09 Wettbewerb Zu-und Umbau Bundesschulzentrum [BSZ] Amstetten Projektbeschreibung – BSZ Amstetten Das Bundesschulzentrum Amstetten liegt im peripheren Bereich der Stadt Amstetten. Das Umfeld ist heterogen und typisch für periphere Stadtlandschaften. Das bestehende Gebäude selbst, ist in seiner Struktur kammartig gegliedert, mit zahlreichen Vor- u. Rücksprüngen. Bei den städtebaulichen Überlegungen war es uns wichtig, durch Zu- u. Umbauten, das Gebäude so zu adaptieren, dass die Gebäudestruktur von außen her klarer und leichter ablesbar erscheint. Die Signifikanz des neuen Gebäudes und die Bereinigung der zahlreichen Vor- u. Rücksprünge sollen auch ein neues städtebauliches Bild prägen. Das Gebäude erschließt sich im adaptierten Zustand stärker zur Stefan-Fadinger-Straße. Der Haupteingang wird als Hofsituation ausgebildet und befindet sich vorgelagert zur StefanFadinger-Straße. Damit ist die Ausrichtung des Gebäudes klarer definiert, was die Erschließung betrifft. Die Gebäudestruktur wird durch Lamellen zu einem Rechteck zusammengefasst, worin sich unterschiedliche Gebäudeteile und Höfe aneinanderfügen. Durch die Lamellenstruktur wird die Gebäudeform nach außen hin ruhiger. Architektur Neben den städtebaulichen Überlegungen war es uns im Entwurf wichtig, die Gebäudeteile zu einem ruhigeren und geschlossenerem Bauteil zusammenzufassen. Dies haben wir durch unterschiedliche Zubauten im Erd- u. Obergeschoss bewerkstelligen können. Durch die Lamellenfassade werden die Bauteile optisch zusammengefasst und in der äußeren Erscheinung zu einem Rechteck geformt. Im Innenbereich wechseln Gebäudeteile und Höfe als Räume ab. Der Haupteingang befindet sich an der Stefan-Fadinger-Straße und wird durch die Weiterführung der Fassade im nördlichen, wie im westlichen Bereich optisch geschlossen. Man betritt das Schulgebäude durch einen Hof und kommt im allgemeinen Bereich bzw. in den Pausenflächen an. Hier befinden sich u.a. die Mensa und das Lern-und Informationszentrum. Von dort aus wird die HAK zur Südseite und die HLW zur Ostseite hin erschlossen. Bei der Überarbeitung der Klassen und Räume war es uns wichtig, dass wir funktionale Raumeinheiten zusammenlegen. Weiters haben wir Räume nach den funktionalen Begebenheiten zusammengelegt, um den Schulbetrieb zu optimieren. Ein wichtiger Aspekt war auch der Rückbau von Gebäudeteilen im mittleren Hofbereich, damit Gänge und Pausenräume mit Tageslicht beleuchtet werden können. Von den Erschließungsflächen aus ergeben sich daher auch Beziehungen zwischen Innen u. Außen. Auch der Bereich des offenen Lernens wurde im Konzept berücksichtigt. Hierbei handelt es sich um offene Klassen, die für die Schüler frei zugänglich sind. Sie können hier in den Pausen oder Freistunden selbstständig lernen und arbeiten. Eine weitere Besonderheit ist die „Outdoor Klasse“ im 1.Obergeschoss. Hier kann an warmen Tagen der Unterricht auch mal nach draußen verlegt werden. Der Zubau wird im südöstlichen Bereich vorgesehen. Es befinden sich in den Zubauten Klassen u. EDV-Räume. Mit dem Zubau ergibt sich im zentralen Bereich der Schule ein überschaubarer und geschützter Innenhofbereich. Im Erdgeschoß wird dieser Hof großzügig nach Süden geöffnet und verbindet sich mit der Freifläche bzw. dem Bewegungsraum der Schule. Wettbewerb Zu-und Umbau Bundesschulzentrum [BSZ] Amstetten Gebäudehülle Die Gebäudehülle besteht aus metallischen Lamellen. Dahinter liegend wird die Gebäudehülle thermisch saniert. Mit den vorgesehenen Maßnahmen der Lamellen und der thermischen Sanierung wird Niedrigstenergiestatus erreicht. Die Lamellen dienen einerseits zur Strukturierung des Gebäudes, geben dem Gebäude eine signifikante Optik und dienen auch gleichzeitig, bis zu einem gewissen Maß, als Sonnenschutz. Die Lamellenfassade zeichnet sich hier als vorgehängter Vorhang ab, die die gesamte Außenhülle überziehen. Freiraumgestaltung Im Bereich der Stefan-Fadinger-Straße befindet sich der Haupteingang als umschlossener Innenhof; Im östlichen Teil des Grundstücks ist der Hauptparkplatz der Schule angedacht. Von hier aus kann man das Gebäude durch einen neuen Hintereingang, der speziell für die Lehrer vorgesehen ist, betreten. Neben dem Hauptparkplatz befinden sich auch noch 25 Parkplätze auf dem neuen Zusatzgebiet. Im westlichen Bereich der internen Erschließung zur Schule befinden sich wie gehabt ebenso einige Lehrerparkplätze. Das neue BSZ bildet eine kubische Rechtecksform, wo sich zwischen Gebäudeteilen Hofsituationen ergeben. In Richtung Anzengruberstraße / Stadionstraße befinden sich die Freiflächen als begrünte Räume, wo Sportplatz, Laufbahn, Sprunganlage etc. integriert sind. Aus den ehemals voneinander getrennten zwei Fahrradabstellplätzen wurde nun ein zentraler Platz nord-westlich des Haupteingangs geplant. Tragwerksplanung, Bauphysik u. technische Gebäudeausrüstung Beim Umbau und der Sanierung des BSZ wird nicht in tragende Gebäudestrukturen eingegriffen. Aus diesem Grund sind statische Umplanungen nicht erforderlich. Mit einem Bauteilkatalog sollen in der Planungsphase sämtliche Maßnahmen für den Um- und Zubau eingetragen und analysiert werden, damit die Optimierung der Baukosten nachvollziehbar gestaltet werden kann. Der Gebäudebestand und die Zu- und Umbauten werden bauphysikalisch in den Bereichen überprüft, wo einerseits augenscheinliche Probleme vorliegen und andererseits Überprüfungsmaßnahmen aus architektonischer und technischer Sicht notwendig sind. Diese werden im Planungsprozess eigens erfasst und ausgewertet. Neben den bauphysikalischen Grundlagen werden sämtliche Pausen- und Aufenthaltsbereiche, sowie Gangbereiche, Klassenräume und Konferenzraum bzw. Mehrzweckräume auf ihre akustischen Eigenschaften überprüft und entsprechend ausgestattet, um optimale akustische Eigenschaften zu erreichen. Bei der technischen Ausgestaltung (Dach, Wände, Perimeter Dämmung) legen wir besonderen Wert auf ein mit der Haustechnik auf Energieeffizienz abgestimmtes Konzept. Dabei spielt naturgemäß auch das Verhältnis zwischen Außenwandfläche und Verglasungsanteile eine wesentliche Rolle. Die Maßnahmen zur Energieeffizienz beziehen sich sowohl auf die Beheizung im Winter, wie auch die Sommertauglichkeit in den warmen Jahreszeiten. Mit dem Lamellenvorhang und einer zusätzlichen Beschattung können wir eine entsprechende Sommertauglichkeit gewährleisten.