Deutsche BauZeitschrift D BZ BAU BauWerk_10 Behnisch Architekten Stuttgart Unilever-Haus, Hamburg Impressum Deutsche BauZeitschrift BauWerk_10 (2., überarbeitete Auflage) wird in Koproduktion von DBZ und Ulrike Sengmüller als Begleitheft zur Veranstaltungsreihe D BZ BAU im Wintersemester 2010/2011 herausgegeben. Inhalt | Impressum 2 Herausgeber: Ulrike Sengmüller Ringseisstraße 5 | 80337 München [email protected] Editorial 3 Redaktion: Ulrike Sengmüller (v.i.S.d.P.), Uta Heindl Layout: Uta Heindl Druck: Bauverlag BV GmbH Objektdokumentation Ausgezeichnetes Büroklima 4 Soweit nicht anders angegeben, liegen die Abbildungsrechte bei den Architekten oder den jeweiligen Unternehmen. Behnisch Architekten „Über unsere Arbeit“ Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. 14 Titelfoto: Adam Mørk Titelskizze: Behnisch Architekten Fachbeiträge Sponsoring-Partner Gründach mit Weitblick: Außergewöhnliche Architektur mit Blick auf die Abdichtung 18 Pflegeleichte Extensivbegrünung: Inklusive Windsogsicherung auf höchstem Niveau 22 Von Grund auf dicht: Wasserundurchlässiger Beton 23 Licht mit IQ: Energieeffiziente LED-Leuchten machen sich bezahlt 24 Weitere innovative Produktlösungen 25 Bautafel 26 Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich sehr, Ihnen hiermit die 10. Ausgabe unserer BauWerk-Reihe vorstellen zu dürfen. Besonders stolz macht mich, dass ich in dieser Ausgabe ein preisgekröntes Gebäude präsentieren kann, das in vieler Hinsicht zukunftsweisend ist. Für sein durch­gängiges, nachhaltiges Gebäudekonzept wurde das Unilever-Haus von Behnisch Architekten mit Preisen wie dem HafenCity Umweltabzeichen in Gold belohnt. Darüber hinaus ist es beispielhaft für ein ganzheitliches Bürokonzept, das für unterschiedliche Arbeitssitua­tio­nen verschiedene Szenarien anbietet. Dabei nimmt das Atrium als individuell gestaltete Sonderfläche eine besondere Rolle ein: Die Stadt im Kleinen mit Wegen, Treppen und Treffpunkten wird von den Mitarbeitern begeistert angenommen als Arbeitsund Aufenthaltsfläche mit Kommunikation und Austausch. Entsprechend der neuen Firmenphilosophie von Unilever setzt die Architektur auf Transparenz und flache Hierarchien. Geehrt wurde sie dafür als bestes Büro­gebäude der Welt beim World Architecture Festival Award 2009. Unser BauWerk_10 zeigt ihnen den spannenden Bau vom Entwurf bis zur Fertigstellung, vom Sockel bis zum Dach. Viel Spaß beim Lesen! Ulrike Sengmüller Architektin Fotos (2): BAUBILD – Stephan Falk, Berlin Seite Fotos: BAUBILD, Stephan Falk Inhalt Ausgezeichnetes Büroklima Baudaten Objekt Bauherr Nutzer Architekten Bauleitung Ausschreibung, Vergabe für 360grad+ Tragwerksplanung Entwurf Tragwerk Landschaftsplanung Haustechnik HLS Energiekonzept Wettbewerbsphase Baulicher Wärmeschutz / Raum- und Bauakustik Bauphysikalische Beratung Lichttechnik /Tageslichttechnik Brandschutz Wettbewerb Planungsbeginn Baubeginn Fertigstellung BGF Nutzfläche BRI Grundstücksfläche Anzahl Arbeitsplätze Anzahl Geschosse Stellplätze Unilever-Haus, Hamburg Strandkai 1 Projekt GmbH c/o HOCHTIEF Projektentwicklung, Niederlassung Nord Unilever Deutschland GmbH Behnisch Architekten, Stuttgart Stefan Behnisch, David Cook, Martin Haas Peter Schlaier (Projektleiter) Stefan Zemmrich (Projektarchitekt), Mandana Alimardani, Jens Berghaus, Dennis Wirth, Andreas Leupold, Eckart Schwerdtfeger, Irina Martaler Andreas Peyker (Außenanlagen) 360grad+, Hamburg Genkel Architekten, Stuttgart Weber Poll Ingenieure für Bauwesen, Hamburg Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart-Botnang Behnisch Architekten, Entwurf: EMBT, Barcelona HKP Ingenieure GmbH, Hamburg Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart ITA – Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik, Weimar Horstmann + Berger, Altensteig Licht 01 Lighting Design, Hamburg hhpberlin, Ingenieure für Brandschutz mbH, Berlin 2006, 1. Preis 2007 2007 September 2009 38 000 m2 24 000 m2 165 000 m3 7 900 m2 1200 9 (7 ober-, 2 unterirdisch) ca. 400 Foto: Adam Mørk Foto: Johannes-Maria Schlorke, Saarbrücken Direkt an der Elbe, an prominenter Stelle in Hamburgs HafenCity, liegt das neue Unilever-Haus. Es markiert das Ende des Weges aus der Innenstadt zu Hamburgs neuen Attraktionen, dem KreuzfahrtTerminal und der Promenade am Strandkai. Schon heute flanieren an schönen Tagen Menschen entlang der Magellan- und MarcoPolo-Terrassen zum Wasser. Das neue Haus für Unilever öffnet sich an diesem besonderen Ort der Stadt und ihren Bürgern. Zentrales Element und Herz des Entwurfs ist das großzügige, tageslichtdurchflutete Atrium, das den Passanten im Erdgeschoss die Möglichkeit bietet, in einem Shop mit Unilever-Produkten, einem Café und einem Spa-Bereich das Unternehmen besser kennen zu lernen. Damit entsteht ein Gebäude, das nicht nur dem Unternehmen dienen will, sondern auch den Stadtraum bereichert. Gleichzeitig ist das Atrium der zentrale Ort der Begegnung und des Austauschs untereinander. Brücken, Rampen und Treppen verbinden wie in einer Stadt zentrale Plätze miteinander. Hier kann man sich treffen, besprechen und durch ein anderes Umfeld inspirieren lassen. Foto: BAUBILD, Stephan Falk Im Juni 2006 hatte die Unilever Projekthaus GmbH in Zusammenarbeit mit der HafenCity Hamburg GmbH und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt einen zweistufigen städtebaulichen Ideen- und hochbaulichen Realisierungswettbewerb ausgelobt. Ziel war, über die städtebauliche Qualifizierung des Strandkais und über die architektonische Gestaltung des Uni­ lever-Gebäudes zu entscheiden. An der ersten Stufe nahmen 10 international tätige Architekturbüros teil. Der 1. Preis der zweiten Wettbewerbsstufe für die architektonische Gestaltung ging an das Büro Behnisch Architekten aus Stuttgart. Sie gestalteten auf dem insgesamt 9000 m2 großen Grundstück am Strandkai 1 ein Ensemble mit hoher Landmark-Wirkung: Das mittlerweile als bestes Bürogebäude ausgezeichnete Unilever- Grundriss E 0 Ansicht Großer Grasbrook Haus im räumlichen Zusammenspiel mit dem 55m hohen Marco Polo Tower. Dieser ist das ersten Wohngebäude am Strandkai. Er umfasst 11 000 m2 Bruttogrundfläche auf 16 Geschossen und bietet eine fantastische Aussicht über die HafenCity. Mit dem neuen Standort in der HafenCity wird die Hauptzentrale von Unilever Deutschland der Größe und der internationalen Bedeutung des Unternehmens gerecht. Darüber hinaus sollte das neue Unilever-Haus auch die Veränderungen innerhalb des Unternehmens widerspiegeln. Diese beinhalten flache Hierarchien, das Arbeiten in interfunktionalen Teams sowie eine offene und transparente Kommunikation. Das Unternehmen residierte zuvor in einem typischen Hochhaus mit dem dafür üblichen klassischen Kommunikationskonzept. Ansicht Süden Zeichnungen (4): Behnisch Architekten, Stuttgart Lageplan Zeichnung: Behnisch Architekten, Stuttgart Gebäudeschnitt längs Am Atrium liegen an den zentralen Erschließungskernen offene, zum Luftraum hin orientierte Flächen, die Meeting Points. Sie dienen gleichzeitig als Zugang zu den Bürozonen und bündeln zentrale Nutzungen wie Kopierstationen, Postfächer und Teeküchen. Die Meeting Points sind untereinander mit Brücken und Stegen verbunden. Es entstehen horizontale und vertikale Nachbarschaften, verbunden durch Wege und das ­Atrium selbst. Vor allem sind diese Bereiche aber Treffpunkte. Große Holztische, Tresen entlang der Brüstungen, Sofas und Sessel bieten die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Kommunikation und schaffen auf diesen Flächen eine behagliche, informelle Atmosphäre. Ein lebendiges und kommunikatives Miteinander entsteht und fördert so auch bei den Mitarbeitern des Hauses das Gefühl, zusammen zu gehören. Nicht mehr die einzelne Abteilung ist der Arbeitsplatz. Das Haus selbst stärkt die Identität des Unternehmens. Das Atrium Foto: BAUBILD, Stephan Falk Das Atrium wird über großzügige Verglasungsflächen in der Dachkonstruktion belichtet. Die Ausrichtung der Glasflächen ist hinsichtlich des Wärmeeintrags optimiert, d. h. sie sind hauptsächlich nach Norden ausgerichtet. Gleichzeitig versorgt das in Lichtsimulationen perfektionierte Dach die Büroflächen mit ausreichend Tageslicht. Fotos (5): Adam Mørk Klimakonzept Fotos (2): BAUBILD, Stephan Falk Nachhaltigkeit Das Unilever-Haus folgt den Grundsätzen einer ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur. Nicht nur der Einsatz neuer Ressourcen schonender Technik, sondern auch das grundsätzliche Vermeiden von technischen Lösungen stand im Mittelpunkt aller Überlegungen. So wurde schon im Entwurfsstadium bei der Anordnung der einzelnen Ebenen auf eine optimale Tageslichtausbeute in allen Bereichen geachtet. Die hohe Flexibilität des Gebäudes vereinfacht Nutzungsanpassungen an zukünftige Anforderungen, der Gebäudezuschnitt und die Anordnung der einzelnen Bereiche folgen den Vorgaben optimaler mikroklimatischer Bedingungen. Dabei stand die Akzeptanz des Gebäudes durch die Nutzer im Zentrum aller Überlegungen. Alle für die Nutzung wesentlichen Bereiche, insbesondere das ­Atrium, wurden mit dem Ziel einer größtmöglichen Behaglichkeit raumakustisch untersucht und optimiert. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, über manuell regelbare Heizkörper, über individuell einstellbaren Sonnenschutz und Blendschutz und – auch zum Atrium hin – öffenbare Fenster, Einfluss auf sein direktes Arbeitsumfeld zu nehmen. Die Möblierung bietet in einem Baukastensystem unterschiedlichste Elemente wie Stehtische, Sitzbänke, Ablagemöglichkeiten, Raumzellen etc., aus denen die einzelnen Abteilungen sich ihr Wunschbüro individuell zusammenstellen kön- nen. Für Fahrradfahrer sind neben Abstellflächen im Außen­ bereich und in eigenen Abstellräumen auch Duschen und Umkleiden vorgesehen. Diese passiven Maßnahmen werden durch aktive Komponenten ergänzt. Aufgrund der exponierten Lage direkt am Kreuzfahrtterminal ist das Gebäude den Emissionen der Dieselgeneratoren dort vor Anker liegender Schiffe ausgesetzt. Für die Lüftung ist daher ein Hybridsystem vorgesehen: die Grundbelüftung erfolgt mechanisch über einen Druckluftboden, wobei die Zuluft über ein Filtersystem in die Bürobereiche und von dort in das Atrium geleitet wird. Das Atrium ist im Dachbereich mit Wärmetauschern ausgestattet, sodass Wärme rückgewonnen werden kann und hier keine Energie verloren geht. Die Kühlung der Bürobereiche erfolgt über bauteilaktivierte, mit Wasser durchspülte Stahl­ betondecken. Um die Speicherfähigkeit dieser Decken nicht durch isolierende Verkleidungen einzuschränken, dient eine eigens für das Bauvorhaben entwickelte Fußbodenkonstruktion, die Lüftung und akustische Eigenschaften vereint, als raum­ akustisch notwendige Absorberfläche. Eine einlagige Folienfassade, die vor die Isolierverglasung gesetzt ist, schützt den tageslichtoptimierten Sonnenschutz vor starken Winden und anderen Wettereinflüssen. Im Gegensatz zu einer Doppelfassade aus Glas muss diese Konstruktion nicht aus Brandschutzgründen horizontal geschottet werden. Der luft- durchspülte Fassadenzwischenraum kann so zur Fensterlüftung des Gebäudes genutzt werden. Sowohl für die Grundbeleuchtung des Hauses als auch für die Beleuchtung der Arbeitsplätze kommt ein neu entwickeltes SMD-LED-System zum Einsatz, das im Stromverbrauch bis zu siebzig Prozent effektiver ist als handelsübliche Halogen- oder Metalldampflampen. Der Ressourcenschutz geht über die Einsparung von Primär­ energiequellen hinaus. Wasserlose Urinale und eine Grauwasseranlage reduzieren den Wasserverbrauch. Soweit möglich, wurden ökologisch optimierte Baustoffe eingesetzt, die Risiken für die Umwelt, auch bei einem eventuellen Rückbau, sowie spätere Entsorgungskosten minimieren. Selbst der öffentliche Raum ist in hoch verdichteten Innenstadtbereichen eine wertvolle Ressource. In Hamburg gilt dies in besonderem Maße für die direkt an der Elbe liegenden Flächen. Das Unilevergebäude stellt der Stadt einen großen Teil des Grundstücks wieder zur Verfügung, außerhalb und, mit dem Atrium, auch innerhalb des Gebäudes. Der Primärenergieverbrauch des Gebäudes im Betrieb wird unter 100 Kwh/a m liegen. Am Tag der Eröffnung, dem 17. September 2009, hat das Gebäude das neu eingeführte Umweltzertifikat der HafenCity Hamburg in Gold erhalten. Zeichnung: Behnisch Architekten, Stuttgart 10 12 Folienfassade Tragwerk wurde als Grundgerippe für diese Sattelkonstruktion ein Seil­netz gewählt, das an den Hochpunkten mit dünnen Druckstempeln und Unterspannungsseilen nach außen gedrückt wird und an den Tiefpunkten mit einem Windsogseil die Lasten aus der Folie fasst. Hierdurch entsteht eine leicht kantige Sattelform. Winddruck wird über die vertikale Richtung der Folie in die Hochpunktseile geleitet, Windsog wird zum einen direkt über die Querrichtung und zusätzlich durch die aufgelegten Sogseile abgetragen. Die einzelnen Rahmen werden jeweils an einer Geschossebene mit zwei Kragarmen angeschlossen und an den übrigen Geschossebenen mit beweglichen Pendelstützen ab­­ gestützt. Die vorgesetzte Fassade besteht aus einzelnen Rahmen, die mit einer Folienkonstruktion aus ETFE-Folie (Ethylen-Tetrafluorethylen) bespannt sind. Die ETFE Folie ist ein teilkristallines, durchsichtiges und thermoplastisches Fluorcopolymer, mit einem Schmelzpunkt bei 270 °C. Da die ETFE-Folie keine Weichmacher besitzt, entfällt die vielen Kunststoffen implementierte „Selbstauflösung“. Klimakammerexperimente und Langzeitversuche von Hoechst in Arizona/USA zeigen keine nennenswerte Alterung (etwa geringere Bruchkraft), sodass eine für Kunststoffe ungewöhnlich lange Haltbarkeit von 25 bis 50 Jahren möglich scheint. Ebenso wurden nur geringe Veränderungen der spektralen Durchlässigkeit festgestellt. Aufgrund des „Lotus-Effekts“ der ETFE-Folien scheint die Durchsicht und Sauberkeit lebenslang ohne zusätzliche äußere Reinigung möglich. Die aufgehenden Flachdecken umschließen einen Innenhof, der mit einer filigranen Stahl-Glas-Konstruktion überdacht ist. Als Primärtragwerk wurde ein stählernes Faltwerk gewählt, welches bis zu 37 m Spannweite überbrückt. Das Faltwerk ist fachwerkartig mit Rundrohren aufgelöst und die Verglasung mit leichten Stahlprofilen aufgeständert. Stählerne, hohlkastenförmige ausgebildete Stege überspannen den Innenhof in verschiedenen Geschossen. Die Auflagerung erfolgt an den Deckenrändern, im Feld sind einzelne Stahlstützen zur Mittenstützung eingefügt. Für die Aussteifung genügen die vorhandenen Aufzugs- und Treppenschächte, welche sich in den steifen 2-geschossigen Untergeschosskasten einspannen. Die minimierte Zahl der Aussteifungselemente wird durch die fugenlose Ausbildung des gesamten Baukörpers möglich. Fotos (2): BAUBILD, Stephan Falk Fotos (2): BAUBILD, Stephan Falk Die Gründung ist als reine Pfahlgründung konzipiert. Der Kellerkasten ist auftriebssicher und wasserundurchlässig als Weiße Wanne ausgebildet. Foto: Adam Mørk Abhängig von den auftretenden Windbeanspruchungen sind hier Folien mir 250 µ Dicke und mit 300 µ Dicke verwendet. Um die Durchsicht nach außen nicht zu beeinträchtigen, wurde statt den eher gebräuchlichen ETFE-Kissen eine einlagige ETFEFolienkonstruktion gewählt. Die Tragfähigkeit der Folie ist mit 50 N/mm2 recht hoch, allerdings lässt sich diese hohe Festigkeit nur bedingt ausnutzen, da die bleibenden Verformungen der Folie bei starker Belastung vermieden werden müssen. Folien sind biegeweiche Tragelemente und tragen die Lasten ausschließlich über Membrankräfte ab, das sind Normalspannungen in der Folienebene. Zum Lastabtrag ist daher immer eine Krümmung der Folie erforderlich. Dies bedeutet bei flach gespannten Folien dass sie sich so stark verformen müssen, bis ein Gleichgewicht mit den auftretenden Kräften entsteht. Wenn Folien bereits im Ausgangszustand ausreichend gekrümmt sind, dann ist zum Lastabtrag nur eine geringe Verformung erforderlich. Kissenkonstruktionen werden durch den Innendruck im Kissen gleichsinnig nach beiden Seiten gekrümmt, und tragen nach außen gerichtete Kräfte mit der Außenfolie ab, und nach innen gerichtete Kräfte mit der Innenfolie. Bei einlagigen Folienkon­ struktionen muss eine Folienlage in beiden Lastrichtungen wirken. Mit ebenen Folien sind bei den hohen Windlasten, die in Hamburg häufig vorkommen, nur sehr geringe Spannweiten möglich. Daher war es erforderlich, die Folie zu krümmen. Bei einlagigen Konstruktionen sind die effektivsten Formen Sattelformen, bei denen die eine Lastrichtung in Folienlängsrichtung abgetragen wird und die andere in Folienquerrichtung. Um die Transparenz der Folienfassade nicht stark zu beeinträchtigen Der Rohbau ist als einfacher Stahlbetonskelettbau aufgebaut. Die unterzugslosen, 35 cm dicken Flachdecken sind in der Regel durch zwei Stützenreihen im Raster 8,10 x 8,90 m gestützt und kragen zu den beiden Rändern bis zu 3,50 m aus. Größere Spannweiten und Auskragungen befinden sich über dem nördlichen Eingangsbereich. Die Decken erhalten hier eine verbundlose Vorspannung, um die Durchbiegungen zu reduzieren. 14 Marco Polo Tower Mit seinen 55 m Höhe ist der Marco Polo Tower weithin sichtbar. Seine unregelmäßige, dynamisch geschwungene Silhouette macht ihn zu einer markanten Landmark. Die eigenwillige Form entsteht durch die von Geschoss zu Geschoss unterschiedlich ausgebildeten Grundrisse. Keine Wohnung gleicht der anderen. Insbesondere, da sie auch individuell ausgebaut werden. Der Marco Polo Tower bietet auf 17 Ebenen insgesamt 58 ein- und zweigeschossige Luxuswohnungen mit einer Fläche zwischen 57 und 340 m2. Im doppelgeschossigen Sockel des Neubaus sind Läden und gastronomische Einrichtungen vorgesehen. Ebenso wie das Unilever-Haus wurde der Wohnturm unter den Aspekten der Nachhaltigkeit entworfen. Um in den Wohnungen die Besonderheit des Gebäudes – die Lage mit dem einzigartigen Blick – überall wirken zu lassen, sind die Außenwände großzügig verglast. Damit dies im Sommer nicht zu Überhitzung führt, halten in allen Ebenen umlaufende Terrassen die steil einfallenden sommerlichen Sonnenstrahlen ab. Zusätzlich ist auch eine solare Kühlanlage auf dem Dach installiert, die nur bei Bedarf aktiv wird. Im November 2009 wurde der Marco-Polo-Tower für seine Architektur und sein Konzept mit dem European Property Award in der Kategorie „Bestes Hochbauprojekt“ ausgezeichnet, auf der MIPIM 2010 folgte die Verleihung des Mipim Awards für Wohnimmobilien. Fotos (4): BAUBILD, Stephan Falk „Über unsere Arbeit“ 1 Foto: Anton Grassl 5 Eines unserer Leitthemen ist die Überzeugung, dass unsere Umwelt einen unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität im Wohnumfeld, im öffentlichen Bereich und in allen Zwischenbereichen hat. Diese Gewichtung der gesellschaftlichen Dimension ist ein grundlegender Aspekt unserer Arbeit, die von dem Grundge­danken ausgeht, dass Architektur für die Bedürfnisse der Menschen – geistige wie materielle – entsteht. Unsere Architektur entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren und den Nutzern. Die einzelnen Arbeitsschritte werden beiden in regelmäßigen Abständen präsentiert, und wir sind überzeugt, dass dieses Verfahren sich positiv auswirkt. Darüber hinaus werden die zukünftigen Nutzer auf diese Weise mit ihrem zukünftigen Gebäude vertraut. Es sind jedoch nicht nur die Gebäude, sondern auch die Qualität des städtischen Umfelds, die sich auf das Wohlbefinden auswirken. Diese Sichtweise hat eine Reihe von Projekten hervorgebracht, die sich durch ein Gespür für die Kultur und die Bedingungen vor Ort, sowie der Wunsch, den Nutzern eine neue Lebensqualität zu bieten, auszeichnen. Behnisch Architekten bieten das folgende Leistungsspektrum an: Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsplanung, Produktdesign, Generalplanerleistungen, Kostenberatung, künstlerische Beratung. Jedes unserer Projekte ist das Ergebnis von anspruchsvollen Auswahlverfahren und die Antwort auf gesellschaftliche und politische Erscheinungen. Die Entwicklung verläuft nicht linear, sondern in einem Prozess der schrittweisen Annäherung. Wir arbeiten nicht nach vorformulierten Regeln und vermeiden bewusst Kopien früherer Gebäude in neuen Zusammenhängen, sondern erarbeiten für die jeweilige Situation eine eigene Lösung. So sind des Öfteren Bauten entstanden, die zu einem vertrauten Bild, einem Wahrzeichen in ihrem Umfeld geworden sind. Jedes Projekt ist auf seine Art innovativ – manchmal in gesellschaftlicher, manchmal in technischer Hinsicht, und im besten Falle beides. 1 2 3 4 5 Genzyme Center, USA-Cambridge – Atrium Norddeutsche Landesbank, Hannover – Innenhof Ozeaneum, Stralsund (siehe auch BauWerk_08) IBN – Institut für Forst- und Naturwissenschaften, NL-Wageningen – Innengarten Therme Bad Aibling Foto: Adam Mørk und Torben Eskerod Behnisch Architekten Foto: Adam Mørk und Torben Eskerod 16 Martin Haas (Haupreferent) Behnisch Architekten, Stuttgart Partner: Das Büro wurde 1989 von Stefan Behnisch als Zweigbüro von Behnisch & Partner, das vor allem mit den Anlagen für die Olympischen Spiele in München 1972 bekannt geworden war, gegründet. Seit 1991 arbeitet es selbstständig und unabhängig von Behnisch & Partner unter verschiedenen Namen, oft unter Behnisch, Behnisch & Partner. Nach einer Umstrukturierung 2005 firmiert das Büro als Behnisch Architekten und wird geleitet von Stefan Behnisch, David Cook und Martin Haas. Stefan Behnisch, Hon.FAIA Dipl.-Ing. (arch.) B.A. (phil.), geb. 1957 in Stuttgart, studierte Philosophie und Volkswirtschaft in München und Architektur in Karlsruhe, wo er 1987 mit dem Diplom abschloss. Danach trat er in das Büro Behnisch & Partner ein und gründete 1989 das Zweigbüro Innenstadt, das 1991 unabhängig wurde und nun als Behnisch Architekten firmiert. 1999 wurde das Zweigbüro in Los Angeles gegründet, 2007 das Behnisch Studio East in Boston, 2008 das Zweigbüro in München. Stefan Behnisch lehrte u. a. in Stuttgart, Portsmouth (UK), Nancy (Frankreich), Austin, Texas/USA und an der Yale School of Architecture, New Haven/USA. In den Büros in Stuttgart, München, Venice/Kalifornien und Boston werden zur Zeit die Law School für die University of Baltimore, der Wohnturm Marco Polo Tower in der Hamburger HafenCity, ein Zentrum für kliniknahe Krebsforschung und interdisziplinäre medizinische Versorgung in Heidelberg, eine Eissporthalle in Inzell, Verwaltungsgebäude für die WIPO in Genf sowie weitere Projekte bearbeitet. Zu den realisierten Gebäuden gehören das St. Benno-Gymnasium in Dresden (1996), das Institut für Forst- und Naturwissenschaften in Wageningen, Niederlande – ein EU-Pilotprojekt für nachhaltiges Bauen, das Museum der Phantasie für die Sammlung Buchheim in Bernried (2001), die Norddeutsche Landesbank in Hannover (2002), das vom US Green Building Council mit LEED Platinum ausgezeichnete Genzyme Center in Cambridge, MA, USA (2004), und die Therme Bad Aibling in Bad Aibling (2007). 2008 wurde das Ozeaneum in Stralsund, 2009 die neue Unilever-Zentrale in der Hamburger HafenCity eröffnet. David Cook, RIBA geb. 1966 in Manchester, England, studierte Architektur am Manchester Polytechnic (1989 B.A.) und an der University of East London (1992 Diplom). Nach mehreren Projektpartnerschaften ist er seit 2005 Partner im Büro Behnisch Architekten. Seit 1996 hält er weltweit Vorlesungen und nimmt an Konferenzen teil. Martin Haas, BDA geb. 1967 in Waldshut, arbeitete nach dem Abitur zunächst als Kameramann. Sein Studium der Architektur an der Universität Stuttgart – unterbrochen durch ein Stipendium an der Southbank University London – schloss er 1995 mit dem Diplom ab. Studienbegleitend und nach dem Studium arbeitete er in inter­nationalen Architekturbüros mit. Nach mehreren Projektpartnerschaften ist er seit 2005 Partner im Büro Behnisch Architekten. Seit 1996 hält er weltweit Vorlesungen und nimmt an Konferenzen teil. Behnisch Architekten, Stuttgart 2 Foto: Roland Halbe 3 Foto: BAUBILD, Stephan Falk 4 Foto: Martin Schodder 163 A Rotebühlstraße 70197 Stuttgart T 0711 60772-0 F 0711 60772-99 [email protected] www.behnisch.de 18 Gründach mit Weitblick Außergewöhnliche Architektur mit Blick auf die Abdichtung Den architektonischen Grundgedanken des UnileverHauses als Meisterwerk der nachhaltigen Bauweise setzen Behnisch Architekten konsequent auf dem Dach fort. Das ökologische Gebäudekonzept, auf zackenförmiger Grundfläche angelegt, findet seinen Abschluss im etwa 2100 m2 großen Gründach oberhalb des sechsten Obergeschosses und betont damit wieder die offene einladende Architektur mit den fließenden Übergängen zwischen Innen und Außen. Die begehbare Dachfläche erweitert die zur Verfügung stehende Nutzfläche des Neubaus und dient dabei als willkommener Gemeinschafts- und Erholungsbereich für die Mitarbeiter des Unternehmens, die von hier oben aus während der Pausen die freie Aussicht über die Elbe, den Hamburger Hafen und die rasant wachsende HafenCity genießen können. Gleichzeitig schafft das Gründach einen ökologischen Ausgleich für die bei der Errichtung des Gebäudes versiegelten Flächen und leistet überdies einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Kleinklimas vor Ort, das hier durch den Schiffsverkehr belastet wird. Die verschiedenen Pflanzen und die in der Substratschicht vorhandene Feuchtigkeit sorgen dafür, dass die in der Luft vorhandenen Staub- und Abgaspartikel effektiv gebunden werden. Fotos (5): BAUBILD, Stephan Falk Zusätzliche Vorteile bietet das Gründach für die Klimatisierung des Unilever-Gebäudes: An kalten Tagen wirkt es als natürlicher Wärmepuffer, im Sommer schützt es den Innenraum zusätzlich vor Aufheizung und trägt somit nachhaltig zur Verringerung der Kühllasten bei. Zudem sorgt die Begrünung dafür, dass die Dachabdichtung vor extremen Temperaturschwankungen und Witterungseinflüssen geschützt ist und ermöglicht so eine verlängerte Lebensdauer des Dachaufbaus. Eine wichtige Grundlage für die Nutzung des Daches und das Funktionieren des gesamten Gebäude­konzepts ist eine leistungsfähige Abdichtung sämtlicher Flachdachflächen. Um eine bautechnisch optimale Lösung zu erhalten, entschieden sich die Planer für einen bewährten mehrschichtigen Systemaufbau mit hochwertigen Polymerbitumenbahnen. Oberhalb des mit einem Bitumenvoranstrich versehenen Betonuntergrundes wurden dabei zunächst eine Dampfsperre und darauf eine Gefälledämmung aus expandiertem Polystyrol (EPS) verlegt, die für einen sicheren Ablauf des Regenwassers sorgt. Als weitere Schichten kamen eine Elastomerbitumen-Kaltselbstklebebahn mit Kombinationsträgereinlage und eine wurzelfest ausgerüstete Elastomer­ bitumen-Schweißbahn zur Anwendung. Darüber konnten dann abschließend die vorgesehenen Gehwegplatten sowie Kies und Pflanzsubstrat als Basis für die Bepflanzung aufgebracht werden. Die zur Abdichtung verwendeten hochwertigen Bitumenbahnen halten nicht nur extremen Temperaturschwankungen dauerhaft stand, sie sind auch unempfindlich gegen mechanische Belas­ tungen und perforationssicher gegen Hagel oder andere Ein­ wirkungen von außen. Zudem weisen sie eine hohe Verträglichkeit gegenüber anderen Baustoffen auf. Die eingesetzten Bitumenkaltklebebahnen ließen sich leicht und Zeit sparend auf der Gefälledämmung aufbringen. Ebenso konnten sämtliche Durchdringungen problemlos an die Flächenabdichtung an­geschlossen werden. Dazu gehörten auch die Punkt-Fundamente der Lüftungsgeräte, die auf der obersten Dachebene aus dem Gründach herausragen und an die weder Kehle noch Grate stoßen dürfen. Bei der Planung der Ausführung kam der beauftragten Dach­ deckerfirma zugute, dass ihr schon mehrere Wochen vor Beginn der Arbeiten auf der Baustelle sämtliche notwendigen Zeichnungen und Pläne des Daches durch die Architekten zur Verfügung gestellt worden waren. So konnte das Unternehmen frühzeitig mit der Gefälleplanung beginnen und hatte zudem ausreichend Zeit, das gesamte benötigte Material zu bestellen. Um die komplizierten Geometrien der vorhandenen Dachflächen systemgerecht abzudichten und jederzeit für einen sicheren Ablauf von Regenwasser zu sorgen, arbeiteten die Dachdecker eng mit den Anwendungstechnikern des Bitumenbahnen-Herstellers zusammen. Neben exakten Vorgaben zum Verlegen der einzelnen Bahnen wurden dabei auch sämtliche Gefällepläne gemeinsam erarbeitet und umgesetzt. Foto: Adam Mørk Foto: BAUBILD, Stephan Falk 20 Befestigung Dichtungsbahnen mit Klemmleiste nach DIN 18195-9 LM-Sichtblende Sockelbereich ("harte Bedachung") oberseitige Verfugung mit Silikon Rollkiesstreifen Breite ca. 50 cm Dachaufbau Detail 47/3.008 95 –160 mm Extensivsubstrat (leicht) Filtervlies 25 mm Drainelement 5 mm Wurzelschutzschicht 8 mm Bautenschutzmatte (Faserschutzmatte) 5 mm Polymerbitumenschweißbahn (wurzelfest) 5 mm Polymerbitumenschweißbahn (selbstklebend) > 200 mm EPS-Gefälledämmung 5 mm Dampfsperr-Bitumenschweißbahn 0,1 mm Bitumenvoranstrich 300 g/m² 350 mm Stahlbetondecke mit Kühlfunktion Durch die genaue vorherige Planung konnten sämtliche Ausführungsar47 260 2.006 beiten auf der Baustelle weitgehend reibungsfrei durchgeführt und nach knapp 2 Monaten termingerecht im April 2009 abgeschlossen werden. Die exakt terminierte Bestellung der unterschiedlichen Werkstoffe ermöglichte dabei eine optimierte Baustellenlogistik, bei der das benötigte Material nicht auf einmal, sondern nacheinander in genau berechneten Mengen angeliefert wurde. So konnten während des gesamten Ablaufes die eng begrenzten Arbeitsflächen auf dem Dach weitgehend freigehalten werden. Dank der ausreichenden Vorlaufzeit blieb der ausführenden Firma außerdem noch ausreichend Zeit, ein exaktes Bauaufmaß zu erstellen, das dann zur Kontrolle aller Maße und vor allem der Dachgullys vorab noch vom bauleitenden Architekturbüro gegengeprüft werden konnte. Elastomerbitumen- Schweißbahn, wurzelfest ausgerüstet Elastomerbitumen- Kaltselbstklebebahn mit Kombinationsträgereinlage EPS Gefälledämmung Dampfsperre Foto: BAUBILD, Stephan Falk RWA / Oberlichtkuppel kreisrund ø 1,50 m Acryl-Verglasung 2-fach Aufsatzkranz GFK wärmegedämmt, 50 cm hoch Voranstrich Änderung Betonuntergrund Aufbauhöhe Kies +25.66 bis +25.70 Plan erstellt 31 4.003 FP Detail Dachaufbau – Anschluss an Atriumdach Unilever Wohnturm 200 Dachfläche Ebene +7 / Aufzugsüberfahrt analog Dachaufbau Da11, jedoch 10 Kiesschüttung 16/32 Drainmatte Wurzelschutzschicht Wärmedämmung, beidseitig kaschiert i. Gefälle -4 157 20 0 Regenrinne ca. 300 cm² Fassadenaufbau 5 mm Alublechverkleidung 120 mm Wärmedämmung 1,25 mm Alu-Blechbekleidung + Unterkonstruktion 120 Leistung Fassade Gefälle 3° Dämmung XPS Leistung Fassade 600 +25,72 min. 150 +26.10 Anschluss Regenrohr mit Manschette dampfdicht andichten, Rohr gedämmt Notüberlauf Regenrinne Außer zur Dachabdichtung kamen Bitumenbahnen auch unter sämtlichen Freiflächen des UnileverHauses und des angrenzenden Marco Polo Towers zum Einsatz. Abweichend von den auf dem Flachdach eingesetzten Bahnen wurden hier spezielle Produkte für eine Asphaltverlegung genutzt. 80 mm keine keine 80 – 100 mm Schwert Leistung Fassade Blechzarge Leistung Fassade +25.90 Aufzugsüberfahrt (Dachfläche Ebene+7 + 25.75) Fliegengitter +25,70 Aufzugsüberfahrt (Dachfläche Ebene+7 + 25.25) Detailzeichnung: Behnisch Architekten alle Maße in mm Detail Dachaufbau – Anschluss an Lichtkuppel / RWA-Anlage Detailzeichnung: Behnisch Architekten OK RFB +25.25 Neben seinen zahlreichen bauphysikalischen Vorteilen und der leichten Handhabung überzeugt der Werkstoff Bitumen die Planer auch in ökologischer Hinsicht. Denn Bitumen ist ein seit Jahrtausenden verwendetes Naturprodukt. Heute wird der Baustoff in aller Regel durch Destillation aus Erdöl gewonnen. Die ökologischen Vorteile gegenüber anderen Materialien bleiben dabei bestehen. So ist Bitumen ins­ besondere gegenüber Wasser sehr stabil, das Material ist als „nicht wassergefährdend“ eingestuft. Bei einer im Lebenszyklus eines Gebäudes erforderlichen Sanierung des Daches kann der bestehende Dachaufbau häufig auf dem Dach belassen werden. Auch damit leistet Bitumen einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Bauen. Ein Werkstoff also, der bestens zur Philosophie des Unilever-Gebäudes passt. Und der dort eine solide und sichere Basis für das auf­ liegende Gründach bietet. die bitumenbahn GmbH Mainzer Landstr. 55 | 60329 Frankfurt T 069 25561314 | F 069 25561602 [email protected] RWA Treppenhaus www.derdichtebau.de 22 Pflegeleichte Extensivbegrünung Von Grund auf dicht Inklusive Windsogsicherung auf höchstem Niveau Wasserundurchlässiger Beton Als Teil des ökologischen Gesamtkonzeptes des Unilever-Hauses sind insgesamt ca. 3000 m2 extensive Dachbegrünungsflächen auf dem ersten, sechsten und siebten Obergeschoss realisiert. Sämtliche Grünflächen sind begehbar und bieten daher neben allen ökologischen und ökonomischen Vorteilen nutzbare Erholungsfläche. Zum Einsatz kam der bewährte ZinCo-Systemaufbau „Steinrosenflur“. Die Dränelemente Floradrain® FD 25 ­dienen der Speicherung von Regenwasser und leiten Überschusswasser sicher zu den Dachabläufen ab. Dank dieses ausgeglichenen Wasserhaushaltes erhält sich die pflegeleichte Begrünung aus bunt blühenden Sedumarten von selbst. Aufgrund der exponierten Lage der Dachbegrünung im sechsten und siebten Obergeschoss waren dort spezielle Maßnahmen zur Windsogsicherung erforderlich, da hier das Gebäude eine Höhe von 22 m bzw. 25,5 m aufweist. Während im Dachinneren die Sedumsprossen in Form einer Anspritzbegrünung ausgebracht wurden, arbeitete man im Randbereich mit vorkultivierten Vegetationsmatten. In den besonders windsoggefährdeten Eckbereichen wurden die vorbegrünten Gitterelemente EcoSedum® verlegt. Nach dreijähriger Planungs- und Bau­ phase weihte am 17. September 2009 der CEO Paul Pomann die neue Zentrale von Unilever Deutschland, Österreich und der Schweiz im Beisein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust ein. Bereits im Juni waren die 1200 Mitarbeiter aus der alten Konzernzentrale am Dammtorwall in das neu errichtete Firmengebäude am Strandkai 1 in der HafenCity umge­ zogen. Beim World Architecture Festival Award 2009 wurde es als bestes Büro­ gebäude der Welt geehrt. Fotos / Abbildungen (4): ZinCo GmbH Sie werden zusätzlich fest untereinander verbunden, was ihre Lagestabilität erhöht. Da weder Gitterelemente noch Vegetationsmatten lange lagerfähig sind, erfolgte ihre Lieferung und Verlegung auf der Baustelle just-in-time. Diese drei unterschiedlichen Ausbringungs-Varian­ ten gewährleisteten Effizienz und den gewünschten Begrünungserfolg in dieser Gebäudehöhe. Zwölf Pflanzkübel mit Kupfer-Felsenbirnen setzen gestalterische Akzente in den weitläufigen extensiven Grünflächen. Die Solitärsträucher, die ca. 3,5 m hoch und 1,5 m breit sind, erfordern wiederum eine eigene Sicherung gegen Windsog. Dazu ist aus dem ZinCo-Standardprogramm eine Sonderanfertigung nach statischer Berechnung geliefert worden: Das Fallnet®-System SR aus mehreren Raster­ elementen bildet eine kraftübertragende Scheibe in einer Größe von 2 m x 2,67 m mit einer Metallplatte in der Mitte. Über vier Stahlgewinde ist daran der Betonpflanzkübel fixiert und das ganze System in den vorhandenen Begrünungsaufbau integriert. So wird neben einer Lastverteilung die notwendige Lagesicherung erzielt, und zwar ganz ohne Durchdringung der Dachabdichtung. 1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6 Pflanzengemeinschaft „Steinrosenflur“ Systemerde „Steinrosenflur“ Systemfilter SF Dränelement Floradrain® FD 25 Speicherschutzmatte Dachaufbau mit wurzelfester Dachabdichtung Foto: BAUBILD, Stephan Falk www.zinco.de www.zinco-greenroof.com Über sieben Geschosse ist auf 30 000 m2 eine moderne Bürolandschaft entstanden, deren Kern das weitläufige Atrium bildet. Neben der innovativen Grundrissgestaltung sticht vor allem die zweischalige ­Fassade hervor. Vor der eigentlichen ­Klimahülle mit Isolierverglasung schützt als Teil des ökologischen Konzeptes eine äußere transparente Folie die Sonnenschutzlamellen vor Windeinflüssen. ­Weitere Komponenten, wie eine Wärme­ rückgewinnungsanlage auf dem Dach des Atriums, eine Bauteilaktivierung zur ­Kühlung und der Einsatz von energie­ sparenden LED-Leuchten vervollständigen den Ansatz der Nachhaltigkeit. Für den Rohbau setzte die Hochtief ­Pro­jektentwicklung auf das erfahrene ­Bau­­unternehmen BSS Beton-System-Schalungsbau. Insgesamt wurden 25 000 m3 Permacrete®-Transportbeton der TBH Transportbeton Hamburg GmbH & Co. KG – eine Beteiligung der Heidelberg Beton GmbH – verarbeitet. Außer dem hauptsächlich verwendeten Permacrete® C30/37 kamen auch Betone der Festigkeitsklasse C35/45 und C45/55 zum ­Einsatz. Perma­ crete®-Transportbeton ­eignet sich insbesondere für die sichere Herstellung von wasser­undurchlässigen Betonbauteilen und gewährleistet eine dauerhafte Dichtigkeit. Dank des verringerten Wasserzement­ wertes und des begrenzten Größtkorns der Gesteinskörnungsmischung reduziert sich die Wassereindringtiefe auf maximal 30 mm. Auf diese Weise entstanden Sohlen bis zu einer Größe von 1000 m3. Südlich der Hamburger Innenstadt entsteht mit der HafenCity das größte Stadtentwicklungsprojekt Europas. Die insel­ artige Lage der HafenCity stellt die am Bau beteiligten Unternehmen vor logistische Herausforderungen. Enge Straßen, nur wenige Brücken und viele in unterschiedlichen Stadien befindliche Bau­ stellen sorgen für ein erhebliches Verkehrsaufkommen. Auf diese Problematik reagiert die TBH Transportbeton Hamburg mit einem zusätzlichen Transport­ betonwerk auf dem Areal des Baustoff­ terminals ihres Mitgesellschafters OAM in der HafenCity. Verkürzte Transportwege gewährleisteten so eine zeitnahe und optimierte Belieferung der Baustellen. Betonlabor war die betotech Stade GmbH, Prüfstelle Hamburg. Schon im Rohbau war das neue Unilever-Haus ein spektakulärer Anblick. www.heidelberger-beton.de 24 Licht mit IQ Weitere innovative Produktlösungen Energieeffiziente LED-Leuchten machen sich bezahlt Möblierung | AVA-Software Komfortables Arbeiten Effizienter Workflow Wo Architektur Bekenntnis klaren Denkens und professionellen Handelns ist, finden sich nicht selten Möbel von COR. So auch in der neuen Hauptverwaltung von Unilever in Hamburg. Zum Einsatz ­kamen mehrere Sofa- und Hockerelemente von dem Modell NUBA (Design Studio Vertijet). Fast wie eine Skulptur wächst NUBA aus dem Boden. Die breiten Arm- und Rücklehnen öffnen sich dem Betrachter, indem Sie in einem sanften ­Bogen unter dem Sitz hervorkommen. ­Somit ist NUBA nicht nur dominanter Blickfang sondern auch gleichzeitig ein Ort der entspannte Atmosphäre verspricht. Außerhalb von Büro oder Besprechungsraum lassen hier sich kurze Meetings durchführen oder Besucher ihre Wartezeiten verkürzen. Für die Einrichtung der Bürogeschosse hatte Unilever gemeinsam mit dem Büro Behnisch präzise Vorgaben hinsichtlich Größe, Oberfläche und Design entwickelt. Diesen Vorgaben entsprach Steelcase mit einigen adaptierten Möbelserien, deren Entwicklung mit Blick auf ein gestalterisch und funktional optimales Endergebnis eng mit den Architekten abgestimmt wurde: FrameOneTische mit A-Fußgestellen haben eine klare, elegante Linienführung. Flexibel zeigt sich das Tischsystem im horizontalen wie verti­ kalen Kabelmanagement. Die Führung der Leitungen in und um FrameOne ist dank ­intelligenter Funktionselemente fast ebenso unsichtbar wie die Netzanschlüsse. Prak­tisches Zubehör sorgt für Übersicht am ­Arbeitsplatz. Die eingesetzten Partito Aufsatzwände und Schiebetürenschränke mit Akustikrücken und Acrylfronten absorbieren den Schall bis zu 90 Prozent. In den Leistungsphasen 6 – 9 waren 360grad+architekten für die Reali­­sie­rung des Entwurfs verantwortlich. ­Dabei setzte das Büro das Komplettprogramm ORCA AVA ein. Mit der Anwendung können beliebig viele Bauvorhaben durchgängig von der Kostenberechnung über die Ausschreibung und Vergabe bis hin zur Abrechnung bearbeitet werden. Die Windows-konforme Benutzeroberfläche ist intuitiv und komfortabel zu bedienen. Beispielsweise kann ein nach Gewerken gegliedertes Projekt jederzeit mit wenigen Mausklicks auch nach Kostengruppen (z. B. DIN 276) dargestellt und ausgegeben werden. Die Anwendung verfügt standardmäßig über alle am Bau relevanten Schnittstellen, z. B. GAEB 90/GAEB 2000 und ist ebenfalls GAEB XML-zertifiziert. Dies garantiert den korrekten Datenaustausch aller Projekt­beteiligten. Die zahlreichen Standard-Layoutvorlagen können alle über einen leistungsstarken Editor individuell angepasst werden. ORCA AVA ist konzipiert für Einzelplatz- und Netzwerkinstallation, auch in Mischnetzwerken. www.cor.de www.steelcase.de www.orca-software.com Foto: Sabine Vielmo wendete Begriff. Dieser beschreibt die komplexe, von Nimbus in die LED-Serien integrierte Technik, die zum Anspruchsvollsten gehört, was im Bereich Beleuchtung aktuell auf dem Markt zu finden ist: präzise Lichtlenkung, Thermomanagement, Direkt- und Indirektlicht sowie Präsenz- und Tageslichtsteuerung sind in diesem Zusammenhang die wesentlichen Stichworte. All diese Faktoren gemeinsam ermöglichen es, die Stromkosten für Beleuchtung um bis zu 70 % zu senken. Sehr anschaulich lässt sich das an der Stehleuchte „Office Air LED“ für Büro­arbeitsplätze demonstrieren, die mit 1400 Exemplaren im Unilever-Haus eingesetzt wurde. Die 20 bis 30 % höheren An­schaffungskosten amortisieren sich durch die erheblich geringeren Betriebsund Wartungskosten schon nach kurzer Zeit. Zudem schaffen „Q-Module“ eine helle Atmosphäre im Bereich der Aufenthalts- und Verkehrsflächen, im Atrium leuchten die auf Grund ihrer mit bis zu 10 m Durchmesser spektakulär wirkenden LED-Lichtringe. Diese wurden in Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten und Licht01 entwickelt. Unilever hat frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt: Ökologische Verantwortung macht sich auch ökonomisch bezahlt. Loungemöbel Fotos (4) : Sabine Vielmo, Hamburg Neben dem gelungenen architektoni­ schen Konzept überzeugt die UnileverKonzernzentrale vor allem durch das ausgereifte energetische Konzept. Dabei spielt der Faktor Beleuchtung eine zentrale Rolle: „Es ist weltweit das größte Ge­­ bäude, in dem es ausschließlich LED-Allgemeinbeleuchtung gibt und kann daher extrem energiesparend betrieben werden“, sagt Harry Brouwer, Vorsitzender der Geschäftsführung Unilever Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Stuttgarter Nimbus Group um Firmengründer und Geschäftsführer Dietrich Brennenstuhl gilt als Marktführer für ­Allgemeinbeleuchtung im Bereich LED. Sie hat sämtliche Arbeitsplätze, Meeting Points, Treppenhäuser und Flure mit 3000 Serien- und Sonderleuchten aus­gestattet und zeichnet somit verantwortlich für die gesamte Allgemeinbeleuchtung der neuen Unilever-Haupt­ver­­wa­ltung. Dabei war die Entwicklungszeit für das aufwändige LED-Beleuchtungskonzept mit nur neun Monaten extrem kurz. Die Eigenschaften der LEDs sind an sich schon bemerkenswert; die Produktentwicklung bei Nimbus hat jedoch erst die Augen dafür geöffnet, was sich auf dieser Basis alles bewegen lässt: „Engineered Design“ lautet der im Unternehmen ver- www.nimbus-group.com 26 Bautafel Beteiligte Hersteller – Auswahl Baukonstruktion Wasserundurchlässiger Beton Dachbegrünung Rohrrahmentüren Akustische Absorberflächen Atrium ZinCo GmbH Grabenstraße 33 72669 Unterensingen fon 07022 6003-0 fax 07022 6003-300 [email protected] [email protected] www.zinco.de www.zinco-greenroof.com [S. 22] Schüco International KG, Bielefeld Heradesign Deckensysteme – eine Geschäftseinheit der Knauf Insulation GmbH, A-Fürnitz Dachgärtner Heidelberger Beton GmbH Berliner Straße 10 69120 Heidelberg fon 06221 481-9626 fax 06221 481-9650 [email protected] www.heidelberger-beton.de [S. 23] fairplants-system GmbH, Pritzwal Glaskarusselltür Blasi GmbH, Mahlberg Sonnenschutzglas Interpane Glas Industrie AG, Lauenförde Sonnenschutz außen Warema Renkhoff SE, Marktheidenfeld Textiler Sonnens-/Blendschutz innen Kvadrat GmbH, Bad Homburg Fassade Lindner Gruppe, Arnstorf Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, Steinhagen Stahltüren Hörmann KG Verkaufsgesellschaft, Steinhagen Beschläge FSB – Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG, Brakel Metallfassade Hunter Douglas Components, Zweigniederlassung der Hunter Douglas GmbH, Kassel Innentüren Stahl/Holz Technischer Ausbau Aufzüge Türschließer Geze GmbH, Leonberg Dach Aluminium-Elementfassade Schindler Deutschland GmbH, Berlin Dachabdichtung Schüco International KG, Bielefeld Heizkörper Pfosten-/Riegelkonstruktion Kermi GmbH, Plattling Anders Metallbau GmbH, Fritzlar Bodenkonvektoren Glastrennwände Bürobereich Folienfassade Verco GmbH, Bergisch-Gladbach Lindner Gruppe, Arnstorf Vector Foiltec GmbH [S. 18] S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG Furtwangen Mobile Trennwände Fenster die bitumenbahn GmbH Mainzer Landstr. 55 60329 Frankfurt fon 069 25561314 fax 069 25561602 [email protected] www.derdichtebau.de Kommunikationssystem Schüco International KG, Bielefeld Innenausbau Beschläge Doppelboden FSB – Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG, Brakel Lindner Gruppe, Arnstorf Franz Nüsing GmbH & Co. KG, Münster Besprechungszellen bene AG. A-Waidhofen/Ybbs 28 Bautafel Beteiligte Hersteller – Auswahl Innenausstattung Besprechungstische Granit / Werkstein Agglotech Betonwerkstein GmbH, Vertrieb Deutschland, Ellwangen Vitra GmbH, Weil am Rhein Nadelfilz-Teppich Stühle Mitarbeiterrestaurant Findeisen GmbH, Ettlingen Arper s.p.a., I-Monastier di Treviso (TV) Linoleum Bürodrehstühle Armstrong DLW GmbH, Bietigheim-Bissingen Knoll International U.K. / Knoll Inc. GB-London Kautschuk-Belag Besprechungsstühle nora systems GmbH, Weinheim Arper s.p.a., I-Monastier di Treviso (TV) LED-Beleuchtung, Lichtringe Vitra GmbH, Weil am Rhein Thonet GmbH, Frankenberg Lounge-Möbel Nimbus Group GmbH Sieglestraße 41 70469 Stuttgart fon 0711 633014-20 fax 0711 633014-14 [email protected] www.nimbus-group.com [S. 24] Pendelleuchten Kartell Spa I-Noviglio (Milano) Bürosystem, Bürotische Cappellini, CAP Design Spa, I-Meda (MB) COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG Herr Lars Reischel Nonenstraße 12 33378 Rheda-Wiedenbrück fon 05242 4102-252 fax 05242 4102-952 [email protected] www.cor.de [S. 25] sixinch Head Office B-Antwerpen Steelcase Werndl AG, Georg-Aicher-Straße 7 83026 Rosenheim fon 08031 405-0 fax 08031 405-100 [email protected] www.steelcase.de Arper s.p.a., I-Monastier di Treviso (TV) [S. 25] Fliesen Wilkhahn – Wilkening + Hahne GmbH + Co. KG, Bad Münder Planung AVA-Software AGROB BUCHTAL (Deutsche-Steinzeug Keramik GmbH) Buchtal 1 92521 Schwarzenfeld fon 09435 391-0 fax 09435 391-3452 [email protected] www.agrob-buchtal.de ORCA Software GmbH 83026 Rosenheim fon 8031 40688-0 fax 8031 40688-11 [email protected] www.orca-software.com www.ausschreiben.de CAD-Programm Autodesk GmbH, München Villeroy & Boch AG, Mettlach WC-Trennwände meta Trennwandanlagen GmbH & Co. KG, Rengsdorf Sanitärobjekte Keramag – Keramische Werke Aktiengesellschaft,Ratingen Wasserlose Urinale ROCA GmbH Vertrieb Laufen, Staudt Armaturen Hansa Metallwerke AG, Stuttgart Brandschutz Sprinkleranlagen Minimax GmbH & Co. KG, Bad Oldesloe Baustelle Gerüste Nietiedt Gerüstbau GmbH Niederlassung Hamburg Billbrookdeich 197 22113 Hamburg fon 040 219068-0 fax 040 219068-17 [email protected] www.nietiedt.com [S. 25] www.dbzplusbaucolleg.de