Gastroenteritis durch "Enteritis"- Salmonellen

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Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Hygieneplan: Salmonellen
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Gastroenteritis durch "Enteritis"- Salmonellen
Erreger:
Bakterien der Gattung Salmonella (außer S. typhi und S. paratyphi ), die nicht nur beim
Menschen sondern auch bei zahlreichen Tierarten vorkommen (z.B. Geflügel, Rinder,
Schweine)
Inkubationszeit:
wenige Stunden bis 2 Tage
Infektionsquelle:
Stuhl von Erkrankten oder Ausscheidern, selten Erbrochenes und Urin, kontaminierte
Nahrungsmittel (z.B. Hackfleisch, Eier und Eiprodukte, Milch, Süßspeisen, Speiseeis)
Diagnose:
Erregernachweis im Stuhl, evtl. in Erbrochenem, in Nahrungsmittelresten (Untersuchung
Rückstellproben)
Übertragung:
Aufnahme kontaminierter Nahrungsmittel, selten Schmierinfektion
Meldepflicht:
Namentlich bei direktem oder indirektem Nachweis, soweit der Nachweis auf eine akute
Infektion hinweist
Isolierung:
In der Regel ist eine separate Toilette (notfalls Nachtstuhl) ausreichend. Bei nicht
kontrollierbaren Durchfällen (Kontamination der Umgebung) bzw. bei Patienten, die die
erforderlichen Hygienemaßnahmen nicht einhalten können, muß isoliert werden. Immobile
Patienten (z.B. auf der Intensivstation) müssen nicht isoliert werden.
Isolierdauer:
bis Symptome abgeklungen sind
Schutzkittel oder Einmalschürze:
bei direktem Patientenkontakt
Maske:
nicht erforderlich
Einmalhandschuhe:
bei Kontakt mit Sekreten, Ausscheidungen, Körperflüssigkeiten und bei Kontakt mit infizierten
Körperarealen
Händedesinfektion:
nach direktem Kontakt mit infektiösem Material oder nach Kontakt mit infektiösen
Erstellt: 17.10.2005
Aktualisiert: 12.05.2009
Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Hygieneplan: Salmonellen
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Körperregionen, nach Ausziehen der Handschuhe, nach Verlassen des Zimmers, Patient muß
nach Toilettenbesuch die Hände desinfizieren
Abfälle:
mit Stuhl kontaminierte Einmalunterlagen, Windeln etc. in Schwarze dafür zugelassene
Behälter (C-Müll) verwerfen, verletzungssichere Entsorgung von scharfen und spitzen
Gegenständen (Kanülen, Lanzetten) durch Abwerfen in stichfeste, bruchsichere
Entsorgungsbehälter (B-Abfall), Salbenreste verwerfen. Flüssigkeitsgefüllte Einmalbehälter
(Blut, Sekrete), die nicht entleert werden, müssen im Sonderbehälter (bauartzugelassene
Kunststoff-Einwegbehälter) entsorgt und der Verbrennung zugeführt werden (C-Müll).
Textilien:
mit Stuhl kontaminierte Wäsche muß als infektiöse Wäsche entsorgt werden (gelber
Wäschesack), bei Verlassen des Zimmers transparenter Plastiksack mit Kennzeichnung
infektiös
Geschirr:
keine besonderen Maßnahmen (gilt auch für Speisereste)
Ausscheidungen:
eine Desinfektion ist im Krankenhaus i. d. R. nicht erforderlich, Entsorgung über die
Kanalisation
Steckbecken, Urinflaschen
Steckbeckenspüler: thermische Desinfektion bei 85°C/20 s oder nach Spülung in Automaten
ohne Desinfektion mit Flächendesinfektionslösung desinfizieren (1 Std.-Wert).
Laufende Desinfektion:
bei Isolierung laufende Desinfektion mit Flächendesinfektionsmittel (1 Std.-Wert) Gegenstände,
mit denen der Patient direkt Kontakt hatte (z.B. Spielsachen), müssen bei sichtbarer
Verunreinigung sowie vor Entfernung aus dem Zimmer wischdesinfiziert werden
(Alkoholpräparate)
Schlußdesinfektion:
nicht erforderlich
Kontaktpersonen:
Besucher müssen sich vor Betreten des Zimmers beim Stationspersonal melden und vor
Verlassen des Zimmers eine Händedesinfektion durchführen
Erstellt: 17.10.2005
Aktualisiert: 12.05.2009
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