Ermordung 23.7.1914: Ultimatum - 28.7.1914: Kriegserklärung (KE) - 1.8.1914: Dt. KE an Russland - 3.8.1914: Dt. KE an Frankreich - 6.8.1914: Serbische KE an DT, A an R - 11.8.1914: F KE an A - 12.8.1914: GB KE an A Die Kriegsparteien Entente: Frankreich, England, Russland + Verbündete: Belgien, Portugal, Rumänien, Serbien, Griechenland, - ab 1915: Italien - ab 1917: USA - Mittelmächte: Deutschland, Österreich/Ungarn, Bulgarien, Türkei - bis 1915: Italien Kriegsverlauf deutsche Erfolge an der Westfront – danach Stellungskrieg – Materialschlachten - Ostfront: anfängliche Erfolge, dann Stellungskrieg – große Verluste - Italien: 11 Isonzoschlachten - Seekrieg: Blockade der Entente, UBoot- Krieg – USA tritt ein - Kolonien bereits 1915 verloren Kriegsende allgemeine Kriegsermüdung (Materialschlachten) schlechte Lage der Zivilbevölkerung –strengste Rationierungen 1916: Kaiser Karl verspricht Frieden - 12.12.1916 Friedensdeklaration des Deutschen Reiches - 1917: Wilson erklärt die USA zur Schutzmacht eines künftigen Weltfriedens März 1918: Friede von Brest-Litowsk an der Ostfront (Oktoberrevolution in Russland) - Allierte siegen an allen Fronten – 11. 11.1918: Waffenstillstand Der Weg zum Frieden – 1918 8.1.: Die 14 Punkte Wilsons 17.10.: Manifest Kaiser Karls: "An meine getreuen österreichischen Völker" - 21.10.: Provisorische Nationalversammlung Deutsch-Österreichs 28.10.: Ausrufung der Tschechoslowakei 3.11.: Waffenstillstand 11.11.: Verzicht Kaiser Karls - 12.11.: Ausrufung der Republik DeutschÖsterreichs - 16.11.: Ausrufung der Republik Ungarn - 1.12.: Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen Kaiser Karl 1916-1918 oberstes Ziel: Frieden 1917: Parlament tritt erstmals seit 1914 wieder zusammen - 1918: A soll in einen Bundesstaat umgewandelt werden - tritt 1918 zurück - 1921: Restaurationsversuch in Ungarn - stirbt 1922 im Exil in Madeira - 3. 10. 2004: Seligsprechung Das Habsburgergesetz Verzichtserklärung 11. 11., Ausrufung der Republik am 12. November 1918 - 23. März 1919 - Feldkircher Manifest Verzichtserklärung widerrufen - Regierung von Deutschösterreich: „Gesetz betreffend die Landesverweisung und die Übernahme des Vermögens des Hauses Habsburg- Lothringen“ Gesamte Familie, soweit sie nicht auf Herrschaftsansprüchen verzichteten und sich als Bürger der Republik bekannten - 1955: Teil des Staatsvertrages - 1961 unterschreibt Otto von Habsburg - 1982: reist Zita ohne Verzichtserklärung ein Die Friedensverträge - „Pariser Vorortverträge“: Versailles (DT), St. Germain (A), Trianon (H) Diktatfrieden 14-Punkte Wilsons: sehr konkret: Räumung und Wiederherstellung Belgiens, Elsaß und Lothringen; allgemein: Freiheit der Meere, Rüstungsbeschränkung - vage „autonome Entwicklung“ für die Völker Österreich-Ungarns - Selbstbestimmungsrecht der Völker Bestimmungen für Österreich Österreich ist Rechtsnachfolger der Monarchie Die Verwendung von „Deutschösterreich“ als Staatsname wird verboten - Anerkennung der Nachfolgestaaten Anschluss an das Deutsche Reich untersagt Reparationszahlungen Eine allgemeine Wehrpflicht wird verboten - Berufsheer von 30.000 Mann erlaubt. - Rüstungsfabriken und Waffen zerstört Nachfolgestaaten der österr.- ungar. Monarchie Staat Fläche in km2 Einwohner in Mio. Österreich 83.800 6,4 Ungarn 93.000 7,9 Italien 23.400 1,6 Tschechoslowakei 140.000 13,7 Polen 81.000 7,7 Rumänien 113.000 6,2 Jugoslawien 143.000 7,5 Bestimmungen für Deutschland Kriegsschuld – Reparationen Gebietsverluste Elsass-Lothringen an Frankreich, Westpreußen und Posen und Grenzstreifen Niederschlesien und Teile Oberschlesiens an Polen, Nordschleswig an DK - Kolonien verloren Rheinland befristet von Siegermächten besetzt - Völkerbund unterstellt: Saarland, Danzig, Memmelland Berufsarmee maximal 100.000 Mann, keine allgemeine Wehrpflicht Artikel 231 „Die alliierten und assoziierten Regierungen erklären, und Deutschland erkennt an, daß Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des Krieges, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufgezwungen wurde, erlitten haben.“ Die Zwischenkriegszeit und der Zweite Weltkrieg Ende des Ersten Weltkriegs - Zerfall der Monarchien (A / DT) Wirtschaftsystem _ zerstört, Handelswege abgeschnitten Hunger und Notlage der Zivilbevölkerung Wirtschaftskrise Friedensverträge (St.German, Versailles) Anschluss Österreichs verboten Notlage: heimkehrende Soldaten, Winter, Hunger, Spanische Grippe - Die Ernährung der Familie machte Er trieb sich Lumpen auf, die er um seine Füße meinen Eltern damals Sorge … wickelte. Mit dem Essen wurde es immer Nicht selten wurde ich „anstellen“ schwieriger, denn in den Dörfern gab es geschickt. Das hieß stundenlanges Ortswehren, die sich zur Abwehr von Warten in den Schlangen, die sich freigelassenen Kriegsgefangenen gebildet vor den Geschäften bildeten. hatten und ihre Gebiete eisern abriegelten. Galoppierende Inflation - 1.1.1925 Einführung des Schilling Nov. 1923 Einführung der Rentenmark – 30.8.1924: Reichsmark Die Goldenen Zwanzigerjahre - Wirtschaftsboom und liberale Gesellschafts- und - Charleston und „kurze Röcke“ Kulturform Produktion neuer Güter für den Massenkonsum: Radio, Autos (Ford- Fließband), Telefon, Haushaltsgeräte - steiler Anstieg der Aktienkurse Der Wirtschaftsaufschwung - 1915 kostete ein Ford-Modell „Tin „Wenn man pro Woche 15 Dollar spart und in Lizzy“ noch 850 Dollar. Zehn Jahre guten Wertpapieren anlegt, so hat man später kann man es schon um 300 nahc 20 Jahren mindestens ein Dollar erwerben. Vermögen von 80.000 Dollar. Das monatliche 28 Millionen Autos dieses Typs Einkommen aus diesen Papieren beträgt 4.000 werden produziert. Dollar – damit ist man reich.“ Politische Parteien in Österreich Christlichsoziale – stellen ab 1920 Kanzler Sozialdemokraten (Wien, Industriegebiete) bewaffnete Parteiverbände Deutschnationale Kleinparteien (z.B. Kommunisten) Die erste Republik Österreich - 1918: Republik Deutschösterreich - 1920 - Republik Österreich - 1927: Reichstagsbrand 1933 Ausschaltung des Parlaments 1934: Ständestaat – Maiverfassung 1938: Anschluss 1945: Wiederherstellung der Republik Österreich – 2. Republik Krise der Demokratie – 1927 2 Großparteien + Wehrverbände – neue Parteiprogramme, extreme Positionen – gleich: Forderung nach Anschluss - 1927: 2 Tote bei Aufmarsch des Schutzbundes im Burgenland – Sturm auf den Justizpalast – 90 Tote - Radikalisierung, Heimwehr gegen Demokratie 1929: Arbeitslosigkeit (Weltwirtschaftskrise) 25 % der arbeitsfähigen Bevölkerung ohne Arbeit Bürgerkrieg 1934 Heimwehren sympathisieren mit Faschisten (Italien) – Putschversuch 1932: Regierung Dollfuß – autoritär, Selbstausschaltung des Parlaments (Staatsstreich), will Österreich halten - 1933: Schutzbund verboten - 1933: 1000-Mark-Sperre 12.2.1934: Bürgerkrieg – 300 Tote, Todesurteile, Sozialdemokratie aufgelöst, Führer kamen in Lager und Gefängnisse Der Ständestaat – Vaterländische Front – Austrofaschismus - 1.Mai 34: Verfassung: Berufsstände statt Parteien - Sozialdemokraten und NSDAP verboten – Einheitspartei VF 1934: Putschversuch – Dollfuß ermordet - Kanzler Schuschnigg 1936: Juli-Abkommen mit Hitler - 1938: Anschluss Der Anschluss - Februar 1938: Hitler zitiert Schuschnigg nach Berchtesgarden (Berghof) – Seyss-Inquart wird Innenminister (Polizei) - Schuschnigg startet Rettungsversuch – Solidarisierung aller Lager in Österreich – auch mit verbotenen Sozialdemokraten Volksabstimmung angesetzt – Hitler erzwingt Aussetzung und Rücktritt Schuschniggs - 12.3.1938: Einmarsch deutscher Truppen 15.3.1938: Wiener Heldenplatz: „Anschluß“ verkündet 1.4.1938: Prominententransport ins KZ-Dachau - 10.4.1938: Volksabstimmung – 99,7 % JA - Tondokument_Rundfunk_Anschluss Die Weimarer Republik Wirtschaftsprobleme (Reparationen, allgemeine Kriegsfolgen) - radikale politische Forderungen: Räterepublik und Nationalismus 1923: Besetzung des Ruhrgebiets durch F – Putschversuch in München – Rentenmark - 1925: Pakt von Locarno: Stresemann (DT) und Briand (F) – Stabilisierung - 1926: Aufnahme in den Völkerbund 1929: Weltwirtschaftskrise Adolf Hitler - 20.4. 1889 (Braunau) – 30.4.1945 - ab 1921 Parteichef der NSDAP - 1933: Reichskanzler - 1934: Reichspräsident Die Machtübernahme Hitlers Weltwirtschaftskrise – Zulauf – Angestellte, Beamte, Selbständige, Bauern, Schwerindustrie Propaganda – Aufmärsche – „Braunhemden“ - 1933: Reichspräsident Hindenburg ernennt Hitler zum Kanzler (stimmenstärkste Partei) - Brandt des Reichstags – Kommunisten werden verantwortlich gemacht, besondere „Vollmachten zum Schutze von Volk und Staat“ – Kommunisten verboten „Ermächtigungsgesetz“ NSDAP – Einheitspartei - 1934: Hindenburg stirbt – Hitler auch Präsident Ermächtigungsgesetz 23.3.1933 Art 1: Reichsgesetze können … auch durch die Reichsregierung beschlossen werden. Art 2: Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze können von der Reichsverfassung abweichen. - Selbstausschaltung des Reichstags – Hitler hat mit legalen Mitteln eine Diktatur errichtet Der Nationalsozialismus aus dem Parteiprogramm der NSDAP: „Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.“ „Nach dem Sieg der nationalsozialistischen Revolution ist die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Trägerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staat unauflöslich verbunden. … Die Satzung bestimmt der Führer“ - „Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung unseres ,,Bevölkerungsüberschusses.“ Das Hakenkreuz - 1920 Symbol der NSDAP - 1935 Deutsches Reich heute in DT und A verboten Nürnberger Reichsparteitag 1935 - Nürnberger Rassegesetze – 1936 „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ - 1938 Novemberpogrom Judenstern, Ghetto Konzentrationslager Arisierung Parteiorganisationen und Propaganda - SS – Schutzstaffel - SA – Sturmabteilung - Gestapo – Geheime Staatspolizei HJ – Hitlerjugend - BdM - Bund deutscher Mädchen - KdF - Kraft durch Freude Arbeitsdienst, Mutterkreuz, Völkischer Beobachter Verwaltung des Deutschen Reiches Führer und Führerkanzlei 12 Reichsleiter: z.B. Joseph Goebbels Reichspropagandaleiter ; Heinrich Himmler – Reichsführer SS Verbände und Parteiorganisationen - 33 Gaue (Bezirke) Kreisleiter – Ortsgruppe – Blockwart Der Weg in den Zweiten Weltkrieg - Versailler Verträge ignoriert - Reparationen eingestellt Rüstungsindustrie, Infrastruktur Versorgungsprobleme – Eroberungen zur Lösung Das Münchner Abkommen Sept. 1938, Folgen März 1939 - 1 – DT Sudentenland - 2 – an H - 3 – an H Karpartoukraine - 4 – PL Teschen - 5 – ab März 1939 Protektorat - 6. SK - Selbständig „Halbjahresschritte“ – Kriegsausbruch Antikomintern-Pakt 1936 (Japan – DT) - März 1938: Österreich - September 1938: Sudetenland - März 1939: Protektorat – Tschechei August 1939: Nichtangriffspakt Sowjetunion – Deutschland (Hitler-Stalin- Pakt) 1.9.1939: Angriff auf Polen: „Seit 4 Uhr früh wird zurück geschossen“ Kriegsphasen Blitzkriege 1940: Luftkrieg um England 1941: Angriff auf die Sowjetunion (trotz Nichtangriffspakt) - 1941: Pearl Habour – Japan / USA 1942/43: Stalingrad 1943: Totaler Krieg Juni 1944: Normandie 20.Juli 1944: Attentat auf Hitler 8. Mai 1945: bedingungslose Kapitulation 6. / 9.8.1945: Hiroshima und Nagasaki – Ende des Krieges in Asien Der Totale Krieg - Sportpalastrede Goebbels "Wollt Ihr den Totalen Krieg„ - Volkssturm: Kinder und alte Männer (von 16 – 60) zur Verstärkung der Wehrmacht - Politik der „verbrannten Erde“ Flakabwehr Opfer: Zivilbevölkerung Konzentrationslager und Bombenkrieg 55 MIO Opfer, 35 MIO Verwundete 6 Millionen Juden 9 MIO Zwangsarbeiter Stalingrad: 284 000 deutsche Soldaten 6000 überleben Widerstand - Die Weiße Rose – Geschwister Scholl - O5 Kommunistische Organisationen, Schwarzhören, Flugblätter Predigten, Sabotage, Kriegsverweigerer, Fluchthilfe, militärischer Widerstand: 20. Juli 1944: Stauffenberg – 5000 Hinrichtungen - Urteile: „Verrat am deutschen Volk“ Exil - 1933 – 1938 fliehen 300.000 Juden Nov.1938–1.9.1939: Kindertransporte strenge Einreisebestimmung der meisten Länder (USA, Schweiz) U-Boote (Anne Frank) Albert Einstein, Siegmund Freud, Arnold Schönberg, Thomas Mann Witze Die Österreicher riefen vor dem Anschluß: Wir wollen heim ins Reich! Und nach dem Anschluß: wir wollen heim, uns reichts! Welche Stadt hat die meisten Warenhäuser? Berlin - Wo man hinsieht – überall waren Häuser - Was bedeutet der deutsche Gruß? – Aufgehobene Rechte Warum war auf den Stimmzetteln vom 10. April das Ja so groß und das Nein so klein gedruckt? Ersteres für die Kurzsichtigen und letzteres für die Weitsichtigen Witze II Was für ein Unterschied ist zwischen einem Zwei-Röhrenapparat und einem FünfRöhrenapparat? Im Zwei-Röhrenapparat hört man „Deutschland über alles“ und im FünfRöhrenapparat hört man alles über Deutschland. Den Piefkes werden die Ohren weiter nach rückwärts gesetzt. – Ja warum denn? – No, damit sie die pappen noch weiter aufreißen können. Situation bei Kriegsende Hitler Silvesteransprache 1944 Mitteleuropa in weiten - Teilen zerstört ausgebombte Städte – Wohnungsnot, keine funktionierende Infrastruktur Lebensmittelknappheit und Hunger - „Völkerwanderung“: 8 MIO Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebeiten, 3 MIO Sudentendeutsche, 4 MIO heimkehrende Soldaten bzw. Kriegsgefangene Die Konferenzen 1943 – 1946 Moskau 1943 (Außenminister) Besetzung, Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Demokratisierung, Bestrafung der Kriegsverbrecher - Jalta und Potsdam 1945 - DT und A in 4 Besatzungszonen geteilt Berlin / Wien – 4 Sektoren deutsche Ostgebiete an PL / UdSSR Pariser Friedenskonferenzen Italien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Finnland Deutschland und Österreich erhalten keinen Friedensvertrag – Kalter Krieg Kriegsverbrecherprozesse 1945 / 46 Nürnberg erstmals in der Geschichte auch erantwortung der Politiker, Militärs und führende Wirtschaftstreibende - Gemeinsamer Plan oder Verschwörung (Diktatur) Verbrechen gegen den Frieden (Folgekriege) Kriegsverbrechen (Zivilbevölkerung, Holocaust) Verbrechen gegen die Menschlichkeit - Göring (), Heß (Stellvertreter Hitlers), Ribbentrop (Außenminister), Bormann (Parteikanzlei), Keitl (Militärische Führung) - Geburtsstunde des modernen (Simultan-) Dolmetschens 2003: Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag Nürnberger Prozess - vordere Reihe: Hermann Göring, Rudolf Heß, Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel - 2. Reihe, 3. v.l. Baldur von Schirach Entnazifizierung Prozesse gegen Personen in verantwortlichen Stellen - 2,5 MIO Anklagen, - 5025 Verurteilungen (806 Todesurteile) - Berufsverbote Umbenennung der Strassen, etc. Verbot der NSDAP Verbot von Parolen, Verbreitung des Gedankengutes: „Wiederbetätigung“ Die deutschsprachigen Länder seit 1945 Ende des Zweiten Weltkriegs - ausgebombte Städte – Wohnungsnot, keine funktionierende Infrastruktur, Lebensmittelknappheit und Hunger „Völkerwanderung“ Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse Friedenskonferenzen – Aufteilung der Welt in Einflussbereiche – Beginn des Kalten Krieges Unabhängigkeitserklärung Österr. 27.4.1945 – Provisorische Staatsregierung und Dr. Karl Renner (ÖVP, SPÖ, KPÖ) Art. I: Die demokratische Republik Österreich ist wiederhergestellt. Art. II: Der im Jahre 1938 dem österreichischen Volk aufgezwungene Anschluß ist null und nichtig Art. V: Von diesem tag an stehen alle Österreicher wieder im staatsbürgerlichen Pflichtund Treueverhältnis zur Republik Österreich. Marshallplan – European Recovery Program (ERP) - Kredite, Rohstoff, Lebensmittel Warengeschenke zu Inlandspreisen verkauft – Kreditgelder „Informationsveranstaltungen“ für die Bevölkerung Die Teilung Deutschlands Sowjetunion: Zerschlagung des Faschismus, Machtausweitung, Ausbreitung des Kommunismus - COMECON – Alternative zu ERP Besatzungszonen: sowjetische isoliert - 1948: Zugang zu Westberlin gesperrt Beginn des Kalten Krieges Mai 1949: BRD / Oktober 1949: DDR Berlin Blockade „Wenn Berlin fällt, wird Deutschland als nächstes an - Luftbrücke – 13 Monate Versorgung die Reihe kommen. Wenn wir Europa gegen den „Rosinenbomber“ Kommunismus halten wollen, dürfen wir nicht weichen. Treten wir den Rückzug an, ist unsere Stellung in Europa bedroht. Ich glaube, dass die Zukunft der Demokratie von uns verlangt, dass wir bleiben.“ General Glay Wochenende vom 12. / 13.8.1961 „Die Menschen, die das Knattern der Raupenketten der Panzer auf dem Pflaster vernahmen, glaubten, es komme zum Einmarsch nach West-Berlin; atemlos warteten sie auf den Kanonedonner, der den Beginn des Dritten Weltkrieges ankündigen würde. Aber die Panzer bleiben an der Demarkationslinie zwischen den beiden Teilen von Berlin stehen und die Vopos zogen aus den Lastwagen, die ihnen folgten, Stacheldrahtrollen, die sie quer über die Straße spannten. Andere rissen die Straßen mit Preßlufthämmern auf und zerschnitten die Straßenbahnschienen mit Schweißbrennern.“ Berliner Mauer 13.8.1961 – 9.11.1989 3,6 m hoch, 45 km Mauer und Stacheldraht Kennedy: „Ich bin ein Berliner“ 26. Juni 1963 Zum 15. Jahrestag der Luftbrücke „Vor zweitausend Jahren war der stolzeste Satz ‚Ich bin ein Bürger Roms‘. Heute, in der Welt der Freiheit, ist der stolzeste Satz ‚Ich bin ein Berliner‘. „ Blockbildung 1957: EWG – Europäische Wirtschaftsgemeinschaft - 1960: EFTA – Europäische Freihandelsassoziation – v.a. neutrale Länder Der Staatsvertrag 1955 - 26.10.1955: - Neutralität und Souveränität Neutralitätserklärung am 26.10.1955 Art. I: Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes, erklärt Österreich aus freuen Stücken seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen. Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnisse beitreten. Internationale Bündnisse und A nur, wenn A seine Entscheidungsfreiheit behält, keine Militärbündnisse - 1955: UNO – Wien ist UNO-Sitz 1965: OPEC – Sitz in Wien Europarat EFTA - 1987: KSZE in Wien (Abrüstung) 1995: EU (nach Genehmigung durch ehem. Besatzungsmächte) - KEIN NATO-Mitglied UNO (Vereinte Nationen) - 1956/57: IAEO (Internationale Vienna International Atomenergieorganisation) 1969: UNIDO Centre (VIC) = UNO-City - (Organisation für industrielle Entwicklung) exterritorial weitere UN-Agenturen, z.B. UNODC - 1973/74; 1991/92; 2009/10 nichtständiges Mitglied im Sicherheitsrat UNO in Genf Büro der Vereinten Nationen in Genf Beitritt der Schweiz: (UNOG) 2002 UN-Menscherechtsrat UN-Hochkomissar für Menschenrechte. UN-Vertragsorgane Sitz zahlreicher NGOs Die NATO BRD: 1955 Mitglied Österreich seit 1955 1945 – 1966: Koalitionsregierungen (1945 – 1955: 8 Regierungen!!!) 1966 – 1971: ÖVP-Alleinregierung 1971 – 1983: SPÖ-Alleinregierung - Bruno Kreisky Sozialgesetze – Wohlfahrtsstaat internationale Einbindung – UNO-City, Palästinenser-Frage, 1983 – 1986: Koalition: SPÖ – FPÖ Wohlfahrtsstaat soziale Marktwirtschaft sozialer Schutz und wirtschaftliche Hilfe Staat greift in Wirtschaft ein – staatsnahe Betriebe (VOEST, AUA, etc.) und Betriebe im Staats-Eigentum (Banken, Post, Bahn) - 1975: 40-Stunden-Woche, 30-Tage Urlaubsanspruch Gleichbehandlungsgesetz Österreich seit 1955 – II 1986: Jörg Haider wird Parteivorsitzender der FPÖ – Koalition vendet 1986 – 1992: Präsident Kurt Waldheim 1987 – 1999: Koalition SPÖ – ÖVP 2000 – 2006: Koalition ÖVP – FPÖ (BZÖ) – EU-Sanktionen, Weisenrat - seit 2007: Koalition SPÖ – ÖVP - Grüne, Liberales Forum, KPÖ, u.a. Umweltbewusstsein 1978: Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf - 1978: Atomsperrgesetz (Verfassung) - 1984: Besetzung der Hainburger Au (gegen Bau eines Kraftwerkes) - 1996: Nationalpark Donau-Auen Einwanderungsland autochthone Minderheiten: CZ, SK, H, HR, SLO, Roma Asylland, Flüchtlinge (1956 – 200.000 Ungarn, 1968 – 100.000 aus der Tschechoslowakei) – Ziel- und Durchgangsland (1 MIO Menschen seit 1945 in Österreich betreut) 70-er Jahre: Anwerbeaktionen in der Türkei und Yugoslawien – „Gastarbeiter“ MigrantInnen und Integration 13% der Gesamtbevölkerung und etwa 1/3 der WienerInnen sind „foreign borns“ Pflichtschulen: 20 % (in Wien 50%) der SchülerInnen sprechen eine andere Erstsprache als Deutsch - 1993: Lehrstuhl DaF in Wien 2000/01: Lehrplanverordnung DaZ 2003: Integrationsvereinbarung Die DDR 1946: SED (Sozialistische Einheitspartei) 1949: Gründung DDR - 1953: Volksaufstand ostdeutscher Arbeiter - 1955: Warschauer Pakt 1961: Bau der Berliner Mauer Die DDR - 50er und 60er Jahre wirtschaftliche Lage katastrophal – Reparationen, keine Mittel zum Wiederaufbau hohe Rüstungsausgaben autoritäres Regime - „Aufbau des Sozialismus“ - „Arbeiter und Bauern Staat“ - Einfluss der Sowjets Abwanderungsbewegung („Abstimmung mit den Füßen“) bis 1961 etwa 2,6 MIO Flüchtlinge - Planwirtschaft, Kollektivierung und Enteignung - ab 1961: Staatsrat statt Präsident: Walter Ulbricht Bemühungen um internationale Anerkennung Die DDR - 70er und 80er Jahre 1970: BRD gibt Alleinvertretungsanspruch auf Anerkennung der DDR 1971: Erich Honecker 1973: UNO-Beitritt ineffiziente Wirtschafts- und Sozialpolitik: Wohnbau, Versorgung, Produktionsziele Auslandsverschuldung steigt –beinahe zahlungsunfähig (1983 Kredite aus Bonn…) - 1987: Besuch Honeckers in Bonn 9. 11. 1989: Fall der Berliner Mauer 3. Oktober 1990: Wiedervereinigung Die BRD - 50er und 60er Jahre 5. Mai 1955: souverän, aber mit Vorbehaltsrecht der Alliierten 1949 – 1963: Regierung Adenauer 1955: NATO-Beitritt soziale Marktwirtschaft (Staat investiert) Wirtschaftswunder Alleinvertretungsanspruch (Hallstein-Doktrin) Aussöhnung mit Frankreich – EU Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen (1955) 1963 – 1966: Kanzler Ludwig Erhard Die BRD – 70er und 80er Jahre - 1969 – 1974 Willy Brandt (SPD) - sozialliberale Regierung – Reformen - neue Ostpolitik – Aussöhnung und Anerkennung – 1971: Friedensnobelpreis 1973: Ölkrise 1982 – 1990 (1998): Helmut Kohl Vertrag von Maastricht, EURO Wiedervereinigung Fall des Kommunismus "Die Mauer ... wird in fünfzig und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben„ - Erich Honecker Januar 1989 - Januar 1989: Wiener KSZE-Abkommen von UdSSR unterschrieben: verpflichten sich, das Recht für alle Bürger zu garantieren, ausreisen und wieder zurückkehren zu dürfen. Chronik des Mauerfalls I 2. Mai 1989: ungarische Grenzsoldaten bauen den Stacheldrahtzaun zu Österreich ab. erste Demonstrationen in der DDR – fordern: das Recht auf Ausreise Flucht in die Botschaften der BRD in Prag, Budapest und Warschau 10.9.1989: Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich auch für DDR-Bürger Chronik des Mauerfalls I 30.9.1989: Flüchtlinge aus der Prager Botschaft dürfen ausreisen (10.000) - Versuch noch Härte zu zeigen, Demonstrationen unterdrückt, Grenzen zur CSSR geschlossen - 17.10.1989: Honecker wird von Egon Krenz abgelöst (Rettungsversuch der SED ) 9.11.1989: Grenzöffnung – Mauerfall - ARD-Nachrichten_Oktober 1989 - ZDF_9.11.99 Die Wiedervereinigung 9.11.1989: Fall der Berliner Mauer 28.11.1989 Zehn-_ Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas“ 18.5.1990 Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der DDR (Mark 1:1) - 12.9.1990: Zwei-plus-Vier-Vertrag - 3.10.1990 Wiedervereinigung Die Schweiz im 20. Jahrhundert in beiden Weltkriegen neutral – Flüchtlinge, bis heute starkes Einwanderungsland - 2002 Mitglied der EU (UNO-Sitz Genf) wirtschaftlich sehr stark (aber Krisen wie allgemeine Weltwirtschaft) Koalitionsregierung mit 7 Mitgliedern aus 4 Parteien Basisdemokratische Entscheidungen, allgemeine Wehrpflicht – Landesverteidigung 1971: allgemeines Frauenwahlrecht