46 KIm. Mb!. Augenheilk. 186 (1985) Instrumente und Geräte 1985 F. Enke Verlag Stuttgart Hornhautkongruente Kalotte aus Metailfolie als Schutz des Auges gegen Licht und Wärme von Operationsleuchten* terkammerlinsen vom Typ Sinskey-Kratz (Inter- medics) blieben von zystoidem Makulaödem verschont, nachdem das Schutzkäppchen in den mogliehen Phasen der Operation aufgelegt war. Schon allein die vom nicht narkotisierten Patienten als Marter ernpfundene Blendwirkung mull den Operateur zur Anwendung eines Lichtschutzes zwingen. Corneal Cap of Metal Foil to Protect the Eye from the Light and Heat of Surgical Lamps H. Payer A protective cap of aluminum foil, covering the cor- Chur nea, offers effective protection from the light and heat of surgical lamps. None of the 120 patients who underwent surgery in the course of a year, for imMit der Anwendung verbesserter Lokalanästhetika zur retrobulbaren und Infilrations-Anasthesie ist man heute nur noch bei uberangstlichen oder nicht kooperativen Patienten auf die Volinarkose für Eingriffe am Auge und seiner Adnexen angewiesen. Jeder Operateur kennt die mehr oder weniger anklagende Aussage wahrend oder nach der Operation, diese sei nicht so schlimm wie die Blendung durch die Operationsleuchte. Blendend starkes Licht, gegen das Gesicht eines Menschen gerichtet, wird als Marter empfunden und als eine Form der Folter angewendet. Somit allein mul3 es ärztliche Pflicht sein, den wachen Patienten vor Blendwirkung moglichst zu schutzen. DarUber hinaus hat man heute keinen Zweifel an der die Netzhaut schadigenden Lichtwirkung, insbesondere dann, wenn koaxiales, also etwa senkrecht auf das zu operierende Auge durch die klare oder nicht so stark getrubte korpereigene Linse oder eine implantierte Kunstlinse auf den hinteren Augenpol fokussiert wird. Am Starauge des allermeist älteren oder alten Patienten wird auch eine Aderhautsklerose plantation of Siensky-Kratz posterior chamber lenses (Intermedics), developed cystoid macular edema, the protective cap having been used whenever possible during the operation. The glare of the lamps, which is a torture for non-anesthetized patients, should alone be considered reason enough to cover the eye with a protective cap of this kind. in gewissem MaBe ausgeprägt sein, die am hinteren Au- genpol den chorioidalen Kuhleffekt gegen Licht und Warme entsprechend vermindern mull Das postoperative zystoide Makulaödem (Jaffe, Jaffe, Clayman; Wilkinson; Ohrl off Dardenne, Konen, Sherj/) ist eine zwar nicht so haufige, aber gefurchtete, den Operationserfoig empfindlich beeinträchtigende Komplikation der Staroperation, besonders nach Linsenimplantation. Material, Methode Aus Haushaltsfolie — mehrere Schichten ubereinandergelegt beschleunigen das Verfahren — werden Scheibchen von etwa 12 mm Durchmesser mit der Schere glattrandig geschnitten, sterilisiert, unmittelbar vor der Verwendung mit der kleinen Fingerkuppe am Daurnenballen der anderen Hand zur Kalotte geforrnt und mit der anatomischen Pinzette oder Fadenpinzette auf die Hornhaut des zu Abb. 1 Hornhautkongruente Kalotte aus Metailfolie als Blendschutz urtd Schutz der Makula gegen Licht und Warme des Operationshchtes. * Vorgetragen anlSlllich der 75. Tagung der Schweizerischen Ophthal- mologischen Gesellschaft vom 23. bis 25. September 1982 in Freiburg. schUtzenden Auges gelegt. Dieses Schutzkappchen kann dort fast beliebig verschoben werden, urn die Sicht im zu bearbeitenden Lirnbus- oder Hornhautsegment freizuhaben. Für die verhaltnismaBig kurzen Abschnitte eines Emgriffes, welche freie Sicht im Pupillarbereich erfordern, kann das Schutzkappchen leichi mit der Pinzette abgehoben oder, wenn nicht voile Lichtstärke gebraucht wird, vom Assistenten — teilweise schattenspendend einige Zentimeter Uber dem Auge gehalten werden. Während dieser Phasen ist das Umschalten von koaxialem auf seitliches Licht zu erwägen. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Kim. Mbl. Augenheilk. 186 (1985) 46—47 Zusammenfassung Wirksamen Schutz vor Licht und Wärme der Operationsleuchten gewahrt em Schutzkäppchen aus Alufolie auf die Hornhaut gelegt. Alle innerhalb Jahresfrist operierten 120 Patienten mit implantierten Hin- Hornhautkongruente Kalotte aus Metalifolie als Schutz des Auges Keiner unserer innerhaib Jahresfrist zumeist unter Verwendung des Phakoemulsifikators operierten 120 Patienten, bei denen uberwiegend mehrheitlich einseitig, selten beidseits eine Hinterkammerlinse implantiert worden war, entwickelte nach der Operation em zystoides Makula- ödem. Wir schreiben den Erfoig neben der zu Ende der Operation parabulbar gespritzten Dosis von 5 mg Prednisolon in kristalliner Form vor allem dem Lichtschutz zu. Inzwischen wird an unserer Abteilung das einfache Schutzkappchen bei jedem Eingriff am Auge oder seiner Adnexe, bei dem eine Blendung zu erwarten ware, also auch bei Schiel- und Lidoperationen verwendet, was beim narkotisierten Patienten eine Licht- und Wärmeschadigung des Augeninneren vermeiden mag, vom wachen Pati- 47 enten obendrein dankbar als grolle Erleichterung empfun- den wird. Allerdings sollte man den Patienten vor dem Auflegen des Schutzkappchens kurz aufklären, damit ihn die damit eintretende Verdunkelung nicht erschreckt. Literatur Jaffe, N. S., H. Clayman, M. Jaffe: Cystoid Macula Edema after intracapsular and extracapsular cataract extraction with or without an intraocular lens. Ophthalmology 89 (l982a) 25 Wilkinson, C. P. A long term follow up sludy of cystoid macuia edema in aphakic and pseudoaphakic eyes. Trans. Am. Opht. Soc. 79 (1981) 810 Ohrloff, C., M. U. Dardenne, C. Koflea, A. Sherif: Erfahrungen mit den erslen 1400 Hinterkammerlinsenimplantalionen nach Phakoemulsifikation. Kim. Mbl. Augenheilk. 181 (1982) 253-256 Dr. H. Payer Augenabteilung Kreuzspilal CH-7000 Chur Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Ergebnis Kim. Mb!. Augenheilk. 186 (1985)