Lernender.ch 1.7.6.1 Businessplan verstehen Der Businessplan stellt eine schriftliche Zusammenfassung eines unternehmerischen Vorhabens dar. Basierend auf einer Geschäftsidee werden im Businessplan, welcher auch Geschäftsplan genannt wird, die Strategie und die Ziele dargelegt. Diese sind direkt mit der Produktion, dem Vertrieb und der Finanzierung eines Produktes oder einer Dienstleistung verbunden. 1.1 Businessplan als Werkzeug und Verkaufspapier Der Geschäftsplan ist ein Werkzeug, in dem ein Unternehmer dazu gedrängt wird, seine Ziele und Strategien einfach und punktgenau zu dokumentieren. Er verhilft zu einer systematischen Vorgehensweise. Alle relevanten Punkte müssen durchdacht und Prioritäten gesetzt werden. Durch diese schriftliche Fixierung müssen schlussendlich konkrete Entscheidungen getroffen werden. Der Businessplan stellt jedoch kein unveränderbares Dokument dar, denn er entwickelt sich stetig weiter und kann entsprechend der Entwicklung des Unternehmens angepasst werden. Der Businessplan sollte auch als Verkaufspapier verstanden werden, welcher die Geschäftsidee des Unternehmers verkauft und deutlich macht, dass dieser mit seinem Produkt oder seinen Dienstleistungen Geld verdienen möchte. 1.2 Nutzen des Businessplans Folgende Auflistung verdeutlicht, wie wichtig ein sauber erarbeiteter Businessplan sein kann. — Überzeugungsarbeit: Wenn der Businessplan anderen vorgelegt wird, hat der Unternehmer schon einmal bewiesen, dass er mit der gesamten Komplexität einer Unternehmensgründung umgehen kann. Den Lesern zeigt es, dass der Unternehmer es ernst meint. Dies stellt den ersten Schritt dar, um andere vom Vorhaben und den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. — Voraussetzung zur Kapitalbeschaffung: Ohne diese quantitative und qualitative Darstellung des Firmenkonzeptes kann der Unternehmer weder einen Investor zum Einstieg bewegen noch einer Bank eine Kreditzusage entlocken. — Erfolgskontrolle: Der Plan kann Ausgangspunkt für jedes Controlling sein. Jeder Schritt kann nachvollzogen werden. Jede Abweichung bedarf einer Bewertung und einer eventuellen Anpassung des Plans. Bei Schieflagen können frühzeitig entsprechende Massnahmen eingeleitet werden. — Systematische Vorgehensweise: Bei der Erstellung des Businessplans ist der Unternehmer gezwungen, alles logisch und mit System zu durchdenken, wobei Wissenslücken erkennbar werden. Der Unternehmer muss sich über Alternativen Gedanken machen wobei sein Tun effektiver und effizienter wird. — Gesamtüberblick: Der fertige Businessplan fügt alles zu einem Ganzen zusammen. Alle Teile müssen passen. Ausserdem vermittelt er allen Beteiligten einen Gesamteindruck vom Vorhaben und zeigt die Dimensionen auf. — Erhöhung der Erfolgsaussichten: Ein vorab ausgearbeiteter Geschäftsplan macht die Umsetzung einer Geschäftsidee sehr viel einfacher. Dass die Erfolgsaussichten durch die Erstellung eines Geschäftsplans steigen, ist inzwischen durch die Praxis bestätigt. Denn ein fehlerhafter Plan, gravierende Planabweichungen oder ein nicht vorhandener Plan sind die häufigsten Ursachen für das Misslingen einer Firmengründung. — Risikomanagement: Die Umsetzung einer Geschäftsidee ist immer mit Risiken verbunden, welche im Unternehmen selbst oder vom aus Markt entstehen. Risiken lassen Lernender.ch sich nicht ausschliessen, aber eine genaue Planung und das Bewusstsein, dass ein Risiko besteht, mildern die negativen Folgen erheblich. Aus diesen Punkten wird ersichtlich, dass der Businessplan ein wichtiges Element in der Gründung einer Unternehmung darstellt und weiter von grosser Bedeutung bei der Angabe der Marschrichtung des Unternehmens ist. 1.3 Aufbau des Businessplans Der Businessplan muss inhaltlich die folgenden Punkte abdecken: — Zusammenfassung: Geschäftsidee, Vision, Strategie, Management, Produkte, Markt, Finanzplan, Chancen und Gefahren, allenfalls Beteiligungsangebot — Unternehmen: Rechtsform und Kapitalstruktur, Eigentümer, strategische und operative Partner, Controlling, Berater — Management und Mitarbeitende: Organigramm, Verantwortlichkeiten, Ausbildung und Managementerfahrung der Schlüsselpersonen, Personalplanung und -förderung — Produkte und Dienstleistungen: Detaillierte Beschreibung von Produkten und Dienstleistungen sowie Kundennutzen, Stand im Lebenszyklus, Weiterentwicklungen und Innovation — Märkte: Absatzmärkte (Potenzial und Wachstum). Kundenstruktur, geplante Verkaufszahlen, Mitbewerberinnen und Mitbewerber, Konkurrenz- und Marktanalyse — Marketing: Zielmärkte und Kundengruppen, Public Relations, Werbung, Verkauf, Distribution, Sortiments-, Produkt-, Service- und Preispolitik — Unternehmensrisiken: Analyse des Gefahrenpotentials und der Möglichkeiten, Risiken zu vermeiden oder zu vermindern — Produktion und Infrastruktur: Standort, Produktionsanlagen, Kapazitäten, Lager, Lieferanten, Kalkulation — Verschiedenes: Patent- und Markenschutz, Risiko- und Versicherungspolitik, öffentliches Engagement — Zeitplan: Termine, Etappenziele