DIE FAO1 UND DER KLIMAWANDEL Der Klimawandel ist eine weltweite Bedrohung für die nachhaltige Ernährungssicherheit, Armutsbeseitigung und Entwicklungsarbeit. Die Auswirkungen gehen weit über die globale Erwärmung, das Schmelzen der Polarkappen und Gletscher und dem Anstieg des Meeresspiegels hinaus. Der Klimawandel verursacht extreme Wetterlagen, Störungen im Wasserkreislauf, die Versauerung der Ozeane und Veränderungen im Zusammenspiel von Ökosystemen. Landwirtschaft, Viehzucht, Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur müssen sich an diese Veränderungen anpassen, um die nachhaltige Ernährung einer wachsenden Bevölkerung zu gewährleisten. Aus diesem Grund muss der Klimawandel als integraler Bestandteil der globalen Entwicklungspolitik gesehen werden, in der die FAO eine zentrale Rolle spielt. Die interne Audit-Abteilung (Office of the Inspector General (OIG)) unterstützt die FAO bei dieser wichtigen Aufgabe vor allem durch ihre Performance Audit orientierte und beratende Tätigkeit. Strategische Programme der FAO zum Klimawandel 1. Programm zur Reduzierung von Methan aus enterischer Fermentation Die Emissionsintensität von enterischem Methan (CH4) im Viehzuchtsektor ist weltweit sehr unterschiedlich. Es gibt eine Reihe von Ansätzen mit dem Ziel, solche Emissionen zu verringern. Allerdings sind diese relativ neu und fragmentiert, und das Wissen über ihre Wirksamkeit und Anwendbarkeit unter unterschiedlichen Zuchtbedingungen, die sich regional stark unterscheiden können, ist begrenzt. Darüber hinaus wächst die Erkenntnis, dass solche Ansätze zur Emissionsreduzierung nicht isoliert betrachtet werden können; Maßnahmenbündel müssen in Betracht gezogen werden, die auch die Einschätzung von Synergiepotentialen und Kosten-Nutzen-Analysen umfassen. FAOs Programm zur Reduzierung von enterischem Methan ergänzt eine Reihe bereits bestehender Initiativen. Das Ziel ist ein umfassende Analyse der Methanemission aus der Rindfleischproduktion in Südamerika (Argentinien, Uruguay) sowie aus der Milchproduktion in Ostafrika (Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda), Westafrika (Benin, Burkina Faso, Senegal, Mali und Niger) und Südasien (Bangladesch, Sri Lanka). Dies geschieht in Verbindung mit dem Sammeln von Informationen über bereits bestehende Ansätze zur Emissionseindämmung, etwaige Hindernisse und Einschränkungen und Wirtschaftlichkeitsaspekte ihrer Umsetzung. 2. Programm zur Integration der Landwirtschaft in Nationale Adaptationspläne (NAPs) FAO und UNDP2 haben sich zusammengeschlossen, um ihre Mitgliedsländer bei der Integration ihrer Agrarsektoren mit den jeweiligen Klimaanpassungsplänen zu unterstützen. Das Hauptaugenmerk gilt dabei 1 FAO: Food and Agriculture Organization of the United Nations – im deutschen Sprachraum als Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen oder auch Welternährungsorganisation bezeichnet. 2 UNDP: United Nations Development Programme - Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. der Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen für den Agrarsektor und ihre Integration in die relevanten Planungs- und Budgetierungsprozesse auf Länderebene. Das Programm zielt zunächst auf acht Länder: Kenia, Nepal, Philippinen, Thailand, Uganda, Uruguay, Vietnam und Sambia. Es gibt jedoch Pläne, die Unterstützung auf andere Länder im pazifischen Raum, Asien, Afrika, Lateinamerika und der Karibik auszuweiten. Die FAO-Unterstützung auf Länderebene umfasst: • • • • • Entwicklung eines integrierten Anpassungsansatzes und eines strategischen Fahrplans; Unterstützung der wichtigsten Akteure in diesem Prozess, insbesondere der Landwirtschaftsministerien; Basisstudien und Identifizierung von Wissenslücken zur Anpassung der Agrarsektoren an den Klimawandel; Entwicklung der lokalen Fähigkeiten und des Knowhows in Bezug auf den Klimawandel; und Identifizierung von Finanzierungsmöglichkeiten. 3. Programm für Forstwirtschaft und Klimawandel Dieses Programm arbeitet an der Entwicklung und Ausweitung nationaler und internationaler Maßnahmen zur Schadensminderung und Anpassung der Forstwirtschaft an den Klimawandel. Es zielt auf die Bewusstseinsbildung und Stärkung technischen Knowhows. Das Programm hat Leitlinien entwickelt, um den Klimawandel auf politischer Ebene in den Ländern zu integrieren und ist dabei Richtlinien für die operative Umsetzung fertigzustellen. Die FAO fördert auch die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene, um die Maßnahmen auf Länderebene zu ergänzen. Die Rolle von OIG - Performance Audit und Beratung OIG ist unter anderem für die Analyse und Bewertung der Wirtschaftlichkeit der Aktivitäten und der Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der FAO zuständig. OIG bietet unabhängige Audit und Beratungsdienstleistungen an, die einen Mehrwert schaffen und der FAO dabei helfen sollen, ihre Ziele zu erreichen, indem es einen systematischen Ansatz zur Bewertung und Verbesserung der Wirksamkeit des Risikomanagement, sowie der Führungs- und Kontrollprozesse einbringt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den dezentralen Aktivitäten der FAO, insbesondere ihrem Netzwerk an Repräsentanzen mit den jeweiligen Projekten auf Länderebene. Abgesehen von einer Vielzahl von Berichten zu diesen Länderbüros und ihren Aktivitäten hat OIG in den vergangen drei Jahren die folgenden thematischen Berichte erstellt, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen und FAOs Tätigkeit in diesem Bereich unterstützen: 3 Joint Audit of the UN-REDD3 Programme –Implementation and Coordination by the three Participating Agencies FAO, UNDP and UNEP and the UN-REDD Secretariat UN-REDD Programme - FAO Dimension Review of the Management of the FAO-GEF4 Portfolio Capping Report on Programme and Operations Issues in Country Office Audits 2014 and 2015 UN-REDD Programme: United Nations Programme on Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation 4 GEF: Global Environment Facility Capping Report on Governance, Accountability and Internal Control System in Country Office Audits 2015 Review of the Resource Mobilization Function in FAO Review of the Technical Support Services (TSS) Friedrich Lincke Senior Auditor Field and Emergency Operations Audit Office of the Inspector General (OIG) Email: [email protected]