5811_06_ZuB_4_06_Kern_k1_rv 20.11.2006 17:06 Uhr Seite 36 BETO ZEMENT 36 Autohaus Pappas in Salzburg kadawittfeldarchitektur www.kadawittfeldarchitektur.de Nutzer: Georg Pappas AG Bauherr: RKS Autozubehör und Handels GmbH Realisation: 2004 – 2006 Wettbewerb: 2001, 1. Preis Baukosten: 32.0 Mio. € Baubeginn: 10 / 2004 Bauübergabe: 08 / 2006 Kubatur: 170.564 m3 Grundstücksfläche: 19.500 m2 Bruttogeschossfläche: 41.562 m2 Nutzfläche: 36.600 m2 Standort: 5020 Salzburg Architekt: kadawittfeldarchitektur Projektleiter: Dirk Zweering Projektsteuerung/ÖBA: IPC Salzburg Statik: Herbrich Consult, Salzburg Haustechnik: Techn. Büro Edhofer Orientierungsplanung: Büro Uebele, Stuttgart Das Autohaus liegt an einer städtebaulich markanten Einfahrtsituation der Stadt Salzburg – hier wandelt sich die Peripherie zur Stadt und umgekehrt. Die Wahrnehmung erfolgt ausschließlich über die Bewegung im Auto, das Areal ist allseitig von Verkehrsstraßen umflossen. Ziel der Architekten war es, die Dynamik und Bewegung des Automobils in das Gebäude hineinzuziehen. Der Nutzer kann sich in dem Haus wie auf einer öffentlichen Straße bewegen und die Autowelt erleben. Das Gebäude schichtet die Funktionen Werkstatt und Verkauf übereinander, alle Nutzungen sind direkt mit dem Auto anfahrbar. Fotos: © Gerhard Hagen 5811_06_ZuB_4_06_Kern_k1_rv 20.11.2006 17:06 Uhr Seite 37 ARCHITEKTUR 37 1. Obergeschoss Erdgeschoss Der über der Werkstatt und Lagerebene situierte Verkaufsbereich wird räumlich in den Mittelpunkt des „Autohauses“ gestellt: Das alles überspannende Dach bildet mit den heckflossenähnlichen Seitenflügeln und der befahrbaren Ebene des Showbereiches die räumliche Definition des Gebäudes. Verbindendes Element ist das zentrale Foyer, das die Nutzungseinheiten Service und Verkauf räumlich miteinander verbindet. Der Werkstattkunde parkt gedeckt vor dem Grafiken: © kadawittfeldarchitektur Servicefoyer und wird in der Atmosphäre einer angenehmen Lobby bedient. Die Werkstätten gruppieren sich u-förmig um das Servicefoyer und gewährleisten kurze Wege für das Personal, schnelle Abläufe und die optische Nähe des Kunden zur Werkstätte. Der Neuwagenkunde fährt über eine flach geneigte Rampe auf die Ausstellungsebene, kann sich dort optimal orientieren und unmittelbar zugeordnet parken. Die Showrooms der vier Automarken sind frei 5811_06_ZuB_4_06_Kern_k1_rv 20.11.2006 17:06 Uhr Seite 38 BETO ZEMENT 38 Foto: © kadawittfeldarchitektur Grafik: © kadawittfeldarchitektur begehbar, das Verkaufsfoyer ist mittig zwischen den Ausstellungsbereichen situiert und dient als variable Eventfläche. Hier lädt ein Café sowohl den Neuwagenkunden als auch den Servicekunden zum Verweilen ein. Über eine Rolltreppe sind die beiden Bereiche miteinander verbunden. Der gesamte Komplex der Showrooms wird von einem großen homogenen Dach überspannt, das alle innen und außen liegenden Ausstellungsflächen, die öffentlichen Kundenparkplätze und die Straßen witterungsgeschützt überdeckt. Auf und unterhalb des eingehängten Zwischengeschosses sind die dem Verkauf zugeordneten Büroräume situiert. Oberhalb des Daches geben die Büroräumlichkeiten des zweigeschossigen Büroriegels der Konzernzentrale einen phantastischen Ausblick auf die Alpenkulisse frei. Das Gebäude stellt sich nach außen als räumlich „offene Schachtel“ dar, die über die befahrbare Ebene, die Wandflächen und mit dem alles überspannenden Dach den Ort und dessen Volumen exakt definiert. Von außen bildet das Gebäude eine ruhige Konstante, alle inhaltlichen Variablen wie wechselnde Reklamen, Automobilreihen oder Corporate Identities finden innerhalb der Hüllfläche statt und werden trotz der hohen Transparenz des Gebäudes als sekundäres, das Volumen bespielendes Element wahrgenommen. Foto: © Gerhard Hagen