Minimalistisch + klimafreundlich Büro- und Logistikgebäude in Leonding Sie scheinen zu schweben, die neuen Büroräume der Firma Haberkorn Ulmer in Leonding. Freilich gehorcht das Verwal­ tungsgebäude, das unser Kunde Poppe* Prehal ARCHITEKTEN entworfen hat, den Gesetzen der Schwerkraft. Es entspricht auch – leider immer noch nicht ganz so selbstverständlich – allen Prämissen nachhaltigen und klimafreundlichen Bauens. Dieses haben sich die Planer aus dem oberöster­ reichischen Steyr auf die Fahnen geschrieben und auch bei ihrem jüngsten und ersten mit ARCHICAD realisierten Projekt erfolgreich um­gesetzt. Büroräume für circa 50 Mitarbeiter, Lager-, Ausstellungsund Schulungsflächen sowie eine Cafeteria, das war das Raum­programm, das Poppe* Prehal im Auftrag von Österreichs größtem Handelsunternehmen für technische Produkte umzusetzen hatte. Dabei sollte auf Wunsch des Bauherren ein Gebäude in minimalistischer Formensprache entstehen, das »Technik und Perfektion« quasi als Markenzeichen des Unter­nehmens nach außen und innen hin sichtbar macht. Eine klare Trennung der Funktionsbereiche, das heißt, eine Abgrenzung von Büro- und Lagerflächen, war die erste, grund­legende gestalterische Entscheidung, die das Büro traf. So entstanden zwei durch einen gläsernen Kubus verbun­ dene Bau­körper. Ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude und ein separates circa 2.140 qm umfassendes Lagergebäude, »das als schwarzer Solitär durch seine einfache, klar les­ bare Formen­­ sprache eine Landmarke darstellt, die von der Um­ fahrungs­ straße der Gemeinde Leonding in allen Fahrtrichtungen erkennbar ist«, erklärt Dr. Helmut Poppe, gemeinsam mit Andreas Prehal Geschäftsführer des Büros. Das Verwaltungsgebäude konzipierten die Architekten auf zwei Stockwerken, wobei das erste Obergeschoss auf drei Seiten bis zu zehn Meter über das Untergeschoss aus­ kragt, was verbunden mit der topografischen Situation des Grund­stückes den Eindruck erweckt, das Gebäude schwebe über einer Hangkante. Im rundum verglasten Erdgeschoss befinden sich der Empfangs- und Schulungsbereich, die Cafeteria und Präsentationsflächen. Alle diese öffentlichen Bereiche sind so gestaltet, dass sie von außen vollkommen einsehbar sind. Im ersten Obergeschoss befindet sich das Großraumbüro für die circa 50 an diesem Standort beschäftigten Angestellten sowie Besprechungsräume und Gemeinschaftsflächen. Dabei wurde im Einklang mit den Arbeitsplatzmodulen ein Ge­ bäude­­ raster von 1,35 Metern realisiert, das sowohl eine hohe Arbeits­platzqualität als auch eine größtmögliche Flexibilität des Büro­gebäudes gewährleistet. Charakteristisch für das Bauwerk ist seine Stahl-Alu-Fassade, Bürogebäude der Firma Haberkorn Ulmer die als geschlossene Membran geplant und realisiert wurde. Als Sonnenschutz dienende Klappläden an den Fenstern sind von der Fassadenhülle nicht zu unterscheiden. So ändert das Bürohaus abhängig von der Sonneneinstrahlung sein Gesicht: von »streng« mit einer scheinbar vollkommen geschlossenen Außenhaut bis hin zu einem »freundlichen Lächeln« des lichten umlaufenden Fensterbandes. »Die Materialien Stahl und Aluminium sollten in ihrer tech­ nischen Perfektion als Fassade zum Einsatz kommen. Das Ent­wurfsmotiv der Fassade als geschlossene Membran begründet sich dabei nicht aus einem Formalismus heraus, sondern durch seine technische Funktionalität«, sagt Dr. Helmut Poppe. Eine herausragende Rolle beim Entwurf des Gebäudes spielte von Anfang an sein energetisches Konzept. Poppe* Prehal ARCHITEKTEN wollten einen CO2 neutralen Lösungsansatz ent­ wickeln, den Einsatz erneuerbarer Energien integrieren, die vorhandenen thermischen Senken und Höhen nutzen, und den Energiebedarf möglichst gering halten. Zu diesem Zweck werden interne und externe Energie­ potentiale zum Heizen und Kühlen eingesetzt. Die Konditi­ onierung des Bürogebäudes erfolgt über zwei reversible Grundwasser-Wärmepumpen. Das Lagergebäude wird über zwei Luftwärmepumpen beheizt. Für die Kühlung des Gebäudes greifen die Planer auf die Lüftungsanlage zurück und nutzen die natürlichen Brunnentemperaturen – in Spitzenzeiten durch den reversiblen Betrieb der Wärme­ pumpen. Bei der Heizungs- und Kühlungsregulierung ist die individuelle Regelung jedes Raumes bzw. jeder Büroeinheit gewährleistet. Für die Tageslichtsteuerung werden Licht­ sensoren verwendet, um eine bedarfsgeführte Regelung der Raumbeleuchtung und die Abschaltung bei Bedarf zu ermöglichen. Dabei konnte ein Primärenergiebedarf von 29,9 kWh/m2 a erreicht werden. Energieeffizientes, nachhaltiges Bauen, das hat bei Poppe* Prehal ARCHITEKTEN gute Tradition. »Mit derselben Konse­ quenz, mit der wir uns für anspruchsvolle Architektur ein­ setzen, beschäftigen wir uns seit der Gründung des Büros im Jahr 2000 mit der Idee und der Realisierung nachhaltiger Gebäude­konzepte«, betont Dr. Helmut Poppe. Was eine anfangs eher visionäre Begeisterung war, ist längst zu einem Qualitätsmerkmal ihrer Arbeit geworden, das öffentliche wie private Bauherren gleichermaßen zu schätzen wissen. Egal ob Einfamilienhäuser, Wohnanlagen, kommunale Bauten oder Industrie- und Gewerbebauten, das Büro realisiert energieeffiziente, nachhaltige Projekte. Damit nicht genug – Poppe* Prehal sind darüber hinaus in der Forschung und Entwicklung neuer Technologien für klima­freundliches Bauen tätig. Erdgeschoss © Poppe* Prehal Architekten ARCHICAD überzeugt mit hervorragenden 3D fähigkeiten. Auch dies mit großem Erfolg! So präsentierte das Büro auf der BAU 2011 in München das gemeinsam mit anderen Firmen im Rahmen des EU-Projektes »Holiwood« entwickelte eco­ 2building, das erste Passivhaus Holzmodularbausystem für Gewerbe- und Industriebauten. Diese Entwicklung steht für ökologische und ökonomische Gebäudelösungen gepaart mit höchster Gestaltungsfreiheit und Nutzungsflexibilität. Glückwunsch! Beglückwünschen möchten wir Poppe* Prehal ARCHITEKTEN auch zu ihrer Entscheidung für ARCHICAD! Unzufriedenheit mit der mangelnden 3D-Fähigkeit der »Vorgänger-Software« war ein ausschlaggebender Grund für den Wechsel. »Wir planen von Anfang an in 3D. Dabei können wir jetzt - dank der hervorragenden 3D-Fähigkeiten von ARCHICAD – vor allem im Entwurf wesentlich schneller und wirtschaftlcher arbeiten«, freut sich Axel Nille, Mitarbeiter im Büro Poppe* Prehal. »Die perfekte Software gibt es nicht, aber ARCHICAD kommt der schon ziemlich nahe. Was ich besonders schätze, ist die Übersichtlichkeit, die logische Struktur des Programms und der Aufbau nach Geschossen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie schnell und unkompliziert, sich aus Grundrissen Schnitte generieren lassen, und wie flexibel das Programm auch im 3D-Modus operiert.« Poppe* Prehal ARCHITEKTEN wird betreut von unserem Partner: GRAPHISOFT Center Linz Reinhard Brandstetter [email protected] München/Steyr, April 2011 Foto: © Walter Ebenhofer, Steyr Text: Angelika Keitsch Layout: FORM+ZEICHEN www.graphisoft.de I www.graphisoft.at Poppe-Prehal ARCHITEKTEN ZT GmbH Direktionsstrasse 15 I A - 4400 Steyr www.poppeprehal.at