DĚJINY NĚMECKY MLUVÍCÍCH ZEMÍ Ur

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DĚJINY NĚMECKY MLUVÍCÍCH ZEMÍ
Ur- und Frühgeschichte
Ur- und Frühgeschichte - Namen
- Fundorte (Michelberger Kultur, Hallstatt-Kultur)
- Material der Werkzeuge (Stein, Bronze, Eisen)
- Keramik (Bandkeramik, Schnurkeramik, Glockenbecherkultur)
- Bestattungsart (Hügelgräberkultur, Hockergräberkultur, Urnenfelderkult.)
Phasen der Frühzeit (Mitteleuropa)
- Altsteinzeit (bis ca. 8000 v. Chr.)
- Jungsteinzeit (4000 – 2000 v. Chr.)
- Metallzeiten
Bronzezeit (2000 – 1000 v. Chr.)
- ältere Eisenzeit (Hallstattkultur 1000 – 400 v. Chr.)
jüngere Eisenzeit (La-Tene-Kultur 400 - 0)
Altsteinzeit / Paläolithikum
ältere – mittlere –jüngere ( ca. 5_ 00.000 – 8.000 v.Chr.)
Kulturentwicklung in den Zwischeneiszeiten
Funde von Skeletten und Werkzeugen (aus Stein: Faustkeile, Messer, Speerspitzen)
Jäger und Sammler, Feuer, wandert,Höhlen, Felsmalerei, Kultgegenstände, Bestattung
Altsteinzeit - wichtige Funde
Heidelbergmensch
- Steinheim-Mensch (Baden-Württemberg)
Neanderthaler (Düsseldorf)
Venus von Willendorf (30.000 v. Chr.)
Jungsteinzeit / Neolithikum
ca. 4000 – 2000 in Mitteleuropa
- „Neolithische Revolution“ = Sesshaftwerdung des Menschen
Ackerbau (Hackenpflug), Tierzucht
Vorratswirtschaft (Keramik)
Pfahlbauten, Blockhäuser
- Einbaum
Bronzezeit (2000 – 1000 v. Chr.)
- Bronze: Legierung: 90% Kupfer – 10% Zinn Wanderung _ der Illyrer (indogermanische
Wanderung – Sprache!)
Bergbau, Handwerk (Schmuck, Waffen)
Bernsteinstraße – Handelswege (bei Hainburg über die Donau, mehrere Alpenübergänge)
Tauschhandel – Geldhandel (Metallbarren)
ältere Eisenzeit (Hallstattkultur)
- 1000 – 400 v. Chr.
europäische Geschichte: 753 v. Gründung Roms, Persisches Weltreich, Griechen
Schwerpunkt der Besiedelung: Alpen + angrenzende Regionen (auch CZ)
Eisen, Salz, Gold, Glas
Rad, Töpferscheibe, Lehmziegel, Münzprägung
Hügelgräber, Gräberfelder, reiche Grabbeigaben
ältere Eisenzeit II (Hallstattkultur)
Kultwagen von Strettweg,
- Fürstengrab von Klein-Klein
jüngere Eisenzeit (La-Tene-Kultur)
400 v. Chr. – 0 europäische Geschichte:
- 333 v. Alexander d. Gr., Aufstieg des Römischen Reiches
beginnende Wanderung der Kimbern und Teutonen (Germanen)
Träger: Kelten
befestigte Höhensiedlungen, erstes Staatsgebiet: Noricum (113 v. Chr.), Magdalensberg,
Heuneburg (Stuttgart)
jüngere Eisenzeit II (La-Tene)
Sprache: Indoeuropäisch zu Germanisch (1. oder germanisme Lautverschiebung, im 5. - 2.
Jh. v. Chr., z.B. Gotisch) lat. pater → dt. Vater bzw. lat. kentum → dt. hundert.
- Gesellschaft: hierachisch – Fürsten und Untertanen,
Burgbau, befestigte Wohnsiedlungen
- Handel mit den Römern, Bündnisvertrag
Römer, Germanen und die Völkerwanderung
Römische Provinzen
- Rätien (15 v. Chr., schwere Kämpfe)
Norikum (15 v.Chr. Protektorat, 45 n. Chr. Provinz, friedliche Übernahme)
Pannonien (9 v. Chr., erobert)
Germania Superior („Obergermanien“) (ab 90 n.Chr.), Süddt + Teil der CH
Germania Inferior („Niedergermanien“) (85 n. Ch.), NL, N-W-DT (westl. Rhein)
Namensreste von den Römern:
Welche Sprachen spricht man in CH? (DT, I, F) Rätoromanisch
Wie heißt die ungarische Tiefebene noch? Pannonische Tiefebene
- Wie heißt heute: Vindobona, Colonio Agrippina, Mogontiacum, Castra Regina? Wien, Köln,
Mainz, Regensburg
Limes
Schutz und Abwehr gegen anstürmende Germanen
Niedergermanischen Limes und Donau-Limes: Kastelle und Militärlager;
Obergermanisch-Raetischer Limes: Palisaden, Gräben und Wälle, teilweise Mauern –
UNESCOWeltkurlturerbe
Orts- Landesnamen
Kärnten: keltisch Karner (=Gebirgsbewohner) – Carantani
Böhmen: Bojer, kelt. Bewohner Boihaemum
Limes = Mauer: Traismauer, Mauer bei Melk, u.a.
Latein: Lentia – Linz, Augusta Vindelicorum – Augsburg
Römer – Kultur
Straßen, Infrastruktur, Poststationen, Meilensteine, Straßenkarten
- Städte, Tempel, Theater, Thermen, Wasserleitungen, Kanalisation, Heizung
Handel, wirtschaftliche Blütezeit
Mark Aurel stirbt 180 in Vindobona, Septimius Severus 193 zum Kaiser in Carnuntum
ausgerufen
Wer sind die Germanen?
Sammelbezeichnung für zahlreiche Völker, keltisch = Nachbar
Sprache: „Germanisch“ – nach der 1. Lautverschiebung (2. Jh v. Chr.)
3 Gruppen:
Nordgermanen (Skandinavien)
Ostgermanen (östlich der Elbe, Burgunder, Goten, Vandalen)
Westgermanen (Friesen, Sachsen, Franken, Langobarden, Quaden, Markomannen)
Wie leben die Germanen?
Bauernkultur, Ackerbau, Viehzucht, Obstbau, Bier, Met
Wagenbau, Schmiede, Töpferei, Tischler
Handel mit den Römern
Runenschrift
Götter und Glaube
personifizierte Naturgewalten Kultbezirke, heilige _ Haine / Orte
Schlachtung von Opfertieren, Orakel
Walhalla (Halle der Gefallenen)
Wodan (Odin) = Toten- und Kriegsgott
Frija (Freitag) = Beschützerin der Ehe
Donar (Donnerstag) = Wettergott
Recht und Gesellschaft
Sippe, patriachalisch, Freie – Halbfreie und Sklaven; gewählte Könige oder
Herzöge – Gefolgschaftsrecht
- Thing: Volksversammlung (Krieg, Aufnahme ins Heer, Freilassung)
Recht: kein geschriebenes Recht, mündliches Volksrecht
Blutrache / Fehde
Ostrom – Westrom
306 – 337: Konstantin I.
313 Toleranzedikt von Mailand
Konstantinische Schenkung (Lateranpalast)
330 Konstantinopel (Byzanz) – Hauptstadt
um 350 Kämpfe gegen Alemannen und Franken
375 Zerstörung des Ostgotenreiches
-
379 – 395 Theodosius – danach Teilung des Reiches in Westrom und Ostrom
391 Christentum Staatsreligion
476 Ende des Weströmischen Reiches (Romulus Augustulus :: Odoaker)
Völkerwanderung
375: Hunnen überfallen die Ostgoten germanische und slawische Völker setzen sich in
Bewegung – Teile sich in Gruppen, später „Völker“
451: Schlacht auf den Katalanischen Feldern
453: Tod Attilas, Zerfall des Hunnenreiches
493 – 526: Theoderich
568: Einfall der Langobarden in Italien
- Zerfall - Umbruch: Infrastruktur, Geldwirtschaft, Handel, kulturelles Leben
Das Ende der Völkerwanderung
476: Ende des Weströmischen Reiches 493 – 526: Theoderich _ (Ostgoten)
553: Untergang des Ostgotenreiches
568: Einfall der Langobarden in Italien
- bleibende Reichsgründungen der Germanen
Frankenreich in Gallien / „Deutschland“ (Merowinger) – Frühmittelalter
Westgotenreich in Spanien
Langobardenreich in Italien
Christianisierung
- Westgoten nehmen das arianisme Christentum an
später: Westgoten, Burgunder, Vandalen, Langobarden
um 600 iroschottische Mission (Franken; Bayern, Kloster St. Gallen, Hl. Severin)
um 750 angelsächsiche Mission (Bonifatius
Organisation der bayrischen und fränkischen Kirche: Franken ordnen sich dem
Papst unter – Bündnis: König - Papst)
Erzbistum Mainz, Bistümer Würzburg, Regensburg, Freising, Passau, Salzburg
Die Althochdeutsche Sprache
2. oder hochdeutsche Lautverschiebung im 8. Jh n._ Chr. Abgeschlossen
aus Germanisch wird Althochdeutsch
germ. slepan – ahd. Slafan
germ. appla – ahd. Apful
germ. ik – ahd. ich (niederdt: ik)
Grenze: Hoch-Nieder: Benrather Linie ( Köln - Berlin)
Merseburger Zaubersprüche
Pferdeheilung – vorchristlich, aufgezeichnet im 10. Jh. in Fulda
Phol ende uuodan uuorun zi holza.
Phol und Wodan ritten ins Holz. du uuart demo balderes uolon. Da wurde dem ohlen
Balders sin uuoz birenkit. sein Fuß verrenkt.
ben zi bena, bluot zi bluoda, lid zi geliden,
Knochen zu Knochen, Blut zu Blut, sose gelimida sin. Glied zu Gliedern, so seien sie fest
gefügt.
Das Frühmittelalter
Abgrenzung Mittelalter
500 – 1000 Frühmittelater Otto – Kaiserkrönung, 1. Kreuzzug
1000 – 1250 Hochmittelalter Aussterben der Staufer
1250 – 1500 Spätmittelalter Entdeckung Amerikas, Erfindungen, Humanismus,
Reformation
ab 1500 Neuzeit
Charakteristik zu Beginn des FMA
500 – 1000 Völkerwanderung
Ende des Weströmischen Reiches, Langobarden in Italien, Expansion der Araber (Islam),
Tod Kaiser Justinians (565)
kultureller und wirtschaftlicher Rückfall – Traditionen brechen ab
Christentum wird zum Kulturträger
- neue Reiche etablieren sich.
Das Reich der Merowinger
- Franken, wandern von N-S, Rhein
Merowech - 1. König, sagenumwoben
482 – 511: Chlodwig (Eroberungspolitik, keine Stammesfürstentümer – Alleinherrscher,
Christentum, Zentrum: zwischen Rhein und Loire)
nach: 511: Erbkämpfe – Hausmeier
Pippiniden – Karolinger
- Hausmeier-Familie Pippiniden werden sehr mächtig und einigen das Reich
Karl Martell: 732 – Schlacht zwischen Tour und Poitierts / Unterwerfung der Bayern,
Sachsen, Schwaben
Pippin (Sohn): 751: zum Frankenkönig gesalbt – Bund mit dem Papst – hilft ihm gegen
Langobarden
756: Pippinische Schenkung – Kirchenstaat bis 1870 (Rom, Ravenna)
Karl der Große
768 – 814
Unterwerfung der Sachsen, Awaren und Langobarden, Tributpflicht der Sorben und
Tschechen, Araber zurückgedrängt (Spanische Mark)
24.12.800: Kaiserkrönung – Papst steht unter dem Schutz des fränkischen Königs
812 von Ostrom anerkannt
= Fortsetzung des römischen Kaisertums
Verwaltung in der Karolingerzeit
Einteilung in Grafschaften (Gaue) – vom König ernannt, Gericht mit 7 Schöffen
- Einrichtung von Marken – Grenze Ostmark, Spanische Mark, Awarische
- Pfalzen = Quartiere des Königs (Wanderkönigtum), Mustergüter
Reichsrecht (Kapitularien)
Münzprägung (Silber statt Gold)
Lehenswesen
Kultur in der Karolingerzeit
Karolingische Renaissance – gelehrte aus ganz Europa
Buchmalerei, byzantinische Baukunst (Aachen – 8-eckige Pfalzkapelle), Kuppel, Mosaik,
Kirchturm, Steinbau
lateinische Schrift und Sprache, liturgische Gesänge, geistliche Schulen
Fränkische Grammatik, Sammlung von Heldenliedern und Gesängen, Palastschulen
Vita Caroli Magnis – Einhard
Zerfall des Karolingerreiches
814 – 840: Ludwig der Fromme
- 842: Straßburger Eide – ältestes Sprachdenkmal in althochdeutscher und altfranzösischer
Sprache (deutsch = diutisk = volkstümlich) – die Franken teilen sich in einen deutschen und
einen französischen Zweig
Der Vertrag von Verdun
843 Ostfrankenreich
Ludwig der Deutsche (Grenze Rhein)
„Mittelreich“ (Nordsee, Burgund, Provence, Mittelitalien) – Lothar I. Loth(a)ringen (bald
aufgeteilt)
Westfrankenreich: Karl der Kahle
911: Aufteilung des Ostreiches in Stammesherzogtümer
Bedrohung von außen - 9./10.Jh
Magyaren: Reitervolk
- 906 – Großmährisches Reich vernichtet
955 Schlacht am Lechfeld – siedeln sich in Ungarn an (teilen Slawen)
Slawen – ab 600 östlich der Elbe, immer wieder Zusammenstöße mit Franken
Normannen: Wikinger, Entdeckungsfahrten (Meere und Flüsse)
Sarazenen: arabische Stämme, aus Nordafrika, 846 Plünderung Roms
Die Ottonen
Tod des letzten Karolingers im Ostreich – neue Königswahl – Franke
Konrad I / Heinrich I (919 – 936)
5 deutsche Stämme bilden Regnum Teutonicum: Franken, Bayern, Sachsen, Schwaben,
Lothringer
Brandenburg und Prag: Wenzel Word zur Erbhuldigung gezwungen
Städtegründungen und Fluchtburgen
Otto I. d. Große (936 – 973)
von allen deutschen Stämmen gewählt
Ottonisches Reichskirchensystem – Bischöfe und Äbte erhalten Herrschaftsaufgaben /
König kann Bischöfe ernennen
besiegt Magyaren, Mark Brandenburg
- 962: KAISER der Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation
Ende des Frühmittelalters
Basis für ein stabiles, selbständiges Reich
Ostgrenze gesichert
Machtstellung Kirche – Kaiser
Otto III (983 – 1002) – macht seinen Vetter zum Papst, Gregor V. = 1. deutscher Papst
1001: Stephan I König von Ungarn
Österreich im Frühmittelalter
976: erster Babenberger Markgraf Leopold – abhängig vom Herzog von Bayern
„Mark im Osten“ Residenz: Melk, dann Tulln
976: Herzogtum Kärnten
Die Romanik
8. – 13. Jh
Einflüsse der byzantinischen Kunst
Kirchen (kreuzförmiger Grundriss), Burgen und Wehranlagen
Steinmetztechnik, Wandmalerei, Glasmalerei, Buchmalerei
massig, schwer, blockhaft, wuchtig, kleine Fenster, sparsame Ornamentik
- Rundbogen (halbkreisförmig), Krypta, Würfelkapitelle mit pflanzlichen Rankenornamenten,
flache Kassettendecken, später Kreuzgratgewölbe
bekannte Werke der Romanik
Dom zu Speyer, Dom zu Worms Bamberger Dom, Dom zu Gurk, Stift Lambach, Stift
Nonnberg in Salzburg
Stift Heiligenkreuz, Zwettel, Lillienfeld
Mauerring mit Türmen und Toren in Friesach und Hainburg an der Donau
Verduner Altar
Das Lehenswesen
hierachisches System, Pyramide
geistlich und weltlich
Land oder Ämter und Schutz gegen Dienste und Abgaben
- z.B. Heerdienst oder Steuern
Lehensmann kann Lehen weitergeben
Länder (Herzogtümer, Grafschaften,…)
Grundherrschaft: statt dem Bauern zieht ein anderer in den Krieg – Land geht an den
Grundherren; Zehent und Robot
Das Hochmittelalter
zeitliche Einteilung
ca. 500 – 1000 Frühmittelalter
Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Ungarn und Slawen niedergelassen,
christianisiert,
- 1000 – 1250 Hochmittelalter
Kreuzzüge, Investiturstreit, Staufer und Babenberger
1250 – 1500 Spätmittelalter
Hausmachtpolitik (Habsburger, Luxemburger, Wittelsbacher), Aufstieg der Städte, Hanse,
Erfindungen, neues Weltbild, Religionskriege beginnen, Ketzer, Hussiten
Die Salier - der Investiturstreit
Heinrich IV (1056 – 1106)
Investitur = Besetzung
der geistlichen Ämter
Kirchenreform: Simonie - Kauf von kirchlichen Ämtern, Pfründen, Sakramenten
Papst Gregor VII: 1075 verbietet Laieninvestitur (nicht Geistliche)
Bann und Bussgang (Canossagang 1076)
- 1122 Wormser Konkordat (Bischöfe gewählt und leisten Treueeid auf Kaiser)
Reichstag in Worms (1076)
Heinrich, nicht durch Anmaßung, sondern durch Gottes gerechte Anordnung König, an
Hildebrand, nicht mehr Papst, sondern falscher Mönch. [...] Du scheutest dich nicht nur
nicht, die Lenker der heiligen Kirche, nemlich Erzbischöfe, Bischöfe und Priester, die doch
Gesalbte des Herrn sind, anzutasten, nein, wie Knechte, die nicht wissen, was ihr Herr tut,
zertratest du sie unter vinen Füßen und gewannst dir dabei die Zustimmung aus dem
Munde des Pöbels. [...] Aber du hast unsere Demut für Furcht gehalten und dich daher
nicht gescheut, dich sogar gegen die uns von Gott verliehene königliche Gewalt zu
erheben; du hast zu drohen gewagt, du würdest sie uns nehmen, als ob in deiner und nicht
in Gottes Hand Königs- und Kaiserherrschaft lägen. [...] So steige du denn, der du durch
diesen Fluch und das Urteil aller unserer Bischöfe und unser eigenes verdammt bist, herab,
verlasse den apostolischen Stuhl, den du dir angemaßt hast. [...] Ich, Heinrich, durch die
Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: Steige herab, steige
herab!
Der Bann des Papstes (1076)
„[...] Und es ist mir durch deine Gnade von Gott die Macht gegeben zu binden und zu
lösen im Himmel und auf Erden. Hierauf fest vertrauend untersage ich, [...] dem Sohne des
Kaisers Heinrich, der sich gegen deine Kirche in unerhörtem Stolze erhoben hat, die
Herrschaft über das ganze Reich der Deutschen und über Italien, und ich löse alle Christen
von den Banden des Eides, den sie ihm geschworen haben oder noch schwören werden,
und ich verbiete, dass ihm jemand wie seinem König dient.
Die Staufer (1138 – 1250)
Kampf mit den Welfen um die Vormacht
- Friedrich I. Barbarossa (1152 – 1190)
- 1156: Österreich wird Herzogtum (bisher Bayern)
- 1180: Bayern kommt an die Wittelsbacher (bis 1918)
- Zerstückelung der alten Stammesherzogtümer
- Deutschland zerfällt in fürstliche Territorien – kein einheitliches Reich bis 1873 Kämpfe mit
oberitalienischen Städten 3. Kreuzzug
Staufer II
Heinrich VI (1190 – 1197): König von Sizilien
2 Könige: Philipp von Schwaben – Staufer / Otto von Braunschweig – Welfe
Friedrich II (1212 – 1250): Landeshoheit an weltliche und geistliche Fürsten
Dt: Großreich mit großer Macht der relativ selbständigen fürstlichen Territorien
1246 Babenberger sterben aus / 1250 Staufer
Die Babenberger
976 Luitpold erster Markgraf
1095 – 1136: Leopold III der Hl. Klosterneuburg
- 1156: Herzogtum – „kleiner Freiheitsbrief“
Heinrich Jasomirgott
1180 Steiermark – Herzogtum, 1186 Georgenberger Handfeste – 1192 zu Österreich
Kärnten (Herzogtum), Tirol (Grafschaft), Salzburg (Erzbistum), Burgenland (Ungarn)
privilegium minus 1156
Damit aber dadurch die Ehre und der Ruhm unseres geliebtesten Oheims in keiner Weise
gemindert erscheinen, haben wir nach dem Rat und dem Spruch der Fürsten, wobei der erlauchte
Herzog Vladislav von Böhmen das Urteil verkündete, und mit Billigung aller Fürsten die Mark
Österreich in ein Herzogtum umgewandelt und diesel Herzogtum mit allem Recht unserem
genannten Oheim Heinrich und seiner allerdurchlauchtigsten Gattin Theodora zu Lehen gegeben,
indem wir durch immerdar gültiges Gesetz verordneten, dass sie und nach ihnen ihre Kinder,
Söhne oder Töchter ohne Unterschied, das Herzogtum Österreich zu erblichen Recht vom Reich
innehaben und besitzen mögen. (4) Wenn aber der genannte Herzog von Österreich, unser
Oheim, und seine Gattin kinderlos sterben sollten,
dann sollen sie die Freiheit haben, das Herzogtum zuzuwenden, wem immer sie wollen. (5) Wir
setzen auch fest, dass sich niemand, er sei hohen oder niederen Standes, im Amtsbereich des
Herzogtums ohne Zustimmung oder Erlaubnis des Herzogs die Ausübung
irgendwelcher Gerichtsbarkeit anmaßen dürfe. (6) Der Herzog von Österreich aber soll dem Reich
von seinem Herzogtum keinen anderen Dienst schulden als den Besuch der Hoftage, die der
Kaiser in Bayern ansetzt, wenn er geladen ist. Er soll auch keine Heeresfolge schuldig sein außer
diejenige, die der Kaiser etwa gegen die Österreich benachbarten Königreiche und Länder
anordnet.
Die Kreuzzüge
- 1070: Seldschuken besetzen Jerusalem – byzan. Kaiser Alexios I Komnenos ruft Papst um
Hilfe
1095:Urban II – Aufruf zum Heiligen Krieg: „Gott will es“ – Teilnehmern wird die
Sündenvergebung versprochen
- 7 Kreuzzüge + Kinderkreuzzug
3. Kreuzzug (Friedrich Barbarossa, Leopold V. von Österreich, Richard Löwenherz)
Kreuzritterorden: Templer, Johanniter, Deutscher Ritterorden
Der deutsche Ritterorden
1190 Belagerung von Akkon – Bürger von Bremen und Lübeck gründen Orden zur
Krankenpflege
Unterwerfung Preußens, 13. JH: Gründung des preußischen Ordensstaates
Christianisierung der Balten, Burgen (Malbork, Frauenburg), Handel
Ergebnisse / Folgen der Kreuzüge
Kontakt mit Orient – Kultur, Wissen
große Mobilität
Aufwertung der Frau (bleibt zu Hause)
Handelsbeziehungen (Seide, Gewürze, Elfenbein, Perlen,…)
Geldwirtschaft breitet sich aus
Lateinisches Kaisertum von Akkon (geht wieder verloren – gescheitert)
Die mittelalterliche Gesellschaft
3 Stände: + Bürger (ab Spätmittelalter) Ritter – Wehrstand geistlicher Stand (hoher und
niedriger) Bauern – Nährstand
- Lehenswesen / Lehenspyramide
Bauern: freie Bauern und Hörige = Unfreie – leisten Frondienste (Robot) und liefern
Zehent ab Rodung , Dreifelderwirtschaft, keine Jagd Gemeindewiese: Almende,
Das Lehenswesen
hierachisches System, Pyramide
geistlich und weltlich
Land oder Ämter und Schutz gegen Dienste und Abgaben
z.B. Heerdienst oder Steuern
Lehensmann kann Lehen weitergeben
Länder (Herzogtümer, Grafschaften,…)
-
Grundherrschaft: statt dem Bauern zieht ein anderer in den Krieg – Land geht an den
Grundherren; Zehent und Robot
Der Adel / Ritterstand
bewaffnet, Wehrdienst Burgen – Schutz
der umliegenden Bevölkerung
- 3 Ideale:
1. Gottesdienst: Glaube, Kirche, Kampf für den Papst, Kreuzzüge
2. Frauendienst: Minne, Manieren, Burgfeste – Kulturträger
3. Herrendienst: Treue und Kriegsdienst
Religion im Mittelalter
prägendes Element: Glaube – christlich, gemischt mit germanischheidnischer Tradition
Schicksalsglaube: alles ist vorbestimmt, Gott leitet und bestimmt, Gottesurteile
Dualismus: Kampf Gut :: Böse, Gott :: Teufel aber auch Kaiser :: Papst
Kirche im Mittelalter
Wissenschaft / Bildung: findet im Schutz der Kirche statt – Klöster
Kulturträger: Architektur, Auftragskunst
Wirtschaft: besitzt große Güter (Agrarbetriebe, Bergrechte, Münzrechte), Belehnung und
Besitz
Macht: politische Funktionen und Gegenpol zur weltlichen Macht (Kaiserkrönung,
Investitur) – hierachisch
Einfluss auf Bevölkerung: Predigt und Bildung – Meinungsbildung
Klöster und Orden
Benediktiner: ora et labora
Zisterzienser: Abspaltung der Benediktiner – Kritiker an Cluny
Karmeliten : Askese, Eremiten, Einsiedler
- Bettelorden: Franziskaner, Dominikaner, ab dem 13. Jahrhundert
Jesuiten: ab dem 16. JH
Das Bürgertum
Aufstieg der Städte im Spätmittelalter „Stadtluft macht _ frei“ – ab 13. Jh Landflucht
(höhere Erträge – freie Arbeitskräfte)
Messen, Märkte, Münzrecht, Hanse
- Säkularisierung beginnt, eigene Kultur, Architektur, Bildung
Universitäten entstehen: 1348 Prag, 1364 Krakau, 1365 Wien
Die Gotik
Ausgang: Frankreich, Kloster Cluny
Ziel: Frömmigkeit,
Hingabe an Gott
spitze, hochaufstrebende Kirchen – um Gott und seiner Gnade nahe zu sein
Spitzbogen, Fensterrosette, Türme, Kreuzrippengewölbe, Flügelaltar
Grundriss der Kirche: kreuzförmig
Ornamente: erzählen die Bibel, abschreckende Gestalten (Menschen können nicht lesen)
Gotische Bauwerke in DACH
Bamberger Dom
Kölner Dom
Straßburger Münster
Ulmer Dom
Stephansdom
Klosterneuburg
gotische Bürgerhäuser, Wendeltreppen, Burgen (Hochosterwitz)
Geistliche Literatur im Mittelalter
Handschriften in Klöstern: Pergament, Gold, Buchmalerei
Leben Christi, Lobpreis Maria, Heiligenlegenden, Schöpfung und Jüngstes Gericht
Symbolgeschichten, wie man leben soll, wann Gott dem Menschen hilft
Weltliche Literatur im Mittelalter
Für den Hof, Unterhaltung, aber auch um Ideale aufzuzeigen
mündliche Überlieferung – sehr spät aufgezeichnet
Vortrag: gesungen – Reim, wandernde Sänger, die vor dem ganzen Hof auftreten – eigene
Hofdichter
Standesdichtung
Formen der weltlichen Literatur
- Das höfische Epos: Stoffe aus der german. Völkerwanderung (Nibelungenlied, Parzival)
- Minnesang: (Liebeslieder, unerfüllte Liebe, Werben) Walter von der Vogelweide, Ulrich von
Liechtenstein
- politische Lyrik (Kampf Staufer – Welfen)
- Spruchdichtung: lehrhafte, volkstümliche Dichtung, pol., religiöse und Alltags- Themen für
die Bürger
Sprache im Mittelalter
750 – 1050: Althochdeutsch
1050 – 1350: Mittelhochdeutsch
1350 – 1650 Frühneuhochdeutsch (Luthers Bibelübersetzung)
MHD: Lautveränderungen:
Diphthogierung: sin – sein, hus – Haus
Monophthongierung: guote – gute
Umlaut: kussen – küssen; Gast – Gäste
Das Spätmittelalter
Deutschland nach den Staufern
1250 Nachfolgekampf beginnt – König und Gegenkönig
1254 – 1268: Konradin (2 Jahre alt) Fürsten und Bischöfe behaupten ihre Freiheit –
Doppelkönigtum
- 1268 – 1273: Interregnum
Anarchie in weiten Reichsteilen
1282 Sizilianische Vesper
- Babylonische Gefangenschaft der Päpste
Kampf um das Erbe der Babenberger
1246 stirbt der letzte Babenberger – das Lehen fällt zurück ans Reich
Erbkampf: Margarete (Schwester des letzten Babenbergers) – Přemysl Ottokar II
Arpaden in Ungarn
Ottokar: 1251 – 1276 bzw. 1278
gewählt von den österreichischen Ständen
heiratet Margarete
1260 auch Herzog der STMK (davor unter H)
- Aufstand des Adels (Ämter an böhmischen Adel)
1269 Kärnten und Krain
politische und wirtschaftliche Blüte
- Stadterweiterung Wiens
Die Habsburger
Adelsgeschlecht aus der heutigen Schweiz
Stammsitz: Habichtsburg / Habsburg
Gebiet am Oberrhein, Aare, später auch Teile des Schwarzwalds (Rudolf)
Rudolf I von Habsburg
1273 deutscher König – gewählt, weil er nicht so mächtig war wie Ottokar
will Ottokar zwingen, das Reichslehen persönlich in Empfang zu nehmen (Neubelehnung)
– weigert sich – Reichsacht
1276 Feldzug – Verzicht auf A / STMK Macht des Adels, Grundsteuer
1278 Schlacht bei Dürnkrut
Rudolf belehnt seine Söhne, Kärnten kommt an Tirol (Hausmachtpolitik)
- Habsburg bis 1918 im Besitz Österreichs
Die Schweiz im Mittelalter
Fränkisches Reich – Westen zum Kgr. Burgund, Osten zum DT-Reich
- 13. JH: Kampf gegen Habsburger
1291: Ewiger Bund – Rütlischwur von Uri, Schwyz und Unterwalden
1315: Schlacht bei Morgarten
- Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern – „Schwyz“ als Gesamtbezeichnung
Karl IV (1346 – 1378)
1278: Wenzel II wird mit Böhmen und Mähren belehnt
- 1309: an Luxemburger – Böhmen Word Kerngebiet des Deutschen Reiches (Prag - Uni,
Veits-Dom, Burg Karlstein, Karlsbad)
- 1356: Goldene Bulle: Reichsgrundgesetz (bis 1806)– regelt die deutsche Königswahl
von 7 Kurfürsten gewählt, deren Länder sind unteilbar, Hoheitsrechte
Die Kurfürsten (wählen)
7 Kurfürsten:
Erzbischof von Trier
Erzbischof von Köln
König von Böhmen
Pfalzgraf zu Rhein
Herzog von Sachsen
Markgraf von
Brandenburg
Erzbischof von Mainz
Die Goldene Bulle (1356)
- Metallsiegel (Bulle) aus Gold regelt Modalitäten
- der Königswahl
Kurfürsten kommen in Frankfurt zusammen – zudem einmal jährlich zur Beratung des
Königs
Königswahl erfolgt ab jetzt ohne Zustimmung des Papstes – krönt danach die Könige zu
Kaisern
Gebiete der Kurfürsten sind unteilbar
Privilegium maius (1359)
Lehensempfang im eigenen Land, Herrschaftssymbole (Zinkenkrone und Zepter), Gerichtsbarkeit
ohne Appellationsmöglichkeit an den Kaiser, Erbfolge im Sinne der Primogenitur und in weiblicher
Linie. Herzogtum Österreich mit den angeschlossenen
Gebieten unteilbar, Reichsheerpflicht nur mit 12 Mann für die Dauer eines Monats gegen Ungarn.
Bei Feierlichkeiten sollte der Herzog als Pfalzerzherzog gelten und seinen Platz zur rechten Seite
des Kaisers, unmittelbar nach den Kurfürsten, haben. Titel Erzherzog für die Habsburger
Fälschung: von Petrarca entlarvt – von Friedrich anerkannt (1453)
Rudolf IV. der Stifter (1358 – 1365)
Schwiegersohn Karl IV
Stephansdom im gotischen Stil
Universität Wien – 1364
Ansiedlung von Handwerkern und Kaufleuten in Wien (Zunftzwang)
Getränkesteuer (Ungeld) in Gasthäusern
erwirbt Tirol (inkl. Kärnten)
Die habsburgischen Länder bis 1440
Habsburger erben Gebiete in Südwestdeutschland, Vorarlberg, Grafschaft Triest,
verlieren ihr Stammland in der CH
1364: wechselseitiger Erbvertrag Habsburger – Luxemburger – erben Böhmen und
Mähren
stellen ab 1438 (Albrecht) die deutschen Kaiser bis 1806 (außer Karl VII.: 1742– 1745)
Friedrich III (1440 – 1493)
bestätigt privilegium maius
- A.E.I.O.U.
legt Grundstein zur Großmacht A (Heiratspolitik)
besiegt Matthias Corvinus (H)
Friede von Olmütz: Matthias Corvinus König von Böhmen und Mähren
Bistum von Wien und Wr. Neustadt
Maximilian (1493 – 1519)
„Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate“
1515 Wiener Vertrag mit Jagellonen: Kronen Ungarns, Kroatiens und Böhmensfallen dann
1526 an Habsburg
Burgund (inkl. Flandern und NL) und Spanien (Heiratspolitik) – Goldenes Vlies
ewiger Landfriede (Fehde verboten, Reichskammergericht)
Verwaltungsreform, Landkreise, „gemeiner Pfennig“
der letzte Ritter (Zeit- und Kulturwende)
Die Hausmachtpolitik
Streben eines Adelsgeschlechtes, seinen erblichen territorialen Besitz zu vergrößern
Heiliges Römisches Reich: Einfluss und Macht ist an die Größe des Besitz, der Länder
gebunden
Die Schweiz im Spätmittelalter
innere Streitigkeiten zwischen Kantonen und Ansprüche der Habsburger und
Franzosen
1474 – 1477: Burgunderkriege
Schweizer Söldnerheere - Schweizer Garden
1499: Schwabenkrieg – Friede von Basel und Lösung vom Reich
konfessionelle Spaltung (Calvin, Zwingli)
- weitere Kantone (Basel, Graubünden, Tessin, St. Gallen, u.a.)
1648 völkerrechtliche Anerkennung
Wende zur Neuzeit
Entdeckungen / Erfindungen heliozentrisches Weltbild
Pest und Seuchen
Glaubenskämpfe
- 1453 Fall Konstantinopels
Türkenbedrohung
Aufstieg des Bürgertums
Renaissance
Humanismus
Zeitenwende – Reformation - Glaubenskriege
Charakteristik Zeitenwende
Ende des Mittelalters: zwischen 1450 – 1550
Aufstieg des Bürgertums und der Städte – Bildung / Handel
Macht der Kirche sinkt: Glaubenskämpfe: Jan Hus – Martin Luther – Zwingli und Calvin –
Türken – 30-jähriger Krieg – Hexenverfolgung
Seuchen und Epidemien: Pest
Die Hanse (12. – 17. JH)
ahd. Hansa „Gruppe, Gefolge, Schar“
- Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute aber auch Begriff für alle Kaufmannsbünde im
deutschsprachigen Raum
Ziel: Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen
Lager- und Warenhäuser, Wohnhäuser (Kontore), Märkte
Die Renaissance (Wiedergeburt)
Kunst- und Lebensstil
individuelle Freiheit :: Ständewesen des Mittelalters
Theozentrische Weltbild (Gott) abgelöst durch eine stärker anthropozentrisches (Mensch)
Kunst = Nachahmung der Natur
Bildende Kunst, Skulptur, Architektur,
Renaissance in D-A-CH
Bürgerhäuser und Schlösser
Albrecht Dürer (Maler und Kupferstecher)
Lukas Cranach
Hans Holbein (der Ältere und der Jüngere)
Der Humanismus (Menschlichkeit)
ausgehend von Italien, unterstützt von Emigranten aus Byzanz
Rückbesinnung von Dichtern und Gelehrten auf die griechisch-römische Kultur
Diesseits-orientiert, Mensch im Mittelpunkt - mittelalterlichen "viator mundi" [Pilger zur
himmlischen Heimat] hin zum "faber mundi" [Schöpfer und Beherrscher der Welt].
Ideal: umfassend gebildete Persönlichkeit, in Harmonie mit der Natur
Latein als überregionale Gelehrtensprache
Petrarca, Boccoccio (Decamerone), Erasmus von Rotterdam, Johannes Reuchlin, Philipp
Melanchton
Erfindungen / Entdeckungen
Schießpulver – neue Kampftechnik (Maximilian der letzte Ritter)
Papier / Buchdruck – Revolution, da Bücher billiger und allgemein zugänglich – Bildung für
viele: Gutenberg um 1450
Fernrohr, Kompass, Globus, Taschenuhr, Brille, 1450: erste moderne Sternwarte in
Nürnberg (Astronom Regiomontanus)
Fortschritte in der Medizin (Paracelsus)
Kolumbus –Amerika, Kap der Guten Hoffnung – Kontakt mit anderen Erdteilen und
Kulturen
-
-
… nachdem sie die Züge der Buchstaben nach der Ordnung auf hölzerne Tafeln
gezeichnet und die Formen zusammengesetzt hatten; allein mit denselben Formen konnten
sie nichts anderes drucken, eben weil die Buchstaben nicht von den tafeln ablösbar und
beweglich, sondern eingeschnitzt waren… Sie erfanden die Kunst, die Formen aller
Buchstaben des lateinischen Alphabets zu gießen. Diese nannten sie Matrizen, und aus
ihnen gossen sie hinwiederum eherne oder zinnerne, zu jeglichem Drucke geeignete
Buchstaben.
(Annalen des Klosters Hirsau, 1450)
Naturwissenschaften
- Ptolemaios – geozentrisches Weltbild Nikolaus _ Kopernikus – heliozentrisches Weltbild
Kepler: Planetenbahnen / Tycho Brahe
Galileo Galilei: Fall – Wurf- und Pendelgesetz, Bewegungsmechanik, Fernrohr, Absage an
Astrologie und Alchemie – Natur ist Mathematik – Dialogo: Verurteilung und Widerruf
Literatur
Volksbücher: mittelalterliche Erzählungen
- Schwanksammlungen (Till Eulenspiegel, Schildbürger)
Fastnachtspiele (Hans Sachs) – Knittelvers
satirische Schriften (Narrenschiff, Lob der Torheit)
Meistersang (Hans Sachs)
Kirchenlieder (Martin Luther)
Streitschriften (Von der Freiheit eines Christenmenschen – Luther)
Die Pest (lat. pestis = Seuche) „Der schwarze Tod“
v.a. 14.JH: mehrere Pandemien
- verbreitet über Handelswege (Schiffe)
- 1/3 der Europäer sterben
Gottesstrafe – Flagellanten
Judenprogrome
Beeinflusst Lebensstil und Kunst
Politische Geschichte Europa
1453 fällt Konstantinopel, Ende des Oströmischen Reiches – Vordringen der Türken auf
den Balkan
Frankreich und England – Nationalstaaten
England: Elisabeth und Maria Stuart, Sieg über Spanische Armarda , Aufstieg zur
Kolonialmacht, Shakespeare
Renaissancepäpste
Hexenverfolgung (1500 -1750)
Ursachen: Zeit der großen Unsicherheit, religiös, politisch, Pest, Klimaänderung
Aberglaube – Abwehrzauber
Zielgruppen: bestimmte Berufe und Außenseiter – Sündenböcke – 60 % Frauen:
Denunziation
Vorwürfe: Teufelspakt – Teufelsmahl
„Verbrechen“: Seuchen, Kindsmord, Schadenszauber (Hagel, Hochwasser), Hostien
vergiften, Hexenflug, Hexensabbat
Hexenprozesse
Organisation: Inquisition
Höhepunkt: 30-jähriger Krieg
Anzeige: Denunziation / Verurteilung nach Geständnis
Beweismittel: Folter, Proben
Prozesse: Staatsanwalt + Richter = eine Person, kein Verteidiger
genaue Regeln des Prozesses = Hexenhammer
- Hinrichtung: Scheiterhaufen
Ketzerei / Häresie
Personen oder Personengruppen, die einen Glauben oder religiöse Praktiken vertreten,
die nicht mit der Kirche übereinstimmen
Flagellanten, Hussiten, Katharer, Protestanten, Waldenser, Wiedertäufer, u.a. auch
Einzelpersonen (Jeanne d‘Arc, Giordano Bruno)
„Werk des Satans“
Inquisition (MA und Frühe NZ)
Gerichtsverfahren unter Mitwirkung oder im Auftrag von Geistlichen
Dominikanerorden (Hauptträger)
Verfolgung von Herätikern, Ketzern, Hexen aber auch Wucher, Gotteslästerung,
Ziel: Reinhaltung des Glaubens
Büßerkreuz als Strafe, Reue – Sühne, im strengsten Fall Scheiterhaufen
Reformation
„Erneuerung / Wiederherstellung des Glaubens“
Vorläufer: John Wyclif (1330 – 1384
GB) kein Missbrauch der kirchlichen Ämter, kein Ablass, keine Wallfahrt, kein Zölibat;
Glaubensquelle: Bibel
Wanderprediger bringen Ideen nach ganz Europa
Jan Hus 1415
Theologieprofessor später Rektor an der Prager Uni, Hofprediger
- Gedankengut von Wyclif
verbindet Glaubensfrage mit nationaler Frage
Bibelübersetzung – Tschechisch
1408 Amtsenthebung, Schriften öffentlich verbrannt, 1412 exkommuniziert – Unruhen
Wanderprediger: Kirche als hierachiefreie Gemeinde
- 1415: Konzil von Konstanz (freies Geleit – verweigert Abschwur – Scheiterhaufen Nationalheld)
Hussitenkriege (1419 -1436)
offener Aufstand der Tschechen gegen die Reichsmacht (deutsch und katholisch)
Bauern und Handwerker vertreiben die Deutschen aus Prag, Kirche enteignet
politische und religiöse Unruhen
jahrelange blutige Kämpfe (Kreuzzug und Reichskrieg, da Sigismund nicht anerkannt wird)
– geschickte Kampftechnik
1433: Prager Kompaktaten – Recht für Hussiten – Abendmahl mit Wasser und Brot, wie in
der Urkirche, Predigt auf CZ
Martin Luther (1483 – 1546)
Studium an der Universität Erfurt (Jus)
Kloster Augustinereremit
1510 Romreise, Laterankonzil
- 1512 Lehrstuhl für Bibelauslegung in Wittenberg (Glaube, nicht Werke)
1517: 95 Thesen (Ablasshandel - Streitgespräch)
Anklage wegen Ketzerei in Augsburg
- 1520 Banndrohung öffentlich verbrannt
Wormser Edikt (Lehre Luthers verworfen)
1522: Bibelübersetzung (Wartburg)
Schriften Luthers
„Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (Priester und Laien sind gleich im Glauben)
„Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ (2 Sakramente: Taufe, Abendmahl)
An den christlichen Adel deutscher Nation“ (gegen Zölibat, Heiligenverehrung, Primat des
Papstes)
- Bibel-Übersetzung (Frühneuhochdeutsch) – rasche Verbreitung der deutschen
Einheitssprache (Buchdruck)
Sendbrief vom Dolmetschen: „den Leuten aufs Mauls schauen“ Kontextübersetzung)
Wirkung Luthers
Luthers Anliegen = religiös, Auswirkungen sind auch politisch und sosal
Schriften rasch in DT verbreitet
- religiöse Unruhen
Bauernaufstände (berufen sich auf die Lehren Luthers – ohne Grundlage)
-
Erhebung der Reichsritter
1555 Reichstag zu Augsburg: Lehre Luthers anerkannt (evangelisch, protestantisch)
Landesfürst bestimmt die Religion – cuius regio, eius religio (wessen Land, dessen Glaube)
letztlich: Trennung: Kirche – Staat
Die Reformation in der Schweiz
Ulrich Zwingli (Zürich): gegen Missstände in der Kirche -Reformprogramm; Marburger
Gespräche mit Luther; gegen „Reislaufen“;
Johann Calvin (Genf):
Prädestination: Seligkeit oder Verdammnis sind vorbestimmt
strenger Moralkodex
hebt kanonisches Zinsverbot auf
1559: Genfer Akademie – Calvinismus: kapitalistische Wirtschaftspolitik
Helvetisches Bekenntnis
Urkantone bleiben katholisch
Karl V (Kaiser 1519 – 1556)
Universalreich – „In meinem Reich geht die Sonne nie unter“
Kaiser durch das Geld der Fugger und Welser (Abhängigkeit von Fürsten)
A-Erblande, Spanien+ Kolonien, NL, Neapel
zahllose Kriege (F, Papst, Venedig, …)
1530: letzte Kaiserkrönung in Italien
Kirchenspaltung in Deutschland (Schmalkaldischer Krieg – Augsburg) – Bauernkriege
Konflikt mit dem Bruder um Erbfolge
Türkenbedrohung
Kampf gegen Frankreich
Frankreich: fühlt sich von Habsburg umklammert und bedroht – 4 Kriege, v.a. in Italien
„Sacco di Roma“ - Frankreich meint, die Habsburger stören Gleichgewicht Europas
Papst unterstützt die Franzosen
Friede erst, als die Türkenbedrohung zu groß wird – Heilige Liga
- Habsburg verzichtet auf Burgund
Die Türken
- 1521: Eroberung Belgrads unter Soliman II
1526: Schlacht bei Mohac – Ungarnkönig fällt – Erbvertrag mit Jagellonen: Habsburg
bekommt Ungarn und Böhmen – Ungarn bis Ende des 17. Jh aber besetzt
1529: erste Türkenbelagerung Wiens
Heilige Liga (Türken in Süditalien)
Nachfolge Karl V
Karl V. dankt ab
Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für
das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden
und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe
darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber
niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als
Angegriffener …
„Ich habe immer meine Unfähigkeit erkannt. Heute aber fühle ich mich ganz nutzlos und dieses
mein Leben, das Gott mit solcher Trübsal erfüllt, dient mehr zur Buße für meine
Sünden als zum Leben“ (Abdankungsrede) _ Habsburger-Reich wird geteilt: _ spanische Linie
(Sohn Philipp II): Spanien, Kolonien, NL, Neapel, Mailand, _ österreichische Linie (Bruder
Ferdinand) Erblande
stirbt 1558 in Spanien, begraben im Escorial
Gegenreformation
Reform des Papsttums – Glaube, Sittenstrenge, kein Ablass
1540 Jesuiten – Ignatius von Loyola Eliteorden, militärische Regeln, Leitungsprinzip,
Hierachie, Bildung – Erzieher, Theater, Missionare
1545 – 1563: Konzil von Trient
Gründung der Katholischen Liga (Protestanten: Union)
30-jähriger Krieg (1618 – 1648)
1555 Augsburg
Böhmen – zahlreiche Protestanten – wollen Recht auf Kirchenbau auch auf katholischen
Gütern
1618: böhmische Protestanten dringen in Prager Schloss ein und werfen 2 kaiserliche
Statthalter aus dem Fenster – Prager Fenstersturz
verjagen Jesuiten aus Prag
richten provisorische Ständeregierung ein
auch von zahlreichen deutschen Fürsten unterstützt
Beginn des 30-jährigen Krieges
30-Jähriger Krieg II
- 1620: Schlacht am Weißen Berg Rekatholisierung Böhmens
Krieg ausgeweitet: NL, GB, DK, N-Dt – Word zu einer politischen useinandersetzung
Wallenstein siegt für den Kaiser
1629: Rediktionsedikt = Rückgabe aller Güter an die katholische Kirche
viele Fürsten fühlen sich durch Habsburg bedroht (Schweden, Frankreich) – Kampf um
Vormacht in Europa
Ergebnisse des 30-jährigen Krieges
kein eigentlicher Sieger –allgemeine Erschöpfung – Westfälischer Frieden
CH / NL: unabhängig
- Macht Frankreichs gestärkt
Dt.: völlig zerstückelt – 1700 Gebiete
Landwirtschaft verkommen, Städte geplündert, Bevölkerung zu 70 % ermordet, völlig
zerstört
30 Jahre Raum und Brandschatzung prägen Lebensgefühl nachhaltig – Barock
Barockliteratur
nicht zeitgleich mit Architektur
inhaltlich gespalten – 2 Seiten:
carpe diem (nütze den Tag) – Lebenslustund Gier
memento mori: Todesbewusstsein
vanitas: Vergänglichkeit, Nichtigkeit des Menschen
Lyrik: Gryphius (Es ist alles eitel, Tränen des Vaterlandes), Opitz – Metapher
- Barockroman: Grimmelshausen: Simplicissimus; Schelmenroman
Barocktheater: Jesuitentheater
Österreich und Preußen – Aufstieg zur Großmacht – 17. JH
Die Türkenkriege
1529: erste Türkenbelagerung Wiens
- 1664: Schlacht bei St. Gotthard (1. Türkenkrieg)– Grossangriff auf Mitteleuropa
- 1683 Türkenbelagerung Wiens (Großwesir Kara Mustafa) – befreit vom dt.- polnischen
Entsatzheer (Johann Sobieski)
bis 1699: 2. Türkenkrieg - von Prinz Eugen zurückgedrängt / Heilige Liga
- 1699: Friede von Karlowitz
- 1716 – 1718: 3. Türkenkrieg
politische Folgen der Türkenkriege
- 1699: Friede von Karlowitz: Ungarn, Siebenbürgen, Slawonien und Kroatien an Österreich
1718: Friede von Passarowitz: Banat, kleine Walachei, Nordserbien (Belgrad) und
Nordbosnien an A
Vielvölkerstaat
vorherrschenden Macht – größte Ausdehnung des Reiches (1739 Erwerbungen von 1718
wieder verloren): Rivalität mit Rußland am Balkan beginnt
Militärgrenze ausgebaut (Bauern)
kulturelle Folgen der Türkenkriege
Kaffee, Kipferl Militärmusik _ – Janitscharen
Waffen: Krummsäbel
Kontakte mit islamischer Kultur
Vielvölkerstaat: Deutsche, Tschechen, Slowaken, Kroaten, Serben, Slowenen, Ungarn,
Rumämnen, Italiener, Wallonen, Flamen
Barockkultur
Leopold I (1658 – 1705)
besiegt Türken – erlangt dadurch enorme Anerkennung im Deutschen Reich („Retter des
Christentums“)
- Gegensatz mit Frankreich
Judenvertreibung (Leopoldstadt)
- Wien = Kulturzentrum – 2. Größter Hof Europas: Schönbrunn, Hofburg, Spanische
Hofreitschule, Befestigung Wiens (heutiger Gürtel)
Der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714)
- am Spanischen Thron (inkl. Neapel und Sizilien): Karl II (Habsburger) = infantiler Krüppel,
kinderlos – seit 1665 Tod erwartet
- 2 mögliche Erben: F – Habsburg (beide hätten damit die Vormacht)
- Testament: F (Philipp von Anjou)
Große Allianz: GB, NL, A, Preußen, Portugal
= 1. Weltkrieg der Neuzeit (auch in den Kolonien); Prinz Eugen + Herzog von Marlborough (GB)
Ergebnis: Teilung Spaniens (Philipp von Anjou – E+ Kolonien; Belgien, Mailand, Neapel,
Sardinen an Karl VI.
System des europäischen Gleichgewichts
- Folge des Spanischen Erbfolgekrieges
- vier Großmächte: F, Ruß., A, GB später kommt noch Preußen dazu
diplomatische Konferenzen, Koalitionen, Kriege – zum Erhalt dieses Gleichgewichts:
Polnischer Erbfolgekrieg, 7-jähriger Krieg, Napoleonische Kriege
Karl VI. (1711 – 1740)
Joseph I (1705 – 1711)
Spanischer Erbfolgekrieg, _ Türken
1713: Pragmatische Sanktion (auch Töchter sind erbberechtigt, Erbländer = unteilbar,
Staatsgrundgesetz)
- Polnischer Erbfolgekrieg – Franz Stephan von Lothringen bekommt Toskana, F bestätigt
Pragmatische Sanktion
Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640 – 1688)
- Souveränität in Ostpreußen anerkannt – Gebietserweiterungen
Staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik – fürstliche Finanzhoheit
Siedelt aus NL Kolonisten an – verbessern die Landwirtschaft
Nimmt Hugenotten auf – Wirtschaft positiv beeinflusst
Stehendes Heer mit 20.000 Soldaten
Enorm hohe Staatskosten
Staat im inneren stabilisiert und reformiert
Friedrich I. – König von Preußen (1688 – 1713)
Künste und Wissenschaften
Universität Halle, Berlin, Akademie der Wissenschaften
Schloss Charlottenburg
Teure Hofhaltung – Prunk und Verschwendung – muss Heer reduzieren
Darf sich selbst zum König krönen (Kaiser stimmt zu, weil er ihn im Spanischen
Erbfolgekrieg unterstützt hat) – 1701
Friedrich Wilhelm I. (1713 – 1740)
Soldatenkönig (größter Teil der Staatskosten) – Drill, Disziplin, Prügelstrafe,
Spießrutenlauf – Prinzip des Militärstaates auf allen Ebenen
- Verwaltung mit unbestechlichen Beamten
Verwaltungs- und Finanzbehörde (Generaldirektorium)
Weitere Gebietsgewinnen – ein geschlossenes Reich
Barock – Lebensgefühl
Zeitalter der Zerrissenheit und der Widersprüche
Glaubensunsicherheit – Haltlosigkeit
Krieg und Bedrohung
Lebensangst und Lebensgier
Dekadenz und Extreme
Lebensstil am Hof
- Hof = Zentrum der Kultur, Konkurrenz der europäischen Höfe – Prunk und Luxus =
Propaganda
Leben ist durchgestylt - Leben in Normen – Welttheater
Galante Kleidung, Allogeperücke
-
Überbewertung diner Umgangsformen
Unwahrscheinlich prunkvolle Feste
Feste am Hof
- Welttheater – verbindet alle kulturellen Elemente
Musik, Tanz, Ballett, Wasserspiele, Theater
Illusionsbühne: Hebebühnen, Wasserschlachten mit Schiffen, „Rosseballett“, Feuerwerke
Adel ist aktiv beteiligt
Feste dauern mehrere Tage
Barock – Architektur
Ausdruck der absoluten Macht der Herrscher (König und Kirche)
- Übermaß an Formen und Farben, Säulen, Figuren, Engel = Putten, „Scheinarchitektur“,
Kuppel
Parkarchitektur, Seidentapeten, Spiegel, Treppenhäuser – Prunk
- Fischer von Erlach, Jakob Prandtauer, Lukas von Hildebrandt
Barock Musik
60 Sekunden-Takt (Herzrythmus)
Orgelmusik – Blütezeit der Oper
Italien Vorbild: Vivaldi, Monteverdi
Johann Sebastian Bach
Georg Friedrich Händel
Joseph Haydn
Wolfgang Amadeus Mozart
Absolutismus und Aufklärung
Absolutismus
- Regierungsform – der Herrscher hat die unumschränkte Macht
- Fürst = Gesetzgeber, oberster Richter und militärischer Führer in einer Person – „Das
Gesetz bin ich!“ (Gottesgnadentum)
- es gibt keine Regeln, was der Herrscher darf und keine Instanz, die den Herrscher in der
Machtausübung kontrolliert
Aufklärung
- Weltanschauung des gebildeten Bürgertums im 17. / 18. Jh.
- gegen die geistige Bevormundung der Kirche: Freiheit des Geistes – gegen Aberglaube:
Der Mensch ist fähig zur Erkenntnis und VERNUNFT
- „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“
Immanuel Kant (1724 – 1804)
- „Kritik der reinen Vernunft“, „Kritik der praktischen Vernunft“, „Kritik der Urteilskraft“
- Frage nach den Grenzen der Erkenntnis – Denken, Fühlen und Handeln des aufgeklärten
Menschen
- Fordert dass das Gesetz nicht vom Machthaber gegeben wird sondern durch Einsicht und
dem ethischen Handeln (der Bürger)
- Zweifelt an, dass die Aufklärung schnell und ausschließlich vom Volk ausgehen kann
- „Reform des Denkens“
Forderungen der Aufklärung
- individuellen wie gesellschaftlichen geistigen Emanzipation und Freiheit
- höhere Bildung der Bevölkerung, Enzyklopädien, kritische Distanz zu Bildungsautoritäten
- religiöse Toleranz und Unterwerfung der Kirche unter den Staat
- Volkssouveränität – alle Menschen sind gleich und frei geboren – Naturrecht, Staat soll den
einzelnen u. seine Rechte scházen
- Wohlfahrtsstaat
Vertreter der Aufklärung
- Rene Descartes: „Cogito ergo sum“ – Rationalismus
- Francis Bacon: Empirismus
- John Locke: „Gesellschaftsvertrag“ – Verfassung, Grundgesetz
- Charles de Montesquieu: Gewaltenteilung
- Jean Jaques Rousseau: Volkssouveränität / „zurück zur Natur“
- Johann Heinrich Pestalozzi –allgemeine Schulpflicht, verstehendes Lernen
Aufgeklärter Absolutismus
- „Alles für das Volk, aber nichts durch das Volk“ (Joseph II)
- „Ich bin der erste Diener meines Staates“ (Friedrich II von Preußen)
- v.a. in Preußen und Österreich, aber auch Russland (Katharina die Große)
- Bildung – Toleranz –Verwaltungsreformen (Strafrecht und Beamtenstaat)
- keine politische Mitbestimmung der Untertanen
Merkantilismus – Kameralismus
- erstmals bewusste Planung der Wirtschaft - Förderung und Lenkung – regulierende
Eingriffe des Staates in die Wirtschaft.
- Ziel: absoluter Staat braucht Geld (Heer)
- Vermehrung der Staatseinnahmen: Steuern, Zölle, Monopole, hoher Export, wenig Import,
Goldreserven des Staates
- Quelle des Reichtums = Bevölkerung
- Manufakturen = Vorläufer der Fabriken
- niedrige Agrarpreise – Verarmung der Bauern
Physiokratismus
- ökonomische Schule - entwickelte erste systematische Ansätze zur Erklärungen
volkswirtschaftlicher Strukturen und Prozesse, erste Darstellung des Wirtschaftskreislaufs
- Ursprung: Niedergang der Landwirtschaft
- „Herrschaft der Natur“ - Reichtum eines Landes = Quelle allen Wohlstands
- Landarbeit = einzig produktive Arbeit, Grundrente = Mehrwert
Maria Theresia (1740 – 1780)
- verheiratet mit Franz Stephan von Lothringen (Kaiser 1745 – 1765)
- erbt durch die Pragmatische Sanktion – nicht allgemein anerkannt – Kriege
- aufgeklärte Herrscherin – zahlreiche Reformen: Basis für den modernen Staat
- Besiedlungspolitik: Banat, Ungarn, Siebenbürgen, Burgenland, u.a.
- Förderung der Wirtschaft (Textilmanufakturen)
Kriege Maria Theresias
- Österreichischer Erbfolgekrieg – Schlesien verloren an Preußen
- Bündnispolitik gegen Preußen: Staatskanzler Kaunitz gewinnt Bündnispartner F, Ruß.,
Sachsen, Schweden – europäische Politik
-
Siebenjähriger Krieg (1756 - 1763)
1772: Teilung Polens – Galizien, Bukowina
Reformen Maria Theresias
- „Geheime Haus- Hof- und Staatskanzlei“ (Außenministerium)
- „Vereinigte böhmisch-österreichische Hofkanzlei“ (Innenministerium)
- Beamtentum geschaffen
- Strafrecht und Prozessordnung vereinheitlicht, Folter abgeschafft
- Militärdienst als Beruf: Theresianum = Offiziersbildung; Heeresreform – Soldaten rekrutiert
– Ziel: stehendes Heer mit 100.000 Mann
Reformen II
- Steuerreform (Aufhebung der Steuerfreiheit für Adel und Geistlichkeit) – Grundsteuer
- Grundbuch (Kataster)
- Volkszählung
- Nummerierung der Wohnhäuser
- Allgemeine Schulpflicht – Trivialschule (6. – 12. Lebensjahr) aber mit Schulgeld!,
Hauptschulen in Städten; Gewerbeschulen (Wirtschafsförderung)
Joseph II (1780 – 1790)
- seit 1865 Mitregent
- absoluter Anhänger der Aufklärung – geht mit Reformen zu weit
- extrem arbeitsam und sparsam
- lehnt höfisches Zeremoniell ab (Handkuss und Hofknicks)
- Deutsch in allen Ämtern Amtssprache
- will Einheitsstaat schaffen
Der Arbeitstag Joseph II
Er stand um sieben Uhr auf und arbeitete bis zwei Uhr nachmittags. Erst zu diesem Zeitpunkt aß
er etwas, um sich wieder bis gegen neun Uhr abends der Arbeit am Schreibtisch zu widmen.
Nachtmahl gab es keines. Er schlief auf einem Strohsack, der mit
Hirschhaut überzogen war; darüber war ein Leintuch gebreitet und ein Kopfpolster, der mit
Roßhaar gefüllt war. (Bericht seines Bruders)
Reformen Joseph II
- Säkularisierung (700 Klöster)
- Toleranzpatent
- Aufhebung der Leibeigenschaft (Untertanenpatent)
- staatliches Tabakmonopol
- Allgemeines Krankenhaus
- 1. Irrenhaus der Welt (Narrenturm)
- Armen- Taubstummen- Blinden- Invalidenund Waisenhäuser
- Prater und Augarten allgemein zugänglich
Leopold II (1790 – 1792)
- Bruder Joseph II
- 1765 bis 1790 Großherzog der Toskana (Sitz Florenz)
- aufgeklärte Reformen in Toskana:
- schafft Todesstrafe und Folter ab
- moderne Verfassung
- nimmt viele der Reformen Josephs Zurück
Franz II. / I. (1792 – 1835)
- Sohn Leopold II – als Thronfolger „ausgebildet“
- „Koalitionskriege“ gegen Napoleon
- verliert NL, gewinnt Venetien
- 1804: macht sich selbst zum Kaiser von Österreich – Doppelkaiser
- 1806: Rheinbund gegründet – legt Krone des HRR nieder (Druck Napoleons)
- 1815: Wiener Kongress
Friedrich II d. Gr.(1740 – 1786)
- sensibler Mensch, kommt mit dem militärischen System seines Vaters nicht zurecht –
Fluchtversuch – Haft!
- Schlesischer Krieg (Gebietszuwachs)
- 1. Teilung Polens (Preußen wird territoriale Großmacht)
- Rechtsstaat – Reformen
- aufgeklärte Reformen
- festigt das Heer
Die Schweiz im 17. und 18. JH.
- 1648 Unabhängigkeit anerkannt „neutral“ –
beiden Seiten (Span.
Erbfolgekrieg)
- Gesellschaft übernimmt absolute Prinzipien, Zunftzwang
- regionale Selbstverwaltung – Grundlage für die demokratisme Entwicklung im 19. JH.
- Textilindustrie und Uhrenindustrie
Weltgeschichte
- 1776: Unabhängigkeitserklärung der USA
- beginnende Industrielle Revolution
- Kolonialismus
- 1789: Beginn der Französischen Revolution
- Aufstieg Napoleons – Napoleonische Kriege
Literatur der Aufklärung
- Zweck = Bildung, Erziehung und Unterhaltung
- Vernunft, nichts Übernatürliches
- Dichtung folgt Regeln
- Formen: Lehrgedicht, Fabel, Satire
- Emanzipation der Prosa (vorher Vers)
- Buchhändlersystem- und vertrieb
Johann Christoph Gottsched
- Reform der Sprache, Dichtkunst und des Theaters
- Sprache: gegen barocken Schwulst; keine derben Sprüche und Witze (Hanswurst)
- Drama: Einheit des Ortes, der Zeit und der Handlung
- Zeitschrift: „Moralische Wochenschrift“
Gotthold Ephraim Lessing
- Toleranzidee: „Nathan der Weise“ – Ideendrama
- bürgerliches Trauerspiel (bisher: nur der Adel darf Thema in einer Tragödie sein Standesklausel): „Emilia Galotti“
-
Lustspiel: „Minna von Barnhelm“
„Laokoon oder Über die Grenzen von Malerei und Poesie“ – theoretische Abhandlung zur
Gattungsgrenze
Sturm und Drang (1770 – 1785)
- literarische Revolution – subjektiv, gefühlsbetont, Freiheit von Sittenund Kunstgesetzen,
Symbole, Genie
- Herder: Denker und Dichter - Volksliedsammlung, Übersetzer
- Goethe: „Die Leiden des jungen Werther“ (Briefroman)
- Schiller: „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“ (Dramen, Weltverbesserung)
Klassik (1775 – 1805)
- Rückbesinnung auf die Antike (Stoffe)
- „edle Einfalt und stille Größe“ – Helden und Ideale dargestellt
- harmonische und ganzheitliche Persönlichkeit, „echte Menschlichkeit“
- optimistischer Glaube, dass der Mensch sein Ideal erreichen kann
- klassische Tragödie: „jede Handlung bedeutet Schuld“ – Held löst diese
- Autoren schreiben in allen Gattungen
Autoren der Klassik
- Wilhelm von Humboldt – Sprachforscher, Philosoph, Bildungsideal: Berliner Universität
- Friedrich Schiller (Wilhelm Tell, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans)
- Johann Wolfgang von Goethe (Iphigenie, Faust, Wilhelm Meister)
- Friedrich Hölderlin (Lyriker)
Kultur in der Zeit der Aufklärung
- 1762: erstes Papiergeld ab 1770: Wien - Kulturzentrum der europäischen Musik
- 1776: Burgtheater gegründet
- 1791: erster Ballonflug im Prater
- 1791: Uraufführung der Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)
- 1805: Beethoven führt im Theater an der Wien seine 3. Symphonie auf
Vormärz und Revolution 1815 – 1848
Folgen der Franz. Revolution
- Ideen der Aufklärung kommen in Misskredit
Napoleon handelte im Namen der Aufklärung / Revolution
- In ganz Europa: Restauration – Wiedererrichtung des „alten“ Systems –Autorität der
Herrscher
- nationale Ideen
- Widerstand in der Intelligenz / Enttäuschung des Bürgertums– demokratisches Potential
der Aufklärung bleibt – Liberalismus
Politische Reaktion
- Neuordnung Europas – Wiener Kongress
- 1815 – 1866: Deutscher Bund (Nachfolger des Rheinbundes – 1806)
- Heilige Allianz – Bündnis der Herrschenden, die sich gegenseitige Hilfe zusichern
- demokratische und liberale Ideen des Bürgertums unterdrückt
Der Wiener Kongress – 1815
- Neuordnung Europas
3 Prinzipien: - Restauration – Legitimation – Solidarität (Fürsten)
- Grundsatz: europäisches Gleichgewicht (Pentachie)
- Österreich, England, Russland, Preußen – Frankreich
- Restauration – politisch, aber nicht Geographisch
Ergebnisse des Wiener Kongresses
- Salzburg, Galizien, Lombardei und Venetien an Österreich– Vormacht in Italien (Parma,
Modena, Toskana)
- Österreich wird ein Vielvölkerstaat – größere Teil des Staates außerhalb des Deutschen
Bundes
- Preußen erhält Sachsen, Vorpommern und das Rheinland
- Deutscher Bund ausgerufen
- Schweiz immerwährend neutral
- Ächtung der Sklaverei
Der Deutsche Bund (1815 – 1866)
- 1806 Ende des HRR
- Säkularisierte Gebiete bleiben „weltlich“
- 1815: Staatenbund mit 39 Mitgliedern – Österreich Präsidialmacht (Kaiser Franz) - keine
Rechtsnachfolge des HRR, rein defensiver Charakter
- A und Preußen – nur ein Teil des Gebietes gehört dazu – Dualismus
- Bundestag in Frankfurt am Main
- Vereinbaren Verfassungen (scheitert)
Kaiser Franz I.(1792 – 1835)
- letzter Kaiser des HRR (Franz II)
- setzt starken Kanzler ein – gibt dadurch viel eigene Macht ab
Liberalismus
- Freiheit der Person
- Glaubens- , Presse- , Meinungsfreiheit
- Verfassung (am Wiener Kongress versprochen aber kaum umgesetzt, nur in kleinen dt.
Staaten: Weimar, Baden, Bayern, u.a.)
- frei gewählte Volksvertretung – Parlament
- Freiheit der Wissenschaft (Universitäten)
Nationalismus
- Farben: schwarz-rot-gold (Freiheitskampf gegen Napoleon)
- Deutsche wollen eigenen Staat – nicht realisiert am Wiener Kongress
- 1815: Jena – Deutsche Burschenschaft – akademische Bewegung – breitet sich aus:
„Ehre, Freiheit, Vaterland“
- 1817: Wartburg-Fest der Turnerschaft (Jahn) – Symbole des Polizeistaates verbrannt
- nationale Strömungen auch bei Italienern, Südslawen, Ungarn – Forderung nach
Autonomie
Metternich
- Kanzler – „Kutscher Europas“
- 13. 3. 1848 - Abdankung und Flucht
- 1851 Rückkehr aus London und Berater von Franz Joseph I
Vormärz (1815 – 1848)
- Polizeistaat, Spitzelwesen, Pressezensur, Überwachung der Universitäten
- Burschenschaften verboten, Turnplätze gesperrt – politische Unterdrückung
- Konservativismus: Kaiser = absolute Macht
- Welle der politischen Emigration
- soziale Spannungen – Plünderungen
- Industrielle Revolution
- nationale Ideen aller Völker der Monarchie werden unterdrückt
Ferdinand (1835 – 1848)
- gilt als geistesschwach
- kommt per Testament auf den Thron – legitimistisches Prinzip – von Metternich
durchgesetzt
- Geheime Staatskonferenz – beratende Körperschaft, testamentarisch festgelegt – Vorsitz
nicht Metternich
Die Schweiz
- 1798: Napoleon gründet einen Einheitsstaat: Helvetische Republik
- 1802: rückgängig, aber die alten Herrschaften bleiben frei
- Kampf: Föderalisten – Unitaristen (Schweizer Einheitsstaat)
- 1847: Sonderbundkrieg
- 1848: Einheitsstaat: Bundesstaat – Bundesverfassung – Bundesversammlung
Industrielle Revolution
- Übergang von der Agrar- zur IndustriegesellschafIndustriegesellschaft
- Dampfmaschine, Webstuhl, Patente
- Eisenbahn, Dampfschiff, Telegraph, Papiermaschine,
- Landflucht – Urbanisierung Arbeiterproletariat
- Große soziale Gegensätze
- Verarmung der Handwerker, Bauern und Arbeiter – Plünderungen (Lebensmittel,
Bäckerläden)
Die Revolution von 1848
- Februar: Revolution in F, Sizilien, Toskana, Unruhen in DT und A
- Forderungen: Pressefreiheit, Volksvertretung, Vereinsrecht, Verbesserung der sozialen
Lage
- 13. März 1848: Aufstand, Metternich flüchtet aus Wien, Ferdinand verspricht Verfassung –
troudem Aufstände in allen Reichsteilen
Verlauf der Revolution
- Maiunruhen: Kaiser verspricht neues Wahlrecht (ohne Zensus)
- 22. Juli 1848: „konstituierender Reichstag“ – Ziel Verfassungsentwurf (Kremsier): scheitert
an der Verhandlungssprache!
- Aufhebung der Grundherrschaft (Kudlich)
- Slawenkongress in Prag
- Aufstände in Deutschland: Berlin, München, Elsaß, Baden
-
Oktoberrevolution: Kriegsminister Latour gelyncht – Hof flüchtet nach Olmütz
Revolution niedergeschlagen (Radetzky, Windischgrätz)
Die Paulskirche
- 18.März 1848: Nationalversammlung in Frankfurt am Main - erstes frei gewähltes
Parlament für ganz Deutschland: 809 Abgeordnete – Bildungsbürgertum
- Verfassung, Grundrechte, konstitutionelle Monarchie mit Erbkaiser
- 2 Ideen: großdeutsche Lösung (mit Österreich) – kleindeutsche Lösung
- provisorischen Regierung geschaffen – Reichsverweser gewählt: Erzherzog Johann
Erzherzog Johann (1782 – 1859)
- liberale Haltung
- heiratet eine Bürgerliche – Skandal am Hof
- baut Steiermark wirtschaftlich und sozial aus (Bergbau, Versicherung, Weinbauschule,
Montanuniversität)
- 1848-1849: Reichsverweser
Ergebnisse der Revolution
- Kaiser Franz Joseph
1849: Kaiserkrone - angeboten: Friedrich Wilhelm IV – lehnt ab – Pauskirche scheitert
- gescheiter:
- Deutsche Einigung
- liberale Forderungen
- Verfassung wieder aufgehoben
- Aufhebung der Grundherrschaft
Romantik
- „Universalpoesie“ - Phantasie, Sehnsucht
- Erkennen – Wissenschaft, Wollen – Politik, Fühlen – Kunst = höchster Ausdruck
- Subjektivismus
- Unbekanntes, Märchenhaftes, Geheimnisvolles,
- Idee des Nationalbewusstseins entsteht – als Reaktion auf die französische Dominanz /
Herrschaft
- Frauen werden als gleichberechtigt akzeptiert
- Vermischung der Gattungen: Roman, Märchen, Volkslied, neue Gattung: Novelle
Vertreter der Romantik
- Herder: Volkstumskonzeption
- Johann Gottlieb Fichte: „Reden an die deutsche Nation“; Schleiermacher
- Heinrich von Kleist: Dramen, Novellen
- August Wilhelm und Friedrich Schlegel – Theoretiker und Übersetzer (Shakespeare)
- Novalis: „Die blaue Blume“
- Heidelberger Kreis: Clemens und Bettina Brentano, Achim von Arnim (Das Knaben
Wunderhorn), Joseph von Eichendorff
- Berliner Kreis: E.T.A. Hoffmann
nachhaltige Wirkung
- Jacob und Wilhelm Grimm:
- „Kinder- und Hausmärchen“
- „Deutsche Mythologie“
-
„Deutsche Grammatik“
„Deutsches Wörterbuch“
weist die Verwandtschaft der germanischen Sprachen nach – Begründer der Germanistik
Friedrich Ludwig Jahn – begründet Turnerbewegung
Musik und bildende Kunst
- Carl Maria von Weber: Opern – „Freischütz“, „Oberon“
- Franz Schubert: Lieder
- Robert Schuhmann
- Ludwig van Beethoven
- Johann Strauß Vater
- Rudolf von Alt
- Ferdinand Georg Waldmüller
- Landschafts- und Portraitmalerei
Biedermeier
- Rückzug in die unpolitische, konservative Privatheit
- Idylle und die Abwendung von allen gesellschaftspolitischen Zeitfragen
- Hausmusik
- bescheiden, sparsam, unpolitisch
- Reaktion auf: keine politische Mitsprachemöglichkeit – Kontrolle und Spitzelwesen
Literatur des Vormärz
- Rückgriff auf Tendenzen der Aufklärung und der Empfindsamkeit
- Drama und Lyrik, auch Skizzen, Stimmungsbilder, Märchen, Erzählungen, Novellen und
Romane
- 2 Bewegungen:
- Resignation und Rückzug, apolitische Themen
- Politisches Engagement und Systemkritik – hoffen auf eine bessere Zukunft
Literatur des Rückzugs
- „kleiner Alltag“
- Vorliebe für Einsame, Sonderlinge, Käuze, Handwerker, Bauern, Kleinbürgermilieu
- Landschaftsschilderungen - realistische und detaillierte Darstellung
- Ideal: ausgeglichenes, schlichtes, genügsames Leben, Bescheidenheit, Einfachheit, innerer
Frieden, kleines Glück, Ordnung, Selbstbeherrschung, Zufriedenheit, Verzicht auf Ruhm
und Reichtum
Vertreter der Biedermeierliteratur
- Franz Grillparzer: grüblerische Weltschmerz: Der arme Spielmann (Novelle), Libussa,
König Ottokars Glück und Ende, Bruderzwist im Hause Habsburg
- Adalbert Stifter: Natur, sittlichen Ordnung: Das sanfte Gesetz, Brigitta, Nachsommer
- Ferdinand Raimund: Volkstradition, Zauberspielen und Besserungsstücken: Der
Verschwender, Der Bauer als Millionär, Der Alpenkönig und der Menschenfeind Johann
Nestroy: Altwiener Volksstück, sozialkritischen Komödie: Einen Jux will er sich machen,
Lumpazivagabundus
„Das junge Deutschland“
- Tendenzdichter - drückten ihren Unmut über politisches und kulturelles Klima aus
- Themen: Emanzipation, Bildung, Gleichheit, Freiheit, aber auch: Situation des
Arbeiterstandes
-
Formen: Ausrufe, politische Streit- u. Schmähschriften, lyrische Texte, die zu konkreten
politischen Aktionen aufrufen
1835 gesamten Schriften verboten, wegen Zerstörung der Sittlichkeit, Zucht und Ordnung.
„Das junge Deutschland“ – Vertreter
- Heinrich Heine: „Deutschland – Ein Wintermärchen“
- Georg Büchner:
- Literatur und Revolution: Flugschrift "der hessische Landbote"
- „Woyzeck“ – Außenseiterdrama, soziales Drama, der machtlose Mensch - unvollendet,
Österreich von 1848 – 1918
Neoabsolutismus
- 1849: oktroyierte Verfassung – nicht verwirklicht
- Stützen der Herrschaft: Herr und Beamte sowie Kirche (Konkordat – 1855 bis 1874)
- ABGB: Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch – in allen Reichsteilen
- Gendarmerie
- einheitliches Steuersystem
- 1859: Niederlage im Lombardischen Krieg – Februarpatent (Verfassung)
Das Wahlrecht in der Monarchie
- 1848 Einführung des Zensuswahlrecht
- 1873 Reichsratswahlreform in der österreichischen Reichshälfte (Kurienwahlrecht - vier
Kurien: adlige Großgrundbesitzer, Stadtgemeinde, Handel und Gewerbe, Landgemeinden.
Wahlberechtigt ca. 6 %, männlich ab 24 Jahren; jährliche Mindeststeuerleistung in Wien 10
Gulden – Reformen
- 1907: allgemeines, geheimes, gleiches, direktes Wahlrecht
Dualismus und Ausgleich – 1867
- 1866: Schlacht bei Königgrätz – Weg zur Deutschen Einigung
- 2 Reichsteile – gemeinsame Außen- und Finanzpolitik, Kaiser – 1871: Krönung zum König
von Ungarn
- keine Gleichstellung der anderen Völker – Spannungen im Vielvölkerstaat
- konstitutionelle Monarchie (Reichsrat)
- Staatsgrundgesetz
- Gewaltentrennung, Immunität der Abgeordneten
Die k.u.k.-Monarchie
- kaiserlich und königlich
- Grenzfluss Leitha
- Cisleithanien: Österreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Bukowina, Italien,
Dalmatien – Küstenland
- Transleithanien: Ungarn, Slowakei, Siebenbürgen, Kroatien
- ab 1878: Bosnien – von beiden Reichsteilen Verwaltet
Der Reichsrat
- Redemöglichkeit in allen Sprachen der Monarchie – Protokoll nur die deutschen Teile
- keine begrenzte Redezeit
- vom Kaiser abgelehnt – nur zur Eröffnung besucht
- Wahlordnung ändert Zusammensetzung
- 1883: Theophil von Hansen
Wahlrecht und Parteien – konstitutionelle Monarchie
- 1895: Wahlreform (alle Männer ab 24)
- 1907: allgemeines, geheimes, direktes, gleiches Wahlrecht
- Liberalen: gegen Kirche (Ehe, Schule)
- Christlichsozialen: klerikal, konservativ, Karl Lueger (ab 1895 Bürgermeister)
- Sozialdemokraten: Viktor Adler – gemäßigt marxistech
- Deutschnationalen: vertreten Bürgertum, antisemitisch, national – v.a. gegen Tschechen
(Konflikte im Reichstag)
Die soziale Frage
- Zuwanderer aus den Provinzen – suchen Arbeit, machen Wien durch Migration zur
Metropole – 2 MIO Einwohner
- Eingemeindung von Vororten – 21 Bezirke
- Wohnungsnot, schlechte Arbeitsverhältnisse ohne Arbeiterschutz, Kinder- und
Frauenarbeit, Tuberkulose
- Bettgeher
- Ziegelbehm, Dienstmädchen, Köchinnen – prägen Sprache und Kultur (Küche) nachhaltig
„Ziegelbehm“ und Kinderfrau
18 % der Wiener Bevölkerung - Tschechen
Die Sozialdemokratische Partei
- 1867: Vereins- und Versammlungsrecht
- Arbeiterbildungsvereine – Basis für die Partei – mehrere Strömungen
- Viktor Adler / 1888/89: Hainfelder Parteitag
- gemäßigte Marxisten – Ausweitung des Wahlrechts – Teilhabe an der Macht
- Zusammenarbeit mit Sozialdemokraten in der ganzen Monarchie (antinationalistisch)
- 1889: „Arbeiter Zeitung“
- 1890: erstmals Feiern zum 1.Mai
- Sozialgesetze
Arbeiterbewegung
- Karl Marx (1777 – Trier 1883 – London - Exil)
- 1848: Kommunistisches Manifest - Friedrich Engels (1820 - Wuppertal, 1895 – London)
Die Sozialgesetze
- Arbeiterschutzgesetze: 11 Stunden Höchstarbeitszeit, Sonntagsruhe, Kinderarbeit unter 12
Jahren verboten
- Gewerbeinspektorate – Kontrolle der Einhaltung
- 1887: Unfallversicherungsgesetz in der Schwerindustrie
- 1888: Arbeiterkrankenversicherungsgesetz
- 1906: Pensionsversicherungsgesetz fúr Beamte
- 1917: Ministerium für soziale Fragen
- sozialer Wohnbau
Technik und Wissenschaft
- Ressel – Schiffsschraube
- Madersberger – Nähmaschine
- Mitterhofer – Schreibmaschine
- Kaplan – Turbine
-
Wiener Medizinische Schule: Siegmund Freud: Psychoanalyse / Ignaz Philipp Semmelweiß
– Kindbettfieber
Ludwig Boltzmann – Physiker
Gregor Mendel: Vererbungslehre
Bau der Eisenbahnen / Semmering
Vielvölkerstaat und Sprachen
- Romantik entdeckt das „Volkstum“ 1848: auch nationale Forderungen (Ungarn, Italiener,
Tschechen – Slawen): Italien - selbständig, Ungarn- Ausgleich
- ab 1870: nationale Frage wird mit wirtschaftlichen und sozialen Fragen verbunden (v.a.
Böhmen = industriereichstes Land der Monarchie) – Zensuswahlrecht: reich = Mitsprache =
Deutsch
Die Tschechische Frage
- 1848: Slawenkongress in Prag (Palacký und später Rieger)
- Alttschechen – versuchen Ausgleich und pflegen nationale Symbole (Nationaltheater,
Universität), Sokol
- 1880: Tschechisch Amtssprache – Zensuswahlrecht verhindert aber Mitsprache
- 1897: Badeni – Sprachenstreit
- Jungtschechen
- 1905: Mährischer Ausgleich
- 1913: Auflösung des böhmischen Landtags
Die kaiserliche Familie
- Franz Joseph (1830 – 1916)
- Elisabeth (1837 – 1898)
- Kronprinz Rudolf (1858 – 1889)
- Sophie, Gisela, Valerie
Wien um die Jahrhundertwende
- Zentrum der europäischen Kultur, Metropole mit 20 MIO Menschen – Stadterweiterung (21
Bezirke)
- „Gründerzeit“ (Folge der Grundentlastung)
- Gewerbefreiheit
- Donauregulierung
- Hochquellenwasserleitung
Die Ringstrasse
- "Lieber Freiherr von Bach! Es ist Mein Wille, daß die Erweiterung der inneren Stadt Wien
mit Rücksicht auf eine entsprechende Verbindung derselben mit den Vorstädten
ehemöglichst in Angriff genommen und hiebei auch auf die Regulierung und
Verschönerung Meiner Residenz- und Reichshauptstadt Bedacht genommen werde. Zu
diesem Ende bewillige Ich die Auflassung der Umwallung und der Fortifikationen der
inneren Stadt sowie der Gräben um dieselbe. (...)“
- Befestigungsanlagen ab 1858 abgebrochen – bisher freies Gebiet „Glacis“ ebenfalls zu
verbauen
- Grundstücke teuer verkauft um Staatsbauten zu Finanzieren
Historismus
- Universität (im Neorenaissance-Stil erbaut)
- Votivkirche (Neugotik)
- Rathaus (Neugotik)
- Naturhistorisches und Kunsthistorisches Museum (Neorenaissance)
- Parlament (Neoklassizistisch)
- Staatsoper (Neorenaissance)
- Musikverein (Neoklassizistisch)
- ehem. Kriegsministerium (Neobarock)
- Börse (Neorenaissance)
- (Urania / Postsparkasse– Jugendstil)
Sezession / Jugendstil
am 3. April 1897 gegründet
Gustav Klimt, Kolomann Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich,
als Abspaltung (Secession) vom Wiener Künstlerhaus
Künstler lehnen den am Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus
und traditionellen, am Historismus orientierten, Kunstbegriff ab
Architektur des Jugendstils
- Synthese von Funktionalität und Ästhetik – Villen, Prunkbauten aber auch Mietshäuser und
Funktionsbauten (Stadtbahn, Kirche in der Irrenanstalt)
- Otto Wagner - Wagner Schule: Jan Kotěra, Joseph Maria Olbrich, Jože Plečnik, Hubert
Gessner
- Gegner: Adolf Loos: Haus ohne Augenbrauen am Michaelaplatz
Die Weltausstellung 1873
- 1. im deutschsprachigen sprachigen Raum
- Thema: „Kultur und Erziehung“
- Börsenkrach und Choleraepidemie
- 20 MIO Besucher erwartet – 7,3
- Kongresse (Patent)
- Infrastruktur
Die Kaffeehausliteratur
- Blütezeit von etwa 1880 – 1938 Café = Begegnungsplatz
- arme Künstler sowie reiche Industrielle – intellektueller Austausch Schreiben – Diskutieren
– Streiten – Intrigen und politischer Rückzugsort
- Peter Altenberg, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Hermann Bahr,
Anton Kuh, Egon Friedell, Alfred Polgar, Friedrich Torberg, Franz Werfel, Robert Musil,
Joseph Roth, Hermann Broch,
- auch andere Künstler, z.B. Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Leo Trotzki
Kaffeehäuser
1. Café Griensteidl (alt)
2. Café Central
3. Café Landtmann
4. Volksgarten Café- Restaurant
5. Café Griensteidl (neu)
Stefan Zweig über das Kaffeehaus "Das Wiener Kaffeehaus stellt eine Institution besonderer Art
dar, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist. Es ist eigentlich eine Art demokratischer,
jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus
stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem
eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann". Des weiteren: "So
wußten wir alles, was in der Welt vorging, aus erster Hand, wir erfuhren von jedem Buch, das
erschien, von jeder Aufführung und verglichen in
allen Zeitungen die Kritiken; nichts hat so viel zur intellektuellen Beweglichkeit des Österreichers
beigetragen, als daß er im Kaffeehaus sich über alle Vorgänge der Welt
umfassend orientieren und sie zugleich im freundschaftlichen Kreise diskutieren konnte. Täglich
saßen wir stundenlang, und nichts entging uns. Denn wir verfolgten dank der Kollektivität unserer
Interessen den orbis pictus der künstlerischen Geschehnisse nicht mit zwei, sondern mit zwanzig
und vierzig Augen (…)"
Zitate, Karikaturen
- Alfred Polgar: „Das Wiener Café Central ist nämlich kein Kaffeehaus, wie andere
Kaffeehäuser, sondern eine Weltanschauung, und zwar eine, deren erster Inhalt es ist, die
Welt nicht anzuschauen.“
- Egon Erwin Kisch; „Das Kaffeehaus erspart uns sozusagen die Wohnung.“
- „Wenn der Altenberg nicht im Cafehaus ist, dann ist er am Weg dorthin“
Literatur der Jahrhundertwende
- Die Wiener Moderne 1890 – 1910
- Realismus: Theodor Storm, Gottfried Keller, Maria von Ebner-Eschenbach
- Naturalismus: Gerhart Hauptmann
- Impressionismus: Hugo von Hofmannsthal (Jedermann)
- Expressionismus: Georg Trakl
Musik und bildende Kunst
- Strauß und Lanner – Walzer (Zeit der Feste, Bälle, des Tanzes)
- Anton Bruckner
- Arnold Schönberg: 12-Ton-Musik
- Gustav Mahler
- Gustav Klimt
- Egon Schiele
- Oskar Kokoschka
Das Wiener Judentum
- 1867: Staatsgrundgesetz –Juden: Aufenthalt, freie Religionsausübung
- Zahl der Juden in Wien wächst rasch an: 1860: 6.000 / 1900 147.000, Leopoldstadt fast nur
jüdische Bevölkerung
- Unter- und Mittelschicht: Arbeiter, Handwerker, Kleinunternehmer, Händler, Hausierer
- Intellektuelle, Ärzte, Schriftsteller, Kulturträger
- Theodor Herzl – Zionismus, 1896 - „Der Judenstaat“
- 1. Weltkrieg: 50.000 Flüchtlinge - „Ostjuden“, arbeitslos, verarmt – Antisemitismus nimmt zu
1848 – 1918 politische Geschichte
Kleindeutsch – Großdeutsch
- Großdeutsch: Deutscher Staat mit allen deutschsprachigen gebieten + die „historisch
dazugehörigen Gebiete“ (Böhmen, Krain, Küstenland) – also auch nichtdeutschsprachige
Bevölkerung
- Konsequenz: Teilung Österreichs
- Kleindeutsch: ohne Österreich – König von Preußen wird in einer konstitutionellen
Monarchie als gesamtdeutscher König eingesetzt.
- scheitert 1849, weil Friedrich Wilhelm die „Revolutions-Korne“ ablehnt
Liberalismus – Nationalismus
- Ideen des Bürgertums – Verfassung, Bürgerrechte, Freiheit der Presse, Universitäten,
Vereine, etc.
- niedergeschlagene nationale Ideen von 1848 werden extremer und aus national wird
langsam nationalistisch
- Kaiser Franz Joseph wird in vielen Reichsteilen abgelehnt
Neoabsolutismus in Österreich
- 1849: Reichstag von Kremsier aufgelöst – Verfassung hinfällig
- Stütze: Armee, Bürokratie (Beamte) und katholische Kirche
- Armee: Kommandosprache Deutsch
- 1855: Konkordat mit der Kirche – Sonderstellung rechtlich (Ehe) und im Schulwesen
- Ministerpräsident Felix Schwarzenberg, Innenminister: Alexander Freiherr von Bach,
Berater: Metternich
Der Krimkrieg (1853 – 1856)
- Russland will die Meerengen am Balkan erobern
- England und Frankreich erklären den Krieg (Gleichgewicht bedroht)
- Russland rechnet mit der Unterstützung Österreichs (wegen Hilfe gegen Ungarn) – A bleibt
neutral
- A fordert Räumung der Donaufürstentümer Moldau und Walachei – auch GB und F erbost
– politisch isoliert
- Rumänien gegründet, Schwarzes Meer – neutrale Zone
Die Italienische Einigung
- Unruhen, Mobilmachungen
- 1859: Kriegserklärung an Cavour
- Frankreich tritt als „Verteidiger“ Sardiniens auf (König Viktor Emanuel)
- Schlacht bei Magenta und Solferino
- Lombardei an Sardinien, Volksabstimmungen in Modena, Toskana
- 1861: Viktor Emanuel: König von Italien
- 1866: Schlacht bei Custozza und Lissa (Garibaldi, Venetien verloren)
- 1870: Kirchenstaat
Otto von Bismarck
- 1815 – 1898
- Interessen des Staates
- Hauptziel: Kleindeutsche Lösung
- Deutsches Kaiserreich
- „Die 80.000 Toten dieser drei Kriege kann ich leicht rechtfertigen“
Die Kriege vor der Deutschen Einigung
- 1863: Einladung von FJ an König Wilhelm zu einer Fürstenkonferenz
- 1864: Deutsch-Dänischer Krieg
- 1866: Deutsch-Deutscher-Krieg: Bismarck beantragt Ausschluss Österreichs aus
Deutschem Bund
- 1866: Schlacht bei Königgrätz
- Venetien abgetreten, Austritt aus dem Deutschen Bund, 20 MIO Taler Kriegskosten
- Norddeutscher Bund: Preußen + annektierte Gebiete
Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs
- 1866: Norddeutscher Bund: Preußen Vormacht in Deutschland (kleindeutsche Lösung)
- Idee des Nationalstaates
- 1870/71: Deutsch-Französischer Krieg (Emser Depesche als Anlass)
- süddeutsche Staaten auf Seiten Preußens
- Italien und Österreich neutral
- Proklamation der Dritten Republik in F
- Eroberung Paris – Versailles: Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs (Wilhelm I) – 41 MIO
- Elsaß-Lothringen an Deutschland, Kriegsentschädigung
VFriedensbewegung – humanitáře Bewegung
- 1864: Schlacht bei Solferino – Henri Dunant - Gründung des Internationalen Roten Kreuzes
- Bartha von Suttner
Berliner Kongress 1878
- Konflikt um Balkangebiete – gegen Osmanen, unter dem Deckmantel des Panslawismus
- Europäische Staaten können russische Ideen nicht dulden
- Nordbulgarien selbständig
- Ostrumänien bleibt beim osman. Reich (1885 zu Bulgarien, 1908 unabhängig)
- Serbien, Montenegro, Rumänien – unabhängig
- Bosnien-Herzegowina: österreichische Verwaltung
Deutsche Innenpolitik Bismarck
- Verfassung, gewählter Reichstag ohne große Machtbefugnisse
- Zentralismus und Konservativismus
- Kulturkampf: gegen Dogma von Pius IX: Papst ist unfehlbar – durch Gesetze Kontrolle über
Kirche – 1875: Zivilehe; Verhaftungen – liberaler Antiklerikalismus – Machtzuwachs
Bismarcks
- Schutzzollsystem
- Sozialistengesetze (Verbote)– dann Kurswechsel: Arbeiterschutzgesetz und
Sozialversicherung
Parteien in Deutschland
- Zentrumspartei – 1870, katholisch
- Deutschkonservative Partei – 1876, Adlige, Großgrundbesitzer, Anhänger der Regierung
- Nationalliberale Partei – 1867, national und/oder liberal gesinntes protestantisches
Bildungs- und Besitzbürgertum
- Sozialdemokratische Deutsche Arbeiterpartei (Bebel und Liebknecht) 1878-1890 verboten,
danach Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
- Konservative Partei (Preußen) – Vorrechte des Adels und Grundbesitzes
Die deutschen Kaiser
- 1871 – 1888: Wilhelm I (stützt sich auf Bismarck)
- 1888: Friedrich III (liberale Hoffnung) – Herrschaft der 99 Tage, 3–Kaiser–Jahr
- 1888 - 1914: Wilhelm II – setzt 1890 Bismarck ab –“neuer Kurs“ wechselvolle
Bündnispolitik – falsche Einschätzung der europäischen Situation
Deutsche Innenpolitik von 1890 – 1914
- mehrere Kanzler (z.B. von Bülow)
- Verfassungsgegensätze: Preußen –andere Reichsteile – kein Handlungsspielraum
- Parteien von politischer Verantwortung ausgeschlossen – Zersplitterung, keine
Demokratisierung
- Militarismus – auch im zivilen Leben
- Polen-Politik: Unterdrückung, prodeutsche Ansiedlungs- und Enteignungspolitik
- 1900: BGB – Bürgerliches Gesetzbuch
- 1908: „Daily Telegraph Affäre“
- 1910: Reform des Wahlrechts scheitert
Deutsche Wirtschaft
- Aufstieg zur stärksten europäischen Industrienation
- Handelsflotte (Hamburg-Amerika-Linie) – Flottenpolitik
- Außenhandel
- Konzerne: Krupp, Siemens, AEG, IGFarben: Schwer- Elektro- und chemisme Industrie
- Kolonialpolitik ist Teil der Wirtschaftspolitik (intensiv angestrebt)
Sozialpolitik Wilhelm II
- Invaliditäts- und Altersversicherungen, Hinterbliebenenrente, Rentenantrittsalter / 65 / 60
- Arbeiterschutzgesetz: Frauenschutz, eingeschränkter Nachtarbeit, Höchstarbeitszeit,
Sonntagsruhe und Kinderschutz, Versicherungen
- 1891: Zulassung freiwilliger Arbeiterausschüsse in Betrieben
- 1901: Förderung des Arbeiterwohnungsbaus
- 1908: Höchstarbeitszeit, keine Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche
- 1911: Hausarbeitsgesetz
Deutsche Kolonialpolitik
- 1882: Deutscher Kolonialverein
- 1884: Gesellschaft für deutsche Kolonisation – Verträge mit „Eingeborenen“ in Süd- Westund Ostafrika
- 1884/85: Kongo-Konferenz in Berlin – Deutsche Schutzgebiete ausgerufen – in der Folge
zu Kolonien erklärt, Aufstände niedergeschlagen
- Südsee: Kaiser-Wilhelm-Land und Bismarck-Archipel
- „Platz an der Sonne“ (Wilhelm II)
Die Deutschen Kolonien
- Togo – Togoland
- Kamerun
- Namibia - Deutsch- Südwestafrika
- Tansania, Burundi, Ruanda - Deutsch- Ostafrika
- Nordguinea - Kaiser- Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel
Die Schweiz 1848 – 1918
- 1859: Verbot des Söldnerdienstes
- 1864: Gründung des Internationalen Roten Kreuzes
- 1874: Weltpostverein in Bern
- 1874: Verfassungs-Revision: Referendum (Volksentscheid) eingeführt, Verteidigungsund
Schulministerium (zentralistischer)
- Entwicklung der Industrie
- 1. Weltkrieg: neutral
Österreich vor dem 1. Weltkrieg
- 1867: Ausgleich verschärft Nationalitätenfrage
Reichsrat mit starken nationalen Gruppen – ineffiziente Streitigkeiten
1893: Regierung Taffee: Ausnahmezustand in Böhmen – 1905 mährischer Ausgleich
konservative Beamtenregierung / Militär als Machtbasis
- 1878 / 1908: Bosnien
- keine Kolonien
Ursachen des Ersten Weltkriegs
- Bündnissysteme – Machtpolitische Gegensätze in Europa
Rüstungswettlauf der Großmächte
Imperialismus
Probleme im Vielvölkerstaat
Balkankrise
Auslöser: Thronfolger Franz Ferdinand wird in Sarajewo ermordet – „Schwarze Hand“
Bosnische Annexionskrise
Russland und England einigen sich über die Aufteilung der Türkei
- 1908: : Österreich erklärt Bosnien- Herzegowina zum festen Bestandteil der Monarchie
(seit 1878 Verwaltung)
DT unterstützt A, Russl. Serbien
- 1912/ 1913: Balkankriege – Albanien wird gegründet – Großserbische Bestrebungen
behindert
Der Beginn des 1. Weltkrieges
28.6.1914: Ermordung
23.7.1914: Ultimatum
- 28.7.1914: Kriegserklärung (KE)
- 1.8.1914: Dt. KE an Russland
- 3.8.1914: Dt. KE an Frankreich
- 6.8.1914: Serbische KE an DT, A an R
- 11.8.1914: F KE an A
- 12.8.1914: GB KE an A
Die Kriegsparteien
Entente: Frankreich, England, Russland + Verbündete: Belgien, Portugal, Rumänien,
Serbien, Griechenland,
- ab 1915: Italien
- ab 1917: USA
- Mittelmächte: Deutschland, Österreich/Ungarn, Bulgarien, Türkei
- bis 1915: Italien
Kriegsverlauf
deutsche Erfolge an der Westfront – danach Stellungskrieg – Materialschlachten
- Ostfront: anfängliche Erfolge, dann Stellungskrieg – große Verluste
- Italien: 11 Isonzoschlachten
- Seekrieg: Blockade der Entente, UBoot- Krieg – USA tritt ein
- Kolonien bereits 1915 verloren
Kriegsende
allgemeine Kriegsermüdung (Materialschlachten)
schlechte Lage der Zivilbevölkerung –strengste Rationierungen
1916: Kaiser Karl verspricht Frieden
- 12.12.1916 Friedensdeklaration des Deutschen Reiches
- 1917: Wilson erklärt die USA zur Schutzmacht eines künftigen Weltfriedens
März 1918: Friede von Brest-Litowsk an der Ostfront (Oktoberrevolution in Russland)
- Allierte siegen an allen Fronten – 11. 11.1918: Waffenstillstand
Der Weg zum Frieden – 1918
8.1.: Die 14 Punkte Wilsons
17.10.: Manifest Kaiser Karls: "An meine getreuen österreichischen Völker"
- 21.10.: Provisorische Nationalversammlung Deutsch-Österreichs
28.10.: Ausrufung der Tschechoslowakei
3.11.: Waffenstillstand
11.11.: Verzicht Kaiser Karls
- 12.11.: Ausrufung der Republik DeutschÖsterreichs
- 16.11.: Ausrufung der Republik Ungarn
- 1.12.: Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
Kaiser Karl 1916-1918
oberstes Ziel: Frieden
1917: Parlament tritt erstmals seit 1914 wieder zusammen
- 1918: A soll in einen Bundesstaat umgewandelt werden
- tritt 1918 zurück
- 1921: Restaurationsversuch in Ungarn
- stirbt 1922 im Exil in Madeira
- 3. 10. 2004: Seligsprechung
Das Habsburgergesetz
Verzichtserklärung 11. 11., Ausrufung der Republik am 12. November 1918
- 23. März 1919 - Feldkircher Manifest Verzichtserklärung widerrufen
- Regierung von Deutschösterreich: „Gesetz betreffend die Landesverweisung und die
Übernahme des Vermögens des Hauses Habsburg- Lothringen“
Gesamte Familie, soweit sie nicht auf Herrschaftsansprüchen verzichteten und sich als
Bürger der Republik bekannten
- 1955: Teil des Staatsvertrages
- 1961 unterschreibt Otto von Habsburg
- 1982: reist Zita ohne Verzichtserklärung ein
Die Friedensverträge
- „Pariser Vorortverträge“: Versailles (DT), St. Germain (A), Trianon (H)
Diktatfrieden
14-Punkte Wilsons:
sehr konkret: Räumung und Wiederherstellung Belgiens, Elsaß und Lothringen;
allgemein: Freiheit der Meere, Rüstungsbeschränkung
- vage „autonome Entwicklung“ für die Völker Österreich-Ungarns
- Selbstbestimmungsrecht der Völker
Bestimmungen für Österreich
Österreich ist Rechtsnachfolger der Monarchie
Die Verwendung von „Deutschösterreich“ als Staatsname wird verboten
- Anerkennung der Nachfolgestaaten
Anschluss an das Deutsche Reich untersagt
Reparationszahlungen
Eine allgemeine Wehrpflicht wird verboten - Berufsheer von 30.000 Mann erlaubt.
- Rüstungsfabriken und Waffen zerstört
Nachfolgestaaten der österr.- ungar. Monarchie
Staat Fläche in km2 Einwohner in Mio.
Österreich 83.800 6,4
Ungarn 93.000 7,9
Italien 23.400 1,6
Tschechoslowakei 140.000 13,7
Polen 81.000 7,7
Rumänien 113.000 6,2
Jugoslawien 143.000 7,5
Bestimmungen für Deutschland
Kriegsschuld – Reparationen
Gebietsverluste Elsass-Lothringen an Frankreich, Westpreußen und Posen und
Grenzstreifen Niederschlesien und Teile Oberschlesiens an Polen, Nordschleswig an DK
- Kolonien verloren
Rheinland befristet von Siegermächten besetzt
- Völkerbund unterstellt: Saarland, Danzig, Memmelland
Berufsarmee maximal 100.000 Mann, keine allgemeine Wehrpflicht
Artikel 231
„Die alliierten und assoziierten Regierungen erklären, und Deutschland erkennt an, daß
Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden
verantwortlich sind, die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre
Staatsangehörigen infolge des Krieges, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und
seiner Verbündeten aufgezwungen wurde, erlitten haben.“
Die Zwischenkriegszeit und der Zweite Weltkrieg
Ende des Ersten Weltkriegs
- Zerfall der Monarchien (A / DT) Wirtschaftsystem _ zerstört, Handelswege abgeschnitten
Hunger und Notlage der Zivilbevölkerung
Wirtschaftskrise
Friedensverträge (St.German, Versailles)
Anschluss Österreichs verboten
Notlage: heimkehrende Soldaten, Winter, Hunger, Spanische Grippe
- Die Ernährung der Familie machte
Er trieb sich Lumpen auf, die er um seine Füße meinen Eltern damals Sorge … wickelte.
Mit dem Essen wurde es immer Nicht selten wurde ich „anstellen“ schwieriger, denn in den
Dörfern gab es geschickt. Das hieß stundenlanges Ortswehren, die sich zur Abwehr von
Warten in den Schlangen, die sich freigelassenen Kriegsgefangenen gebildet vor den
Geschäften bildeten. hatten und ihre Gebiete eisern abriegelten.
Galoppierende Inflation
- 1.1.1925 Einführung des Schilling
Nov. 1923 Einführung der Rentenmark – 30.8.1924: Reichsmark
Die Goldenen Zwanzigerjahre
- Wirtschaftsboom und liberale Gesellschafts- und
- Charleston und „kurze Röcke“ Kulturform
Produktion neuer Güter für den Massenkonsum: Radio, Autos (Ford- Fließband), Telefon,
Haushaltsgeräte
- steiler Anstieg der Aktienkurse
Der Wirtschaftsaufschwung
- 1915 kostete ein Ford-Modell „Tin
„Wenn man pro Woche 15 Dollar spart und in Lizzy“ noch 850 Dollar. Zehn Jahre guten
Wertpapieren anlegt, so hat man später kann man es schon um 300 nahc 20 Jahren
mindestens ein Dollar erwerben. Vermögen von 80.000 Dollar. Das monatliche 28 Millionen
Autos dieses Typs Einkommen aus diesen Papieren beträgt 4.000 werden produziert.
Dollar – damit ist man reich.“
Politische Parteien in Österreich
Christlichsoziale – stellen ab 1920 Kanzler
Sozialdemokraten (Wien, Industriegebiete)
bewaffnete Parteiverbände
Deutschnationale
Kleinparteien (z.B. Kommunisten)
Die erste Republik Österreich
- 1918: Republik Deutschösterreich
- 1920 - Republik Österreich
- 1927: Reichstagsbrand
1933 Ausschaltung des Parlaments
1934: Ständestaat – Maiverfassung
1938: Anschluss
1945: Wiederherstellung der Republik Österreich – 2. Republik
Krise der Demokratie – 1927
2 Großparteien + Wehrverbände – neue Parteiprogramme, extreme Positionen – gleich:
Forderung nach Anschluss
- 1927: 2 Tote bei Aufmarsch des Schutzbundes im Burgenland – Sturm auf den Justizpalast
– 90 Tote
- Radikalisierung, Heimwehr gegen Demokratie
1929: Arbeitslosigkeit (Weltwirtschaftskrise) 25 % der arbeitsfähigen Bevölkerung ohne
Arbeit
Bürgerkrieg 1934
Heimwehren sympathisieren mit Faschisten (Italien) – Putschversuch
1932: Regierung Dollfuß – autoritär, Selbstausschaltung des Parlaments (Staatsstreich),
will Österreich halten
- 1933: Schutzbund verboten
- 1933: 1000-Mark-Sperre
12.2.1934: Bürgerkrieg – 300 Tote, Todesurteile, Sozialdemokratie aufgelöst, Führer
kamen in Lager und Gefängnisse
Der Ständestaat – Vaterländische Front – Austrofaschismus
- 1.Mai 34: Verfassung: Berufsstände statt Parteien
- Sozialdemokraten und NSDAP verboten – Einheitspartei VF
1934: Putschversuch – Dollfuß ermordet
- Kanzler Schuschnigg
1936: Juli-Abkommen mit Hitler
- 1938: Anschluss
Der Anschluss
- Februar 1938: Hitler zitiert Schuschnigg nach Berchtesgarden (Berghof) – Seyss-Inquart
wird Innenminister (Polizei)
- Schuschnigg startet Rettungsversuch – Solidarisierung aller Lager in Österreich – auch mit
verbotenen Sozialdemokraten
Volksabstimmung angesetzt – Hitler erzwingt Aussetzung und Rücktritt Schuschniggs
- 12.3.1938: Einmarsch deutscher Truppen
15.3.1938: Wiener Heldenplatz: „Anschluß“ verkündet
1.4.1938: Prominententransport ins KZ-Dachau
- 10.4.1938: Volksabstimmung – 99,7 % JA
- Tondokument_Rundfunk_Anschluss
Die Weimarer Republik
Wirtschaftsprobleme (Reparationen, allgemeine Kriegsfolgen)
- radikale politische Forderungen: Räterepublik und Nationalismus
1923: Besetzung des Ruhrgebiets durch F – Putschversuch in München – Rentenmark
- 1925: Pakt von Locarno: Stresemann (DT) und Briand (F) – Stabilisierung
- 1926: Aufnahme in den Völkerbund
1929: Weltwirtschaftskrise
Adolf Hitler
- 20.4. 1889 (Braunau) – 30.4.1945
- ab 1921 Parteichef der NSDAP
- 1933: Reichskanzler
- 1934: Reichspräsident
Die Machtübernahme Hitlers
Weltwirtschaftskrise – Zulauf – Angestellte, Beamte, Selbständige, Bauern,
Schwerindustrie
Propaganda – Aufmärsche – „Braunhemden“
- 1933: Reichspräsident Hindenburg ernennt Hitler zum Kanzler (stimmenstärkste Partei)
- Brandt des Reichstags – Kommunisten werden verantwortlich gemacht, besondere
„Vollmachten zum Schutze von Volk und Staat“ – Kommunisten verboten
„Ermächtigungsgesetz“
NSDAP – Einheitspartei
- 1934: Hindenburg stirbt – Hitler auch Präsident
Ermächtigungsgesetz 23.3.1933
Art 1: Reichsgesetze können … auch durch die Reichsregierung beschlossen werden.
Art 2: Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze können von der
Reichsverfassung abweichen.
- Selbstausschaltung des Reichstags – Hitler hat mit legalen Mitteln eine Diktatur errichtet
Der Nationalsozialismus
aus dem Parteiprogramm der NSDAP:
„Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer
deutschen Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse
sein.“
„Nach dem Sieg der nationalsozialistischen Revolution ist die Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei die Trägerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staat
unauflöslich verbunden. … Die Satzung bestimmt der Führer“
- „Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung
unseres ,,Bevölkerungsüberschusses.“
Das Hakenkreuz
- 1920 Symbol der NSDAP
- 1935 Deutsches Reich
heute in DT und A verboten
Nürnberger Reichsparteitag 1935
- Nürnberger Rassegesetze – 1936 „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der
deutschen Ehre“
- 1938 Novemberpogrom Judenstern, Ghetto Konzentrationslager
Arisierung
Parteiorganisationen und Propaganda
- SS – Schutzstaffel
- SA – Sturmabteilung
- Gestapo – Geheime Staatspolizei
HJ – Hitlerjugend
- BdM - Bund deutscher Mädchen
- KdF - Kraft durch Freude
Arbeitsdienst, Mutterkreuz,
Völkischer Beobachter
Verwaltung des Deutschen Reiches
Führer und Führerkanzlei
12 Reichsleiter: z.B. Joseph Goebbels Reichspropagandaleiter ; Heinrich Himmler –
Reichsführer SS
Verbände und Parteiorganisationen
- 33 Gaue (Bezirke)
Kreisleiter – Ortsgruppe – Blockwart
Der Weg in den Zweiten Weltkrieg
- Versailler Verträge ignoriert
- Reparationen eingestellt
Rüstungsindustrie, Infrastruktur
Versorgungsprobleme – Eroberungen zur Lösung
Das Münchner Abkommen Sept. 1938, Folgen März 1939
- 1 – DT Sudentenland
- 2 – an H
- 3 – an H Karpartoukraine
- 4 – PL Teschen
- 5 – ab März 1939 Protektorat
- 6. SK - Selbständig
„Halbjahresschritte“ – Kriegsausbruch
Antikomintern-Pakt 1936 (Japan – DT)
- März 1938: Österreich
- September 1938: Sudetenland
- März 1939: Protektorat – Tschechei
August 1939: Nichtangriffspakt Sowjetunion – Deutschland (Hitler-Stalin- Pakt)
1.9.1939: Angriff auf Polen: „Seit 4 Uhr früh wird zurück geschossen“
Kriegsphasen
Blitzkriege
1940: Luftkrieg um England
1941: Angriff auf die Sowjetunion (trotz Nichtangriffspakt)
- 1941: Pearl Habour – Japan / USA
1942/43: Stalingrad
1943: Totaler Krieg
Juni 1944: Normandie
20.Juli 1944: Attentat auf Hitler
8. Mai 1945: bedingungslose Kapitulation
6. / 9.8.1945: Hiroshima und Nagasaki – Ende des Krieges in Asien
Der Totale Krieg
- Sportpalastrede Goebbels "Wollt Ihr den Totalen Krieg„
- Volkssturm: Kinder und alte Männer (von 16 – 60) zur Verstärkung der Wehrmacht
- Politik der „verbrannten Erde“
Flakabwehr
Opfer: Zivilbevölkerung Konzentrationslager und Bombenkrieg
55 MIO Opfer, 35 MIO Verwundete
6 Millionen Juden
9 MIO Zwangsarbeiter
Stalingrad: 284 000 deutsche Soldaten
6000 überleben
Widerstand
- Die Weiße Rose – Geschwister Scholl
- O5
Kommunistische Organisationen, Schwarzhören, Flugblätter Predigten, Sabotage,
Kriegsverweigerer, Fluchthilfe,
militärischer Widerstand: 20. Juli 1944: Stauffenberg – 5000 Hinrichtungen
- Urteile: „Verrat am deutschen Volk“
Exil
-
1933 – 1938 fliehen 300.000 Juden
Nov.1938–1.9.1939: Kindertransporte
strenge Einreisebestimmung der meisten Länder (USA, Schweiz)
U-Boote (Anne Frank)
Albert Einstein, Siegmund Freud, Arnold Schönberg, Thomas Mann
Witze
Die Österreicher riefen vor dem Anschluß: Wir wollen heim ins Reich! Und nach dem
Anschluß: wir wollen heim, uns reichts!
Welche Stadt hat die meisten Warenhäuser? Berlin - Wo man hinsieht – überall waren
Häuser
- Was bedeutet der deutsche Gruß? – Aufgehobene Rechte
Warum war auf den Stimmzetteln vom 10. April das Ja so groß und das Nein so klein
gedruckt? Ersteres für die Kurzsichtigen und letzteres für die Weitsichtigen
Witze II
Was für ein Unterschied ist zwischen einem Zwei-Röhrenapparat und einem FünfRöhrenapparat? Im Zwei-Röhrenapparat hört man „Deutschland über alles“ und im FünfRöhrenapparat hört man alles über Deutschland.
Den Piefkes werden die Ohren weiter nach rückwärts gesetzt. – Ja warum denn? – No,
damit sie die pappen noch weiter aufreißen können.
Situation bei Kriegsende
Hitler Silvesteransprache 1944 Mitteleuropa in weiten - Teilen zerstört
ausgebombte Städte – Wohnungsnot, keine funktionierende Infrastruktur
Lebensmittelknappheit und Hunger
- „Völkerwanderung“: 8 MIO Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebeiten, 3 MIO
Sudentendeutsche, 4 MIO heimkehrende Soldaten bzw. Kriegsgefangene
Die Konferenzen 1943 – 1946
Moskau 1943 (Außenminister)
Besetzung, Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Demokratisierung, Bestrafung der
Kriegsverbrecher
- Jalta und Potsdam 1945
-
DT und A in 4 Besatzungszonen geteilt
Berlin / Wien – 4 Sektoren
deutsche Ostgebiete an PL / UdSSR
Pariser Friedenskonferenzen
Italien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Finnland
Deutschland und Österreich erhalten keinen Friedensvertrag – Kalter Krieg
Kriegsverbrecherprozesse 1945 / 46 Nürnberg erstmals in der Geschichte auch
erantwortung der Politiker, Militärs und führende Wirtschaftstreibende
- Gemeinsamer Plan oder Verschwörung (Diktatur)
Verbrechen gegen den Frieden (Folgekriege)
Kriegsverbrechen (Zivilbevölkerung, Holocaust)
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- Göring (), Heß (Stellvertreter Hitlers), Ribbentrop (Außenminister), Bormann (Parteikanzlei),
Keitl (Militärische Führung)
- Geburtsstunde des modernen (Simultan-) Dolmetschens
2003: Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag
Nürnberger Prozess
- vordere Reihe: Hermann Göring, Rudolf Heß, Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel
- 2. Reihe, 3. v.l. Baldur von Schirach
Entnazifizierung
Prozesse gegen Personen in verantwortlichen Stellen
- 2,5 MIO Anklagen,
- 5025 Verurteilungen (806 Todesurteile)
- Berufsverbote
Umbenennung der Strassen, etc.
Verbot der NSDAP
Verbot von Parolen, Verbreitung des Gedankengutes: „Wiederbetätigung“
Die deutschsprachigen Länder seit 1945
Ende des Zweiten Weltkriegs
- ausgebombte Städte – Wohnungsnot, keine funktionierende Infrastruktur,
Lebensmittelknappheit und Hunger
„Völkerwanderung“
Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse
Friedenskonferenzen – Aufteilung der Welt in Einflussbereiche – Beginn des Kalten
Krieges
Unabhängigkeitserklärung Österr.
27.4.1945 – Provisorische Staatsregierung und Dr. Karl Renner (ÖVP, SPÖ, KPÖ)
Art. I: Die demokratische Republik Österreich ist wiederhergestellt.
Art. II: Der im Jahre 1938 dem österreichischen Volk aufgezwungene Anschluß ist null und
nichtig
Art. V: Von diesem tag an stehen alle Österreicher wieder im staatsbürgerlichen Pflichtund Treueverhältnis zur Republik Österreich.
Marshallplan – European Recovery Program (ERP)
- Kredite, Rohstoff, Lebensmittel
Warengeschenke zu Inlandspreisen verkauft – Kreditgelder
„Informationsveranstaltungen“ für die Bevölkerung
Die Teilung Deutschlands
Sowjetunion: Zerschlagung des Faschismus, Machtausweitung, Ausbreitung des
Kommunismus
- COMECON – Alternative zu ERP
Besatzungszonen: sowjetische isoliert
- 1948: Zugang zu Westberlin gesperrt
Beginn des Kalten Krieges
Mai 1949: BRD / Oktober 1949: DDR
Berlin Blockade
„Wenn Berlin fällt, wird Deutschland als nächstes an
- Luftbrücke – 13 Monate Versorgung die Reihe kommen. Wenn wir Europa gegen den
„Rosinenbomber“ Kommunismus halten wollen, dürfen wir nicht weichen. Treten wir den
Rückzug an, ist unsere Stellung in Europa bedroht. Ich glaube, dass die Zukunft der
Demokratie von uns verlangt, dass wir bleiben.“ General Glay
Wochenende vom 12. / 13.8.1961
„Die Menschen, die das Knattern der Raupenketten der Panzer auf dem Pflaster
vernahmen, glaubten, es komme zum Einmarsch nach West-Berlin; atemlos warteten sie
auf den Kanonedonner, der den Beginn des Dritten Weltkrieges ankündigen würde. Aber
die Panzer bleiben an der Demarkationslinie zwischen den beiden Teilen von Berlin stehen
und die Vopos zogen aus den Lastwagen, die ihnen folgten, Stacheldrahtrollen, die sie
quer über die Straße spannten. Andere rissen die Straßen mit Preßlufthämmern auf und
zerschnitten die Straßenbahnschienen mit Schweißbrennern.“
Berliner Mauer
13.8.1961 – 9.11.1989
3,6 m hoch, 45 km
Mauer und Stacheldraht
Kennedy: „Ich bin ein Berliner“
26. Juni 1963
Zum 15. Jahrestag der Luftbrücke
„Vor zweitausend Jahren war der stolzeste Satz ‚Ich bin ein Bürger Roms‘. Heute, in der
Welt der Freiheit, ist der stolzeste Satz ‚Ich bin ein Berliner‘. „
Blockbildung
1957: EWG – Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
- 1960: EFTA – Europäische Freihandelsassoziation – v.a. neutrale Länder
Der Staatsvertrag 1955
- 26.10.1955:
- Neutralität und Souveränität
Neutralitätserklärung am 26.10.1955
Art. I: Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und
zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes, erklärt Österreich aus freuen Stücken
seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden
Mitteln aufrechterhalten und verteidigen. Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in
aller Zukunft keinen militärischen Bündnisse beitreten.
Internationale Bündnisse und A
nur, wenn A seine Entscheidungsfreiheit behält, keine Militärbündnisse
- 1955: UNO – Wien ist UNO-Sitz
1965: OPEC – Sitz in Wien
Europarat
EFTA
- 1987: KSZE in Wien (Abrüstung)
1995: EU (nach Genehmigung durch ehem. Besatzungsmächte)
- KEIN NATO-Mitglied
UNO (Vereinte Nationen)
- 1956/57: IAEO (Internationale
Vienna International Atomenergieorganisation)
1969: UNIDO Centre (VIC) = UNO-City - (Organisation für industrielle Entwicklung)
exterritorial
weitere UN-Agenturen, z.B. UNODC
- 1973/74; 1991/92; 2009/10 nichtständiges Mitglied im Sicherheitsrat
UNO in Genf
Büro der Vereinten Nationen in Genf
Beitritt der Schweiz: (UNOG) 2002
UN-Menscherechtsrat UN-Hochkomissar für
Menschenrechte.
UN-Vertragsorgane
Sitz zahlreicher NGOs
Die NATO
BRD: 1955 Mitglied
Österreich seit 1955
1945 – 1966: Koalitionsregierungen (1945 – 1955: 8 Regierungen!!!)
1966 – 1971: ÖVP-Alleinregierung
1971 – 1983: SPÖ-Alleinregierung
- Bruno Kreisky
Sozialgesetze – Wohlfahrtsstaat
internationale Einbindung – UNO-City, Palästinenser-Frage,
1983 – 1986: Koalition: SPÖ – FPÖ
Wohlfahrtsstaat
soziale Marktwirtschaft
sozialer Schutz und wirtschaftliche Hilfe
Staat greift in Wirtschaft ein – staatsnahe Betriebe (VOEST, AUA, etc.) und Betriebe im
Staats-Eigentum (Banken, Post, Bahn)
- 1975: 40-Stunden-Woche, 30-Tage Urlaubsanspruch
Gleichbehandlungsgesetz
Österreich seit 1955 – II
1986: Jörg Haider wird Parteivorsitzender der FPÖ – Koalition vendet
1986 – 1992: Präsident Kurt Waldheim
1987 – 1999: Koalition SPÖ – ÖVP
2000 – 2006: Koalition ÖVP – FPÖ (BZÖ) – EU-Sanktionen, Weisenrat
- seit 2007: Koalition SPÖ – ÖVP
- Grüne, Liberales Forum, KPÖ, u.a.
Umweltbewusstsein
1978: Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf
- 1978: Atomsperrgesetz (Verfassung)
- 1984: Besetzung der Hainburger Au (gegen Bau eines Kraftwerkes)
- 1996: Nationalpark Donau-Auen
Einwanderungsland
autochthone Minderheiten: CZ, SK, H, HR, SLO, Roma
Asylland, Flüchtlinge (1956 – 200.000 Ungarn, 1968 – 100.000 aus der Tschechoslowakei)
– Ziel- und Durchgangsland (1 MIO Menschen seit 1945 in Österreich betreut)
70-er Jahre: Anwerbeaktionen in der Türkei und Yugoslawien – „Gastarbeiter“
MigrantInnen und Integration
13% der Gesamtbevölkerung und etwa 1/3 der WienerInnen sind „foreign borns“
Pflichtschulen: 20 % (in Wien 50%) der SchülerInnen sprechen eine andere Erstsprache
als Deutsch
- 1993: Lehrstuhl DaF in Wien
2000/01: Lehrplanverordnung DaZ
2003: Integrationsvereinbarung
Die DDR
1946: SED (Sozialistische Einheitspartei)
1949: Gründung DDR
- 1953: Volksaufstand ostdeutscher Arbeiter
- 1955: Warschauer Pakt
1961: Bau der Berliner Mauer
Die DDR - 50er und 60er Jahre
wirtschaftliche Lage katastrophal – Reparationen, keine Mittel zum Wiederaufbau
hohe Rüstungsausgaben
autoritäres Regime - „Aufbau des Sozialismus“ - „Arbeiter und Bauern Staat“ - Einfluss der
Sowjets Abwanderungsbewegung („Abstimmung mit den Füßen“) bis 1961 etwa 2,6 MIO
Flüchtlinge
- Planwirtschaft, Kollektivierung und Enteignung
- ab 1961: Staatsrat statt Präsident: Walter Ulbricht
Bemühungen um internationale Anerkennung
Die DDR - 70er und 80er Jahre
1970: BRD gibt Alleinvertretungsanspruch auf
Anerkennung der DDR
1971: Erich Honecker
1973: UNO-Beitritt
ineffiziente Wirtschafts- und Sozialpolitik: Wohnbau, Versorgung, Produktionsziele
Auslandsverschuldung steigt –beinahe zahlungsunfähig (1983 Kredite aus Bonn…)
- 1987: Besuch Honeckers in Bonn
9. 11. 1989: Fall der Berliner Mauer
3. Oktober 1990: Wiedervereinigung
Die BRD - 50er und 60er Jahre
5. Mai 1955: souverän, aber mit Vorbehaltsrecht der Alliierten
1949 – 1963: Regierung Adenauer
1955: NATO-Beitritt
soziale Marktwirtschaft (Staat investiert)
Wirtschaftswunder
Alleinvertretungsanspruch (Hallstein-Doktrin)
Aussöhnung mit Frankreich – EU
Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen (1955)
1963 – 1966: Kanzler Ludwig Erhard
Die BRD – 70er und 80er Jahre
- 1969 – 1974 Willy Brandt (SPD)
- sozialliberale Regierung – Reformen
- neue Ostpolitik – Aussöhnung und Anerkennung – 1971: Friedensnobelpreis
1973: Ölkrise
1982 – 1990 (1998): Helmut Kohl
Vertrag von Maastricht, EURO
Wiedervereinigung
Fall des Kommunismus
"Die Mauer ... wird in fünfzig und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben„ - Erich
Honecker Januar 1989
- Januar 1989: Wiener KSZE-Abkommen von UdSSR unterschrieben: verpflichten sich, das
Recht für alle Bürger zu garantieren, ausreisen und wieder zurückkehren zu dürfen.
Chronik des Mauerfalls I
2. Mai 1989: ungarische Grenzsoldaten bauen den Stacheldrahtzaun zu Österreich ab.
erste Demonstrationen in der DDR – fordern: das Recht auf Ausreise
Flucht in die Botschaften der BRD in Prag, Budapest und Warschau
10.9.1989: Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich auch für DDR-Bürger
Chronik des Mauerfalls I
30.9.1989: Flüchtlinge aus der Prager Botschaft dürfen ausreisen (10.000)
- Versuch noch Härte zu zeigen, Demonstrationen unterdrückt, Grenzen zur CSSR
geschlossen
- 17.10.1989: Honecker wird von Egon Krenz abgelöst (Rettungsversuch der SED )
9.11.1989: Grenzöffnung – Mauerfall
- ARD-Nachrichten_Oktober 1989
- ZDF_9.11.99
Die Wiedervereinigung
9.11.1989: Fall der Berliner Mauer 28.11.1989 Zehn-_ Punkte-Programm zur
Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas“
18.5.1990 Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der DDR
(Mark 1:1)
- 12.9.1990: Zwei-plus-Vier-Vertrag
- 3.10.1990 Wiedervereinigung
Die Schweiz im 20. Jahrhundert
in beiden Weltkriegen neutral – Flüchtlinge, bis heute starkes Einwanderungsland
- 2002 Mitglied der EU (UNO-Sitz Genf)
wirtschaftlich sehr stark (aber Krisen wie allgemeine Weltwirtschaft)
Koalitionsregierung mit 7 Mitgliedern aus 4 Parteien
Basisdemokratische Entscheidungen, allgemeine Wehrpflicht – Landesverteidigung
1971: allgemeines Frauenwahlrecht
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