Das gebäude drückt die Bestrebungen der schule für

Werbung
#16
IN DIESER
AUSGABE
REPORT #16
Oude Liersebaan 266 · 2570 Duffel · Belgium
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
www.reynaers.be · [email protected]
Frühling 2015
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
Architektur-Magazin
von Reynaers Aluminium
STADTBERICHT
istanbul
PROJEKT
LAS PALMERAS
Zeitgemäße
Klarheit
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · 45968 Gladbeck
t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010
www.reynaers.de · [email protected]
Thomas Carr College
Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · 8500 Frauenfeld
t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35
www.reynaers.ch · [email protected]
ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Industriezentrum NÖ-Süd · Straße 7 - Objekt 58/B7 · 2355 Wiener Neudorf
t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13
www.reynaers.at · [email protected]
Dynamische Architektur
„Das Gebäude
drückt die
Bestrebungen
der Schule für
die Zukunft aus“
serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA
Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd
t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193
www.reynaers.com · [email protected]
TOGETHER FOR BETTER
REPORT
#16
IN DIESER AUSGABE
4
Stadtbericht:
Thomas Carr College,
14 Vorschau
18 Lapishan,
TivoliVredenburg
Istanbul
38
48
Istanbul
Zentrum für die Jahre 7
und 8, Tarneit
Musikzentrum,
Utrecht
Casa
28
Las Palmeras,
Sotogrande
56 Innovationen
62 Referenzen
Ausgabe Frühling 2015
Verantwortlicher Herausgeber:
Birgit Huybrechs
Produktion:
A10 Publishers B.V.
VERBINDENDE KONTRASTE
Istanbul ist durch seine Verbindung zu Asien und
dem Mittleren Osten die wichtigste Stadt der Türkei,
wenn es um Handel und Industrie geht. Diese attraktive und lebendige Stadt
zeichnet sich durch Gegensätze aus: bei Farben, alten und neuen Elementen
und dem Kontrast von Abendland und Morgenland.
Die Fähigkeit der Türkei und ihrer Einwohner, diese Gegensätze zu überbrücken, hat einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand und Charakter
der Stadt und des Landes geleistet. Dennoch sieht man sich hier auch mit
einigen Herausforderungen konfrontiert, wie einer der berühmtesten
Architekten des Landes feststellt: Nevzat Sayın. Sayın entwarf das atemberaubende Lapishan-Geschäftszentrum (siehe auch Seite 18 in dieser
Ausgabe). Dieses Projekt ist ein ausgezeichnetes Beispiel für „Kontrast in
Farbe“, wie es Albertas Jerusevicius, Regional Direktor von Reynaers
Aluminium Türkei, formuliert: „Lapishan ist ein besonders erfolgreiches
Projekt, bei dem wir unser Know-how und unsere Erfahrungen effektiv
eingesetzt haben. Durch seine leuchtend rote Fassade bringt Lapishan im
wahrsten Sinne des Wortes Farbe in das Kartal-Viertel.“
In Istanbul hat Reynaers seine größte Investition in Asien getätigt. Reynaers
zielt darauf ab, eine Vielfalt an Konzepten und unterschiedlichen Märkten
zusammenzuführen und entschied sich deshalb für den Bau eines eigenständigen Produktions- und Servicezentrums in Çerkezköy in der Nähe von
Istanbul. Auf diese Weise sind wir als Unternehmen noch besser in der Lage,
einen größeren Beitrag zur gesamten Durchführung von Projekten und zum
Erfolg unserer Partner zu leisten.
Wieder einmal entführt Sie das Magazin Report in die wundervolle Welt der
Architektur und - als besonderen Bonus - ins schöne Istanbul.
Martine Reynaers
3
STADTBERICHT
istanbul
(TR)
4
lage
Demografie
- 1 4,2 Millionen Einwohner
(18,5 % der gesamten
Bevölkerung der Türkei)
- Das Stadtgebiet umfasst
5.343 km²
- 2.650 Einwohner
pro km²
- 39 Stadtbezirke
WOHNUNGEN
- 3 ,7 Miljonen
Wohnungen im
Großraum Istanbul
- D urchschnittliche
Wohnfläche einer
Wohnung ist 97 m²
BAUWIRTSCHAFT
- 2.250 aktive Architektenbüros
- 18.559 Architekten
- 1.217 Projektentwickler
- 34.557 Baufirmen
- 15.388 Baugenehmigungen,
14.047 davon für private
Wohnhäuser einschließlich
154.956 Wohneinheiten
- 13.354 fertiggestellte
Wohnhäuser in 2013
SCHULSTÄTTEN
- 49 Hochschulen
- 3 07.749
immatrikulierte
Studenten
WIRTSCHAFT
- Die meisten Bewohner arbeiten im
Dienstleistungsgewerbe (64,3 %) und
der Industrie (35,1 %)
- 1 0,5 Millionen Touristen haben
Istanbul besucht in 2013
- 766 Hotels mit 93.299 Betten
- 81 Museen
Das Wachstum von Istanbul beruht
auf neuen Branchen: Finanzwesen,
Tourismus, Dienstleistungen, Banken
und Hauptsitze von Unternehmen.
5
STADTBERICHT
Die Ortaköy-Moschee und die erste Bosporus-Brücke
6
Brücke zwischen
zwei Kontinenten
Istanbul ist seit 8.000 Jahren - wie viele andere historische Stätten in
Europa - ein wichtiges kulturelles Zentrum. Von vielen Europäern wird die
Stadt immer als halb europäisch, halb asiatisch empfunden. Das ist auf die
geografische Lage und die vielfältigen kulturellen Einflüsse zurückzuführen,
die ihre Spuren in der Stadt und der Bevölkerung hinterlassen haben.
Text Omer Kanipek Fotografie Dreamstime
Lange nachdem griechische Siedler an der europäischen Seite des Bosporus die Stadt Byzanz gründeten, fühlte sich der römische Kaiser Konstantin zu
diesem Ort hingezogen. Konstantinopel wurde zur
Hauptstadt des Byzantinischen Reichs. Der Große Palast in Konstantinopel und die wunderbare Sophienkirche bildeten das Herz der Stadt. Durch die Lage an
der Grenze zwischen Europa und Asien diente Konstantinopel als Brücke zwischen zwei Kontinenten und
bildete dadurch jahrhundertelang ein wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum.
Im 14. Jahrhundert entwickelte sich Konstantinopel
nach der Eroberung durch die osmanischen Türken
allmählich zu einer multikulturellen Metropole, die
sich vielen Religionen gegenüber als tolerant erwies.
Der Untergang des Osmanischen Reiches führt zu
einer sogar noch größeren kulturellen und ethnischen Vielfalt in Istanbul. Seit dem 19. Jahrhundert
beeinflusst die Architektur im abendländischen Stil
die Gebäudetypologie. Barock und der französische
Empire-Stil sowie eine eigene Form des Jugendstils
entfalteten sich in Istanbul, bevor Beispiele des Art
Deco entstanden.
Geschichte
Häuser im typischen osmanischen Stil
Straßen im Barockstil
Im ausgehenden 19. Jahrhundert begann durch die
zunehmenden Fährverbindungen das Wachstum
der Stadt in östliche und westliche Richtung. Neue
architektonische Experimente mit dem späten
Art Deco und der Bauhausarchitektur wurden in
villenähnlichen Häusern in den Vororten sowie auch
in den Wohnblöcken dem größer werdenden Gebiet
von Pera, in dem neue Wohnviertel entstanden,
umgesetzt.
Gleichzeitig änderte sich die Bautypologie von
kleinen Unterkommen in ein- oder zweigeschossige Wohnblöcke aus Beton.
Dopingeffekt
Atatürk, der Gründer der modernen türkischen
Republik, entschied, den Sitz der Hauptstadt nach
Ankara zu verlegen, um einen physikalischen
und geistigen Abstand zur Ära der osmanischen
Herrscher zu schaffen. Allerdings vernachlässigte
Atatürk Istanbul nicht ganz, weil er den berühmten
Städteplaner Henri Proust bat, einen Masterplan
für Istanbul zu erarbeiten. Das Prinzip von Proust
führte dazu, dass das Stadtbild der historischen
Halbinsel erhalten und gleichzeitig der Taksim-Platz
und der Gezi-Park entstanden.
In den fünfziger Jahren stiegen die Bevölkerungszahlen durch die staatliche Politik, dass mehr Bürger vom Land in die Städte ziehen sollten, immer
weiter an. Der Bau der ersten Bosporus-Brücke und
die Stadtautobahn, die den Osten mit dem Westen
der Stadt verbindet, hatten Anfang der 70er Jahre
einen Dopingeffekt auf das Wachstum der Stadt.
WERTVOLLE RÄUME
In den 80er Jahren stieg die Einwohnerzahl
auf über fünf Millionen, eine Zunahme um fast
100 % in nur fünf Jahren. Seit 1990 werden
Gewerbegebiete immer weiter an den Stadtrand umgesiedelt, damit wertvoller Platz für
Wohnungen und das Dienstleistungsgewerbe
entsteht. Die Achse vom Taksim-Platz bis nach
Maslak wird durch Bürotürme gesäumt. Der
Bau der zweiten Bosporus-Brücke und die neue
Autobahn im Norden löste die Stadtentwicklung bis hin zu den Wäldern und Wasserreservoirs im Norden aus.
Im Jahr 2000, als die Bevölkerungszahl die
elf-Millionen-Grenze überschritt, begann der
urbane Wandel: Industriegebäude wurden
durch riesige Einkaufszentren und hohe Wohnblöcke ersetzt.
Bis heute steigt die Bevölkerung der Stadt
weiter, sodass ein immer größerer Bedarf an
Wohnflächen entsteht. Das hat dazu geführt,
dass die Bauwirtschaft und Projektentwicklung zu den größten Industriezweigen des
Landes zählen.
7
STADTBERICHT
Weit verstreute
Architektur
Aufgrund seiner langen Geschichte hat sich Istanbul zu einer der
größten und bevölkerungsreichsten Städte in Europa entwickelt,
in der sich auch heute noch zahllose Musterbeispiele für die
Architektur unterschiedlicher Jahrhunderte finden lassen.
Text Omer Kanipak Fotografie Orhan Kolukisa (Yercekim Photos)
Die meisten dieser historischen Bauwerke liegen
innerhalb der Stadtmauern der alten historischen
Altstadt, die ihre Wurzeln in der byzantinischen
Zeit findet, aber heute stoßen Besucher hier auch
auf viele Zeugnisse der modernen, nach 1950 entstandenen Baukultur. Diese neue Bauwut setzte
sich so lange fort, bis Anfang der 1980-er Jahre
das Bewusstsein entstand, dass die historischen
Baudenkmäler erhalten werden müssen. Die Stadt
verzeichnete ab 1970 ein enormes Wachstum und
entwickelte sich durch den Bau der Autobahn
und der Bosporus-Brücke weiter nach Osten und
Westen. Inzwischen wird weit im Norden der Stadt
eine dritte Brücke gebaut.
8
1
3
2
4
Jedem Freund hochwertiger Architektur
würde es schwerfallen, all die inspirierenden
Gebäude der Stadt an nur wenigen Tagen zu
besuchen, aber zum Glück liegen die Gebäude,
die man auf jeden Fall gesehen haben sollte,
im Stadtzentrum. Die Achse reicht vom
Taksim-Platz bis zum Viertel Levent, in dem
die vor Kurzem fertiggestellten Bürogebäude
stehen. Die im letzten Jahrzehnt entstandenen
Bauwerke wie Wohnkomplexe und Universitätsbauten finden sich überall verstreut in den
Außenbezirken der Stadt.
5
7
6
8
MORPHOLOGIE
55
11
11
88
33
10
10
14
14
13
99
13
22
66
12
12
7
7
11
44
1. H
agia Sophia, 537.
Architekten: Isidore
von Miletus, Anthemius
von Tralles
2. Süleymaniye
Moschee, 1558.
Architekt: Mimar Sinan
3. Botter Appartementgebäude, 1900.
Architekt: Raimondo
Tommaso D’Aronco
4. Florya Sommerhaus,
1930. Architekt:
Seyfi Arkan
5. Levent-Viertel
Gartenstadt, 1947.
Architekten: Kemal
Ahmet Aru, Rebii
Gorbon
6. Zeyrek Büros der
Sozialversicherungen, 1962. Architekt:
Sedad Hakki Eldem
9
10
7. IMC – Tuchhändlerbasar von Istanbul,
1967. Architekten:
Doğan Tekeli, Sami
Sisa, Metin Hepgüler
8. AKM – Kulturzentrum
Atatürk, 1969.
Architekten: Feridun
Kip, Rüknettin Güney,
Hayati Tabanlioğlu
9. Tercüman-Gebäude,
1974. Architekten:
Günay Çilingiroğlu,
Muhlis Tunca
10. " National Highways
Headquarters", 1980.
Architekten: Mehmet
Konuralp, Salih
Sağlamer
12. Levent Kanyon,
2006, Architekten:
The Jerde Partnership,
Tabanlioglu Mimarlik
13. Ipera25, 2010.
Architekt: Ahmet
Alataș
14. Naval-Museum, 2013.
Architekten: Ertuğ
Uçar, Mehmet
Kütükçüoğlu (Teğet)
15
15
11. "
National Reinsurance
Headquarters", 1992.
Architekten: Șandor
Hadi, Sevinç Hadi
12
11
9
15. Piri Reis Maritime
Universität, 2014.
Architekten: Aydan
Volkan, Selim Cengiç
(Kreatif Mimarlik)
13
14
15
STADTBERICHT
Lebendige
Städte inmitten
der Stadt
Nevzat Sayın, einer der renommiertesten Architekten in der
Türkei, spricht über die attraktive und lebendige Stadt Istanbul,
aber auch über die Kehrseite der Medaille: die Folgen des
Wachstums für die Bauwirtschaft.
Text Omer Kanipak Fotografie Cemal Emden
10
Istanbul ist eine reizvolle Stadt. Durch was zeichnet sich die Stadt Istanbul
Ihrer Ansicht nach ganz besonders aus?
“Für mich ist das immer der Bosporus, denn diese natürliche Nord-Süd-Achse
verleiht Istanbul seinen besonderen Reiz. Die Stadt entwickelte sich zunächst nur auf
der kleinen historischen Halbinsel, ist aber seitdem auf zwei Seiten in östliche und
westliche Richtung gewachsen. Im Gegensatz zu vielen anderen historischen Städten
Europas bedeutete die geografische Lage, dass sich die Stadt nicht kreisförmig um
einen zentralen Kern herum entwickelt hat. Durch die lineare Entwicklung von Istanbul
bildeten sich mehrere kleinere Zentren, die auf die ganze Stadt verteilt sind, sodass sie
eine besondere Attraktivität erhält. Jedes dieser Zentren wird durch eigene charakteristische Gebiete und Viertel geprägt. Istanbul ist eigentlich eine Stadt, die sich aus vielen verschiedenen kleineren Städten zusammensetzt, und das verleiht der Metropole
diesen lebendigen Charakter.”
Türkei hat in den letzten zehn Jahren eine Politik zur Förderung der Bauwirtschaft betrieben. Wie denken Sie über den derzeitigen urbanen Wandel, der sich in
Istanbul abzeichnet?
“Jede Stadt verändert sich, das ist unvermeidlich. In Istanbul hat sich die Situation
jedoch in eine vom Staat geregelte Bewegung mit Bauspekulationen entwickelt, und ich
glaube nicht, dass Istanbul davon profitiert. Die Wirtschaft beruht auf der Immobilienentwicklung und das bedeutet: den Bau von Gebäuden mit einer möglichst hohen Bodenfläche für den Verkauf oder die Vermietung, ohne dass Bauvorschriften und Gesetze
beachtet werden. Es wird sicherlich sehr schwierig, hier kurzfristig eine Trendwende herbeizuführen. Und für uns als Architekten wird der Umgang damit bestimmt nicht einfach.
In erster Linie geht es heute darum, Geld zu verdienen statt eine bessere physische Umgebung und somit eine bessere soziale Umgebung zu schaffen.Der Trend zur Anhäufung
von Kapital durch ein paar Personen und durch Unternehmen wird weder in gute Bahnen
gelenkt noch vom Staat geregelt.“
In der Türkei wurden in letzter Zeit viele Schulen für Architektur gegründet. Sie
sind einer der praktizierenden Architekten, der auch unterrichtet. Welche Hoffnung
haben Sie für all die jungen Leute, die Architekt werden wollen?
“Wenn diese junge Generation der Architekten das Wissen genauso schnell und
INTERVIEW
“Istanbul ist eine Stadt,
die sich aus vielen verschiedenen kleineren
Städten zusammensetzt, und das verleiht
der Metropole diesen
lebendigen Charakter.“
umfassend aufnimmt und verinnerlicht, wie sie
darauf zugreifen kann, bin ich mir sicher, dass
die Entwicklung bei der Ausbildung zum Architekten den gewünschten Beitrag zur Berufsausübung leisten kann. Bei der Ausbildung zum
Architekten geht es sowohl um das Denken als
auch das Handeln. Gebäude, die in Harmonie zu
ihrer Umgebung stehen, können nur dadurch
bestehen, dass Menschen ihre Ausbildung
für ihre eigene Neugierde und die Freude am
Entdecken verwenden.“
Der Umfang an Bewusstsein und Gefühl für
unsere Umwelt hat sich in den letzten Jahren
hierzulande verbessert, und zwar nicht nur in
den Großstädten, sondern auch im ländlichen
Raum. Wie wirkt sich das Ihrer Meinung nach
auf den künftigen Wandel von Istanbul aus?
“Unser Bewusstsein ist der Grund für den
stetigen Stellenwert der Natur: ‚Wir haben nicht
länger das Recht, nicht darüber nachzudenken.
Alles Neue, das wir schaffen, und jede neue
Entscheidung muss dieser Anforderung entsprechen. Die Bauwirtschaft verbraucht einen Großteil
unserer Ressourcen und das gestiegene Bewusstsein für die Grenzen des Stromverbrauchs sowie
die Förderung des Konzepts Recycling sind
vielversprechende Signale für die urbane
Lebensqualität. Ich glaube fest an die Moralität
und Dynamik der jungen Generation, die
inzwischen einen großen Teil der Bevölkerung
darstellt. Zusammen können wir uns darum
bemühen, die Zerstörung und das Verschwinden
von Grünflächen zu stoppen, und vielleicht gelingt
es uns sogar, neue grüne Räume zu schaffen. Ich
bin zuversichtlich, dass die junge Generation
Dinge ändern wird. Sie kann sich dafür einsetzen,
dass unsere Straßen lebendig bleiben.”
11
STADTBERICHT
12
Das türkische Manhattan
Im Jahre 1850, als der französische Dichter Gustave Flaubert
vorhersagte, dass Istanbul in nur einem Jahrhundert die
Hauptstadt der Welt sein würde, lag er damit gar nicht so falsch.
Seit 1970 hat sich Istanbul von einer 2 Millionen Einwohner
zählenden Stadt mit historischen Stadtmauern in eine lebendige
Metropole entwickelt, in der mehr als 14 Millionen Menschen ihr
Zuhause haben. Vom türkischen Hauptsitz von Reynaers in
Istanbul blickt der Regional Direktor Albertas Jerusevicius jetzt
auf eine Stadtlandschaft mit einer endlosen Anzahl an Kränen
statt auf Minarette, die einst das Stadtbild prägten.
Text Viveka van de Vliet Fotografie Dreamstime
Albertas Jerusevicius
Regional Direktor
Reynaers Türkei
ENTWICKLUNGEN
Der Blick aus dem Büro von Reynaers spricht Bände, denn dies
ist ein Beweis für die unzähligen Bauvorhaben, die derzeit in der
schnell wachsenden Stadt verwirklicht werden. „Die Türkei hat eine
Bauwirtschaft und Istanbul ist deren Triebfeder“, erläutert Jerusevicius.
„Damals hatten wir ein einziges Stadtzentrum. Jetzt gibt es sie überall.
Auf der europäischen Seite standen viele gewerblich genutzte
Gebäude, während auf der asiatischen Seite meistens Wohnhäuser
waren. Istanbul hat inzwischen eine vermischte Stadtlandschaft mit
einer Art „New Manhattan in der historischen Altstadt entwickelt.“
In der Türkei ist Reynaers in erster Linie im Rahmen von Projekten
im Küstengebiet von Antalya, in der Hauptstadt Ankara und in der
größten Stadt des Landes, Istanbul, tätig. „Allein schon in Istanbul
arbeiten wir zurzeit an fünf Großprojekten“, berichtet Jerusevicius.
Ausgezeichnete Chancen
Die Wirtschaft boomt und gedeiht, während durch die urbanen
Veränderungen eine völlig neue Infrastruktur entsteht. Mit diesem stetigem Wachstum Schritt zu halten, ist gar nicht so einfach.
Natürlich müssen Krankenhäuser, Schulen, Hochschulen, Einkaufszentren und Wohnhäuser noch gebaut werden. Die Häuser in den
bestehenden Wohnvierteln wurden bisher kaum renoviert, weil sie
nicht umfassend erdbebensicher erbaut wurden. „Der Bau größerer,
neuer Appartements mit einer solideren Konstruktion sowie der von
gewerblich genutzten Immobilien bietet interessante Möglichkeiten“,
sagt der Regional Direktor. „Wir sind in der Lage, unser Know-how
und unsere Erfahrungen im Rahmen technisch komplexer Projekte
einzusetzen, ganz besonders, wenn es um langlebige Aluminiumfassaden geht.“
Wenn man Jerusevicius über seine Vorstellungen über die Zukunft
der Stadt befragt, enthüllt er, nachdem er sich zunächst vorsichtig ausgedrückt hat, seine Vision: „Selbstverständlich ist der Bau ein Muss,
und hier bieten sich ausgezeichnete Chancen für kreative junge Architekten, die in diesem Kontext die erstaunlichsten Entwürfe erarbeiten
könnten, aber die Regierung investiert auch Abermillionen Dollars in
megalomane Projekte wie einen dritten Flughafen, eine dritte Brücke
über den Bosporus, Luxushotels und riesige Warenhäuser. Das Gesicht
und der Charakter der Stadt haben sich dramatisch verändert.“
Istanbul ist eine außergewöhnliche und farbenfrohe Stadt, aber
seiner Ansicht nach ist auch der historische Kontext von großer
Bedeutung, denn das ist ebenfalls im Interesse eines Wirtschaftswachstums, lautet sein Standpunkt. „Istanbul ist schließlich eines der
beliebtesten Reiseziele von Touristen aus aller Welt, die keine Skyline
voller Wolkenkratzer sehen wollen, sondern die Schönheiten der historischen und kulturellen Baudenkmäler in dieser historischen Stadt,
ihre Parks und den Bosporus bewundern möchten.“
DIE VERBORGENEN SCHÄTZE DES
architekten
Nevzat Sayın
1
Kuzguncuk ist das Stadtviertel,
in dem ich wohne und mein Büro
habe. Dieses für viele relativ
unbekannte Gebiet ist trotzdem
eines der inspirierendsten und
ruhigsten Stadtviertel direkt am
Bosporus.
2Im Prinzip zählen all die Was-
serläufe, die in den Bosporus
fließen, zu den schönsten Stellen
Istanbuls. Leider werden die
meisten davon durch die angrenzenden Gebäude verschandelt,
aber dennoch behalten sie durch
ihre topografische Lage ein besonderes Flair. Ganz besonders
das Gebiet Kagithane an der
Spitze des Goldenen Horns ist
faszinierend.
3
Santral
Istanbul ist ein ehemaliges Kraftwerk, das seit vielen
Jahren ungenutzt ist. Es ist fast
30 Jahre her, dass ich diesen außergewöhnlichen Ort zum ersten
Mal gesehen habe; seinerzeit
war ein Teil davon noch immer in
Betrieb. Zu meinem Glück war ich
hier viele Jahre später an dem
Entwurf der Campus-Gebäude
für die Bilgi-Universität beteiligt.
4Das kleine Fischerdorf
Karaburun an der Nordküste
von Istanbul ist noch immer
unberührt und friedvoll. Deshalb
ist der beträchtliche Abstand
zur Innenstadt für Bewohner die
Mühe wert.
1
4
3
13
Vorschau
14
Luxus pur an
der Themse
Londen (GB) - Leben in seiner schönsten Form: Der moderne Wohnkomplex One Tower Bridge befindet sich direkt
im Herzen von London neben der berühmten Tower
Bridge gegenüber dem Tower of London. Das Gebäude
bietet einen 5-Sterne-Luxus inklusive Spa, Fitnessmöglichkeiten und noch vieles mehr. Die meisten Appartements und Penthouses verfügen über Balkone oder Terrassen, von denen einige einen phänomenalen Blick auf
die Themse bieten. Die gesamte Anlage umfasst neun
Appartementblöcke. Reynaers übernahm die Lieferung
der Aluminiumsysteme für die Blöcke 1, 2, 4, 6 und 9.
In den Blöcken 2 und 4 wurden ganze 130 Schiebetüren
vom Typ 300 CP installiert.
One Tower Bridge
Architekt: Squire and Partners, London
Planungsberater: Barton Willmore, London
Statiker: Meinhardt, London
Beratender Ingenieur: Hoare Lea, London
Generalunternehmer: Berkeley Homes Limited, London
Investor: Berkeley Homes, London Borough of Southwark
Konstrukteur: M Price Limited, London, Scheldebouw, Middelburg
Reynaers-Systeme: CS 77, CS 86-HI, CP 155, CP 130 CW 50-SC
Erwartetes Datum der Fertigstellung: Winter 2016
15
Eine beeindruckende Aussicht
OOstende (BE) - Wie viele europäische Hafenstädte bemüht
sich auch die belgische Küstenstadt Ostende darum,
ihren alten Hafenbereich in ein lebendiges Stadtviertel
umzuwandeln. Dieses Bauvorhaben von der Versluys
Bouwgroep und CFE immo, durch das sowohl Wohnungen, Bereiche für die Arbeit und Möglichkeiten für die
Freizeitgestaltung geschaffen werden sollen, umfasst
ein Gebiet von zwölf Hektar. Conix Architects zeichnete
für den Entwurf des ersten besonderen Gebäudes, des
Appartementkomplexes an der Baelskaai 12. Jede der
49 Wohnungen bietet einen mindestens 20 Quadratmeter großen Outdoor-Wohnbereich, auf dem sich ein
eindrucksvoller Blick auf die Dünen und die Nordsee
eröffnet. Ein Blick auf die Gebäudefassade ist allerdings
ebenfalls lohnenswert: In die Balkone der Appartements
im 11. und 14. Stock wurden Swimmingpools integriert.
Baelskaai 12 (Oosteroever)
Architekt: Conix Architects, Antwerpen
Generalunternehmer: MBG-Van Wellen, Wilrijk and Versluys Bouwgroep, Ostende
Konstrukteur: Allaert Aluminium, Harelbeke
Reynaers-Systeme: CP 130-LS, CS 77-HI, CW 50
Erwartetes Datum der Fertigstellung: Sommer 2016
Vorschau
Ein brillanter
Komplex
16
- Der weiße Wohnkomplex Leontievsky Mys ist eine der bemerkenswerten Wohnanlagen, wenn man sich das Angebot für höchste Ansprüche in Sankt Petersburg einmal ansieht. Die Lage
ist aus vielerlei Gründen außergewöhnlich, denn die
Anlage befindet sich an der Spitze der Petrograder
Insel und wird an drei Seiten vom Fluss eingefasst.
Der mit einem Nobelpreis ausgezeichnete Ökonom
Wassily Leontief war hier einst (1906-1925) zu Hause
und vor diesem Hintergrund wurde das Projekt
sorgfältig so gestaltet, dass es einmal die Heimat für
künftige Denker wird. So wurde dem Leistungsangebot für Kinder besondere Aufmerksamkeit gewidmet,
denn der Komplex schließt einen Bereich mit mehreren Spielplätzen, eine private Kindertagesstätte und
ein Kunstzentrum für Kinder ein. Selbstverständlich
erleben auch die erwachsenen Bewohner Luxus
in Reinkultur: Ein privater Jachthafen wird zurzeit
entwickelt, genauso wie mit Pflanzen gestaltete
Außenterrassen. Die zahllosen Fenster und Balkone
der Gebäude sind mit den individuell angepassten
Fenster- und Türsystemen CS 86-HI von Reynaers
ausgeführt. Die geschmackvollen Möbel der Marke
YOO inspired by Starck, die unter der kreativen
Leitung des Meisterdesigners Philippe Starck steht,
wurden für die Einrichtung von sowohl den Innen- als
auch den Außenbereichen der Anlage ausgewählt.
Sankt Petersburg (RU)
Leontievsky Mys
Architekt: YOO inspired by Starck, London
Örtlicher Architekt: Studio 17 Creative and residence
Vyacheslav Gedueva, Sankt Petersburg
Generalunternehmer: Ltd Test, Sankt Petersburg
Investor: Ltd Leontievsky Mys, Sankt Petersburg
Konstrukteur: Ltd. NordFasad, Sankt Petersburg
Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-HI, Sonderlösung
auf der Grundlage von CS 86-HI, CS 86-HI/HV
Erwartetes Datum der Fertigstellung: Frühling 2015
Erstaunliche
Glasfassaden
Sofia (BG)
– Das 112 Meter hohe multifunktionelle
Millennium Centre besteht aus drei Türmen,
die ein Hotel, Wohnungen, Büroräume und
Gewerbeflächen umfassen. 40.000 Quadratmeter Glasfassade, bestehend aus geometrischen
Formen sind das auffälligste Merkmal dieser
130.000 Quadratmeter großen Gebäude.
Millennium Centre
Architekt: Borislav Bogdanov, Sofia
Architekt: Ivaylo Slavchev, Sofia
Fassadenberatung: Velimir Zlatarev, Sofia
Generalunternehmer: Nikmi Jsc, Sofia
Konstrukteur: Nikmi Jsc, Sofia
Reynaers-Systeme: Sonderlösung für Fassadenelemente
Erwartetes Datum der Fertigstellung: Winter 2017
17
Gleichgewicht
bei der
Dynamik
– Dynamische und fließende Strukturen
präsentieren sich als wichtige Richtschnur bei der
Arbeit von Fluid Motion Architects, die in Teheran
ansässig sind. Der im Auftrag der Mellat Bank entstehende Turm, der 33 Stockwerke zählt, zeichnet
sich durch aufeinander gestapelte rechteckige
Bauvolumen aus, die alle eine leichte Aufwärtsneigung aufweisen. Durch die leichte Verschiebung
der Glasblöcke zueinander wurde ein besonderes
Gleichgewicht hergestellt, sodass das Bürogebäude ein außergewöhnliches Erscheinungsbild erhält.
Teheran (IR)
Jam Tower
Architekt: Fluid Motion Architects – Mr. Daneshmir, Teheran
Generalunternehmer: Bonyan Marsoos co., Teheran
Investor: Mellat Bank, Teheran
Konstrukteur: Kashaneh co., Parsamood co., Teheran
Reynaers-Systeme: CW 60,CS 68, Ventalis
Erwartetes Datum der Fertigstellung: Sommer 2016
projekt
Lapishan
18
Istanbul, TÜRKEI — Architekt: Nevzat Sayın Konstrukteur: BSM Aluminium
Solides
Bauvolumen
in Rot
19
D
as haben sie an nur einem Tag gebaut!“, hörte Evrim
Karayel, der General Manager der Baufirma Gürallar
Yapı, von Passanten, als die Schutzabdeckungen
von der Verkleidung des Geschäftszentrums Lapishan
entfernt wurden und sich die Fassade in einem knalligen Rot
präsentierte. Dieses erstaunliche Gebäude, das im KartalViertel von Istanbul liegt, umfasst in acht Stockwerken 160
verschiedene Büros mit unterschiedlichen Größen.
“
Text Omer Kanipak Fotografie Gürkan Akay, Nihan Pakize Karayel
20
Es dürfte den Besucher heute ziemlich überraschen, dass die Baufirma
Gürallar Yapı eigentlich überhaupt kein
Bürogebäude bauen wollte. Der Architekt Nevzat Sayın wurde in der Anfangsphase dieses Projekts aus sechs
Architekturfirmen dafür ausgewählt,
einen Wohnturm mit 21 Geschossen zu
entwerfen. Allerdings veränderte sich
die Strategie bei der Entwicklung schon
einige Monate später: Statt Wohnraum
sollte es nun um Büroflächen gehen,
die man für diesen Standort als geeigneter betrachtete. Nach der Anpassung
der Funktion wurden Zahl und Größe
der verschiedenen einzelnen Einheiten
sorgfältig berechnet, damit nicht nur
die möglichen Abnehmer, sondern
auch die Eigentümer, die ihre Flächen
vermieten, zufrieden sind. Lapishan ist
das erste gewerbliche Bauvorhaben der
Baufirma Gürallar Yapı.
Sayın musste in diesem Zusammenhang ein recht komplexes Puzzle lösen,
denn es galt, einzelne Büroräume und
Geschäfte mit unterschiedlichen Größen sowie weitere öffentliche Bereiche
in einem Hochhaus anzuordnen, das
eine Fläche von nahezu 850 Quadratmetern umfasst. „Wir als Architekten
wissen, dass der Kern eines Hochhauses bei einer kleinen Grundfläche
immer den wertvollsten Teil darstellt,
sodass es keinen Sinn ergibt, ein
Hochhaus mit einer Grundfläche von
weniger als 1.000 - 2.000 Quadratmetern zu entwerfen“, sagt Sayın.
Er überzeugte den Kunden, sich für
ein niedrigeres Gebäude zu entscheiden, bei dem die gesamte Bodenfläche genutzt werden würde, und die
trotzdem ein echter Blickfang ist. Sein
Konzept war eigentlich ganz einfach:
Damit dieser ikonische Turm auch aus
größerer Entfernung zwischen all den
anderen Hochbauten in der Umgebung
sichtbar sein würde, wurde ein großes
rechtwinkliges Prisma vorgeschlagen,
das Fahrer auf der Autobahn noch
längere Zeit sehen.
Durchgänge im Freien
Diese große rechtwinklige Masse
ruht auf einem Bereich mit einer Fläche
21
1
Ein Schuss Farbe
sorgt für Vitalität
im Kartal-Viertel
in Istanbul
22
2
Die Fassade wurde
zum Schutz vor
Verkehrslärm
konzipiert
von 3.5000 Quadratmetern, von denen 2.100
Quadratmeter bedeckt sind und der Rest als offene
Fläche genutzt wird. Durch diese Strategie bleibt
der Kern für die vertikale Zirkulation des gewünschten Hochbaus gleich groß, reicht nun aber für eine
erheblich größere Bodenfläche, sodass eine höhere
Effizienz beim Bau erreicht wird. Die Durchgänge
im Freien, die die Innenfassade des Hofes einfassen,
tragen auch zu einer Senkung des Energiebedarfs
für Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Beleuchtung bei, und ermöglichen es den Büroangestellten,
direkt von ihren Büros ins Freie zu gelangen. Die
Gebäudeeffizienz wurde darüber hinaus durch die
Artikulation der Masse gesteigert, denn die an der
Südseite gelegenen Teile liegen niedriger, sodass
mehr Tageslicht an die nördlich gelegene Seite und
in den Innenhof gelangt.
Gürallar Yapi endschied sich mit Reynaers zusammen zu arbeiten und benutzte die Systeme
CS 86-HI Fenster und Türen und das System
CW 50 mit Klemmprofilen für die Fassade. Die
Fassade auf der Autobahn zugewanten Seite wurde
mit den wenigsten Öffnungen entwickelt um den
Verkehrslärm zu vermeiden. Der modulare Ansatz
bei der Planung, bei der ein 57 Quadratmeter großer Büroraum als Ausgangselement diente, bietet
einen wesentlichen Vorteil für Kunden, denen einzelne Räume in unterschiedlichen Größen in diesem
soliden Bauvolumen bereitgestellt werden können.
NSMH
Nevzat Sayın wurde
1954 geboren, machte
später seinen Schulabschluss, bevor er
Architektur in Izmir
studierte. Durch seine
Studienzeit in Izmir und
der Umgebung entwickelte er eine große
Liebe sowie ein besonderes Verständnis für
die ägäische Kultur. Mit
Cengiz Bektas arbeitete
er vier Jahre zusammen
und erinnert sich an
diese Zeit als „Schule
nach der Schule“. Sayın
ist in der Türkei darüber
hinaus in mehreren
Schulen für Architektur
als Studiodozent tätig.
Zurzeit unterrichtet er
an der von ihm mitbegründeten Fakultät für
Architektur der Istanbuler Bilgi-Universität.
Sein Motto lautet: „Die
Zukunft entsteht durch
die Vergangenheit.“
www.nsmh.com
23
24
„Wir als Architekten wissen, dass der
Kern eines Hochhauses bei einer kleinen
Grundfläche immer den wertvollsten
Teil darstellt.“
Gürallar
Yapı A.S.
Evrim Karayel wurde
1978 geboren und
absolvierte eine Ausbildung zum diplomierten
Bauingenieur. Er war
als leitender Mitarbeiter
und Projektmanager im
Rahmen der Durchführung von Immobilienprojekten in mehreren
Gebieten in Russland
und Moldawien tätig.
Seit 2010 ist er der
General Manager von
Gürallar Yapı Co. Evrim
Karayel verfügt über ein
umfassendes Know-how,
wenn es um die Entwicklung von Immobilienprojekten sowie die Leitung
von Entwicklungs- und
Bauprozessen geht. “Es
ist wichtig, Investitionen
in Projekte zu tätigen,
damit wir Räume kreieren, in denen Menschen
glücklicher, produktiver
und erfolgreicher sind“,
formuliert er seine
Überzeugung.
www.gurallaryapi.com
Historische Typologie
“Lapishan ist jetzt zu einer zeitgemäßen Interpretation der alten, historischen Bürogebäude (“han“ auf Türkisch) in Anatolien und Istanbul geworden”, erklärt Sayın.
Kleine handwerkliche Werkstätten, die einen an einen
Innenhof angrenzenden Gang umgeben, findet man noch
heute in historischen Teilen der Stadt. Karayel ergänzt:
“Wir nutzten die Technologie der zeitgenössischen
Architektur, um eine besonders benutzerfreundliche und
akzeptierte Gebäudetechnologie für ein zeitgemäßes
Geschäftszentrum zu verwenden.“
25
“Wir lassen uns immer
beraten, wenn die
Farbe ein zentraler
Gesichtspunkt beim
Entwurf wird.”
Das Erdgeschoss und der Innenhof haben beim
Entwurf einen für Besucher offenen Charakter
erhalten und sind zudem per Metro und über die
anderen Verkehrsknotenpunkte in der Nähe gut
erreichbar. Die Geschäfte und das Fitnesszentrum
im Erdgeschoss werden sowohl von in- als auch
externen Benutzern des Gebäudes besucht.
26
Die Farbe war ein wesentlicher Aspekt beim
Gebäudeentwurf, sobald man den Wunsch eines
Hochhauses ad acta gelegt hatte. Sayın ergänzt:
„Wir lassen uns immer beraten, wenn die Farbe ein
zentraler Gesichtspunkt beim Entwurf wird; und in
diesem Fall arbeiteten wir mit Sibel Ertez Ural von
der Universität Bilkent zusammen. Sie konzipierte
Farbtöne, die in einem perfekten Gleichgewicht zueinander stehen, und eine wunderbare Komposition
der roten Platten.“
Das führte dazu, dass sich die Baufirma trotz
ihrer ursprünglichen Absicht zum Verkauf aller Büros dafür entschied, seinen Hauptsitz in die beiden
oberen Stockwerke von Lapishan zu verlegen, weil
das Gebäude so begeistert. Und nicht nur diese
Firma hält den Entwurf für einen großen Erfolg: Lapishan wurde mit dem International Property Award
2013-2014 in der Kategorie „Bestes internationales
Bürovorhaben“ ausgezeichnet.
Lapishan
Architekt: Nevzat Sayın - NSMH, Istanbul
Investor/Allgemeiner Bauunternehmer: Gürallar Yapı A.S., Istanbul
Konstrukteur: BSM Aluminium, Istanbul
Reynaers-Systeme: CW 50-SC, CS 68-HV
27
projekt
Casa Las Palmeras
28
Sotogrande (Cádiz), Spanien — Architekt: Valentín de Madariaga Konstructeur: Grupo Moncada
29
ZeitgemäSSe
Klarheit
D
ieser Entwurf des Architekten Valentín de Madariaga der Casa Las
Palmeras für seinen nordeuropäischen Kunden verbindet scheinbar
mühelos traditionelle Elemente mit einem glatten, modernen Charakter.
Die der Straßenseite zugewandte Fassade präsentiert sich genauso solide und
eindrucksvoll wie die der maurischen Häuser in „Al-Andalus“ (historisches
Gebiet im Süden Spaniens, als es noch zum islamischen Großreich gehörte),
während die Konstruktion und die Geometrie eine zeitgemäße Klarheit und
Offenheit vermitteln, die sich mit der Atmosphäre eines Klosters im 21. Jahrhundert vergleichen lassen.
Text Sander Laudy Fotografie Claudio Curia
30
“Vor einiger Zeit stellte mir einer meiner englischen Kunden das Konzept Feng Shui vor, eine
chinesische Kunstform, die ich versuche, auf die
spanische Landschaft zu übertragen“, erklärt Valentín de Madariaga. „Für mich geht es bei Feng
Shui um die Beziehung zwischen der Umgebung
und dem Sonnenlicht sowie um das Schaffen von
Frieden und Harmonie.“
An erster Stelle beim Entwurf für Casa Las Palmeras stand das Grundstück. De Madariaga erklärt:
“Die Geländebeschaffenheit schrieb vor, wo die
sechs unterschiedlichen Säulen stehen mussten,
welche Proportionen dafür erforderlich waren und
wohin die Gartenelemente kommen sollten.“
“Durch die Palmen am Swimmingpool macht
das Baden erst richtig Spaß und der Bambus,
der den Garten einrahmt, erzeugt den intimen
Charakter.
Wie auch der Architekt ist der Bewohner
von Casa Las Palmeras ein begeisterter Freund
zeitgenössischer Kunst. Das eigentliche Rückgrat
des Wohnhauses, das dessen Struktur und die
einzelnen Funktionen zusammenhält, besteht aus
einem langen Gang, der für die Präsentation der
persönlichen Kunstsammlung des Eigentümers
in unterschiedlichen Formen genutzt wird. Das
indirekte Tageslicht beleuchtet die Gemälde in
diesem Gang, der sich vom Fitnessraum bis zu
Esszimmer und Wohnräumen erstreckt, bevor er
weiter zu den Hauswirtschaftsräumen und den
Schlafzimmern der Eltern und Kinder verläuft.
Dieses Wohnhaus umfasst eine Gesamtfläche
von 1.200 Quadratmetern. Die einzelnen Räume
sind alle den überdachten Terrassen, die eine
Verbindung zum Garten schaffen, zugewandt.
FlieSSender Übergang
Die Menschen aus dieser Region verbringen
einen Großteil ihrer Zeit im Freien. Die Außenbereiche, die den Garten und die beschatteten
Galerien einfassen, sind möglicherweise noch bedeutungsvoller als die funktionalen Innenräume.
Der fließende Übergang vom Innen- in den Außenbereich wurde mit ganzen 18 vollverglasten
Schiebetüren vom Typ Hi-Finity erzeugt, sodass
eine rasierklingendünne Abgrenzung zwischen
beiden Teilen entsteht. Die Schiebetüren des
Fitnessraums, die zusammen mit dem Partner
Grupo Moncada speziell für dieses Projekt erarbeitet wurden, sind wirklich beeindruckend. De
Madariaga erinnert sich: “Es war eine riesige Herausforderung, sie in der Bauphase anzubringen.
Zum Glück gelang es uns schnell, eines der vier
Glaselemente zu ersetzen, dass durch eine starke
Windböe zerbrochen ist. Reynaers rüstete diese
Elemente mit einem motorbetriebenen Mechanismus zum Öffnen und Schließen aus, weil sie so
unglaublich schwer sind.“
“Diese speziell entwickelten Türen sind 5,9
Meter hoch und wiegen 285 Kilogramm. Wir pro-
31
3
Der fließende Übergang vom Innen- in
den Außenbereich
wurde mit vollverglasten Schiebetüren vom Typ
Hi-Finity bewirkt
32
“Die groSSen HiFinity-Schiebetüren
schaffen eine nur
rasiermesserbreite
Trennung zwischen
Innen- und
AuSSenbereich.”
duzierten und befestigten die Ersatzlüftung innerhalb von
anderthalb Wochen“, sagt José Miguel Moncada von Grupo
Moncada. „Auf jeden Fall zwangen uns die Fortschritte
beim Bau zu Leistungen in Rekordzeit: Das gesamte Projekt
wurde in neun Monaten fertiggestellt.“
Die von Grupo Moncada installierten Schiebeelemente
vom Typ Hi-Finity spielen für den Bezug zur Umgebung eine
ausschlaggebende Rolle. Deswegen wurden die Führungen
an bestimmten Stellen tief im Fußboden integriert, während
die oberen und seitlichen Profile in die Wände integriert
wurden. Die einzigen Teile, die noch zu sehen sind, sind die
Verriegelungs-/Anschlusselemente an den minimalistisch
gestalteten Hi-Finity-Profilen.
grupo
moncada
1
Um einen optimalen
Blick auf den Garten
zu bieten, wurde die
gesamte Fassade mit
Schiebeelementen
vom Typ Hi-Finity
ausgeführt
Bei einem Blick von außen nach innen wirkt das Glas wie
ein Spiegel, das die Umgebung widerspiegelt. Eingerahmt
durch die weißen Profile des Gebäudes kreiert das leicht
verwaschene Bild der Terrassen und der Vegetation fast ein
neues, modernes Gemälde: der neueste Zugewinn in der
Sammlung des Eigentümers.
Casa Las Palmeras
Architekt: Valentín de Madariaga, Sevilla
Konstrukteur: Grupo Moncada, San Roque (Cádiz)
Reynaers-Systeme: Hi-Finity, CS 77, CP 68
José Miguel Moncada is
wurde 1970 in San Roque
geboren und leitet zurzeit
die Grupo Moncada, das
von seinem Vater vor fast
60 Jahren gegründete
Familienunternehmen.
José Miguel Moncada
ist ein Elektroingenieur,
der darüber hinaus einen
Magister für Betriebswissenschaft hat. Durch eine
Erweiterung des Leistungsangebots profilierte
er das Unternehmen, das
sich einst auf die Lieferung
von Holzfenstern und
-türen beschränkte, als
vielseitigen Lieferanten
für die Baubranche. Das erfahrene Team präsentiert
ständig neue Technologien im eigenen Werk,
das mit den modernsten
Maschinen ausgerüstet
ist. Inzwischen produziert
das Unternehmen außer
Möbeln zudem komplexe
Vorhangfassaden und
Aluminiumfenster; dies
geschieht ausschließlich
in einer Partnerschaft mit
Reynaers. „Unsere Erfahrungen und die Verwendung innovativer Produkte
sind der Schlüssel zum
Erfolg unserer Projekte“,
ist Moncada sich sicher.
www.grupomoncada.com
33
34
2
Die Außenbereiche,
die den Garten
einfassen, sind
möglicherweise noch
bedeutungsvoller als
die Innenräume
35
projektLösung
Horizontaler Bereich Hi-Finity maßgeschneiderte Lösung für die Mittelsektion 4
1. Hi-Finity maßgeschneiderte Lösung
2. Isolations-Einschieblinge
3. Puffer/Stopper
4. Dichtung
5. Justierstücke
6. Verstärkung
System:
Hi-Finity Lösung nach Maß
Projektbeschreibung:
Externer Motor, montiert im oberen
Bereich vom Rahmen(Erforderliche
Einbautiefe ist 20 cm)
Spezielle Verbindung vom Motor zu
den beweglichen Teilen der Flügel.
Maßgeschneiderte Mittelsektion:
doppeltes Verstärkungsprofil zur
Aufnahme höherer Lasten.
Umfangreiches prüfen auf Belastbarkeit
entsprechend der Größen.
36
83 mm
35 mm
66 mm
1
Element:
Vier-Flügelige “Hi-Finity” Schiebetür.
Öffnungsflügel in der Mitte.
Größe: 5,9m X 1,25m pro Flügel
Gewicht pro Flügel: 285 kg
Verglasung:
Zweimal Verbundsicherheitsglas:
44.1/20/44.1
5
2
3
6
4
1
Hi-Finity maßgeschneiderte Lösung für den senkrechten Bereich 2
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Abdecken
Hi-Finity äußerer Flügel
Stützprofil/Statikprofil
Motor
Halter
Elektrische Verriegelung
7. Isolations-Einschieblinge
8. Boden
9. Schienen
10.Rinne
11. Rinnenprofil
12.Laufrolle
Valentín de
Madariaga
3
Innen
AuSSen
200 mm
4
5
5
100 mm
5968 mm
7
5800 mm
2
6
1
8
12
10
9
2
11
147 mm
207 mm
Valentín de Madariaga
wurde 1960 in Sevilla
geboren. Nach seinem
Studium an der Escuela
Técnica Superior de Madrid
(Technische Hochschule
für Architektur in Madrid)
machte er sich - gemeinsam mit Ernesto Merello
- 1987 auf die Suche,
wie man die herkömmliche und die moderne
Architektur miteinander in
Einklang bringen kann. De
Madariaga konzentrierte
sich schon nach kurzer Zeit
vor allem auf anspruchsvolle Einfamilienhäuser
mit einem sogenannten
Hazienda-Charakter, die
typisch für seine Heimat
Andalusien sind. Außer
ungefähr 150 Häusern für
private Bauherren hat er
Golfclubs, Restaurants
und Schwimmbäder
entworfen sowie auch
historische Baudenkmäler
wie Kirchen restauriert.
„Die Umgebung ist ein
entscheidender Faktor für
die Entwicklung von Architektur, und das schlägt sich
in Proportionen, Baustoffen, Temperatur, Licht und
Klang nieder, letztendlich
aber in Erfahrungen“,
meint De Madariaga.
valentindemadariaga.es
37
projekt
Thomas Carr College
Zentrum für Schuljahre 7 und 8
38
TARNEIT, AUSTRALIEN — Architekt: Smith & Tracey Konstructeur: MSF Thermal Doors and Windows
39
Dynamische
architektur
40
40
2
Die Formensprache
des Gebäudes
drückt sich durch
die externen
Faltelemente, die
spitzen Winkel
und das Dach in
Sägezahnform aus
D
as Zentrum ist für die Schuljahre 7 und 8 das erste
Projekt, das Smith & Tracey Architects für das Thomas
Carr College, eine gemischte weiterführende Schule
eines katholischen Trägers, fertiggestellt hat. In dem Vorort
Tarneit in Melbourne ist der Bedarf an Unterrichtsräumen durch
steigende Bevölkerungszahlen und die allgemeine Entwicklung
nämlich gestiegen. Die dynamische Architektur – bewegliche
Wände zwischen Klassenzimmer, zur Verbindung von Innen- und
Außenbereichen – ist ein Symbol für die neuen Lernformen.
Text Isabelle Priest Fotografie Chris Matterson Photography
“Dieses Projekt ist die Verwirklichung des ersten Gebäudes aus unserem
Masterplan für die Schule, die dadurch
das künftige Wachstum bewältigen will“,
erläutert der leitende Architekt bei dem
Projekt, Stasinos Mantzis von Smith &
Tracey. Die 1997 eröffnete Schule umfasst
zurzeit ein Mix aus festen und vorübergehenden Klassenräumen. Durch das neu
erbaute Zentrum für die Schuljahre 7 und
8 sollen einige dieser vorübergehenden
Klassenzimmer ersetzt werden, die einst
durch die schnell zunehmenden Schülerzahlen erforderlich wurden. Außerdem
dienen sie als Hülle über und um das bereits vorhandene Wissenschaftsgebäude
auf dem Gelände. “Es ging uns nicht nur
darum, die Anforderungen zur Funktion
des Gebäudes zu erfüllen, sondern auch
darum, ein Bauwerk zu entwerfen, das
die Bestrebungen der Zukunft und den
Stellenwert der Schule in diesem neuen
Stadtviertel als öffentliches Gebäude
widerspiegelt“, erläutert Mantzis.
Smith & Tracey verfügt über umfassende Erfahrungen im Unterrichtswesen,
sodass die Architekten zukunftssichere
Entwürfe arbeiten, die auf die sich weiterentwickelnden Trends der Schulpädagogik in Australien abgestimmt sind. Dieses
besondere Gebäude umfasst die vor Kur-
zem fertiggestellten bestehenden Labors,
sodass jetzt 20 zusätzliche Klassenzimmer, große Aufenthaltsbereiche, eine
Vorführküche, Büroräume und weitere
Einrichtungen für Schüler zur Verfügung
stehen. Sämtliche Bereiche wurden in
Hufeisenform um einen vom Sonnenlicht
verwöhnten, kreisförmigen Außenbereich
angeordnet.
“Das Gebäude erlebte einen Entwicklungsprozess, bei dem viele gestalterische Techniken getestet und verworfen
wurden“, erinnert sich der Architekt.
Jede Prozessphase wurde anhand von
3D-Wiedergaben dokumentiert, und
das führte zu einem durchdachten
und funktionalen Gebäude. Aus diesen
Gesprächen ging ebenfalls deutlich
hervor, dass ein Wunsch zur Entwicklung
einer dynamischen Architektur bestand,
damit: “die Studenten bei der baulichen
Umgebung einbezogen werden und ihnen
die Herausforderung gestellt wird, sich
mit unabhängigeren Formen des Lernens
vertraut zu machen.“
FlieSSende Entwicklungen
Diese Herausforderung zeigt sich
durch die Formensprache der externen
Faltelemente, die spitzen Winkel und das
Gebäude an sich sowie durch das Dach
41
42
2
Die Klassenzimmer
wurden in Hufeisenform um einen kreisförmigen Außenbereich angeordnet
43
“Durch die frühzeitige
Einbeziehung von
Schülern bei der
Gestaltung empfinden sie
sich als Miteigentümer
des Gebäudes.“
44
in Sägezahnform genauso wie bei den Mustern
und Farben im Innenbereich. Außerdem entstand
in diesem Zusammenhang viel von dem, was zu
den Lieblingsaspekten von Mantzis bei diesem
Entwurf geworden ist, zum Beispiel das in Holz
ausgeführte Amphitheater im zentralen Aufenthaltsbereich. Das Ziel des Projekts lautete, “die
flüssige Form darzustellen, in der Pädagogik und
Informationen auf neue, zeitgemäße Weise zur
Verfügung stehen.“ Das führte zu innovativen Methoden bei der Verwendung der Klassenzimmer
und ihrer Verbindung miteinander, mit den Aufenthaltsbereichen und den Gärten im Freien. So
lassen sich beispielsweise durch die beweglichen
Wände zwischen den Klassenzimmern im Gebäude Unterrichtsräume für kleine Gruppen schaffen,
während die großen Glasschiebetüren ungestörtes Lernen ermöglichen, sich die Bereiche aber
auch zu den angrenzenden Aufenthaltsflächen
innen und außen öffnen lassen. “Die frühzeitige
Einbeziehung von Schülern bei der Gestaltung
war ein großer Erfolg, denn dadurch konnten sie
sich in die bauliche Umgebung einbringen und
empfinden sich als Miteigentümer des Gebäudes“,
erläutert Mantzis.
Zusätzlich zu den funktionsspezifischen
sowie den gewünschten Anforderungen des Auftraggebers musste der Architekt außerdem die
umgebungsspezifischen Umstände berücksichtigen. Da es in diesem Gebiet oft zu Trockenheit
kommt, installierte der Architekt unterirdische
Regenwassertanks mit einem Fassungsvermögen
von 50.000 Litern zum Spülen der Toiletten,
verwendete Fassadenplatten mit einem hohen
Dämmwert für die Wände, integrierte Oberlichter
Smith &
Tracy
Stasinos Mantzis wurde
1971 in Melbourne geboren.
Er machte im Jahr 1998
an der RMIT Universität
seinen Abschluss als
diplomierter Architekt. 2011
begann er seine Tätigkeit
als Architekt bei Smith &
Tracey, nachdem er vorher
für mehrere Agenturen
in Melbourne gearbeitet
hatte. Seit 1999 hat er als
Leiter des Designstudios an
der RMIT Universität eine
Lehrtätigkeit und betreut
Studenten/-innen bei ihren
Magisterarbeiten. Mantzis
über sich selbst: “Mein Ansatz bei Entwürfen beruht
deutlich auf erzählerischen
Ansätzen, bei denen ich
mich durch die Popkultur,
die Kunst und Architektur
inspirieren lasse.“
www.smithtracy.com.au
1
Interne Muster, Formen
und Farben für die
Verkehrsflächen
45
46
“Das Ziel lautete, die flüssige Form darzustellen,
in der Pädagogik und Informationen auf neue,
zeitgemäSSe Weise zur Verfügung stehen.“
in allen Lernbereichen im Obergeschoss für die Querlüftung und natürliches Licht,
und er entschied sich für hochisolierende Fenster mit Low-E-Glas zum Schutz vor
einer Wärmeübertragung bei gleichzeitiger Leistungssteigerung.
Der Hersteller MSF, der bereits frühzeitig bei den Entwürfen hinzugezogen
wurde, spielte bei dem Letztgenannten eine entscheidende Rolle, weil die herkömmlichen Verglasungen den Energievorgaben nicht entsprachen. Damit der
Entwurf durch die verwendeten Systeme, die bisher noch nicht eingesetzt worden
waren, nicht beeinträchtigt wurde, musste man kreativ vorgehen. Guido Nobile
Konstrukteur MSF
von MSF erläutert: “Aspekte wie die Verwendung unterschiedlicher Verkleidungen wurden nach Rücksprache mit
dem Architekten angegangen. Unsere sorgfältige Planung
und die erfahrenen Fachleute betrachteten dieses Projekt
als eine persönliche Herausforderung.“ “Mit den ReynaersProdukten gelang es uns, den gewünschten Umfang der
Verglasung zu erreichen, sodass Licht, Lüftung und Komfort
in den Klassenzimmern gewährleistet werden“, sagt der
Architekt zum Schluss.
Thomas Carr College, Zentrum für die Jahre 7 und 8
Architekt: Smith & Tracey Architects, Hawthorn
Allgemeiner Bauunternehmer: Total Construction, Richmond
Statiker und Bauingenieur: Brown Consulting
Konstrukteur: MSF Thermal Doors and Windows, Morwell
Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CS 77-HI
Guido Nobile wurde
1973 in Melbourne
geboren. 1993 gründete
er eine Firma zur Lebensmittelverarbeitung,
aber 2009 wechselte er
in den Familienbetrieb
seiner Frau, Morwell
Shopfitters, der Aluminiumsysteme für gewerbliche Projekte im australischen Victoria herstellte
und installierte. Nobile
benannte 2010 die
Firma in MSF Thermal
Doors & Windows um,
sodass der neue Kurs
des Unternehmens und
die Partnerschaft mit
Reynaers Aluminium
deutlich in den Vordergrund gerückt wurde.
MSF bietet Beratungsdienste für hochwertige
Fenstersysteme auf dem
australischen Markt.
“Das wichtigste Ziel
von MSF besteht darin,
Architekten ein System
an die Hand zu geben,
um den Energieanforderungen eines Gebäudes
gerecht zu werden, ohne
Einschränkungen beim
Entwurf zu machen“,
sagt er.
msfaustralia.com.au
47
projekt
TivoliVredenburg
48
Musikstätte
zum Anfassen
Utrecht, niederlande — Architekten: Architectuurstudio HH, Jo Coenen & CO Architekten,
Thijs Asselbergs architectuurcentrale, NL Architects Konstructeur: DRL Benelux B.V.
49
50
3
Durch die riesige
Glasfassade
öffnet sich das
Gebäude den
Passanten
E
ine Stadt mitten in der Stadt, so beschreibt der
angesehene niederländische Architekt Herman
Hertzberger TivoliVredenburg, das vollständig renovierte
Musikzentrum in Utrecht. Das Gebäude lässt schon von außen
erkennen, was innen passiert: Gäste schlendern durch die
Foyers, Besucher und Künstler begegnen einander, und natürlich - die Musikstätte präsentiert sich selbst. Durch die
großen Fensterflächen ist für vorübergehende Passanten alles
sichtbar; deshalb musste diese Fassade den anspruchsvollen
Anforderungen in Bezug auf Technik, Feuerfestigkeit und Akustik
entsprechen. Und das im innerstädtischen Bereich, also ein
wahrer Kraftakt bei der technischen Umsetzung.
Tekst Kirsten Hannema Fotografie ArFU - www.ArFU.nl
TivoliVredenburg, eine Kombination aus dem Namen des Musiksaals und dem
neuen Standort, wurde für den inzwischen 82-jährigen Herman Hertzberger ein
ganz besonderes Projekt. Wie viele Architekten bekommen schließlich die Chance,
eines ihrer eigenen Gebäude zu renovieren? Und das war keine normale Renovierung, denn der Komplex aus dem Jahr 1979 wurde einer wirklichen Metamorphose
unterzogen: Ein Großteil des Gebäudes wurde abgerissen, vier neue, vertikal übereinander angeordnete Konzertsäle wurden hinzugefügt und die Fassade wurde fast
vollständig umgestaltet. „Das ist wirklich eine Verbesserung“, meint Hertzberger,
„weil das ursprüngliche Gebäude nicht unbedingt reizvoll war.“ Am wichtigsten allerdings war, dass der Konzertsaal mit seiner weltberühmten Akustik und der intimen
Atmosphäre erhalten werden konnte. Der Innenbereich wurde einfach mit einem
neuen Geschoss und einer Bar erneuert, während alles andere genau wie vorher
geblieben ist. Vor allem Letzteres erstaunte den Architekten, aber wie sich Hertzberger erinnert: “Jeder war restlos von dem Konzertsaal begeistert, der in keinerlei
Weise veraltet wirkt.“
Transparenz
An der dem Stadtzentrum zugewandten Seite hat sich jedoch viel verändert.
Das ursprüngliche Vredenburg wurde von einem relativ niedrigen grauen Gebäude
mit einer schmalen Fassade in einen wahren Musikpalast mit einer 45 Meter hohen
Fassade, hinter der sich fünf Konzertsäle verbergen, umgewandelt. Das Konzerthaus
zeigt sich am Abend, wenn es beleuchtet ist, von seiner spektakulärsten Seite. „Ich
habe darauf bestanden, dass Lichter installiert werden sollten, die die Säle beleuchten“, erinnert sich Hertzberger. “Es ist mir wichtig, dass man von außen sehen kann,
was drinnen vorgeht. Meiner Ansicht nach ist das viel interessanter als die Komposition an sich.“
51
52
2
Der Innenbereich hat
einfach ein Facelift
bekommen
Architectuurstudio HH
Hertzberger:
“Sehen zu
können, was
innen vor sich
geht, ist meiner
Ansicht nach
interessanter
als die
Komposition
an sich.“
Herman Hertzberger wurde
1932 in Amsterdam geboren.
Den Studiengang Bautechnik
an der Technischen Universität
in Delft beendete er 1958 und
gründete zwei Jahre später
sein eigenes Architektenbüro.
Zu den berühmtesten Werken
von Hertzberger zählen der
Hauptsitz der Versicherungsgesellschaft Centraal Beheer in
Apeldoorn und das ehemalige
Musikzentrum Vredenburg in
Utrecht. Außerdem ist er aufgrund der vielen Schulen, die er
entworfen hat, bekannt. Hertzberger wurde mit vielen Preisen
ausgezeichnet, unter anderem
2012 mit der RIBA Royal Gold
Medal vom Royal Institute of
British Architects. Hertzberger
ist der Überzeugung, dass etwas
schön ist, wenn es einen Sinn
ergibt. „Ein Gebäude oder ein
Wohnviertel ist stimmig, wenn
dessen Abstimmungen der
Wahrnehmung der dort befindlichen Menschen entspricht.“
www.ahh.nl
Die Aufgabe, einen Gesamteindruck der Transparenz bei dem
Gebäude zu schaffen, während gleichzeitig im Rahmen des Budgets gearbeitet werden musste, bekam der Fassadenhersteller DRL
Benelux, ein Tochterunternehmen von Oskomera. “Wir setzten
das DRL-Vorhangfassadensystem von Reynaers ein“, berichtet der
Geschäftsführer Leon Kerkhofs. „Der Vorteil besteht daraus, dass
dieses System - im Gegensatz zu einer herkömmlichen Vorhangfassade - keine Klemmrahmen erfordert, sodass stattdessen Gummirahmen aus Silizium verwendet werden. Dadurch entsteht der wunderbare ebenmäßige Effekt, der dem Architekt vor Augen schwebte, als
er sich für eine Strukturfassade entschied. Und ein weiterer Vorteil
lautete, dass die Kosten niedriger lagen.“
53
DRL Benelux
“Aus einem relativ niedrigen
grauen VredenburgGebäude mit einer schmalen
Fassade wurde ein wahrer
Musikpalast.”
54
Leon Kerkhofs wurde
1960 im niederländischen Meerveldhoven
geboren. Sein Studium
der Architektur begann
er 1978 am Institut für
Technologie in ‘s-Hertogenbosch, bevor er
seine Ausbildung an der
Technischen Universität
in Eindhoven fortsetzte.
Kerkhofs arbeitet seit
1988 als kaufmännischer Manager bei DRL
Benelux. 1997 wurde er
der Geschäftsführer des
Unternehmens, dessen
Miteigentümer er seit
dem Jahr 2000 ist.
www.oskomera.nl
Eine überragende Leistung
Durch die strengen Auflagen zu Lärmreduzierung, Feuerbeständigkeit und Sicherheit sowie die ästhetischen Anforderungen gestaltete sich das Projekt als kompliziert. „Die Fassade
erhält ihre Festigkeit und Stärke durch die dahinter gelegene
Stahlkonstruktion. Dadurch sahen wir uns beim Bau mit ganz
unterschiedlichen Toleranzen konfrontiert“, erklärt Kerkhofs.
“Die maximale Durchbiegung der Vorhangfassade beträgt 3
Millimeter, aber bei der Stahlkonstruktion sind es gut und gerne 10 bis 20 Millimeter. Diesen Unterschied mussten wir bei den
Verbindungen zwischen den Profilen berücksichtigen. Darüber
hinaus erarbeiteten wir einen speziellen Montageplan, sodass
die Belastung der Struktur - ganz besonders bei der Verglasung - allmählich erhöht wurde.“ Als weiterer komplizierender
Faktor bei diesem Mix kam hinzu, dass die neue Südfassade
über der alten Konstruktion gebaut werden musste. „Es war
eine riesige Herausforderung, denn letztendlich mussten wir
Gerüste an der neuen Konstruktion errichten, um die Fassade
installieren zu können.“
“Die Anforderungen zur Feuerbeständigkeit führten
ebenfalls zu besonderen Maßen. Da die Fassadenabschnitte
zwischen 1,80 und 3,60 groß sind, reichte das Brandschutzzertifikat für herkömmliche Vorhangfassaden hier nicht aus. Wir
hatten bereits mit Prüfungen des DRL-Systems angefangen,
bei denen wir die größten verfügbaren Formate für feuerfestes
Glas, also Abmessungen von 2,30 mal 3,80 Meter, verwendeten. TivoliVredenburg ist das erste Projekt, bei dem dieses feuerbeständige DRL-System mit einer Festigkeit bis zu 30 Minuten
eingesetzt wurde.“
Renovierung TivoliVredenburg
Architekten: Architectuurstudio HH, Amsterdam (Projektaufsicht und
Kammermusiksaal), Jo Coenen & CO Architekten (Popsaal), Thijs Asselbergs
architectuurcentrale (Jazzsaal), NL Architects (Cross-over-Saal)
Generalunternehmer: Heijmans Utiliteitsbouw B.V., Rosmalen
Konstrukteur: DRL Benelux B.V., Deurne
Reynaers-Systeme: CW 60-DRL/FP EI30, CS 77
55
3
Das Konzerthaus zeigt sich
am Abend, wenn
es beleuchtet
ist, von seiner
spektakulärsten
Seite
innovationen
3 Enorme Glasflächen Crepain Binst Architecture nv
56
Neu: ERWEITERUNGEN
FÜR CW 50
Das Vorhangfassadensystem CW 50
bietet jetzt neue innovative Lösungen
für nahezu unzählige Möglichkeiten,
selbst bei höherem Glasgewicht und
komplexen Profilverbindungen. Diese
Lösungen sind ein Synonym für überragende und hochwertige Anwendungen
beim Entwurf, die mit diesem bewährten System für Vorhangfassaden zum
Einsatz kommen.
Vielfalt beim Entwurf von Vorhangfassaden
Eine erste Erweiterung des Systems CW 50 umfasst
eine Vielzahl an Profilen, mit deren Hilfe sich zahlreiche Formen bei der Konstruktion verwirklichen
lassen.Durch diese Lösung werden die Profile mit
einer Vielzahl einander überlappender Ebenen
miteinander verbunden. Diese Methode der Überlappung gewährleistet Höchstleistungen bei der
Wasser- und Luftdichtheit.
Architekten verfügen durch diese Erweiterung
somit über eine noch größere kreative Freiheit bei
der Fassadengestaltung; schließlich lassen sich
Glasflächen jetzt auf ganz verschiedene Weise
trennen und verbinden, während sich gleichzeitig
Diagonalen integrieren lassen.
Einfache Montage und schnelle Installation
Eine Fassadenkonstruktion wird durch den Einsatz
des neuen Subsystems CW 50-TT (Träger-Träger)
noch einfacher. Diese Erweiterung gewährleistet, dass sich die Fassade ohne die Verwendung
komplexer Verfahren mit nur einem einzigen Profil
schaffen lässt. Durch die Möglichkeit der Montage
vorab verläuft der Aufbau einer Fassade in Zukunft
schneller und kostengünstiger.
Darüber hinaus ist es mit dem Standardsystem
CW 50 und den Ausführungen CW 50-TT/SC (baulich mit Klemmen) und CW 50-TT/HL (horizontale
Linienführung) kompatibel. Das System CW 50-TT
bietet den gleichen Dämmwert wie die Standardsysteme CW 50 und CW 50-HI (hohe Isolierung) und
ist für die gleichen Höchstbelastungen geeignet.
Größere Elemente und Dreifachverglasung
Durch eine weitere Ergänzung des Systems CW 50
ist es optimal für große Glasscheiben sowie den
Einsatz von Dreifachverglasungen geeignet. Die
maximale Glasdicke reicht bis zu 62 mm und das
System ist durch eine spezielle Glashalterung für
ein Höchstgewicht von 700 kg ausgelegt. Durch
diese Neuheit für das System CW 50 gehören
Sonderlösungen bei besonders großen Glasflächen
ab sofort der Vergangenheit an.
3 B
aumstruktur:
BURO II & ARCHI+I
57
3 B
arcode design:
MA - MURAIL Architectures Guy Murail - Nantes (44)
Beispiele für bauliche Trends:
Entwurf Barcode = Horizontale
Platten mit einzelner vertikaler
Verteilung
Entwurf Baumstruktur = Organische
Verteilung der vertikalen Linien
Sehr große Glasscheiben = Transparente Fassaden für maximale
Nutzung des Tageslichts
3 CW 50-TT
Eigenschaften von CW 50:
• Thermische Isolierung (EN 13947):
Uf-Wert gesenkt auf 0,8 W/m²K
• Akustische Leistung (EN ISO 101402 EN ISO 717-1): RW (C;Ctr) =
33 (-1; -3) dB / 60 (-2; -6) dB
• Luftdichtheit (EN 12153, EN 12152);
AE 1200 (1200 Pa)
• Wasserdichtigkeit (EN 12155,
EN 12154); RE 1200 (1200 Pa)
• Widerstandsfähigkeit bei Windlast,
max. Prüfdruck (EN 12179, EN 13116);
2000 Pa
innovationen
Die atmungsaktive Fassade
CW 86
58
In Gebäuden wie Krankenhäusern,
Büros oder Schulen spielen
Entscheidungen in Bezug auf
den Grundriss, die Infrastruktur,
die Baustoffe, die Gebäudehülle
und das Fassadenkonzept
eine ausschlaggebende Rolle.
Gebäudemanagement, akustische
Leistungen und eine einfache
Wartung sind wesentliche Aspekte
bei der Gestaltung einer Fassade.
Deshalb bietet Reynaers diese
drei Eigenschaften jetzt in einer
atmungsaktiven Fassade an: bei
der CW 86-BR, die Anfang 2015
präsentiert wird.
1 CW 86-BR
CW 86-BR ist eine Erweiterung des bekannten Reynaers-Systems CW
86, das somit das atmungsaktive Fenstersystem XS 50-BR vervollständigt, das in Frankreich bereits auf den Markt gebracht wurde (BR
bedeutet breathable, also atmungsaktiv).
​​CW 86-BR ist eine Fassade mit einer doppelten Schicht, die aus einer
Doppelverglasung an der Innen- und einer Einfachverglasung an der
Außenseite besteht. Die Einfachverglasung lässt sich einfach verkleben
oder mit Glasleisten befestigen; dabei hängt die diesbezügliche Entscheidung in hohem Maße von dem Fassadenentwurf ab.
Keine Kondensation
Der große Vorteil einer atmungsaktiven Fassade besteht natürlich
darin, dass Kondensation verhindert wird. Durch die Verwendung von
Reynaers CW 86-BR wird die relative Luftfeuchtigkeit in dem atmenden
Hohlraum mit der relativen Feuchte außen abgeglichen. Dank dieses
neuen Systems ist es möglich, eine atmungsaktive Fassade als Elementfassade und als geklebte Fassade zu gestalten.
Der atmende Hohlraum bietet Platz für bis zu 35 mm breite Sonnenblenden. Die Motorsteuerung der Sonnenblenden und Fenster bietet
Der groSSe Vorteil einer atmungsaktiven
Fassade besteht natürlich DARIN, dass
Kondensation verhindert wird
einen großen Vorteil bei der Gebäudetechnik. Dadurch entsteht ein
System, das sich für die automatische Regelung des Rauminnenklimas im Gebäude besonders gut eignet, wenn zum Beispiel zusätzliche
Frischluft bzw. mehr oder weniger Sonnenlicht gewünscht wird.
Hygiene und Akustik
CW 86-BR gewährleistet darüber hinaus durch den Aufbau mit zwischen den beiden Glasscheiben integrierten Sonnenblenden einen
geringen Wartungsaufwand und eine überragende Hygiene, weil Funktionsstörungen bei den Sonnenblenden vermieden werden. Darüber
hinaus verbessert die Verwendung unterschiedlicher Glasscheiben die
thermische Isolierung sowie die Akustik; Faktoren also, die gerade für
Krankenhäuser, Schulen und Bürogebäude besonders wichtig sind.
Kondensation
Kondensation tritt auf,
wenn relativ feuchte
Luft in Kontakt mit einer
relativ kalten Oberfläche
kommt. Der Taupunkt bezeichnet das
Gleichgewicht zwischen
diesen beiden Werten.
Ein Beispiel: Luft mit
einer Temperatur von 10
°C und einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 70
% kondensiert an einer
Oberfläche mit einer
Temperatur unter 5 °C.
59
innovationen
Benutzerfreundlicher
Luxus mit einem neuen
Motor und StoSSdämpfer
Dreifachverglasungen werden immer besser, genauso wie der Bedarf an
großformatigen Glasscheiben. Dadurch ist der Lichteinfall in ein Gebäude
möglichst optimal und zudem entsteht der Eindruck, dass innen und außen
ineinander übergehen.
Das bedeutet allerdings auch, dass die Scheiben in Schiebeelementen immer
schwerer werden. Reynaers bietet dafür jetzt eine spezifische Lösung: Einen
neuen Motor, der gewährleistet, dass sich das gesamte Schiebesystem
Hi-Finity sowie die Hebeschiebetürsysteme CP 155-LS 130 automatisch öffnen
und schließen.
60
3 Bitte scannen
Sie den QR code
um ein Video
über die automatische Lösung
des Schiebesystems Hi-Finity
zu sehen.
Motor für Höchstleistungen
Der Motor, der eine sichere und verlässliche Lösung bietet, garantiert einen
optimalen Komfort bei der Verwendung. Darüber hinaus ist er für hohe
Gewichte ausgelegt. So kann der Motor von Hi-Finity eine Glasscheibe mit
einem Gewicht von 700 kg oder sogar noch höhere Gewichte bewältigen,
wenn geeignete Laufrollen verwendet werden. Bei CP 155-LS beträgt das
Höchstgewicht 400 kg und 300 kg bei dem System CP 130-LS.
Unsichtbar eingebaut
Der Motor wurde unsichtbar im Rahmen der Schiebesysteme eingebaut, sodass
sich ein attraktives Gesamtbild präsentiert. Der Benutzer kann das System
entweder mit einem Schalter oder einem sogenannten Hausautomationssystem bedienen.
Der Motor ist
unsichtbar im
Rahmen der
Schiebesysteme
eingebaut
sodass sich ein
attraktives
Gesamtbild
präsentiert.
3 Hi-Finity automatisch öffnende Ecklösung
Neu: Stoßdämpfung oder Bremssystem
Reynaers entwickelte ein spezielles Bremssystem zur Gewährleistung
der Sicherheit, wenn große Schiebeelemente von Hand bedient werden.
Schwere Schiebeelemente, die mit einer höheren Geschwindigkeit
bewegt werden, können gegen Anschläge prallen. Der Stoßdämpfer bzw.
die Bremse erfasst die Geschwindigkeit und bremst die Schiebetür ab,
bevor sie ihre Endposition erreicht, wenn sie mit einer gefährlich hohen
Geschwindigkeit bewegt wird. Bei normaler Geschwindigkeit wird der
Stoßdämpfer bzw. die Bremse nicht aktiviert, sodass sich die Schiebetür
normal schließt.
Wie der Motor wurde auch der Stoßdämpfer sorgfältig in das Schiebesystem integriert, sodass Benutzern ein elegantes, hochwertiges
System zur Verfügung steht.
61
4 V
erborgener
Hi-Finity-Motor
Referenzen
Daniel Schäfer
62
Madrid,
Spanien
Die Luxusappartements für die jungen Spieler des FC Real
Madrid liegen gleich bei ihrem Trainingsinstitut Sports City.
Besondere Blickpunkte sind die beiden verlängerten Prismen,
die gemeinsam genutzte Fläche und Pkw-Stellplätze umfassen,
sowie auch die hellen Wohnungen in den beiden oberen
Stockwerken, die eine Aussicht auf den Park bieten.
Wohnungen für die jungen Spieler des FC Real Madrid
Architekt: Estudio Lamela Arquitectos, Madrid
Generalunternehmer: UTE Residencias Real Madrid, Madrid
Fassadenspezialist/Konstrukteur: Proinller Ingeniería del Vidrio, Madrid
Reynaers-Systeme: CW 50-SC, CS 77
Yves André, Vaumarcus
63
Biel,
Schweiz
Die drei Appartementgebäude, die jeweils fünf Stockwerke
mit Wohnungen umfassen, wurden vor einer eindrucksvollen
Bergkulisse gebaut. Die Fenster der Räume und die großen
Terrassen liegen am Wasser und profitieren somit vom
Licht an der Vorderseite, während sie gleichzeitig einen
Panoramablick auf den See bieten. Die Wohnungen sind mit
nach Minergie zertifizierten Schiebetüren vom Typ 155-LS
nachhaltig ausgeführt.
BeauRivage Appartements
Architekt: Bauzeit Architekten GmbH & Strässler Architektur, Biel
Allgemeiner Bauunternehmer: Strässler Generalbau AG, Biel
Konstrukteur: Hartmann & Co. AG, Biel
Reynaers-Systeme: CP 155-LS Minergie, CS 86-HI, CW 50
Referenzen
64
Traralgon,
Australien
Durch die enormen Fensterflächen sowie die Schiebe- und Falttüren
erhält dieses Haus einen modernen, hellen und transparenten Charakter.
Die Eigentümer entschieden sich für das Falttürsystem CF 77, mit dem
der Wohnbereich innen mit der Außenterrasse verbunden wird. Diese
Türen - ein wahrer Eyecatcher - bieten einen Ausblick auf wunderschöne
Berglandschaften und dienen zudem als thermischer Puffer angesichts
der heißen Sommer und kalten Winter in Australien.
Privates Wohnhaus Nobile
Architekt: AD Robertson & Associates, Traralgon
Generalunternehmer: Waltcon Constructions, Traralgon
Konstrukteur: MSF Thermal Doors & Windows, Morwell
Reynaers-Systeme: ES 50, CP 130, CF 77
Marek HRUBÝ
65
Staré Město,
Tschechische
Republik
Die moderne Architektur des Gebäudes ist für eine Kirche
atypisch, aber dennoch trägt dieses schlossähnliche Gebäude den
Namen Heiliggeist-Kirche. Der Architekt erweiterte die beiden
bestehenden Türme um ein weiteres Gebäude, sodass es Sitzplatz
für 100 Personen bietet. Die unterschiedlichen Formen und
Baustoffe verleihen dieser Kirche ein spielerisches Aussehen.
Heiliggeist-Kirche
Architekt: Ivo Goropevšek, Maribor (SI)
Generalunternehmer:Promont, Uherské Hradiště s.r.o., Uherské Hradiště
Konstrukteur: Alventis, Zlín
Investor:Římskokatolická farnost, Staré Město, Uherské Hradiště
Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CS 77-HI, CS 59Pa
Referenzen
Jean-Marc Péchard
66
Gauchy,
Frankreich
Reynaers installierte das System CF 77 zusammen mit dem System
CS 86-HI in einem großen, modernen Schwimmbad in Frankreich. Zudem
wurden sieben Faltelemente installiert, die sich vollständig öffnen lassen,
um einen Zugang ins Freie zu ermöglichen. Als zusätzliche Beleuchtung
verfügt das Gebäude über große, außergewöhnliche Glaskuppeln, die
miteinander verbunden sind und sich über dem Bad erheben.
Schwimmbad
Architekt: Gruet Ingenierie, Serres Castet
Generalunternehmer: Communauté d'Agglomération de Saint-Quentin
Konstrukteur:Espace Aluminium Du Vermandois, Saint Quentin
Reynaers-Systeme: CF 77, CS 86-HI
Arthur Bagen
67
Eindhoven,
Niederlande
Dieses wunderschöne historische Gebäude ist ein Teil des ehemaligen
Industriekomplexes von Philips im Eindhovener Stadtteil Strijp S, der zurzeit in ein lebendiges neues Stadtviertel umgestaltet wird. Diederendirrix
architects kombinierte die Verwendungszwecke Wohnen, Arbeiten und
Freizeit im Gebäude Anton (nach Anton Philips, dem Mitbegründer des
Technologiekonzerns, benannt).
Gebäude Anton in Strijp S
Leitender Architekt: diederendirrix architects, Eindhoven
Ausführender Architekt: V-Architekten BV, Sittard
Generalunternehmer: Stam + de Koning Bouw, Eindhoven
Konstrukteur: Rutolux Groesbeek BV, Groesbeek
Reynaers-Systeme: CS 38-SL, CF 77
Referenzen
Luc Roymans
68
Geel,
Belgien
Dieses dynamische zweigeschossige Haus präsentiert sich mit einer
Vielfalt verwendeter Farben und Materialien. Während das Erdgeschoss
völlig offen und transparent gehalten wurde, zeichnen sich die in
perfekter Symmetrie eingeteilten Räume im Obergeschoss durch eine
größere Privatsphäre aus. Durch farbliche Akzente erhält jeder Raum
seine eigene Identität.
Privates Wohnhaus
Architekt: Bart Coenen, Antwerpen
Konstrukteur: Moors NV, Houthalen-Helchteren
Reynaers-Systeme: CP 155-LS, CS 77
Hines Polska Sp. z o.o.
69
Danzig,
Polen
Neptun befindet sich in einem der attraktivsten Gewerbegebiete
von Danzig. Das mehr als 15.300 Quadratmeter große Bürogebäude
wird durch eine vollverglaste Fassade geprägt, die sowohl für eine
herrliche Aussicht als auch viel Tageslicht im Gebäude sorgt. Das
Bauwerk verfügt über 19 Stockwerke, 160 unterirdische Parkplätze
und wurde mit dem BREEAM-Zertifikat „Sehr gut“ ausgezeichnet.
BürogebäudeNeptun
Architekt: Aedas CE Sp. z o.o., Warschau
Generalunternehmer: Budimex SA, Warschau
Konstrukteur: P.P.H.U. Aluprojekt, Warschau
Reynaers-Systeme: CW 50-HI, CW 50-FP, CS 86-HI
Referenzen
Sofia,
Bulgarien
Sofstok
Architekt: Ivo Petrov Architekten, Sofia
Reynaers-Systeme: CW 50, CW 50-SC, CS 77
Tsvetan Petrov
Büroräume, eine Tankstelle,
Geschäfte, ein Restaurant, Lagerflächen sowie ein Fitnesscenter, all
das kommt in diesem modernen
Bauwerk mit seinem abgeschrägten
Prisma zusammen. Das Bauvolumen
des Bürogebäudes mit der Glasfassade aus geometrischen Formen
zeigt sich in einem großen Kontrast
zu den soliden Volumen der Geschäfte und der Tankstelle.
70
San Donà di Piave,
Italien
Cinquecentro Apartments
Architekt: Ank Studio, San Donà di Piave
Generalunternehmer:AW S.R.L., San Donà di Piave
Konstrukteur: Carollo Serramenti s.n.c., Zero Branco
Reynaers-Systeme: CS 86-HI/HV, CP 155-LS
Minergie
Luca Casonato
Modernste Bautechnologien und
überragende Energiekonzepte kamenbei diesen hellen Appartements
zum Einsatz, deren Vorderseite sich
der Form der Straße anpasst.
Das Minergie-System CP 155-LS
von Reynaers ermöglicht durch die
großen Schiebetüren eine nahtlose
Verbindung der Wohnräume mit den
großen Terrassen.
Kairo,
Ägypten
Hazem Maher Tower
Architekt: Archilab, Kairo
Investor: Dr. Hazem Maher, Kairo
Generalunternehmer: EG Contractors
Konstrukteur: Wajhat A.A.P., Kairo
Reynaers-System: CW 50-HL, CW 59Pa, CP 50Pa
Waleed Al Abbas
Der segmentierte Fassadenentwurf
dieses 11-geschossigen Gebäudes für
die gewerbliche Nutzung und Büroflächen wurde mit dem horizontalen
Auskleidungssystem CW 50 sowie
Verbundplatten ausgeführt.
Die besondere Form des Bauwerks
sowie die Verwendung vieler verschiedener Fassadenmaterialien verleihen
diesem Gebäude sein prägnantes
Aussehen.
71
Sankt Petersburg,
Russland
Ein besonders exklusives und schlichtweg perfekt eingerichtetes Restaurant,
Il Lago dei Cigni (Schwanensee auf
Italienisch) befindet sich im historischen
Zentrum der Insel Krestovsky an der
Küste des Sees Lebiazhi. Die vom Boden
bis zur Decke reichenden Fenster im
Restaurant bieten einen Panoramablick
auf das Wasser und die Fassade, deren
gebogenes Glas speziell in Italien hergestellt wurde, bildet einen vier Meter
hohen Halbkreis.
Il Lago dei Cigni Restaurant
Architekt: Hirsch Bedner Associates, Moskau
Generalunternehmer: BaltStroy, Sankt Petersburg
Konstrukteur: Comfort Group, St. Petersburg
Reynaers-Systeme: CW 50-SC Slim Line, CW 50-SC
#16
IN DIESER
AUSGABE
REPORT #16
Oude Liersebaan 266 · 2570 Duffel · Belgium
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
www.reynaers.be · [email protected]
Frühling 2015
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
Architektur-Magazin
von Reynaers Aluminium
STADTBERICHT
istanbul
PROJEKT
LAS PALMERAS
Zeitgemäße
Klarheit
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · 45968 Gladbeck
t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010
www.reynaers.de · [email protected]
Thomas Carr College
Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · 8500 Frauenfeld
t +41 52 725 05 30 · f +41 52 725 05 35
www.reynaers.ch · [email protected]
ÖSTERREICH - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Industriezentrum NÖ-Süd · Straße 7 - Objekt 58/B7 · 2355 Wiener Neudorf
t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13
www.reynaers.at · [email protected]
Dynamische Architektur
„Das Gebäude
drückt die
Bestrebungen
der Schule für
die Zukunft aus“
serbia - REYNAERS ALUMINIUM SERBIA
Milutina Milankovića 27 · 11000 Beograd
t + 381 11 713 2177 · f + 381 11 713 2193
www.reynaers.com · [email protected]
TOGETHER FOR BETTER
REPORT
Herunterladen