Hygieneplan (Hygieneordner) – Konzept 2014 Der Hygieneplan soll

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Hygieneplan (Hygieneordner) –
Konzept 2014
Der Hygieneplan soll ein Abbild der Hygienearbeit in der Einrichtung darstellen.
Der Hygieneplan muss für alle Mitarbeiter jederzeit einsehbar sein.
Gesetzliche Grundlagen:
1. Das Stmk. Pflegeheimgesetz idgF
2. StPHVO idgF
Inhalt:
Mindestanforderung für Pflegeheime
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Organigramm
Fachrichtlinien, Richtlinien, Standards
Reinigung und Desinfektion (Plan)
Wasser
Hygienebesprechungen (Protokolle)
Jahresüberwachungsplan,
Überprüfungsroutine für hygienisch relevante Geräte und Einrichtungen
Beispiel für die Gestaltung eines Hygieneplanes:
Vorwort:
Der Hygieneplan hat das Ziel, all jene Maßnahmen in schriftlicher Form festzuhalten,
die der Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen, und zum Schutz
des Bewohners und der Mitarbeiter dienen.
Im vorliegenden Hygieneplan sollen grundlegende Hygienemaßnahmen verständlich
und klar dargestellt werden.
Weiters soll der Plan als Qualitätshandbuch für hygienisch relevante Sachverhalte
dienen.
Der Hygieneplan ist als Loseblattsystem konzipiert um eventuell notwendige
Ergänzungen, Verbesserungen oder Erneuerungen rasch allen Mitarbeitern zur
Kenntnis zu bringen.
Der Plan soll allen Mitarbeitern des Pflegeheimes jederzeit zugänglich sein.
Vorschlag - Hygieneplan Seite 1
1. Organigramm (Personelle und strukturelle Voraussetzungen):
Heimbetreiber:
Pflegedienstleitung:
Hygienebeauftragte Person:
Ist die Hygienebeauftragte nach § 64 GuKG ausgebildet?
Werden regelmäßig Stunden für Hygienetätigkeiten zur Verfügung gestellt?
Gibt es ein Hygieneteam?
Wie oft trifft das Hygieneteam zusammen?
Werden die Hygieneteambesprechungen schriftlich dokumentiert?
Externe Beratung:
Hygienefachkraft:
Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie:
Aufgaben der Hygienekontaktperson:
Weitergabe von Informationen
Regelmäßige Aktualisierung und evident halten der Hygienemappe /Hygieneplan
Hygienevisiten
Vorschlag - Hygieneplan Seite 2
2. Standards/ Richtlinien
Übertragbare Infektionen stellen auch in Pflegeheimen ein häufiges Thema dar.
Wirksame Präventivmaßnahmen sind festzulegen.
Infektionserkrankungen (zB Durchfallerkrankungen, Noro Virus , MRSA Hepatitis A,
Salmonellen)
Ein wesentlicher Bestandteil ist die richtige Vorgangsweise bei verschiedenen
Erkrankungen bzw. Zwischenfällen. Diesbezügliche Merkblätter sind auf aktuellem
Wissensstand zu halten und die MitarbeiterInnen sind auf die Thematik nachweislich
zu unterweisen. Die Gegebenheiten müssen auf die Strukturen der Einrichtung
abgestimmt werden, damit den MitarbeiterInnen im Anlassfall rasche Informationen
zur Verfügung stehen.
Eine regelmäßige Unterweisung der Mitarbeiter sichert deren Wissen.
Hygienepläne sollen auch Standards für pflegerische, diagnostische und
therapeutische Maßnahmen enthalten (z. B. Händehygiene, Verbandwechsel,
Umgang mit PEG-Sonden).
zB Fachrichtlinien der ARGE Hygiene
FRL 01: Hyg. Händedesinfektion:
FRL 03: Händewaschen:
FRL 04: Hautpflege der Hände:
FRL 06: Baumaßnahmen:
FRL 07: Dienstkleidung:
FRL 08: Salmonellen:
FRL 11: MRSA:
FRL 13: Umgang mit Sekreten und Exkreten:
FRL 14: Harnkatheterismus:
FRL 16: Meningokokken
FRL 19: Wäsche:
FRL 20: Persönliche Hygiene
FRL 23: Parenterale Applikation Infusionstherapie
FRL 25: Legionellen:
FRL 27: Hygienemaßnahmen bei Nachweis von multiresistenten gramnegativen
Bakterien:
FRL 28: Hygienemaßnahmen bei Vorkommen von Clostridium difficile
FRL 30: Wund und Schleimhautantiseptik
FRL 31: Hautantiseptik
FRL 35: Reinigung – Desinfektion Boden
FRL 36: Noroviren
Fachrichtlinie Tuberkulose
Vorschlag - Hygieneplan Seite 3
3. Reinigungs- und Desinfektion
Reinigung
Durch die Reinigung soll ein hoher Sauberkeitsgrad, eine Verminderung der
Keimzahl und die Pflege der behandelnden Objekte erreicht werden.
Mechanische Beseitigung der Mikroorganismen, Nährbodenentzug Keimreduktion
um 50 – 90 %. Die Keime werden nicht inaktiviert oder abgetötet.
Desinfektion:
Gezielte Abtöten oder irreversible Inaktivieren von krankmachenden Erregern, wobei
die Zahl der Erreger in jedem Fall so weit reduziert werden muss (das von der
Oberfläche / Gegenstand keine Infektionsgefahr mehr ausgehen kann.
Die laufende Desinfektion soll die Verbreitung von Krankheitserregern während der
Pflege und Behandlung eines Bewohners verhindern.
Desinfizierende Reinigung
Dabei erfolgt die Reinigung und Desinfektion in einem Arbeitsgang mit ausdrücklich
dafür
deklarierten Produkten.
Anforderungen an einen Reinigungs- und Desinfektionsplan
• Namen der jeweiligen Pflegeeinrichtung
• Datum der Erstellung
• Name der Person, die den Plan erstellt hat
• Freigabe der Hygienebeauftragten DGKP/PDL oder externen hygienischen
Berater
• Verwendete Reinigungs- und Desinfektionsmittel namentlich korrekt anführen
• Aktuell halten
• Tätigkeiten auf Durchführungsnachweis / Checkliste mit Handzeichen
bestätigen
Der Reinigungs- und Desinfektionsplan beschreibt die routinemäßigen Reinigungsund Desinfektionsmaßnahmen.
Welcher Gegenstand mit welchem Mittel und mit welchem Verfahren gereinigt bzw.
desinfiziert wird.
Welche Konzentration mit welcher Einwirkzeit und Frequenz angewendet wird.
Inhalt des Reinigungs– und Desinfektionsplanes
– Was
– Wann
– Wie?
– Womit? Welche Konzentration, Einwirkzeit?
– Wer?
Vorschlag - Hygieneplan Seite 4
Richtiger Umgang mit Desinfektionsmittel
 Richtige Dosierung - Messbecher, Pumpe
 Keine Schussmethode!
 Kein heißes Wasser verwenden
 Schutzmaßnahmen einhalten
 Für ausreichende Lüftung sorgen
 Keine Sprühdesinfektion
 Nur Originalgebinde verwenden, da bei Umfüllen Kontaminationsgefahr
Ablaufdatum nicht ersichtlich
Verwechslungen möglich sind.
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


Das richtige Präparat für den jeweiligen Zweck
Desinfektionsmittelbehälter beschriften
(Präparat, Dosierung, Einwirkzeit, Zubereitungsdatum)
Lösungen lt. Herstellerangaben wechseln
Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionszubehör
 Aufbereitung von Tuchspendesystemen – laut Herstellerangaben!
(z.B. manuelle Desinfektion mit einem alkohol. Präparat od. maschinell
(thermisch (90°C1`)/chemothermisch)
•
Putzeimer und andere Behältnisse und Hilfsutensilien müssen nach Gebrauch
gründlich gereinigt und desinfiziert werden – z.B.
Flächendesinfektionsmittel(VAH, ÖGHMP)
 Aufbereitung von Mopps, Reinigungstücher – Wettex etc. (maschinellthermisch 90°C/10`)
Maschinelle Aufbereitung:
– Thermisch 90°C
– Chemothermisch bei mind. 60°C (geeignete Präparate)
Anforderung f. die Lagerung:
• Putzutensilien rechtzeitig wechseln
• Trockene Staub- u. kontaminationsgeschütze Lagerung
Achtung! Richtiger Umgang mit Desinfektionsmittel
Eiweißfehler:
• Inaktivierung eines Desinfektionsmittels durch Blut, Eiter, Sekrete, Stuhl
Seifenfehler:
•
Wirkung wird durch Seifen- oder Reinigungsmittel herabgesetzt, d.h. keine
Reinigungsmittel einem Desinfektionsmittel zusetzen
Vorschlag - Hygieneplan Seite 5
4. Wasser
Ein Infektionspotential für Bewohner in Einrichtungen des Gesundheitswesens, das
nicht unterschätzt werden darf, stellen Verkeimungen in Leitungssystemen der
Wasserversorgung das. Als besonders problematisch sind in diesem
Zusammenhang Verkeimungen durch Legionellen und Pseudomonaden
einzuschätzen.
Legionellen und Pseudomonaden:
Hinweis auf den Erlass der FA8 B-06.1-26/2002-5 vom 19. Mai. 2011 über
Nosokomiale Infektionen durch Verkeimungen der Leitungsnetze mit Legionellen und
Pseudomonaden in Einrichtungen
Pseudomonas aeroginosa:
 Bilden gerne Biofilme in Wasserleitungen
Ursachen:
– Totleitungen (keine Strömung in den Leitungen)
– Funkionelle Totleitungen (keine regelm. Wasserentnahme)
– Kont. Enthärtungsanlagen od. Filter
 Infektionsquellen:
– Wasserauslässe
Häufiger Erreger nosokomialer Infektionen:
 Pneumonien
 Harnwegs- und Wundinfektionen
 Infektionen der Haut
 Otitis externa
 Gefahr für Patienten mit Mukoviszidose
Legionellen:
Idealer Temperaturbereich 25–45°C:
 Warmwasseranlagen,Schwimmbäder, Klimaanlagen,,
Übertragung und Infektion:
Durch Einatmen von legionellenhaltigen Amöbenpartikeln (z. B beim Duschen,
Inhalieren)
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher noch nicht beschrieben
Pneumonie (Legionärskrankheit) – IKZ: 2-10 Tage
Bei immungeschwächten Menschen: bis zu 70% tödlich
Pontiac Fieber – IKZ: 5-66 Stunden (meist 24-48 Stunden)
Aufbereitung der Wasserstrahlregler:
ALLE Wasserstrahlregler incl. Überwurfmuttern und Dichtungen abschrauben
(an Arbeitsbecken denken)
Wasserstrahlregler entkalken und thermische oder chemische Desinfektion.
Wenn nötig, dann aufbereitete Regler trocken und staubgeschützt lagern.
Aufbereitete Wasserstrahlregler nur mit desinfizierten Händen angreifen!
Aufbereitete Wasserstrahlregler nicht am Waschbecken ablegen!
Vorschlag - Hygieneplan Seite 6
5. Protokolle (HG Besprechungen, Schulungen, Fortbildungen, etc.)
Vorschlag:
Ziel 2014 - Interne Hygieneschulung „Aktion Saubere Hände“
6. Jahresüberwachungsplan
Legionellen, Pseudomonas, Trinkwasser, Wäscheaufbereitung, Steckbecken,
(dezenztr. Desinfektionsmitteldosieranlagen), Abklatsch- Stichproben
Der Hygieneplan dient dazu:
 die Mitarbeiter bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen zu unterstützen,
 zum Schutz der BewohnerInnen, MitarbeiterInnen und BesucherInnen durch
Verhinderung der Übertragung von Infektionserregern,
 und dadurch eine Verbesserung der Versorgungs-, Betreuungs-, und
Pflegequalität im Bereich der Hygiene zu ermöglichen.
Vorschlag - Hygieneplan Seite 7
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