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Das Stue in Berlin
Wohnzimmeratmoshäre mitten in Berlin
Das Angebot an 5-Sterne-Hotels in Berlin ist groß, der Markt umkämpft. Allein mit Luxus und
vielfältigen Serviceangeboten gewinnen die Betreiber hier keine Kunden. Individualität ist also
auch in diesem Segment gefragt. Die Eigentümer des Hotels „Das Stue“ haben diesen Aspekt
aufgegriffen und ihn zum zentralen Thema ihres Konzepts gemacht. Zahlreiche Details verweisen auf die Lage und Geschichte des Gebäudes.
„
Stue“ ist dänisch und heißt übersetzt:
Wohnzimmer. Der Name wirft Fragen
auf: Warum trägt ein Hotel mitten in
Berlin einen dänischen Namen? Noch
dazu, wenn das Eigentümerkonsortium
Familien aus Spanien, Andorra und
Panama sind. Es gibt gleich zwei Antworten. Zum einen befindet sich das Hotel
in der ehemaligen dänischen Botschaft,
die Ende der 1930er-Jahre von Johann
Emil Schaudt errichtet wurde – bekannt
vor allem durch seinen Bau des KaDeWe.
Noch offensichtlicher wird die Namensgebung jedoch, wenn man sich das Konzept
des Hotels genauer ansieht. Es soll die
alte Institution der Salons wieder aufleben
lassen, also Rückzugsräume bieten, in denen der gestresste Gast entspannen kann,
Kontakte knüpft und sich amüsiert. Was
sich nun nach konservativer Herrenkultur
anhört, wird dabei ins 21. Jahrhundert
transformiert.
Architektur untermauert
Hotelkonzept
Dafür sorgt neben den vielen „öffentlichen“ Räumen und diversen Kunstgegenständen – unter anderem stellt einer
der Eigner einen Teil der Werke von
renommierten Fotografen wie F.C. Gundlach aus – vor allem die Architektur. In
enger Abstimmung mit der Denkmalpflege sanierte das Potsdamer Büro Axthelm
Architekten zunächst das imposante,
dynamisch geschwungene Gebäude mit
seiner Fassade aus Natursteinplatten.
Herzstück des Altbaus ist die zentrale
vollständig mit Travertin ausgekleidete
Eingangshalle. Hier begrüßt ein Krokodil
mit weit aufgerissenem Maul den Gast
– kein lebendiges natürlich, sondern ein
aus Bronze gegossenes, effektvoll von
Schwungvoll gebogen ist die Straßenfassade der ehemaligen dänischen Botschaft. Hier fällt das neu hinzugefügte Dachgeschoss auf, das sich
allerdings dezent in das Gesamtbild einfügt.
Bildnachweis (alle Bilder): Stephan Falk, Berlin
Das Stue, Berlin
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Der Anbau des Hotels befindet sich zwischen Altbau und Zoo. Die Farbigkeit der Fotobetonfassade ist an die der Natursteinfassade des Bestands angelehnt.
einer Lichtinstallation in Szene gesetzt.
Dieses Kunstwerk ist nicht das einzige
dieser Art im Hotel: Überall verteilt finden
sich Verweise auf den direkt an das Hotel
angrenzenden Berliner Zoo.
Vom Eingangsbereich aus kann der Gast
das Gebäude in seiner gesamten Tiefe
durchblicken und am anderen Ende mit
etwas Glück sogar die Tiere des afrikanischen Geheges ihres Weges ziehen
sehen.
Axthelm Architekten ergänzten den Altbau zudem um ein Sockelgeschoss, aus
dem sich skulptural ein weiteres mehrgeschossiges Bauteil erhebt. Verkleidet ist
der Anbau mit 7 cm starken Fotobetonplatten, deren ornamentales Muster nach
historischem Vorbild entworfen wurde.
Auf der Rückseite des Gebäudes fällt
außerdem das neu hinzugefügte Dachgeschoss des Altbaus auf, das sich durch
seine Materialität vom hier weiß verputzen Bestand absetzt. Für die Gestaltung
• hoher Schallschutz
• steuerbarer Sonnenschutz
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• filigrane und saubere Ansicht
• viele individuelle Farbgebungen
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Passend zum Zoo nebenan finden sich auch im Hotel selbst allerhand
Verweise auf die Tierwelt. Im Foyer begrüßt die Skulptur eines Krokodilkopfes die Gäste.
des Innenraums ist die Designerin Patricia
Urquiola verantwortlich. Sie setzt in den
öffentlichen Bereichen auf eine Mischung
aus Retromöbeln und einer Vielzahl an
individuellen Designelementen.
Im Gegensatz zu den verspielten öffentlichen Bereichen sind die Suiten
edel, aber schlicht gestaltet.
gänzen das Angebot des Stue: Till Harter
ist für den Barbetrieb verantwortlich, im
Susanne-Kaufmann-Spa können die Gäste
entspannen.
Moderne Stahl-Feuer-/
Zeitlose Eleganz trifft ver- Rauchschutztüren sorgen
spielte Elemente
für Sicherheit
Frönt die Spanierin hier noch ihrem Spieltrieb, präsentieren sich die 80 Zimmer
zeitlos elegant. Aufsehenerregend ist dagegen ihr Entwurf für das Fine Dining Restaurant „Cinco“ des Zwei-Sterne-Kochs
Paco Perez. Hier kombiniert Urquiola eine
Vielzahl von Kupferkesseln mit Tom Dixons Hängeleuchte „Copper Shade“ zu einer beeindruckenden Deckeninstallation,
unter der sich die Gäste unter anderem
ein 22-Gänge-Menü schmecken lassen
können. Weitere namhafte Experten er-
Im Stue sorgen die 1- und 2-flügeligen
H3 Türen für den Brandabschluss
zwischen Show-Küchenbereich und
Gast-raum. Durch eine Festverglasung
können Gäste in die Küche hineinsehen,
die Türen sorgen für den reibungslosen
Personendurchgang. Weitere Türen sind
in dem Bereich des Personals bzw. den
Technikräumen verbaut und sorgen dort
für den vorgeschriebenen Brand- und
Rauchschutz.
Die in dem Hotel Stue in Berlin verbauten
Feuerschutztüren aus Stahl sind mit einer
T30 feuerhemmenden Ausstattung sowie rauchdicht ausgeführt. Die in Dünnoder Dickfalzausführung erhältlichen
Türen verfügen über ein 55 bzw. 65 mm
starkes Türblatt mit einer Blechdicke von
1-1,5 mm. Neben der T30 feuerhemmenden und rauchdichten Ausstattung
können die Stahltüren ebenfalls schalldämmend, einbruchhemmend bis RC
4 und auch als Außentür angeboten
werden. Die deshalb so genannten Multifunktionstüren lassen sich in Mauerwerk,
Beton, Porenbetonsteine, Porenbetonplatten und Ständerwände einbauen
und erreichen eine Wärmedämmung mit
einem U-Wert von bis zu 1,9 W/(m²K).
Entscheidender Vorteil ist, dass die Türen
auch mit der werkseitig hinterfüllten
Hörmann DryFix-Zarge eingebaut werden
können. Diese spart die Vermörtelung,
Lederbezogene Wildtiere finden sich in vielen Bereichen des Hotels, zum Beispiel in den mit Büchern des Taschen-Verlags ausgestatteten Bibliotheken auf den großzügigen Treppenpodesten (links) oder auch in der bunt eingerichteten Lounge im Erdgeschoss (rechts).
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1- und 2-flügelige T30-Feuerschutztüren
von Hörmann schützen die einzelnen Bauabschnitte im Brandfall vor Feuer sowie Rauch
und lassen sich dank der Farbvielfalt RAL nach
Wahl in das Farbkonzept des Hotels integrieren.
Die zweiflügelige T30-Feuerschutztür von
Hörmann steht meist offen und würde sich
im Brandfall automatisch schließen.
news
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was den Montagezeitaufwand und das
Verschmutzungsrisiko deutlich reduziert.
Die Hörmann H3 Türen sind auch als
zweiflügelige Variante mit einer Türblattdicke von 55 mm und einem U-Wert von
bis zu 2,0 W/(m²K) erhältlich. Ebenso
wie die ein-flügelige Ausführung lassen
sie sich multifunktional ausstat-ten, die
höchste Sicherheitsausstattung beträgt
RC 3. Die Türen sind unabhängig von
ihrer Ausstattung alle ansichtsgleich zueinander und sorgen somit für eine optisch
harmonische Gesamtansicht. So auch im
Berline Stue, wo Türen mit T30 Ausstattung und Türen mit T30 Ausstattung und
zusätzlich rauchdicht miteinander kombiniert wurden. Serienmäßig werden die
Türen in RAL 9002 Grauweiß geliefert,
sind aber optional in allen RAL Farben
lieferbar und können wie auch im Stue
mit einem Obentürschließer ausgestattet
werden. Optional sind die Türen auch mit
Verglasungen für mehr Transparenz oder
Lichteinfall erhältlich.
ceramic tiles
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Bautafel
Bauherr:
ALAS Immobilien Verwaltungs GmbH & Co. Dritte KG, Berlin
Entwurf:
Axthelm Architekten, Potsdam
Tragwerksplanung:
Hartwich/Mertens/INGENIEURE. Berlin
www.rako.eu
titelthema
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Campus der Forsthochschule Rottenburg
Nachhaltig Bauen mit Raummodulen
Qualität, Termin und Kosten……sind nur drei Vorteile der Bauweise mit Raummodulen. Auch
bei der Realisierung eines neuen Lehrgebäudes auf dem Campus der Forsthochschule Rottenburg entschied sich der Bauherr, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, bewusst für die
hochwertige Systembauweise. Denn noch ein weiterer wichtiger Aspekt verdient Beachtung,
wenn es um zeitgemäße Architekturlösungen geht: Auch in puncto Nachhaltigkeit kann der
Modulbau punkten.
E
in passgenaues Gebäude für die
Lehre – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Bereits zum vierten Mal in
Folge wurde die Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg von der Deutschen UNESCO-Kommission als Projekt
der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ ausgezeichnet. Damit wird
die Bildungseinrichtung wiederholt für
ihr hohes und über die Jahre konstantes
Engagement in Sachen Nachhaltigkeit
geehrt.
Dass die Forsthochschule Rottenburg
seit Mai 2013 einen zweigeschossigen
Neubau aus ALHO-Raumodulen auf dem
Campus am Schadenweilerhof als Hörsaal- und Seminargebäude nutzt, passt
in das lückenlose Bild dieser ressourcenbewussten Haltung. Mit dem Ziel, die
Umweltwirkung von Gebäuden über ihre
gesamte Lebensdauer möglichst gering
zu halten, leistet der Modulbau einen
wertvollen Beitrag bei der Errichtung intelligenter Bauten mit hoher Umweltfreundlichkeit. Effektive Vorfertigung, saubere
und leise Montage sowie flexible Strukturen tragen dazu bei. Dass die Gebäude
auch nach Jahren an einen anderen Ort
versetzt werden können oder – im Falle
eines Rückbaus – der Hauptwerkstoff
Stahl zu 100 Prozent recyclingfähig ist,
stärkt den Nachhaltigkeitsaspekt noch
zusätzlich.
Optimale Lern- und Arbeitsbedingungen in ansprechender Architektur
Der neue, schlanke Gebäuderiegel fügt
sich mit seinem extensiv begrünten
Flachdach und der Außenverkleidung aus
Lärchenholz sehr harmonisch in die umgebende Landschaft ein und behauptet
sich gleichzeitig selbstbewusst neben
den historischen Bestandsgebäuden und
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titelthema
einem Laborgebäude aus dem Jahre
2011. Auf 2.052 Quadratmetern Grundfläche wird ausreichend Platz für zwei
zusätzliche Studiengänge geschaffen.
Diverse Büroräume, sieben Seminar- und
Hörsaalräume, ein Labor für Geoinformationssysteme (GIS), GIS- und EDV- Räume
und eine Bibliothek wurden in einem klar
gegliederten Grundriss funktional und
übersichtlich angeordnet. Großzügige
Fensterflächen, eine gläserne Pfosten
Riegel-Fassade im Eingangsbereich, die
Holzverkleidung und das Gründach verleihen dem Gebäude ein attraktives Erscheinungsbild und stellen zugleich die formale
Verbindung zu den Studieninhalten der
Hochschule her. Gegen Osten springt das
Erdgeschoss auf beiden Gebäudelängsseiten gegenüber dem Obergeschoss
um zwei Meter zurück. Dies markiert auf
einfache Art optisch den Eingang und
schafft gleichzeitig einen geschützten,
frei auskragenden „Arkadengang“ – eine
gestalterische Besonderheit, die mit der
Systembauweise problemlos und zudem
wirtschaftlich umzusetzen war, da die
in sich statisch stabilen Module auch
versetzt platziert werden können.
Im Innern ist das Gebäude lichtdurchflutet und mit freundlich hellen Wand- und
Bodenflächen ausgestattet. Die massive
Betontreppe und die Aufzugsanlage befinden sich an zentraler Stelle im barrierefreien Gebäude. Im Erdgeschoss schließt
sich die 150 Quadratmeter große und mit
Eicheparkettboden wohnlich gestaltete
Bibliothek an. Mit ihrer vollautomatisierten
Registrierung bietet sie den Nutzern ein
hochmodernes Ausleihsystem. Die Seminarräume und Hörsäle im Obergeschoss
können zum Teil über mobile Trennwände
zu größeren Einheiten zusammengeschaltet werden.
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chweis (alle Bilder):
Holding
GmbH,
Fotograf M. Lässig, Köln
Auch im Inneren präsentiert sich der Neubau des Lehrgebäudes der Forsthochschule Rottenburg hell und modern.
Steigende Studentenzahlen fordern neues
Lehrgebäude in Rekordbauzeit
Zwischen der Baugenehmigung und
der Fertigstellung des Seminar- und
Hörsaalgebäudes lagen gerade einmal
15 Wochen. 32 Stahl-Module wurden
auf die Baustelle transportiert und dort
in nur vier Tagen montiert. Eine Rekord-
bauzeit, die angesichts der steigenden
Studentenzahlen und dem gleichzeitigen
Mangel an Lehrräumen keine Überschreitung duldete, wie Waldemar Ripberger,
Abteilungsleiter Gebäudemanagement
beim Bauherrn Vermögen und Bau
Baden-Württemberg erklärt: „Um den mit
den doppelten Abiturjahrgängen einhergehenden Bedarf an Studienplätzen abzudecken, wurde von der Landesregierung
Baden-Württemberg beschlossen, weitere
Bachelor-Studiengänge in Rottenburg
einzurichten. Dieser zusätzliche Raum-
titelthema
Stahlrahmenstruktur werden die Elemente in der ALHO-Raummodulfabrik zu
fertigen Raumzellen ausgebaut. Spätere
Sanitärräume beispielsweise sind bereits
fertig gefliest, Waschbecken und WCs
vorinstalliert und auch die hochwärmegedämmten Fenster sind bereits eingebaut.
Ausreichend abgedichtet konnten die
Module witterungsunabhängig und auch
bei Minus-Temperaturen und Niederschlag montiert werden. Der parallel
laufende Hochschulbetrieb wurde durch
die Bauarbeiten so gut wie nicht gestört.
So ist das Bauen mit Raumodulen auch
dahingehend umweltschonend, dass
weder Lärm noch Schmutzbelästigung
bei der Montage vor Ort auftreten.
Der Eicheparkettboden wie auch die Fassadenholzverkleidung des Außenbereiches stellen
formal eine Verbindung zu den Studieninhalten der Hochschule her.
bedarf musste von der Hochschule in
Zusammenarbeit mit dem Amt Tübingen
kurzfristig bereitgestellt werden. Die
Modulbauweise bot sich mit dem klaren
Vorteil einer sehr kurzen Ausführungszeit
als Realisierungsform bestens an. ALHO
hat das so dringend benötigte Gebäude
entsprechend des vorgegebenen Raumprogramms geplant, erstellt und fristgerecht übergeben. Unsere Erwartungen
hinsichtlich Qualität, Terminierung und
einem guten Preis-Leistungsverhältnis
wurden dabei voll erfüllt.“
Qualität und Effizienz –
auf Dauernutzung
ausgerichtet
Die stets gleichbleibende Qualität der
ALHO-Raummodule und die schnelle
Bauzeit vor Ort werden durch den sehr
hohen Vorfertigungsgrad der Einzelelemente erreicht, der – je nach Nutzung
der Module – bis zu 90 Prozent betragen
kann. Bestehend aus einer freitragenden
Eine Unterschreitung der EnEV 2009
um 30 Prozent und ein behagliches
Raumklima wurden unter anderem durch
die hocheffiziente Wärmedämmung und
die weitestgehend wärmebrückenfreie
Konstruktion der Modulgebäude erreicht.
Auch die gute Schalldämmung erhöht
den Komfort gerade in einem Gebäude
für die Lehre. Eine flexible Anpassung der
Raumsituation an den aktuellen Bedarf
dank nichttragender Innenwände und die
Möglichkeit einer späteren Umnutzung
gewährleisten eine maximale Flächeneffizienz. Aus diesem Grund soll der zuerst
nur als mittelfristige Anmietungsvariante
gedachte Hochschulbau nun doch als
dauerhaft genutztes Gebäude auf dem
Hochschulgelände verbleiben. Gegen den
vorgesehenen Rückbau spricht außerdem
schon jetzt das Feedback der Nutzer:
„Sowohl die Studierenden als auch der
Lehrkörper der Hochschule Rottenburg
haben das neue Gebäude begeistert in
Besitz genommen“, fasst Waldemar Ripberger den Erfolg in Rottenburg in einem
Satz zusammen.
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objekte
Neues Krankenhaus Gütersloh
Krankenhausplanung: Was bei
Tür und Tor zu beachten ist
Sperrige Betten, hektisches Personal, mühsam gehen­de Patienten: Krankenhausflure müssen
viel Platz bie­ten, die Durchgänge zuverlässig und automatisch öff­nen. Nicht-öffentliche Zonen
fordern andere Eigen­schaften von Türen, z. B. Zugangsschutz oder beson­ders hygienische
Lösungen für die Küche. Bei vielen Durchgängen kommt Brand- und Rauchschutz hinzu. Ein
Beispiel ist das neue Bettenhaus des Klinikums in Gütersloh.
E
in Krankenhaus ist ein ideales
Beispiel für die breite Ein­satz-Palette
moderner Türen-Technik. Das zeigt
das neue „Bettenhaus Süd“ des Klinikums
Gütersloh. „Bei einigen Türen haben wir
z.B. den neuen Pushbar eingesetzt – als
Platz sparende Alternative zu Stangengriffen“, weiß Peter Bergmann, technischer
Berater von Teckentrup (Verl) und für die
Türen im Neubau verantwortlich.
men mit hoher Brandlast ist der zuverläs­
sige Feuerschutz ein Muss. Zusätzlich
wurden für den alltäglichen Gebrauch
Feststellanlagen eingesetzt. Diese halten
die Türen durch Haftmagnete auf und
sorgen im Brandfall für die automatische
Schließung.
Türen zu Mitarbeiter-Bereichen sind
besonders gesichert. Die anspruchvollste
Lösung ist dort zu finden, wo der Per­
sonal-Trakt auch Fluchtweg ist: Hier darf
im Normalfall kein Unbefugter hinein, bei
einer Katastrophe muss der Durchgang
aber jedem sofort möglich sein. Zum Beispiel die Verbindung vom Treppenhaus
in die Zentralküche. „Hier setzen wir eine
Zugangskontrolle mit dem FluchtwegTerminal ein“, sagt Bergmann. „Scharf“
ist die Tür ver­schlossen und nur durch
Der nicht mehr zeitgemäße Altbau wurde
jetzt durch ein neues viergeschossiges
Bettenhaus ersetzt. Es schließt sich an
den bestehenden Gebäudekomplex an.
Die Bau­zeit betrug zwei Jahre, die Kosten
beliefen sich auf rund 22 Millionen Euro.
Die Obergeschosse bieten Platz für
jeweils 42 Betten. Patienten, Besucher,
Ärzte und Personal finden helle und
freundliche Aufenthalts- und Funktionsräume vor. Öffentli­che und nichtöffentliche Verkehrswege verlaufen
vonein­ander getrennt. Das Erdgeschoss
beherbergt u.a. die Zentralküche mit einer
Kapazität von 2.600 Essen pro Mahlzeit.
Sie beliefert auch externe Empfänger.
In dem komplexen Bau wurde eine
breite Vielfalt an Funk­tionstüren eingesetzt: Rund 140 Rohrprofil- und Stahl­
blechtüren, außerdem konventionelle
Zimmertüren und zwei Sektionaltore. Der
Auftragswert für die Metall-Bau­elemente
beträgt rund 450.000 Euro
Von Tür zu Tür:
Ein Rundgang
Im Keller befinden sich die Archiv- und
Technikräume. Hier stand Funktionalität an erster Stelle. Deshalb wurden
die Türen hier nicht zusätzlich lackiert,
sondern die Grundie­rung des Herstellers
beibehalten. T 30-Feuerschutztüren aus
Stahl sichern die Räume im Brandfall und
sind zusätz­lich rauchdicht. An der Technik
wurde also nicht gespart: Gerade bei Räu-
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Das neue Bettenhaus des Gütersloher Klinikums: Moderne Architektur mit weißer Putzfassade,
verglasten Fassaden­abschnitten und verklinkerten Gebäudeteilen.
Bildnachweis (alle Bilder): Teckentrup
objekte
Hell und lichtdurchflutet: Viel Glas kennzeichnen die Aufent­haltsräume.
Sie sind in jedem Stockwerk zu finden.
Schlüssel oder Chipkarte zu ent­sperren.
Im Notfall kann eine Scheibe am Terminal
einge­schlagen werden, die Scharfstellung
unterbrochen und die Tür geöffnet werden, das löst jedoch auch sofort Alarm
aus.
In den Hauptfluren des Neubaus wurden
in erster Linie Rauchschutztüren verarbeitet. „Patienten und Personal erhalten
im Ernstfall den notwendigen Schutz.
Optisch fügen sich die filigranen Rohrprofiltüren harmonisch in den Bau ein“,
versichert Architekt Beckmann. Sensoren
an der Flurdecke erkennen Bewegungen
vor der Tür und geben das Signal zum
automatischen Öffnen. Weitere Radarmel­
der an den Türflügeln überwachen während des Öffnungs- und Schließvorganges
den Schwenkbereich. „Sollte jemand
genau im Türbereich stürzen und sich
nicht mehr bewegen, erkennen sie das
Hindernis und die Tür stoppt.“
Feuerhemmende und rauchdichte Tür zum Pumpenraum im Untergeschoss.
Pushbars: Platz
gespart, Verhaken
ausgeschlossen
Im Panikfall müssen Türen leicht zu öffnen sein. Dazu werden zur Betätigung
spezielle, leichtgängige Bedien­elemente
eingesetzt. Bei vielen Durchgängen setzte Architekt Beckmann auf die neuen
Pushbars. Diese erstrecken sich über die
gesamte Türbreite, stehen aber im Gegensatz zu Stangengriffen rund ein Drittel
weniger in den Raum. „Diese Technik ist
bereits nach der aktuellen EN 1125 für
Fluchtwege zugelassen“, sagt Peter Bergmann. So bleibt im Flur mehr lichte Breite
und durch die Bauform kann sich auch
nichts am „Türdrücker“ verhaken.
Bei den Rauchschutztüren kamen absenkbare Boden­dichtung zum Einsatz: Diese
senken sich nur, wenn der Flügel geschlossen ist. Dadurch schleifen sie nicht,
wenn der Flügel schwenkt – Verschleiß ist
so kein Thema.
Die großflächig verglasten Aufenthaltsräume sind licht­durchflutet und strahlen eine
angenehme Atmosphäre aus. Hier wählte
Norbert Beckmann Ganzglas-Elemente
mit schmalen Profilen. Die Türen wurden
in die Verglasungs­wände integriert.
An der Anlieferungszone der Zentralküche sorgen Sektio­naltore für reibungslosen Ablauf. Beim Öffnen gleiten sie
vollständig unter die Raumdecke. Weil
die Tore nicht nach vorne schwenken,
kann auch der Raum direkt vor dem
Tor genutzt werden. In Gütersloh wurde
eine ungewöhnlich schmale Variante
(Breite 1.67 cm) eingebaut, bei denen
Lichtbänder das Tageslicht in den Raum
lassen.
Bautafel
Bauherr:
Städt. Kliniken Gütersloh
Architekt:
Arbeitsgemeinschaft Plischke Beckmann (Aachen/
Gütersloh)
Kosten:
ca. 22. Mio Euro (Türen und Tore: ca 450.000 Euro)
Zutritt für Unbefugte verboten – aber Fluchtweg: Diese Tür ist mit
einem Fluchtweg-Terminal gesichert, das nur mit einem Schlüssel das
Öffnen gestattet. Im Notfall lässt sich die alarm­gesicherte Tür durch
Einschlagen des Schutzkastens öffnen.
Bauzeit: ca. 2 Jahre
Türen und Tore ca. 140 Türen, 2 Sektionaltore
(Lieferant: Teckentrup GmbH, Verl)
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