Das Sportlerherz und dessen Folgen

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Das Sportlerherz und dessen Folgen
Leistungssport und Medizin sind eigentlich Gegensätze! Wie man seine Grenzen erkennt
und nicht nur der übertriebenen Leistung nachläuft. Das Herz, ein Organ, das Angst macht,
auf das man sich verlassen können muss, das immer und stetig funktionieren muss und häufig Überbelastungen ausgesetzt wird. Kann das Herz seinen Aufgaben heute überhaupt noch
nachkommen? Herz, Angst und Erfolge sowie Misserfolgen liegen sehr dicht beieinander.
Wie gefährlich kann eine Erkrankung des Herzens wirklich sein? Was rate ich meinen Patienten? Wann muss ich an die Klinik abgeben? Gibt es Alternativen im biologischen Bereich?
Leistungssport
Unter Leistungssport versteht man das intensive Ausüben eines Sports mit dem Ziel, im
Wettkampf eine hohe Leistung zu erzielen. Der Leistungssport unterscheidet sich vom Breitensport insbesondere durch den wesentlich höheren Zeitaufwand (in der Regel tägliches
Training) sowie die Fokussierung auf den sportlichen Erfolg. Umgangssprachlich wird der
Begriff Leistungssport oft mit Hochleistungssport (auch Spitzensport) gleichgesetzt. Die Ausübung des Hochleistungssports erfolgt in der Regel in einem von nationalen und internationalen Sportverbänden organisierten und strukturierten Wettkampfsystem. An der Spitze dieses Wettkampfsystems stehen Weltmeisterschaften und Weltcup-Serien sowie in vielen
Sportarten die Olympischen Spiele.
Es gibt im Leistungssport einige wichtige Punkte, die bei allen Sportarten gleich sind und
durch alle Altersklassen hindurch beachtet werden müssen. Diese stellen gewissermaßen
die „Grundpfeiler“ dar und sind normalerweise unabdingbar, wenn ein optimaler Trainingseffekt erreicht werden soll:
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Die Ernährung sollte entsprechend dem absolvierten Training gestaltet sowie grundsätzlich ausgewogen und nährstoffreich sein. Je nach Trainingsziel: Aufbau von Muskulatur, Superkompensation, unmittelbare Wettkampfvorbereitung usw. kann die Zusammensetzung variiert werden daher können auch keine allgemeingültigen Anteile
beispielsweise von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten angegeben werden.
Regelmäßiges und häufiges Training, das etwa 5-14 Einheiten pro Woche umfasst
und bei den meisten Sportarten von einem Trainer geplant und überwacht wird, ist
unabdingbar.
Regelmäßige Trainingskontrollen in Form von (standardisierten) Leistungstests oder
Testwettkämpfen ermöglichen eine Überprüfung der Wirksamkeit und Effizienz des
Trainings.
Körperliche und auch seelische Entwicklungsschäden sind bekannte Risiken, wenn Kinder
zu früh in den Leistungssport einsteigen.
Obwohl Sport, einschließlich Leistungssport, als gesundheitsfördernd gilt, können bei Missachtung verschiedener Faktoren Probleme auftreten, die sich unter Umständen erst nach
Karriereende bemerkbar machen:
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Durch Übertraining kann die Leistungsfähigkeit sinken.
Durch falsche Technik oder Bewegungsabläufe können Gelenke, Sehnen oder Muskeln Schaden nehmen (z. B. Tennisarm).
Unausgewogene (d. h. nicht an das Training angepasste) Ernährung kann zum Beispiel zu einem Mangel an Mineralstoffen (z. B. Eisenmangel) führen.
Besonders im Leistungssport ist es wegen der genannten Risiken wichtig, dass das Training,
so weit wie möglich, von einem gut ausgebildeten Trainer überwacht und kontrolliert wird. Zu
den essentiellen Ausbildungsinhalten gehören unter anderem:
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Kenntnis der geeigneten Trainingsmittel
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Kenntnis der wichtigsten sportwissenschaftlichen Erkenntnisse über die richtige Dosierung und Planung des Trainings
genaue Kenntnis der Bewegungsabläufe und häufiger Fehler im Bewegungsablauf
Kenntnis des systematischen Aufbaus des Trainings, um diese auszuschließen
Grundkenntnisse der Ernährungslehre
Kenntnisse altersbedingter Einschränkungen
Die Sportpsychologie versucht menschliches Verhalten, Handeln und Erleben von Personen
im Praxisfeld Sport zu erfassen sowie den künftigen Verlauf vorherzusagen und in ethisch
vertretbarer Weise zu beeinflussen. Besonders Spitzenathleten sehen sich vor großen Wettkämpfen einem enormen psychischen Druck ausgesetzt, so dass sie meistens auch sportpsychologisch betreut werden.
Athletenherz
Als Athletenherz oder Sportlerherz bezeichnet man in der Sportmedizin eine Vergrößerung
des Herzens, maximal Verdoppelung, durch extremes körperliches Training wie beim Leistungssport oder insbesondere beim Ausdauersport.
Intensives körperliches Training führt zu einer Vermehrung der Muskelmasse (Muskelaufbau). Dies gilt nicht nur für die Skelettmuskulatur, sondern auch für den Herzmuskel. Diese
Hypertrophie des Herzmuskels gilt als angemessene physiologische Antwort auf eine vermehrte Belastung. Die durch Sport herbeigeführte Herzvergrößerung bildet für den Sportler
momentan nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen noch kein Gesundheitsrisiko.
Dauer und Art des körperlichen Trainings beeinflussen das Ausmaß der Veränderungen von
Herzgröße und -struktur. Kurzzeittraining vermag zwar noch nicht die Größe des Herzens zu
beeinflussen, wohl aber den maximalen Sauerstoffverbrauch und die submaximale Herzfrequenz zu verbessern. Langzeittraining hingegen erzeugt eine Vergrößerung der linken Herzkammer, die sich nach Beendigung des Trainings ohne jegliche schädlichen Auswirkungen
vollständig zurückbildet. Spezielle Arten des Trainings determinieren zwar die strukturellen
Veränderungen des Herzmuskels, aber das Ausmaß der Reaktion auf Training variiert individuell beträchtlich.
Dynamisch trainierende Sportler entwickeln eine exzentrische Herzmuskelhypertrophie. Die
Wanddicken steigen ebenso wie das enddiastolische Volumen gering an, wodurch das Verhältnis von Volumen und Wanddicke der linken Herzkammer normal bleibt. Bei diesen Sportlern findet man außerdem häufiger mehrfache Herzklappeninsuffizienzen gleichzeitig, wahrscheinlich durch eine Dehnung der Ringe der AV-Klappen.
Im Gegensatz dazu bekommen Sportler mit einem isometrischen, also statischen Training
eine konzentrische Herzmuskelhypertrophie, also eine gleichmäßige Wandverdickung aller
Herzmuskelabschnitte der linken Herzkammer.
Bei der konzentrischen Hypertrophie tritt keine Veränderung der Dehnbarkeit (Compliance)
der linken Herzkammer auf, anders aber bei Sportlern, die anabole Steroide einnehmen. In
Studien konnte gezeigt werden, dass diese Dopingsubstanzen die normale physiologische
Hypertrophie verändern und zu einer pathologischen "Versteifung" des Herzmuskels führen
[5] [6]. Diese Verminderung der Dehnbarkeit (Compliance) der linken Herzkammer kann eine
Vorstufe einer diastolischen Herzinsuffizienz darstellen.
Es gibt keine Hinweise, dass körperliches Training ein normales Herz schädigen kann. Ganz
im Gegenteil führt Training zu einer verbesserten funktionellen Leistungsfähigkeit des Herzens mit größerem Schlagvolumen und Herzzeitvolumen. Darüber hinaus ist eine Verminderung der Sympathikusaktivität und vor allem eine Aktivierung des parasympathischen Nervensystems zu beobachten.
Oft ist es schwierig, physiologische Anpassungsvorgänge bei Sportlern von Veränderungen
mit Krankheitswert zu unterscheiden, die bei Sportlern genauso häufig wie in der Normalbevölkerung vorkommen. Hierzu dienen die einfache körperliche Untersuchung und ergänzende apparative Untersuchungsmethoden. Bei der körperlichen Untersuchung von Leistungssportlern fällt eine Ruhebradykardie durch erhöhten Vagotonus und eine besonders ausgeprägte respiratorische Herzfrequenzvariation auf. Solange keine Beschwerden damit verbunden sind, können selbst so niedrige Herzfrequenzen wie 30 bis 40 Schläge pro Minute
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toleriert werden. Auffällig sind außerdem ein etwas verlagerter Herzspitzenstoß, ein dritter
und vierter Herzton (besonders im Liegen), sowie systolische Herzgeräusche - alles normal
bei Leistungssportlern.
Sport und Herzerkrankung
Auch beim Sportler kommen vorbestehende Herzerkrankungen wie in der Durchschnittsbevölkerung vor. Auch bei leichteren Erkrankungen des Herzens kann es unter Wettkampfbedingungen zu schweren Zwischenfällen kommen.
In sehr seltenen Fällen gibt es bei ausgeprägten Risikofaktoren wie starker Nikotinabusus,
schwerer Fettstoffwechselstörung und v.a. entsprechender Vorgeschichte bei Familienangehörigen die koronare Herzkrankheit auch bei jüngeren Sportlern. Angina pectoris, Herzinfarkt
und plötzlicher Herztod sind mögliche Folgen.
Ohne warnende Symptome tritt der plötzliche Herztod bei der hypertrophen Kardiomyopathie
auf. Sie ist eine angeborene Erkrankung. Bei auffälligen EKG-Befunden, vorzeitigen unerwarteten und unklaren Todesfällen in der Familie und Synkopen muss nach dieser Erkrankung geforscht werden. Von dieser Erkrankung betroffenen Menschen dürfen keinen Leistungssport mehr ausüben.
Als wesentlich gefährlicher, aber in Mitteleuropa seltener, gilt die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie, eine angeborene Erkrankung, in deren Verlauf es zu einer fettigen
Umbildung v.a. der rechten Herzkammer kommt, und die bei Sport tödliche Herzrhythmusstörungen hervorrufen kann. Leistungssportler mit Beinaheherztod müssen abtrainieren und
bekommen einen Rhythmuswächter implantiert.
Nach fieberhaften banalen Infekten kann es zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Bei
körperlicher Belastung können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten. Eine
Folgeerkrankung stellt die dilatative Kardiomyopathie dar, die bei körperlicher Anstrengung
tödliche Herzrhythmusstörungen zur Folge haben kann. Deshalb sollte bei Herzrhythmusstörungen unter Belastung und Herzbeschwerden nach Infektionskrankheiten eine längere Trainingspause eingehalten werden.
Angeborene Herzkrankheiten wie Anomalien der Herzkranzgefäße können bei Sportlern kritische Durchblutungsstörungen auslösen. Auch die Aortenstenose ist eine Risikoerkrankung
für Sportler.
Hochgewachsene jugendliche Sportler, häufig Basketballer und Balletttänzer, können ein
latentes Marfan-Syndrom haben und beim Sport eine Aortenruptur erleiden. Bei schlagartig
einsetzenden und heftigen Herzschmerzen darf deshalb keine Zeit verloren werden, bis diese Verdachtsdiagnose notfallmäßig ausgeschlossen oder bestätigt werden kann.
Ionenkanaldefekte, die heute zu den primären Kardiomyopathien gerechnet werden, können
bei körperlicher Belastung zu Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen.
Die Parameter, die einen Bezug zum Herzen haben sind, zum Teil mit den
neuro-vegetativen Parametern identisch. So zähle ich folgende Parameter auch zum Herzen und dessen Erkrankungen:
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CK-gesamt und CK-MB, BNP
LDH und HBDH
GOT, GPT
Cholesterin, HDL-Chol., LDL-Chol., Triglyceride, Homocystein, Lipoprotein (a)
Eisen, Kupfer und der Fe/Cu-Quotienten
Magnesium (Mg), anorganisches Phosphat (PO4), Zink (Zn).
Großes Blutbild, Gerinnung
Die alternative Therapie auch in der Sportmedizin
1. Diätetische Maßnahmen sind immer anratenswert; nur wer hält sich dran? Solange
die Angst groß genug ist vielleicht, dann will man doch wieder leben und am ersten
oder zweiten Herzinfarkt stirbt man doch eigentlich nicht!
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2. Die homöopathische Therapie ist immer sinnvoll, aber leider auch nicht immer hilfreich, da auch hier keine 100% gegeben werden kann. Homöopathika bei Herzerkrankungen sind:
a. Gelsemium D4, D6, D12, D30
b. Naja tripudians D12, D30
c. Lachesis D12, D30
d. Cactus grandifl. D1, D3, D6, D12, D30
e. Phosphorus D12, D30
f. Carbo veget. D12, D30
g. Magnesium carb. D12, D30
h. Scilla maritima D4
i. Apocynum D1, D2
j. Adonis vernalis D4
k. Carduus marianus D2, D3
3. Die Therapie mit Enzymen ist ergänzend immer empfehlenswert und kann als eine
Art Blutverdünnungstherapie gewertet werden; man gibt entsprechend nach Schwere
der Situation und nach Erfahrung folgende Enzympräparate (der Stärke nach geordnet):
a. Unexym (Repha)
b. Phlogenzym (mucos)
c. regacym plus (Syxyl)
d. Therazym (Köhler-Pharma)
4. Die Therapie mit Glykosiden 2. Ordnung:
a. Crataegutt (Schwabe)
b. Strodival® (Medapharm GmbH & Co.KG)
c. strophactiv, homöopathisches g-Strophanthin (D4), frei erhältlich (Magnetactiv GmbH)
5. Die Therapie mit Vitaminen und Spurenelementen kann ebenfalls hilfreich sein. Hier
gilt die Devise: Wer nicht misst, macht Mist! Erst überprüfen, dann verordnen, dann
wieder messen, dann neu verschreiben. Sinnvolle Präparate für das Herz können
sein:
a. Trophicard, Phosetamin, Calcium EAP, Unizink 50 (Köhler-Pharma)
b. Vitamin B1 (Thiamin); es wird aber in aller Regel zu thiaminreicher Kost geraten mit viel Vollkornbrot, Erbsen und Hefeextrakten. Bewährt haben sich Bierhefetabletten,
c. Vitamin E (Tokopherol) Vitamin-E-haltige Präparate gibt in großer Zahl. Beim
Einsatz sollte darauf geachtet werden, dass das Präparat das natürliche D-αTokopherol enthält. Das synthetische D,L-α-Tokopherol weist nur ca. 75 %
der Wirkung des natürlichen Vitamin E auf. Ich empfehle Vitacell 600 (KöhlerPharma),
d. Coenzym Q10. Zur Substitution verordne ich aus Überzeugung, und weil die
Einnahme relativ einfach ist, Cuvital (Köhler-Pharma) mit ein- bis zweimal täglich 1 Kapsel
6. Die Injektionstherapie mit Eigenblut ist häufig gut und ergänzt vor allem die homöopathische orale Therapie; hier gibt man zum Eigenblut folgende Medikamenten:
a. Cactus comp. (Heel)
b. Hepar comp. (Heel), oder hepa-loges (loges)
c. cor-loges (loges)
d. Injectio antiasthmatica (Fides)
e. Cor plus Injectopas (Pascoe)
f. Coronar Homocent (Fides)
g. Carbo comp. (Heel)
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7. Die Sauerstoff- bzw. Ozontherapie hilft dem Körper seine Hausaufgaben zu machen,
zu entschlacken, auszuscheiden, neue Blutgefäße zu bilden, zu regenerieren, die
Leber und die Nieren zu entlasten und neue Energien aufzubauen. Wenn der Patient
allerdings nicht lernt, selber etwas zu tun, sein Leben zu verändern, wieder mal sportlich tätig zu sein, endlich das zu tun, was er schon immer tun wollte, dann wird das
System wieder zusammenbrechen.
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