24 Wettbewerb Zu- und Umbau Bundesschulzentrum (BSZ) Amstetten ERLÄUTERUNGSBERICHT ARCHITEKTONISCHE ASPEKTE: Das derzeitig sehr dunkle Erscheinungsbild des Gebäudes wird sich mit der neuen Fassadengestaltung grundlegend ändern und erhält ein zeitgemäßes helles ´Outfit´. Die bestehende Fassade wird entfernt und durch eine neue verputzte Vollwärmeschutzhülle ersetzt. Die beiden Gebäudeteile werden in leicht unterschiedlichen Farbgebungen der Fenster- und Leibungen dargestellt. Als Landmark wird der Eingang mit einem Vordach verlängert und an die Stefan-Fadinger-Strasse herangeführt. Das gesamte Gebäude selbst ist einheitlich in Weiß gehalten, lediglich die Fenster der beiden Schulen erhalten leichte unterschiedliche Farbgebungen. Die neuen Zubauten werden so angeordnet, dass ein geschlossener Innenhof entsteht; die Gebäudekonfiguration ist in sich geschlossen, die beiden Schulen sind aber dennoch getrennt voneinander funktionsfähig. Die Baukörperanordnung gewährleistet gute Qualitäten der Freiflächen. Eine effiziente Nutzung der Grundfläche ermöglicht an der Ostseite des Gebäudes einen neuen Parkplatz fürs Personal, hier entsteht eine neue Eingangssituation für die Verwaltung. Im Süden werden die Einrichtungen für Sport angelegt. Der öffentliche Raum vor dem Gebäude zur Stefan-Fadinger-Strasse stellt den idealen städtebaulichen Rahmen für einen öffentlichen Eingang zum Gebäude dar. Das neue verbindende Dach ist so situiert, dass eine optimale Anbindung zum Bestand gewährleistet wird, d.h. kurze Wege ermöglichen einen sehr wirtschaftlichen Ablauf, die Eingänge HLW und HAK liegen jeweils genau gegenüber den Stiegenhäusern. Der neue pavillonartige-Zubau für die Bibliothek wird an der Ostseite im Innenhof situiert. Die Anlieferung an der Nordseite bleibt erhalten, hier haben wir die Müllentsorgung und die Küchenanlieferung. FUNKTIONALE ASPEKTE: ÄUSSERE ERSCHLIESSUNG Der derzeitige Hauptzugang des Bestandes befindet sich an der Nord-Ostseite. Ein neuer überdachter Zugang mit neu gestaltetem Vorplatz wird zur besseren Orientierung vorgeschlagen. Auch als Landmark wird der Eingang mit einem Vordach verlängert und an die Stefan-Fadinger-Strasse herangeführt. Der Eingang der Schule HLW kann gegebenenfalls als Haupteingang für beide Schulen fungieren, nachdem die HAK auch über einen eigenen Eingang verfügt, können beide Schulen getrennt voneinander funktionieren. INNERE ERSCHLIESSUNG Wettbewerb Zu- und Umbau Bundesschulzentrum (BSZ) Amstetten Die Neuordnung des Gebäudes sieht im Erdgeschoß vor allem vor, die gemeinsam zu benützenden Räume wie Veranstaltungsraum und Bibliothek in die Mitte zu legen, sodass diese unabhängig von beiden Schulen benützt werden kann. D.h. die beiden Schulen funktionieren sowohl getrennt voneinander als auch gemeinsam! Die Bibliothek wird in einem eingeschossigen Zubau in den Innenhof so situiert, dass diese von beiden Seiten getrennt zugänglich gemacht werden kann. Das Erdgeschoß ist eine transparente offene Zone mit gemeinsamen Einrichtungen. Die Bibliothek orientiert sich in den Innenhof. Im Erdgeschoß befinden sich der Mehrzwecksaal und der Speisesaal, die mit der Aula zu einem Veranstaltungsraum verbunden werden können. Die architektonische Gestaltung der Innenräume ist hellen Tönen gehalten. Die Verwaltung Die Büros der Verwaltung werden extern über einen neuen Zugang von Osten erreicht. Hier befindet sich ein neuer Parkplatz. Die Büros selbst werden mit einer Mittelgangzone mit Nebenräumen errichtet. Diese sind mit Oberlichten versehen. Die Büros selbst sind mit einem Ausbauraster von 1.35cm aufgebaut und somit flexibel. Eine flexible Änderung der Raumkonfiguration im späteren Betrieb ist gegeben. Die offenen Lernzonen Zwischen den Unterrichtsräumen befinden sich jeweils offene Lernzonen, die sich in den Innenhof orientieren. Die Klassen befinden sich vorwiegend im Obergeschoß, EDV, Musik im Erdgeschoß. GRÜNRAUM/AUSSENBEREICHE PARKEN UND VERKEHR Das neue Gebäude wird in das bestehende Umfeld so eingebunden, dass eine klare Außenraumbildung erfolgt. Der Vorplatz zur Stefan-Fadinger-Strasse bekommt ein neues Vordach und wird neu gestaltet; hier ist der Versammlungsort der Schule mit Fahrradabstellplätzen, etc. Im Bereich südlich des Gebäudes werden die Sportplätze errichtet. Der bestehende Küchenzugang im Norden mit Anlieferung bleibt erhalten, der EVerteilerraum wird an die nördliche Grundstücksgrenze verlegt. Vor dem Eingangsbereich und in den Zwischenbereichen des Bestandsgebäudes im Innenhof werden Grünflächen errichtet. Die bestehende Zufahrt im Norden für die Anlieferung Küche und Müllentsorgung bleibt erhalten. Im Osten wird ein neuer Parkplatz für die Verwaltung errichtet. BAUPHASEN Der Küchenbereich bleibt bestehen und erhält einen Zubau. Dieser wird in einer ersten Bauphase gemeinsam mit den Zubauten der HLW und HAK errichtet. Die Zubauten bilden mit dem Küchenbereich einen funktionierenden Bereich, der bereits bezogen werden kann. Nach Errichtung derselben wird die bestehende Schule ausgesiedelt und saniert. Am südlichen Rand des Grundstückes können gegebenenfalls Container errichtet werden, die in einer zweiten Bauphase errichtet werden um das bestehende Gebäude zu umzubauen. Wettbewerb Zu- und Umbau Bundesschulzentrum (BSZ) Amstetten STATIK Das bestehende Tragsystem in Stahlbetonskelettbauweise wird auch im Neubau übernommen; Es kommen Platten auf Stützen mit aussteifenden Wandelementen zur Anwendung. In den Fensterbrüstungen Ausfachungen mit Ziegel. Das Vordach wird mit einer Stahlkonstruktion errichtet. Die Fassade Eingangsbereich und die Bibliothek im Innenhof werden in Pfosten-Riegelkonstruktion errichtet. TGA KONZEPT Wärmebereitstellung: Der vorhandene Fernwärmeanschluss wird zur Raumbeheizung, zur Beheizung von Lüftungsanlagen sowie zur Warmwasserbereitung weiter genutzt. Wärmeabgabe: In allen beheizten Räumen werden Heizkörper mit Thermostatventilen vorgesehen. Lüftungsanlagen: Alle Nassbereiche & innenliegende Räume, die Küche, der Speisesaal sowie die beiden Mehrzweckräume werden mit mech. Lüftungsanlagen mit WRG ausgestattet. In den Klassenräumen und Schulbereichen wird keine mech. Lüftungsanlage vorgesehen – die Belüftung der Räume erfolgt über Fensterlüftung. Warmwasserbereitung: Für die Küche erfolgt die WW-Bereitung dezentral und vor Ort über Frischwassermodule, die über die Heizungsanlage wärmetechnisch versorgt werden – daher ist keine WWZirkulation & Speicherung erforderlich. Alle verbleibenden Nass- und Sanitärbereiche werden über elektrische Kleinspeicher oder Durchlauferhitzer versorgt. Raumkühlung: In den Mehrzweckräumen sowie im Speisesaal und der Küche kann die Zuluft aus der mechanischen Lüftungsanlage während der Sommermonate konditioniert und somit eine Raumkühlung realisiert werden. Für administrative Bereiche (welche auch während der Sommermonate in Verwendung stehen) sowie für Serverräume werden Raumklimaeinheiten vorgesehen – eventuell auch für Prüfungsräume. BAUPHYSIK Auf Grund der angestrebten Bauteilaufbauten und der Fensterqualitäten wird ein Niedrigenergiestandard erreicht. Wettbewerb Zu- und Umbau Bundesschulzentrum (BSZ) Amstetten MATERIAL Fassade allgemein: Das Gebäude erhält als optische Aufwertung Fassadenverkleidung in VWS Vollwärmeschutz und eine stellenweise in Form von Paneelen d.h. teilweise eine hinterlüftete Fassade mit strukturierten Fassadenplatten öffenbare, teilweise fixe Fensterelemente mit außenliegendem Sonnenschutz Fassade Eingangsbereich/Bibliothek Innenhof: Der Eingangsbereich besteht im Erdgeschoß aus einer PfostenRiegelkonstruktion mit entsprechendem Sonnenschutz Im Erdgeschoß befindet sich jeweils ein Windfang mit Vordach Fenster: generell Bandfenster mit 60 cm Parapet, teilweise bei den Gängen französische Fenster bis Fußbodenoberkante, Absturzsicherungen in Form von Stabgitter innen, bzw. Glasbrüstungen, öffenbarer Teil ab Parapet Loggien, offenes Lernen: im EG und 1. Obergeschoß, offene Lernräume sind an der Innenseite mit hell gehaltenen Paneelen versehen, konstruktiver Sonnenschutz in Form von fixen Lamellen Eingangsbereiche: Pfosten-Riegelkonstruktion Erdgeschoß/Bibliothek: Pfosten-Riegelkonstruktion mit außenliegendem Sonnenschutz Vordächer: vor dem Eingang an der Nordseite bzw. bei der Küchenanlieferung an der Stefan-Fadinger-Strasse in Form von Flachdächern/Glasdächer teilweise mit Paneelen Gründächer: teilweise extensive Begrünung an den Flachdächern