Projektbericht

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Wettbewerb Zu- und Umbau Bundesschulzentrum (BSZ) Amstetten
PROJEKTBESCHREIBUNG
• Städtebau:
Das Bundesschulzentrum bezieht mit seinen gestaffelten kubischen Baukörpern eine markante städtebauliche Position im Kontext der
heterogenen bestehenden Bebauung am Stadtrand von Amstetten.
Durch die Neugestaltung soll es sich modern aber sensibel in das Stadtbild einfügen und dieses positiv beeinflussen.
Entsprechend seiner Bedeutung soll es aber auch eine selbstbewusste und zeitgemäße architektonische Haltung repräsentieren.
• Architektur / Baukünstlerische Überlegungen:
Das bestehenden Schulzentrum zeigt die für die 1980er Jahre typischen Formensprachen, Detailausbildungen und Materialien.
Ein konsequent nach Rastern und konstruktiven Parametern entwickelter orthogonaler Entwurf führte zu einer entsprechend strengen
kubischen Architektur.
Durch die vorgeschlagenen Zu- und Umbauten bleiben die wesentlichen Merkmale des Gebäudes erhalten, werden aber in eine neue,
moderne Architektursprache transformiert.
Der Haupteingang an der Stefan-Fadinger-Straße ist durch das von der Straßenflucht zurückgesetzte und in der Höhe abgestufte
Gebäude inszeniert und räumlich gut erlebbar.
Haupteingang und Vorplatz bleiben daher an der derzeitigen Stelle, werden aber neu und attraktiv gestaltet.
Ein einladendes Flugdach führt Schüler, Lehrer, Personal und Besucher selbstleitend über den Schulvorplatz gedeckt in die Aula der
Schule.
Die Einbauten im Erdgeschoss der Aula werden eliminiert. Im 1. OG wird der würfelartige Baukörper um ca. 2,0 m erhöht und die
Außenhülle neu und großteiliger gestaltet.
Zwei Zubauten im Osten jeweils an den Hauptachsen von HLW und HAK/HAS beherbergen die geforderten funktionellen
Erweiterungen. Sie verlängern die beiden bestehenden Ost-West gerichteten Baukörper und bilden nun dazwischen einen großzügigen
Innenhof als neues außenräumliches Zentrum der Schule.
Der Zubau im Südwesten nimmt die Bauflucht entlang der internen Erschließungsstraße auf und spannt zum bestehenden Baukörper
hin einen U- förmigen Hof nach Westen auf. Hier entsteht ein zusätzlicher attraktiver Freibereich, welcher den hier neu situierten
gemeinschaftlich genutzten Funktionen zugeordnet ist.
• Fassaden:
Die Gebäudehülle wird ab der bestehenden konstruktiven Struktur völlig erneuert und auf den aktuellen Stand der Bautechnik gebracht.
Alle Fassaden werden entsprechend den derzeitigen bauphysikalischen Anforderungen gedämmt und bekommen effektiven außen
liegenden Sonnenschutz.
Neue Fenster und hinterlüftete Aluminium-Sandwichplatten / emaillierte Glasplatten geben dem Schulgebäude einen neues,
freundliches Gesicht. Versetzt angeordnete, unterschiedlich breite Platten- und Fensterformate lösen optisch gekonnt die vorhandenen,
strengen horizontalen Fensterbänder auf.
Die vorhandenen geschlossenen Flächen an den Stirnseiten der Häuser und die Sockelbereiche bekommen eine Putzoberfläche mit
eingestreutem Siliziumcarbid als großformatigen Kontrast zur feingliedrigen Plattenfassade.
Eine farblich fein abgestimmte Mischung der Fassadenplatten aus Grau- sowie Rottönen für die HLW, beziehungsweise Blautönen für
die HAK/HAS, sorgt für ein selbstverständliches, optisches klar ablesbares Leitsystem für den jeweiligen im Haus untergebrachten
Schultyp.
Wettbewerb Zu- und Umbau Bundesschulzentrum (BSZ) Amstetten
• Erschließung, Organisation:
Über den neu gestalteten Vorplatz im Norden gelangen Schüler, Personal und Besucher barrierefrei zum Haupteingang und das
großzügige Foyer der Schule.
Von diesem zentralen Foyer aus erreicht man beide Schultypen, den Speiseraum sowie den Innenhof auf kurzen Wegen.
Die bestehenden Stiegen führen in das 1. Obergeschoß wo Unterrichtsräume, Nebenräume und die neue Aula angeordnet sind.
Durch die neue, klare Gliederung und Anordnung der Sonderunterrichtsräume und Stammklassen wird ein hohes Maß an
Übersichtlichkeit und Orientierung hergestellt. Die von beiden Schultypen gemeinsam genutzten Bereiche des Mehrzwecksraums, der
Bibliothek und des Medienraums werden an der Schnittstelle von HLW und HAK/HAS platziert und haben direkten Zugang zum neu
gestalteten Lese-/ Pausenhof im Westen.
Die Anlieferung für den Küchenbereich erfolgt unverändert an der Nordseite des Gebäudes.
• Funktionen, Raumprogramm:
Die bestehenden Schulgebäude werden um zwei kompakte Zubauten im Osten in Verlängerung der bestehenden
Erschließungsachsen erweitert. Ein weiterer Zubau im Südwesten komplettiert den Ausbau.
Der Verwaltungsbereich der HLW wird im Erdgeschoß des Zubaus im Osten organisiert, die Verwaltung der HAK/HAS befindet sich im
Erdgeschoß der Erweiterung im Südwesten. Das sorgt für kurze Wege von der Verwaltung zu den Unterrichtsräumen.
Beide Verwaltungsbereiche sind von den neu errichteten Parkplätzen nordöstlich bzw. westlich der Gebäude direkt erreichbar.
In die Gangbereiche nachträglich eingebaute Räume wie die Bibliotheken im Erdgeschoß oder diverse Lagerräume und Sammlungen
in den Obergeschoßen werden entfernt. Das sorgt für eine deutliche Verbesserung der Belichtung und schafft Großzügigkeit in diesen
Zonen. Diverse Offene Lern-, Ruhe- und Kommunikationszonen können hier bespielt werden und realisieren somit das geforderte
"Cluster-Marktplatz-System". Neu geschaffene Freiräume auf Dachterrassen in allen Obergeschoßen ergänzen die
Gemeinschaftsflächen.
Die optische Neugestaltung und Erhöhung der Aula in der Form eines großen Würfels sorgt für zeitgemäße Großzügigkeit bei
verbesserter Belichtung und macht das zentrale Verbindungselement der beiden Schulen auch signifikant nach außen hin sichtbar.
Der Küchenbereich im Erdgeschoß wird optimiert und geringfügig umstrukturiert sowie nach Osten um die fehlenden Flächen erweitert.
• Ökonomie in Errichtung und Betrieb:
Die konstruktive Primärstruktur der bestehenden Gebäude wird weitestgehend erhalten. Statisch relevante Elemente wie Stützen,
Träger, Stürze und Parapete werden größtenteils nicht verändert. Die kompakten Zubauten an den bestehenden Erschließungsachsen
sorgen für optimierte Kubaturen, geringe Hüllflächen und kurze Bauzeiten zu ökonomischen Kosten.
• Außenanlagen:
Der neu gestaltete, teilweise überdachte Vorplatz bildet mit Wasserfläche und Sitzstufenanlage einen attraktiven neuen Außenraum
und Treffpunkt für die Schüler. Der zentrale Pausenhof zwischen HLW und HAK/HAS wird vergrößert und aufgewertet. Ein zusätzlich
geschaffener Lese-/Pausenhof im Westen ergänzt die vorhanden Freibereiche.
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