Raiffeisen Hochdorf

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Raiffeisen Hochdorf
Geschäftsstelle der Raiffeisenbank Oberseetal
Von der Metzgerei zur Bankfiliale
Pascal Walthert,
Präsident des Verwaltungsrates
der Raiffeisenbank Oberseetal
Wo früher die Metzgerei Marfurt war, steht nun die Raiffeisenbank Hochdorf. Anstelle von Grilltipps gibt es nun Zinsen- und
Anlagetipps. Wir sind glücklich, dass wir an bester Lage in
Hochdorf unsere neue Geschäftsstelle bauen durften.
Investitionen sind nie selbstverständlich. Voraussetzung für
diesen Neubau war der Zusammenschluss der Raiffeisenbanken
Eschenbach-Inwil-Ballwil und Hohenrain zur Raiffeisenbank
Oberseetal.
Wir freuen uns auf die neue Bank, die mitten im Dorf 20 helle,
schöne Arbeitsplätze aufweist. Entstanden ist ein markantes
Gebäude mit einem ganz eigenen Charakter. Wir sind stolz, dass
wir beim Bau unserer neuen Geschäftsstelle sehr viele Kunden,
Genossenschafter sowie hoffentlich zukünftige Kunden aus der
Region berücksichtigen konnten. Sie haben ihren Beitrag geleistet
und damit ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten eindrücklich unter
Beweis gestellt.
Dass sich schon am Aufrichtefest so viele Menschen für die
neue Geschäftsstelle interessierten, war für uns eine schöne
Bestätigung. Wir suchen die Nähe zu den Kunden und können
nun den Amtshauptort erschliessen. Es war auch der Wunsch der
Kunden, die Bankgeschäfte dort tätigen zu können, wo sie ihre
Einkäufe erledigen.
Zusätzlich war uns wichtig, dass wir das Backoffice und die
Kreditadministration zentralisieren können. So werden interne
Abläufe stark vereinfacht und die Effizienz gesteigert. Wenn man
die aktuelle Entwicklung von Hochdorf anschaut, können wir
die Bank an einem Standort realisieren, welcher sehr zentral und
zukunftsweisend sein wird.
Umschlag: Beratungszimmer
oben: Bürobereich
unten: Infrastrukturraum
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oben: Eingangsfassade
unten: Anbau
rechts: Verschmelzung alt und neu
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Verschmelzung von Alt und Neu
Huber Waser Mühlebach,
dipl. Architekten ETH SIA, Luzern
Der neue Anbau, der als erweiterter Sockel des bestehenden
Hauses in Erscheinung tritt, klärt die heterogene städtebauliche
Situation. Er fügt sich selbstverständlich und unaufgeregt
zwischen die benachbarten Gebäude und scheint, als sei er immer
so dagestanden. Eine bescheidene aber dennoch selbstbewusste
Geste, welche der angestrebten Verwurzelung der Raiffeisenbank
im bis anhin noch nicht erschlossenen Hochdorf den Weg
bereitet.
Der Erweiterungsbau der ehemaligen Metzgerei wurde
abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der den heutigen
Anforderungen zu den Raumhöhen entspricht, sich aber
dennoch mit dem bestehenden Haus verschmilzt. Der Versatz an
der Nahtstelle zum bestehenden Gebäude macht die Hanglage
des Grundstücks im Innern erlebbar. Es entsteht ein räumliches
Potenzial, das sich in einer inszenierten Abfolge der Haupträume
manifestiert. Das umgebende Terrain wurde südseitig angepasst
und steht der Parkierung zur Verfügung.
Die Kundschaft betritt über einen witterungsgeschützten
Eingang an prominenter Lage an der Hauptstrasse die einladende
24-Stunden-Zone. Über eine breite Treppe oder den hölzern
ausgekleideten Lift, mit dem auch das Untergeschoss erschlossen
werden kann, erreicht man die überhohe Kundenhalle mit einer
unerwarteten Sicht auf die Alpen. Der Kunde erlebt sowohl den
umgebauten Alt- wie auch den Neubauteil über die gesamte
Gebäudetiefe.
Aus der Kundenhalle, die sich durch ein ZementplattenMosaik auszeichnet, werden die drei in der Gebäudemitte
befindlichen Beratungsräume erschlossen. Diese werden über die
Situationsplan
Hauptstrasse, Hochdorf
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grossformatigen innenliegenden Verglasungen belichtet, welche
von der Künstlerin Susanne Hofer gestaltet wurden und mit ihren
„Frischluftgardinen“ massgeblich zur besonderen Atmosphäre
beitragen.
Sämtliche Arbeitsplätze befinden sich im Erdgeschoss und werden
wie die Bankhalle von den edel anmutenden Holzwänden aus
gebeizter Fichte umfasst. Räume, welche nicht dem ständigen
Aufenthalt dienen, wie der Pausenbereich mit angegliedertem
Sitzungszimmer oder die Garderobe, besetzen dagegen das
Untergeschoss.
Über den Personaleingang im Aussenzimmer oder zwei wirkungsvoll platzierte Querverbindungen aus dem Kundenbereich, welche
einen Rundlauf ermöglichen, werden die bankinternen Räume
erschlossen. Der fugenlos gegossene Terrazzo-Bodenbelag
fasst zum einen den Kunden- mit dem Personalbereich und
zum anderen das Erd- mit dem Untergeschoss zu einer Einheit
zusammen.
Die starke innere Verbindung zwischen den beiden
Gebäudeteilen wird über die Gestaltung der Fassade nach aussen
getragen. Der Sockelbereich, durch eine gröbere Körnung des
Kellenwurf-Verputzes fein abgehoben, zieht sich um das ganze
Gebäude und markiert den Bereich der Raiffeisenbank. Die
Fenstergestaltung nimmt Elemente des bestehenden Hauses
wie die Steingewände auf und entwickelt diese zu einer eigenen
Ausprägung mit grosszügigen Öffnungen weiter, welche den
neuen Innenräumen gerecht werden. Die Fassade des Altbaus,
befreit von den nordseitigen Balkonen, wurde aufgefrischt und
in das ganzheitliche Farbkonzept eingebunden.
vorne: Kundenhalle
rechts: Verbindungsgang
Personalbereich
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Längsschnitt
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rechts: Kundenhalle
nächste Seite: Büros
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Frischluftgardinen
Susanne Hofer,
Künstlerin mit Atelier in Zürich,
aufgewachsen in Hochdorf.
Leise spielt der Wind mit dem Vorhang, bauscht den feinen Stoff
auf, lässt ihn wieder fallen, wirft ihn raffiniert in Falten, um ihn
sofort wieder zu glätten. Die Bewegung des Luftzuges wölbt
nicht nur die Vorhänge, sondern reguliert auch den Blick, mit
dem wir nach draussen oder nach drinnen sehen.
Die Installation bedient sich der natürlichen Bewegung des
Windes und spielt gleichzeitig mit den Dimensionen. Die auf
dem Glas aufgedruckten Texturen sind durch die Rasterung
stark abstrahiert; die Realität wird gewissermassen umarrangiert
in ästhetische Figurationen. Damit verstärkt sich das räumliche
Erlebnis: von nahem lösen sich die Strukturen der Referenz auf,
aus einiger Entfernung fügt sich dagegen das ursprüngliche Bild
zusammen. Das Spektrum reicht dabei von stürmischem Föhn,
der den Vorhang weit aufbauscht und nahezu wegzureissen
droht, für Bereiche mit niedriger Diskretion, über einen lauen
Sommerwind, der ihn sanft zu blähen vermag, für Bereiche mit
mittlerer Diskretion. Bis schliesslich hin zu einer locker fallenden
Variation, die ruhig in der Windstille hängt und so den Blick der
Kunden vor diskreten Bereichen beschneidet.
Die Installation nutzt das vorhandene Licht als ephemeres Medium,
um Spannung zu generieren: Die Raumwirkung verändert sich
stetig mit dem Wechsel des Tageslichtes. Die Erfahrung von
Glas, Licht und Raum bilden eine atmosphärische Einheit. Denn
das Wechselspiel des Windes zieht sich über die raumteilenden
Glasscheiben durch die gesamte Bankfiliale in Hochdorf und
lenkt schliesslich den Blick auf das Alpenpanorama, das je nach
Wetterlage – und Windstärke –, jedoch ungetrübt durch einen
Vorhang, mehr oder weniger von sich preisgibt.
Windkarte der Raiffeisenbank
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Das Kunst am Bau Projekt für die Raiffeisenbank Hochdorf nutzt
die mäandrierende Bewegung des Windes, um die verschiedenen
Bereiche der Bankfiliale quasi-organisch voneinander zu trennen:
Die 14 raumteilenden Glasscheiben innerhalb der Filiale wurden
mit den Texturen eines Vorhangs weiss bedruckt, der sich sanft
bis stürmisch im Wind bläht.
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links: Treppe mit Personaleingang
oben: Garderobe
unten: Aufenthaltsraum
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Beteiligte
Bauherrschaft
Raiffeisenbank Oberseetal, Hochdorf
Baukommission
Thomas Emmenegger, Verwaltungsrat RB Oberseetal
Franz Lötscher, Verwaltungsrat RB Oberseetal
Pascal Willimann, Vorsitzender der Bankleitung RB Oberseetal
Martin Kaiser, Bauherrenberater Raiffeisen Schweiz, St. Gallen
Architektur
Huber Waser Mühlebach GmbH, dipl. Architekten ETH SIA, Luzern
Bauleitung
Matter Architekten AG, Kleinwangen
Kunst am Bau
Susanne Hofer, Zürich
Bauingenieur
Ingenieur Planung AG, Rain
Elektroplanung
Geltech AG, Hochdorf
HLK Planung
KWP Energieplan AG, Hochdorf
Sanitärplanung
Bünder Sanitärplanung AG, Hochdorf
Bauphysik
Pirmin Jung Büro für Bauphysik AG, Rain
rechts: Treppe
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Fotografien
Roger Frei, Zürich
Gestaltung und Pläne
Huber Waser Mühlebach GmbH,
dipl. Architekten ETH SIA, Luzern
Dezember 2012
huber
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mühlebach
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