Kurzinfo Pantherchamäleon lat. furcifer pardalis Das Pantherchamäleon lebt auf der südost-afrikanischen Insel Madagaskar, wo es in seinen verschiedenen Natur- bzw. Lokalformen im Norden und Osten der großen Insel vorkommt. Auf der benachbarten Insel Reunion lebt auch eine kleine Population. Furcifer Pardalis bewohnt Regionen mit feucht-heißem Klima. Die Temperaturen schwanken, je nach Gebiet, von 2632 Grad im Sommer bis 18-25 Grad im Winter. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge wird mit ca. 1000 mm (je nach Region) im Jahr angegeben. Die tagaktiven Reptilien leben auf Büschen, Bäumen und Palmen (meist in einer Höhe von 2-5 Metern). Sogar bis zu einer Höhe von 1000m haben sich einige Populationen in Hochgebirgsregenwäldern angesiedelt. Aufgrund der massiven Waldrodungen und Umweltzerstörung auf Madagaskar sind die Tiere zu Kulturfolgern geworden und leben auch in der direkte Nähe von Agrarflächen, Plantagen, Siedlungen und Dörfern. Die männlichen Tiere zeichnen sich durch ihre prächtigen Farben und Muster aus, welche je nach Herkunft stark variieren. Die Weibchen und Jungtiere sind eher unauffällig braun bis grau gefärbt. Pantherchamäleons haben einen kurzen Nasenfortsatz und einen gezackten Kamm auf der gesamten Rückenlinie, der allerdings stumpf ist. Körperlich sind die Reptilien dem Leben auf Bäumen und Sträuchern perfekt angepaßt. Die "Finger" sind zu Greifzangen zusammen gewachsen, der lange Schwanz dient zum Ausbalancieren und auch zum Greifen als fünfte Hand. Im Gegensatz zu z.B. Geckos ist der Schwanz ein Teil der Wirbelsäule und kann nicht abgeworfen werden. Beim Schlafen wird der Schwanz eingerollt. Chamäleons häuten sich in unregelmäßigen Abständen. Da Reptilien ihr Leben lang wachsen, kann man diesen Vorgang alle paar Wochen/ Monate beobachten, nur die Intervalle werden deutlich länger bei adulten Tieren. Die Echsen platzen förmlich aus ihrer alten Haut (Häutungsreste am Tier müssen entfernt werden). Die Farbe bei heranwachsenden Männchen wird nach jeder Häutung intensiver. Pantherchamäleons haben im Terrarium eine durchschnittliche Lebenserwartung von 4-6 Jahren (Weibchen deutlich kürzer) und sind zusammen mit den Jemenchamäleons die am häufigsten gehaltene und nachgezüchtete Art. Die Tiere erreichen eine maximale Körperlänge von ca. 30 cm (Weibchen) bis ca. 55 cm (Männchen), etwas mehr als die Hälfte dieser Länge entfällt auf den Schwanz. Haltung im Terrarium: Als Mindestgröße sollte man für ein ausgewachsenes Männchen ca. 120 x 60 x 120 cm und für ein Weibchen 60 x 60 x 100 cm einrechnen, da die Tiere jedoch sehr aktiv sind, ist ein größeres Becken von Vorteil. Alle Chamäleons sind Einzelgänger und haben eine recht stark ausgeprägte innerartliche Aggressivität. Laut den gesetzlichen Mindestanforderungen genügen Maße von B x T x H von 4 x 2 x 4 der Kopfrumpflänge des zu haltenden Tieres. Als Beispiel für ein ausgewachsenes Männchen mit ca. 20 cm Kopfrumpflänge (also ca. 40-45 cm Gesamtlänge) benötigt man somit als Minimum ein Becken mit der Größe 80 cm x 40 cm x 80 cm. Dies ist allerdings sehr knapp bemessen und sollte deutlich überschritten werden. Jungtiere sollte man in Behältnissen entsprechend ihrer Körpergröße halten. Bis zu einem Alter von ein paar Monaten kann man die kleinen Chamäleons auch sehr gut in Gruppen aufziehen. Alle Terrarien (egal ob groß oder kleines Aufzuchtbecken) sollte man dicht mit verschiedenen ungedüngten Grünpflanzen (Ficus, Monstera, Bromelien, Tillandsien, Schefflera, Efeututen, Kletterfeige, Passiflora (siehe Bild) usw.) begrünen; dies sieht nicht nur gut aus, sondern steigert auch die Luftfeuchtigkeit, verbessert das Terrarienklima und schafft Versteckmöglichkeiten. Als Bodengrund eignet sich sehr gut Humus oder Terrarienerde (besetzt mit Springschwänzen und weißen Asseln als Bodenpolizei), bei trächtigen Weibchen sollte mindestens eine Höhe von 25-30 cm (gemischt mit Sand) aufgeschüttet werden. Ebenso gehört zur Terrarienausstattung eine Vielzahl von verschieden dicken Kletterästen (z.B. Korkäste, Korkenzieherhasel, vers. Obstbäumen). Um die notwendigen Temperaturen zu erreichen, verwenden wir eine Kombination aus Tageslicht (Röhre, HQI oder Energiesparlampe) und UV Spot (z.B. Solar Raptor, Bright Sun, UV Powersun, usw.). Da Pantherchamäleons Regenwaldbewohner sind und sich die meiste Zeit nicht im direkten Sonnenlicht aufhalten, sollte man das Becken nur punktuell stark ausleuchten und auch einige dunklere Schattenplätze einrichten. Sehr wichtig bei Chamäleons ist eine dauerhafte Bestrahlung mit hochwertigem UV Licht. Ohne eine entsprechende UV Strahlung können die Tiere die Vitamin- und Calciumzugaben nicht synthetisieren. Unsere Becken werden ca. 12-14 Stunden täglich beleuchtet. Der UV Spot befindet sich auf einer Seite, um ein Temperaturgefälle und Schattenzonen zu schaffen. So entstehen Temperaturen von punktuell 35 Grad bis 22 Grad im unteren schattigen Teil. Nachts fallen die Temperaturen um ca. 5-8 Grad. Alle Beleuchtungselemente müssen gut gesichert (vorzugsweise außerhalb des Terrariums) und nicht für das Chamäleon erreichbar sein. Auf den Einsatz von Heizmatten, Kabeln, Elstein-Strahlern, usw. sollte man verzichten, da die Reptilien Licht direkt mit Wärme verbinden. Pantherchamäleons bewohnen die Regenwaldgebiete Madagaskars und benötigen eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit von tagsüber 60-80 %, die durch mehrmals tägliches Besprühen mit lauwarmen Wasser erreicht wird. Das Terrarium sollte aber immer zwischendurch abtrocknen können, damit keine Staunässe entsteht. Nachts steigt die LF dann bis auf 100%. Als Futter eignen sich Insekten in entsprechender Größe (Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Fliegen, usw.). Alle Futtertiere müssen täglich mit speziellen Vitamin- und Kalziumzugaben aufgewertet werden. Mehlwürmer, Zophobas oder Wachsmottenlarven sind auch beliebt, führen aber bei übermäßiger Fütterung schnell zur Verfettung. … dies ist nur ein kurzer Einblick in die Welt der Pantherchamäleons, mehr und detaillierte Infos gibt es auf unserer Homepage unter www.chamtastic.de Buchempfehlung: Furcifer pardalis Das Pantherchamäleon - NTV Verlag Furcifer pardalis von R. Müller, N. Lutzmann und U. Walbröl Pantherchamäleons stehen unter Artenschutz - Anhang B - und müssen bei der zuständigen unteren Landschaftsbehörde zeitnah gemeldet werden!!! © chamtastic.de