Farbe mit Mehrwert

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NACHHALTIGKEIT
1 Materialien mit ganz eigener Ästhetik: Sichtbeton, Cortenstahl und unbehandeltes Lärchenholz. Das Prinzip Atriumhaus bietet Offenheit und
Privatheit zugleich.
Farbe mit Mehrwert
Erklärtes Ziel des nachhaltigen Bauens ist eine hohe Gebäudequalität unter Schonung
der vorhandenen Ressourcen. Das bedeutet die Errichtung ökologischer, langfristig
ökonomischer und bautechnisch sowie im Sinne der Baukultur langlebiger Gebäude
mit hohem Wohn- und Lebenswert – so wie dieses Atriumhaus in Weiden/Oberpfalz.
O
b Neubau oder Altbau – nachhaltiges Bauen
und Sanieren setzt eine energieeffiziente Planung und die Auswahl dauerhafter, schadstofffreier und entsorgungsfreundlicher Materialien voraus.
Neben dem Energieeinsatz, den die Errichtung und Nutzung eines Gebäudes erfordert, ist die Materialwahl
einer der wichtigsten Aspekte, wenn es um die ökologische Optimierung des Bauens geht.
Mineralisch heißt nachhaltig
Auch wenn sie mengenmäßig einen geringen Anteil am
Materialbedarf ausmachen, sind Farben für Fassaden
und Innenräume in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Neben direkten Auswirkungen durch die Belastung
der Raumluft mit Schadstoffen oder durch Emissionen
beim Verarbeiten, tragen Faktoren wie Ressourceneinsatz und Langlebigkeit spürbar zur Ökobilanz bei.
Mineralfarben sind hier erste Wahl – sie bestehen aus
natürlichen Rohstoffen und sind systembedingt frei von
Lösemitteln, Weichmachern, Bioziden und Konservie-
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rungsmitteln. Hinzu kommt ihre Dauerhaftigkeit: Silikatfarben sind diffusionsoffen, was Feuchtestau vermeidet und Schäden langfristig vorbeugt. Das natürliche Bindemittel Wasserglas ist extrem witterungsbeständig, weil es sich chemisch fest mit dem Untergrund verbindet. Und dank der ebenfalls mineralischen,
UV-stabilen Pigmente bleiben die Farbtöne lange erhalten, die Oberfläche kreidet nicht und verschmutzt weit
weniger als bei Dispersionsfarben. Das schont nicht nur
den Geldbeutel, sondern auch Ressourcen, denn es
muss viel seltener renoviert werden.
Nachhaltige Architektur
Architekt Volker Schwab ist von der Qualität eines
mineralischen Bautenschutzes überzeugt: »Wir arbeiten, wenn möglich, mit mineralischen Produkten aus
dem Hause Keim. Die diffusionsfähigen Anstriche überzeugen uns und unsere Bauherren unter ökologischen,
langfristig aber auch unter ökonomischen Gesichtspunkten.«
ausbau + fassade
Bauen mit Mehrwert | 2015
Ökologische Optimierung
In Weiden in der Oberpfalz entwickelte der Architekt –
dem Wunsch des Bauherrn nach Transparenz bei
gleichzeitiger Privatheit folgend – ein Atriumhaus, dessen einfache und klare Architektur sich auf eindrucksvolle Weise mit der Natur verzahnt. Drei zur Straße hin
geschlossene Baukörper mit Wohnebene und je einem
aufgesetzten Schlaf- und Bürotrakt gruppieren sich um
einen 15 m langen Schwimmteich. Herzstück des offenen Raumgefüges ist das rundum verglaste Atrium mit
den Funktionen Küche, Essen und Wohnen. Von hier
aus öffnet sich das Gebäude komplett zum Wasser und
zur Natur hin, eine Wand aus Cortenstahl im Süden und
neu gepflanzte Bäume schützen vor Blicken und sorgen
für Geborgenheit.
Materialien wie Sichtbeton, Stahl und unbehandeltes
Lärchenholz unterstützen die natürliche, harmonische
Wirkung des Gebäudes. Aspekte wie Energieeffizienz
durch die hochwärmegedämmte Fassade, natürliche
Belichtung und kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung ergeben ein individuelles Nachhaltigkeitskonzept.
Ausführung
Die Sichtbetonaußenwände der hochwärmegedämmten Gebäudehülle sind 40 cm dick und in den Überständen massiv ausgeführt. Der Wandaufbau zu den
Innenräumen hin besteht aus einer lediglich 10 cm starken Betonaußenschale und einer Holzständerwand mit
30 cm Zellulosedämmung. Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt zuverlässig für
den notwendigen Luftaustausch in den Räumen und
verringert Energieverluste durch Fensterlüftung. Die
Warmwasserbereitung übernimmt eine konventionelle
Gastherme, die auch als Heizkessel genutzt wird. Als
wasserabweisende Schutzbehandlung wurden die
Betonoberflächen im Außenbereich mit Keim »Silan
100« beschichtet, einer lösemittelfreien Hydrophobierung auf Silanbasis.
Die Innenwände wurden mit unbehandelten Lärchenholzleisten horizontal verschalt oder mit mineralischen Farben weiß gestrichen. »Wir haben uns hier
bewusst für die ökologische Innenraumfarbe »Biosil«
entschieden«, erläutert der Architekt. »Neben den
wohngesunden Eigenschaften und der für Allergiker
geeigneten Formulierung war uns auch die ästhetische
Qualität der mineralisch-matten Oberfläche wichtig.«
Verringerung des Schimmelrisikos
Biosil ist extrem offenporig, Feuchtigkeit kann ungehindert durch die Farbschicht von der Wand aufgenommen, gespeichert und sukzessive wieder abgegeben
werden. Feuchtespitzen werden wirkungsvoll abgepuffert und das Schimmelrisiko wird verringert. Nicht umsonst erhielt Biosil als erste Wandfarbe das Gütezeichen
»Natureplus« – ein Prüfsiegel, das die Anforderungen
des »Blauen Engels« um ein Vielfaches übertrifft.
»Die Farben von Keim geben nicht nur dem Bauherrn,
www.ausbauundfassade.de
2 Wandfarben haben einen erheblichen Einfluss auf die
Qualität der Raumluft. »Biosil« sorgt auf natürliche
Weise für ein angenehmes Raumklima.
3 Innen- und Außenräume greifen ineinander. Fotos: Keim
sondern auch mir als Handwerker Sicherheit in Sachen
Qualität und Langlebigkeit«, erklärt Malermeister
Helmut Eid. »Hier ist Nachhaltigkeit nicht nur Marketing, sondern Teil der Unternehmenskultur.«
Susanne Mandl
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