Bürgerbeteiligung stärken, Veränderung gestalten Loccum, 23.-25. September 2011 Diskursübermittler oder Diskursteilnehmer? Zur Rolle der Massenmedien in lokalen Beteiligungsprozessen Thomas Häussler ikmb - Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern Inhalt 1. Einleitung: die Doppelrolle der Medien 2. Öffentlichkeit: Medien als Teil des politischen Prozesses 3. Das lokale Mediensystem 4. Mediale Partizipationsmöglichkeiten: Erweiterung der Öffentlichkeit 5. Fazit ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 2 1. Medien als Diskursvermittler und als Diskursteilnehmer Mediengesellschaft Partizipation = Diskursteilnahme Medien sind: a. Diskursvermittler Æ Plattform b. Diskursteilnehmer Æ „Mandatare eines aufgeklärten Publikums“ (Habermas 1992) ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 3 2. Öffentlichkeit als Prozess Politische Parteien Politisch-administratives Zentrum Interessengruppen Gewerkschaften Politische Parteien Interessengruppen Gewerkschaften „Medienmacht“ Medien Verzerrte Realität Universitäten Universitäten Intellektuelle Intellektuelle NGOs Bürgerinitiativen Medien NGOs Zivilgesellschaft ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern Bürgerinitiativen 4 3. Lokales Mediensystem / lokale Öffentlichkeit Öffentlichkeit „schrumpft“ Æ soziale Nähe Politik Rezipienten Medien Rezipienten ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern Politik Wirtschaft Wirtschaft 5 3.1. Allgemeine Merkmale 1. Vielfach Monopolstellung der Zeitungen 2. Nachrichtenfaktoren schrumpfen auf „räumliche Nähe“ und „Prominenz“ („Dynamik“) 3. Kritik: Ereignisbezug Wenig Hintergrundinformationen Referierende Inhalte Routine der Themenzusammensetzung Überrepräsentation der Eliten Kritiklos – keine „heissen“ Themen ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 6 Zwischenfazit: Lokale Medien sind stärker Diskursvermittler als Diskursteilnehmer ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 7 3.2. Inhalte lokaler Berichterstattung: WAS ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 8 3.2. Inhalte lokaler Berichterstattung: WAS ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 9 3.2. Inhalte lokaler Berichterstattung: WAS ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 10 3.3. Inhalte lokaler Berichterstattung: WER Handlungsträger Parteien Behörden Unternehmen Gewerkschaften Kirchen Soziale Organisationen Vereine Künstler Wissenschaftler Ärzte Bürgerinitiativen Einfache Bürger Kriminelle Sonstige AZ 15% 7% 4% 1% 5% 4% 13% 6% 2% 3% 2% 10% 2% 16% ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern RZ 12% 9% 4% 1% 5% 3% 16% 7% 3% 9% 1% 19% 3% 8% 11 Zwischenfazit: Inhalte: + Partizipationsstruktur: - ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 12 4. Partizipationsmöglichkeiten: Erweiterung der Öffentlichkeit 4.1. Partizipation von oben 4.2. Partizipation aus der Mitte 4.3. Partizipation von unten ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 13 4.1. Medien als Diskursteilnehmer: Partizipation von oben Popular journalism Î civic journalism ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 14 4.2. Medien als Diskursvermittler: Partizipation aus der Mitte ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 15 4.3. Mediale Bürgerbeteiligung: Partizipation von unten ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 16 Barocke Augarten soll Konzerthalle weichen > Keine Bürgerbeteiligung > Erlustigungskommittee: Barockfeste, Picknick, Recherche, Pressekonferenzen, Unterstützungserklärung, prominente Unterstützung, Vernetzung mit anderen Bürgerinitiativen > ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 17 5. Fazit > Doppelte Thematisierung: (a) Inhalt & (b) Struktur (a) Antizipieren den Medienlogik: Ereignis Prominenz Dynamik: eine Geschichte erzählen Recherche, Texte aufbereiten, usw. ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 18 (b): Ausweitung von Öffentlichkeit Voice and uptake (Goodin & Dryzek 2004) > Sichtbarkeit im öffentlichen Raum Feste Demonstrationen Aktionen ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 19 „Bürger als Rezipient“ (Pfetsch 1998) Î Bürger als Medienproduzent > „Medienmix“: iPetitions Newsletter Facebook, Youtube, flickr, Twitter, livestream Vernetzung > Wendigkeit > „Spill-over“ in traditionelle Medien ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 20 > Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! ikmb – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Bern 21