Smart Material Houses 1. Rang SOMMER-WInTER-HaUS

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Smart Material Houses
1. Rang
SOMMER-WINTER-HAUS
Architekt
Behnisch Architekten, Stuttgart
Team
Imagine Envelope BV;
Drees & Sommer Advanced
Building Technologies
Der Entwurf von Behnisch Architekten basiert
auf der jahreszeitlichen Differenzierung zwischen einem kompakten, energiesparenden
„Winterhaus“ und einem raumgreifenden,
offenen „Sommerhaus“. Den Kern bildet das
kompakte Winterhaus, das durch auskragende Geschossdecken an der Süd-, Ostund Westfassade Raumpuffer bietet, die in
den wärmeren Jahreszeiten die Wohn­bereiche
des Winterhauses erweitern und das Gebäude in ein großzügiges, gut belüftetes
und lichtdurchflutetes Terrassenhaus verwandeln. Neben den interessanten räum­
lichen Qualitäten bietet das Konzept eines
Winter-Sommer-Hauses vor allem zahl­reiche
Vorteile in der Optimierung des Energiehaushaltes. Dem kompakten Kern wird eine
durchlässige Hülle vorgelagert, die sowohl
auf räumlicher als auch auf klimatischer
Ebene allmähliche Übergänge schafft.
Grundriss 3. Obergeschoss
Modellfoto des Sommer-Winter-Terrassenhauses. Alle Abbildungen © Behnisch Architekten
Das kompakte Winterhaus erfüllt alle
Anforderungen eines Passivhausstandards.
Die außenliegende Fassade des Sommerhauses ist – bedingt durch eine jahreszeitabhängige Nutzung – in beweglichen einfachverglasten Elementen ausgeführt und
kann bei Bedarf in eine offene Terrasse verwandelt werden. Die Auskragungen der
Geschossdecken bieten hier eine natürliche
Verschattung der Räume. Zusätzlich ist an
der außenliegenden Fassade ein Low-Ebeschichteter textiler Vorhang als aktiver
Sonnenschutz vorgesehen.
Konstruktionselemente in Massivbauweise werden auf ein Minimum reduziert;
lediglich Fundamente, Bodenplatte und
­Erschließungskern werden so ausgeführt.
Alle anderen tragenden Elemente sind als
vorgefertigte Holzbauelemente ausgebildet.
Die offenen Wohnungsgrundrisse können
intern über ein mobiles Trennwandsystem,
das aus dem neu entwickelten Material
„SwissCell“ besteht, zoniert werden.
Neben dem baulichen Fassaden- und
Raumklimakonzept, das unter verschiedenen
klimatischen Bedingungen für ein ausge­
glichenes Raumklima und behagliche Temperaturen sorgt, kommen auch Technologien
zum Einsatz, die eine umweltschonende,
auf lokalen Ressourcen basierende Energienutzung ermöglichen: Geothermie mit Erdsonden zur Heizung, Kühlung und Lüftung,
Solarthermie für Warmwasser, Regen- und
Brauchwassernutzung sowie Photovoltaikmodule auf den Dachflächen sorgen für
eine CO2-neutrale Energieversorgung der
haustechnischen Anlagen.
Grundriss 2. Obergeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Das kompakte Winterhaus bildet das Kerngebäude, das durch die auskragenden Geschossdecken um großzügige T­ errassen und
Loggien erweitert wird. Je nach Jahreszeit können diese Pufferräume die Wohnräume erweitern und das Gebäude in ein licht- und
luftdurchflutetes Terrassenhaus verwandeln.
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Dach
Akustik
Holzstütze
Installationsschacht Elektro
Faltschiebewand
textiler Vorhang
mit Low-E-Beschichtung
3. OG
begrüntes Dach
LED Beleuchtung
Sommerhaus
Brüstung VSG
Deckenaufbau
Winterhaus
2. OG
Verschattung
Holz-Alu Fassadenprofil
Vakuumglas
Lüftung
Brettschichtholz
Balkon
Decken
Winter Tag
Winter Nacht
1. OG
thermische Entkopplung
Einfachverglasung
Vorhang
Sonne 30°
alle Fassaden
geschlossen
alle Fassaden
geschlossen
Bodenplatte
EG
Frühjahr/Herbst Tag
Frühjahr/Herbst Nacht
Pfahlgründung
Wintergarten
geschlossen
alle Fassaden
geschlossen
Vorhang teilweise
geschlossen
Sommer Tag
Drainrohr
Detailschnitt der Fassade mit ihren unterschiedlichen Klimaschichten
Sommer Nacht
Sonne 60°
Vorhang zu
Ganz oben: Detailschnitt. Hinter der durchlässigen
Fassade aus einfachverglasten Schiebeelementen
ist ein textiler Vorhang mit Low-E-Beschichtung als
aktiver Sonnenschutz vorgesehen.
alle Fassaden
geöffnet
Oben: Klimakonzept nach Jahreszeiten.
Die zwischengeschalteten Pufferräume schaffen
auf räumlicher und klimatischer Ebene einen
­allmählichen Übergang von Innen nach Außen.
Längsschnitt A-A. Weit auskragende Geschossdecken liefern einen natürlichen passiven Sonnenschutz.
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