Charakterisierung und Interaktionsstudien des 7

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Universitätsklinikum Ulm
Institut für Virologie
Prof. Dr. med. Thomas Mertens
Charakterisierung und Interaktionsstudien
des 7-Transmembrandomänen-Proteins
pUL78 des humanen Zytomegalievirus
Dissertation zur Erlangung des
Doktorgrades der Humanbiologie (Dr. biol. hum.)
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
vorgelegt von
Svenja Maria Denise Wagner
aus Neu-Ulm
2011
Amtierender Dekan:
Prof. Dr. Thomas Wirth
1. Berichterstatter:
Prof. Dr. Detlef Michel
2. Berichterstatter:
Prof. Dr. Günter Speit
Tag der Promotion:
27.01.2012
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Das humane Zytomegalievirus . . . . . . . . . .
1.2 G-Protein-gekoppelte Rezeptoren . . . . . . . .
1.2.1 Homologe GPCR des HCMV . . . . . .
1.2.2 pUL78, ein putatives GPCR von HCMV
1.2.3 Oligomerisierung von GPCRs . . . . . .
1.3 Zielsetzung dieser Arbeit . . . . . . . . . . . . .
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2 Material und Methoden
2.1 Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Chemikalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Antibiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4 Antikörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5 Enzyme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6 Radiochemikalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7 Plasmide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.8 Oligonukleotide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.9 Sonstige Verbrauchsmaterialien . . . . . . . . . . . . .
2.10 Bakterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.11 Viren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.12 Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.13 Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.13.1 Medien für Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.13.2 Medien für Bakterien . . . . . . . . . . . . . . .
2.14 Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.14.1 Standardlösungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.14.2 Lösungen für SDS-PAGE und Western-Blotting
2.14.3 Lösungen für DNA-/Plasmidpräparation . . . .
2.15 Molekularbiologische Methoden . . . . . . . . . . . . .
2.15.1 Molekularbiologische Standardmethoden . . . .
2.15.2 PCR (Polymerase-Kettenreaktion) . . . . . . .
2.15.3 Sequenzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.16 Proteinbiochemische Methoden . . . . . . . . . . . . .
2.16.1 SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese . . . . . .
2.16.2 Western Blot . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.16.3 Ko-Immunopräzipitation (Ko-IP) . . . . . . . .
I
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Inhaltsverzeichnis
2.17 Mikrobiologische Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.17.1 Transformation in E.coli . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.17.2 Herstellung einer Glycerinkultur . . . . . . . . . . . . . . .
2.17.3 „En passant“-Mutagenese [1] . . . . . . . . . . . . . . . .
2.18 Zellbiologische Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.18.1 Zellkultivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.18.2 Transfektion eukaryotischer Zellen mittels MetafectenePro
2.18.3 Infektion eukaryotischer Zellen . . . . . . . . . . . . . . .
2.18.4 Extraktion von HCMV-DNA aus infizierten Zellen . . . . .
2.18.5 Titerbestimmung eines Virusstocks . . . . . . . . . . . . .
2.18.6 Wachstumskinetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.18.7 Immunfluoreszenz-Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.18.8 Internalisierungsassay . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.18.9 Bimolecular Fluorescence Complementation Assay . . . . .
2.18.10 Messung von Inositolphosphaten in COS7-Zellen . . . . . .
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3 Ergebnisse
3.1 Lokalisationsstudien des putativen 7-TM-Proteins pUL78 von HCMV .
3.1.1 Lokalisation von pUL78 in transfizierten Zellen . . . . . . . . . .
3.1.2 Untersuchungen zur subzellulären Lokalisation von pUL78 in transfizierten Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.3 Untersuchung der Oberflächenexpression von pUL78 in transfizierten Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.4 Internalisierungsassay von pUL78 in transfizierten Zellen . . . .
3.1.5 Analyse der Lokalisation von pUL78 in Virus-infizierten Zellen .
3.1.6 Internalisierungsassay von pUL78 in infizierten Zellen . . . . . .
3.2 Bimolecular Fluorescent Complementation Assay zur Analyse von Interaktionen zwischen HCMV Proteinen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.1 Etablierung der Methode mit einer bekannten Interaktion (proof
of principle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.2 Untersuchung der Homomerisierung von pUL78 . . . . . . . . .
3.2.3 Analyse der Interaktionsdomäne von pUL78 . . . . . . . . . . .
3.2.4 Untersuchungen zur Heteromerisierung von pUL78 und weiteren
putativen GPCRs aus HCMV . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3 Ko-Immunopräzipitationen zur Bestätigung der Interaktionen des 7-TMProteins pUL78 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3.1 Homomerisierung von pUL78 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3.2 Heteromerisierung von pUL78 und pUS28 . . . . . . . . . . . .
II
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Inhaltsverzeichnis
3.4
Untersuchungen zur funktionellen Bedeutung des UL78-Proteins . . . .
3.4.1 Einfluss von pUL78 auf die Induktion von Inositoltriphosphat
(IP3) durch pUS28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4.2 Einfluss des 7-TM-Proteins pUL78 auf die virale Replikation in
Fibroblasten und Epithelzellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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68
69
4 Diskussion
75
5 Zusammenfassung
86
Literatur
87
Danksagung
99
III
Abkürzungsverzeichnis
7-TM
AIDS
AS
BAC
CAM
CPE
Da
DAPI
DMSO
E
EEA-1
EGFP
FCS
FITC
GCV
GFP
GPCR
HCMV
HFF
HHV
IE
Knr
L
LAMP-1
MCMV
m.o.i.
ORF
PFA
pfu
p.i.
pp
RANTES
UL
US
WT
YFP
7-Transmembrandomäne
acquired immunodeficiency syndrome
Aminosäure
bacterial artifical chromosome
Chloramphenicol
cytopathic effect (zytopathischer Effekt)
Dalton
4,6-diamidino-2-phenylindole
Dimethylsulfoxid
early
early endosome antigen 1
enhanced green fluorescent protein
fetal calf serum (fötales Kälberserum)
Fluoresceinisothiocyanat
Ganciclovir
grün fluoreszierendes Protein
G-Protein gekoppelter Rezeptor
humanes Zytomegalievirus
human foreskin fibroblasts
humanes Herpesvirus
immediate early
Kanamycin-Resistenz
late
Lysosomal-associated membrane protein 1
murines Zytomegalievirus
multiplicity of infection
open reading frame (offener Leseraster)
Paraformaldehyd
plaque forming unit (Plaque-erzeugende Einheit)
post infection (nach Infektion)
Phosphoprotein
Regulated upon Activation, Normal T cell Expressed and Secreted
unique long
unique short
Wildtyp
yellow fluorescent protein
IV
1 Einleitung
1 Einleitung
1.1 Das humane Zytomegalievirus
Allgemeines
Das humane Zytomegalievirus (HCMV) zählt zur Familie der Herpesviridae, welche
sowohl human-, als auch tierpathogene Vertreter umfasst. In Abhängigkeit von biologischen und molekulargenetischen Merkmalen, werden diese in drei Subfamilien unterteilt: α-, β- und γ-Herpesviren. Das humane Zytomegalievirus wird in der offiziellen
Nomenklatur als humanes Herpesvirus 5 (HHV-5) bezeichnet und gehört zu den βHerpesviren. Kennzeichnend für diese Viren sind ein langer Vermehrungszyklus in vitro, persistierende Infektionen und ein enger Wirtsbereich [2]. In vivo kann das HCMV
verschiedene Zelltypen wie Fibroblasten, Endothelzellen, Monozyten und Makrophagen
infizieren [3]. Charakteristisch ist hierbei der ausgeprägte zytopathische Effekt (CPE),
der zur Abrundung und Vergrößerung der infizierten Zellen führt.
Das doppelsträngige, etwa 235 kb große DNA-Genom, befindet sich in einem ikosaedrischen Kapsid, das von einer Proteinschicht, dem Tegument, umhüllt ist. Das
HCMV-Genom wird durch interne repetitive Sequenzen (IRS , IRL ) in Segmente unterteilt, die als UL (unique long) und US (unique short) bezeichnet werden [2]. Außen wird
das Viruspartikel von einer Lipiddoppelschicht umschlossen. In dieser Membranhülle
befinden sich virale Glykoproteine und zu G-Protein-gekoppelten Rezeptoren homologe
Proteine (GPCR). Die Glykoproteine dienen der Anheftung und der Penetration, wodurch das Kapsid und die Tegumentproteine in die Zielzelle gelangen. Die Aufklärung
der Rolle der viralen GPCRs für das HCMV, ist von großer Bedeutung.
Vermutet wird, dass über die Hälfte der über 70 in infektiösen Partikeln gefundenen viralen Proteine, Komponenten des Teguments sind [4]. Zusätzlich zu der DNA
und den Proteinen, befinden sich mRNAs im Virion, deren funktionelle Relevanz noch
unbekannt ist [5].
In CMV-infizierten Zellen sind drei verschiedene Viruspartikel zu finden, die sich
aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften unterscheiden: Infektiöse Virionen, NIEPs
(noninfectious enveloped particles) und dense bodies. NIEPs ähneln bis auf das fehlende Genom sehr den Virionen. Wie die dense bodies, sind diese nicht infektiös. Dense
bodies besitzen weder ein Genom noch ein Kapsid. Diese Partikel sind aus mehreren
Tegumentproteinen, hauptsächlich pp65 (UL83), zusammengesetzt [2].
1
1 Einleitung
Epidemiologie und Klinik
Das HCMV wird über Speichel, Blut, Urin, Muttermilch und Genitalflüssigkeiten übertragen [6, 7]. Die Seroprävalenz liegt zwischen 50 und 90 %, abhängig von dem Entwicklungsstand in den Ländern [8].
Aufgrund der guten Anpassung an den Wirt, verläuft eine postnatale Infektion bei
immunkompetenten Menschen meist asymptomatisch. Nur bei etwa 5 % kommt es zu
einem der Mononukleose ähnlichen Krankheitsbild [9]. Das Virus hat zusätzlich zum
latenten Status die Fähigkeit zur sporadischen Reaktivierung. Vertikale Transmissionen des Virus auf den Embryo während einer Primärinfektion der Mutter, können
zu schwerwiegenden neurologischen Erkrankungen führen, etwa zu einem bilateralen
Hörverlust [10]. Bei 5 bis 10 % der HCMV-positiven Neugeborenen, hat die Infektion tödliche Folgen. Bei immunsupprimierten (Transplantations- oder Krebspatienten)
und immundefizienten Individuen (AIDS-Patienten), kann die HCMV-Infektion zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen. Kürzlich konnte das Vorkommen von HCMV
in humanen Glioblastoma-Zellen gezeigt werden [11]. Vermutlich fördert HCMV auch
das Fortschreiten der Krankheit [11].
Therapie
Zur Behandlung von HCMV finden momentan verschiedene antivirale Substanzen Anwendung: die Nukleosidanaloga Ganciclovir, Valganciclovir (L-Valinylester von Ganciclovir) und Cidofovir, das Pyrophosphatanalog Foscarnet und das Antisense-Präparat
Formivirsen, welches in Europa allerdings vom Markt genommen wurde [12]. Mit Ausnahme von Formivirsen, haben diese antiviralen Substanzen das gleiche Zielmolekül,
die virale DNA-Polymerase UL54. Der antivirale Effekt von Formivirsen basiert auf
der antisense-vermittelten Inhibierung der IE2-Genexpression.
Die Gabe dieser Medikamente ist aufgrund von Toxizität, mangelnder oraler Bioverfügbarkeit, der Entwicklung von Resistenzen und starker Nebenwirkungen, limitiert.
Keines der Medikamente ist zur Behandlung kongenitaler Infektionen zugelassen [12].
Deshalb ist die Entwicklung neuer, verbesserter Pharmazeutika von großem Interesse.
Hierfür ist es nötig, neue Zielproteine aufzuspüren.
2
1 Einleitung
1.2 G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
Abbildung 1: Schematische Darstellung eines typischen heptahelikalen G-Protein-gekoppelten Rezeptors. Der N-Terminus ist extrazellulär und der C-Terminus befindet sich intrazellulär. Die Membran wird von sieben Transmembrandomänen durchzogen, die durch
drei extra- und drei intrazelluläre Loops verbunden sind ([13], modifiziert).
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR), gehören zu den am intensivsten untersuchten Zielen für die Entwicklung neuer Medikamente in der Arzneimittelindustrie. Durch
Mutationen hervorgerufene Funktionsstörungen, wie beispielsweise eine konstitutive
Aktivität der Rezeptoren [118], können zu zahlreichen Krankheiten führen. 50-60 %
der zurzeit verwendeten Medikamente beeinflussen direkt oder indirekt ein GPCR [14].
Zelluläre GPCRs sind die größte und vielseitigste Gruppe von Membranrezeptoren,
die an der Signaltransduktion beteiligt sind [14]. Sie dienen der Verarbeitung von Licht-,
Geruchs- und einer Vielzahl von Geschmacksreizen und dem Transport von Stoffen
durch die Zellmembran (Endozytose und Exozytose) [15]. Die Signalweiterleitung in
das Zellinnere erfolgt über heterotrimere GTP-bindende Proteine (G-Proteine). Diese
ubiquitär exprimierten Proteine gehören zur Familie der GTPasen und bestehen aus
drei Untereinheiten, Gα, Gβ und Gγ [16].
GPCRs bestehen aus sieben, die Zellmembran durchspannenden (transmembranären) Helixstrukturen, die alternierend durch drei intrazelluläre und drei extrazelluläre
3
1 Einleitung
Schleifen miteinander verbunden sind. Aufgrund dieser Struktur werden die GPCRs
auch als 7-Transmembrandomänen-Proteine (7-TM), oder Serpentinenrezeptoren bezeichnet [13].
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren besitzen eine extrazelluläre oder transmembranäre
Bindungsdomäne für einen Liganden, beispielsweise einem Chemokin. Das G-Protein
bindet an der intrazellulären Seite des Rezeptors. Durch Bindung des Liganden erfolgt
die Aktivierung des GPCRs und führt zu einem Austausch des gebundenen GDP durch
GTP an der α- Untereinheit des G-Proteins. Das heterotrimere G-Protein wird instabil
und durch Konformationsänderung in die α- und βγ- Untereinheiten gespalten. Die
dissoziierten Untereinheiten leiten die Signaltransduktion ein [17].
GPCRs werden in fünf Familien unterteilt: die Rhodopsin-Familie, die Familie der
Sekretin-Rezeptoren, die Familie der metabotropen Glutamatrezeptoren, die Familie
der Adhäsion-Rezeptoren und die Familie der Frizzled/Taste2-Rezeptoren [18]. Zur
Rhodopsinfamilie, in der die meisten Vertreter zu finden sind, gehören die Chemokinrezeptoren [19]. Diese binden Chemokine, die zur Migration von Zellen führen. Unterschieden wird zwischen homöostatischen (konstitutiv gebildet) und inflammatorischen
Chemokinen. Inflammatorische Chemokine werden bei einer Immunantwort induziert,
um Immunzellen zum Ort der Infektion zu rekrutieren. Homöostatische Chemokine sind
an der Kontrolle des Immunsystems beteiligt und spüren beispielsweise B- oder T-Zellen
auf, die Antigene auf ihrer Oberfläche präsentieren. Die Bindung eines Chemokins an
einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor führt über die Erhöhung von intrazellulärem
Ca2+ zu verschiedenen Zellantworten.
1.2.1 Homologe GPCR des HCMV
Herpesviren haben während der Ko-Evolution mit ihrem Wirt verschiedene Strategien entwickelt, um zelluläre Abwehrmechanismen zu manipulieren. Ein Angriffspunkt
bietet das Chemokinsystem des Wirts, das durch Regulation der Expression von Chemokinen und Chemokinrezeptoren beeinflusst wird. Herpesviridae und Poxviridae sind
die beiden einzigen Virusfamilien, die für GPCRs kodieren, wobei die Familien der
Herpesviridae β- und γ-Herpesviren, GPCRs besitzen [20].
HCMV kodiert für vier Proteine, pUS27, pUS28, pUL33 und pUL78, die Homologien
zu zellulären GPCRs aufweisen [21, 22]. Diese vGPCRs sind in allen CMVs der Primaten konserviert. pUL33 und pUL78 besitzen zusätzlich Homologe in MCMV (mouse
CMV), RCMV (rat CMV), GPCMV (guinea pig CMV) und in den humanen Herpesviren HHV-6 und HHV-7.
pUS28 ist das bis jetzt am besten charakterisierte GPCR-Homolog von HCMV.
pUS28 besitzt Homologien zu den CC-Chemokinrezeptoren [23] und bindet ein großes
Spektrum an CC-Chemokinen, wie RANTES/CCL5, MCP-1/CCL2, MCP-3/CCL7
4
1 Einleitung
und MIP-1β/CCL4. Zusätzlich bindet pUS28 mit hoher Affinität auch das CX3 CChemokin Fraktalkine/CX3 CL1 [24, 25]. Diese Promiskuität von pUS28 ist eine Besonderheit unter den Chemokinrezeptoren.
Die Bindung von Chemokinen an pUS28 führt zu verschiedenen zellulären Signalwegen [24, 26] und es wird angenommen, dass pUS28 zur Manipulation des Immunsystems immunmodulatorische Chemokine bindet, um sie der infizierten Zelle zu entziehen
[27, 28]. Ein weiterer Hinweis auf die Sequestration der Chemokine aus der zellulären
Umgebung ist, dass pUS28, unüblich für zelluläre Chemokinrezeptoren, überwiegend
in Endosomen lokalisiert ist und nur in geringem Maße an der Zelloberfläche vorliegt
[27, 29].
pUS28 weist in Abwesenheit von Liganden eine konstitutive Aktivität in verschiedenen Zelllinien auf [28]. Die konstitutive Signalweiterleitung führt zur Induktion der
Phospholipase C, wodurch Inositoltriphosphat generiert und der Transkriptionsfaktor
NF-κB (nuclear factor kappa B ) aktiviert wird [28, 30]. pUS28 ist ebenfalls an der
Induktion der Chemotaxis von SMC (smooth muscle cells) [31] und Makrophagen beteiligt [32].
Die Proteine pUS27 und pUS28 zeigen eine hohe Similarität ihrer Sequenzen und liegen im viralen Genom nebeneinander. Aufgrund der Ähnlichkeit von pUS27 mit pUS28,
wird angenommen, dass pUS27 ebenfalls als Chemokinrezeptor fungiert [29] und möglicherweise auch an der Sequestration von Chemokinen beteiligt ist. Dies konnte bis
jetzt jedoch nicht bestätigt werden. Die Expression von pUS27 führt zu keinem Anstieg von Inositoltriphosphat und zu keiner Aktivierung von NF-κB [33]. pUS27 wird
nach der Lokalisation an der Zelloberfläche rasch endozytiert und befindet sich dann
in zellulären Kompartimenten, in denen Marker für späte Endosomen und Lysosomen
vorkommen [29]. pUS27 ist ein late-Protein und befindet sich in der Membran der
Virionen [29, 34, 35].
pUL33 ist wie pUS28 in endozytotischen Vesikeln lokalisiert [29]und zeigt eine Liganden-unabhängige konstitutive Aktivität, die zu einer Anhäufung von Inositolphosphat über Gαq- und Gαi/o-Proteine führt [33, 36]. Aktivierende Liganden sind für
pUL33 bisher nicht bekannt. Für das Wachstum in vitro von HCMV in Fibroblasten
ist pUL33 nicht essentiell [37], wohingegen R33 von RCMV wichtig für die virale Pathogenese ist. M33 induziert eine smooth muscle cell (SMC) Migration [38], ähnlich
der durch pUS28 ausgelösten Chemotaxis von SMCs [31].
Über die biochemischen Eigenschaften und die Signalweiterleitung von pUL78, ist
im Gegensatz zu den anderen vGPCRs von HCMV, kaum etwas bekannt.
5
1 Einleitung
1.2.2 pUL78, ein putatives GPCR von HCMV
Aufgrund struktureller Eigenschaften, wie sieben putative hydrophobe Regionen,
zwei Cysteine, die für die richtige Faltung von GPCRs erforderlich sein können und eine
Region die Similarität zu einer Domäne zeigen, die für die Bindung von G-Proteinen
wichtig ist, wird angenommen, dass es sich bei pUL78 um ein 7-TM-Rezeptor handelt
[39]. Bisher konnten jedoch noch keine aktivierenden Liganden für pUL78 gefunden
werden. pUL78 ist demnach wie pUS27 und pUL33 ein orphan-Rezeptor. Auch eine
konstitutive Aktivität von pUL78 konnte noch nicht nachgewiesen werden.
Wie bereits in Abschnitt 1.2.1 erwähnt, besitzt die UL78-Familie Mitglieder in verschiedenen β-Herpesviren: HCMV UL78, MCMV M78, RCMV R78 und U51 bei HHV-6
und HHV-7 (ORF U51). U51 von HHV-6 bindet beispielsweise das Chemokin RANTES/CCL5 mit nanomolarer Affinität und ist für die Herunter-Regulierung der Transkription dieses Chemokins verantwortlich [40].
pM78 und pR78 sind im Gegensatz zu pUL78 für eine effiziente Zell-zu-Zell-Ausbreitung
des Virus in Gewebekulturen essentiell [41, 42]. Deletionsmutanten zeigten eine signifikante Abschwächung der Replikation in vivo [43, 44].
Anhand UL78-defizienter Mutanten konnte gezeigt werden, dass das Fehlen von
pUL78 keinen Einfluss auf die Replikation von HCMV in Fibroblasten hat, obwohl
pUL78 in klinischen HCMV Isolaten recht konserviert ist [42].
1.2.3 Oligomerisierung von GPCRs
Ursprüngliche Modelle der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren basieren auf der Annahme, dass GPCRs als Monomere fungieren. In den letzten Jahren wurde diese Hypothese durch verschiedene Studien widerlegt. Demnach können GPCRs als Homo- und
Heterodimere und höher komplexe Oligomere (Homo- und Hetereomere) auftreten, wobei die Oligomerisierung die Funktion der Rezeptoren beeinflusst [45, 46, 47, 48, 49].
Die Heteromerisierung bei GPCRs kann entscheidend für die Reifung, die Signalweiterleitung und den Transport der GPCRs sein [50, 51, 52, 53, 49].
Kürzlich wurde die Dimerisierung des pUL78-Homologs pM78 des murinen Zytomegalievirus nachgewiesen [41].
Oligomerisierung und deren Funktion, konnte ebenfalls bei dem GABAb -Rezeptor
gezeigt werden [54, 55, 56]. Der funktionelle GABAb -Rezeptor ist ein Heterodimer aus
dem GABAb -R1-Rezeptor und dem GABAb -R2-Rezeptor. Die Ko-Expression beider
Untereinheiten ist die Voraussetzung für die Funktionalität des Rezeptors. In Abwesenheit der R2-Untereinheit bleibt die R1-Untereinheit im endoplasmatischen Retikulum (ER). Die Interaktion findet kurz nach der Biosynthese der beiden Untereinheiten
6
1 Einleitung
statt und zeigt, dass Dimerisierungen eine Rolle bei der GPCR-Reifung spielen kann
[52, 57, 58]. Nur die R1-Untereinheit ist für die Ligandenbindung zuständig, weshalb die
R2-Untereinheit als orphan 7-TM-Protein des Heterodimers betrachtet werden kann.
Ein weiteres Beispiel einer solchen Interaktion ist die Heterodimerisierung der humanen
Rezeptoren GPR50 und des Melatonin-Rezeptors MT1 . GPR50 ist ein oprhan Rezeptor
und verhindert die Bindung von Melatonin und G-Proteinen an den Rezeptor MT1 [59].
Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass orphan-Rezeptoren durch Heteromerisierung einen Einfluss auf die Aktivität von GPCRs haben können, die Liganden binden.
Die fünf Phasen des Lebenszyklus eines GPCRs, die durch Oligomerisierung beeinflusst werden können, sind in der Abbildung 2 dargestellt.
Abbildung 2: Mögliche Funktion von GPCR-Dimerisierung während des GPCR Lebenszyklus.
(1) GPCR-Reifung, (2) Liganden-abhängige Regulation, (3) Einfluss auf die LigandenBindung, (4) Einfluss auf die Signalweiterleitung, (5) Internalisierung eines GPCR
durch Heterodimerisierung ([52] modifiziert).
Die Analyse von GPCR Oligomerisierungen könnte zur Aufklärung der Funktion des
Rezeptors beitragen und zusätzlich einen Ansatz für die Entwicklung neuer Medikamente darstellen.
7
1 Einleitung
1.3 Zielsetzung dieser Arbeit
Zytomegalieviren haben verschiedene Strategien entwickelt, um dem Abwehrmechanismen ihrer Wirte zu entgehen. Immunmodulierende Proteine, die eine Rolle bei dem
Umgehen des Immunsystems spielen, ähneln zellulären Proteinen [60]. Die viralen Gene, die für diese Proteine kodieren, haben sich die Zytomegalieviren während einer
Ko-Evolution zwischen Pathogen und Wirt angeeignet. Darunter befinden sich auch
Gene, die für GPCRs kodieren.
Das humane Zytomegalievirus kodiert vier putative GPCRs. Die Funktion dieser
Proteine für das Virus ist ein bedeutendes Forschungsziel. 50-60 % der derzeitigen therapeutischen Agentien modifizieren direkt oder indirekt die Aktivität eines G-Proteingekoppelten Rezeptors [14].
Ziel dieser Arbeit war es, die Funktion des homologen GPCRs pUL78 zu analysieren, um einen neuen Ansatz zur Entwicklung antiviraler Substanzen gegen HCMV zu
finden. Da bisher kaum etwas über diesen orphan-Rezeptor bekannt ist, sollte pUL78
hinsichtlich seiner Expression, Lokalisation und Funktion untersucht werden.
Einige GPCRs liegen als Oligomere vor. Aus diesem Grund sollte mithilfe des BiFC
untersucht werden, ob pUL78 die Fähigkeit zur Heteromerisierung besitzt. Zusätzlich
war von Interesse, ob pUL78 mit anderen homologen GPCRs aus HCMV interagiert
und somit Heteromere bilden kann.
Da pUL78 nicht essentiell für die Replikation in Fibroblasten ist, sollte überprüft
werden, ob dies auch für andere Zellarten gilt.
8
2 Material und Methoden
2 Material und Methoden
2.1 Geräte
310er Perkin Elmer Sequencer
Applied Biosystems ASI,
Schwerzenbach, Schweiz
Bakterienschüttler Certomat IS
B. Braun Biotech International,
Melsungen
Electropheresis Power Supply Consort E835
Sigma, München
Elektrophoreseapparaturen
Biometra, Göttingen
Elektroporationsgerät EasyjecT Optima
Equibio, Kent, UK
Eppendorf Mixer 5432
Eppendorf, Hamburg
Eppendorf Thermomixer compact
Eppendorf, Hamburg
Fluoreszenzmikroskop Axiovert 200
Zeiss, Jena
Fluoreszenzmikroskop Observer.Z1
Zeiss, Jena
Gel Doc 2000
Bio-Rad, München
Gene Pulser
Bio-Rad, München
Hybridization Incubator Model 2000 Micro
Robbins Scientific Corp.,
Sunnyvale, CA, USA
Mikroskop Axiovert 25
Zeiss, Jena
Panther Semidry Electroblotter HEP-1
OWL, Portsmouth, NH, USA
pH-Meter pH526
WTW GmbH, Weilheim
Photometer:
Gene Quant
Pharmacia, Uppsala, Schweden
Pipetten:
Eppendorf
Pipetus
Eppendorf, Hamburg
®
Hirschmann Laborgeräte,
Eberstadt
SDS-PAGE-Kammer
Biometra, Hanau
Sealmaster 421
Audion Elektro, Kleve
Sonifier Power Supply B-12
Branson Sonic Power Company,
Danbury, CT, USA
9
2 Material und Methoden
gjhjg
Sterilbank Lamin Air HBB 2472S
Heraeus, Hanau
Thermocycler T3
Biometra, Göttingen
Tischzentrifugen:
Heraeus Biofuge 13
Heraeus, Hanau
Heraeus Biofuge fresco
Heraeus, Hanau
Heraeus Biofuge pico
Heraeus, Hanau
Zentrifugen:
Avanti IM J-25
Beckmann Coulter GmbH,
Krefeld
Megafuge 1.0 R
Heraeus, Hanau
Minifuge RI
Heraeus, Hanau
L7-65 Ultrazentrifuge
Beckmann Coulter GmbH,
Krefeld
Varifuge 3.0 R
Heraeus, Hanau
2.2 Chemikalien
Acrylamid-bisacrylamid-Lösung
Roth, Heidelberg
AEC-Tabletten
Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Steinheim
Agarose
Roth, Heidelberg
Ammoniumpersulfat
BioRad, Hercules, CA, USA
Aqua demin. / Aqua bidest.
Universität Ulm
Bacto-Agar
Difco, Detroit, MI, USA
Bacto-Trypton
Difco, Detroit, MI, USA
BSA (bovines Serumalbumin)
Sigma, St. Louis, MO, USA
DAPI
Invitrogen GmbH, Karlsruhe
DMEM
Gibco BRL, Eggenstein
DTT
Sigma, Steinheim
Dynasore
Ascent Scientific Ltd, Bristol, UK
EDTA-Lösung
Biochrom KG, Berlin
Ethanol
Merck KGaA, Darmstadt
Ethidiumbromid
Serva, Heidelberg
FCS (fötales Kälberserum)
Gibco BRL, Eggenstein
L-Glutamin
PAA Laboratories GmbH,
Pasching, Österreich
10
2 Material und Methoden
Glycerol
Calbiochem (Merck), Darmstadt
Isopropanol
Merck KGaA, Darmstadt
Magermilchpulver
Saliter, Obergünzburg
MEM
Gibco BRL, Eggenstein
Methanol
Sigma, Steinheim
Na2 HPO4
Merck KGaA, Darmstadt
NaCl
Merck KGaA, Darmstadt
NaH2 PO4
Merck KGaA, Darmstadt
Nukleotidtriphosphat
Fermentas GmbH, St.Leon-Rot
Opti-MEM
Gibco BRL,
Gaithersburg, MD, USA
Phenol
Roth, Karlsruhe
SDS
Serva, Heidelberg
Tris
USB, Cleveland, OH, USA
Triton X-100®
Serva, Heidelberg
Tween 20
Sigma, Deisenhofen
Yeast-extract
Difco, Detroit, MI, USA
2.3 Antibiotika
Ampicillin
Serva, Heidelberg
Penicillin / Streptomycin
PAA Laboratories GmbH,
Pasching, Österreich
2.4 Antikörper
Primärantikörper:
• anti-HA (Y-11), polyklonal, rabbit IgG,
sc-805, Lot I3008,
Santa Cruz Biotechnology, Santa Cruz, CA, USA; (Immunfärbung 1:100)
• anti-HA (F-7), monoklonal, mouse,
sc-7392, Lot G1808,
Santa Cruz Biotechnology, Santa Cruz, CA, USA; ( Immunfärbung 1:100)
• anti-flag rabbit, F7425,
Sigma-Aldrich, MO, USA; (Immunfärbung 1:500, Western Blot 1:1000)
11
2 Material und Methoden
• anti-flag M2, monoklonal, mouse, affinity purified, F1804,
Sigma-Aldrich, MO, USA; (Immunfärbung 1:600, Western Blot 1:1000)
• anti-c-myc rabbit, pAb,
A00172,
GenScript, NJ, USA; (Immunfärbung 1:100, Western Blot 1:2000)
• anti-c-myc, monoklonal, mouse (9E10),
sc-40, Lot H3109
Santa Cruz Biotechnology, Santa Cruz, CA, USA;
(Immunfärbung 1:200, Western Blot 1:5000)
• anti-γAdaptin (AP-1), monoklonal, mouse,
A4200, Lot 037K4878
Sigma-Aldrich, MO, USA; (Immunfärbung 1:1000)
• anti-EEA1, mouse, purified,
Cat. 610457, Lot 70226, BD Transduction LaboratoriesT M ,
BD Biosciences, NJ, USA; (Immunfärbung 1:100)
• anti-LAMP-1, mouse, purified,
Cat. 555798, Lot 78023, BD PharmingenT M ,
BD Biosciences, NJ, USA; (Immunfärbung 1:100)
• anti-Calreticulin, rabbit IgG,
C4606, Lot 121K4826
Sigma-Aldrich, MO, USA; (Immunfärbung 1:100)
Sekundärantikörper:
• HRP-konjugierter anti-rabbit Antikörper, Schwein
DAKO Cytomation A/S, Kopenhagen, Dänemark; (Western Blot 1:3000)
• HRP-konjugierter anti-mouse Antikörper, Kaninchen
DAKO Cytomation, Glostrup, Dänemark; (Western Blot 1:5000)
• anti-rabbit Alexa Fluor® 555 f(ab’)2 , Ziege
Invitrogen GmbH, Karlsruhe; (Immunfärbung 1:1000)
• anti-rabbit Alexa Fluor® 488 f(ab’)2 , Ziege
Invitrogen GmbH, Karlsruhe; (Immunfärbung 1:1000)
12
2 Material und Methoden
• anti-rabbit Alexa Fluor® 647 f(ab’)2 , Ziege
Invitrogen GmbH, Karlsruhe; (Immunfärbung 1:1000)
• anti-mouse Alexa Fluor 555 f(ab’)2 , Ziege
Invitrogen GmbH, Karlsruhe; (Immunfärbung 1:1000)
• anti-mouse Alexa Fluor® 488 f(ab’)2 , Ziege
Invitrogen GmbH, Karlsruhe; (Immunfärbung 1:1000)
2.5 Enzyme
PhusionTM Hot Start High Fidelity
Finnzymes OY, Espoo, Finnland
Proteinkinase K
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot
Restriktionsenzyme diverse
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot
RNase A
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot
T4 DNA Ligase
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot
Taq-Polymerase
BioLabs, Ipswich, MA, USA
Trypsin
PAA Laboratories GmbH,
Pasching, Österreich
2.6 Radiochemikalien
myo-[2-3 H]inositol wurde aus der Zentralen Einrichtung für Isotopenanwendung der
Universität Ulm bezogen.
13
2 Material und Methoden
2.7 Plasmide
Plasmidname
Referenz
pcDNA3.1 (+)
Invitrogen
GFP mychisha
Labor Prof. Michel 2006
myc-UL78
A. Schreiber 2009 (Labor Prof. Michel)
MCFD2-YFP1
Hans-Peter Hauri (Universität Basel)
MCFD2-YFP2
Hans-Peter Hauri (Universität Basel)
UL78-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
US27-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
US27-YFP2
S. Wagner (UniversitätsklinikumUlm)
US28-YFP1
S. Wagner (UniversitätsklinikumUlm)
US28-YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL33-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL33-YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
flag-US28
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
flag-UL78
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
HA-US28
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-del232-242-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-del232-242-YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-del299-310-YFP1
S. Wagner (UniversitätsklinikumUlm)
UL78-del299-310-YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-delTD-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-delTD-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL35-YFP1
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL82-YFP2
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
myc-CCR5
S. Wagner (Universitätsklinikum Ulm)
UL78-CxxxC-YFP1
F. Arnold 2010 (Labor Prof. Michel, Universität Ulm)
UL78-CxxxC-YFP2
F. Arnold 2010 (Labor Prof. Michel, Universität Ulm)
UL78-C187S-YFP1
F. Arnold 2010 (Labor Prof. Michel, Universität Ulm)
UL78-C187S-YFP2
F. Arnold 2010 (Labor Prof. Michel, Universität Ulm)
14
2 Material und Methoden
HA-UL33
S. Wagner ( Ulm)
IRES-GFP-CCR5
Labor Prof. Münch (Universität Ulm)
UL71-YFP2
Labor Dr. von Einem (Universitätsklinikum Ulm)
Plc-B-Rac
Labor Dr. Walliser (Universität Ulm)
pEP-kan-S
Tischer et al. ([1])
Die in der vorliegenden Arbeit durchgeführten Klonierungen erfolgte ausschließlich im
pcDNA3.1+ Vektor.
2.8 Oligonukleotide
In dieser Arbeit verwendete Oligonukleotide:
Name
Sequenz
UL82-Hind III+
5’-ggcaaagcttatgtctcaggcatcgtcctc-3’
UL82-ClaI-
5’-ggcaatcgatgatgcggggtcgactgcgtg-3’
UL35-Hind III+
5’-ggcaaagcttatggcccaaggatcgcgagc-3’
UL35-ClaI-
5’-ggcaatcgatgagattccgtaggttttcg-3’
UL78-Hind III+
5’-ggcaaagcttatgtccccttctgtggagga-3’
UL78-ClaI-
5’-ggcaatcgattaatgccgtcaccgttgcgt-3’
US28-Hind III+
5’-ggcaaagcttatgacgccgacgacgacgac-3’
US28-ClaI-
5’-ggcaatcgatcggtataatttgtgagacg-3’
UL33-Hind III+
5’-ggcaaagcttatgacagggccgctattcgc-3’
UL33-ClaI-
5’-ggcaatcgattaccccgctgaggttatgat-3’
US27-Hind III+
5’-ggcaaagcttatgaccacctctacaaacca-3’
US27-ClaI-
5’-ggcaatcgatcaatagaaattcctcctcc-3’
US28-flag-Hind III+
5’-ggacaagcttatggactacaaggacgacgatga
caagacgccgacgacgacgaccac-3’
US28-EcoRI-
5’-ggcagaattcttacggtataatttgtgaga-3’
myc-UL78Hind III +
5’-ggcaaagcttatggagcaaaagctcatttctg
aagaggacttgtccccttctgtggaggagac-3’
myc-CCR5 p
5’-ggcaaagcttatggagcaaaagctcatttctga
agaggacttgatggattatcaagtgtcaag-3’
myc-CCR5 m
5’-ggcaggatcctcacaagcccacagatattt-3’
flag-UL78Hind III+
5’-ggcaaagcttatggactacaaggacgacgatg
acaagtccccttctgtggaggagac-3’
UL78BamHI-
5’-ggcaggatcctcataatgccgtcaccgtcaccgttg-3’
UL78-del232-242+
5’-cgtctggtcctgtctcatgctgtttgtgcc-3’
UL78-del232-242-
5’-gcatgagacaggaccagacgtggtcgcgcc-3’
15
2 Material und Methoden
UL78-299-310+
5’-tatcattgcgtcctttgattatctggtcga-3’
UL78-299-310-
5’-aatcaaaggacgcaatgataaagagcggca-3’
UL78-delTD+
5’-ctcggatctatcccgcgagcccaccaagga-3’
UL78-delTD-
5’-gctcgcgggatagatccgaggcggcgcgat-3’
BGH_seq
5’-ctagaaggcacagtcgaggctg-3’
HCMVep
5’-gcaaatgggcggtaggcgtg-3’
YFP1+
5’-ggcaaagcttatgggtggcggtggctctggagg-3’
YFP1-
5’-ggcagaattcttactgcttgtcggccatga-3’
YFP2+
5’-ggcaaagcttatgggtggcggtggctctggagg-3’
YFP2-
5’-ggcagaattcttacttgtacagctcgtcca-3’
US27-HA-Hind III+
5’-ggcaaagcttatgtatccatatgatgttccacatta
tgctaccacctctacaaaccaaac-3’
US27-BamHI-
5’-ggcatggatcctacaatagaaattcctcct-3’
ep_UL78_aa47stop for
5’-tcggccgatcgcgccgcctcggatctactcatcggcatg
taaggctccgttagcctggtcaggatgacgacgataagtaggg-3’
ep_UL78_aa47stop rev
5’-aaccgatgatagtcagcaggttgaccaggctaacggagc
cttacatgccgatgagtagatcaaccaattctgattag-3’
ep_UL78-CxxxC-F
5’-atgcgtcttggcattctgccgctctttatcattgcgttcttctccc
gcgagcccaccaag-3’
ep_UL78-CxxxC-R
5’-ggacgtagaaaagtaacacacggccagctccacgctatacata
gcccgcttcaacgcctgcaccaaccgacgtacgaaatgaccgtggc
tgctttgctgagatctctcgacccaaccaattaaccaattctgattag-3’
UL78p112753
5’-cgtccctctttaacgtcaacg-3’
UL78intern500M
5’-atagggatctgacagcctagc-3’
UL78_delta_test
5’-gggtatattcgttcggcgag-3’
16
2 Material und Methoden
2.9 Sonstige Verbrauchsmaterialien
AGFA Cronex 5 Röntgenfilme
®
Big Dye Cycle Sequencing Kit
Agfa, Mortsel, Belgien
Applied Biosystems ASI,
Schwerzenbach, Schweiz
TM
ChemiLucent
Western Blotting
Detection System
Chemicon® International,
Hofheim
DNA Molecular Weight Marker X
Roche Applied Science,
Penzberg
Dowex® 1 × 8–200 ion exchange resin
Sigma, Deisenhofen
Eppendorf Tubes
Eppendorf, Hamburg
Falcon
TM
Tubes
BD Bioscience,
San Jose, CA, USA
GFXTM PCR-DNA and
Gel Band Purification Kit
GE Healthcare,
Little Chalfont, UK
GeneRuler DNA Ladder mix
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot
Immun-BlotTM PVDF-Membran
Bio-Rad, Hercules, CA, USA
Metafectene® Pro
Biontex Laboratories GmbH,
Planegg/Martinsried
mini Quick Spin DNA Columns
Roche Diagnostics GmbH,
Mannheim
NucleoBond® Xtra Midi Endotixin-free
Plasmid DNA Purification
+
Macherey-Nagel, Düren
Nylon-Membran geladen
Roche, Mannheim
Protease Inhibitor complete
Roche, Basel, Schweiz
Protein Standard Precision Plus all blue
Biorad, Hercules, CA, USA
Redi-prime II Kit
Amersham Pharmacia
Szintillationsflüssigkeit
Ultima Gold™, PerkinElmer Life Sciences,
Rodgau-Jügesheim
Whatman Filterpapier 3MM
Whatman, Maidstone, UK
Zellkultur Plastikflaschen und Schalen
Greiner Bio-One,
Frickenhausen
17
2 Material und Methoden
2.10 Bakterien
DH10B:
F− araD139 _(ara,leu)7697 _lacX74
galU galK rpsL deoR _80 dlacZ_M15
endA1 nupG recA1 mcrA_(mrr hsdRMS mcrBC)
(Life Technologies, Karlsruhe, Deutschland)
DH5α:
fhuA2 (argF-lacZ)U169 phoA glnV44
80 (lacZ)M15 gyrA96 recA1 relA1
endA1 thi-1 hsdR17
(DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH, Braunschweig, Deutschland)
GS1783:
auf DY380 E.coli basierend, trägt zusätzlich die Sequenz
der Homingendonuklease I-SceI (Arabinose induzierbar), im Genom;
(von Greg A. Smith Northwestern University Chicago,
USA bereitgestellt)
DY380:
auf DH10B basierend;
F-mcrA ∆(mrr-hsdRMS-mcrBC) Φ80dlycZ M15 ∆lacX74
deoR racA1 endA1 araD139 ∆(ara, leu) 7649 galU galK
rspL nupG [λcl587 (cro-bio < > tet]
(Lee EC 2001)
F D
D
18
2 Material und Methoden
2.11 Viren
TB40E-BAC4:
Sinzger, 2008 [61]
enthält das Genom des endothelzell-adaptierten
TB40E HCMV Stammes
flag-UL78-TB40E-BAC4:
A. Schreiber (Labor Prof. Michel)
enthält ein flag-tag am N-Terminus von pUL78;
generiert mittels markerloser BAC-Mutagenese
ausgehend von TB40E-BAC4
TB40E-BAC4-∆US28:
A. Schreiber (Dissertation 2009, [62])
Deletion des kompletten ORF US28;
generiert mittels markerloser BAC-Mutagenese
ausgehend von TB40E-BAC4
TB40E-BAC4-UL78aa47stop:
UL78-defiziente Virusvariante;
AS-Position 47: Austausch von Phenylalanin
gegen Stop-Codon;
generiert mittels markerloser BAC-Mutagenese
ausgehend von TB40E-BAC4
2.12 Zellen
COS7:
Nierenfibroblasten der Grünen Meerkatze
HFF:
Humane Vorhautfibroblasten
293T Hek:
humane embryonale Nierenzellen (SV40 large T-antigen)
HeLa:
humane Epithelzellen
RPE-1
retinale Pigmentzellen
19
2 Material und Methoden
2.13 Medien
2.13.1 Medien für Zellen
COS7:
MEM (Gibco BRL, Eggstein)
FCS
Penicillin/Streptomycin
L-Glutamin
500
10
1
1
ml
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
HFF:
MEM (Gibco BRL, Eggstein)
FCS
Penicillin/Streptomycin
L-Glutamin
Nicht essentielle AS
500
10
1
1
1
ml
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
293T Hek:
DMEM (Gibco BRL, Eggstein)
FCS
Penicillin/Streptomycin
L-Glutamin
500
10
1
1
ml
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
HeLa:
MEM (Gibco BRL, Eggstein)
FCS
Penicillin/Streptomycin
L-Glutamin
500
10
1
1
ml
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
REP-1:
DMEM (Gibco BRL, Eggstein)
HAM’s F12 (Lonza GmbH, Köln)
FCS
L-Glutamin
NaHCO3
Penicillin/Streptomycin
250
250
10
1
3,48
1
ml
ml
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
% (v/v)
20
2 Material und Methoden
2.13.2 Medien für Bakterien
LB-Medium:
Trypton
Hefeextrakt
NaCl
ad 1 l Aqua bidest
10
5
10
g
g
g
Typ-Medium:
Trypton
Hefeextrakt
NaCl
K2 HPO4
ad 1 l Aqua bidest
16
16
5
2,5
g
g
g
g
Glycerinkulturmedium:
100 %-iges Glycerin
1 M MgSO4 x 7 H2 O
100 mM Tris HCl
6,5
1
2,5
ml
ml
ml
21
2 Material und Methoden
2.14 Lösungen
2.14.1 Standardlösungen
2x Lysispuffer:
40 mM Tris pH 8,0-8,5
200 mM EDTA
1x PBS:
NaCl
KCl
Na2 HPO4 - 7 H2 O
KH2 PO4
8
0,2
2,68
0,24
g
g
g
g
0,01 M PBS:
NaCl
KH2 PO4
ad 2 l Aqua bidest
pH 7,8
17
2,72
g
g
0,01 M PBS/EDTA:
0,01 M PBS
1 % EDTA Stammlösung
10 % (w/v) SDS:
SDS
→68 °C
mit HCl konz. auf pH 7,2 eingestellt
ad 1 l Aqua bidest
100
g
22
2 Material und Methoden
2.14.2 Lösungen für SDS-PAGE und Western-Blotting
Trenngel für SDS-PAGE:
Lösungen
Trenngel 10 %
Aqua bidest
10 ml
30 % Acrylamid/
0,8 % Bisacrylamid
8,4 ml
1,5 M Tris/HCl pH 8,8
Sammelgel für SDS-PAGE:
6,25 ml
10 % SDS
250 µl
10 % APS
125 µl
TEMED
20µl
Lösungen
Sammelgel 4 %
Aqua bidest
12,2 ml
30 % Acrylamid/
0,8 % Bisacrylamid
2,6 ml
1,5 M Tris/HCl pH 6,8
5 ml
10 % SDS
200 µl
10 % APS
100 µl
TEMED
20µl
10 % APS-Lösung:
APS
ad 10 ml Aqua bidest
1
g
10x Lämmli-Puffer:
Tris
Glycin
SDS
ad 1 l Aqua bidest
30
144
10
g
g
g
2x SDS-Ladepuffer:
0,5 M Tris/HCl pH 6,8
1 M DTT
10 % SDS
Glycerin (100 %)
2 % Bromphenolblau
200
400
400
200
100
µl
µl
µl
µl
µl
23
2 Material und Methoden
4x SDS-Ladepuffer:
0,5 M Tris/HCl pH 6,8
2-Mercaptoethanol
10 % SDS
Glycerin
2 % Bromphenolblau
2
800
3,2
1,6
ml
µl
ml
ml
Blotpuffer:
48 mM Tris
39 mM Glycin
1,3 mM SDS
20 % Methanol
ad 1 l Aqua bidest
pH 9,2
5,8
2,9
0,37
g
g
g
Tris/HCl pH 7,5:
50 mM Tris/HCl
ad 1 l Aqua bidest
6,06
g
Blocklösung:
5 % Magermilchpulver
0,3 % Tween
ad 200 ml 1x PBS
10
600
g
µl
RIPA-Lysispuffer:
1 M Tris/HCl pH 7,5
5 M NaCl
NP-40
Natriumdeoxycholat
SDS
ad 100 ml Aqua bidest
5
3
1
0,5
0,1
ml
ml
ml
g
g
24
2 Material und Methoden
2.14.3 Lösungen für DNA-/Plasmidpräparation
Lösung I:
50 mM Glucose
25 mM Tris
10 mM EDTA
ad 200 ml Aqua bidest
Lösung II:
10 % SDS
2 N NaOH
ad 10 ml Aqua bidest
Lösung III:
3 M KaAc
1,8M HCOOH
ad 100 ml Aqua bidest
1,89
0,61
0,74
g
g
g
1
1
ml
ml
24,9
7,7
g
ml
25
2 Material und Methoden
2.15 Molekularbiologische Methoden
2.15.1 Molekularbiologische Standardmethoden
Die Durchführung folgender molekularbiologischer Standardmethoden, erfolgte nach
Sambrook et al. (1989). Deshalb werden diese Methoden nicht näher beschrieben.
• Alkoholpräzipitation
• Klonierung
• Photometrische Bestimmung von DNA-Konzentrationen
• Restriktionsspaltungen
• Agarose-Gelelektrophorese
• Ligationen
2.15.2 PCR (Polymerase-Kettenreaktion)
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ermöglicht eine in vitro Amplifikation von DNASequenzen.
Die in dieser Arbeit durchgeführten PCR-Reaktionen, erfolgten in Biometra T3 Thermocyclern.
Als Standard-Polymerase zu analytischen Zwecken, diente die Taq-Polymerase. Für
Amplifizierungen von DNA-Sequenzen für Klonierungen, wurde die Phusion Hot Start
Polymerase aufgrund ihrer „proofreading” Fähigkeit bevorzugt.
26
2 Material und Methoden
Standard-Reaktionsmix (Taq-Polymerase)
Template DNA
50-500
5’ Primer [10 pmol]
1,5
3’ Primer [10 pmol]
1,5
dNTPs [2 mM]
5
10x PCR-Puffer
5
Taq-Polymerase
0,5
H2 O ad
50
ng
µl
µl
µl
µl
µl
µl
PCR-Reaktionsmix (Phusion Hot Start Polymerase)
Template DNA
50-500
5’ Primer [10 pmol]
1,5
3’ Primer [10 pmol]
1,5
dNTPs [2 mM]
5
10x PCR-Puffer
5
Taq-Polymerase
0,5
H2 O ad
50
ng
µl
µl
µl
µl
µl
µl
Standard PCR Programm bei Verwendung der Taq-Polymerase
Initiale Denaturierung
Denaturierung
Annealing
Elongation
End-Elongation
Kühlung
5
30
30
1,5
5
∞
min 94
s
94
s
55
min 72
min 72
4
°C
°C
°C
°C
°C
°C
30 Zyklen
Standard PCR-Programm bei Verwendung der Phusion Hot Start
Polymerase
Initiale Denaturierung
Denaturierung
Annealing
Elongation
End-Elongation
Kühlung
30
s
98
°C
5
s
98
°C
15
s
60-72 °C
15 s/1 kb
72
°C
5
min
72
°C
∞
4
°C
34 Zyklen
In Abhängigkeit der Schmelztemperaturen der verwendeten Primer, wurde die Annealingtemperatur variiert. Die Elongationszeit wurde an die Länge des amplifizierten
PCR-Produktes angepasst.
27
2 Material und Methoden
2.15.3 Sequenzierung
Zur Überprüfung verwendeter DNA-Sequenzen wurde nach dem Sanger-Verfahren sequenziert. Die Sequenzierungen erfolgten mit einem Kapillarsequenziergerät im Institut
für Virologie. Sequenzen mit einer Länge von etwa 500 Nukelotiden konnten hiermit
analysiert werden. Zur Amplifizierung und Markierung der DNA-Fragmente, wurde
folgender PCR-Ansatz verwendet:
Template DNA
Big Dye Sequenziermix
(Perkin Elmer)
5x Puffer
Primer [10 pmol]
H2 O ad
750
4
ng
µl
4
2
20
µl
µl
µl
Mittels folgenden PCR-Programms wurde die Template-DNA amplifiziert.
Initiale Denaturierung
Denaturierung
Annealing
Elongation
Kühlung
30
10
10
4
∞
s
96 °C
s
96 °C
s
50 °C
min 60 °C
4 °C
25 Zyklen
2.16 Proteinbiochemische Methoden
2.16.1 SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
Zur Auftrennung von Proteinen nach ihrer Größe, mittels der Gelelektrophorese, müssen diese zunächst denaturiert werden. Das anionische Detergens SDS (sodium dodecyl
sulfat) zerstört die dreidimensionale Struktur der Proteine und verleiht ihnen zusätzlich eine einheitliche negative Ladung. Die Anzahl der an die Proteine gebundenen
negativen Ladungen ist proportional zur Proteingröße.
Proteingemische wurden mittels vertikaler SDS-PAGE aufgetrennt. Die Proteinproben
wurden hierfür zunächst mit 4x SDS Ladepuffer, RIPA-Puffer und Proteaseinhibitor
versetzt. Die Proben wurden 3-mal für durchschnittlich 30 Sekunden sonifiziert und
anschließend für 5 min bei 95 °C denaturiert. Zwischen den einzelnen Sonifizierungsschritten wurden die Proteinproben bei -20 °C eingefroren.
Bei der Auftrennung von GPCRs ist zu beachten, dass diese nicht bei 95 °C denaturiert
werden, damit die Struktur der GPCRs erhalten bleibt und die Auftrennung nicht
negativ beeinflusst wird. Die Zugabe von 0,2 %-igem UREA, trägt zur erfolgreichen
Seperation der 7-TM-Proteine bei.
28
2 Material und Methoden
Die Auftrennung erfolgte in 10 %-igen SDS-PAGE-Gelen. Zur Bestimmung der Größen
der aufgetrennten Proteine, diente ein Proteinstandard, der zusätzlich zu den Proben
aufgetragen wurde. Verwendet wurden der Precision Plus Marker von Biorad und der
Page RulerTM Prestained Protein Ladder von Fermentas. Die Gelelektrophorese erfolgte bei 200 mV für 40 min in 1x Lämmli-Puffer. Zur Detektion von Proteinen wurden
Antikörper eingesetzt. Das weitere Vorgehen ist in Abschnitt 2.16.2 beschrieben.
2.16.2 Western Blot
Zur Identifizierung bestimmter Proteine in Proteingemischen, wurden spezifische Antikörper eingesetzt. Zunächst erfolgte der elektrische Transfer der Proteine von Acrylamidgelen auf eine Nitrocellulosemembran (Immun-BlotTM PVDF-Membrane). Zur Aktivierung der Membran, wurde diese für etwa 5 min in Methanol inkubiert. Acrylamidgele
und Whatman-Papiere wurden in Blot-Puffer equilibriert. Zum Transfer wurde das Gel
auf drei der getränkten Whatman-Papiere gelegt. Als nächstes folgte die Membran,
auf welche drei weitere Whatman-Papiere geschichtet wurden. Bei 10 V und 110 mA
wurden die Proteine auf die Membran übertragen. Der Transfer erfolgte für etwa 2 h
in einer Semidry-blotting-Apparatur. Zur Blockierung unspezifischer Bindungsstellen,
diente eine Inkubation der Membran in Blocking-Lösung (1x PBS, 5 % Milchpulver,
0,3 % Tween 20) bei 4 °C über Nacht, oder alternativ für ca. 2 h bei RT. Nach der
Absättigung erfolgte eine Inkubation der jeweiligen Primärantikörper für ca. 1 h bei
RT. Die Verdünnung der Antikörper erfolgte in Blocking-Lösung. Um unspezifisch gebundene Erstantikörper zu entfernen, wurde dreimal für je 10 min mit Blocking-Lösung
gewaschen. Anschließend wurde ein HRP-konjugierter Sekundärantikörper zugegeben,
der ebenfalls in Blocking-Lösung verdünnt wurde. Die Inkubation erfolgte bei RT für 1
h. Erneut wurden unspezifische Bindungen durch dreimaliges Waschen (1x PBS) entfernt. Zur Neutralisation der Membran diente 50 mM Tris/HCl-Puffer pH 7,5. Nach
10 minütiger Inkubation, erfolgte der Nachweis des Zweitantikörpers. Hierbei wird die
an den Antikörper gekoppelte Peroxidase, mit Hilfe des ChemiLucent western blotting
detection kit von Millipore detektiert. Dies erfolgte ohne Abweichungen von dem Protokoll des Herstellers. Auf die Membran aufgelegte Röntgenfilme, wurden nach einer
Expositionszeit von 1-10 min entwickelt. Dadurch konnte die entstandene Chemilumineszenz nachgewiesen werden.
2.16.3 Ko-Immunopräzipitation (Ko-IP)
Zur Untersuchung von Protein-Protein-Interaktionen, wurde das Verfahren der KoImmunopräzipitation angewendet. Hierfür wurden 293T Hek-Zellen in 6-well -Platten
ausgelegt und mittels Metafectene® Pro transfiziert. Das Medium wurde 4 h nach der
29
2 Material und Methoden
Transfektion durch ein neues Medium ersetzt. Die Ko-IP wurde ohne Abweichungen
mit Hilfe des Pierce® Mammalian c-Myc Tag IP/Co-IP Kit von Thermo Scientific,
durchgeführt.
2.17 Mikrobiologische Methoden
2.17.1 Transformation in E.coli
Das Einbringen von DNA in Bakterien wurde mittels chemischer Transformation nach
der CaCl2 -Methode oder durch Elektroporation durchgeführt. Zur chemischen Transformation wurde 2 ml Medium mit einer Einzelkolonie chemisch-kompetenter Bakterien
(DH5α) angeimpft und über Nacht bei 37 °C geschüttelt. Anschließend wurde 100 ml
LB-Medium mit 1-2 ml der Übernachtkultur inokuliert und 60-90 min bei 37 °C bis
zum Erreichen einer O.D.600 zwischen 0,3-0,4 geschüttelt. Nach Zentrifugation für 5
min bei 3000 rpm wurde der Überstand verworfen. Das Pellet wurde in 50 ml 0,1 M
MgCl2 aufgenommen und erneut zentrifugiert. Nach Verwerfen des Überstandes wurde
das Sediment in 1-5 ml 50 mM CaCl2 resuspendiert und 15 %-iges Glycerin zugegeben.
Nach 20-minütiger Inkubation auf Eis, wurden 200 µl zur Transformation eingesetzt.
Dafür wurde die DNA nach erfolgter Ligation zu den chemisch-kompetenten Bakterien gegeben und auf Eis 20 min inkubiert. Es folgte ein Hitzeschock für 2 min bei
42 °C. Nach Zugabe von 800 µl LB-Medium, wurden die Bakterien für 20 min bei 37
°C inkubiert und anschließend für 1 min bei 3000 rpm zentrifugiert. Nach Verwerfen
des Überstandes, wurde das Pellet im Restvolumen des Mediums gelöst und auf eine
Agarplatte ausplattiert.
Für das Einbringen von DNA in Bakterien mittels Elektroporation, wurden zu den auf
Eis aufgetauten kompetenten Bakterien (DH10B, DH5α), 1-1,5 µl eines Ligationsansatzes gegeben. Nach 1 min wurden die inkubierten Bakterien in eine Elektroporationsküvette überführt. Die Elektroporation erfolgte bei 2,5 kV und 25 µF.
2.17.2 Herstellung einer Glycerinkultur
Zur dauerhaften Lagerung von Bakterienkulturen, wurden Glycerinstocks angelegt und
diese bei -70 °C gelagert. Dafür wurde 1 ml Flüssigkultur (LB-Medium) mit 1 ml Glycerinkulturmedium versetzt.
2.17.3 „En passant“-Mutagenese [1]
Das von Tischer et al. beschriebenen Verfahren der „en passant”-Mutagenese, beruht
auf der markerlosen Rekombination von BACs (bacterial artifical chromosomes) in
E. coli [1]. Dabei erfolgt eine homologe Rekombination über das in den GS1783 E.
30
2 Material und Methoden
coli, unter der Kontrolle eines temperatursensitiven Promotors vorliegendem Redab Rekombinationssystem. Die im folgenden beschriebene Methode wurde zur Rekombination von BACs des HCMV optimiert [62].
Die Generierung eines linearen Templates stellt den ersten Schritt der BAC-Mutagenese dar. Amplifiziert wird ausgehend von dem pEP-kan-S-Plasmid, welches über
eine universelle Kanamicin-Rekombinationskassette verfügt.
Mit folgendem PCR-Ansatz und PCR-Programm, wurde das lineare Konstrukt mit
speziell generierten Primern synthetisiert:
pEP-kan-S
5’ Primer
3’ Primer
dNTPs [2mM]
10x PCR-Puffer
Taq-Polymerase
H2 O ad
25 ng - 50 ng
5
µM
5
µM
5
µl
5
µl
2,5
µl
50
µl
Initiale Denaturierung
Denaturierung
Annealing
Elongation
Denaturierung
Annealing
Elongation
Denaturierung
End-Elongation
Kühlung
5
30
30
1,5
30
30
1,5
30
7
∞
min 94
s
94
s
48
min 72
s
94
s
68
min 68
s
94
min 72
4
°C
°C
°C
°C
°C
°C
°C
°C
°C
°C
10 Zyklen
25 Zyklen
Die Korrektheit der PCR wurde anhand einer Gelelektrophorese überprüft. Anschließend erfolgte ein Restriktionsschnitt für 30 min bei 37 °C mit DpnI, um mögliche
Vektor-Kontaminationen des Templates zu verhindern. Nach einer GFX-Aufreinigung
wurde das Template in 30 µl H2 O aufgenommen. 3-5 µl des aufgereinigten PCRProduktes wurden in rekombinations- und elektroporationskompetente GS1783 E. coli mit TB40E-BAC4 transformiert. Die Bakterien-Suspension wurde auf LB-Chloramphenicol/Kanamycin Selektionsplatten ausgestrichen und für ca. 30 h bei 32 °C
inkubiert. Die erhaltenen Klone wurden mittels Kolonie-PCR und RFLP-Analyse auf
den korrekten Einbau des Templates überprüft.
Positive Klone wurden in 2 ml LB-Chloramphenicol Selektionsmedium bei 32 °C für
2-3 h inkubiert. Anschließend wurde die I-SceI-Expression durch Zugabe von 2 ml
31
2 Material und Methoden
LB Chloramphenicol mit 2x Arabinose induziert. Nach weiteren 60 min bei 32 °C,
erfolgte eine Erhöhung auf 42 °C für 30 min, wodurch eine zweite Redab -Rekombination
stattfand, da die Redab -Komponenten unter der Kontrolle eines temperatursensitiven
Promotors standen.
Ein durch die Homingendonuklease I-SceI hervorgerufener Doppelstrangbruch des BACs,
ermöglicht aufgrund der zweiten Redab -Rekombination, das vollständige Entfernen der
Kanamicin-Rekombinationskassette.
Die Bakterienkulturen wurden für 1 min auf Eis abgekühlt und anschließend bei 32 °C
für 2-3 h inkubiert. Die Bakterienkulturen wurden entsprechend ihrer OD600 verdünnt
(1:300 bei OD600 < 0,5, 1:500 bei OD600 0,5 – 0,8, 1: 1000 bei OD600 > 0,8) und 40
µl davon auf einer LB-Chloramphenicol-1x Arabinoseplatte ausgestrichen und für ca.
30 h bei 32 °C kultiviert. Die erfolgreiche Auflösung der Integrate durch die zweite
Redab -Rekombination wurde mittels Kolonie-PCR, einer RFLP-Analyse und einer Sequenzierung, kontrolliert. Durch Präparation des rekombinierten BACs mit Hilfe des
NucleoBond® Xtra Midi Endotixin-free Plasmid DNA Purification Kits und anschließender Elektroporation in HFF-Zellen wurden replikationsfähige Viren rekonstituiert.
2.18 Zellbiologische Methoden
Steriles Arbeiten ist die Voraussetzung für den erfolgreichen Umgang mit Viren und
eukaryotischen Zellen. Daher wurden alle zellbiologischen Methoden in einer Lamin
Air Flow unter Verwendung steriler Materialien durchgeführt. Die hierbei genutzten
Lösungen und Medien wurden auf 37 °C erwärmt.
2.18.1 Zellkultivierung
Die Kultivierung von COS7-, 293T Hek-, HeLa-, RPE-1 und HFF-Zellen, erfolgte im
jeweils geeigneten Medium bei 37 °C, 96 % Luftfeuchtigkeit und 5 % CO2 -Gehalt im
Inkubator. Zur Subkultivierung wurden COS7-, 293T-Hek, RPE-1 und HeLa-Zellen
dreimal mit 0,01 M PBS gewaschen und anschließend mit 1 ml 0,25 %-igem Trypsin
für etwa 5 min bei 37 °C inkubiert. Die Waschschritte erfolgten bei HFF-Zellen mit
0,01 M PBS/EDTA.
Nach Ablösen der Zellen vom Boden der Kulturflaschen, wurden die Zellen in Medium suspendiert und auf neue Kulturflaschen verteilt. Abhängig von deren Verwendung
wurden die Zellen in unterschiedlichen Verhältnissen gesplittet.
32
2 Material und Methoden
2.18.2 Transfektion eukaryotischer Zellen mittels Metafectene® Pro
Zur transienten Transfektion eukaryotischer Zellen, diente Metafectene® Pro. Metafectene® Pro ist ein polykationisches Transfektionsreagenz, das die zu transfizierende
DNA zu kompakten Strukturen komplexiert. Zum effizienten Einbringen der DNA in
COS7-, HeLa- oder 293T Hek-Zellen, wurden diese bis zum Erreichen einer Konfluenz
von etwa 80 %, kultiviert. Für ein optimales Ergebnis sollten die Zellen nicht länger als
24 h bei 37 °C inkubiert werden. Die Kultivierung erfolgte je nach Versuch in 6- oder
24-well -Platten, oder in 8-well -ibidi-slides. Die DNA wurde im Verhältnis 1:2 oder 1:5
(µg DNA:µl Metafectene® Pro) zu dem Transfektionsreagenz gegeben. Zunächst wurden die Plasmidlösungen und die Menge an Metafectene® Pro getrennt voneinander in
Eppendorfgefäßen mit der, abhängig von den verwendeten Kulturplatten (siehe Tabelle
1), entsprechenden Menge an serum- und antibiotikafreiem Medium zusammengeführt.
Durch einmaliges vorsichtiges Auf- und Abpipettieren wurden die Lösungen vermischt.
Anschließend wurden beide Lösungen vereinigt. Zu beachten ist, dass die DNA-Lösung
zu der Metafectene® Pro-Lösung gegeben wird und nicht umgekehrt. Nach der Vereinigung erfolgte eine Inkubation bei RT für 20 min. Daraufhin wurden die entstandenen
DNA-Lipid-Komplexe zu den Zellen gegeben. Die Transfektion wurde durch Mikroskopie nach 24-72 h überprüft.
6-well -Platte
3,5·105
24-well -Platte
1·105
8-well -ibidi-slide
1,2·104
DNA [µg]
1,25
0,5
0,3
Metafectene® Pro [µl]
6,25
1
0,6
Verdünnungsvolumen von
DNA [µl]
Verdünnungsvolumen von
Metafectene® Pro [µl]
Totalvolumen [ml]
100
50
50
100
50
50
2
1
0,2
Ausgesäte Zahl adhärenter Zellen
Tabelle 1: Einzusetzende Mengen bei der Transfektion mit Metafectene® Pro.
2.18.3 Infektion eukaryotischer Zellen
Die Infektion von HFF-Zellen erfolgte mit einer von den jeweiligen Versuchen abhängigen m.o.i. (multiplicity of infection). Die Zellen wurden hierfür bis zu einer Konfluenz
von etwa 80 % kultiviert. Nach Abnahme des Mediums wurde eine definierte Menge an Virus aus einem Stock zu den Zellen gegeben. Durch 15-minütiges Schwenken
33
2 Material und Methoden
der Kulturflaschen oder -platten bei RT, wurde das Inokulum gleichmäßig verteilt.
Die Inkubation der infizierten Zellen erfolgte bis zum Erntezeitpunkt in serumhaltigem
Medium bei 37 °C.
2.18.4 Extraktion von HCMV-DNA aus infizierten Zellen
Die kodierenden Regionen der putativen homologen GPCRs aus HCMV, wurden aus
der viralen DNA von TB40E-BAC4 amplifiziert. Hierzu wurde zu 200 µl Viruslösung
aus einem Stock 200 µl, 2x Lysispuffer und 2 µl Proteinkinase K gegeben. Es folgte eine
Inkubation für eine Stunde bei 56 °C. Die Inaktivierung der Proteinase K, wurde durch
Erhitzen bei 95 °C für 5 min erreicht. Anschließend erfolgte eine DNA-Aufreinigung
mittels des PCR-DNA and Gel Band Purification Kit.
2.18.5 Titerbestimmung eines Virusstocks
Zur Bestimmung der Anzahl plaquebildender Einheiten pro Überstand infizierter Zellen, oder pro Milliliter Virusstock, diente eine Endpunkt-Titration. Hierfür wurden
HFF-Zellen in 96-well -Platten bis zum Erreichen einer Konfluenz von 80 % kultiviert. Die Titration erfolgte in einem Doppelansatz. Von den Überständen oder der
Virusstocks wurden Verdünnungsreihen von 10−1 bis 10−8 erstellt. 100 µl der Virussuspension wurden nach Mediumabnahme auf die Zellen gegeben und 4 Tage bei 37 °C
inkubiert. Anschließend erfolgte die Fixierung der Zellen. Hierfür wurde die Virussuspension von den Zellen entfernt und die Platte bei RT getrocknet. Mit einem -20 °C
kaltem 1:2 Methanol/Aceton-Gemisch, wurden die Zellen für 20 min bei -20 °C fixiert.
Die bei der Infektion entstandenen Plaques wurden durch eine Immunfärbung gegen
das HCMV Protein pp65 markiert und konnten so gezählt werden. Für die Immunfärbung wurden die Zellen zunächst dreimal mit 1x PBS gewaschen und dann mit einem
monoklonalen pp65 Antikörper (1:10 in 1x PBS mit 1 % BSA verdünnt) für 1 h bei RT
inkubiert. Anschließend wurden die Zellen erneut dreimal mit 1x PBS gewaschen. Die
Inkubation mit dem sekundären, anti-mouse HRP Antikörper (1:100 in 1x PBS mit 1
% BSA verdünnt) erfolgte für 1 h bei RT. Die Zellen wurden daraufhin mit 1x PBS
gewaschen. Mit einer AEC-Färbelösung erfolgte die Detektion der gebundenen Antikörper. Diese Lösung wurde 30 min bei RT inkubiert und durch Waschen mit 1x PBS
entfernt. Die Anzahl der infizierten Zellen wurde mit einem Lichtmikroskop ermittelt.
2.18.6 Wachstumskinetik
In Abschnitt 2.17.3 wurde die Generierung rekombinanter Viren beschrieben. Die Replikationsfähigkeit dieser Virusmutanten wurde mit Hilfe von Wachstumskinetiken in
verschiedenen Zelltypen (HFF und RPE-1) untersucht. Die Zellen wurden in 12-well -
34
2 Material und Methoden
Platten kultiviert und mit einer m.o.i. von 0,1 und 1 infiziert. Die eingesetzten Inokula
wurden zur Kontrolle der tatsächlichen Titer titriert. Die Inkubation der infizierten
Zellen erfolgte bei 37 °C. Nach 4 h wurde das Medium abgenommen und bei -70 °C
aufbewahrt. Diese Probeentnahme entsprach Tag 0. Das Medium wurde nach einmaligen Waschen mit 0,01 M PBS erneuert und die Zellen wurden bei 37 °C 12 Tage lang
inkubiert. An den Tagen 3, 6, 9 und 12, wurden weitere Proben entnommen und bei
-70 °C eingefroren. Jedes Mal wurde das abgenommene Medium durch frisches Medium
ersetzt. Zur Erstellung einer Wachstumskurve wurden die Virustiter, wie in Abschnitt
2.18.5 beschrieben, ermittelt.
2.18.7 Immunfluoreszenz-Analysen
Die Lokalisation der homologen GPCRs von HCMV in eukaryotischen Zellen wurde mit
Hilfe von Immunfluoreszenz-Untersuchungen analysiert. Hierfür wurden COS7-, HFFoder HeLa-Zellen mit den entsprechenden Plasmiden transfiziert oder mit Virusstocks
infiziert. Die zur Transfektion eingesetzte DNA-Konzentration betrug 0,5 µg/µl. Die
Zellen wurden in 24-well -Platten oder Ibidi-Slides bis zu einer Konfluenz von 80 %
kultiviert. Eine 10-minütige Fixierung mit 4 %-igem PFA bei RT, erfolgte 24-48 h nach
Transfektion und 48 h-5 d nach Infektion. Zur Permeabilisierung wurden die Zellen mit
0,1 %-igem Triton X-100 in PBS für 10 min bei RT inkubiert. Mit 3 % BSA und 6
% humanem CMV-negativen Serum, wurde bei 4 °C für 30 min geblockt. Die entsprechenden Primärantikörper wurden in Milchlösung verdünnt und für 1 h bei 4 °C auf die
Zellen gegeben. Nach 3 Waschschritten mit 1x PBS, 1 % BSA und 0.1 % Triton X-100,
erfolgte eine Inkubation für 45 min bei 4 °C mit einem Fluoreszenzfarbstoff markierten
Sekundärantikörper. Zur Markierung der DNA wurde für 10 min bei 4 °C mit DAPI
gegengefärbt. Erneut erfolgten 3 Waschschritte von je 5 min bei 4 °C. Anschließend
wurde mit Hilfe konfokaler Fluoreszenzmikroskopie, die Immunfluoreszenz untersucht.
35
2 Material und Methoden
2.18.8 Internalisierungsassay
Die Analyse der Endozytose von GPCR-Homologen in HCMV, erfolgte mit Hilfe des
Internalisierungsassays in transfizierten und infizierten Zellen.
In transfizierten Zellen HeLa-Zellen in 8-well -Ibidi-Slides wurden mittels Metafectene ® Pro transfiziert. 24 h nach der Transfektion wurden die Zellen 3 mal mit 4 °C
gekühltem PBS gewaschen und anschließend mit einem in Bindungsmedium verdünnten Primärantikörper bei 4 °C für 2 h inkubiert. Zur Initialisierung der Endozytose,
folgte ein Transfer der Zellen in 37 °C, für 0, 5, 10, 30 und 60 min. Nach jedem Transfer, wurden die Zellen dreimal mit 1x PBS gewaschen, mit 4 % PFA fixiert und mit
0,1 % Triton permeabilisiert. Anschließend erfolgte eine einstündige Inkubation mit
dem entsprechenden Sekundärantikörper bei RT. Nach anschließender DAPI-Färbung
wurde die Endozytose per konfokaler Mikroskopie analysiert.
Die Internalisierung von GPCRs erfolgt im Allgemeinen über clathrin coated Vesikel.
Diese werden mit Hilfe der GTPase Dynamin von der Zellmembran abgeschnürt. Das
zellpermeable Reagenz Dynasore inhibiert Dynamin und verhindert die Bildung der Vesikel und somit die Internalisierung [63]. Dynasore wurde eingesetzt, um zu bestätigen,
dass es sich bei dem Transport von Rezeptoren von der Zelloberfläche ins Zellinnere
um Endozytose handelt. Dazu wurden vor Durchführung des Internalisierungsassays
die Zellen mit unterschiedlichen Mengen an Dynasore, eine halbe Stunde bei RT vorinkubiert. Dynasore lag als 80 mM Stocklösung in 0,8 % DMSO (Dimethylsulfoxid) vor.
Für die Inkubation auf den Zellen, wurde es in Bindungsmedium verdünnt. Auch bei der
Inkubation des Primärantikörpers, wurde Dynasore zugegeben. Der Internalisierungsassay mit Dynasore erfolgte ohne weitere Abweichungen und wurde in transfizierten
Zellen durchgeführt.
In infizierten Zellen Zur Untersuchung der Endozytose von GPCRs in infizierten Zellen, wurden HFF-Zellen in 24-well -Platten ausgelegt und am nächsten Tag mit m.o.i.
1 infiziert. 5 Tage nach der Infektion erfolgte die Durchführung des Internalisierungsassays, wie bei dem Verfahren bei transfizierten Zellen.
2.18.9 Bimolecular Fluorescence Complementation Assay
Eine weitere Methode zur Analyse von Protein-Protein-Interaktionen ist der Bimolecular Fluorescence Complementation Assay (BiFC). Dafür wurde ein yellow fluorescent protein (YFP) in zwei nicht-fluoreszierende Teile gespalten: YFP1 (AS 1-158)
und YFP2 (AS 159-239). YFP1 und YFP2 wurden an den C-Terminus der Proteine
von Interesse fusioniert. Zwischen den zwei fusionierten Proteinen befindet sich ein
36
2 Material und Methoden
(G4 S2 )2 -Linker, der die Flexibilität erhöht. In Abbildung 3 ist der BiFC-Assay zweier
hypothetischer Proteine graphisch dargestellt.
Abbildung 3: Graphische Darstellung des BiFC Assays.
Interaktion zweier hypothetischer Proteine A und B und Rekonstitution des Reporterproteins, hier Venus, ein gelb fluoreszierendes Protein. Das N-terminale Fragment wird
als VN und das C-terminale Fragment als VC bezeichnet. Die Interaktion der Proteine
A und B und die daraus resultierende räumliche Nähe der Reporterfragmente, führt
zur Komplementation des Reporterporteins. Das Auftreten eines Fluoreszenzsignals
dient somit dem Nachweis einer Protein-Protein-Interaktion ([64], modifiziert).
Mit Hilfe des BiFC Assays konnte bereits die Homomerisierung des α1b Adrenorezeptors gezeigt werden [65]. Adrenorezeptoren sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die
wie die homologen GPCRs von HCMV, zur Rhodopsin-Familie gehören. Auch die gut
untersuchte Interaktion zwischen dem Adenosin AA2 und dem Dopamin D2 Rezeptor
[66], konnte vor Kurzem anhand des BiFC Assays bestätigt werden [67].
COS7-Zellen wurden in der vorliegenden Arbeit zur Analyse von Interaktionen von
GPCR-Homologen des HCMV in 8-well -Ibidi-Slides ausgelegt und mittels Metafectene
®
Pro mit zwei Expressionsvektoren (x-YFP1 und x-YFP2) ko-transfiziert. Diese Vektoren exprimieren ein GPCR-Homolog, das c-terminal mit YFP1 oder YFP2 fusioniert
ist. 18 h nach Transfektion, wurden die Zellen mit 4 %-igem PFA fixiert und mit
0,1 % Triton permeabilisiert. Nach anschließender DAPI-Färbung wurde die mögliche
Interaktion der Proteine unter Anwendung der konfokalen Mikroskopie analysiert.
37
2 Material und Methoden
2.18.10 Messung von Inositolphosphaten in COS7-Zellen
Die Messung von der Bildung von Inositolphosphaten erfolgte wie bereits beschrieben
[68, 69]. COS7-Zellen wurden in 12-well -Platten kultiviert, wobei zur Erhöhung der
Adherenz der Zellen, die Platten vor Verwendung mit Poly-Lysin (0.1 % (w/v) in H2 O,
Sigma-Aldrich) beschichtet wurden. Auf jedes well wurden hierfür 300 µl einer 1:10
Verdünnung der Poly-Lysin-Lösung aufgetragen und 5 min bei RT inkubiert. Nach
zweimaligem Waschen mit H2 O, wurden die Platten 30 min bei RT getrocknet. COS7Zellen wurden ausgesät und bis zu einer Konfluenz von etwa 80 % bei 37 °C inkubiert.
Nach einem Mediumwechsel, wurden die Zellen per Metafectene® Pro im Dreifachansatz transfiziert. Pro Plasmid wurden 0,25 µg DNA eingesetzt. Die Transfektion erfolgte
in serumfreien Opti-MEM. Nach einer Inkubation von 24 h bei 37 °C, erfolgte die radioaktive Markierung. Hierfür wurde Medium abgenommen, die Zellen mit 500 µl 1x PBS
gewaschen. 2,5 µCi/ml myo-[2-3 H]inositol und 10 mM LiCl wurden pro Ansatz in 400
µl Opti-MEM gelöst und auf die Zellen verteilt. Nach einer Inkubation für 24 h bei 37
°C, folgte eine Säulenchromatographie. In den Säulen befand sich 0,25 ml Dowex® 1 ×
8–200 ion exchange resin. Nach Zugabe von 200 µl Ameisensäure pro Ansatz, wurden
die Zellen auf Eis 30 min lang geschüttelt. Anschließend wurden 200 µl Zellextrakt zu
300 µl Ammoniumhydroxid gegeben, gevortext und bei 14000 rpm 5 min zentrifugiert.
Der Überstand wurde auf die Säulen gegeben, die zuvor mit 3 ml H2 O äquilibriert
wurden [70]. Nach dem vollständigen Durchfluss wurden die Säulen zweimal mit 3,5
ml eines Gemisches aus 5 mM Natriumborat (Dinatriumtetraborat-Decahydrat) und
60 mM Natriumformiat gewaschen. Mit 1 M Ammoniumformiat / 0,1 M Ameisensäure erfolgte die Eluierung. Nach Zugabe von 15 ml Szintillationsflüssigkeit erfolgte die
Inositolphosphat-Messung.
Mit 8 ml eines Gemisches aus 2 M Ammoniumformiat und 0,1 M Ameisensäure, konnten die Säulen zur Wiederverwendung regeneriert werden [70]. Nach vollständigem
Durchfluss wurde mit 10 ml H2 O gewaschen.
38
3 Ergebnisse
3 Ergebnisse
3.1 Lokalisationsstudien des putativen 7-TM-Proteins pUL78
von HCMV
3.1.1 Lokalisation von pUL78 in transfizierten Zellen
Für eine optimale Signalweiterleitung, lokalisieren G-Protein-gekoppelte Rezeptoren erwartungsgemäß an der Zelloberfläche. Um einen Hinweis auf die mögliche Funktion des
putativen vGPCRs pUL78, das Merkmale eines 7-TM-Proteins aufweist, zu erhalten,
ist von Interesse, ob dieses Protein eine ähnliche Lokalisation wie zelluläre GPCRs aufweist. Da zur Immunfluoreszenzanalyse bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Antikörper
gegen pUL78 zur Verfügung stand, wurde pUL78 mit unterschiedlichen tags versehen. Verwendet wurden ein flag- und ein myc-tag, die jeweils N-terminal mit UL78
fusioniert wurden. Für die Klonierung des myc-UL78- und des flag-UL78-Plasmids
wurde die kodierende Region für UL78 aus dem TB40E-BAC4 mit den Primern mycUL78Hind III+/UL78BamHI- und flag-UL78Hind III+/UL78BamHI- amplifiziert (siehe 2.8). Die Klonierung erfolgte nach Restriktionsverdau mit den Enzymen Hind III
und BamHI in den Vektor pcDNA3.1+. Die generierten Plasmide wurden anhand von
Restriktionsschnitten und Sequenzierung kontrolliert. 24 h nach der Transfektion der
beschriebenen Plasmide, wurden die Zellen mittels 4 %-igem PFA fixiert und nach
der Permeabilisierung mit DAPI gefärbt. Mit Hilfe von Antikörpern die gegen den
flag- oder den myc-tag gerichtet waren, wurde die intrazelluläre Verteilung von pUL78
untersucht. Die Ergebnisse der Fluoreszenzaufnahmen zur Analyse der Lokalisation,
aufgenommen anhand konfokaler Mikroskopie, sind in Abbildung 4 zusammengefasst.
Die N-terminalen Fusionen wurden mittels direkter Immunfluoreszenz mit der Lokalisation eines markierten UL78-EGFP-Proteins verglichen (siehe Abbildung 4 A-C).
EGFP ist hier an den C-Terminus des pUL78 fusioniert. Das Plasmid wurde von Andreas Schreiber generiert [62]. Die Wahl von C- und N-terminaler Fusionierung erfolgte,
weil nicht bekannt war, ob die Lokalisation oder die Funktion von pUL78, durch das
Anbringen eines tags beeinflusst wird.
39
3 Ergebnisse
UL78-EGFP
DAPI
überlagert
EGFP
myc-UL78
flag-UL78
Abbildung 4: Immunofluoreszenz-Analyse von pUL78 in transfizierten COS-7 Zellen.
24 h.p.t. wurden die Zellen mit 4 %-igem PFA fixiert. A-C: pUL78 C-terminal fusioniert mit EGFP; D-F: EGFP; G-I: pUL78 N-terminal fusioniert mit einem myc-tag;
K-M: pUL78 N-terminal fusioniert mit einem flag-tag. Die nukleäre Färbung erfolgte
mittels DAPI (B, E, H und L). myc-UL78 und flag-UL78 wurden mit Antikörpern
detektiert, die gegen den myc- bzw. den flag-tag gerichtet sind. Als sekundärer Antikörper wurde ein anti-rabbit-Alexa488-Antikörper verwendet. Die Überlagerungen
des DAPI-Signals mit Alexa488 bzw. EGFP, sind in C, F, G und I dargestellt.
Die Lokalisation des UL78-EGFP-Fusionsproteins (Abb.4, A-C) zeigte eine zytoplasmatische, den Kern aussparende Verteilung. Das EGFP war im Gegensatz dazu über
die gesamte Zelle verteilt und zeigte keine Aussparung des Zellkerns (siehe Abbildung
4, D-F).Für die Fusionsproteine myc-UL78 und flag-UL78 war nach indirekter Immunfluoreszenz die gleiche Lokalisation zu erkennen (Abb.4, G-M). Unabhängig davon, ob
sich der tag am C- oder N-Terminus von UL78 befand, wiesen die Fusionsproteine eine
übereinstimmende Verteilung in der Zelle auf.
40
3 Ergebnisse
3.1.2 Untersuchungen zur subzellulären Lokalisation von pUL78 in
transfizierten Zellen
Zur weiteren Analyse der Lokalisation von pUL78, wurde die subzelluläre Verteilung
dieses 7-TM-Proteins mit verschiedenen zellulären Markerproteinen verglichen. Hierfür wurden Zellen mit einem flag-UL78-Plasmid mittels Metafectene® Pro transfiziert.
Nach 24 h erfolgte die Immunfluoreszenzanalyse. Die durch konfokale Mikroskopie erhaltenen Fluoreszenzaufnahmen sind in Abbildung 5 dargestellt.
anti-Calreticulin
anti-flag
DAPI
überlagert
anti-γ-Adaptin
anti-EEA-1
anti-LAMP-1
Abbildung 5: Analyse der subzellulären Lokalisation von pUL78 in transfizierten Zellen im Vergleich
mit zellulären Markern.
Transfektion von COS7-Zellen mit einem flag-UL78-Fusionsplasmid. Fixierung der
Zellen mit 4 %-igem PFA 24 h nach Transfektion. A: ER-Marker, anti-Calreticulin
(rabbit); E: trans-Golgi-Marker, anti-Adaptin (mouse); I: Early Endosom-Marker,
anti-EEA-1 (early endosome 1 , mouse); N: Lysosom-Marker, anti-LAMP-1 (mouse);
B: Detektion von flag-UL78 mittels einem gegen den flag-tag gerichteten Antikörper,
dieser wurde mit einem anti-mouse-Alexa488-Antikörper nachgewiesen. F, K und O:
Detektion von flag-UL78 mittels einem gegen den flag-tag gerichteten Antikörper,
dieser wurde mit einem anti-rabbit-Alexa555-Antikörper nachgewiesen. Zur nukleären
Färbung diente DAPI (C, G, L und P). D, H, M und Q stellen die Überlagerungen
von DAPI mit flag-UL78 und den jeweiligen zellulären Markern dar.
41
3 Ergebnisse
Das endoplasmatische Retikulum (ER) ist entscheidend für die Reifung von Proteinen,
da in diesem Kompartiment die Translation, Proteinfaltungen und posttranslationale
Modifikationen stattfinden. Zur weiteren Modifizierung werden die Proteine in Vesikeln
zum Golgi-Apparat transportiert. Anschließend gelangen die Proteine an den Ort ihrer
Bestimmung. Bei der Reifung von GPCRs spielen das ER und der Golgi-Apparat eine
wichtige Rolle, da nur korrekt gefaltete und modifizierte GPCRs an die Zellmembran
transportiert werden.
Mit Hilfe des Proteins Calreticulin wurde untersucht, ob pUL78 in Strukturen des ER
zu finden ist. In Abbildung 5 (A-D) sind die Aufnahmen der Immunfluoreszenz von
pUL78 (FITC) und Calreticulin (Ds-Red) dargestellt. Bei der Überlagerung der beiden
Signale ist, durch das Auftreten gelblich-oranger Signale, eine deutliche Ko-Lokalisation
zu erkennen.
Ebenfalls untersucht wurde, ob pUL78 im Golgi-Apparat lokalisiert ist. γ-Adaptin
diente als trans-Golgi-Marker und wurde mit Hilfe spezifischer Antikörper nachgewiesen. In Abbildung 5, E-H, zeigt sich nur eine geringe Überlagerung der Signale von
pUL78 und γ-Adaptin.
Da GPCRs häufig durch Internalisierung einen hohen turnover aufweisen, sind sie, neben der Lokalisation an der Zelloberfläche, in Endosomen und Lysosomen zu finden.
Werden die GPCRs recycled und wieder an die Zelloberfläche transportiert, befinden
sie sich in frühen Endosomen. Der Abbau von GPCRs erfolgt in Lysosomen. Zur Markierung von frühen Endosomen wurden Antikörper gegen das Protein EEA-1 (early
endosome antigen 1 ) [71] verwendet (Abbildung 5 I und M). Bei der Überlagerung der
Signale von EEA-1 und pUL78 war nur eine geringe Ko-Lokalisation erkennbar (Abbildung 5, M). Mit dem Protein LAMP-1 (lysosomal-associated membrane protein 1 ), das
als Marker für Lysosomen dient [72], zeigte sich keine Ko-Lokalisation. 24 h nach der
Transfektion scheint pUL78 demnach in Strukturen des endoplasmatischen Retikulums
lokalisiert zu sein. Ebenfalls ist pUL78 in Regionen des Golgi-Apparats und teilweise
auch in Endosomen zu finden. In Lysosomen konnte pUL78 nicht nachgewiesen werden.
Als nächstes wurde die subzelluläre Lokalisation von pUL78 mit der Lokalisation des
bereits gut untersuchten GPCR Homologs pUS28 des HCMV verglichen. Zur Detektion
von pUS28 wurde dieses N-terminal mit einem flag-tag versehen. Die kodierende Region
für pUS28 wurde aus dem TB40E-BAC4 mit den Primern US28-flag-Hind III+ und
US28-EcoRI amplifiziert (siehe 2.8) und es folgte ein Restriktionsverdau mit Hind III
und EcoRI. Kloniert wurde das geschnittene Amplifikat in den Vektor pcDNA3.1+.
Die Immunfluoreszenzanalyse erfolgte 24 h nach der Transfektion mit den gleichen zellulären Markerproteinen, die für die Lokalisationsstudien von pUL78 eingesetzt wurden.
Die durch konfokale Mikroskopie erhaltenen Aufnahmen sind in Abbildung 6 dargestellt.
42
3 Ergebnisse
anti-Calreticulin
anti-flag
DAPI
überlagert
anti-γ-Adaptin
anti-EEA-1
anti-LAMP-1
Abbildung 6: Analyse der subzellulären Lokalisation von pUS28 im Vergleich mit zellulären Markern in transfizierten Zellen.
Transfektion von COS7-Zellen mit einem flag-US28-Fusionsplasmid. Fixierung der
Zellen mit 4 % PFA 24 h nach Transfektion. A: ER-Marker, anti-Calreticulin (rabbit);
E: trans-Golgi-Marker, anti-Adaptin (mouse); I: Early Endosom-Marker, anti-EEA-1
(early endosome 1 , mouse); N: Lysosom-Marker, anti-LAMP-1 mouse; B: Detektion
von flag-UL78 mit einem gegen den flag-tag gerichteten Antikörper. Als Sekundärantikörper diente ein anti-mouse-Alexa488-Antikörper. F, K und O: Detektion von flagUL78 mit einem gegen den flag-tag gerichteten Antikörper. Als Sekundärantikörper
diente ein anti-rabbit-Alexa555-Antikörper. Zur nukleären Färbung diente DAPI (C,
G, L und P). D, H, M und Q stellen die Überlagerungen von DAPI mit flag-UL78
und den jeweiligen zellulären Markern dar.
Das 7-TM-Protein pUS28 zeigte, wie pUL78 (Abbildung 4), eine zytoplasmatische,
den Zellkern aussparende Lokalisation (siehe Abbildung 6 B, F, K und N). Mit dem
ER-ständigen Protein Calreticulin ergab sich eine Ko-Lokalisation (D). Zwischen den
Markerproteinen für trans-Golgi Strukturen (Adaptin (H)), frühen Endosomen (EEA1(M)) und Lysosomen (LAMP-1 (Q)) konnte keine eindeutige Ko-Lokalisation mit
pUS28 gefunden werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 7-TM-Proteine pUL78 und pUS28 24 h
43
3 Ergebnisse
nach der Transfektion in Strukturen des endoplasmatischen Retikulums nachgewiesen
wurden. pUL78 zeigte zusätzlich eine geringe Ko-Lokalisation mit trans-Golgi Strukturen und frühen Endosomen.
3.1.3 Untersuchung der Oberflächenexpression von pUL78 in transfizierten
Zellen
Als nächstes wurde untersucht, ob pUL78 auf der Zelloberfläche lokalisiert ist, oder
nur intrazellulär im Zytoplasma vorliegt. Hierfür wurden Zellen mit einem myc-UL78Fusionsplasmid transfiziert. Um die Lokalisation von pUL78 mit einem zellulären GPCR vergleichen zu können, erfolgte eine Transfektion mit einem myc-CCR5-Fusionsplasmid. CCR5 ist ein humaner Chemokinrezeptor, der in der Zellmembran vorliegt und
durch Bindung seiner Liganden, z.B. RANTES (Regulated upon Activation, Normal Tcell Expressed, and Secreted ), in das Zellinnere transportiert wird. In Abwesenheit der
Liganden wird CCR5 nicht internalisiert und befindet sich in der Zellmembran. Zum
besseren Vergleich wurde CCR5 wie pUL78 N-terminal mit einem myc-tag fusioniert.
Die Amplifikation von myc-CCR5 erfolgte mit den Primern myc-CCR5+ und mycCCR5- (siehe 2.8) ausgehend von dem Plasmid IRES-GFP-CCR5 (siehe 2.7). Die Klonierung erfolgte nach dem Restriktionsverdau mit den Enzymen BamHI und Hind III
in den Vektor pcDNA3.1+. Zum Vergleich wurde ebenfalls die Oberflächenexpression
von pUS28 untersucht. 24 h nach der Transfektion wurden die nicht-permeabilisierten
Zellen mit Antikörpern, die gegen den myc- bzw. flag-tag gerichtet waren, bei 4 °C inkubiert. Die indirekte Immunfärbung erfolgte aufgrund der fehlenden Permeabilisierung
ausschließlich auf der Zelloberfläche. Nach zweistündiger Inkubation des Primärantikörpers wurden die Zellen mit 4 %-igem PFA fixiert. Die Immunofluoreszenzaufnahmen
mit konfokaler Mikroskopie sind in Abbildung 7 dargestellt.
44
3 Ergebnisse
c-myc-UL78
c-myc-CCR5
flag-US28
Abbildung 7: Analyse der Lokalisation von pUL78 an der Zelloberfläche in transfizierten HeLaZellen.
Fixierung der Zellen mit 4 %-igem PFA 24 h.p.t.. Detektion von c-myc-UL78 und
c-myc-CCR5 mit einem gegen den myc-tag gerichteten Antikörper. Nachweis von
pUS28 mit einem Antikörper, der den flag-tag erkennt. A: c-myc-UL78 (anti-mouseAlexa488-Antikörper); B: c-myc-CCR5 (anti-mouse-Alexa555-Antikörper); C: flagUS28 (anti-mouse-Alexa555-Antikörper). Die nukleäre Färbung erfolgte mit DAPI.
Zusammenfassend war festzustellen, dass pUL78 in nicht-permeabilisierten Zellen an
der Zelloberfläche lokalisiert. Der humane GPCR CCR5 zeigte die gleiche Oberflächenexpression wie pUL78. Und auch pUS28 konnte in nicht-permeabilisierten Zellen an
der Zelloberfläche nachgewiesen werden.
In transfizierten Zellen ist pUL78 demnach, zusätzlich zur intrazellulären Verteilung,
auch extrazellulär an der Zelloberfläche lokalisiert. Nun war von Interesse, ob pUL78
durch Endozytose von der Zelloberfläche ins Zellinnere transportiert wird (Internalisierung).
3.1.4 Internalisierungsassay von pUL78 in transfizierten Zellen
Die Internalisierung von GPCRs dient der Regulation der Signalweiterleitung. Um
einen Hinweis auf die Funktion von pUL78 zu bekommen, ist es deshalb wichtig, neben
der Lokalisation auch die Fähigkeit zur Internalisierung zu untersuchen.
Dazu wurden Zellen mit einem Vektor transfiziert, der ein pUL78 exprimiert, das am
N-Terminus ein myc-tag trägt. 24 h nach der Transfektion erfolgte die Inkubation mit
einem gegen den myc-tag gerichteten Antikörper bei 4 °C. Die Initialisierung der Endozytose erfolgte durch einen Temperaturwechsel von 4 °C auf 37 °C. Die Zellen wurden
für 0, 5, 10, 30 und 60 min bei 37 °C inkubiert, um die Internalisierung zeitlich festzulegen. Mittels konfokaler Mikroskopie wurde die Endozytose von pUL78 analysiert,
dargestellt in Abbildung 8. Zur Kontrolle diente wieder der zelluläre GPCR CCR5.
Dieser zeigt in Abwesenheit seines Liganden RANTES keine Internalisierung. Die Fähigkeit zur Internalisierung von pUS28 wurde zum Vergleich ebenfalls untersucht.
45
3 Ergebnisse
37 °C:
0 min
5 min
10 min
30 min
60 min
myc-UL78
myc-CCR5
flag-US28
Abbildung 8: Internalisierungsassay von pUL78 in transfizierten Zellen.
24 h nach der Transfektion wurden die Zellen auf 4 °C gekühlt. Anschließend erfolgte
die Inkubation der Primärantikörper für 2 h bei 4 °C. Detektiert wurden myc-UL78
(A-E) und myc-CCR5 (F-J) mit einem gegen den myc-tag gerichteten Antikörper.
flag-US28 (K-O) wurde mit Hilfe eines Antikörpers detektiert, der gegen den flag-tag
gerichtet ist. Durch einen Temperaturwechsel auf 37 °C wurde die Internalisierung eingeleitet. Nach Fixierung der Zellen mit 4 %-igem PFA und Permeabilisierung mit 0,1
%-igem Triton erfolgte die Inkubation mit einem Sekundärantikörper. Verwendet wurden ein anti-mouse-Alexa488-Antikörper (A-E), ein anti-mouse-Alexa555-Antikörper
(F-J) und ein anti-rabbit-Alexa555-Antikörper (K-O). Die aufgeführten Zeitangaben
beziehen sich auf die Dauer, für die die Zellen bei 37 °C inkubiert wurden.
0 und 5 Minuten nach dem Transfer auf 37 °C (A und B der Abbildung 8) konnte
pUL78 in nicht-permeabilisierten Zellen an der Zelloberfläche detektiert werden. Es
hat zu diesem Zeitpunkt noch keine Internalisierung stattgefunden. Auch nach 10 Minuten (C) zeigte sich keine deutliche Endozytose. Die Internalisierung von pUL78 setzte
nach 30 Minuten (D) ein und war eindeutig nach 60 Minuten (E) zu sehen, erkennbar
an der Abnahme des membranständigen pUL78 und der Zunahme an pUL78 im Zellinneren. Die Kontrolle mit dem humanen GPCR CCR5 (F-J) zeigte unabhängig von den
Zeitpunkten, keine Internalisierung. CCR5 konnte nur an der Zelloberfläche detektiert
werden. Das Fusionsprotein flag-US28 zeigte nach 0, 5 und 10 Minuten (K-M) eine
eindeutige Oberflächenexpression. Erst nach 30 Minuten (N) konnte pUS28 ebenfalls
intrazellulär nachgewiesen werden. Diese Lokalisation war auch nach 60 Minuten zu
erkennen (O).
Diese Untersuchung zeigte, dass pUL78 an der Zelloberfläche lokalisiert ist und relativ schnell internalisiert wird. Dies war ebenfalls bei dem GPCR Homolog pUS28 zu
beobachten.
Anschließend wurde die Lokalisation von pUL78 im Internalisierungsassay mit der Lo-
46
3 Ergebnisse
kalisation des zellulären Proteins EEA-1 verglichen. EEA-1 dient als Marker für frühe
Endosomen. Hierfür wurden HeLa-Zellen mit einem myc-UL78-Fusionsplasmid transfiziert. 24 h nach der Transfektion erfolgte der Internalisierungsassay. Dieser wurde,
wie bereits in diesem Abschnitt beschrieben, durchgeführt, jedoch wurden nur die zwei
Zeitpunkte 0 und 60 min gewählt. Bei dem Vergleich der Lokalisation von pUL78 und
EEA-1 sollte zwischen internalisierten und nicht-internalisierten Proteinen unterschieden werden. Zur Detektion des myc-UL78-Fusionsproteins wurde im Internalisierungsassay erneut ein gegen den myc-tag gerichteter Antikörper verwendet.
anti-myc
anti-EEA-1
DAPI
Überlagerung
myc-UL78
0 min
pcDNA3.1+
myc-UL78
60 min
pcDNA3.1+
Abbildung 9: Vergleich von pUL78 mit dem Endosom-Marker EEA-1 im Internalisierungsassay.
Transfektion von HeLa-Zellen. A-D und I-L: Transfektion mit myc-UL78; E-H und MP: Transfektion mit pcDNA3.1+ (Leerplasmid). Der Internalisierungsassay wurde 24
h nach Transfektion der Zellen durchgeführt. Die Zellen wurden auf 4 °C gekühlt und
die primären Antikörper wurden für 2 h bei 4 °C inkubiert. Ein Temperaturwechsel
von 4 °C auf 37 °C erfolgte für 0 (A-H) und 60 Minuten (I-P). Detektion von myc-UL78
mit einem gegen den myc-tag gerichteten Antikörper, als Sekundärantikörper diente
ein anti-rabbit-Alexa488-Antikörper. Detektion von EEA-1 mit einem anti-EEA-1Antikörper, als Sekundärantikörper diente ein anti-mouse-Alexa555-Antikörper.
Durch den Temperaturwechsel von 4 °C auf 37 °C wird die Internalisierung gestartet.
Ohne eine Inkubation bei 37 °C konnte pUL78 erneut ausschließlich auf der Zelloberfläche detektiert werden (siehe Abbildung 9 A, D). Dies zeigt bereits die Abbildung 8.
Das Protein EEA-1, das ein Marker für frühe Endosomen darstellt, ist dagegen punktförmig in der ganzen Zelle verteilt (B). pUL78 zeigte ohne Temperaturwechsel keine
Ko-Lokalisation mit frühen Endosomen (EEA-1 (D)). In Zellen, die mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ transfiziert wurden, traten bei dem gegen den myc-tag gerichteten
47
3 Ergebnisse
Antikörper keine Signale auf (E). Mit dem Antikörper gegen EEA-1 zeigte sich eine
punktförmige Verteilung von EEA-1 (F), die ebenfalls bei den mit pUL78 transfizierten Zellen beobachtet wurde (B). Die Transfektion von pUL78 hatte demnach keinen
Einfluss auf die Lokalisation von frühen Endosomen.
60 Minuten nach dem Beginn der Internalisierung, war pUL78 in der Zellmembran
lokalisiert (I) und zeigte eine Ko-Lokalisation mit frühen Endosomen (L). In Zellen, die
mit pcDNA3.1+ transfiziert wurden, zeigten sich erneut keine Signale mit einem gegen
den myc-tag gerichteten Antikörper (M, P). Die Lokalisation von EEA-1 war erneut in
pcDNA3.1+ (J) und myc-UL78 transfizierten Zellen (N) gleich.
Zur Veranschaulichung der Ko-Lokalisation von internalisiertem pUL78 und frühen
Endosomen, ist eine Zelle in Abbildung 10 vergrößert dargestellt.
anti-myc + anti-EEA-1 + DAPI
Abbildung 10: Ko-Lokalisation von pUL78 und early Endosomen (EEA-1).
Transfektion von HeLa-Zellen mittels Metafectene® Pro mit einem myc-UL78Plasmid. Inkubation des primären Antikörpers für 2 h bei 4 °C. Verwendet wurde
ein Antikörper, der den myc-tag erkennt (rabbit). Einleitung der Internalisierung
für 60 Minuten bei 37 °C 24 h nach Transfektion. Anschließende Fixierung und
Permeabilisierung der Zellen. Es folgte die Inkubation des anti-EEA-1-Antikörpers
(mouse). Als sekundäre Antikörper wurden ein anti-rabbit-Alexa488- und ein antimouse-Alexa555-Antikörper verwendet. Nukleäre Färbung mit DAPI. myc-UL78:
grün, EEA-1: rot. A: Überlagerung der Signale von myc-UL78 (grün), EEA-1 (rot)
und DAPI (blau); B: myc-UL78; C: EEA-1. In der Region, die durch ein weißes
Rechteck gekennzeichnet ist, sind viele Ko-Lokalisationen der Signale von myc-UL78
und EEA-1 aufgetreten.
pUL78 ist durch eine grüne und EEA-1 durch eine rote Fluoreszenz dargestellt. Mehrere Punkte waren doppelt-positiv und zeigten daher ein gelbes Signal. Es zeigten sich
jedoch auch Signale, die nicht ko-lokalisierten. pUL78 ist demnach in frühen Endosomen lokalisiert, aber nicht ausschließlich. Da pUL78 nur teilweise in frühen Endosomen
48
3 Ergebnisse
zu finden ist, wurde die Lokalisation von pUL78 nach der Internalisierung mit weiteren zellulären Markern, die bei der Endozytose von Bedeutung sind, verglichen. In
Abbildung 11 ist der Vergleich der Lokalisation von pUL78 mit dem Protein CD63 dargestellt. CD63 ist in späte Endosomen und Lysosomen zu finden und wird als Marker
für diese Kompartimente verwendet [73]. Diese spielen bei dem Abbau von Proteinen
eine Rolle.
anti-myc-UL78 + anti-CD63 + DAPI
Abbildung 11: Ko-Lokalisation von pUL78 und late Endosomen (CD63).
Transfektion von HeLa-Zellen mittels Metafectene® Pro mit einem myc-UL78Plasmid. Inkubation des primären Antikörpers für 2 h bei 4 °C. Verwendet wurde
ein gegen den myc-tag gerichteter Antikörper (rabbit). Initialisierung der Internalisierung für 60 Minuten bei 37 °C 24 h nach Transfektion. Anschließende Fixierung und
Permeabilisierung der Zellen. Es folgte eine Inkubation des anti-CD63-Antikörpers
(mouse). Als Sekundärantikörper wurden ein anti-rabbit-Alexa488- und ein antimouse-Alexa555-Antikörper verwendet. Nukleäre Färbung mit DAPI. myc-UL78:
grün, EEA-1: rot. A: Überlagerung der Signale von myc-UL78 (grün), CD63 (rot)
und DAPI (blau); B: myc-UL78; C: CD63.
Es wird deutlich, dass die Lokalisation des internalisierten Fusionsproteins myc-UL78
nicht mit der Lokalisation von späten Endosomen übereinstimmt. Es sind keine doppeltpositiven Signale aufgetreten.
Zusätzlich wurde untersucht, ob pUL78 nach der Internalisierung in Lysosomen zu
finden ist. Hierfür wurde als Vergleich der Lysosomen-Marker LAMP-1 verwendet.
49
3 Ergebnisse
anti-myc + anti-LAMP-1 + DAPI
Abbildung 12: Ko-Lokalisation von pUL78 und Lysosomen (LAMP-1).
Transfektion von HeLa-Zellen mittels Metafectene® Pro mit einem myc-UL78Plasmid. Inkubation des primären Antikörpers für 2 h bei 4 °C. Verwendet wurde
ein gegen den myc-tag gerichteten Antikörper (rabbit). Initialisierung der Internalisierung für 60 Minuten bei 37 °C 24 h nach Transfektion. Anschließende Fixierung und Permeabilisierung der Zellen. Es folgte eine Inkubation des anti-LAMP1-Antikörpers (mouse). Als Sekundärantikörper wurden ein anti-rabbit-Alexa488und ein anti-mouse-Alexa555-Antikörper verwendet. Nukleäre Färbung mit DAPI.
myc-UL78: grün, LAMP-1: rot. A: Überlagerung der Signale von myc-UL78 (grün),
LAMP-1 (rot) und DAPI (blau); B: myc-UL78; C: LAMP-1.
Das Fusionsprotein myc-UL78 zeigte keine Ko-Lokalisation mit dem Lysosomen-Marker
LAMP-1 (siehe Abbildung 12).
Nach Initialisierung der Internalisierung von pUL78 konnte somit nur eine partielle
Ko-Lokalisation mit frühen Endosomen nachgewiesen werden, in späten Endosomen
und Lysosomen war pUL78 nicht zu finden.
Die rezeptorabhängige Endozytose erfolgt über clathrin-coated Vesikel, die durch Einstülpung an der Zellmembran entstehen. Daran beteiligt ist die GTPase Dynamin
[74, 75, 76, 77]. Diese wird durch das Reagenz Dynasore blockiert [63], wodurch die
Abschnürung der Vesikel und somit die Endozytose verhindert wird. Um zu bestätigen,
dass es sich bei dem Transport von pUL78 von der Zelloberfläche in das Zellinnere um
Endozytose handelt, wurde der zellpermeable Inhibitor Dynasore im Internalisierungsassay verwendet. Hierfür wurden Zellen transfiziert. 24 h nach der Transfektion erfolgte
der Internalisierungsassay. Die Zellen wurden zunächst mit unterschiedlichen Mengen
an Dynasore für eine halbe Stunde bei 4 °C vorinkubiert. Als Stocklösung wurde 80
mM Dynasore verwendet, das in 0,8 % DMSO gelöst vorlag. Zur Kontrolle dienten unbehandelte Zellen. Die anschließende Inkubation des primären Antikörpers (anti-myc
bzw. anti-flag) erfolgte für 2 h bei 4 °C ebenfalls mit Dynasore. Die Initialsierung der
50
3 Ergebnisse
Internalisierung erfolgte für 60 min bei 37 °C. Die Zellen wurden daraufhin mit PBS
gewaschen, mit 4 %-igem PFA fixiert und mit 0,1 %-igem Triton permeabilisiert. Als
sekundärer Antikörper diente ein anti-rabbit-Alexa555-Antikörper. Das Einsetzten einer Internalisierung wurde mithilfe konfokaler Mikroskopie analysiert (siehe Abbildung
13).
Dynasore:
-
1,6 M
-
1,6 M
+ DMSO
myc-UL78
Dynasore:
myc-CCR5
Abbildung 13: Inhibierung der Internalisierung von pUL78 mit dem zellpermeablen Reagenz Dynasore.
Transfektion von HeLa-Zellen mittels Metafectene® Pro. Vorinkubation der Zellen
mit 1,6M Dynasore für 30 min bei 4 °C. Unbehandelte Zellen dienten als Kontrolle
(A und D). Zusätzlich wurden Zellen, die myc-pUL78 exprimierten mit DMSO behandelt (C). Inkubation des primären Antikörpers, der den myc-tag erkennt, für 2
h bei 4 °C in Bindungsmedium mit Dynasore. Initialisierung der Internalisierung für
60 Minuten bei 37 °C 24 h nach Transfektion. Anschließende Fixierung und Permeabilisierung der Zellen. Inkubation mit den sekundären Antikörpern Alexa488 bzw.
Alexa555. Nukleäre Färbung mittels DAPI. A-F: myc-UL78; G-H: myc-CCR5.
Unbehandelte Zellen, die das Fusionsprotein myc-UL78 exprimierten, zeigten eine punktförmige, intrazelluläre Verteilung von pUL78 (siehe Abbildung 13, A). Bei Einsatz von
80 und 160 µM Dynasore zeigte sich keine deutliche Veränderung der Lokalisation (nicht
dargestellt). Das Fusionsprotein myc-UL78, war bei diesen Experimenten intrazellulär
nachweisbar. Bei einer Konzentration von 1,6 mM, konnte Dynasore die Internalisierung von pUL78 verhindern. In Zellen, die das Fusionsprotein myc-UL78 exprimierten,
konnte pUL78 nur an der Zelloberfläche detektiert werden (siehe Abbildung 13, B).
51
3 Ergebnisse
Um zu überprüfen, ob das in der Dynasore-Lösung vorhandene DMSO eine Auswirkung auf die Lokalisation und die Internalisierung von pUL78 hat, wurden Zellen, die
das Protein myc-UL78 exprimieren, mit DMSO in Abwesenheit von Dynasore behandelt (siehe Abbildung 13, C). Die dabei eingesetzte Menge an DMSO entsprach der
Konzentration bei 1,6 M Dynasore. In den mit DMSO behandelten Zellen zeigte sich
eine punktförmige, zytoplasmatische Verteilung von pUL78, wie sie in unbehandelten
Zellen zu beobachten war. Es konnte auch keine Beeinträchtigung der Zellviabilität
beobachtet werden. DMSO hat demnach keinen Einfluss auf die Internalisierung von
pUL78.
Die Auswirkung des Inhibitors Dynasore auf die Lokalisation des humanen GPCR
CCR5 wurde ebenfalls analysiert. Dies wurde durchgeführt, um zu untersuchen, ob
DMSO oder das darin gelöste Dynasore, einen Effekt auf die Lokalisation eines Rezeptors hat, der in Abwesenheit seines Liganden nicht endozytiert wird. In Abbildung
13 ist die Lokalisation von CCR5 in An- und Abwesenheit von Dynasore dargestellt
(D und E). In beiden Fällen ist CCR5 an der Zelloberfläche zu finden. Auch die Zellviabilität wurde durch den Einsatz von Dynasore nicht beeinträchtigt. Dynasore und
DMSO hatten somit keinen Effekt auf die Expression und Lokalisation von CCR5.
Da es möglich ist, dass andere Proteine des HCMV Einfluss auf die Funktion und
Lokalisation von pUL78 haben, erfolgten die durchgeführten Untersuchungen auch in
infizierten Zellen.
3.1.5 Analyse der Lokalisation von pUL78 in Virus-infizierten Zellen
Nachdem in transfizierten Zellen gezeigt werden konnte, dass pUL78 sowohl in Strukturen des endoplasmatischen Retikulums im Zytoplasma, als auch an der Zelloberfläche auftritt, wurde untersucht, ob pUL78 in infizierten Zellen die gleiche Verteilung
aufweist. Zur Analyse der Lokalisation in infizierten Zellen wurde eine TB40E-BAC4flag-UL78 Mutante verwendet. Bei diesem Virus wurde im TB40E-BAC4 mittels „en
passant”-Mutagenese UL78 N-terminal mit einem flag-tag versehen [62]. Dass die Fusionierung des tags auf das Wachstum von HCMV keinen Einfluss hat, wurde anhand
einer Wachstumskinetik in der Masterarbeit von Franziska Arnold bestätigt [78]. Auch
die Integrität des HCMV-Genoms wurde durch die „en passant” Mutagenese nicht
beeinflusst, wie anhand einer RFLP-Analyse untersucht wurde [78].
Für die Immunofluoreszenz-Analyse wurden HFF-Zellen mit der TB40E-BAC4-flagUL78 Mutante mit einer m.o.i. von 1 infiziert und nach 48 h mit 4 %-igem PFA fixiert.
Die zeitliche Expression von pUL78 wurde mit Hilfe eines Western-Blots untersucht
[78]. Dabei zeigte sich, dass pUL78 nach 24 h detektierbar ist. Die Stärke der Expression
nahm 48 h nach der Infektion noch deutlich zu, weshalb die Immunfluoreszenz-Analyse
52
3 Ergebnisse
zu diesem Zeitpunkt durchgeführt wurde. Zum Nachweis der Infektion diente ein IE/E
(immediate early/early) Antikörper-Mix, der HCMV-spezifische Proteine im Zellkern
erkennt. Flag-UL78 wurde mit einem anti-flag Antikörper nachgewiesen.
anti IE/E
anti-flag
überlagert
Abbildung 14: Lokalisation von pUL78 in infizierten HFF-Zellen.
Infektion von HFF mit einer TB40E-BAC4-flag-UL78 Mutante. 48 h.p.i. wurden
die Zellen mittels 4 % PFA fixiert. A: Detektion der Infektion mit einem antiIE/E Antikörper (mouse). Als Sekundärantikörper diente ein anti-mouse-Alexa555Antikörper; B: Detektion von flag-UL78 mit einem gegen den flag-tag gerichteten
Antikörper. Als Sekundärantikörper wurde ein anti-rabbit-Alexa488-Antikörper verwendet; C: Überlagerung von IE/E und flag-UL78.
In Abbildung 14 B ist die Detektion des Fusionsproteins flag-UL78 dargestellt (grüne
Signale). Hier zeigte sich eine, den Zellkern aussparende Lokalisation von pUL78. Die
Überlagerung der Signale von pUL78 und IE/E verdeutlicht diese Beobachtung (siehe
Abbildung 14 C).
In infizierten Fibroblasten ist demnach die gleiche Lokalisation von pUL78 zu finden,
wie in transfizierten Zellen.
3.1.6 Internalisierungsassay von pUL78 in infizierten Zellen
Nachdem die Internalisierung von pUL78 in transfizierten Zellen gezeigt werden konnte,
wurde die Endozytose von pUL78 auch in infizierten Zellen untersucht. Hierfür wurden
HFF-Zellen mit der TB40E-BAC4-flag-UL78 Mutante mit einer m.o.i. von 1 infiziert.
5 Tage nach der Infektion erfolgte der Internalisierungsassay. Dieser Zeitpunkt wurde
gewählt, da Franziska Arnold in ihrer Masterarbeit anhand einer Wachstumskinetik
zeigen konnte, dass nach 5 Tagen die maximale Expression von pUL78 stattgefunden
hat [78].
Zum Nachweis des Fusionsproteins flag-UL78, wurde ein gegen den flag-tag gerichteter Antikörper verwendet. Der Internalisierungsassay erfolgte wie bereits in Abschnitt
3.1.4 beschrieben. Damit eine Internalisierung vor dem Temperaturwechsel auf 37 °C
verhindert wird, wurden die Zellen vor der Inkubation mit dem Primärantikörper für
etwa 1 h auf Eis gekühlt.
53
3 Ergebnisse
37 °C:
0 min
5 min
10 min
30 min
60 min
TB40E-BAC4-flag-UL78
Abbildung 15: Internalisierung von pUL78 in infizierten Zellen.
Infektion mit einer TB40E-BAC4-flag-UL78 Mutante. 5 d.p.i. wurde der Internalisierungsassay durchgeführt. Die Detektion von pUL78 erfolgte mit einem gegen
den flag-tag gerichteten Antikörper. Inkubation des Primärantikörpers bei 4 °C für
2 h. Anschließend erfolgte ein Temperaturwechsel auf 37 °C mit unterschiedlicher
Dauer. Nach Fixierung der Zellen mit 4 %-igem PFA folgte die Inkubation mit dem
Sekundärantikörper. Hierfür wurde ein anti-rabbit-Alexa488-Antikörper verwendet.
Die aufgeführten Zeitangaben beziehen sich auf die Dauer, für die die Zellen bei 37
°C inkubiert wurden.
Abbildung 15 zeigt eine ausschließliche Lokalisation des Fusionsproteins flag-UL78 an
der Zelloberfläche nach 0 (A) und 5 (B) Minuten. Nach 10 Minuten (C) trat neben
dieser Oberflächenlokalisation eine intrazelluläre Verteilung auf. Auch nach 30 (D) und
60 (E) Minuten, wurde pUL78 extra- und intrazellulär detektiert.
In infizierten Zellen zeigte sich demnach ebenfalls eine Internalisierung von pUL78,
jedoch schon nach 10 Minuten also früher als bei transfizierten Zellen, in denen eine
deutliche Endozytose erst nach 30 Minuten aufgetreten ist (siehe Abbildung 8).
‌Zusätzlich zur Analyse der Lokalisation und Internalisierung von pUL78 folgten Untersuchungen zur Aufklärung der Funktion dieses 7-TM-Proteins. Wie in Abschnitt 1.2.3
beschrieben, liegen verschiedene GPCRs als Homo- oder Heterooligomere vor, weshalb
es von Interesse war, die Fähigkeit zur Oligomerisierung von pUL78 zu überprüfen. In
den folgenden Abschnitten werden die Interaktionsstudien von pUL78 beschrieben.
54
3 Ergebnisse
3.2 Bimolecular Fluorescent Complementation Assay zur
Analyse von Interaktionen zwischen HCMV Proteinen
3.2.1 Etablierung der Methode mit einer bekannten Interaktion (proof of
principle)
Die Oligomerisierung eines GPCRs kann einen erheblichen Einfluss auf dessen Funktion
haben. Deshalb ist es von großem Interesse, die Fähigkeit der Homo- und Heteromerisierung von pUL78 zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde die Methode des BiFC
angewendet. Diese Methode beruht auf der Fähigkeit von zwei nicht-fluoreszierenden
Reporterproteinfragmenten, ihre Fluoreszenz, aufgrund der Interaktion zweier fusionierter Proteine, wieder zu erlangen. Für dieses Verfahren wurde das yellow fluorescent
Protein (YFP) in zwei Fragmente gespalten, YFP1 (AS 1-158) und YFP2 (AS 159-239)
[79, 80]. Ein (G4 S2 )2 -Linker zwischen den fusionierten Proteinen, erhöht die Beweglichkeit und verhindert somit die sterische Behinderung zwischen den Proteinen [79].
Zur Etablierung dieser Methode als Nachweissystem von Interaktionen von HCMV
Proteinen, diente eine bereits bekannte Interaktion zwischen den HCMV-Proteinen
ppUL35 und ppUL82 (pp71). Damit sollte gezeigt werden, dass es mit dieser Methode
möglich ist, Interaktionen nachzuweisen. Die Interaktion der Proteine ppUL35 und
ppUL82 wurde bereits mit Hilfe des Yeast-Two-Hybrid Systems nachgewiesen [81].
Zur Analyse dieser gezeigten Interaktion mittels BiFC, erfolgte die Fusion von UL35
an den N-Terminus des YFP1-Fragments und von UL82 an den N-Terminus des YFP2Fragments. Die Amplifikation der ORFs UL82 und UL35 erfolgte vom TB40E-BAC4
mit den Primern UL82-Hind III+/UL82-ClaI- und UL35-Hind III+/UL35-ClaI-(siehe
2.8). Über eine Hind III- und eine ClaI-Schnittstelle wurden die Amplifikate von UL35
und UL82 in die Vektoren MCFD2-YFP1 und MCFD2-YFP2 eingebracht, aus denen
zuvor das ORF MCFD2 ausgeschnitten wurde. Restriktionsschnitte und Sequenzierungen bestätigten die korrekte Klonierung der Plasmide. Die Plasmide, die dann nur noch
die ORFs für die YFP-Fragmente trugen, wurden im folgenden als Plasmide YFP1 und
YFP2 bezeichnet. Zur Veranschaulichung sind die Expressionsplasmide UL35-YFP1
und UL82-YFP2, graphisch in der Abbildung 16 dargestellt.
55
3 Ergebnisse
UL35-YFP1
UL82-YFP2
Abbildung 16: Graphische Darstellung der Fusionsplasmide UL35-YFP1 und UL82-YFP2.
Um die Interaktion nachzuweisen, wurden Zellen mit den Expressionsplasmiden UL35YFP1und UL82-YFP2 ko-transfiziert. Nach etwa 18 h wurden die Zellen mit 4 %-igem
PFA fixiert und mikroskopisch untersucht.
UL35-YFP1 +
UL82-YFP2
überlagert
YFP
Abbildung 17: BiFC von UL35 und UL82.
Ko-Transfektion von COS7-Zellen mit UL35-YFP1 und UL82-YFP2. Fixierung der
Zellen mit 4 %-igem PFA 18 h.p.t.. In B und D ist das entstandene YFP-Signal nach
Ko-Transfektion zu sehen. Zur nukleären Färbung wurde DAPI verwendet. A und
C zeigen die Überlagerungen von DAPI und dem YFP-Signal.
In Abbildung 17 ist das Auftreten eines YFP-Signals nach Ko-Transfektion mit UL35YFP1 und UL82-YFP2 dargestellt. Die Signale waren punktförmig im Zellkern lo-
56
3 Ergebnisse
kalisiert und bestätigen die bekannte Interaktion zwischen den Proteinen ppUL35
und ppUL82 [81]. Damit war gezeigt, dass das BiFC-System für Untersuchungen von
HCMV-Protein-Protein-Interaktionen geeignet ist.
Zur Überprüfung des Auftretens von falsch positiven Signalen, wurden die Plasmide
YFP1 und YFP2 ohne fusionierte Proteine in COS7-Zellen ko-transfiziert. Es bestand
nämlich die Möglichkeit, dass eine Komplementation der YFP-Fragmente ohne interagierende Proteine stattfinden könnte. Dies ist zwar sehr unwahrscheinlich, aufgrund
der Überexpression der Fragmente in den Zellen jedoch nicht ausgeschlossen, da die
Fragmente für eine Komplementation räumlich nah genug in Kontakt treten könnten.
Zusammenfassend zeigten diese Versuche, dass in wenigen Zellen sehr schwache YFPSignale zu erkennen waren, die diffus über die gesamte Zelle verteilt waren und keine
spezifische Lokalisation wie bei dem BiFC von ppUL82 und ppUL35 zeigte.
3.2.2 Untersuchung der Homomerisierung von pUL78
Nachdem die Funktionalität des BiFC-Verfahrens bestätigt werden konnte, erfolgten
nun mit Hilfe dieser Methode Interaktionsstudien von pUL78.
Zur Analyse wurde das bereits etablierte BiFC Verfahren angewendet. Es wurden zwei
Fusionskonstrukte generiert: pUL78-YFP1 und pUL78-YFP2. Die Amplifikation von
UL78 erfolgte aus dem TB40E-BAC4 mit den Primern UL78-Hind III+ und UL78ClaI- (siehe 2.8). Nach dem Restriktionsverdau mit den Enzymen Hind III und ClaI,
wurden die Amplifikate in die Plasmide YFP1 und YFP2 kloniert. Erneut befand
sich zur Erhöhung der Flexibilität ein (G4 S2 )2 -Linker zwischen den fusionierten Proteinen. Restriktionsschnitte und Sequenzierungen bestätigten die korrekte Klonierung
der Plasmide.
Für das BiFC-Verfahren wurden COS7-Zellen mittels Metafectene® Pro mit den generierten Expressionsplasmiden ko-transfiziert. Damit eine Komplementation der YFPFragmente nicht aufgrund der hohen Anzahl der exprimierten Proteine entstehen konnte, wurde mit relativ geringer DNA-Konzentration gearbeitet. Bei der Etablierung der
Methode hat sich der Einsatz von 0,5 µg pro Plasmid als erfolgreich erwiesen. Die
gleiche Konzentration wurde für die BiFC-Analyse von pUL78 eingesetzt. Nach etwa 18 Stunden wurden die Zellen fixiert und nach dem Auftreten von YFP-Signalen
mittels konfokaler Mikroskopie untersucht. Zur Überprüfung, ob das Transfektionsreagenz und das Einbringen der DNA in die Zellen einen Einfluss auf diese hat, wurden
COS7-Zellen mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ transfiziert (siehe Abbildung 18 AC). pcDNA3.1+ diente als Ausgangsplasmid für die Klonierung der Fusionsplasmide.
Zur Negativkontrolle wurde das HCMV-Protein pUL71 eingesetzt, da zwischen diesem
Tegumentprotein und pUL78 eine Interaktion bisher nicht beschrieben wurde.
57
3 Ergebnisse
YFP
DAPI
überlagert
pcDNA3.1+
YFP1 +
YFP2
UL78-YFP1 +
UL78-YFP2
UL78-YFP1 +
UL71-YFP2
Abbildung 18: Fluoreszenzaufnahmen der BiFC-Analyse von pUL78.
Transfizierte COS7-Zellen wurden 18 h.p.t. mit 4 % PFA fixiert. A-C: Transfektion mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ als Kontrolle. D-F: Ko-Transfektion mit
YFP1 und YFP2. G-I: Ko-Transfektion mit UL78-YFP1 und UL78-YFP2. J-K: KoTransfektion von UL78-YFP1 und UL71-YFP2 als Negativkontrolle. Zur nukleären
Färbung diente DAPI (B, E, H und K). A, D, G und J zeigen die entstandenen
YFP-Signale. Die Überlagerung der YFP-Signale mit DAPI sind in C, F, I und L
dargestellt.
In den, mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ transfizierten COS7-Zellen, zeigten sich eine
gleichmäßige Anfärbung der Zellkerne mit DAPI (Abbildung18, A-C). Das Transfektionsreagenz hatte keinen negativen Einfluss auf die Zellen.
In Abbildung 18 D-F sind zur Veranschaulichung die Aufnahmen der Negativkontrolle
YFP1 + YFP2 abgebildet. Erkennbar war ein sehr schwaches, diffuses Leuchten. Auch
nach Transfektion der Zellen mit UL78-YFP1 + YFP2 und YFP1 + UL78-YFP2,
hier nicht dargestellt, zeigten sich entweder gar keine Signale oder nur sehr schwache.
Nach der Ko-Transfektion der Plasmide UL78-YFP1 und UL71-YFP2 konnten ebenfalls
keine BiFC-Signale beobachtet werden (nicht dargestellt). In wenigen Zellen war ein
unspezifisches Signal zu sehen, das an einer Stelle in der Zelle akkumulierte (Abbildung
18, J-L)
Im Gegensatz dazu waren bei der gleichzeitigen Expression von pUL78-YFP1 und
pUL78-YFP2 deutliche YFP-Signale aufgetreten (Abbildung 18 G-I). Diese Signale
zeigten eine, den Zellkern aussparende, zytoplasmatische Lokalisation, wie sie bereits
für pUL78 in Abschnitt 3.1.1 beschrieben wurde.
58
3 Ergebnisse
Somit konnte mit Hilfe des BiFC-Verfahrens eine Homomerisierung von pUL78 nachgewiesen werden. Um dies zu bestätigen, wurde zusätzlich die Lokalisation des BiFCSignals mit der Lokalisation eines flag-UL78-Fusionsproteins verglichen. Dazu wurden
Zellen mit den Plasmiden UL78-YFP1, UL78-YFP2 und flag-UL78 ko-transfiziert. Nach
etwa 18 h wurden die Zellen mit 4 %-igem PFA fixiert. Das flag-UL78-Fusionsprotein
wurde mit einem gegen den flag-tag gerichteten Antikörper detektiert (Abbildung 19
A). Als Sekundärantikörper wurde ein Alexa555-Antikörper verwendet.
flag UL78
UL78-YFP1 +
UL78-YFP2
DAPI
überlagert
Abbildung 19: Vergleich der Lokalisation der BiFC-Signale mit der Lokalisation von flag-UL78.
COS7-Zellen wurden mit drei verschiedenen Expressionskonstrukten transfiziert.
Nach 18 h erfolgte die Fixierung mit 4 %-igem PFA. A: Detektion von flag-UL78 mit
einem gegen den flag-tag gerichteten Antikörper. Als Sekundärantikörper diente ein
anti-rabbit-Alexa555-Antikörper, B: YFP-Signal von UL78-YFP1 + UL78-YFP2, C:
DAPI, nukleäre Färbung, D: Überlagerung der Signale aus A, B und C.
Die Fluoreszenzaufnahmen von flag-UL78 in Abbildung 19 A, zeigen die zytoplasmatische, den Zellkern aussparende Lokalisation, die bereits in vorherigen Experimenten
aufgetreten war (siehe Abbildung 4). Nach gleichzeitiger Expression der Fusionsproteine pUL78-YFP1 und pUL78-YFP2, wurden erneut BiFC-Signale erhalten (Abbildung
19, B). Die Überlagerung der BiFC-Signale mit denen des detektierten flag-UL78Fusionsproteins verdeutlichte eine Ko-Lokalisation der hellgrünen YFP-Signale und
der roten Signale für flag-UL78 (siehe Abbildung 19, C) und bestätigte somit, dass die
Verteilung der YFP-Signale mit der Lokalisation der flag-UL78-Fusionsproteine übereinstimmte.
Im nächsten Schritt wurde versucht, die Interaktionsdomäne in pUL78 zu bestimmen.
Durch Mutation dieser Region wäre es möglich, die Interaktion zu verhindern und die
daraus resultierenden Folgen zu untersuchen.
3.2.3 Analyse der Interaktionsdomäne von pUL78
Es wurden verschiedene Mutationen der putativen Interaktionsdomänen durch sitedirected Mutagenesis in die UL78-YFP-Konstrukte eingeführt. Die Mutationen (Punktmutationen und Deletionen) wurden aufgrund der von Michel et al. beschriebenen
59
3 Ergebnisse
Struktur von pUL78 gewählt [42]. Zur Veranschaulichung ist in Abbildung 20 das 7TM-Protein pUL78 mit den mutierten Regionen dargestellt.
Abbildung 20: Graphische Darstellung des 7-TM-Proteins pUL78.
Die Regionen, die zur Analyse der Interaktionsdomäne mutiert wurden, sind blau gekennzeichnet. Der N-Terminus, der C-Terminus und der Transmembranbereich wurden komplett deletiert. Ebenso die AS-Bereiche 232-242 und 299-310. Durch Punktmutationen wurden mögliche relevante Cysteine durch andere AS ausgetauscht. Des
weiteren wurden die putative Internalisierungs- und Proteinsortingdomäne EKATL,
die putative G-Proteinbindestelle DRL, die Glykolisierungsstelle und die Phosphorylierungsstelle, mutiert.
Für GPCRs sind verschiedene Regionen bekannt, die für die Oligomerisierung dieser
7-TM-Proteine verantwortlich sind.
Zwischen den Cysteinen an Stelle 109 und 187, befindet sich eine putative Disulfidbrücke (siehe Abbildung 20). Da bei Dimerisierungen möglicherweise Disulfidbrücken
und nicht-kovalente Bindungen involviert sind [82] wurde der Austausch von Cystein
gegen Serin an AS-Postion 187 von Franziska Arnold vorgenommen und in dieser Arbeit
erneut untersucht.
Zusätzlich wurden die Deletionen delTD, del232-242 und del299-310 untersucht. Sowie
die Mutanten delN (Deletion des N-Terminus) und delC (Deletion des C-Terminus).
60
3 Ergebnisse
Als extreme Deletion wurde der komplette Transmembranbereich von pUL78 deletiert.
Die Klonierung setzte sich aus zwei Amplifikationen zusammen. Ein Amplifikat wurde mit den Primern UL78-Hind III+ und UL78-delTD- (siehe 2.8) aus TB40E-BAC4
generiert. Eine weitere Amplifikation erfolgte mit den Primern UL78-ClaI- und UL78delTD aus TB40E-BAC4. Diese beiden Amplifikate wurden in einer weiteren PCR mit
Hilfe der Primer UL78-Hind III+ und UL78-ClaI- zu einem Amplifikat vereinigt und
nach Restriktionsverdau in die Plasmide YFP1 und YFP2 kloniert (siehe 2.7). Dass
Transmembrandomänen eine Rolle bei der Oligomerisierung von GPCRs spielen, zeigten bereits verschiedene Gruppen [83, 84, 85]. Dadurch kann untersucht werden, ob sich
die Interaktionsdomäne in diesem Bereich befindet, um anschließend die Region weiter einzugrenzen. Die Deletion der AS 232-242 wurde, da sich an AS-Position 237 ein
Cystein befindet, das im Transmembranbereich liegt. Deletiert wurde die gesamte Region 232-242, um mögliche Auswirkungen benachbarter Aminosäuren zu untersuchen.
Die Generierung der Deletion erfolgte erneut durch zwei Amplifikate. Ein Amplifikat
wurde mit den Primern UL78-Hind III+ und UL78-del232-242- aus TB40E-BAC4 generiert (siehe 2.8). Eine weitere Amplifikation wurde mit den Primern UL78-ClaI- und
UL78del232-242+ durchgeführt. Die beiden Fragmente wurden mit Hilfe der Primer
UL78-Hind III+ und UL78-ClaI- in einer weiteren PCR zu einem Amplifikat vereinigt
und in die Vektoren YFP1 und YFP2 (siehe 2.7) nach Restriktionsverdau kloniert. Die
generierten Plasmide wurden mit Hilfe von Restriktionsschnitten und Sequenzierungen
kontrolliert und anschließend für die BiFC-Analyse eingesetzt.
Die Deletion del299-310 wurde gewählt, weil sich an Stelle 305 im C-terminalen Bereich eine putative Phosphorylierungsstelle, die durch eine Tyrosinkinase phosphoryliert wird, befindet. Die Phosphorylierung eines GPCRs führt zur Internalisierung und
dient somit der Regulierung. Die Deletion erfolgte durch die Amplifikation zweier UL78Bereiche. Ein Amplifikat wurde mit den Primern UL78-Hind III+ und UL78-del299310- aus TB40E-BAC4 generiert (siehe 2.8). Die weitere Amplifikation erfolgte mit den
Primern UL78-ClaI- und UL78-del299-310+. Zur Vereinigung der beiden Amplifikate
erfolgte eine PCR mit den Primern UL78-Hind III+ und UL78-ClaI-. Dieses Amplifikat
wurde in die Plasmide YFP1 und YFP2 kloniert (siehe 2.7). Restriktionsschnitte und
Sequenzierungen bestätigten die korrekte Klonierung der Plasmide.
Die Mutationen wurden hinsichtlich einer Veränderung des BiFC-Signals untersucht.
Eine Änderung wurde definiert als modifizierte Verteilung des YFP-Signals, eine reduzierte Signalstärke, oder ein völliges Ausbleiben des Leuchtens.
Die BiFC-Analysen der verschiedenen Mutanten sind in Abbildung 21 dargestellt.
61
3 Ergebnisse
DAPI
überlagert
delTD
del299-310
del232-242
C187S
YFP
Abbildung 21: Bestimmung der Interaktionsdomäne von pUL78 mit Hilfe des BiFC-Verfahrens.
Ko-Transfektion von COS7-Zellen mittels Metafectene® Pro. Fixierung der Zellen
etwa 18 h nach Transfektion. Nukleäre Färbung durch DAPI (B, E, H, K und N). Die
UL78-Mutanten wurden jeweils mit YFP1 und YFP2 fusioniert und ko-transfiziert.
Die aufgetretenen YFP-Signale sind in A, D, G, J und M aufgeführt. In C, F, I, L
und O sind die Überlagerungen der YFP- und DAPI-Signale zu finden.
Nach dem Austausch der AS Cystein gegen Serin an Postion 187 von pUL78, zeigte
sich bei dem BiFC-Verfahren ein deutliches YFP-Signal (siehe Abbildung 21 A-C). Die
erhaltenen Signale wiesen eine andere Verteilung auf, wie sie sonst für pUL78 üblich
ist (siehe Abbildung 18 G-L). Das BiFC-Signal der Homomerisierung des Wildtyps ist
über die gesamte Zelle verteilt, wobei der Zellkern ausgespart ist. Bei der Mutante
C187S zeigte sich hingegen eine ringförmige Anordnung um den Zellkern.
Bei den Deletionen der Aminosäuren 232-242 (Abbildung 21 D-F) und 299-310 (Abbildung 21 G-I) von pUL78, konnten in dem BiFC-Assay YFP-Signale nachgewiesen
werden. Diese Signale zeigten die typische Lokalisation von pUL78. Die Signale waren
gleichmäßig im Zytoplasma verteilt und wiesen keine Akkumulation auf. Dies zeig-
62
3 Ergebnisse
te, dass die Homomerisierung von pUL78 durch das Fehlen dieser Aminosäuren nicht
beeinträchtigt wird.
Nach Deletion des gesamten Transmembranbereichs (siehe Abbildung 21, J-L) sind
ebenfalls ein YFP-Signale aufgetreten, die jedoch nur an einer Stelle in der Zelle akkumulierten. Die typische Lokalisation von pUL78 war nicht aufgetreten. Diese Akkumulation trat nur bei wenigen Zellen auf. Bei vielen untersuchten Zellen war es nicht
möglich, ein Signal zu detektieren.
Zur Veranschaulichung sind in der Tabelle 2 die Mutationen dargestellt, die in dieser
Arbeit und in Zusammenarbeit mit Franziska Arnold analysiert wurden.
Mutation
delC
delN
EKATL
DRL-EHP
N105Q
C109S
C252S
CxxxC
C187S
del232-242
del299-310
delTD
Beschreibung
Deletion des C-terminalen Bereichs
Deletion des N-terminalen Bereichs
putative Internalisierungs- und
Proteinsortingdomäne
putative G-Protein Bindestelle
putative Glykosylierungsstelle
Cystein im N-terminalen Bereich
Cystein im Transmembranbereich
Cysteine im C-terminalen Bereich
kompletten Transmembrandomäne
Austausch von Cystein im
Transmembranbereich
Deletion der AS 232-242
Deletion der AS 299-310
Deletion der kompletten
Transmembrandomäne
Intensität des BiFC-Signals
+++
+++
+++
++
+ + (+)
++
+(+)
+ + (+)
+ + (+)
+++
+++
(+)
Tabelle 2: Analysierte Mutationen von pUL78 zur Bestimmung der Interaktionsdomäne.
Die Intensität des aufgetretenen YFP-Signals wird durch das Symbol + beschrieben,
wobei + + + das stärkste und + das schwächste Signal darstellen. Befindet sich ein Signal
zwischen zwei Intensitäten, wird dies durch eine Klammer deutlich gemacht.
Von den untersuchten Mutationen zeigte nur die Deletion der gesamten Transmembrandomäne ein Ausbleiben des BiFC-Signals. Bei der Mutation C187S wiesen die Signale
eine leicht veränderte Lokalisation auf.
3.2.4 Untersuchungen zur Heteromerisierung von pUL78 und weiteren
putativen GPCRs aus HCMV
Es sollte aufgeklärt werden, ob pUL78 auch mit anderen GPCR Homologen aus HCMV
Oligomere, so genannte Heterooligomere, bildet. Zur Analyse dieser Heteromerisierung
wurde erneut das BiFC-Verfahren gewählt. Zunächst wurden hierfür die folgenden Plas-
63
3 Ergebnisse
mide kloniert: US27-YFP1, US27-YFP2, US28-YFP1, US28-YFP2, UL33-YFP1 und
UL33-YFP2.
Nach Bestätigung der erfolgreichen Klonierungen mittels Restriktionsschnitten und
Sequenzierungen, erfolgte eine Ko-Transfektion dieser Konstrukte mit den Expressionsplasmiden UL78-YFP1 bzw. UL78-YFP2.
Exemplarisch sind einige Ergebnisse in Abbildung 22 dargestellt.
YFP
DAPI
überlagert
UL78-YFP1 +
US28-YFP2
UL78-YFP1 +
US27-YFP2
UL78-YFP2 +
UL33-YFP1
Abbildung 22: Fluoreszenzaufnahmen der Analyse der Heteromerisierung von pUL78 mit anderen
GPCR Homologen des HCMV in transfizierten Zellen.
COS7-Zellen wurden 18 h nach Ko-Transfektion mit 4 %-igem PFA fixiert. A-C:
UL78-YFP1 + US28-YFP2, D-F: UL78-YFP1 + US27-YFP2, G-I: UL78-YFP2 +
UL33-YFP1. Die BiFC-Signale sind in A, D und G dargestellt. Die nukleäre Färbung
erfolgte mit DAPI und ist in B, E und H zu sehen. C, F und I stellen die Überlagerung
der BiFC- und der DAPI-Signale dar.
Bei einer Ko-Expression von pUL78-YFP1 und pUS28-YFP2, waren durch Rekonstitution der beiden YFP-Fragmente deutliche YFP-Signale aufgetreten (siehe Abbildung 18
A-C). Die durch Interaktion von pUL78 und pUS28 entstandene YFP-Signale, waren im
Zytoplasma verteilt, wobei im Zellkern keine Interaktion zu erkennen war (C). Auch bei
gleichzeitiger Expression von pUL78 und pUS27, zeigten sich YFP-Signale, die die eben
beschriebene Lokalisation aufwies, allerdings waren starke Akkumulationen erkennbar
(D-F). Zusätzlich wurde noch untersucht, ob pUL78 mit dem putativen 7-TM-Protein
pUL33 interagiert. Nach Ko-Expression der Fusionsproteine pUL78-YFP2 und pUL33-
64
3 Ergebnisse
YFP1 (siehe Abbildung 18 G-I), konnte eine Rekomplementation der YFP-Fragmente
durch die aufgetretenen Signale nachgewiesen werden. Diese Signale wiesen jedoch Akkumulationen auf. Bei der Ko-Expression von pUL78-YFP1 und pUL33-YFP2 konnten
keine YFP-Signale detektiert werden (nicht dargestellt).
Mit Hilfe des BiFC-Verfahren konnte somit gezeigt werden, dass pUL78 neben der
Bildung von Homooligomeren auch mit dem GPCR Homolog pUS28 interagiert und
möglicherweise Heterooligomere bildet. Eine Interaktion mit pUS27 und pUL33 konnte
nicht sicher nachgewiesen werden.
3.3 Ko-Immunopräzipitationen zur Bestätigung der
Interaktionen des 7-TM-Proteins pUL78
3.3.1 Homomerisierung von pUL78
Zur Bestätigung der gezeigten Homomerisierung von pUL78 anhand des BiFC-Verfahrens
(Abschnitt 3.2.2), wurde eine weitere Methode zur Bestimmung von Protein-ProteinInteraktionen, die Ko-Immunopräzipitation, angewandt.
Transfiziert wurden die Plasmide myc-UL78 und flag-UL78 jeweils alleine, oder in Kombination. Zur Kontrolle wurden die Zellen mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ (mock)
transfiziert.
Die erfolgreiche Expression der Proteine wurde in Lysaten, vor der Ko-Immunopräzipitation,
kontrolliert. Die Western-Blots der Ko-Immunopräzipitation und der Lysatkontrollen,
sind in Abbildung 23 dargestellt.
Abbildung 23: Ko-Immunopräzipitation zum Nachweis der Homomerisierung von pUL78 in transfizierten Zellen.
A: Western-Blot nach Ko-Immunopräzipitation mit einem gegen den myc-tag gerichteten Antikörper. Detektion der präzipitierten Proteine mit einem Antikörper, der den flag-tag erkennt. B: Western-Blot der Lysatkontrollen vor der KoImmunopräzipitation. Detektion mit eigen gegen den flag-tag gerichteten Antikörper.
65
3 Ergebnisse
Die erwartete Größe von myc-UL78 und flag-UL78 liegt bei ca. 47 kDa. In Abbildung 23
A, ist eine Bande in der erwarteten Größe für flag-UL78 bei der Ko-Expression von mycUL78 und flag-UL78 aufgetreten (Spur 4). Zusätzlich sind in dieser Spur eine weitere
Bande bei etwa 100 kDa und eine Bande, die größer als 130 kDa ist, aufgetreten. Hierbei
könnte es sich um Multimere des pUL78 handeln. Bei der Expression von pcDNA3.1+,
myc-UL78 und flag-UL78 alleine (Spur 1, 2 und 3), waren keine Banden zu erkennen.
Der Western-Blot der Lysatkontrolle (Abbildung 23 B), bestätigte die Expression von
flag-UL78. Bei der Expression von flag-UL78 alleine (Spur 2) und der Ko-Expression
von flag-UL78 mit myc-UL78 (Spur 3), war jeweils eine Bande in der erwarteten Größe
aufgetreten. Die Kontrolle mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ zeigte keine spezifischen
Banden in Spur 1.
Die Homomerisierung konnte, zusätzlich zu dem BiFC-Verfahren, ebenfalls mit der Methode der Ko-Immunopräzipitation bestätigt werden. Das Verfahren der Ko-Immunopräzipitation sollte nun auch zum Nachweis der Heteromerisierung von pUL78 und
pUS28 dienen.
3.3.2 Heteromerisierung von pUL78 und pUS28
Zur Analyse der Interaktion zwischen pUL78 und pUS28, wurden die Zellen mit den
Plasmiden myc-UL78 und flag-US28 ko-transfiziert. Die Western-Blots der Ko-Immunopräzipitation und der Lysatkontrollen, sind in Abbildung 24 dargestellt. Die Ko-Immunopräzipitation erfolgte mit an Sepharose gebundenen myc-Antikörpern, die zur Bindung
von myc-UL78 und möglichen interagierenden Proteine führen sollen. Der Western-Blot
zur Detektion der ko-präzipitierten Proteine, in diesem Fall flag-US28, wurde mit einem
gegen den flag-tag gerichteten Antikörper durchgeführt. Die Kontrolle der Expression
der Lysate erfolgte mit Antikörpern, die den flag- bzw. den myc-tag erkennen.
66
3 Ergebnisse
Abbildung 24: Ko-Immunopräzipitation zum Nachweis der Heteromerisierung von pUL78 und
pUS28 in transfizierten Zellen.
Dargestellt sind die Western-Blots der Ko-Immunopräzipitation (A) und der Lysatkontrollen (B und C). 48 h.p.t. erfolgte die Ko-Immunopräzipitation mit einem
gegen den myc-tag gerichteten Antikörper, zur Bindung von myc-UL78. Die Lysatkontrollen wurden vor der Ko-Immunopräzipitation abgenommen. A: Western-Blot
nach Ko-Immunopräzipitation, Detektion der ko-präzipitierten Proteine mit einem
Antikörper, der den flag-tag erkennt; B: Western-Blot der Lysat-Kontrolle mit einem
gegen den flag-tag gerichteten Antikörper; C: Western-Blot der Lysatkontrolle mit
einem Antikörper, der den myc-tag erkennt.
Die korrekte Expression der Fusionsproteine myc-UL78 und flag-US28, konnte anhand
der Lysatkontrollen in Abbildung 24 B und C gezeigt werden. Die erwartete Größe von
myc-UL78 betrug 47 kDa. Eine Bande dieser Größe, konnte nach Einzeltransfektion
von myc-UL78 und nach Doppeltransfektion von myc-UL78 und flag-US28 detektiert
werden. Spur 2 (myc-UL78) und Spur 3 (myc-UL78 + flag-US28) des Western-Blots in
Abbildung 24 C, zeigten die erwartete Bande. Die korrekte Expression von pUS28 wurde anhand der Abbildung 24 B belegt. Das Protein flag-US28 hatte erwartungsgemäß
eine Größe von etwa 37 kDa. Diese Bande konnte bei der Expression von flag-US28
alleine (Spur 2) und bei der gemeinsamen Expression von flag-US28 und myc-UL78
nachgewiesen werden.
In den mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ transfizierten Zellen (Spur 1 der WesternBlots B und C), konnte mit Antikörpern, die den flag- bzw. den myc-tag erkennen,
kein Signal detektiert werden. Der Nachweis von myc-UL78 und flag-US28 ist demnach
spezifisch.
Nach der Ko-Immunopräzipitation (Abbildung 24, A) mit einem gegen den myc-tag
gerichteten Antikörper, zeigte sich eine Bande bei der Ko-Expression von myc-UL78
und flag-US28 (Spur 4). Dieser Western-Blot erfolgte mit einem gegen den flag-tag
gerichteten Antikörper. Die Präzipitation von flag-US28 durch myc-UL78, kann dadurch bestätigt werden. In Zellen, in denen flag-US28 in Abwesenheit von myc-UL78
67
3 Ergebnisse
exprimiert wird, war es nicht möglich pUS28 nach der Ko-Immunopräzipitation nachzuweisen (Spur 3). Mit einem Antikörper, der den flag-tag erkennt, wurde myc-UL78
erwartungsgemäß nicht detektiert (Spur 2). Auch bei der Negativkontrolle pcDNA3.1+,
waren keine Banden aufgetreten (Spur 1).
Mit Hilfe der Ko-Immunopräzipitation konnte die Heteromerisierung von pUL78 und
pUS28 ebenfalls bestätigt werden.
Die Bestätigung der Interaktion von pUL78 mit den GPCR Homologen pUL33 und
pUS27, konnte mit der Methode der Ko-Immunopräzipitation bisher nicht erfolgen
(Daten nicht dargestellt).
3.4 Untersuchungen zur funktionellen Bedeutung des
UL78-Proteins
3.4.1 Einfluss von pUL78 auf die Induktion von Inositoltriphosphat (IP3)
durch pUS28
Bisher konnte gezeigt werden, dass die konstitutive Signalweiterleitung von pUS28 zur
Induktion der Phospholipase C führt, wodurch Inositoltriphosphat in HCMV-infizierten
Zellen generiert wird [28, 30]. Dies könnte ein Anhaltspunkt für die Funktion der Heteromerisierung darstellen. Es wurde untersucht, ob die Interaktion von pUL78 mit
pUS28 einen Einfluss auf die Synthese von Inositoltriphosphat hat und hierfür die
Inositoltriphosphat Akkumulation in transfizierten COS7-Zellen gemessen. Diese Messung erfolgte über eine radioaktive Markierung mit myo-[2-3 H]inositol. Dazu wurden
COS7-Zellen transfiziert.
Zur IP3-Messung wurden die in dieser Arbeit hergestellten BiFC-Plasmide genutzt. In
Abbildung 25 sind die erhaltenen Messdaten dargestellt.
68
3 Ergebnisse
Abbildung 25: Messung der Inositoltriphosphat-Akkumulation in transfizierten COS7-Zellen.
Zellen wurden mit je einem Plasmid transfiziert (schwarze Balken) oder mit zweien ko-transfiziert (gestreifte Balken). Die Messung der Inositoltriphosphat-Synthese
erfolgte durch radioaktive Markierung mit myo-[2-3 H]inositol.
Als Negativkontrolle wurden Zellen mit dem Leerplasmid pcDNA3.1+ transfiziert. Das
Plc-B-Rac-Plasmid diente als Positivkontrolle für die Initialisierung der Inositoltriphosphat Synthese [69] und wurde freundlicherweise von Dr. Walliser (Universität Ulm) zur
Verfügung gestellt. Abbildung 25 zeigt, dass in Zellen, die pUS28 exprimieren, ein deutlicher Anstieg der IP3-Synthese zu verzeichnen war. Bei zusätzlicher Expression von
pUL78 (US28-YFP2 + UL78-YFP1 und US28-YFP1 + UL78-YFP2), ergab sich eine
vergleichbar hoher IP3-Gehalt. Ein deutlich niedrigeres Niveau ist in Zellen aufgetreten,
in denen nur pUL78 exprimiert wurde.
Ein Anstieg der Bildung von IP3 wurde demnach nur durch pUS28 hervorgerufen.
pUL78 zeigte keinen Einfluss auf die IP3-Synthese.
Es sind weitere Untersuchungen nötig, um die Funktion dieser Hetereooligomerisierung
zu bestimmen.
3.4.2 Einfluss des 7-TM-Proteins pUL78 auf die virale Replikation in
Fibroblasten und Epithelzellen
Obwohl pUL78 in klinischen Isolaten konserviert ist, zeigt die Deletion von pUL78
keinen Einfluss auf die Replikation von HCMV in Fibroblasten oder in OrgankulturSystemen [42]. Im Gegensatz dazu weisen Deletionsmutanten von pM78 und pR78
69
3 Ergebnisse
eine signifikante Abschwächung der Replikation in vivo auf [43, 44]. Deshalb sollte
in der vorliegenden Arbeit eine Stopmutante, ausgehend von dem TB40E-BAC4, das
einen hohen Zelltropismus aufweist, generiert werden. Dabei handelt es sich um ein
auf Endothelzellen passagiertes klinisches Isolat (TB40E), das als BAC kloniert wurde
[61]. TB40E-BAC4 ist hoch endotheliotrop und komplett sequenziert [61]. Mit Hilfe der „en passant“-Mutagenese [1] wurde eine Stop-Codon an Aminosäurenstelle 47
der kodierenden Region von pUL78 eingebracht. Zur Charakterisierung der Mutante
TB40E-BAC4-UL78aa47stop auf genomischer Ebene, erfolgten Restriktions-FragmentLängen-Polymorphismus-Analysen. Hierbei wurde die Integrität des BACs der StopMutante im Vergleich zum Wildtyp-BAC, mittels Restriktionsschnitten mit den Enzymen BamHI und Hind III, überprüft. Der Austausch der AS Phenylalanin (TTC) gegen
das Stopcodon TAA, hatte keinen Einfluss auf die Restriktionsschnittstellen. Es sollte
demnach kein Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismus durch die Mutagenese
aufgetreten sein. In Abbildung 26 sind die Restriktionsschnitte des Wildtyps und der
Mutante zu sehen.
Abbildung 26:
Analyse des Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismus der generierten TB40E-BAC4UL78aa47stop Mutante im Vergleich zum Wildtyp.
Restriktionsschnitte des Wildtyps und zweier Klone der Mutante mit den Restriktionsenzymen
BamHI und HindIII. Die elektrophoretische Auftrennung der Proben erfolgte mit Hilfe eines 0,6
%-igem Agarosegel ü.N.
1: TB40E-BAC4
2: TB40E-BAC4-UL78aa47stop (Klon 1)
3: TB40E-BAC4-UL78aa47stop (Klon 2)
70
3 Ergebnisse
Die Restriktionsschnitte des Wildtyps und der Mutante (2 Klone), wiesen erwartungsgemäß keine Unterschiede auf (siehe Abbildung 26). Die Position und die Anzahl der
Restriktionsschnittstellen wurden demnach durch die Mutagenese nicht beeinflusst.
Zusätzlich wurde das Vorhandensein der eingeführten Mutation durch Sequenzierung
bestätigt (siehe Abbildung 27).
Abbildung 27: Sequenzierung der TB40E-BAC4-UL78aa47stop-Mutante im Vergleich zum Wildtyp.
Amplifizierung der zu sequenzierenden Region mit den Primern UL78p112753 und
UL78intern500M. Die Sequenzierung erfolgte anhand des Primers UL78_delta_test.
Nach erfolgreicher RFLP-Analyse und der Bestätigung der eingebrachten Mutation
durch Sequenzierung, konnte die Mutante für Wachstumsversuche eingesetzt werden.
Mit der TB40E-BAC4-UL78aa47stop Mutante wurden Wachstumskinetiken in Fibroblasten und Epithelzellen im Vergleich zu dem TB40E-BAC4 Wildtyp erstellt. Hierfür
wurden die Zellen mit einer m.o.i. von 0,1 und 1 mit TB40E-BAC4 und TB40E-BAC4UL78aa47stop infiziert. Die Produktion infektiöser Partikel im Überstand wurde über
12 Tage in einem Doppelansatz ermittelt. In den Abbildungen 28 und 29 sind die
erhaltenen Werte grafisch dargestellt.
71
3 Ergebnisse
A
B
Abbildung 28:
Einfluss der Mutation von pUL78 auf die virale Replikation in Fibroblasten und Epithelzellen (m.o.i.
1).
Infektion von Fibroblasten (HFF) und Epithelzellen (RPE-1) mit TB40E-BAC4 und TB40E-BAC4UL78aa47stop mit m.o.i. 1. Die Titer der eingesetzten Virusstocks wurden durch eine Rücktitration
bestimmt (Tag 0). Die Abnahme der Überstände erfolgte über 12 Tage alle 3 Tage (angegeben in
d.p.i (days post infection)). Die Anzahl der darin enthaltenen infektiösen Viruspartikel sind in p.f.u.
(plaque forming units) pro ml angegeben.
A: Wachstumskinetik in Fibroblasten, m.o.i. 1
B: Wachstumskinetik in Epithelzellen, m.o.i. 1
In Fibroblasten konnte kein deutlicher Unterschied zwischen TB40E-BAC4 und TB40EBAC4-UL78aa47stop beobachtet werden (siehe Abbildung 28 A). 3 und 6 Tage nach
der Infektion zeigte die Stopmutante eine geringen Wachstumsnachteil. Der Anfangstiter der Mutante lag aber ebenfalls etwas unter dem Titer des Wildtyps. 9 und 12 Tage
nach der Infektion war kein Wachstumsunterschied mehr zwischen dem Wildtyp und
72
3 Ergebnisse
der Mutante zu erkennen.
Im Gegensatz dazu, zeigte sich ein deutlicher Unterschied in der Produktion infektiöser Viruspartikel im Überstand infizierter Epithelzellen (siehe Abbildung 28 B). Im
Vergleich zu den Fibroblasten, konnte bei der Mutante und dem Wildtyp ein deutlich
vermindertes Wachstum in Epithelzellen beobachtet werden.
A
B
Abbildung 29:
Einfluss der Mutation von pUL78 auf die virale Replikation in Fibroblasten und Epithelzellen (m.o.i.
0,1).
Infektion von Fibroblasten (HFF) und Epithelzellen (RPE-1) mit TB40E-BAC4 und TB40E-BAC4UL78aa47stop mit m.o.i. 0.1. Die Titer der eingesetzten Virusstocks wurden durch eine Rücktitration bestimmt (Tag 0). Die Abnahme der Überstände erfolgte über 12 Tage alle 3 Tage (angegeben
in d.p.i (days post infection)). Die Anzahl der darin enthaltenen infektiösen Viruspartikel sind in
p.f.u. (plaque forming units) pro ml angegeben.
A: Wachstumskinetik in Fibroblasten, m.o.i. 0,1
B: Wachstumskinetik in Epithelzellen, m.o.i. 0,1
73
3 Ergebnisse
In der low -m.o.i.-Wachstumskinetik zeigte sich in Fibroblasten ebenfalls kein deutlicher
Unterschied zwischen Wildtyp und Mutante (siehe Abbildung 29 A). In Epithelzellen
trat erneut ein deutlicher Wachstumsdefekt der Stop-Mutante im Vergleich zum Wildtyp auf (siehe Abbildung 28 B).
Das Wachstumsverhalten der Stop-Mutante (TB40E-BAC4-UL78aa47stop) entsprach
in Fibroblasten dem des Wildtyps (TB40E-BAC4).
Dass pUL78 in Fibroblasten keinen Einfluss auf die Virusreplikation hat, wurde ebenfalls von Michel et al. mit einer Deletionsmutante, ausgehend von dem Laborstamm
AD169, erwiesen [42]. Im Gegensatz dazu zeigte die Stopmutante in der vorliegenden
Arbeit einen Wachstumsdefekt in Epithelzellen im Vergleich zum Wildtyp. Das 7-TMProtein hat somit einen Einfluss auf den Replikationszyklus in Epithelzellen.
74
4 Diskussion
4 Diskussion
Zur Behandlung von Erkrankungen durch das humane Zytomegalievirus werden zurzeit vier verschiedene Medikamente eingesetzt: Ganciclovir, Valganciclovir, Foscarnet
und Cidofovir [9]. Diese Medikamente weisen verschiedene Limitationen auf, wie beispielsweise mangelnde orale Bioverfügbarkeit, Resistenzentwicklung, Toxizität und das
Auftreten von Nebenwirkungen. Ein weitere Nachteil ist, dass keines dieser Medikamente zur Behandlung kongenitaler Infektionen zugelassen ist [9]. Allen Substanzen
gemeinsam ist, dass sie als Zielprotein die virale DNA-Polymerase pUL54 haben. Deshalb ist es wichtig, andere Proteine des Zytomegalievirus zu finden, die als potentielle
Angriffspunkte dienen können.
Das humane Zytomegalievirus kodiert vier putative GPCRs: pUS27, pUS28, pUL78
und pUL33 [21, 22]. Die Aufklärung der Rolle dieser 7-TM-Proteine ist von großer
Bedeutung, da sie potentielle Angriffspunkte für Medikamente zur Behandlung einer
HCMV-Infektion darstellen könnten.
pUS28 der am Besten untersuchte putative GPCR von HCMV, weist Homologien zu
den humanen CC-Chemokinrezeptoren auf [26] und bindet verschiedenen Chemokine
[33, 24, 25]. Für die anderen 7-TM-Rezeptoren von HCMV, sind bisher keine Liganden
bekannt [86, 87].
Subzelluläre Lokalisation des pUL78 Ziel der vorliegenden Arbeit war die Charakterisierung des orphan GPCR-homologen Proteins pUL78, über das bisher wenig
bekannt ist.
Zunächst wurde die Lokalisation von pUL78 analysiert. Von Interesse war hierbei die
intrazelluläre Verteilung und die Überprüfung, ob pUL78 auch auf der Zelloberfläche
zu finden ist. Für eine optimale Signalweiterleitung von GPCRs, ist eine Lokalisation
in der Zellmembran entscheidend.
Da keine kommerziellen Antikörper gegen pUL78 zur Verfügung standen, wurden für
die meisten durchgeführten Untersuchungen Fusionsproteine benutzt, bei denen das
UL78-Protein einen tag trägt, über den das Protein nachweisbar ist.
Um einen Einfluss des tags auf die subzellulären Lokalisation von pUL78 auszuschließen, wurden C- und N-terminal fusionierte tags angewandt. Es konnte beobachtet
werden, dass das pUL78 in transfizierten Zellen eine zytoplasmatische, den Zellkern
aussparende Lokalisation aufwies, unabhängig von der Art und der Fusionsstelle der
verwendeten tags (siehe Abbildung 4). Die beobachtete Lokalisation zeigte sich auch
in infizierten HFF-Zellen, 48 h nach der Infektion mit einer TB40E-BAC4-flag-UL78
Mutante, die ebenfalls für eine getaggtes UL78-Fusionsprotein kodiert (siehe Abbildung
14).
75
4 Diskussion
Um die beobachtete zytoplasmatische Verteilung von pUL78 auf subzellulärer Ebene eingehender zu untersuchen, wurde die Lokalisation mit verschiedenen zellulären
Markerproteinen in transfizierten Zellen verglichen (siehe Abbildung 5). Eine deutliche Ko-Lokalisation zeigte sich mit dem zellulären Protein Calreticulin, das als Marker
für das ER diente. Das Verlassen des ER ist ein wichtiger Schritt in der Biosynthese
der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, da damit die Expression an der Zelloberfläche
kontrolliert wird [88]. Eine Lokalisation im endoplasmatischen Retikulum, könnte ein
Hinweis darauf sein, dass pUL78 nach der Transkription nicht richtig gefaltet wird und
im ER festgehalten wird, weil das interne ER-Qualitätssystem einen weiteren Transport
verhindert.
Eine partielle Ko-Lokalisation zeigte sich auch mit dem zellulären Protein γ-Adaptin,
das für den trans-Golgi-Apparat einen Marker darstellt. Der trans-Golgi Bereich ist
von der Orientierung dem ER ab- und der Zellmembran zugewandt. Diese Region
besteht aus einem Netzwerk aus Membranen und assoziierten Vesikeln [89]. Proteine
gelangen, nachdem ihre korrekte Faltung im ER überprüft wurde, zur Modifizierung
in den Golgi-Apparat. Dort werden sie anschließend in Vesikeln verpackt und zu ihrem
Zielort transportiert [89]. Die teilweise aufgetretene Ko-Lokalisation mit γ-Adaptin
könnte bedeuten, dass pUL78 doch das ER in Richtung Golgi-Apparat verlassen kann
und würde sich so einen Schritt weiter im Reifungsprozess befinden.
Auch mit dem endosomalen Marker EEA-1, zeigte sich eine geringe Ko-Lokalisation.
Für die weiteren putativen GPCRs von HCMV, pUS27, pUS28 und pUL33 konnte
bereits nachgewiesen werden, dass diese in Endosomen lokalisiert sind [27, 29].
Weitere Versuche zeigten, dass pUL78 neben der intrazellulären Lokalisation, auch auf
der Zelloberfläche zu finden ist (siehe Abbildung 7), was typisch für GPCRs ist und
ihrer Funktion entspricht. Auch für pUS28 und den humanen GPCR CCR5, konnte in
dieser Arbeit eine partielle Oberflächenexpression beobachtet werden. Die Oberflächenlokalisation von pUS28 konnte bereits nachgewiesen werden [27, 29]. Jedoch lokalisiert
pUS28 nur zu einem geringen Anteil an der Zelloberfläche und ist überwiegend in Endosomen zu finden [27, 29]. Dies scheint auch für pUL78 so zu sein.
Zur Regulierung der Aktivität von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auf eine anhaltende Stimulierung des Rezeptors, wird die Rezeptoraktivität durch Desensibilisierung nach unten reguliert. Dies geschieht durch eine
Verhinderung der Interaktion zwischen dem GPCR und dem G-Protein, oder durch Internalisierung des Rezeptors über Endozytose [90]. Diese beiden Prozesse laufen über
Phosphorylierung durch G-Protein-gekoppelte Rezeptorkinasen (GRKs), oder durch
Proteinkinasen, die durch G-Protein vermittelte Produktion von second messenger aktiviert werden. Die Internalisierung von viralen GPCRs kann dem Abfangen von zellulären Chemokinen dienen, die ins Zellinnere transportiert werden und so den zellulären
76
4 Diskussion
GPCRs nicht mehr zur Verfügung stehen. Dadurch können Viren einen Einfluss auf das
Immunsystem nehmen und dieses manipulieren. Für pUL78 ist bisher nicht bekannt, ob
es Chemokine bindet oder konstitutiv aktiv ist. Für den homologen GPCR pUS28 wird
angenommen, dass dieser immunmodulatorische Chemokine bindet, um sie der Zelle
zu entziehen [27, 28]. Dafür spricht, dass pUS28 fast ausschließlich in Endosomen zu
finden und nur in geringen Maße an der Zelloberfläche lokalisiert ist [27, 29]. Es konnte
auch gezeigt werden, dass pU28 konstitutiv internalisiert wird und das die Endozytose
über clathrin-coated pits verläuft, aber unabhängig von β-Arrestinen stattfindet [91].
Es gibt mehrere Rezeptoren, die über einen alternativen Weg internalisiert werden.
Beispielsweise über die Bildung von Caveolae [92, 93]. Nur etwa 20 % des exprimierten
pUS28 befinden sich an der Zelloberfläche, der Großteil ist intrazellulär in Endosomen
enthalten [94]. Bei einem weiteren orphan-Rezeptor des HCMV, pUL33, konnte eine
konstitutive Aktivität nachgewiesen werden, die zur Inositolphosphat Akkumulation
über die Bindung von Gαq- und Gαi/o-Proteinen führt [33, 36].
Internalisierung des pUL78 Die vorliegenden Arbeit belegt, dass pUL78 von der
Zelloberfläche in das Zellinnere transportiert werden kann. Doch unklar bleibt, welche
Funktion pUL78 an der Zelloberfläche hat und warum die Internalisierung stattfindet.
Um einen Hinweis auf die Rolle der Internalisierung zu bekommen, wurde mit Hilfe des
Markerproteins EEA-1 überprüft, ob pUL78 nach dem Transport ins Zellinnere in frühen Endosomen vorliegt. Das 7TM-Protein pUL78 zeigte eine deutliche Ko-Lokalisation
mit EEA-1 (siehe Abbildung 9 und 10). Die Internalisierung von GPCRs erfolgt in der
Regel über die Bindung von Arrestin an durch GRKs phosphorylierte Rezeptoren.
An die Rezeptor-Arrestin-Komplexe binden Clathrin-Moleküle, die zum Transport ins
Zellinnere über Vesikel (clathrin-coated-pits) führen [95, 96]. Diese Vesikel fusionieren
mit frühen Endosomen. Die endozytierten Rezeptoren werden anschließend entweder
in Lysosomen abgebaut oder recycled und wieder an die Zelloberfläche transportiert
[96]. Eine deutliche Ko-Lokalisation von pUL78 in frühen Endosomen nach der Internalisierung konnte nachgewiesen werden. Dies könnte bedeuten, dass pUL78 nach der
Internalisierung in frühen Endosomen lokalisiert, um anschließend wieder an die Zellmembran transportiert zu werden. Jedoch zeigte sich keine Ko-Lokalisation mit späten
Endosomen (siehe Abbildung 11) und mit Lysosomen (siehe Abbildung 12). Späte
Endosomen und Lysosomen dienen dem Abbau von Proteinen. Da pUL78 in diesen
Organellen nicht zu finden war, scheint pUL78 nicht degradiert, sondern recycelt zu
werden.
Die Internalisierung von Proteinen über clathrin-coated Vesikel, kann über den Inhibitor
Dynasore verhindert werden [63]. Das Abschnüren dieser Vesikel erfolgt über das Enzym
Dynamin [74, 75, 76, 77], das durch Dynasore inhibiert wird. Beim Einsatz von 1,6 mM
77
4 Diskussion
Dynasore trat keine Internalisierung von pUL78 mehr auf (siehe Abbildung 13). DMSO
(Dimethylsulfoxid) alleine hatte keinen Einfluss auf die Internalisierung von pUL78.
Dies ist ein Hinweis, dass die Internalisierung von pUL78 über clathrin-coated Vesikel
stattfindet und es sich bei dem Transport von pUL78 wirklich um Internalisierung
handelt und nicht nur um die Aufnahme der gebundenen Antikörper.
Die in transfizierten Zellen gefundene pUL78-Internalisierung, konnte auch in infizierten HFF-Zellen bestätigt werden (siehe Abbildung 15). Die Internalisierung von pUL78
fand bereits nach 10 Minuten statt, also früher als in transfizierten Zellen. Dies könnte
ein Hinweis darauf sein, dass andere HCMV-Proteine einen Einfluss auf die Endozytose
von pUL78 haben. Bei der Herunterregulierung von Rezeptoren gibt es zwei Möglichkeiten: die homologe und die heterologe Desensibilisierung. Bei der homologen Form
führt der aktivierte Rezeptor zu seiner eigenen Internalisierung [123]. Wird die Internalisierung durch die Aktivierung eines anderen Rezeptors hervorgerufen, spricht man
von heterologer Internalisierung [123]. Dass die Aktivierung eines anderen Rezeptors
Einfluss auf die Internalisierung von pUL78 haben kann, ist eine Erklärung für die bei
dem Internalisierungsassay aufgetretenen unterschiedlichen Zeiten in transfizierten und
infizierten Zellen. Aus diesem Grund ist es von Interesse, zu überprüfen, ob pUL78 mit
den anderen GPCR-Homologen oder anderen Proteinen des HCMV interagiert.
Oligomerisierung des pUL78 Da für pUL78 bisher auch noch keine Liganden bekannt sind und es keine Hinweise auf die Funktion gibt, könnte eine Interaktion mit
anderen GPCRs zur Aufklärung der Rolle dieses 7-TM-Proteins führen. Früher wurde
angenommen, das GPCRs nur als Monomere vorliegen. Seit kurzem ist jedoch bekannt,
dass GPCRs auch als Oligomere auftreten und dass diese Oligomerisierungen die Funktion der Rezeptoren beeinflussen. Neben der Interaktion mit anderen Rezeptoren (Heteromerisierung), bilden manche Rezeptoren auch Homooligomere. Der GABA-Rezeptor
ist ein Beispiel für eine Heteromerisierung von GPCRs, da der funktionelle Rezeptor
ein Heterodimer der Untereinheiten GABAb -R1 und GABAb-R2 darstellt [54, 55, 56].
Durch die Interaktion der Untereinheiten wird eine Lokalisation des GABA-Rezeptors
in der Zellmembran ermöglicht. Tritt diese Heterodimerisierung nicht auf, bleibt die R1Untereinheit im ER hängen und die in der Zellmembran befindliche R2-Untereinheit
ist nicht funktionsfähig.
Zunächst wurde untersucht, ob auch pUL78 Homooligomere bildet. Als Methode zur
Analyse von Interaktionen, wurde das BiFC-Verfahren gewählt. Diese Methode basiert
auf der Fähigkeit der Rekomplementation zweier nicht fluoreszierender Fragmente eines
Reporterproteins. Dabei entsteht wieder das funktionsfähige Reporterprotein und die
Interaktion kann durch das Auftreten eines Fluoreszenzsignals nachgewiesen werden.
Zur Etablierung dieser Methode und als proof of principle, wurde eine bereits be-
78
4 Diskussion
kannte Interaktion der HCMV-Proteine ppUL82 und ppUL35 verwendet, die anhand
des Yeast-Two-Hybrid Verfahrens in transfizierten und infizierten Zellen nachgewiesen
wurde [81]. Das Tegumentprotein ppUL82 aktiviert die immediate-early Transkription über den HCMV major immediate-early enhancer-promoter (MIEP) [97]. Kurz
nach der Infektion lokalisiert ppUL82 in promyelocytic leukemia oncogenic domains
(PODs). ppUL35 ist in Abwesenheit von ppUL82 diffus im Zellkern verteilt. Bei einer
Ko-Expression beider Proteine lokalisiert ppUL35 mit ppUL82 in PODs. Bei Verwendung der BiFC-Methode zeigten sich punktförmige Signale im Zellkern (siehe Abbildung 17).
Bei einer gleichzeitigen Expression von UL78-YFP1 und UL78-YFP2, konnte ein YFPSignal detektiert werden, das im Zytoplasma verteilt war und nicht im Zellkern vorlag
(siehe Abbildung 18). Dies entspricht der in dieser Arbeit beobachteten Lokalisation
von pUL78. Zur genaueren Untersuchung erfolgte ein Vergleich des erhaltenen BiFCSignals mit der Lokalisation eines flag-UL78-Fusionsplasmids. Dabei zeigte sich eine
übereinstimmende Verteilung beider Signale (siehe Abbildung 18).
Interessanterweise konnte kürzlich auch die Homomerisierung des pUL78-Homologs
M78 des murinen Zytomegalievirus gezeigt werden [41].
Ob pUL78 als Homodimer oder als Homooligomer vorliegt, kann mit dieser Methode
nicht nachgewiesen werden. Mit dem BiFC-Verfahren ist es nur möglich, eine räumliche Nähe der Proteine zu bestätigen und somit einen Hinweis auf eine Interaktion
zu erhalten. Die BiFC-Methode wurde bereits erfolgreich zum Nachweis von ProteinProtein-Interaktionen verwendet. Die Homomerisierung des α1b Adrenorezeptors konnte beispielsweise mit dem BiFC-Assay nachgewiesen werden [65]. Bei dem α1b Adrenorezeptor handelt es sich um ein G-Protein-gekoppelten Rezeptor und die Homomerisierung wurde zuvor mit Hilfe der Ko-Immunopräzipitation und FRET gezeigt [65].
Lopez-Gimenez et al., konnten durch Punktmutationen in den Transmembrandomänen
I und IV des α1b Adrenorezeptors, die den Transport in die Zellmembran verhindern,
nachweisen, dass die Oligomerisierung während der Synthese des Rezeptors stattfindet und nicht erst in der Zellmembran. Dadurch konnte ausgeschlossen werden, dass
das aufgetretenen BiFC-Signal nur durch die räumliche Nähe der Rezeptoren in der
Zellmembran hervorgerufen wurde. Auch Bulenger et al. beschreiben, dass die Oligomerisierung von GPCRs während der Synthese erfolgt [53].
Zur Bestätigung der Homomerisierung von pUL78 wurde das Verfahren der Ko-Immunopräzipitation angewendet. Mit Hilfe dieser Methode zeigte sich eine Interaktion zwischen den Fusionsproteinen myc-UL78 und flag-UL78 (siehe Abbildung 23). Zur Erhöhung der Löslichkeit der GPCRs wurden diese vorher mit Urea versetzt. Die Unlöslichkeit von Membranproteinen ist ein limitierender Schritt bei der Ko-Immunopräzipitation
[98]. Neben der erwarteten Bande von 47 kDa sind weitere Banden aufgetreten. Hierbei
79
4 Diskussion
könnte es sich um Oligomere von pUL78 handeln. Die Bande bei 100 kDa war etwa
doppelt so groß wie erwartet (47 kDa) und ist ein Hinweis auf die Homodimerisierung
von pUL78. Das Auftreten von Homooligomeren kann durch die Bande erklärt werden,
die über 130 kDa lag.
Die Homomerisierung von pUL78 konnte somit durch zwei verschiedene Methoden
bestätigt werden.
Um einen Hinweis auf die Funktion der Homomerisierung von pUL78 zu bekommen,
ist es wichtig, die Interaktionsdomäne zu bestimmen. Ist diese bekannt, kann die Interaktion durch Mutation der Domäne verhindert werden, um so Rückschlüsse auf die
Funktion für das humane Zytomegalievirus zu erhalten. Im Allgemeinen werden verschiedene Regionen von GPCRs als relevant für die Oligomerisierung angesehen. Disulfidbrücken zwischen Cysteinen und auch nicht kovalente Bindungen sind möglicherweise an der Oligomerisierung beteiligt [82]. Es wird angenommen, dass Regionen, die für
die Oligomerisierung zuständig sind, im N-Terminus und in extrazellulären Bereichen
[99, 100, 101], im C-Terminus [102, 55], in intrazellulären Loops [103] und in Transmembrandomänen [83, 84, 85] vorliegen können. Franziska Arnold hat in ihrer Masterarbeit
einige Positionen in pUL78 mutiert, die möglicherweise an einer Interaktion beteiligt
sind [78]. Bei der Punktmutation C187S beschrieb sie eine starke Abschwächung des
Signals. Zwischen den Cysteinen an Stelle 109 und 187 befindet sich eine putative
Disulfidbrücke. Da bei Dimerisierungen möglicherweise Disulfidbrücken involviert sind
[82] und der Austausch von Cystein gegen Serin an AS-Postion 187 zu einer Abschwächung des BiFC-Signals geführt hat, wurde die Mutation C187S in der vorliegenden
Arbeit erneut untersucht (siehe Abbildung 21). Dabei konnte in manchen Zellen ein
BiFC-Signal detektiert werden, dass eine veränderte Lokalisation aufwies. Das Signal
war ringförmig um den Zellkern verteilt, aber zeigte keine gleichmäßige Verteilung im
Zytoplasma. Die Mutation könnte möglicherweise einen Einfluss auf die Homomerisierung und/oder den Transport auf die Zelloberfläche, oder die Internalisierung haben.
Ob die Mutation C187S wirklich einen Einfluss auf die Homomerisierung von pUL78
hat, konnte mit Hilfe des BiFC-Assays somit nicht nachgewiesen werden. Weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel die Durchführung einer Ko-Immunopräzipitation, sind
deshalb nötig.
In der vorliegenden Arbeit wurden weitere Mutationen generiert und untersucht. Die
Deletion des kompletten extrazellulären N-terminalen Bereichs (delN), hatte keinen
Einfluss auf die Homomerisierung von pUL78 und die Versuche mit der Deletion des
intrazellulären C-terminalen Bereichs lieferten keine auswertbaren Ergebnisse [78]. An
der AS Position 305 im C-terminalen Bereich befindet sich eine putative Phosphorylierungsstelle, die durch eine Tyrosinkinase phosphoryliert werden kann. Die Phosphorylierung eines GPCRs führt zur Internalisierung der Rezeptoren und dient somit der
80
4 Diskussion
Regulierung. In der vorliegenden Arbeit wurden die AS 299-310 deletiert um zu untersuchen, ob dieser Bereich möglicherweise einen Einfluss auf die Homomerisierung von
pUL78 hat. Das bei dem BiFC erhaltene YFP-Signal zeigte jedoch keine Veränderung
(siehe Abbildung 21). Das Fluoreszenzsignal wies die gleiche Verteilung auf, die auch bei
dem nicht mutierten pUL78 auftrat. Auch der komplette Transmembranbereich wurde
deletiert (delTD), da mehrere Gruppen zeigten, dass in diesem Bereich ebenfalls relevante Regionen für die Bildung von Oligomeren vorliegen [83, 84, 85]. Die Mutation
delTD führte in dem BiFC-Assay zum Ausbleiben oder zu einer starken Abschwächung
des YFP-Signals (siehe Abbildung 21). Falls ein YFP-Signal auftrat, war dieses an einer Stelle in der Zelle akkumuliert und nicht mehr gleichmäßig im Zytoplasma verteilt.
Um den Bereich weiter einzugrenzen, wurde eine weitere Mutante generiert: del232242. An AS-Position 237 befindet sich ein Cystein, das möglicherweise zur Bildung von
Disulfidbrücken beiträgt. Kroeger et al. haben beschrieben, dass Cysteinbrücken an
der Bildung von Oligomeren beteiligt sind [82]. Die Mutation del232-242 zeigte jedoch
keine Veränderung des YFP-Signals (siehe Abbildung 21) und somit befindet sich in
dieser Region keine Interaktionsdomäne. Weitere AS-Positionen im Transmembranbereich müssen untersucht werden.
Die Auswertung von BiFC-Signalen ist kompliziert, da auch die Reporterfragmente
mit einer sehr geringen Effizienz die Fähigkeit zur Rekonstitution besitzen, obwohl
keine Interaktion der fusionierten Proteine stattfindet [104]. Dies zeigte sich auch in
der vorliegenden Arbeit bei der gleichzeitigen Expression der Fragmente YFP1 und
YFP2 ohne fusionierte Proteine. Die detektierten Signale waren aber sehr gering und
diffus über die Zelle verteilt.
Nach den durchgeführten BiFC-Experimenten mit verschiedenen Mutanten sieht es
so aus, als ob die Interaktionsdomäne im Transmembranbereich zu finden ist. Eine
genauere Lokalisation der Domäne war bisher nicht erfolgreich. Weitere Analysen der
Transmembrandomäne müssen folgen.
Interaktionen mit anderen GPCR-homologen des HCMV Bei der Durchführung
des BiFC-Verfahrens konnte eine Interaktion von pUL78 mit den drei GPCR Homologen pUS27, pUS28 und pUL33, nur für pUS28 eindeutig gezeigt werden (siehe Abbildung 22).
Die Ergebnisse dieser Experimente konnten durch Ko-Immunopräzipitationen bestätigt
werden. Neben der erwarteten US28-Bande von etwa 37 kDa, ist eine weitere Bande
bei etwa 60 kDa aufgetreten, die die Heterodimere darstellen sollte. Die korrekte Expression der Fusionsproteine flag-US28 und myc-UL78, konnte in den Lysatkontrollen
nachgewiesen werden.
Die hier gefundene Interaktion konnte interessanterweise kürzlich von Tschische et al.
81
4 Diskussion
ebenfalls mit Hilfe der Ko-Immunopräzipitation und dem Bioluminescence Resonance
Energy Transfer (BRET) gezeigt werden [105]. Die Autoren waren auf der Suche nach
Interaktionen des pUS28 mit den GPCR Homologen pUL78, pUS27 und pUL33. Tschische et al. bestätigten eine Ko-Lokalisation von pUS28 mit pUL78 und pUL33 und eine
bereits beschriebene Ko-Lokalisation von pUS28 und pUS27 [91, 105].
Dass Heteromerisierungen die Eigenschaften von GPCRs, beispielsweise die Signalweiterleitung, beeinflussen können, wurde bereits beschrieben [106, 107, 48]. Insbesondere
orphan-Rezeptoren besitzen die Fähigkeit die Aktivität von anderen Rezeptoren zu
modulieren. Ein Beispiel, das in der vorliegenden Arbeit beschrieben wurde, ist der
orphan-Rezeptor GPR50, der einen Einfluss auf den Melantonin Rezeptor MT1 hat
und so die Bindung von Melantonin und G-Proteinen verhindert [59]. Bei dem 7-TMProtein pUL78 handelt es sich ebenfalls um einen orphan-Rezeptor. Deshalb wurde
untersucht, ob pUL78 einen Einfluss auf die Aktivität von pUS28 hat.
In Abbildung 30 sind die in der vorliegenden Arbeit erhaltenen Ergebnisse zu Lokalisations- und Internalisierungsanalysen von pUL78 zu einem hypothetischen Transportweg zusammengefasst. Das 7-TM-Protein pUL78 ist nach der Expression zunächst
im endoplasmatischen Retikulum zu finden. Das ER spielt eine wichtige Rolle bei der
Biosynthese von Proteinen, da hier die Faltung und die posttranslationalen Modifizierungen von Proteinen stattfinden. Von dort aus wird pUL78 zum Golgi-Apparat
transportiert, um anschließend an seinen Zielort, die Zellmembran, zu gelangen. Das
7-TM-Protein pUL78 zeigte bei der Analyse der subzellulären Verteilung keine KoLokalisation mit späten Endosomen oder Lysosomen. Durch Internalisierung wird pUL78
zurück in das Zellinnere transportiert. Ob dies in Folge einer Ligandenbindung geschieht, ist nicht bekannt, da pUL78 noch zu den orphan-Rezeptoren gehört. Nach
der Internalisierung befindet sich pUL78 in frühen Endosomen. Da das 7-TM-Protein
jedoch weder in späten Endosomen, noch in Lysosomen zu finden ist, wird davon ausgegangen, dass pUL78 nicht abgebaut, sondern für einen Rücktransport an die Zelloberfläche recycelt wird. In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass pUL78 Heteromere
mit dem 7-TM-Protein pUS28 bildet. Ein Einfluss dieser Interaktion auf die Internalisierung von pUL78 konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Ob die Interaktion die
Internalisierung von pUS28 beeinflusst, ist noch nicht geklärt.
82
4 Diskussion
Abbildung 30: Hypothetische Darstellung der Lokalisation des 7-TM-Proteins pUL78.
Der Transportweg von pUL78 ist durch blaue Pfeile gekennzeichnet. Organelle, die
mit pUL78 eine Ko-Lokalisation aufweisen, sind durch blaue Ovale markiert. Das
7-TM-Protein pU28 ist in grün dargestellt. Der weitere Transportweg nach der Internalisierung von pUS28 ist nicht dargestellt.
pUS28 weist in Abwesenheit von Liganden eine konstitutive Signalweiterleitung auf, die
zur Akkumulation von Inositoltriphosphat (IP3) in der Zelle und zur Aktivierung des
Transkriptionsfaktors NF-κB (nuclear factor kappa B ) führt [28, 30]. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob pUL78 einen Einfluss auf die von pUS28-abhängige
IP3-Anhäufung hat. Das orphan GPCR-Homolog pUL33 des HCMV ist konstitutiv
aktiv und führt wie pUS28 zu einer Erhöhung der IP3-Produktion [33, 36]. Eine Induktion der IP3-Synthese konnte durch pUL78 nicht hervorgerufen werden (siehe Abbildung 25). Die Expression von pUL78 hat demnach keinen Einfluss auf die durch die
konstitutive Aktivität von pUS28 hervorgerufene Synthese von IP3. Dies konnte auch
von einer anderen Gruppe kürzlich bestätigt werden. Tschische et al. untersuchten die
von pUS28 induzierte IP3-Bildung in An- und Abwesenheit der homologen GPCRs
pUS27, pUL33 und pUL78 mit Hilfe des ELISA-Verfahren [105]. Sie konnten keinen direkten Einfluss der anderen GPCRs auf die von pUS28-induzierte IP3-Synthese zeigen.
Des weiteren untersuchten Tschische et al. die Aktivierung des Transkriptionsfaktors
NF-κB. Hierbei konnten sie einen negativen Einfluss von pUL78 und pUL33 auf diese
83
4 Diskussion
Aktivierung nachweisen. Es trat ein signifikanter Rückgang der Aktivierung von NFκB auf. NF-κB spielt eine Rolle bei der angeborenen bzw. erworbenen Immunantwort,
bei Entzündungsreaktionen und bei der Regulierung der Zellviabilität [108]. Tschische
et al. konnten somit einen Hinweis auf die Funktion der Heteromerisierung von pUL78
und pUS28 geben [105].
Funktionsanalyse von pUL78 Die UL78-Familie besitzt Mitglieder in verschiedenen
β-Herpesviren. Aus diesem Grund wird eine wichtige Rolle dieser Gene in der Pathogenese der Infektion vermutet [42]. Überraschenderweise zeigte eine von Michel et al.
generierte pUL78 Deletionsmutante, keinen Wachstumsdefekt in Fibroblasten[42]. Die
Ergebnisse von Michel et al. weisen darauf hin, dass pUL78 im Gegensatz zu R78 und
M78 für die Replikation in diesem Zelltyp nicht von Bedeutung ist [42]. Um das Wachstumsverhalten einer UL78-defizienten Mutante in weiteren Zelltypen in vitro zu untersuchen, wurde in der vorliegenden Arbeit ein Stop-Codon in die kodierende Region von
pUL78 eingefügt. Mittels der „en passant”-Mutagenese, wurde die Stop-Mutante ausgehend von TB40E-BAC4 generiert. Dieser BAC, der ausgehend von dem Klinikisolat
TB40 kloniert wurde, zeigt einen hohen Zelltropismus und ist komplett sequenziert [61].
Im Gegensatz zur Deletionsmutante, die ausgehend von dem Laborstamm AD169 hergestellt wurde [42], ist demnach mit der Stop-Mutante die Infektion weitere Zelltypen
möglich. In Fibroblasten trat ebenfalls kein Wachstumsdefekt der Stop-Mutante auf.
pUL78 scheint für die Replikation in Fibroblasten nicht von Bedeutung zu sein. Des
weiteren wurde das Wachstumsverhalten in Epithelzellen untersucht, da dieser Zelltyp
einen klinisch relevanten Zelltyp darstellt. Es zeigte sich ein deutlicher Unterschied
zwischen dem Wildtyp und der Stop-Mutante. Die Mutation von pUL78 hat einen
Wachstumsdefekt in Epithelzellen zur Folge. Demnach scheint pUL78 in Epithelzellen
eine Rolle im Replikationszyklus des humanen Zytomegalievirus zu spielen.
Aussicht In Zukunft sollte der Mechanismus des pUL78-traffickings in der virusinfizierten Zelle genauer untersucht werden. Dazu gehört z.B. auch die Lokalisierung
der Interaktionsdomäne oder -domänen. Genauer zu klären ist auch, ob die beschriebenen Interaktionen real sind, oder ob es sich dabei um Artefakte durch Effekte der
Überexpression handeln könnte, die möglicherweise durch die transiente Expression
auftreten.
Da das UL78-Protein in Fibroblasten nicht essentiell für die Replikation ist, aber in
Epithelzellen eine bedeutende spielt, sollten weitere Zellarten untersucht werden, die
im natürlichen Wirt eine wichtige Rolle für Replikation oder Virusdissemination spielen, wie z.B. Makrophagen. Die Generierung einer Revertante ist notwendig, um die
Auswirkung der Stop-Mutante in Epithelzellen zu verifizieren. Ebenso muss geklärt
84
4 Diskussion
werden, welche Rolle pUL78 im Replikationszyklus in Epithelzellen spielt.
85
5 Zusammenfassung
5 Zusammenfassung
Das 7-Transmembrandomänen-Protein (7-TM) pUL78 ist ein putativer G-Proteingekoppelter Rezeptor (GPCR) des humanen Zytomegalievirus (HCMV), über den kaum
etwas bekannt ist. Ziel dieser Arbeit war es deshalb, pUL78 zu untersuchen, um die
Rolle dieses 7-TM-Proteins für das humane Zytomegalievirus darzustellen.
pUL78 zeigte in transfizierten und infizierten Zellen eine gleichmäßige Verteilung im
Zytoplasma, wobei der Zellkern ausgespart blieb. In transfizierten Zellen lokalisierte
pUL78 in Strukturen des endoplasmatischen Retikulums und war zusätzlich an der
Zelloberfläche zu finden. Wie bereits für pUS28 beschrieben, wird pUL78 von der Zelloberfläche ins Zellinnere transportiert.
Dass pUL78 als Homooligomer vorliegt, konnte mit den Verfahren der Bimolecular
Fluorescent Complementation (BiFC) und der Ko-Immunopräzipitation gezeigt werden. Die genaue Bestimmung der Interaktionsdomäne war nicht erfolgreich, aber die
Eingrenzung auf den Transmembranbereich war möglich.
Neben der Homomerisierung bildet pUL78 Heterooligomere mit dem putativen GPCR
Homolog pUS28. Diese Interaktion konnte ebenfalls mit dem BiFC-Verfahren und der
Ko-Immunopräzipitation nachgewiesen werden.
Ein Ansatzpunkt für die Aufklärung der Funktion der Interaktion zwischen pUL78 und
pUS28, war die durch pUS28-induzierte Synthese von Inositoltriphosphat (IP3). pUL78
zeigte keinen Einfluss auf die IP3-Bildung und hatte auch keinen Effekt auf die durch
pUS28 hervorgerufene IP3-Akkumulation.
Die Funktion der Homo- und Heteromerisierung und die Rolle von pUL78 für das
humane Zytomegalievirus, blieben jedoch ungeklärt. Es konnte lediglich gezeigt werden,
dass eine pUL78-Stop-Mutante in Epithelzellen einen Wachstumsdefekt zur Folge hatte.
Einen Hinweis auf eine wichtige Funktion von pUL78, zeigte sich nach Untersuchungen
mit einer pUL78-defizienten Virusvariante. Hierbei zeigte sich, dass das Fehlen des
pUL78 für die Replikation in Fibroblasten nicht essentiell war. Nach der Infektion
von retinalen Epithelzellen wies die pUL78-defiziente Mutante aber einen deutlichen
Replikationsnachteil auf.
86
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Curr. Top. Microbiol. Immunol. 154, 125–169 (1990).
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Danksagung
Danksagung
Danke an meinen Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Michel, der mir während der Dissertation eine sehr große Hilfe war. Geduldig hat er all meine Fragen beantwortet und mit
neuen, interessanten Ideen zum Gelingen meiner Arbeit beigetragen.
Danke an Herrn Prof. Dr. Mertens, dass er mich in seiner Abteilung meine Doktorarbeit absolvieren ließ und für die Bereitschaft, diese zu korrigieren.
Danke an Herrn Prof. Dr. Weidemann, für die Erstellung des Zweitgutachtens.
Danke an Dr. Axel Schubert, Ramona Ansorge und Manuela Michel. Ohne sie wäre
die Zeit im Labor nur halb so schön gewesen. Sie haben mich unterstützt und sind
mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich bin ihnen sehr dankbar, für ihre
Freundschaft und Geduld.
Danke an alle Mitarbeiter des Instituts, die auf unterschiedliche Weise zur Erstellung
meiner Doktorarbeit und zu einer tollen, kollegialen Atmosphäre beigetragen haben.
Danke
an Stephanie Glatz, Achim Jerg, Stefan Becker, Carina Bayer, Benjamin
Renner, Daniela Fischer und Martin Schauflinger für den vielen Spaß, den wir sowohl
im Labor und auch außerhalb hatten.
Danke an meinen Vater, der geduldig meine Arbeit korrigiert hat, auch wenn er
vielleicht nicht alles verstanden hat.
King) Olli, die oft auf mich
Danke an meine Familie und meinen Freund (
verzichten mussten und meine Launen geduldig ertragen haben.
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