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Foto: © Andreas Morlok / PIXELIO
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Landrat
Eberhard Irlinger
Energiesparen, energetische Sanierung, regenerative Energien, Klimaschutz – all das sind Stichworte, die in
den letzten Jahren verstärkt fallen und
mit den zwei Klimaschutzkonferenzen
des Landkreises an Bedeutung gewonnen haben.
Wir können die Erde und unseren Lebensstandard für nachfolgende Generationen nur dann erhalten, wenn wir
mit Energie anders umgehen als vor
20, 30 oder 50 Jahren. Wir können die
Augen nicht davor verschließen, dass
viele unserer Energieträger endlich
sind und dass die Umwelt unter den
Eingriffen der Menschen leidet. Sollten
unsere jetzigen Verbrauchs- und Konsumgewohnheiten auf die ganze Welt
übertragen werden, wären sämtliche
Energieressourcen innerhalb weniger
Jahrzehnte aufgebraucht und wir
bräuchten die fünffache Tragfähigkeit
unseres Planeten.
Energiesparen tut also not. Dabei
muss der sorgsame Umgang mit Energie gar nicht einmal unbedingt eine
Einbuße an Komfort darstellen. Oft
genügen kleinere Investitionen oder
eine Änderung des Verhaltens, das
sich kaum auf das Lebensgefühl auswirkt und dennoch große Einsparungen bringt.
Riesige Potenziale schlummern im Bereich der Gebäudesanierung und -modernisierung. Bau
und Betrieb von Gebäuden machen
schließlich 60 % des weltweiten Energieverbrauchs aus. Daher sollten wir
gerade im Baubereich Techniken einsetzen, welche die Energie effizient
nutzen und jede Verschwendung vermeiden helfen.
Der Landkreis achtet bei Umbau- und
Instandhaltungsinvestitionen an seinen Gebäuden bereits seit Jahren auf
energetische Verbesserungen. Das
schont nicht nur die Umwelt, sondern
auch den Haushalt des Landkreises,
wo sich geringere Aufwendungen für
Energie bemerkbar machen.
Mit dem Klimaschutzkonzept des
Landkreises, welches ein eigens dafür
eingestellter Klimaschutzmanager
umsetzen soll, haben Landkreisgemeinden einen ersten Ansprechpartner in Energiefragen. Bereits jetzt
werden wirksame Controlling-Maßnahmen geschaffen, dass das ambitionierte Ziel von 55 % Reduktion der
CO2 -Emissionen bis 2030 erreicht
werden kann. Damit dies gelingt, steht
das Klimaschutzkonzept des Landkreises auf breiten Füßen: Planung,
Bauen und Sanieren, Energieversor-
gung aus erneuerbaren Quellen, Unterstützung und Einbindung von Wirtschaft, Verkehr und Öffentlichkeit sind
die zentralen Themenfelder, in denen
der Landkreis Maßnahmen zu Energieeinsparung umsetzen will.
Auch der Privathaushalt kann durch
intelligente Energieeinsparung etwas
für die Umwelt tun und dabei noch
bares Geld sparen. Die vorliegende
Broschüre gibt Ihnen einen Überblick
über Techniken, Funktionsweisen sowie Einsparpotenziale. Gleichzeitig
werden Ihnen Ansprechpartner genannt, bei denen Sie weitergehende
Informationen einholen können.
Ich freue mich, den Bürgerinnen und
Bürgern mit dieser Broschüre einen
wertvollen Wegweiser im Bereich der
Energiesparmöglichkeiten an die
Hand geben zu können, und wünsche
Ihnen interessante Eindrücke sowie
den Mut, die eine oder andere Maßnahme umzusetzen – zum Wohle
unserer Umwelt.
1
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Foto: Landratsamt Erlangen-Höchstadt
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Elektro | Beleuchtung
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Heizung | Klima
Foto: E. Huth / PIXELIO
Inhalt
Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Energiegebäudecheck
Seite 11

Energiepolitik im Landkreis
Erlangen-Höchstadt. . . . . . . . . . . 4
Rahmenbedingungen. . . . . . . . . 8
Energiestandards . . . . . . . . . . . . . 9
Energieausweis. . . . . . . . . . . . . . 10
Energiegebäudecheck . . . . . . . . 11
Die Anlagentechnik. . . . . . . . . . 12
Optimierung der
12
15
17
19
20
21
Foto: TR / PIXELIO
Wohnen im Passivhaus
Seite 33
Die Gebäudehülle . . . . . . . . . . . 22
Energieverluste und
Schwachstellen. . . . . . . . . . . . . .
Fassadendämmung. . . . . . . . . . .
Dach und Keller . . . . . . . . . . . . .
Dämmstoffe. . . . . . . . . . . . . . . .
Fenster. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Wohnen im Passivhaus . . . . . . . 33
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Energiespartipps
Seite 36
Foto: Energieagentur Oberfranken
Service. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Energiespartipps. . . . . . . . . . . . . 36
Energieberatung. . . . . . . . . . . . .
Finanzierung und Förderung. . . .
Ansprechpartner und
Informationsstellen. . . . . . . . . . .
Glossar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Branchen. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . .
38
41
45
46
48
48
3
Inhaltsverzeichnis

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Photovoltaik
Seite 19
Foto: E. Huth / PIXELIO
Heizungsanlage . . . . . . . . . . . . .
Heizen mit Holz . . . . . . . . . . . . .
Solarthermie. . . . . . . . . . . . . . . .
Photovoltaik. . . . . . . . . . . . . . . .
Wärmepumpe . . . . . . . . . . . . . .
Blockheizkraftwerk. . . . . . . . . . .
Energiepolitik im Landkreis ERH
Energiepolitik im Landkreis
Erlangen-Höchstadt
Weltweit zählen der Klimaschutz und
die Frage nach einer zukünftigen Energieversorgung zu den größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts. Auch der Landkreis ErlangenHöchstadt stellt sich diesen Fragen mit
einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Energiepolitik. Ein effektives
Energiemanagement und umfassende
Modernisierungsmaßnahmen haben
bereits dazu geführt, den Energieverbrauch für die Liegenschaften des
Landkreises langfristig zu senken.
Zahlreiche aktuelle und zukünftige
Projekte zielen auf eine vermehrte
Nutzung regenerativer Energien ab.
Ein weiterer Schwerpunkt der landkreisweiten Energiepolitik liegt auf der
Information und Beratung der Landkreisbürger rund um das Thema Energie. Hier reichen die Aktivitäten von
Beratungsangeboten (Siehe S. 38) und
Informationsmaterial bis zur Umwelterziehung an den Schulen.
Lokal, effizient und sparsam:
Das Integrierte Klimaschutzkonzept in ERH
Der Landkreis Erlangen-Höchstadt
sieht Klimawandel und Energiewende
als die zentralen Herausforderungen
unseres Jahrhunderts an. Deshalb hat
der Kreisausschuss des Landkreises in
Abstimmung mit den Kommunen beschlossen, ein Klimaschutzkonzept mit
den Fachbüros KlimaKom eG und
Green City Energy AG zu erarbeiten.
Erneuerbare Energien
effizient nutzen
Ziel dieses Konzeptes ist, bestehende
Klimaschutz-Aktivitäten zu vernetzen
und zu verstärken, sowie den Energieverbrauch im öffentlichen, privaten und
wirtschaftlichen Bereich deutlich zu
reduzieren. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien spielt eine große Rolle.
4
„Bürgerinnen und Bürger
ins Boot holen“
Diese Ziele kann der Landkreis nur
erreichen, wenn die Landkreisbürgerinnen und -bürger mitmachen und
gemeinsam Verbrauchsverhalten und
Bewusstsein ändern. Daher hat der
Landkreis sie bereits sehr früh in zwei
„Klimaschutzkonferenzen“ ins Boot
geholt. Rund 50 Experten und interessierte Bürgerinnen und Bürger diskutierten an sieben Thementischen, wie
genau Klimaschutz und Energiewende
im Landkreis bis 2030 aussehen sollen.
Erste konkrete Ideen vorhanden
Ein Nahverkehrskonzept „Erlanger
Stern“, eine Lüftungs-Beratungskampagne für die Landkreisler und eine
„Klima-Beschaffungsrichtlinie“ für
Verwaltung und Unternehmen – das
sind einige Ergebnisse der Klimaschutzkonferenzen. Diese und weitere
Ideen sollen helfen, im Landkreis bis
2030 55 Prozent der Treibhausgase
von Unternehmen, Privathaushalten
und der öffentlichen Verwaltung einzusparen.
Ehrgeizige Ziele gesteckt
„Unsere Ziele sind ehrgeizig. Mit dem
Konzept und den Maßnahmen, die wir
mit den Landkreisbürgerinnen und
-bürgern erarbeitet haben, sind wir
auf einem guten Weg, diese zu erreichen“, sagt Landrat Eberhard Irlinger.
Klimaschutzmanager einstellen
Als nächsten Schritt will der Landrat
2013 einen Klimaschutzmanager einstellen. Er soll die Maßnahmen der
Klimaschutzkonferenzen umsetzen
und Ansprechpartner für Gemeinden
und Bürger sein.
Energiemanagement
Um den Energieverbrauch für die
Schulen und Verwaltungsgebäuden
des Landkreises und damit auch die
Energiekosten zu vermindern, arbeitet
der Landkreis seit Oktober 2006 eng
mit der Energieagentur Nordbayern
zusammen. Bei einer genauen Analyse der Verbrauchsmengen der Liegenschaften konnten zunächst die großen
Energiefresser erkannt und beseitigt
werden. Nur geringe Investitionen
waren dann nötig, um beispielsweise
den Wärmeverbrauch in nur drei Jahren um mehr als 13 % zu senken.
Hierzu reichten schon gezielte Optimierungen der Heizungsanlagen – unter anderem durch den Einbau energiesparender Heizkreispumpen – und
ein verändertes Nutzerverhalten der
Mitarbeiter.
Auch beim Strom- und Wasserverbrauch wurde nachgebessert: In fast
allen Gebäuden wurden Strom sparende Leuchtmittel montiert und in
einigen konnten bereits wasserlose
Urinale installiert werden. Langfristigere Maßnahmen dienen nun der
Substanzerhaltung sowie der technischen und baulichen Modernisierung
der Landkreisgebäude, bei der die energetische Sanierung der Gebäudehülle jeweils im Vordergrund steht. Im
Rahmen des Konjunkturpaketes konnten beispielsweise die Sanierungsprojekte für die Don-Bosco-Schule in
Höchstadt a. d. Aisch, für das Kreiskrankenhaus St. Anna sowie für den
Zweckverband Spardorf auf den Weg
gebracht werden.
Spannungsstabilisierung
Um weitere Maßnahmen zur Energieoptimierung für die Landkreisgebäude
zu erarbeiten, wurde auch der Strombereich in den Blick genommen. Auch
Foto: Landratsamt Erlangen-Höchstadt
Landrat Eberhard Irlinger lässt sich
die Funktionsweise der neuen
Spannungsstabilisatoren erklären.
Bisher wurde diese Energiesparanlage
im Emil-von-Behring-Gymnasium in
Spardorf, im Gymnasium Höchstadt,
im Gymnasium Herzogenaurach und
im Kreis- und Stadtschulzentrum Erlangen-Ost, ebenfalls in Spardorf installiert. Bei einer ersten Auswertung
der Stromrechnungen nach dem Einbau zeigte sich eine Reduzierung
des Stromverbrauches von 11,6 %,
womit das prognostizierte Ergebnis
sogar noch übertroffen wurde. Der
Landkreis spart allein beim Schulverbund Spardorf, mit Gymnasium, Dreifachturnhalle und Schwimmbad,
jährlich so viel Energie ein, wie
20 Einfamilienhäuser pro Jahr verbrauchen würden.
Die Investitionskosten der Anlagen
amortisieren sich damit nach ca.
Anlieferung der Hackschnitzel
in der Biomasseheizung in
Höchstadt a. d. Aisch.
wenden. Nur durch den Einsatz der
Photovoltaikanlagen auf den Dächern
des Landkreises können jährlich umgerechnet ca. 556 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart werden.
In vielen Schulen wurden die Leistung
und die Emissionseinsparung der installierten Anlagen durch Großdisplays
auch sichtbar gemacht, so dass die
Schüler die Energiegewinnung durch
Regenerative Energien
Die vermehrte Nutzung regenerativer
Energien ist ein weiterer Handlungsschwerpunkt des Energiemanagements im Landkreis. Hier ist in der
jüngsten Vergangenheit einiges geschehen, um z. B. Sonnenenergie zur
Stromgewinnung zu nutzen: Alle technisch geeigneten Dächer der Landkreisgebäude sind bereits für Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt und
vermietet worden. Geplant ist, die
Pachteinnahmen z. B. für spezielle
Schulprojekte und Exkursionen im Bereich der Umweltbildung sowie weitere
energetische Verbesserungen zu ver-
Licht in ihrem direkten Umfeld erfahren
und die Ergebnisse in den Unterricht
eingebunden werden können. Schon
jetzt können die Schüler die aktuellen
Informationen über die Anlagen auf
ihrer Schule im Internet abrufen.
Aber auch andere Energieträger werden genutzt: Im Landkreis ErlangenHöchstadt sind derzeit über 30
kleinere Wasserkraftwerke in Betrieb
mit einer Gesamtleistung von fast
4.000 MWh pro Jahr. Der gewonnene
Strom wird von den Betreibern selbst
genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist. So werden im Jahr
umgerechnet über 3.000 Tonnen CO2
eingespart.
5
Energiepolitik im Landkreis ERH
Ein Spannungsstabilisator wird als
Schnittstelle zwischen Stromversorgungsnetz und Verbraucherstromkreis installiert. Die Spannung des
angelieferten Stroms ist normalerweise Schwankungen von bis zu 10 %
nach oben oder unten unterworfen.
Stromabnehmende Geräte oder
Leuchtmittel ziehen also mehr Strom
als nötig, um eine konstante Leistung
zu bringen. Der Spannungsstabilisator
reduziert die vorhandene Netzspannung von ca. 230 V auf stabile 212 V.
Dabei werden weder die Funktionsfähigkeit noch die Betriebssicherheit der
elektrischen Geräte beeinflusst. Die
erwünschte Folge ist eine Leistungsreduzierung und damit eine Verbrauchs- und Kosteneinsparung. Auf
diese Weise können bis zu 10 % des
Stromverbrauchs eingespart werden.
4 Jahren, bei einer prognostizierten
Lebensdauer von ca. 20 Jahren. Die
Hochbauverwaltung untersucht derzeit die Einsatzmöglichkeit von Spannungsstabilisatoren bei anderen Einrichtungen des Landkreises.
Foto: Landratsamt Erlangen-Höchstadt
hier sind große Einsparpotenziale möglich,
eines davon ist eine sogenannte
„Spannungsstabilisierung“.
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Energetische Sanierung der Realschule Herzogenaurach
Mit ihrer Generalsanierung ist die Realschule Herzogenaurach zu einem
Vorzeigeprojekt in haustechnischer
und in energetischer Sicht geworden.
Das neue Heizsystem verbindet ein
gasbetriebenes Blockheizkraftwerk
mit einer Wärmepumpe, die das
Grundwasser als Wärmequelle nutzt.
Gegenüber einer normalen Gasheizung führt dies zu einer Reduzierung
des Energieverbrauchs um fast die
Hälfte. Im Sommer dient das Grundwasser zur kostenlosen Kühlung der
Klassenzimmer. Die Zimmerdecken,
die im Winter angenehme Strahlungswärme liefern, werden im Sommer zur
Kühlfläche, indem das vom Grundwasser gekühlte Heizungswasser
durch die Decke strömt. Die hierbei
gewonnene Wärme wird nicht – wie
bei üblichen Klimaanlagen – nutzlos
ins Freie abgeführt, sondern über die
Wärmepumpe sogar noch auf das
Freibad übertragen. Und auch bei der
Lüftung nutzt man die vorhandene
Energie, die sonst als „Abfall“ behandelt wird.
Landkreises durchführt, werden Schülerinnen und Schüler für das Thema
Energie sensibilisiert. Das macht Sinn,
denn hier wird nicht nur ein grundsätzliches ökologisches Verständnis
bei der nächsten Generation geweckt,
sondern gerade Kinder und Jugendliche werden häufig auch zu Multiplikatoren, die Information und Aktivität
in andere Lebensbereiche, zum Beispiel in ihr Elternhaus, weitertragen.
Aufgrund des innovativen Konzeptes
hat die Deutsche Energieagentur
(dena) die Sanierung mit langfristigen
und zinsgünstigen Krediten der KfW
Förderbank gefördert. Gemeinsam
mit der Energieagentur Nordbayern
wird auch für das neu sanierte Gebäude nun ein zweijähriges Controlling
durchgeführt.
Darüber hinaus werden die Schulen
im Landkreis auch sachbezogen finanziell unterstützt: Seit 2010 werden die
aus der Vermietung von Dachflächen
für die Photovoltaikanlagen erwirtschafteten Gelder an den Schulen
reinvestiert – und zwar speziell für
umweltbezogene und energetische
Projekte. In den vergangenen drei
Jahren haben alle Landkreisschulen
von diesem Vorgehen profitiert. Finanziert wurden vor allem Lehr- und
Lernmaterialien im Bereich Umweltbildung, aber auch Ausstattungen wie
eine PV Inselanlage und ein Insektenhotel oder auch einfach zusätzliche
Unterrichtsstunden.
Umweltbildung und Unterstützung der Schulen im
Landkreis
Durch die Projektarbeit, die die Energieagentur Nordbayern seit 2008 an
den allgemeinbildenden Schulen des
Foto: Landratsamt Erlangen-Höchstadt
Biomasseheizung in
Höchstadt a.d. Aisch
Seit Anfang 2011 liefert die Hackschnitzelheizung am Schulzentrum in
Höchstadt Wärmeenergie in neun
angeschlossene Einrichtungen des
Landkreises Erlangen-Höchstadt und
der Stadt Höchstadt. Mit dem Ziel,
umweltfreundliche Wärme zu erzeugen und vom Öl unabhängiger zu
werden, hatten Kreis und Stadt gemeinsam 1,9 Mio. € investiert. Mittlerweile geht die Rechnung auf: 83 %
des gesamten Wärmebedarfs der angeschlossenen neun Gebäude werden
seit der Inbetriebnahme durch umweltfreundliche Biomasse gedeckt.
Durch die Umstellung auf Hackschnitzel werden etwa 200.000 Liter Heizöl
pro Jahr eingespart und damit über
900 Tonnen Kohlendioxid. Das
entspricht dem Jahresausstoß von
26 Vier-Personen-Haushalten! Die Kosten für den Brennstoff haben sich
dadurch halbiert. Und dabei bleibt die
Wertschöpfung für den Brennstoff
komplett im Landkreis, denn die Heizung wird durch die ortsnahen Lieferanten versorgt.
7
Energiepolitik im Landkreis ERH
Energiepolitik im Landkreis
Erlangen-Höchstadt
Rahmenbedingungen
Rahmenbedingungen
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Erneuerbare-EnergienWärmegesetz (EEWärmeG)
Seit 2009 gilt die Energieeinsparverordnung (EnEV) – mit dem Ziel, den Energieverbrauch in Gebäuden um 30 % gegenüber früheren Standards zu senken.
Die EnEV definiert Mindeststandards für
die energetische Gebäudequalität. Beurteilt wird jeweils die Gesamtenergiebilanz, in die sowohl die Eigenschaften der
Anlagentechnik als auch des baulichen
Wärmeschutzes mit einfließen. Bei Neubau und Umbau von Wohn- und Nichtwohngebäuden müssen die Vorschriften
eingehalten werden. Aber auch bei bereits bestehenden Gebäuden können
Nachrüstungen erforderlich sein, wie
etwa die Erneuerung des Heizkessels
oder die Regelung der Zentralheizung.
Wesentlich für die Beurteilung der Energiebilanz ist der Primärenergiebedarf.
Dieser bezieht sich auf die beheizte
Wohnraumfläche und berücksichtigt neben dem Energiebedarf für Heizung und
Warmwasser auch die Verluste, die von
der Gewinnung des Energieträgers, dessen Aufbereitung und Transport bis zum
Gebäude und bis zur Verteilung im Gebäude anfallen.
Die Nutzung erneuerbarer Energien wirkt
sich dagegen positiv auf die Beurteilung
der Gesamtenergiebilanz aus. Weitere
Vorschriften sind eine Mindestanforderung an die Gebäudedichtheit und spezifische Transmissionswärmeverlust der
Gebäudehülle. Auch die Energieausweispflicht ist in der EnEV geregelt.
Das Wärmegesetz legt fest, dass spätestens im Jahr 2020 14 % der Wärme
(und Kälte) in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen müssen. Seit
2009 sind die Eigentümer von Neubauten verpflichtet, für ihre Wärmeversorgung zum Teil erneuerbare Energien
zu nutzen. Seit 2011 gilt dies auch für
die Kälteerzeugung.
Wer das nicht will, kann stattdessen
andere klimaschonende Maßnahmen,
wie z. B. eine stärkere Dämmung oder
die Nutzung von Abwärme, ergreifen.
2012/2013 wird es eine Novellierung der
EnEV geben. Es lohnt sich daher, schon
jetzt den Energiestandard im Blick zu
haben, der zum Zeitpunkt der Bauabnahme gelten wird. Allerdings werden sich
die Anforderungen an den Gebäudebestand voraussichtlich nur gering verändern. Verschärfen werden sich dagegen
die Anforderungen an den Neubau.
Landratsamt
Erlangen-Höchstadt
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Informationen
www.enev-online.de
8
Informationen
www.erneuerbare-energien.de
gesamte Gebäude, in der Einzelbetrachtung können jedoch an einzelnen Bauteilen Veränderungen ohne Beeinträchtigung des Denkmalschutzes vorgenommen werden. Mittlerweile gibt es
außerdem eine ganze Reihe technischer
Alternativen, die sich mit dem Erhalt
historischer Bauelemente vereinen lassen. Da die Energieeinsparverordnung
vor allem Anforderungen an die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes stellt,
können schlechte Dämmeigenschaften
der Gebäudehülle außerdem durch eine
effiziente Anlagentechnik, d. h. der Heizung oder der Warmwasserbereitung,
ausgeglichen werden.
Verordnung über kleine
und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV)
Denkmalschutz
Bei Baudenkmälern kann von den Anforderungen der EnEV abgewichen
werden, wenn die Erfüllung der Anforderungen die Substanz oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen oder
andere Energieeinsparmaßnahmen zu
einem unverhältnismäßig hohen Aufwand führen würden.
Bau- und Sanierungsmaßnahmen
an denkmalgeschützten Gebäuden
müssen jeweils im Einzelfall beurteilt
werden und sind immer erlaubnisbzw. genehmigungspflichtig. Informationen und Ansprechpartner:
Mit dieser Verordnung, deren Novellierung im März 2010 in Kraft getreten
ist, soll die Emission von Feinstaub,
Kohlenmonoxid (CO) und anderen
Schadstoffen aus Kleinfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe wie Holz
reduziert werden.
Die Verordnung betrifft sowohl neue
als auch bestehende Feuerungsanlagen. Neue Anlagen müssen strenge
Grenzwerte für Staubemissionen und
Kohlenstoffmonoxid einhalten und
bestimmte Mindestwirkungsgrade
erreichen. Bereits installierte Anlagen
müssen mit einem Sekundärsystem
nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden, falls die neuen
Grenzwerte nicht eingehalten werden. Diese Nachrüstpflicht für alte
Feuerungsanlagen wird in den kommenden Jahren (bis 2024) schrittweise umgesetzt.
[email protected]
Aber auch ohne Verluste an historischer
Bausubstanz können Energieeinsparungen erzielt werden. Zwar bezieht
sich der Schutz in der Regel auf das
Informationen erhalten Sie bei Ihrem
Schornsteinfeger oder unter
www.bmu.de
Altbau
Der größte Teil der Häuser in Deutschland ist vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 entstanden.
Diese Häuser sind bei einem Verbrauch
von 300 oder mehr kWh pro Quadratmeter im Jahr häufig wahre Energieverschwender. Durch eine Verbesserung von Wärmedämmung und Anlagentechnik lassen sich bei Altbauten
aus den 50er- bis 70er-Jahren bis zu
70 % Heizenergie sparen. Mit einer
kompletten energetischen Sanierung
können modernste Energiestandards
bis hin zum Passivhausstandard erreicht werden.
Niedrigenergiehaus
Bis 2009 bezog sich der Begriff auf die
Anforderungen der Wärmeschutzverordnung von 1995. Ein „Niedrigenergiehaus“ (NEH) musste diese Energiestandards um mehr als 30 % unterschreiten. Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) hat die Vorgaben
so weit gesenkt, dass einige Maßgaben des Niedrigenergiehauses nun zur
Mindestanforderung geworden sind
(so z. B. die Vorgaben für die Dämmstoffdicke). Man spricht daher auch
vom Standard-Niedrigenergiehaus.
Der Begriff unterliegt allerdings keiner
Norm. Der Jahresheizenergiebedarf
von Niedrigenergiehäusern liegt
etwa bei 50 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Das entspricht bei 100 m2 Wohnfläche
einem Verbrauch von etwa 500 m3
Erdgas oder 500 Litern Heizöl pro Jahr.
Effizienzhaus
Der Begriff „Effizienzhaus“ bezieht
sich auf die Anforderungen an die
Energieeffizienz von Gebäuden, die
die Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) für die Vergabe von Förderungen stellt. Diese orientieren sich an
den jeweils aktuellen Regelungen der
EnEV für die Sanierung oder den Neubau von Gebäuden. Das „KfW-Effizienzhaus 100“ erfüllt die EnEV 2009
genau, ein Effizienzhaus 40 darf beispielsweise nur 40 % des Primärenergiebedarfs nach EnEV benötigen usw.
Passivhaus
Der Begriff „Passivhaus“ bezeichnet
ein Gebäude, das ohne eine herkömmliche Heizungsanlage auskommt. Der Wärmebedarf wird fast
vollständig durch passive Energiegewinne gedeckt, also z. B. durch Sonneneinstrahlung oder die Abwärme
von technischen Geräten. Im Vergleich
zu einem durchschnittlichen bestehenden Wohngebäude benötigt ein
Passivhaus nur etwa ein Zehntel der
Heizenergie. Denn laut PassivhausInstitut Darmstadt sollte der jährliche
Heizwärmebedarf eines Passivhauses
bei weniger als 15 kWh pro Quadratmeter liegen. Die Mehrinvestitionen
für Passivhausqualität liegen übrigens
nur bei etwa 5-10 % der normalen
Baukosten (siehe auch S. 33).
Nullenergiehaus
Als bautechnische Weiterentwicklung
des Passivhauses benötigt das Nullenergiehaus keine Energie von außen
in Form
von Strom
oder Energieträgern wie Gas oder Öl. Die
benötigte Energie für Strom, Heizung
oder Warmwasser wird direkt am
Haus durch Solaranlagen, Windräder
oder eine Wärmepumpe gewonnen.
Sonnenhaus
Der Begriff wurde vom Verein „Sonnenhaus-Institut“ in Straubing geprägt. Mehr als 50 % des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs sollen im
Sonnenhaus durch Solaranlagen gedeckt werden. Eine benötigte Zuheizung soll ausschließlich durch regenerative Energieträger erfolgen. Im
Gegensatz zum Passivhaus ist im Sonnenhaus nicht unbedingt eine Lüftungsanlage nötig, sondern es wird
v. a. auf Flächenheizung (Wand- oder
Fußbodenheizung) gesetzt, die mit
einer niedrigeren Vorlauftemperatur
auskommt.
Plusenergiehaus/
Energie-Plus-Haus
Ziel eines Plusenergiehauses ist es,
mehr Energie zu erzeugen als die Bewohner verbrauchen. Dabei sollen
100 % der Energie durch regenerative
Energieträger gedeckt werden und
damit ein emissionsfreier Betrieb
gewährleistet sein. Überschüssiger
Strom, der über Photovoltaikanlagen
erzeugt wird, kann dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder für
Elektromobilität verwendet werden.
9
Rahmenbedingungen
Der Energiestandard eines Gebäudes bezeichnet den durchschnittlichen Energiebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr (angegeben in kWh/m2). Der angestrebte Energiestandard kann auf
unterschiedliche Weise realisiert
werden. Stellgrößen sind die Reduzierung der Wärmeverluste und
eine effiziente Heizanlagentechnik. Das Nutzerverhalten der Bewohner beeinflusst zwar den wirklichen Verbrauch, hat aber keinen
Einfluss auf den Energiestandard.
Foto: Thorben Wengert / PIXELIO
Energiestandards
Energieausweis
Rahmenbedingungen
Seit 2009 muss bei jedem Verkauf
und jeder Neuvermietung von
Wohnungen oder Gebäuden – ob
Wohn- oder Nichtwohngebäude
– dem zukünftigen Eigentümer
oder Mieter ein Gebäudeenergieausweis vorgelegt werden. Denkmalgeschützte Gebäude und Gebäude im Ensembleschutz sind
zunächst von dieser Ausweispflicht
ausgenommen.
len lassen, um die bessere energetische Qualität auch dokumentieren
zu können.
Worüber informiert der
Gebäudeenergieausweis?
1. konkreter Energiebedarf (Heizung
und Strom): Das Gebäude wird auf
einer Farbskala von Grün (gut) bis
Rot (schlecht) eingeordnet und mit
den heute gültigen Grenzwerten
verglichen.
2. Energieverluste über die Gebäudehülle und die Anlagentechnik
3.Modernisierungsempfehlungen:
Hier werden jeweils zwei mögliche
Varianten vorgestellt, um das Gebäude energetisch zu optimieren
und den Energieverbrauch zu senken. Dabei wird jeweils auch eine
prognostizierte Energie- und CO2 Ersparnis angegeben.
Bedarfsausweis oder
Verbrauchsausweis?
Der Ausweis bietet dem potenziellen
Käufer oder Mieter Informationen
über die Gesamtenergieeffizienz des
Gebäudes, die dadurch – so das Ziel
– zu einem Entscheidungskriterium
werden soll: Der Verkauf oder die Vermietung von Gebäuden mit einem
besonders hohen Energieverbrauch
dürfte dadurch in Zukunft erheblich
erschwert werden. Aber auch für den
Eigentümer können so Möglichkeiten
in den Blick gerückt werden, den Energieverbrauch seines Hauses zu senken und damit nicht nur Kosten zu
sparen, sondern auch den Wert seiner
Immobilie zu steigern.
Der Gebäudeenergieausweis ist für
zehn Jahre gültig. Nach umfangreichen Modernisierungen sollten Sie
allerdings einen neuen Ausweis erstel-
10
Der Gebäudeenergieausweis kann auf
Grundlage des gemessenen Energieverbrauchs (verbrauchsorientierter
Pass) erstellt werden oder über eine
genaue Analyse der Bauteil- und der
Anlagenqualität (bedarfsorientierter
Pass). Gebäudeeigentümer können
zwischen diesen beiden Varianten frei
wählen. Ausnahme: Wohngebäude
mit weniger als fünf Wohnungen, für
die ein Bauantrag vor dem 01.11.1977
gestellt wurde oder solche, die nicht
– z. B. durch nachträgliche Dämmung
– das Niveau der Wärmeschutzverordnung von 1977 erreichen. In diesen
Fällen ist ein Bedarfsausweis Pflicht.
Da der Bedarfsausweis seine Daten
aus einer standardisierten energetischen Untersuchung des Gebäudes
und der Heizung bezieht, enthält er
die objektiveren Angaben zum Energiebedarf. Zur Ausstellung eines ver-
brauchsorientierten Energieausweises
werden dagegen lediglich die Heizund Stromkostenabrechnungen der
letzten drei Jahre herangezogen. Der
Verbrauchsausweis spiegelt damit
hauptsächlich das Heiz- und Nutzerverhalten der Bewohner wider, weniger die energetische Qualität des
Gebäudes.
Darüber hinaus ist für die Planung von
Modernisierungsmaßnahmen eine
genaue Kenntnis des energetischen
Zustandes eines Gebäudes, wie sie für
den Bedarfsausweis ermittelt wird,
unerlässlich. Diese Informationen sind
die Grundlage für eine weiterführende Energieberatung, bei der Kosten
und Energieeinsparungen gegenübergestellt und Amortisationszeiten ermittelt werden. Auch für die Nachweise, mit denen Darlehen und Zuschüsse für eine energetische Sanierung z. B. bei der KfW (Kreditanstalt
für Wiederaufbau) beantragt werden,
kann der Gebäudeenergieausweis die
Grundlage sein.
Wie bekomme ich einen
Gebäudeenergieausweis?
Energieausweise werden von einem
dafür zugelassenen Energieberater
ausgestellt, der die erforderlichen Daten vor Ort aufnimmt. Die Kosten
richten sich nach dem Aufwand der
Analyse.
Eine Expertensuche können Sie
auf der Internetseite der Dena
(Deutsche Energie-Agentur)
durchführen:
https://effizienzhaus.
zukunft-haus.info
(à Experten à Experten finden)
Informationen und Tipps
www.dena-energieausweis.de
www.enev-online.de
Energiegebäudecheck
Da der Gebäudecheck ausschließlich
den Heizenergieverbrauch beurteilt,
bietet er Ihnen allerdings nur eine grobe Einschätzung. Äußere Einflüsse wie
das regionale Klima und die Witterung
oder Ihr Wohnverhalten hinsichtlich
Raumtemperaturen, Anzahl der in der
Wohnung lebenden Personen oder
Lüftungsverhalten werden nicht berücksichtigt. Für nähere Informationen
empfehlen wir Ihnen eine individuelle
Energieberatung (siehe S. 38).
Die Daten, die Sie hier zusammentragen, können dafür bereits eine wertvolle Gesprächsgrundlage bieten.
Vergleichswerte
Einfamilienhaus, Durchschnitt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200-300 kWh/m2a
Einfamilienhaus, gut modernisiert. . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 150 kWh/m2a
EnEV Neubau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 kWh/m2a
Mehrfamilienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60-90 kWh/m2a
Effizienzhaus 70 (ehemals KfW 60 Haus). . . . . . . . . . . . . . ca. 60 kWh/m2a
Effizienzhaus 55 (ehemals KfW 40 Haus). . . . . . . . . . . . . . ca. 40 kWh/m2a
Effizienzhaus 40. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 30 kWh/m2a
Passivhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 kWh/m2a
Nullenergiehaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 kWh/m2a
Plusenergiehaus. . . . erzeugt mehr Energie als die Bewohner verbrauchen
Stromverbrauch
Mit folgenden Kennwerten können
Sie Ihren Stromverbrauch selbst einschätzen. Die genannten Werte sind
„mittlere Verbrauchswerte“ und gelten ohne Verbrauch für Warmwassererzeugung. Eine elektrische Warmwasserbereitung verursacht ca. 800
kWh pro Person Mehrverbrauch. Verbrauchen Sie überdurchschnittlich viel
Singlehaushalt
1.000-1.300 kWh/a
2-Personenhaushalt
1.900-2.400 kWh/a
4-Personenhaushalt
3.300-3.900 kWh/a
Strom, dann sollten Sie Ihr tägliches
Verhalten, aber auch Ihre Hausgeräte
etc. überprüfen (siehe S. 36).
Allgemeine Daten
Gebäudeart
Ein- bis Zweifamilienhaus
Mehrfamilienhaus
Nichtwohngebäude
Baujahr
Gebäude
Anlagen (Heizkörper, Rohrleitungen, etc.)
Wärmeerzeuger (z. B. Heizkessel, Brenner)
Klimaanlage
Schritt 1: Ermitteln Sie die Gebäudenutzfläche
x 1,35 =
m2 Gebäudenutzfläche
Wohnfläche in m2
Schritt 2: Ermitteln Sie den Verbrauch in kWh/a
Tragen Sie hier die Verbrauchsmenge Ihres Energieträgers pro Jahr ein
(Angaben bei Heizöl in l, bei Erdgas in m3 und bei Flüssiggas, Holzpellets und Holz in kg)
Jahr 2009
Jahr 2010
Jahr 2011
Verbrauchsmenge
x Umrechnungsfaktor
=
kWh/a
Schritt 3: Ermitteln Sie den spezifischen Verbrauch des Gebäudes
Verbrauch
kWh/a / Gebäudenutzfläche
m2 =
kWh/m 2a
Quelle: Stadt Bamberg
Für die Berechnung des spezifischen Verbrauchs müssen Sie zunächst den Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr
(KWh/a) berechnen. Für die einzelnen Energieträger gelten folgende Umrechnungsfaktoren:
Öl EL (extra leicht) 10,2 kWh/l
Erdgas H (high) 10,0 kWh/m 3
Erdgas L (low) 9,0 kWh/m 3
13,0 kWh/kg
5,0 kWh/kg
4,1 kWh/kg
Flüssiggas
Holzpellets
Holz
Schritt 4: Beurteilen Sie das Ergebnis anhand von Vergleichswerten
Anhand der Skala des verbrauchsorientierten Energieausweises nach Energieeinsparverordnung (EnEV) können Sie nun den spezifischen Energieverbrauch Ihres Gebäudes im Vergleich zu anderen beurteilen.
11
Rahmenbedingungen
Hier können Sie sich einen ersten
Überblick über die energetischen
Eigenschaften Ihres Gebäudes verschaffen. Einfach den spezifischen
Verbrauch ermitteln und anhand
der Skala mit Vergleichswerten
und den gängigen Energiestandards vergleichen.
Die Anlagentechnik
Anlagentechnik
Optimierung der
Heizungsanlage
Der Einbau eines neuen Heizkessels
bringt meist schon eine erhebliche
Verbesserung, aber es sind auch andere Maßnahmen nötig, um die Heizleistung Ihrer Anlage zu optimieren.
Lassen Sie sich dazu von einem Fachmann beraten, der die Einzelteile des
Heizsystems ideal aufeinander abstimmt.
Ein neuer Heizkessel
Egal ob Sie durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) zum Austausch
Ihres alten Heizkessels verpflichtet sind
oder nicht: Ein alter Heizkessel arbeitet
meist ineffizient und verbraucht unnötig viel Brennstoff. Häufig ist der
alte Kessel zu groß und das Haus soweit gedämmt und modernisiert, dass
eine deutlich niedrigere Kesselleistung
sinnvoll ist.
Mit einem modernen Brennwertkessel
senken Sie den Energieverbrauch (gegenüber einem alten Standard- oder
Niedertemperaturkessel). Er passt seine Leistung automatisch an die Außentemperatur an und nutzt Abgase
12
und Wasserdampf, die bislang mit
hohen Temperaturen über den
Schornstein verloren gingen, zusätzlich zur Wärmegewinnung.
Wird der Heizkessel ohnehin erneuert,
dann lohnt es sich auch, über den Einsatz erneuerbarer Energieträger nachzudenken. Informationen dazu finden
Sie auf den folgenden Seiten.
pe automatisch heruntergeregelt. Hier steckt ein Einsparpotenzial von bis zu 70 %! Die
Anschaffung einer modernen
Pumpe hat sich durch die eingesparten Stromkosten meist nach
rund zwei Jahren schon gelohnt.
Weitere Informationen unter:
www.sparpumpe.de
Weitere Möglichkeiten
zur Optimierung der
Heizungsanlage
• Damit genau die Wärmemenge in
die Räume gelangt, die dort auch
benötigt wird, ist ein hydraulischer
Abgleich des Heizungswassers notwendig. Er sorgt dafür, dass auch
weit entfernte Räume warm und
andere Räume nicht mit Wärme
überversorgt werden. Ohne eine
solche Regelung müssen Pumpenleistung oder Vorlauftemperatur
erhöht werden. Die Folge: Der Energieverbrauch steigt. Wenn Sie für
Ihre Modernisierungsmaßnahmen
eine KfW-Förderung erhalten, ist ein
hydraulischer Abgleich Ihrer Heizungsanlage sogar vorgeschrieben.
• Damit der Heizkessel das Heizungswasser nicht stärker erhitzt als nötig,
sollte die Vorlauftemperatur entsprechend geregelt werden. Im Herbst
und Frühling reicht eine niedrigere
Vorlauftemperatur.
• Mit einer drehzahlgeregelten Hocheffizienz-Heizungspumpe können
Sie Strom sparen. Sie passt ihre Laufzeit und Leistung der benötigten
Heizleistung an. Wird die volle Leistung nicht benötigt, wird die Pum-
Ist Ihr Heizkessel zu groß?
1.) Ermitteln Sie Ihren Jahresenergieverbrauch:
Info: 1 Liter Öl ≈ 1 m3 Erdgas ≈ 10 kWh
Faustformel: Jahresverbrauch Öl (l) oder Erdgas (m3) x 10 kWh =
Jahresenergieverbrauch (kWh)
 Beispiel: Jahresverbrauch 2.000 Öl (l) = 20.000 kWh x 10 kWh =
2.) Passt der Jahresenergieverbrauch zur Kesselleistung?
Info: 365 x 24 h = 8.760 h (Jahresstunden)
Die Kesselleistung steht meist auf dem Typenschild am Gerät.
Faustformel: Jahresenergieverbrauch : (Kesselleistung x 8.760 h) = ?
 : ( x 8.760 h) = Beispiel: 20.000 kWh : (15 kW x 8.760 h) = 0,15 3.) Liegt das Ergebnis unter 0,1, dann ist Ihr Kessel vermutlich zu
groß.
Quelle: www.zukunft-haus.info
Den Energieverbrauch senken,
Heizkosten sparen, umweltverträgliche Lösungen finden – um
diesen Zielen ein Stück näher zu
kommen, haben Sie vielseitige
Möglichkeiten. Mit modernen
Technologien können Sie Ihre Heizungsanlage optimieren und Energie effizienter nutzen. Aber
welche Technik ist für Sie und Ihr
Gebäude die richtige? Welche Vorteile und Veränderungen bringen
alternative Energieträger? Und
wie wirtschaftlich sind die Möglichkeiten, auch den benötigten
Strom selbst zu erzeugen und so
von der Preispolitik der Stromanbieter unabhängig zu sein?
Foto: ROTEX, www.rotex-heating.com
Wegen der großen Abstrahlfläche
erreichen Sie bei einer Flächenheizung (Fußboden- oder Wandheizung)
mit einer deutlich geringeren Heizwassertemperatur bereits eine angenehme
Raumtemperatur. Auch das spart auf
Dauer Heizkosten.
Gefördert werden Umstellungen,
Nachrüstungen und Erneuerungen
von Öl- und Gasheizungen durch das
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder durch kurzfristige Förderangebote der KfW und
der örtlichen Energieversorger.
Aber: Wenn Sie eine Umstellung planen, dann denken Sie doch auch einmal über die Vorteile einer Biomasseheizung nach (siehe S. 15).
Anlagentechnik
• Auch über die Erneuerung der Heizkörper sollten Sie nachdenken: Sind
die alten Heizkörper zu der optimierten Anlage und im Hinblick auf
eine gedämmte Gebäudehülle noch
richtig dimensioniert? Mit großen
Abstrahlflächen, etwa bei einer
Wand- oder Fußbodenheizung, erzielen Sie bereits bei geringen Heizwassertemperaturen eine behagliche Wärme. Auch das spart auf
Dauer Heizkosten.
Öl- oder Gasheizung?
Beispiele aus der Praxis
Wer von Öl auf umweltfreundlicheres
Gas umstellt, der kann in Zukunft auf
den Tank im Haus verzichten, spart
den Aufwand der Heizölbeschaffung
und gewinnt unter Umständen wertvollen Wohnraum.
Austausch eines Standardkessels gegen eine
Öl-/Gasbrennwertanlage
Investition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 6.000-10.000 €
Einsparung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 20-25 %
Fördermöglichkeiten:
KfW Zuschuss 7,5 % der Investitionssumme bis max. Zuschuss 2.500,- €
(nur für 1 + 2 Fam. Wohnhaus) oder Finanzierung KfW 1% Zinsen
hydraulischer Abgleich notwendig
Optimierung des Heizsystems (1-2 Familienwohnhaus)
• Heizungscheck
• Einstellung der Regelung, auf Nutzerverhalten
• Hydraulischer Abgleich
• Isolierung der Absperrhähne sowie der nicht isolierten Wärmeverteilleitungen
• Einbau einer Effizienzpumpe
Investition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 2.500-3.000,- €
Ersparnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 15-20%
Amortisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 6 Jahre
Fördermöglichkeiten:
KfW-Zuschuss bzw. Kredit
Quelle: www.energieagentur-oberfranken.de
Die Preise für Öl und Gas steigen
schneller und mehr als die für Biomasse und vor dem Hintergrund des Klimawandels ist die entstehende CO2 Emission nicht wünschenswert. Wer
sich trotzdem dafür entscheidet, bei
fossilen Brennstoffen zu bleiben, der
spart vor allem die Kosten, die z. B.
beim Ausbau eines alten Heizöltanks
anfallen würden. Ein neuer Brennwertkessel lässt sich problemlos an
den bereits bestehenden Tank anschließen.
13
30 JJaahre
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Pelletsvertrieb
Heizen mit Holz
Ein offenes Kaminfeuer im Wohnraum
ist behaglich, die Energieausnutzung
ist allerdings uneffizient: 70 bis 80 %
der Energie geht ungenutzt durch den
Schornstein verloren. Moderne Kaminöfen mit einer geschlossenen
Brennkammer verzeichnen hingegen
deutlich geringere Verluste von oft nur
15 bis 20 %. Sie eignen sich vor allem
als kostensparende Ergänzung zur
Zentralheizung. Die Nachteile liegen
im Komfort: Der Ofen muss manuell
mit Holz bestückt und angefeuert werden. Der Schornsteinfeger muss bei
der Aufstellung befragt werden, um
Schadstoffemissionen in den Wohnräumen auszuschließen.
Größeren Komfort bietet ein Holzvergaserkessel, der mit Scheitholz gefeuert wird. Die Bestückung läuft automatisch über einen Vorratsbehälter,
der alle 1-3 Tage manuell nachgefüllt
werden muss. Durch eine automatische Regelung der Verbrennung erreichen solche Kessel Wirkungsgrade
von über 90 %.
Foto: inixmedia Bayern
Beispiel aus der Praxis
Holzpelletkessel + 500 l
Pufferspeicher
Investition
. . . . . . . . ca. 17.000-20.000 €
Einsparung
Energiebeschaffungskosten. . . . . . . ca. 55 %
Fördermöglichkeiten:
BAFA . . . . . . . . . . . . 2.500,- €
keine KfW-Finanzierung
hydraulischer Abgleich
notwendig
Holzpellets bestehen aus zerkleinerten Holzresten (Hobelspäne, Sägemehl u. ä.), die ohne Zusatzstoffe zu
kleinen Presslingen verarbeitet werden. Die Anlieferung ist unproblematisch: Ein Silowagen bläst das Material in das Lager. Voraussetzung ist ein
Vorratsraum, in dem eine größere
Menge Pellets trocken gelagert werden kann. Ist dafür kein Kellerraum
vorhanden, dann lassen sich die Pellets
aber auch in einem speziellen Silo oder
einem wasserundurchlässigen Erdtank lagern. Für die Lagerung einer
Pelletmenge, die dem Energiegehalt
von 3.000 l Heizöl entspricht, benötigt man etwa 13,5 m3 Raum. Pellets
sollten nach DINplus oder ÖNORM
M7135 zertifiziert sein. Minderwertige Pellets können gesundheitsschädliche Rückstände und Verunreinigungen durch Leime, Lacke oder
Kunststoffe von Althölzern enthalten.
Pufferspeicher
Sowohl bei Scheitholzkesseln als auch
bei einer Holzpelletsheizung benötigen Sie einen Pufferspeicher, der die
überschüssige Wärme aufnehmen
und bei Bedarf abgeben kann. Auf
diese Weise kann die Anlage immer
bei optimalen Betriebsbedingungen
arbeiten.
Der Pufferspeicher ermöglicht zudem
eine sinnvolle Kombination mit einer
thermischen Solaranlage (siehe S. 17).
Fazit
Holzpellets- und
Hackschnitzelheizung
Damit heizen Sie genauso komfortabel
wie mit einer Gas- oder Ölheizung. Die
Regelung und Beschickung der Anlage
läuft vollautomatisch. Bei einem optimal abgestimmten Brennvorgang erreichen Pelletheizungen einen Wir-
•CO2 -neutraler, regional nachwachsender Brennstoff
• hohe Energieeffizienz
• Unabhängigkeit von steigenden Gas- und Ölpreisen
• Ein Stückholzkessel muss regelmäßig bestückt werden. Für Zeiten längerer
Abwesenheit benötigen Sie daher eine Zusatzheizung.
• Asche kann unter Umständen als Gartendünger genutzt oder in den Hausmüll gegeben werden.
15
Anlagentechnik
Kaminofen und
Scheitholzkessel
kungsgrad von
95 %. Bei modernen
Anlagen sorgt Brennwerttechnik dafür, dass
die wertvolle Wärme aus
der Abgasluft dem Heizsystem
wieder zugeführt und dadurch
der Wirkungsgrad nochmals
gesteigert wird.
Quelle: www.energieagentur-oberfranken.de
Holz ist ein CO2 -neutraler Brennstoff: Wer mit Holz heizt, der führt
nur soviel CO2 in den Naturkreislauf zurück, wie der Baum beim
Wachsen gebunden hat. Mit Holz
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Kaminfeuer entfachen, sondern es
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16
Foto: Claudia Hautumm / PIXELIO
Solarthermie
Durch diesen Zwischenspeicher wird
das schwankende Energieangebot der
Sonne ausgeglichen. In den Wintermonaten heizt ein zusätzlicher Kessel
die fehlende Wärme im Speicher nach.
Man unterscheidet zwischen Flachkollektoren und Vakuum-Röhrenkollektoren. Flachkollektoren sind kostengünstiger, in ihrem Röhrensystem
Beispiel aus der Praxis
Achtung: Förderung Solaranlagen nur für kombinierte Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, hydraulischer Abgleich der
Heizungsanlage notwendig
Mit einer thermischen Solaranlage
wird Warmwasser als Brauchwasser
(Bad, Dusche, Küche usw.) und zur
Unterstützung des Heizungssystems
bereitet. Der Energiebedarf zur
Brauchwasser-Erwärmung kann in
den Sommermonaten bereits zu 100
% über eine Solaranlage gedeckt werden. In den Wintermonaten muss ein
zusätzlicher Heizkessel fehlende Wärme für die Heizung hinzuliefern. Trotzdem spart eine solarthermische Anlage über das ganze Jahr hinweg bis zu
40 % Brennstoffe – und damit Brennstoffkosten und CO2 -Emission.
Wirtschaftlichkeit
Quelle: Energieagentur Oberfranken
Öl-/Gasbrennwertanlage + 5 Solarkollektoren
mit 800 l Pufferspeicher
Investition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 16.000-22.000 €
Einsparung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 25-35 %
Fördermöglichkeiten:
• KfW Zuschuss 7,5 % der Investitionssumme bis max. Zuschuss: 3.750,- €
pro Wohneinheit für Öl-/Gasbrennwertanlage (nur bis 2 Wohneinheiten)
• BAFA-Zuschuss: bis 16 m2 Bruttokollektorfläche 1.500 €
+ 500 € Kombinationsbonus
• oder Finanzierung KfW komplett 1 % Zinsen
Heizungsunterstützung sollte auf jeden Fall eine Größe von 12 m² gewählt
werden. Ist ausreichend Platz vorhanden, sollte die Anlage jedoch größer
ausgelegt werden.
Das Dach sollte nach Süden ausgerichtet sein und eine Neigung von 25°-60°
aufweisen. Eine steile Aufstellung ist
von Vorteil, da in den Winter- und
Übergangsmonaten, wenn die Sonne
tiefer steht, hohe Erträge erzielt werden können. Auch eine Aufstellung
im Garten ist möglich, sie bietet den
Vorteil einer optimalen Ausrichtung.
entstehen allerdings Wärmeverluste.
Vakuum-Röhrenkollektoren können
daher höhere Wirkungsgrade erzielen.
Voraussetzungen
Voraussetzung für den Einsatz einer
Solaranlage ist eine weitgehend unverschattete Dachfläche. Die benötigte
Kollektorfläche richtet sich danach, ob
die Anlage nur Trinkwasser erwärmen
oder auch die Heizung unterstützen
soll. Eine reine Brauchwasseranlage für
einen 4-Personen-Haushalt sollte eine
Größe von ca. 6 m² haben. Bei einer
Die Preise für thermische Solaranlagen
sind in den vergangenen Jahren gesunken, und dabei ist die Leistungsfähigkeit der Anlagen gestiegen, so dass
sich deren Wirtschaftlichkeit stetig verbessert. In Ihre Kalkulation sollten Sie
auch die Einsparung der Brennstoffkosten mit einbeziehen – vor allem vor
dem Hintergrund steigender Preise für
fossile Energieträger. Wer einmal in eine
Solaranlage investiert, nutzt Sonnenenergie kostenlos. Dadurch amortisiert
sich die Anlage, je nach Ertrag und der
Entwicklung der Energiepreise, in 12-15
Jahren. Bei modernen Solaranlagen können Sie mit einer durchschnittlichen
Lebensdauer von 20-30 Jahren rechnen.
Tipp: Wenn Sie für Ihr Warmwasser
Sonnenenergie nutzen, kann es sinnvoll sein auch die Spülmaschine und
die Waschmaschine ans Warmwasser
anzuschließen. Dadurch sind Einsparungen beim Stromverbrauch von bis
zu 70 % möglich.
Solarkollektoren
Fazit
Solarkollektoren nehmen die Wärmestrahlung der Sonne auf und geben
diese an einen Warmwasserspeicher
(Pufferspeicher) ab. Der Speicher enthält entweder Trinkwasser zur direkten Nutzung oder Heizungswasser.
•Einsparung von Brennstoffkosten bis zu 40 %
•Klimafreundlich: Einsparung von CO2 -Emission
•Heizkessel, Durchlauferhitzer usw. können in den Sommermonaten ganz
abgeschaltet bleiben, so dass sich deren Verschleiß verringert.
•Förderung nur noch für Solarthermieanlagen mit Heizungsunterstützung
17
Anlagentechnik
Nutzen Sie die Energie der Sonne!
In unserer Region können Sie mit
rund 1.500 Sonnenstunden im Jahr
rechnen. Über mittlerweile effiziente und langjährig erprobte Technologien kann diese Energie zur
Wärmegewinnung (Solarthermie)
und zur Stromerzeugung (Photovoltaik) eingesetzt werden.
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18
Photovoltaik
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Technik und Anlage
In Solarzellen wird Lichtenergie in
elektrische Energie umgewandelt. Es
gibt verschiedene Zelltypen, die sich
hinsichtlich Herstellungsaufwand und
damit Kosten und Wirkungsgrad unterscheiden. Hier sollten Sie intensiv
vergleichen.
Da Solarzellen Gleichspannung abgeben, Verbrauchsgeräte und das öffentliche Stromnetz aber mit Wechselspannung arbeiten, benötigen Sie einen Wechselrichter, der die Spannung
umwandelt. Er sorgt außerdem dafür,
dass die Anlage bei optimaler Spannung arbeitet und eine maximale Leistung abgibt. Achten Sie beim Kauf
auch auf den Wirkungsgrad dieses
Wechselrichters, damit bei der Umwandlung keine Energie verloren geht.
Strom einspeisen
Bei einer netzgekoppelten Solaranlage
gleicht das öffentliche Stromnetz Leistungsschwankungen aus. Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist
werden. Falls die Leistung dagegen
nicht ausreicht, kann Strom aus dem
Netz entnommen werden. Dort, wo
eine netzgekoppelte Anlage nicht
möglich ist, kann der erzeugte Strom
in einem Akku gespeichert und bei
Bedarf genutzt werden.
Strom einspeisen, heißt Strom verkaufen, denn Sie erhalten dafür vom örtlichen Stromversorger eine Einspeisevergütung, deren Höhe durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
festgelegt ist. Mit diesen Einkünften
und einer Lebenserwartung der Solarmodule von 20-25 Jahren gleicht die
Investition in eine Photovoltaikanlage
einer fest verzinsten
Kapitalanlage.
Auch wenn die Einspeisevergütung aktuell stark gekürzt wurde, sorgen sinkende
Modulpreise und die stärkere
Betonung des Eigenverbrauchs
dafür, dass eine PV-Anlage weiterhin eine lohnende Investition darstellt.
Und: Die Einspeisung von Solarstrom
führt auf Dauer dazu, dass andere
Kraftwerke heruntergefahren werden.
Auf diese Weise verringern private Solarstromanlagen die Emission existierender Kraftwerke und leisten einen
aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Für die Montage von Solarkollektoren und Solarmodulen benötigen
Sie in der Regel keine behördliche
Genehmigung. Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder im Bereich eines Ensembleschutzes ist
dafür allerdings eine denkmalrechtliche Erlaubnis durch das Landratsamt Erlangen-Höchstadt erforderlich.
Landratsamt ErlangenHöchstadt
Sachgebiet Denkmalpflege
Marktplatz 6, 91054 Erlangen
Udo Fröhlich
091 31 / 8 03-3 36
[email protected]
Der Wirkungsgrad
einer Anlage gibt an, wie viel Prozent
der eingestrahlten Sonnenenergie in
elektrischen Strom umgewandelt werden können. Die vom Hersteller angegebenen Wirkungsgrade weichen
allerdings wegen der Verluste durch
Verschmutzung, Reflexion und Wechselrichterverlusten häufig vom realen
Wirkungsgrad ab. Auch eine ungünstige Dachneigung, geringfügige Verschattungen durch Bäume, Nachbarhäuser o. ä. können den Stromertrag
deutlich reduzieren.
Tipp: Einen ersten Anhaltspunkt, wie
viel Strom Sie auf Ihrer Dach- oder
Fassadenfläche produzieren könnten,
liefern Berechnungshilfen im Internet,
z. B.:
www.solarcalc.de
www.thema-energie.de
Leistung und Wirkungsgrad
Fazit
Die Leistung einer Photovoltaik-Anlage wird in Kilowatt-Peak (kWp) angegeben. Mit Peak ist hier die Spitzenleistung bei optimalen Bedingungen
gemeint. In unserer Region können
mit einer 1 kWp-Photovoltaik-Anlage
(ca. 7 m2 Fläche) etwa 1.000 kWh
Strom pro Jahr erzeugt werden. Zum
Vergleich: Der durchschnittliche Jahres-Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts liegt in Deutschland
etwa bei 4.000 kWh.
• klimafreundlich: Einsparung von
CO2 -Emission
• Stromkosteneinsparung und
evtl. zusätzlich Einkünfte durch
Stromeinspeisung
• Dachneigung und -ausrichtung
sowie Verschattungen und Statik
beachten
• Auch die Kosten für eine Versicherung der Anlage z. B. gegen
Witterungsschäden müssen mit
einbezogen werden.
19
Anlagentechnik
Mit einer Photovoltaikanlage können Sie umweltfreundlichen Strom
erzeugen. Wenn ohnehin eine
Dachsanierung ansteht, bietet sich
die Installation einer Photovoltaikanlage natürlich an.
Foto: TR / PIXELIO
Photovoltaik
Foto: Matthias Ruhbaum / PIXELIO
Wärmepumpe
Anlagentechnik
Wärmequellen
Optimal ist es, wenn die Wärmequelle über das ganze Jahr hinweg eine
gleichbleibende Temperatur hat. Sowohl das Erdreich als auch das Grundwasser bieten dafür geeignete Bedingungen. Die Außenluft als Wärmequelle dagegen ist starken Schwankungen unterworfen. Für die
Erschließung der Wärmequellen Erdreich und Grundwasser sind wiederum
höhere Kosten zu kalkulieren, welche
von den geologischen Bedingungen
des Anlagenstandortes abhängig sind.
Die Wärmequelle Luft hingegen muss
nicht zusätzlich erschlossen werden.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit,
Ihre Heizungsanlage multivalent zu
betreiben: In der kalten Jahreszeit
schaltet sich dann z. B. eine Öl- oder
Gasheizung hinzu, um den Heizbedarf
zu decken.
Erdwärme
Erdwärme wird durch im Boden versenkte Erdreichkollektoren oder Erdsonden nutzbar gemacht. Für erstere
muss eine größere, unversiegelte Fläche zur Verfügung stehen, auf der die
Kollektoren in einer Tiefe von 1-1,5 m
waagerecht verlegt werden. Für eine
Erdsonde muss eine Tiefenbohrung
von bis zu 100 m vorgenommen werden. Die Tiefe des Bohrlochs hängt
von den örtlichen Gegebenheiten und
der benötigten Wärmeleistung ab.
Erdreichkollektoren sind wegen der
entfallenden Tiefenbohrung günstiger
als Erdwärmesonden. In der geringeren Tiefe stehen allerdings nied20
rigere Temperaturen und ein
schwankendes Temperaturniveau zur Verfügung, so dass der Wirkungsgrad einer Erdwärmesonde höher ist.
Grundwasser
Um die Wärme des Grundwassers zu
nutzen, müssen zwei Brunnen angelegt werden. Der eine fördert das
Grundwasser, mit dem die Wärmepumpe versorgt wird, über den
zweiten wird das abgekühlte Wasser
wieder ins Erdreich abgegeben. Ist
oberflächennahes Grundwasser vorhanden, dann ist eine GrundwasserWärmepumpe eine gute Wahl. Allerdings können Schwermetalle im Wasser das System beeinträchtigen. Eine
detaillierte Planung und Wasseranalyse ist notwendig.
Wirkungsgrad und
Jahresarbeitszahl
Der Kreislauf einer Wärmepumpe wird
mit Strom (seltener mit Gas) angetrieben. Das heißt, die Ökobilanz wird
durch den CO2 -Ausstoß bei der Stromerzeugung verschlechtert. Aber:
Eine effiziente Anlage liefert bis zu
viermal mehr Wärme, als sie an Strom
verbraucht. Der Wirkungsgrad einer
Wärmepumpe wird in der Leistungs-
zahl (COP) gemessen, dem Verhältnis
der nutzbaren Wärmemenge zur benötigten Antriebsenergie. Je höher die
Leistungszahl, desto besser wird also
die Energie genutzt. Den höheren
Leistungszahlen von Erdwärme- und
Wasser-Wärmepumpen stehen die
geringeren Investitionskosten für eine
Luftwärmepumpe entgegen. Die Leistungszahl sagt allerdings nur aus, wie
gut die Wärmepumpe unter optimalen Bedingungen arbeitet, hat aber
nur begrenzte Aussagekraft über den
zu erwarteten Energiebedarf. Für die
Bewertung der gesamten Wärmepumpenheizungsanlage ist das Mittel
über ein Jahr, die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) entscheidend. Diese
gibt das Verhältnis der über das Jahr
abgegebenen Heizenergie zur aufgenommenen elektrischen Energie an.
Die JAZ ist auch ausschlaggebend für
die Bemessung von Fördersätzen und
Fördergrenzen.
Weitere Informationen:
www.jahresarbeitszahlen.info
Beispiel aus der Praxis
Elektrisch betriebene Luft/Wasser-Wärmepumpe +
4 Solarkollektoren mit 800 l Pufferspeicher
Investition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 20.000-25.000 €
Fördermöglichkeiten:
• BAFA-Zuschuss: bis 20 kW pauschal 1.300 €
+ 500 € Kombinationsbonus
+ 1.500 € (Solaranlage)
Achtung: Förderung Wärmepumpe nur mit JAZ min. 3,5 und förderfähiger
Solaranlage, hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage notwendig
Quelle: Energieagentur Oberfranken
Das Prinzip kennen Sie von Ihrem
Kühlschrank: Wird ein Medium
abgekühlt, dann entsteht Wärme.
Eine Wärmepumpe nutzt dieses
Prinzip in umgekehrter Weise. Sie
kühlt eine Wärmequelle ab, entnimmt ihr also die vorhandene
Wärmeenergie und nutzt diese
zum Heizen.
Blockheizkraftwerk
Kraft-Wärme-Kopplung
Die Wärmeabgabe sollte auf einem
möglichst niedrigen Temperaturniveau (kleiner als 50° C) erfolgen. Dies
ist etwa bei Fußboden- oder Wandflächenheizungen der Fall. Für konventionelle Heizkörper, die mit einer Heizwassertemperatur von 55-70° C optimal arbeiten, ist eine Niedertemperaturwärmepumpe nicht zu empfehlen.
Hochtemperaturwärmepumpen,
welche die notwendigen Vorlauftemperaturen für Heizkörpersysteme erzeugen können, haben eine niedrigere
Leistungszahl und einen entsprechend
hohen Strombedarf.
Bei der Stromerzeugung entsteht Wärme, die in konventionellen Großkraftwerken zu einem Großteil ungenutzt
bleibt. Ein hoher Energieverlust, der
vermieden werden kann, wenn das
Kraftwerk dort steht, wo die Wärme
auch genutzt wird. Blockheizkraftwerke
(BHKW) verbinden direkt vor Ort die
Stromerzeugung mit der Bereitstellung
von Wärme für Heizung und Warmwasser und bieten damit eine wesentlich
effizientere Nutzung des Energieträgers. So können Wirkungsgrade des
Systems von über 90% erreicht werden.
Der Strom erzeugende Generator wird
z. B. durch einen Verbrennungsmotor
(oder Stirlingmotor) angetrieben. Die
dabei entstehende Wärme wird durch
einen Wärmetauscher auf den hauseigenen Wasserkreislauf für Heizungsund Brauchwasser übertragen. Blockheizkraftwerke können mit fossilen
Brennstoffen betrieben werden (Heizöl
oder Gas), aber auch mit regenerativen
Energieträgern wie Biogas, Biodiesel
oder Pflanzenöl.
Bis vor wenigen Jahren wurden Blockheizkraftwerke vor allem für große
Gebäudekomplexe, Krankenhäuser,
Wohnsiedlungen oder Schwimmbäder
eingesetzt. Heute gibt es jedoch bereits
Mini-Blockheizkraftwerke – kleinere
Anlagen, bei denen Stromgenerator,
Wärmetauscher und Regelungstechnik
in einem kompakten Block montiert
sind. Diese Kleinkraftwerke für zu Hause sind nicht größer als eine Tiefkühltruhe und eignen sich auch von ihrer Leistungsgröße her bereits für Ein- oder
Zweifamilienhäuser.
Sowohl für die Tiefenbohrung als
auch für die Nutzung des Grundwassers muss eine Genehmigung
durch das Landratsamt erteilt werden. In Wasserschutzgebieten ist
eine Tiefenbohrung generell nicht
erlaubt. Erdreichkollektoren, auch
außerhalb von Wasserschutzgebieten, sind anzeigepflichtig.
Informationen und Genehmigungsverfahren:
Landratsamt
Erlangen-Höchstadt
Umweltamt
Schlossberg 10
91315 Höchstadt a. d. Aisch
Margarete Geitz
0 91 93 / 20-5 73
[email protected]
Fazit
• Nur bei Flächenheizungen (Fußbodenheizung, Wandheizung) sinnvoll (optimal: Niedrigenergiehäuser mit Flächenheizung)
• 75 % der Wärme aus regenerativer Energie
• Kombination mit Öl- oder
Gasheizung möglich
• Kombination mit Photovoltaikanlage (Eigenstromverbrauch) ideal
Planung und Auslegung
Bei der Umstellung kann ein Blockheizkraftwerk an die bestehende Heizungsanlage problemlos angeschlossen werden. Der erzeugte Strom wird für den
Eigenbedarf verwendet. Trotzdem ist
für die Planung der Größe und Lei-
stungsfähigkeit eines Blockheizkraftwerks nicht die voraussichtlich benötigte Strommenge entscheidend, sondern vor allem die mögliche Wärmenutzung. Denn der überschüssige Strom
wird – gegen eine entsprechende Vergütung (siehe S. 19) – ins öffentliche
Stromnetz eingespeist.
Wirtschaftlichkeit
Damit das Blockheizkraftwerk wirtschaftlich laufen kann, sollte ein möglichst gleichmäßiger Wärmebedarf
während des ganzen Jahres bestehen.
In kleineren Wohngebäuden, in denen
die Abwärme im Wesentlichen zum
Heizen gebraucht wird, ist der Bedarf
jedoch großen Schwankungen unterworfen. Hier passen leistungsmodulierende Anlagen die thermische Leistung
dem entsprechenden Wärmebedarf an.
In der Anschaffung ist ein Blockheizkraftwerk teurer als ein herkömmlicher
Brennwertkessel. In Ihre Kalkulation
sollten Sie aber auch die Einsparung der
Stromkosten und die Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom mit
einbeziehen. Dadurch hat sich ein Blockheizkraftwerk häufig nach wenigen
Jahren amortisiert.
Fazit
• Umweltfreundlich durch hohe
Energieeffizienz
• Kann mit fossilen oder
regenerativen Energieträgern
betrieben werden
• Eine möglichst gleichmäßige
Wärmeabnahme sollte gesichert
sein.
• Vergleichsweise hohe
Anschaffungskosten, aber:
• Einsparung der Stromkosten
aus dem öffentlichen Netz,
während die Heizwärme quasi
als Nebenprodukt anfällt
• Einkünfte durch die Einspeisevergütung
21
Anlagentechnik
Heizanlage anpassen
Die Gebäudehülle
Eine schlechte Dämmung geht nicht
nur zulasten des Wohnkomforts, sondern schlägt mittlerweile auch finanziell empfindlich zu Buche. Den Verlust
wertvoller Heizungswärme können Sie
verhindern, indem Sie die Gebäudehülle möglichst lückenlos dämmen.
Beheizte Räume – auch Keller oder
Wintergarten – sollten dabei innerhalb
des gedämmten Bereichs liegen, unbeheizte Räume wie Dachboden oder
Garage können außerhalb der Dämmung bleiben.
Gebäudehülle
Doch wo genau sind eigentlich die
Schwachstellen Ihres Gebäudes? Welche Sanierungsmaßnahme lohnt sich
wirklich? Einer energetischen Gebäudesanierung sollte eine qualifizierte
Energieberatung vorausgehen, um
zunächst den Ist-Zustand des Gebäudes zu ermitteln (siehe S. 38).
Wärmebrücken
Wärmebrücken sind die Stellen am Gebäude, die deutlich mehr Wärme nach
außen abgeben als angrenzende Bereiche. Das können Schwachstellen in
der Gebäudehülle sein, an denen die
Wärmedämmung unterbrochen ist, z.
B. nicht gedämmte Rollladenkästen
oder Heizungsnischen, Gebäudeecken,
aber auch die Anschlüsse von Balken,
Wand, Fenster, Decken, Dach und Balkonplatte. Solche Schwachstellen machen sich umso deutlicher bemerkbar,
je besser die Wärmedämmung der
übrigen Bauteile ist.
Wärmebrücken können auch zu
Bauschäden führen. Denn innen sind
solche Stellen kälter als die umliegenden Bereiche. Dadurch kondensiert dort die Feuchtigkeit der Raumluft und es entstehen Wandfeuchte
und Schimmelpilze.
22
Wämere Stellen am Gebäude erscheinen auf der Thermografieaufnahme
in Gelb- oder Rottönen, während die gut isolierten Gebäudeteile außen
kalt sind und auf der Aufnahme blau oder violett erscheinen.
Kleine Maßnahmen – große Wirkung
Ohne größeren finanziellen Aufwand können Sie einfache Dichtungs- und
Dämmmaßnahmen selbst vornehmen.
•Fenster und Türen können Sie selbst abdichten, indem Sie alte Dichtungslippen durch neue ersetzen. Dadurch wird der Luftaustausch über die
Fugen stark verringert.
•Heizungsrohrleitungen können Sie mit kostengünstigen, vorgefertigten
Dämmschläuchen aus dem Baumarkt ganz einfach selbst dämmen.
•Rollladenkästen können ohne großen finanziellen Aufwand vom Fachmann abgedichtet und gedämmt werden.
Luft-Dichtheitstest
Mit diesem Differenzdrucktest wird
geprüft, wie luftdicht ein Gebäude
oder eine Wohnung ist. Bei einer nachträglichen Dämmung kann auf diese
Weise festgestellt werden, ob alle Arbeiten wirklich luftdicht ausgeführt
wurden.
Thermografieaufnahmen
Eine thermografische Aufnahme des
Gebäudes ist ein hilfreiches Mittel zum
Erkennen von energetischen Schwachstellen. Mit einer Wärmebildkamera
werden während der Heizperiode die
Oberflächentemperaturen am Gebäude ermittelt. Aussagefähige Bilder
entstehen dann, wenn eine Tempera-
turdifferenz von etwa 15-20° C zwischen Innen und Außen besteht.
Schlecht gedämmte Dächer oder
Wände sowie Wärmebrücken sind
dann deutlich wärmer, weil sie die
Heizwärme nach außen abgeben.
Im Rahmen der Förderung einer „VorOrt-Beratung“ werden Thermografieaufnahmen durch das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA) gefördert.
Informationen und
Antragstellung unter
www.bafa.de
Foto und Thermografie: Ronald Walter,
www.energiekamin.de
Energieverluste und
Schwachstellen
Fassadendämmung
Wärmedämmverbundsystem
(WDVS) oder hinterlüftete Fassade?
Bei der Außendämmung wird die
Dämmschicht auf die Außenfläche der
Wand aufgebracht. Sie schützt die
Wand vor Witterung, das Haus vor
Wärmeverlusten und auch Wärmebrücken werden dadurch gut verpackt.
Und nicht zuletzt spielt auch die Optik
eine Rolle: Eine Außendämmung bietet oft die Chance, die Fassade aufzuwerten. Umgekehrt ist sie aber z. B.
für Sichtfachwerk oder Gebäude mit
historischem Fassadenschmuck nicht
geeignet.
Eine Außendämmung empfiehlt sich
insbesondere bei einem einschaligen
Wandaufbau, z. B. bei massivem Mauerwerk oder einer Holzständerkonstruktion. Je nach Aufbau der Außendämmung wird die Wand dadurch
wesentlich dicker. Prüfen Sie also
auch, ob dafür genügend Platz zur
Verfügung steht – beispielsweise an
Grundstücksgrenzen oder wenn Ihr
Haus unmittelbar an den öffentlichen
Gehweg grenzt.
Kerndämmung
Besteht Ihre Außenwand aus zweischaligem Mauerwerk und wollen Sie
die Fassade nicht verkleiden, so bietet
sich eine Kerndämmung an. Dafür
wird der Dämmstoff in den Hohlraum
zwischen den Mauern geblasen oder
geschüttet. Vorher sollten Sie unbedingt einen Bauphysiker hinzuziehen,
der eine Wärme- und Feuchteschutzberechnung der Wand vornimmt.
Denn nicht selten entstehen durch
unsachgemäße Kerndämmung Bauschäden.
Innendämmung
Für eine Innendämmung ist zwar kein
Gerüst nötig, sie ist allerdings bauphysikalisch problematisch und sollte daher nur dann angewendet werden,
wenn andere Maßnahmen nicht möglich sind. Das kann beispielsweise bei
denkmalgeschützten Gebäuden der
Fall sein. Ein geeigneter Anlass für eine
Innendämmung sind Malerarbeiten
oder der Austausch von Heizkörpern.
Eine Innendämmung erfordert Kompetenz bei der Auswahl und Kombination der richtigen Materialien sowie
1
2
3
4
1Verankerungsgrund
2Dämmung
3 Hinterlüftung > 2 cm
4Witterungsschutz
(Bekleidung)
Sorgfalt bei der Ausführung, z. B. um
Wärmebrücken an Geschossdecken
und Innenwänden zu vermeiden. Auf
eine gute Fachberatung sollten Sie
also auch hierbei auf gar keinen Fall
verzichten. Unsachgemäße Innendämmung kann außerdem Bauschäden durch Feuchtigkeit verursachen.
Um die Kondensation von Feuchtigkeit hinter der Dämmschicht zu vermeiden, brauchen die meisten
Dämmstoffe eine Dampfsperre.
Die Dämmeigenschaften von Gebäudeteilen (z. B. Wand oder Fenster)
werden mit dem U-Wert (früher kWert) angegeben (siehe S. 29).
Bei der Auswahl von Dämmstoffen
haben Sie die Qual der Wahl. Denn
die verschiedenen Materialien unterscheiden sich nicht nur in der
Energiebilanz!
Weitere Informationen finden Sie
auf S. 27.
23
Gebäudehülle
Außendämmung
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade
bietet bauphysikalische und gestalterische
Vorteile: Bei diesem mehrschichtigen
Wärmedämmsystem ist die äußerste
Schicht durch eine Luftschicht von den
dahinterliegenden Schichten getrennt.
Diese Fassadenbekleidung dient dem
Schutz gegen Schlagregen und kann aus
unterschiedlichsten Materialien bestehen,
z. B. Holz, Naturstein, Kunststein, Keramik, Metallblech oder Glas. Durch den
ausgebildeten Hinterlüftungsspalt wird
Feuchtigkeit – egal ob Baufeuchte oder
Feuchte, die durch die Nutzung der Bewohner entsteht – sicher abgeführt. Das
Ergebnis sind nicht nur deutlich geringere
Heizwärmeverluste, sondern auch ein
dauerhafter Schutz vor Schäden. Und:
Hinterlüftete Fassadendämmsysteme lassen sich später gut und sortenrein rückbauen – ein ökologischer wie ökonomischer Vorteil.
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Dachdämmung die effektivste Art
Energie zu sparen. Hier können Sie
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gegen Schimmelbildung und ein
Zugewinn an Behaglichkeit, da die
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Dach und Keller
Dachisolierung: Holzfaserplatten 3,5 cm mit Zwischensparrendämmung
24 cm Glaswolle, Klemmfilz, Wärmeleitfähigkeit 0,034 W/(mK)
erhalten, z. B. Spanplatten mit Nut
und Feder. Auch sie kann lose verlegt
werden.
Die oberste Geschossdecke sollten Sie
mindestens 14 cm dick dämmen.
Aber: 16-20 cm Dämmstoffdicke erhöhen die Kosten nur unwesentlich,
erhöhen aber die Energieeinsparung
deutlich.
Kellerfußboden oder
Kellerdecke
Durch die Wärmedämmung des Kellers besteht die Möglichkeit, mit geringem finanziellen Aufwand Energie
zu sparen. Durch einen verbesserten
Wärmeschutz können Sie außerdem
Innendämmung des Dachs
Fläche. . . . . . . . . . . . . . . . . 102 m2
Dämmstoffdicke. . . . . . . . . . 16 cm
Kosten . . . . . . . . . . . . . . . 4.080 €
U-Wert alt . . . . . . . . 1,11 W/(m2K)
U-Wert neu . . . . . . . 0,18 W/(m2K)
Einsparung
. . . . . . . . . . ca. 1.306 l Heizöl/Jahr
Amortisation . . . . . . . . . < 6 Jahre
Dämmung der Kellerdecke
Fläche. . . . . . . . . . . . . . . . 70 m2
Dämmstoffdicke. . . . . . . . 12 cm
Kosten . . . . . . . . . . . . . . 1.400 €
U-Wert alt . . . . . . . 1,11 W/(m2K)
U-Wert neu . . . . . 0,23 W/(m2K)
Einsparung
. . . . . . . . . .ca. 304 l Heizöl/Jahr
Amortisation . . . . . . . < 8 Jahre
Quelle: Ronald Walter, www.energiekamin.de
Beispiele aus der Praxis
Ihren Wohnkomfort verbessern. Denn
das Ergebnis ist ein wärmerer Fußboden im Erdgeschoss.
Nutzen Sie Ihren Keller als beheizten
Wohnraum? Dann ist es sinnvoll, die
Kellerwände und den Boden zu dämmen. Ist der Keller ein unbeheizter
Raum, dann sollten Sie die Kellerdecke
zum Wohnraum hin dämmen. Empfehlenswert ist hier eine Dämmstoffdicke von etwa 8 cm. Die maximal
mögliche Dämmstoffstärke kann –
z. B. durch direkt unterhalb der Kellerdecke eingebaute Kellerfenster – begrenzt sein. Die Platten werden angedübelt oder aufgeklebt und bei Bedarf
mit Gipskarton oder Holzwolle-Leichtbauplatten verkleidet.
Auch Kellerdecken mit unebener oder
gekrümmter Unterseite (Kappenoder Gewölbedecken) sind mit Hilfe
einer Unter- oder Tragkonstruktion
nachträglich dämmbar. Als Material
für solche Deckenkonstruktionen sind
biegsame Dämmstoffe am besten geeignet. Etwas komplizierter ist in solchen Fällen eine Konstruktion, bei der
erst die Unterkonstruktion mit Verkleidung eingebaut und nachträglich
der Hohlraum mit Dämmstoff ausgeblasen wird.
25
Gebäudehülle
Warme Luft steigt nach oben. Über
das Dach geht daher viel Wärme verloren. Die Dämmung der Dachschräge ist dann sinnvoll, wenn Sie den
Dachraum als Wohnraum nutzen
wollen. Bei nicht genutzten Spitzböden ist dagegen die Dämmung der
obersten Geschossdecke die leichteste und preiswerteste Dämmmaßnahme. Und mit etwas Geschick können Sie die Arbeiten auch selbst erledigen.
Um effektiv Energie zu sparen, muss
die Wärmedämmschicht die beheizten Räume möglichst lückenlos
vor dem unbeheizten Bereich bzw.
der Außenluft schützen. Jede Lücke
bildet eine Wärmebrücke, erhöht die
Gefahr der Schimmelpilzbildung an
dieser Stelle und steigert die Energieverluste. Der Dämmstoff wird einfach
auf dem Dachboden verlegt, ausgerollt oder als Schüttung aufgebracht.
Auch hier ist je nach Hersteller und
Dämmsystem eine Dampfsperre
erforderlich. Bei plattenförmigen
Dämmstoffen ist eine mehrlagige,
versetzte Einbringung des Materials
empfehlenswert. Häufig kann der
Dämmstoff auch lose, in Form von
schüttfähigen oder einblasbaren
Dämmstoffen eingebracht werden.
Um den Dachboden auch weiterhin
begehen zu können, sollte die Dämmung eine oberseitige Abdeckung
Fotos: inixmedia Bayern
Dach oder oberste
Geschossdecke?
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26
Dämmstoffe
Weitere Kriterien, die Sie bedenken
und abstimmen sollten, sind die
Brennbarkeit – von nicht brennbar (A)
bis normal entflammbar (B2) –, der
Anwendungstyp (Für welche Verwendung ist der Dämmstoff zulässig?), der
Widerstand gegen Feuchtigkeit, die
Trittfestigkeit, das Gewicht und die
ökologische Verträglichkeit. Und nicht
zuletzt spielt natürlich auch der Preis
eine Rolle.
Auf dem Etikett ist außerdem entweder das CE-Zeichen (= Dämmstoff
entspricht einer Europäischen Norm)
oder das Ü-Zeichen (= Dämmstoff
stimmt mit nationalen Normen überein) vermerkt. Für ausschließlich mit
CE gekennzeichnete Dämmstoffe
sollten Sie bei gleicher Wärmeleitfähigkeit mit 20 % mehr Dicke gegenüber Dämmstoffen mit Ü-Zeichen
rechnen.
Ökologische Dämmstoffe
Dämmstoffe aus nachwachsenden
Rohstoffen gehören zu den traditionellen Baustoffen, die derzeit eine
Renaissance erleben. Die Vorteile sind
ein schonenderer Umgang mit fossilen
und mineralischen Ressourcen, weni-
Foto: Rainer Sturm / PIXELIO
Wesentliche Eigenschaft eines Dämmstoffes ist seine Wärmeleitfähigkeit
(λ bzw. Lambda-Wert). Ein guter
Dämmstoff sollte eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK) oder weniger haben.
ger Schadstoffbelastung bei
der Herstellung und die Verminderung gesundheitlicher
Risiken im Wohnumfeld.
Trotzdem sind organische
Dämmstoffe nicht per se umweltfreundlicher als anorganische. Betrachtet man die gesamte Ökobilanz eines Baustoffes,
dann sind der Einsatz von Recyclingmaterialien und die spätere Rückbaubarkeit der Materialien ebenfalls relevant.
Von großer Bedeutung ist auch die
Energie, die für Herstellung, Verarbeitung, Einbau und Transport von Material, Maschinen und Arbeitskräften
sowie Entsorgung bzw. Wiederaufbereitung eines Baustoffes benötigt wird
– der sogenannte „Primärenergiegehalt“. Dämmstoffe sollten einen niedrigeren Primärenergiegehalt aufweisen, als sie über ihre Lebensdauer an
Energie einsparen.
Wählen Sie außerdem Dämmstoffe,
die in der Region und möglichst unter
Einsatz erneuerbarer Energien hergestellt werden. Auch das senkt die Energiebilanz.
Rückbaubarkeit
Bei der Auswahl von Dämmstoffen
sollten Sie schon heute die Zukunft im
Blick haben. Denn im Sinne eines
nachhaltigen Bauens ist es wünschenswert, dass später beim Rückbau
von Dämmsystemen ein möglichst
hohes Maß an Recyclingfähigkeit sichergestellt ist. Unter diesem Gesichtspunkt sollten Sie folgende Faktoren beachten:
Homogenität
Die verwendeten Dämmstoffe sollten
homogen sein. Je weniger unterschiedliche Materialien in Dämmsystem verwendet werden, desto weniger unterschiedliche Entsorgungswege müssen in der Regel berücksichtigt werden.
Trennbarkeit
Je sortenreiner Materialien getrennt
werden können, desto größer ist die
Chance, sie im Falle eines Rückbaus
kostengünstig zu entsorgen – und
natürlich sie recyceln zu können. Dazu
sollten die eingesetzten Materialien
und Materialverbindungen leicht
trennbar sein.
Schadstofffreiheit
Durch die Verwendung von schadstofffreien Baustoffen kann der Materialkreislauf verlängert und wirtschaftlich optimiert werden. Hierbei
spielt es auch eine Rolle, wie hochwertig die einzelnen Elemente recycelt
werden können.
27
Gebäudehülle
Bei der Auswahl der Dämmstoffe
haben Sie die Qual der Wahl zwischen den verschiedensten Materialien. Da lohnt es sich, das Etikett
genau zu studieren.
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Im Thermobild sichtbar: Bei diesem
Gebäude geht die Wärme hauptsächlich
über die Fenster verloren.
Trotzdem stellt sich zunächst die Frage, ob die Fenster überhaupt ausgetauscht werden müssen. Prüfen Sie,
ob eine Aufarbeitung der alten Fenster
nicht ebenfalls in Frage kommt. Gut
erhaltene Holzrahmen brauchen oft
nur neue Scheiben, am besten eine
Wärmeschutzverglasung. Dies kostet
etwa 100-150 € pro Quadratmeter.
Auch die Dichtungen zwischen Rahmen und Fensterflügel lassen sich
nachrüsten. Inzwischen sind Gummilippendichtungen der Standard. Sie
garantieren eine sehr hohe Luftdichtigkeit.
Neue Fenster
Bei neuen Fenstern kann eine moderne Wärmeschutzverglasung die Wärmeverluste deutlich reduzieren. Sie
besteht in der Regel aus drei Scheiben
mit einer speziellen Beschichtung und
einer Edelgasfüllung.
Aber nicht nur die Verglasung spielt
eine Rolle: Die höchsten Wärmever-
Der U-Wert
Bei der Beurteilung der Wärmedämmeigenschaften von Gebäudeteilen,
z. B. Außenwänden oder Fenstern,
wird der Wärmedurchgangskoeffizient (Einheit W/(m2K)) betrachtet, der
sogenannte U-Wert (früher k-Wert).
Die Wärme wandert immer von der
warmen zur kalten Seite, also im
Haus im Winter von innen nach außen. Der U-Wert beziffert die Eigen-
Nach dem Erneuern oder Abdichten
der Fenster kann es bei ungenügender
Wanddämmung und unzureichender
Lüftung zu Feuchteschäden und
Schimmelpilzbildung an den Außenwänden kommen. Daher ist es sinnvoll, die Modernisierung von Fenstern
und Fassade gleichzeitig durchzuführen. In diesem Fall sollte dann auch
über die Lage des Fensters nachgedacht werden: Energetisch und häufig
auch optisch vorteilhaft ist ein Verschieben nach außen. Wenn die Fenster bündig mit der Wärmedämmschicht abschließen, erspart das die
Dämmung der Laibungen.
Rollladenkästen sind oft Wärmebrücken. Sie gelten als energetische
Schwachstellen, wenn sie nicht wärmegedämmt und luftdicht sind. Deswegen sollten sie beim Einbau von
Fenstern direkt mit gedämmt werden.
schaft des Bauteils, die Wärme langsam oder schnell durchzulassen. Ein hoher U-Wert bedeutet einen starken Wärmestrom, also hohe Wärmeverluste. Je
niedriger der U-Wert, desto besser ist die
Wärmedämmung des Bauteils.
Der U-Wert ist ein physikalischer Kennwert und gibt an, wie viel Wärme durch
1 m2 eines Bauteils bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (K) zwischeninnen und außen abströmt.
Beim U-Wert für Fenster ist meist ein
Sind die neuen Fenster eingebaut, dann muss ausreichend gelüftet
werden – mindestens zweimal täglich
Stoßlüftung (Querlüftung). Wesentlich komfortabler ist eine automatische Lüftungsanlage, die vermehrt
auch in Einfamilienhäusern installiert
wird (siehe S. 31).
Beispiel aus der Praxis
Austausch der
Fensterverglasung
Fläche. . . . . . . . . . . . . 36 m2
Kosten . . . . . . . . . . . 3.400 €
U-Wert alt . . . . 2,80 W/(m2K)
U-Wert neu . . . 1,00 W/(m2K)
Einsparung
. . . . . . . ca. 477 l Heizöl/Jahr
Amortisation . . . . < 12 Jahre
weiterer Index für das betrachtete
Bauteil angegeben: g = Glas,
f = Rahmen (engl. frame), w = gesamtes Fenster (engl. window). Da
die Verglasung mittlerweile optimale Dämmeigenschaften aufweist,
wird häufig nur mit dem Ug-Wert
geworben. Hier muss man also aufmerksam sein. Denn bei unzureichender Rahmendämmung kann der
Uw-Wert (des gesamten Fensters)
dann deutlich schlechter sein.
29
Gebäudehülle
Alte Fenster erhalten?
luste treten am Rahmen auf.
Besonders energiesparend
sind Fenster mit speziell gedämmten Rahmen oder Rahmen aus Mehrkammerprofilen.
Bei der Wahl des Fensterrahmens
gilt: Holz- oder Kunststoffrahmen
geben meist weniger Energie nach
außen ab als Rahmen aus Metall. Glasteilende Sprossen erhöhen dagegen
den Wärmeverlust des Fensters.
Quelle: Ronald Walter, www.energiekamin.de
Spürbare Zugluft und Feuchtigkeit
an den Glasscheiben oder auf dem
Fensterbrett sind die deutlichsten
Anzeichen dafür, dass über Ihre Fenster zu viel Wärme verloren geht.
Thermografie: PaX AG, www.pax.de
Fenster
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Lüftung
Früher lüfteten sich die Gebäude quasi von selbst. Vor allem durch undichte Fenster wurde die Raumluft kontinuierlich ausgetauscht und entfeuchtet. Wenn aber die Dämmung verbessert, neue Fenster eingebaut und
dadurch insgesamt die Luftdichtheit
des Gebäudes verbessert wurde, muss
danach regelmäßig und ausreichend
„aktiv“ gelüftet werden. Denn ein
regelmäßiger Luftaustausch ist notwendig, um beispielsweise Schimmelpilze, Feuchteschäden, eine hohe
CO2 -Konzentration und damit stickige
Raumluft zu vermeiden.
Sinnvoll ist eine Stoßlüftung (Querlüftung) mindestens zweimal täglich, bei
der mehrere Fenster kurz (ca. 5 Minuten) weit geöffnet werden.
Kontrollierte
Wohnungslüftungsanlage
(KWL)
Grafik: Pia Regner, www.ingplusarch.eu
Doch dabei geht wertvolle Heizwärme
verloren. Wesentlich energieeffizienter und auch komfortabler ist eine
kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage (KWL). Sie saugt die verbrauchte
Luft und Feuchtigkeit vor allem dort
ab, wo sie entsteht: in Küche, Bad und
WC. Außerdem sorgt sie für einen
kontinuierlichen Austausch von verbrauchter Luft gegen
gefilterte
und temperierte Frischluft. Solche Anlagen werden vermehrt auch in Einfamilienhäusern installiert. Und auch bei
der Sanierung eines älteren Hauses ist
der nachträgliche Einbau einer Lüftungsanlage möglich. Voraussetzung
für einen effizienten Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist dann aber wiederum eine
hohe Luftdichtheit des Gebäudes.
Die Wärme bleibt erhalten
Moderne Lüftungssysteme arbeiten
mit Wärmerückgewinnung (WRG):
Frischluft von außen wird vor dem Einleiten in die Wohnräume temperiert,
und zwar über einen Wärmetauscher
mit der Wärme, die der abgesaugten
Luft entzogen wird. Die Lüftungsanlage dient damit zugleich der Energieeinsparung, reguliert die Feuchtigkeit,
schützt damit das Gebäude vor Schimmelpilzbildung und dient schließlich
auch dem Wohnkomfort: Denn die
Räume werden mit Frischluft versorgt,
während Feinstaub, Pollen oder Insekten draußen bleiben.
Durch den Einsatz einer kontrollierten
Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung reduziert sich der
Energieverbrauch deutlich. Zwar
nimmt der reine Stromverbrauch
durch die nötigen Lüftungsventilatoren zu. Im Gesamtresultat aber lassen sich die Energieverbrauchskosten
um ungefähr 22 % senken.
Und keine Sorge: Auch wenn eine
Lüftungsanlage installiert ist, können
die Fenster jederzeit geöffnet werden! Eine Lüftungsanlage soll
vor allem einen MindestLuftwechsel garantieren.
Trotzdem spart die Anlage vor allem dann Heizkosten, wenn die Fenster während der Heizperiode möglichst
geschlossen sind.
Zentral oder dezentral?
Zentrale Lüftungsanlagen regeln die
Belüftung des gesamten Gebäudes,
dezentrale Lüftungsanlagen sorgen
nur für die Belüftung einzelner Wohnungen oder Räume, wie z. B. dem
fensterlosen Bad oder der Küche.
Die Vorteile einer zentralen Lüftungsanlage liegen im Wesentlichen in einer
umfassenderen Versorgung mit Frischluft, einer effizienteren Wärmerückgewinnung und komfortablen Bedienung. Dagegen stehen bei der dezentralen Lüftung der kleinere Aufwand
und die geringeren Kosten. Da es hier
kein Lüftungskanalsystem gibt, sind
Wartung und Reinigung dieser Geräte
einfach und können im Normalfall
selbst erledigt werden.
Bei einer reinen Abluftanlage wird die
Luft aus Räumen wie Bad, WC und
Küche automatisch abgeführt. Frische
Luft strömt dann – allein durch den
entstehenden Unterdruck – durch Außenluftdurchlässe in das Gebäude
nach. Bei Zu- und Abluftanlagen wird
auch die Frischluft mittels Ventilatoren
transportiert.
Worauf sollten Sie achten?
Die eingebaute Anlage darf keine Zugluft oder störenden Geräusche verursachen. Ein ausreichender Schallschutz
kann durch eine geeignete Kanalführung, den Einsatz von Schalldämpfern
und eine gezielten Positionierung der
Ventile erreicht werden. Weil die dezentralen Geräte mit ihren Ventilatoren direkt im Raum angebracht sind,
sollten Sie bei der Auswahl auf möglichst geringe Schallemissionen der
Geräte achten.
Die Lüftungsanlage sollte zudem
regelbar sein. So kann sie bei Bedarf
z. B. während des Duschens oder Kochens – auf eine höhere Leistung eingestellt werden.
31
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Wohnen im Passivhaus
Inzwischen sind in Deutschland über
10.000 Passivhäuser unterschiedlicher
Nutzung entstanden. Neben Ein- und
Mehrfamilienhäusern sind zahlreiche
öffentliche Gebäude in diesem Energiestandard errichtet worden. Neben dem
geringen Energieverbrauch überzeugen
vor allem der hohe Wohn- und Nutzerkomfort und die Wirtschaftlichkeit.
Passivhaus und
Plusenergiehaus
Zum Beheizen des Gebäudes reicht im
Wesentlichen die passive Nutzung der
Sonneneinstrahlung durch die Fenster
sowie die Wärmeabgabe von Geräten
und Bewohnern. Durch eine starke Verringerung der Wärmeverluste des Hauses
wird dies möglich. Beim Plusenergiehaus
wird in der Regel das Passivhaus durch
eine große Photovoltaikanlage ergänzt.
Übers Jahr betrachtet wird hierdurch
mehr Energie am Gebäude erzeugt als
im Gebäude verbraucht wird.
Wenig Verbrauch
bei hohem Komfort
Der Heizenergiebedarf eines Passivhauses beträgt nur noch 15 kWh pro
m2 und Jahr – in Öl ausgedrückt sind
dies 1,5 l pro m2 jährlich. Die Nebenkosten für die Beheizung von 150
m2 Wohnfläche liegen deshalb in der
Regel nur bei 150,- bis 300,- € im Jahr.
Zum Vergleich: Unsere unsanierten Bestandsgebäude in Deutschland verbrauchen in der Regel jährlich 20-30 Liter
pro m2.
Um diese hohe Energieeffizienz beim
Passivhaus zu erreichen, werden Bauteile mit einem sehr guten Wärmeschutz, dreifachverglaste Fenster, eine
hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle
und hocheffiziente Lüftung und Haustechnik eingesetzt. Die thermische Behaglichkeit für die Bewohner des Gebäudes wird durch warme Wandtemperaturen deutlich verbessert und die
Luftqualität im Gebäude ist durch den
Einsatz von Lüftungsanlagen kontinuierlich gut.
Das Passivhaus –
bereits heute ein Gewinn
Die Mehrkosten für ein EinfamilienPassivhaus liegen bei 5-12 % der Gesamtaufwendungen. Die monatliche
Belastung durch Energiekosten und
Rückzahlungen von Baudarlehen sind
jedoch gegenüber dem üblichen Baustandard geringer. Und das Passivhaus
ist auch deshalb wirtschaftlich, weil bei
dem niedrigen Energieverbrauch von
15 kWh/(m2a) die Heizwärmeverteilung
durch die Lüftungsanlage erfolgen kann
– die Kosten für Heizungs-Verteilleitungen und Heizkörper verringern sich
dadurch deutlich.
Die Mehrkosten für Dämmung, Restheizung, Lüftung und Fenster sind
seit dem Bau der ersten Passivhäuser erheblich gesunken. Durch
die Verringerung der zusätzlichen Investitionskosten und
dadurch steigende Nachfrage wird das
Passivhaus voraussichtlich in fünf Jahren
der übliche Standard sein. Darüber hinaus hat das Europäische Parlament
2009 eine Novelle der Richtlinie für Energieeffizienz in Gebäuden verabschiedet, die vorgibt, dass Neubauten ab 2019
nur noch als annähernde „Null-EnergieGebäude“ ausgelegt werden dürfen.
Wärmedämmung
Ein Passivhaus ist nicht begrenzt auf eine
bestimmte Bauweise, sondern kann in
Massiv-, Stahl- oder Holzbauweise hochwärmegedämmt ausgeführt werden. Der
benötigte U-Wert von Außenbauteilen
beim Passivhaus liegt je nach Größe und
Kompaktheit des Gebäudes zwischen
0,15 W/m2K (beim kompakten Mehrfamilienhaus) und 0,1 W/m2K (beim freistehenden Einfamilienhaus).
Zum Vergleich: Der durchschnittliche UWert bei einem Gebäude, gebaut nach
dem gesetzlichen EnEV Standard, liegt
bei 0,2-0,3 W/m2K. Dabei können alle
üblichen Dämmstoffe eingesetzt werden,
also auch Naturbaustoffe wie Zellulose,
Kork, Flachs, Holzweichfaserplatten.
Wärmebrücken
Geometrische Wärmebrücken sind
kaum zu vermeiden. Sie treten auf,
wenn die Außenoberfläche größer als
die Innenoberfläche ist, zum Beispiel an
jeder Außenecke. In der Regel sind diese Wärmebrücken bei durchgehender
Dämmung nahezu unbedeutend. Konstruktive Wärmebrücken entstehen
durch ungünstig ausgebildete Details
wie Durchdringungen, Auskragungen,
Rippen oder Dämmstoffunterbrechungen. Solche konstruktiven Schwächen in der Gebäudehülle können bei
Passivhäusern durch sorgfältige Planung
vermieden werden. Von einer wärmebrückenfreien Gebäudekonstruktion
spricht man, wenn der Wärmebrückeneffekt des ganzen Gebäudes gleich Null
ist. Die Vermeidung von Wärmebrücken
ist eine der wirtschaftlichsten Einsparmaßnahmen.
33
Foto: Pia Regner, www.ingplusarch.eu
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Die Luftdichtheit
Die Luftdichtheit des Passivhauses
senkt Wärmeverluste und steigert die
Effektivität der Lüftungsanlage. Eine
luftdichte Gebäudehülle hilft außerdem Bauschäden zu vermeiden und
erhöht den Schallschutz. Auch konventionelle Mauerwerkswände mit
gewissenhaft ausgeführtem Innenputz sind bereits luftdicht. Bei Fenstern ist die Luftdichtheit in Deutschland schon seit 1981 vorgeschrieben.
Neu beim Passivhaus ist ein konsequent luftdichter Anschluss der einzelnen Bauteile untereinander.
Frische Luft
Die kontrollierte Wohnungslüftung mit
Wärmerückgewinnung ist beim Passivhaus unverzichtbar. Sie sorgt für hygienisch einwandfreie, staubfreie Luft.
Frische gefilterte Zuluft wird den Wohnund Schlafräumen zugeführt und verbrauchte Abluft wird aus Toiletten, Bad
und Küche abgesaugt. Um den gleichen Luftwechsel mit herkömmlicher
Fensterlüftung zu erreichen, müssten
alle drei Stunden die Fenster 15 Minuten lang geöffnet werden. Doch bei
einer Fensterlüftung würde mit der
verbrauchten Luft auch die in ihr enthaltene Wärme verloren gehen. Bei
einer Lüftungsanlage mit effizientem
Wärmetauscher werden über 80-90 %
der Wärme aus der Abluft für die Erwärmung der Frischluft wieder genutzt.
Hochwertige, zertifizierte Geräte haben
bei sorgfältiger Planung einen geringen
Stromverbrauch. Und besonders Allergiker können im Passivhaus befreit aufatmen, da lästige Pollen mit speziellen
Filtern aus der Zuluft entfernt werden.
Die Wartung für die Bewohner besteht
übrigens im Wesentlichen aus der Überprüfung und Erneuerung der Filter.
Heizkörper können entfallen
Die Beheizung des Passivhauses mit
seinem geringen Heizenergieverbrauch
kann über die Lüftungsanlage erfolgen. Wird eine individuelle Regelung
der Temperatur in den einzelnen Räumen gewünscht, kann ein zusätzliches
wassergeführtes Heizsystem einen
höheren Nutzerkomfort bieten.
Beheizung
Auch ein Passivhaus benötigt noch
Heizenergie. Wärmeverluste werden im
Passivhaus größtenteils durch interne
Wärmequellen und solare Gewinne
ausgeglichen. Der verbleibende Restwärmebedarf kann mit Öl, (Bio-)Gas,
Holz, Solarenergie, Wärmepumpe usw.
gedeckt werden.
Die Heiztechnik und der Brennstoff sind
neben den Wärmeverlusten des Gebäudes ausschlaggebend für die Höhe
des Primärenergiebedarfs.
Bei der Wahl von Biomasse als Brennstoff (CO2 neutral und nachwachsend, z. B. Holzpellets) ist der berechnete Primärenergiebedarf sehr gering.
Eine weitere mögliche Komponente für
ein Passivhaus ist der Erdwärmetauscher. Ein solcher sorgt während der
Heizperiode für die Vorerwärmung der
Frischluft, im Winter von beispielsweise -12° C auf 0° C. Im Sommer kann
durch das kältere Erdreich das Gegenteil, nämlich eine Kühlung der Zuluft
erreicht werden.
Sanieren mit
Passivhauskomponenten
Die unterschiedlichen Bauteile eines
Gebäudes müssen in der Regel nach
20-50 Jahren erneuert werden. Allein
aus wirtschaftlichen Gründen wird somit der Energiestandard eines Gebäudes, das heute energetisch saniert
wird, für die nächsten Jahrzehnte festgelegt. Ein gutes Argument für größere Dämmstärken, bessere Fenster, gute
Luftdicht-heit und eine effektive Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung! Mit dem Einsatz von bewährten
Passivhauskomponenten bei der Sanierung wird ein Wärmebedarf des Altbaus von 20-30 kWh/(m2a) erreicht.
Das entspricht einer Energieeinsparungen von bis zu 90 %.
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35
Passivhaus
Fenster und Behaglichkeit
Hochwärmedämmende Fenster sind
wesentliche Bauteile im Passivhaus.
Durch Dreifachverglasung (Ug =
0,5-0,8 W/m2K) und gut gedämmte
Fensterrahmen (Uf < 0,80 W/m2K)
beträgt selbst bei einer Außentemperatur von -12° C die Temperatur
auf der Innenseite des Fensters mehr
als 17,5° C. So wird auch ohne Heizkörper eine optimale Behaglichkeit in
Fensternähe erreicht.
Der Anteil des Rahmens bei einem herkömmlichen Fenster wird oft unterschätzt, er beträgt jedoch immerhin
30 bis 40 %. Herkömmliche Rahmen
mit einem U-Wert von 1,4 bis 2 W/m2K
haben etwa doppelt so große Wärmeverluste wie gedämmte Rahmen mit
einem U-Wert von 0,8 W/m2K.
Beim Passivhaus werden die Fenster
in die Dämmschicht der Außenbauteile gesetzt. Der Fensterrahmen wird
überdämmt, um Anschlussverluste zu
vermeiden. Dadurch erreicht auch das
eingebaute Fenster einen U-Wert von
weniger als 0,85 W/m2K. Bei Passivhäusern mit südorientierten Glasflächen deckt die passive Nutzung der
Sonneneinstrahlung durch die Fenster
etwa 40 % des Wärmebedarfs. Verschattungsfreiheit ist vorteilhaft, aber
auch Passivhäuser in weniger sonnenverwöhnten Lagen wurden von erfahrenen Planern bereits realisiert.
Foto: Pia Regner, www.ingplusarch.eu
Wohnen im Passivhaus
Mit einem programmierbaren Heizungsthermostat lässt sich die Raumtemperatur
einfach Ihrem Tagesrhythmus anpassen.
Energiespartipps
Um effektiv Energie einzusparen,
sollten Sie nicht nur die energetischen Eigenschaften Ihres Hauses
oder Ihrer Wohnung unter die Lupe
nehmen, sondern auch Ihr alltägliches Verhalten. Mit ein paar kleinen Tricks und Verhaltensregeln
kann viel Energie eingespart oder
besser genutzt werden, ohne dass
Sie auf Komfort verzichten müssen.
• Sinnvoll ist auch der Einbau von programmierbaren Heizkörperthermostaten, die die Raumtemperatur
dann automatisch und angepasst
an Ihren Tagesrhythmus regelt.
• Müssen überhaupt alle Zimmer
ständig beheizt werden? Bedenken
Sie dies vor allem für Ihr Schlafzimmer, Gästezimmer oder andere selten genutzte Räume.
Effizient heizen
Richtig lüften
Nicht nur durch eine neue oder verbesserte Heizanlage, sondern auch
durch das richtige Heizverhalten lassen sich Energie und damit Heizkosten
einsparen. Hier einige Tipps:
Service
• Natürlich ist die als behaglich empfundene Raumtemperatur individuell unterschiedlich. Zu hohe Raumtemperaturen allerdings steigern die
Erkältungsgefahr und kosten unnötig Energie. Nur ein Grad weniger
spart bis zu 6 % Heizkosten.
• Die Nachtabsenkung der Heizung
von 20° C auf 15° C spart bis zu
6 % Heizenergie. Die Temperatur
sollte aber nicht um mehr als 5° C
abgesenkt werden, weil sonst durch
eine lange Aufheizzeit wiederum
mehr Energie erforderlich ist.
• Bei längerer Abwesenheit reicht
eine Durchschnittstemperatur von
15° C und das Thermostatventil
kann auf die Frostschutzposition
eingestellt werden.
• Damit sich die Wärme ungehindert
im Raum verteilen kann, solltenHeizkörper generell nicht verkleidet,
durch Möbel zugestellt oder durch
Vorhänge zugehängt sein und regelmäßig entlüftet werden.
36
Die Frischluftzufuhr bei ständig gekippten Fenstern ist gering. Dafür heizen Sie währenddessen munter aus
dem Fenster hinaus. Dauerlüftung
durch gekippte Fenster kann den Energieverbrauch um das Vierfache erhöhen! Sinnvoller ist eine kräftige
Stoßlüftung bzw. Querlüftung: Öffnen Sie mehrere Fenster kurz (5 Minuten) und weit, so dass ein Durchzug
entsteht, der die Luft schnell austauscht.
Und generell gilt: Ist ein Fenster gekippt oder auf, dann muss der Heizkörper immer abgedreht sein.
Warmwasser
Auch hier können Sie neben einer energiesparenden Technik zur Warmwasserbereitung auch durch einen
bewussten Umgang mit dem kostbaren Warmwasser viel erreichen.
• Eine kurze Dusche verbraucht etwa
20-40 l Wasser, während Sie für ein
Wannenbad bis zu 150 l erwärmtes
Wasser benötigen.
• In der Regel reicht es, die Temperatur des vorgehaltenen Warmwassers von den üblichen 70 Grad auf
60 Grad zu reduzieren.
• Mit einer Zeitschaltuhr können Sie die
Bereitstellung des warmen Brauchwassers auf
Ihren Tagesrhythmus einstellen.
• Mit einem Durchflussbegrenzer
lässt sich z. B. beim Duschen etwa
die Hälfte des Wassers sparen – und
damit auch die Hälfte der Energie
zur Warmwasserbereitung: Die
Düse wird einfach auf den Wasserhahn oder an den Duschschlauch
montiert, vermindert die durchlaufende Wassermenge und mischt
dem Wasser Luft bei.
Energieeffiziente
Haushaltsgeräte
55 % des Haushaltsstroms werden
durch Geräte zum Kühlen, Waschen,
Spülen oder Trocknen verbraucht. Die
größten Verbraucher sind i. d. R. die
Heizungspumpen, der Kühlschrank,
die Gefriertruhe, der Wäschetrockner
und die Waschmaschine. Vor allem
ältere Haushaltsgeräte sind häufig
regelrechte Stromfresser. Wer beim
Kauf eines neuen Geräts darauf achtet, dass der laufende Stromverbrauch gering ist, entlastet die Umwelt und kann auf Dauer viel Geld
sparen. Denn betrachtet man Kaufpreis und Betriebskosten über die
Lebenszeit eines Geräts hinweg,
dann entpuppt sich ein effizientes
Modell häufig als günstiger als seine
zunächst billigere Alternative.
Bestimmte Haushaltsgeräte müssen
ein EU-Energielabel tragen, ein Etikett mit Angaben über Energieverbrauch und andere Leistungsmerkmale. Dazu gehören Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und
Trockner, Elektroherde, Lampen und
Klimageräte. Weitere Informationen
Foto: Heiko Wissel
Vorsicht Stromklau
Viele Haushaltsgeräte verbrauchen
Strom, während sie ihre eigentliche
Funktion gar nicht erfüllen. Solche
Stromräuber verursachen in einem
durchschnittlichen Haushalt jährliche
Kosten von bis zu 100 €. Durch das
Vermeiden solcher Leerlaufverluste
können Sie also mächtig einsparen.
Lassen Sie Ihre Geräte z. B. nicht unnötig im Bereitschaftsbetrieb bzw.
Standby-Betrieb. Fernseher oder Stereoanlage sollten vollständig abgeschaltet sein, wenn sie eine Zeitlang,
etwa über Nacht, nicht verwendet
werden.
Manche Geräte – dazu gehören etwa
Computerzubehör oder Hi-Fi-Geräte
– lassen sich überhaupt nur „scheinbar“ ausschalten. Sie verbrauchen
weiterhin Strom, auch wenn der
Hauptschalter ausgeschaltet ist. Auch
Halogenleuchten ziehen Strom, wenn
der Transformator eingesteckt bleibt.
Es gibt sogar Geräte, die gar keinen
Netzschalter besitzen, sondern nur
heruntergeregelt werden können.
Ungenutzt verbrauchen auch sie rund
um die Uhr Strom. Mit einem Energiekosten-Messgerät können Sie feststel-
Beleuchtung
Etwa 10 % des im Haushalt verbrauchten Stroms werden für die Beleuchtung verwendet. Da lässt sich durch
Energiesparlampen einiges einsparen.
Denn herkömmliche Glühlampen sind
wahre Verschwender: 90 % des verbrauchten Stroms gehen nutzlos als
Wärme verloren.
Energiesparlampen
Energiesparlampen verbrauchen im
Vergleich zu normalen Glühlampen
80 % weniger Strom, und das bei
etwa gleicher Lichtmenge. Hinzu
kommt, dass die Lebensdauer hochwertiger Energiesparlampen um bis
zu zehnmal höher ist als die herkömmlicher Glühlampen. Das macht sich
bezahlt: Bei einer Lebensdauer von
10.000 Stunden spart die Energiesparlampe 60- 150 € an Stromkosten. Die
Zukunft gehört ohnehin der energiesparenden Beleuchtung: Bis 2015 wer-
Foto: inixmedia Bayern
und aktuelle Listen besonders sparsamer Haushaltsgeräte erhalten Sie
bei den Verbraucherzentralen und im
Internet:
www.ecotopten.de
www.stromeffizienz.de
Tipp: Achten Sie beim Kauf von Haushaltsgeräten darauf, dass eingespeicherte Informationen, wie z. B. programmierte Stationstasten bei Radio
oder DVD-Rekorder, nicht verlorengehen, wenn das Gerät länger ohne
Strom ist.
den wattstarke Glühlampen und zuletzt auch ineffiziente Halogenlampen
schrittweise vom Markt genommen.
LED-Leuchten
Die Leuchtdiode, eigentlich „Licht
emittierende Diode“ (LED) ist ein Halbleiterkristall, der durch Strom zum
Leuchten gebracht wird. Bisher sind
vor allem farbige LED für Spezialanwendungen gebräuchlich, z. B. für
Ampeln, Kfz-Rückleuchten oder für
Anzeigen elektronischer Geräte. Die
jeweilige Lichtfarbe hängt vom verwendeten Kristallmaterial ab. Für
weißes Licht wird daher das Licht von
roten, grünen und blauen Dioden in
einer Leuchte überlagert. Auch wenn
die Lichtausbeute bisher noch nicht
ganz so hoch ist wie bei einer Energiesparleuchte, reichen weiße Hochleistungs-LED-Leuchten mittlerweile fast
an deren Effizienz heran. Als punktförmige, dezentral verteilte Lichtquellen können LED-Leuchten außerdem
eine ganz besondere Beleuchtungswirkung entfalten.
Licht aus!
Welche Leuchtmittel Sie auch verwenden: In den Räumen, in denen sich
gerade niemand aufhält, sollte Licht
immer ausgeschaltet werden. Und:
Muss die Außenbeleuchtung Ihres
Hauses die ganze Nacht hindurch
brennen? Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder oder Dämmerschalter
bieten einfache Lösungen.
Richtig entsorgen
Defekte Energiesparlampen, LEDLeuchten und Leuchtstoffröhren
gehören nicht in den Hausmüll,
sondern müssen fachgerecht entsorgt werden. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt stehen zahlreiche
Sammelstellen und Wertstoffhöfe
zur Verfügung, die sie kostenlos
entgegennehmen. Sammelstellen
in Ihrer Nähe finden Sie unter:
www.lichtzeichen.de
37
Service
len, welche Geräte zu welchem Zeitpunkt wie viel
Strom verbrauchen. Ein Kabelschalter oder eine Steckdosenleiste mit Schalter trennt
solche Geräte vollständig vom
Strom.
Energieberatung
Wann immer Sie eine größere Bauoder Sanierungsmaßnahme an
Ihrem Gebäude planen, sollten Sie
rechtzeitig eine unabhängige und
kompetente Energieberatung in
Anspruch nehmen.
Foto: Energieagentur Oberfranken
Doch das ist leichter gesagt als getan!
Die Bezeichnung „Energieberater“ ist
nicht geschützt, es gibt kein klar definiertes Berufsbild und viele Anbieter
sind alles andere als neutral. Was also
können Sie von einer guten Energieberatung erwarten?
Service
Neutrale Beratungsangebote
Einen ersten Überblick können Sie sich
bei einer Energieberatung im Landratsamt Erlangen-Höchstadt verschaffen. Kostenlos oder gegen geringe
Gebühr bieten außerdem verschiedene Stellen im Landkreis Energieberatungen an. Hier wie dort erhalten
Sie eine grundsätzliche und allgemeine Beratung sowie Informationen zu
weiteren Ansprechpartnern, Fördermöglichkeiten sowie Tipps und Adressen für eine Vor-Ort-Energieberatung,
bei der Ihr Gebäude genau analysiert
wird.
Beratungsangebot für
Kunden der Herzo Werke
Kostenloses Beratungsgespräch mit
Terminvereinbarung: Informationen
über Strom- oder Gasverbrauch, Energieeinsparpotenziale, Einsatz von
Solarenergie sowie kostenloser Verleih von Strommessgeräten.
Herzo Werke GmbH
Schießhausstraße 9
91074 Herzogenaurach
Information und Terminvereinbarung
0 91 32 / 9 04-0
www.herzowerke.de
Energieberatung im Landratsamt Erlangen-Höchstadt
Gemeinsam mit seinem Partner, der
Energieagentur Oberfranken, bietet
das Landratsamt Erlangen-Höchstadt
viermal pro Jahr in verschiedenen
Gemeinden im Landkreis Energieberatungstermine an.
In kostenlosen, etwa halbstündigen
Gesprächen werden Ihre Fragen zum
energieoptimierten Bauen und Sanieren, zur Nutzung erneuerbarer
Energien oder zu Förderprogrammen von einem fachkompetenten
Energieberater beantwortet.
38
Die aktuellen Termine finden
Sie unter
www.erlangen-hoechstadt.de
(à Beratungsangebote/Vorträge
à Bürgerberatungsstunden zum
Thema Energie)
Hotline Energie
Bei Ihren Fragen rund um das Thema
Energie hilft Ihnen auch die EnergieHotline der Energieagentur Oberfranken weiter.
Hotline Energie 01 80 / 5 36 31 80*
Margarete Geitz
Schlossberg 10
0 91 93 / 20-5 73
oder -5 63
91315 Höchstadt a. d. Aisch
[email protected]
*0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, max.
0,42 € für Mobilfunk
Mo.-Fr. Mi. und Do. 8.00-12.00 Uhr
16.00-20.00 Uhr
Intensivberatung „Spezial“
Umfassende, detaillierte und auf die
individuelle Gebäudesituation abgestimmte Beratung: Neubau, Altbausanierung, Wärmeerzeuger, Solarenergie, Fördermittel
Kosten: 19,- / 39,- €
(Förderung durch das CO2 -Minderungsprogramm)
N-ERGIE Centrum
Südliche Fürther Straße 14 (am Plärrer)
90429 Nürnberg
Information und Terminvereinbarung unter der
kostenfreien Telefonnummer
08 00 / 1 00 80 09
oder speziell Energieberatung
09 11 / 80 25 82 22
[email protected]
www.n-ergie.de
E.ON EnergieSpar-Sanierung
Kurzcheck
Kostenloser Kurzcheck für alle, die
eine energetische Sanierung ihres Gebäudes ins Auge fassen. Unter www.
eon-bayern.com/kurzcheck erhalten
Hausbesitzer erste Anhaltspunkte
über den Sanierungsbedarf ihres Gebäudes und damit verbundene Einsparpotentiale.
Zustandsanalyse
Im Anschluss kann einen Termin mit
einem Energieberater vereinbart werden, der das Gebäudes vor Ort analy-
E.ON Bayern AG
Energiedienstleistungen
Lilienthalstraße 7 09 41 / 2 01-30 91
93049 Regensburg
[email protected]
www.eon-bayern.com/sanierung
Energieberatung vor Ort
Für eine Vor-Ort-Beratung kommt ein
Energieberater zu Ihnen ins Haus, um
sich ein genaues Bild vom Gebäude
machen und Sie individuell beraten zu
können. Zunächst wird das Gebäude
in Bezug auf Wärmedämmung und
Anlagentechnik genau untersucht
und eine Energiebilanz erstellt. Auf
der Grundlage dieser Bewertung können Verbesserungsmöglichkeiten und
Einsparpotenziale erarbeitet und Investi-tionskosten für mögliche Alternativen berechnet werden. Der Energieberater informiert Sie außerdem
über den Einsatz umweltfreundlicher
Energieträger und unterstützt Sie bei
der Wahl geeigneter Geräte, Anlagen,
Baumaterialien und -maßnahmen.
Durch einen Vergleich zwischen dem
Ist- Zustand Ihres Gebäudes und möglichen Energieeinsparungen in der
Zukunft kann schließlich die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Maßnahmen analysiert werden, so dass Sie
entsprechende Empfehlungen erhalten. Die Ergebnisse der Analyse erhalten Sie in einem ausführlichen schriftlichen Bericht, den Ihnen ein guter
Energieberater in einem Gespräch
noch einmal erläutern wird.
Foto: E. Huth / PIXELIO
Kurzberatung „Impuls“
Kostenloses ca. 15-minütiges Gespräch, ohne Terminvereinbarung:
Bewertung Ihres Stromverbrauchs,
Aufzeigen von Energieeinsparpotenzialen, Überblick über aktuelle Förderprogramme, Einsatz von Solarenergie,
Austausch von Wärmeerzeugern,
Neubauplanung und Altbausanierung, kostenloser Verleih von Strommessgeräten
siert und Sanierungsmaßnahmen vorschlägt. Die Entscheidung, ob die evtl.
folgende Sanierung zusammen mit
E.ON Bayern realisiert wird oder nicht,
bleibt jedem Kunden selbst überlassen. Im Falle einer Beauftragung werden die Kosten der Analyse erstattet
und ein persönlicher Ansprechpartner
koordiniert das gesamte Projekt von
der Angebotsvergabe über die Fördermittelberatung bis zur Bauabnahme.
Die Ausführung der Arbeiten erfolgt
durch regionale Handwerksbetriebe.
Gebäudeenergieberater
Ein guter Energieberater sollte vor
allem über qualifiziertes und aktuelles
Fachwissen verfügen und neutral beraten. Handwerker, Ingenieure und
Architekten können als Energieberater
eine qualifizierte Zusatzausbildung
von mindestens 200 Stunden für
Handwerker und 120 Stunden für Architekten und Ingenieure vorweisen.
Eventuelle Bindungen an Herstellerund Vertriebsfirmen oder sonstige
Institutionen mit individuellen Interessen sollten stets offengelegt werden.
Für unabhängige Energieberater gibt
es außerdem eine Zertifizierung: Das
Bundesamt für Wirtschaft- und
Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt offizielle Zulassungen für qualifizierte
Energieberater. Um Fördergelder für
eine Energieberatung zu erhalten,
muss der Energieberater BAFA-zertifiziert sein.
Auf der Homepage des Landratsamtes finden Sie eine monatlich aktualisierte Liste der Energieberater im Landkreis ErlangenHöchstadt.
www.erlangen-hoechstadt.de
(à Bürgerservice à Energieberatung à Liste mit Energieberatern
im Landkreis Erlangen-Höchstadt)
Weitere Informationen und
Energieberater-Datenbanken
unter
www.bafa.de
www.energie-effizienz-experten.de
39
Service
Beratungsangebot für
Kunden der N-ERGIE
Energiesparberatung (staatl. gefördert)
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(Wohnungsbau u. Nichtwohungsbau)
· zugelassen in der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes
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Um ihre Klimaschutzziele langfristig
umzusetzen, fördern vor allem die
Bundesregierung, aber auch die Bayerische Staatsregierung Anstrengungen
in diesem Bereich durch finanzielle
Angebote an die Bauherrn. Mit Ihren
privaten Sanierungs- oder Bauvorhaben profitieren Sie besonders häufig
von diesen Fördermaßnahmen.
Gefördert werden vor allem Heizungsmodernisierung, Solarkollektor- und
Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen,
Holz- oder Biomasseanlagen, Blockheizkraftwerke und Lüftungsanlagen
mit Wärmerückgewinnung, aber auch
Einzelmaßnahmen für einen verbesserten Wärmeschutz, wie Wärme-
Aktuelle Informationen zu bestehenden Fördermöglichkeiten finden Sie
vor allem über die Förderdatenbanken
im Internet. Hier können Sie gezielt
nach Förderangeboten zu den von
Ihnen geplanten Modernisierungsoder Neubauvorhaben suchen. Informationen zu den einzelnen Förderprogrammen, die Konditionen und
die Höhe der zu vergebenden Darlehen und Zuschüsse sowie Hinweise
zur Antragstellung erhalten Sie auf
den Internetseiten der KfW, der BAFA
und des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie.
www.bafa.de
Informationen zu Förderprogrammen des Bundesamtes für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
dämmung an
Dach, Wand,
Kellerdecke oder
neue Fenster.
Das Förderangebot
für energetische Sanierungen, effiziente und
ökologische Anlagentechnik
oder energiesparende Neubauprojekte ist groß, aber auch ständig
im Wandel. Die Vielfalt der Programme
und Konditionen für einzelne Fördermaßnahmen ist mittlerweile zu einem
unübersichtlichen „Förderdschungel“
geworden. Und die häufigen oft sehr
kurzfristigen Änderungen machen es
gerade dem privaten Bauherrn schwer,
den Überblick zu behalten. Durchblick
im Förderdschungel bieten Förderdatenbanken im Internet.
www.energieagenturnordbayern.de
(à Bürgerberatung à Förderkompass)
Förderkompass Energie für private
Energieverbraucher, Unternehmen
und Kommunen
www.energieregion.de
(à Fördermittel à Beratung)
Fördermittelkompass der
Energieregion Nürnberg
www.energiefoerderung.info
Förderdatenbank des BINE Informationsdienstes und der Deutschen Energie-Agentur (dena)
www.foerderdatenbank.de
Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
www.foerderinfo.bund.de
Förderberatung „Forschung und
Innovation“ des Bundes
www.kfw.de
Informationen zu Förderprogrammen der KfW-Bankengruppe
www.solarfoerderung.de
Interaktiver Förderberater für Solaranlagen
www.stmwivt.bayern.de
(à Förderprogramme à Förderprogramme im Energiebereich)
Informationen des Bayerischen
Staatsministeriums für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie zu Förderprogrammen und -maßnahmen auf Bundesebene sowie zu
Bayerischen Förderprogrammen
41
Service
Durchblick im
Förderdschungel
Foto: inixmedia Bayern
Finanzierung
und Förderung
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Eigenwohnraumförderung
durch den Freistaat Bayern
Wie wird gefördert?
• befristet zinsverbilligte staatliche Darlehen und Zuschüsse (Bayerisches Wohnungsbauprogramm)
• befristet zinsverbilligte Förderkredite (Bayerisches Zinsverbilligungsprogramm)
Was wird gefördert?
• Neubau, Ersterwerb und Zweiterwerb (im Bayerischen Wohnungsbauprogramm auch Gebäudeänderung und Gebäudeerweiterung)
von angemessen großen Eigenheimen und Eigentumswohnungen
Förderantrag
• vor Baubeginn oder Abschluss des Vertrages über den Erwerb der
zu fördernden Wohnung bei der zuständigen Bewilligungsstelle
(Landratsamt Erlangen-Höchstadt)
Kinderleicht
ins eigene Heim
Wohnraumförderung im Freistaat Bayern
Weitere Informationen über zinsverbilligte
Zuschussförderung im Bayerischen
Wohnungsbauprogramm
Haushalte mit Kindern erhalten einen einmaligen Zuschuss in Höhe
von 1.500 € je Kind im Sinn des § 32 Abs. 1 bis 5 des Einkommensteuergesetzes. Das Gleiche gilt, wenn die Geburt eines Kindes oder
mehrerer Kinder aufgrund einer bestehenden Schwangerschaft zum
Zeitpunkt der Förderentscheidung zu erwarten ist.
Darlehen und Zuschüsse finden Sie unter
f www.wohnen.bayern.de · www.bayernlabo.de
Das Förderinstitut der BayernLB
Allzu viele Bürger/innen kennen die Eigenwohnraumförderung durch den Freistaat Bayern noch nicht. Besonders Haushalte mit Kindern scheuen deshalb am Ende das finanzielle
Risiko und geben den Traum von den eigenen vier Wänden
wieder auf. Das muss nicht sein.
Im Bayerischen Wohnungsbauprogramm sowie im Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm werden nämlich nicht nur neue Eigenheime
und Eigentumswohnungen gefördert, sondern auch Gebrauchtimmobilien, die teilweise deutlich preisgünstiger sind als Neubauten.
Entspricht ein Gebäude nicht mehr dem aktuellen Wohn- und energetischen Standard, sind auch im Zuge des Erwerbs anfallende
Modernisierungs- und Instandhaltungskosten förderfähig. Zusätzlich
können die durch die BayernLabo ausgereichten Fördermittel mit
den zinsgünstigen energetischen Förderprogrammen der KfW kombiniert werden.
Kombiförderung
Ein Förderkredit aus dem Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm
kann allein oder ergänzend mit einem staatlichen Darlehen und
gegebenenfalls mit einem Zuschuss aus dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm beantragt, aber nicht zusammen mit einem Darlehen
aus dem KfW-Wohneigentumsprogramm in Anspruch genommen
werden.
Die aktuellen Förderkonditionen werden jeweils im Internet unter
www.bayernlabo.de veröffentlicht. Darüber hinaus berät die zuständige Bewilligungsstelle (Landratsamt Erlangen-Höchstadt) individuell über die Fördermöglichkeiten.
BayernLabo
Die Bayerische Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo) ist das
Förderinstitut der Bayerischen Landesbank (BayernLB) und als
Organ der staatlichen Wohnungspolitik für die Wohnraumförderung im Freistaat Bayern zuständig.
Zuständige Bewilligungsstelle
Landratsamt Erlangen-Höchstadt
Bauamt I, Wohnraumförderung
Wer wird gefördert?
(bei Neuschaffung von Wohnraum)
• Haushalte, die bestimmte Einkommensgrenzen einhalten (und die
sind höher, als allgemein vermutet wird)
• eine individuelle Einkommensberechnung erstellt das Landratsamt
Erlangen-Höchstadt als zuständige Bewilligungsstelle, die eigenverantwortlich über jeden Förderantrag entscheidet
Katharina Großkopf
42
0 91 31/8 03-1 51
[email protected]
Jochen Schneider
[email protected]
0 91 31/8 03-1 52
Finanzierung und Förderung
Förderprogramme
KfW – Kreditanstalt für
Wiederaufbau
Die umfangreichsten Förderprogramme werden durch die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) bereitgestellt. Die Antragstellung für eine KfW-Förderung kann
über alle Sparkassen und Banken erfolgen. Die Förderungen werden in
Form von zinsgünstigen Darlehen,
Tilgungszuschüssen oder als direkte
Zuschüsse gewährt. Die KfW fördert
vor allem Sanierungsmaßnahmen, die
das Haus zum KfW-Effizienzhaus machen (siehe S. 9). Darüber hinaus sind
aber auch Einzelmaßnahmen (zur
Wärmedämmung oder zur Modernisierung der Anlagentechnik) und
Kombinationen aus Einzelmaßnahmen
Informationen
www.kfw.de
BAFA – Bundesanstalt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Die Nutzung erneuerbarer Energien,
z. B. durch Solarkollektoren, Wärmepumpen oder Biomasseanlagen wie
Pelletöfen, wird sowohl durch KfWFörderprogramme also auch durch das
„Marktanreizprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung
erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
gefördert.
Informationen
www.bafa.de
(à Energie à Erneuerbare
Energien)
sparung und eine CO2 -Minderung
infolge der Modernisierung. Die Konditionen dieses Programms orientieren sich im Wesentlichen an den KfWFörderprogrammen. Anträge können
bei der Regierung von Oberfranken
gestellt werden.
Informationen
www.regierung.
oberfranken.bayern.de
(à Bauen à Energieeffizientes Planen
und Bauen)
Strom einspeisen
Wenn Sie eine Photovoltaikanlage
oder ein Blockheizkraftwerk (KraftWärme-Kopplung) planen, gehen
zusätzlich zu den Förderungen die
möglichen Einkünfte durch die Einspeise- und Eigenverbrauchsvergütung bei der Stromeinspeisung auf Ihr
Konto. Maßgeblich dafür sind die
Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG).
Informationen
www.bafa.de
(à Energie à Kraft-WärmeKopplung)
Service
Bei größeren Sanierungsvorhaben
sollten Sie in jedem Fall eine kompetente Energieberatung in Anspruch
nehmen. Die Vor-Ort-Beratung wird
auch weiterhin durch die BAFA gefördert. Wenn Sie sich über Art und Umfang der geplanten Maßnahmen im
Klaren sind, muss zunächst ein schriftliches Angebot eingeholt werden.
Denn nur auf dieser Grundlage kann
ein Förderantrag gestellt werden. Der
Auftrag und der Baubeginn dürfen
erst erfolgen, wenn eine Förderbewilligung oder eine Bewilligung für einen
vorzeitigen Maßnahmenbeginn erteilt
wurden. Auch hier gibt es allerdings
Ausnahmen (z. B. das „Marktanreizprogramm des Bundes zur Förderung
erneuerbarer Energien“ z. B. für Solarthermie oder Pelletheizungen).
förderungsfähig. Hierfür werden bestimmte Anforderungen an die Bauteile gestellt und neuerdings auch an
die Bauausführung und die Baubegleitung bzw. Energieberatung. Bauherren sollen damit die Sicherheit erhalten, dass der gewünschte Effizienzhausstandard in der Praxis auch tatsächlich erreicht wird.
Förderung durch den
Freistaat Bayern
Mit dem „Bayerischen Modernisierungsprogramm“ fördert der Freistaat
Bayern die Modernisierung von Mietwohnraum in Mehrfamilienhäusern
sowie von Pflegeplätzen in stationären Altenpflegeeinrichtungen.
Ziele der Förderung sind nicht nur
die Verbesserung der allgemeinen Wohnverhältnisse, sondern
auch Energie- und Wasserein-
Foto: Thorben Wengert / PIXELIO
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[email protected]
www.dena.de
Energieagentur Oberfranken e. V.
Kressenstein 19, 95326 Kulmbach
„Hotline Energie“ für private Energieverbraucher
01 80 / 5 36 31 80*
katharina.grosskopf@
erlangen-hoechstadt.de
• Jochen Schneider 0 91 31 / 8 03-1 52
[email protected]
www.erlangen-hoechstadt.de /
bauamt
Sachgebiet Denkmalpflege
Marktplatz 6, 91054 Erlangen
Udo Fröhlich 0 91 31 / 8 03-3 36
[email protected]
www.erlangen-hoechstadt.de /
denkmalpflege
• Anmeldung Energieberatung
und Informationen zum Thema
Wärmepumpe:
Margarete Geitz 0 91 93 / 20-5 73
[email protected]
Einen Wegweiser zu den Aufgaben
und Dienstleistungen des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt finden
Sie unter
www.erlangen-hoechstadt.de
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*0,14 € pro Min. aus dem dt. Festnetz,
max. 0,42 € pro Min. für Mobilfunk
(Mo.-Fr. 8.00-12.00 Uhr,
Mi. und Do. 16.00-20.00 Uhr)
www.energieagenturoberfranken.de
Wasserwirtschaftsamt Nürnberg
Blumenstraße 3
90402 Nürnberg
09 11 / 2 36 09-0
www.wwa-n.bayern.de
www.bayerisches-energieforum.de
Bayerisches Energie-Forum, Bayern
Innovativ, Gesellschaft für Innovation
und Wissenstransfer
www.bine.info
Fachinformationen des BINE Informationsdienstes zu Themen der Energieforschung, Service des Fachinformationszentrums (FIZ) Karlsruhe,
gefördert vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie (BMWi)
www.byak.de
Informationen der Bayerischen Architektenkammer auch für Bauherren,
zum Thema Energie und Ökologie
www.carmen-ev.de
Informationen des Centralen AgrarRohstoff-Marketing und Entwicklungs-Netzwerkes zum Thema nachwachsende Rohstoffe
www.dena.de
Aktuelle Informationen der Deutschen
Energie-Agentur GmbH (dena)
www.lfu.bayern.de
Aktuelle Informationen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
www.energymap.info
Informationen der Deutschen Gesellschaft
für Sonnenenergie (DGS): Zusammenstellung der Leistung der Anlagen auf Basis
erneuerbarer Energien im Bundesgebiet
www.oekologisch-bauen.info
Internetportal zum Thema Ökologisch Bauen
www.energie-verstehen.de
Informationsportal für Verbraucher
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
www.energienetz.de
Informationen des Bundes der Energieverbraucher
www.energiesparen-im-haushalt.de
Informationen für private Verbraucher
zur Erzeugung und Nutzung von Energie
www.erneuerbare-energien.de
Aktuelle Informationen des Bundesministeriums für Umwelt zu regenerativen Energien
www.solarserver.de
Internetportal zum Thema Sonnenenergie
www.solarwaerme-plus.info
Informationen für Hausbesitzer und
Handwerker zum Thema Solarthermie
www.thema-energie.de
Internetportal der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) rund um
die Erzeugung und Nutzung von
Energie
www.vpb.de
Informationen des Verbandes privater Bauherren rund ums Bauen
und Sanieren
45
Service
Weiterführende Informationen im Internet
Glossar
A/V-Verhältnis (auch Formfaktor)
Kenngröße für die Kompaktheit eines
Gebäudes, Verhältnis zwischen der
(wärmeübertragenden) Oberfläche
und dem (beheizten) Innenvolumen
eines Gebäudes. Je kleiner dieses Verhältnis, desto kompakter das Gebäude
und desto geringer die Wärmeverluste
BAFA
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
BHKW
Blockheizkraftwerk, kompaktes Kraftwerk, in dem gleichzeitig Strom und
Wärme erzeugt werden
Service
BImSchV
Bundesimmissionsschutzverordnung,
u. a. Verordnung über Kleinfeueranlagen, die z. B. Grenzwerte für die Abgase von Feuerungsanlagen festlegt
Brennwert
Wärmepotenzial bzw. Menge an thermischer Energie, die in einem Brennstoff enthalten ist. Der Brennwert wird
bei festen Brennstoffen in Kilowattstunde pro Kilogramm (kWh/kg), bei
flüssigen Brennstoffen in Kilowattstunde pro Liter (kWh/l) und bei gasförmigen in Kilowattstunde pro Kubikmeter (kWh/m3) angegeben.
Brennwertkessel
moderner Heizkessel, der durch die
zusätzliche Nutzung der im Abgas
enthaltenen Wärme besonders hohe
Wirkungsgrade erzielt
COP (Coefficient Of Performance)
Leistungszahl bzw. thermischer Wirkungsgrad einer Wärmepumpe. Für die
energetische Bewertung der gesamten
Wärmepumpenheizungsanlage ist das
Mittel über ein Jahr, die sogenannte
Jahresarbeitszahl (JAZ) entscheidend.
46
Dampfbremse/Dampfsperre
Schicht (meistens Folie), die auf der
warmen Seite eines Bauteils angebracht wird und die begrenzt oder gar
nicht durchlässig für Wasserdampf ist.
Sie wirkt der Durchfeuchtung der
Dämmschicht entgegen.
Druckdifferenztest
Test zur Ermittlung der Luftdichtheit
eines Gebäudes
EEG
Erneuerbare-Energien-Gesetz, Gesetz
zur Förderung und zum Ausbau von
Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Darin ist
unter anderem die Einspeisevergütung
für Solarstrom festgelegt.
EnEV
Energieeinsparverordnung, Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden
Erdreichkollektor
Bauelement zur Nutzung von Erdwärme in geringer Tiefe
Erdsonde
Bauelement zur Nutzung von Erdwärme, das durch eine Tiefenbohrung im
Erdreich versenkt wird
Gebäudenutzfläche
Rechengröße der EnEV, Größe der
Energiebezugsfläche bei Wohngebäuden, die sich aus dem beheizten Gebäudevolumen errechnet. Diese Fläche ist in der Regel größer als die eigentliche Wohnfläche, weil z. B. auch
indirekt beheizte Flure und Treppenhäuser mit einbezogen werden.
Heizlast
Wärmezufuhr (in Watt), die zur Aufrechterhaltung einer bestimmten
Raumtemperatur notwendig ist
Heizwärmebedarf
Energiemenge in Kilowattstunde pro
Quadratmeter Gebäudenutzfläche
pro Jahr (kWh/m2a), die an einen beheizten Raum abgegeben wird (z. B.
über die Heizkörper)
JAZ
Jahresarbeitszahl eines Wärmepumpenheizsystems: Verhältnis der über
das Jahr abgegebenen Heizenergie zur
aufgenommenen elektrischen Energie
Kontrollierte
Wohnraumlüftung (KWL)
Anlage zum kontrollierten Luftaustausch in Gebäuden mit hoher Luftdichtheit. Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass
möglichst wenig Wärme der Innenluft
verlorengeht.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
gleichzeitige Erzeugung von Strom
und Wärme, z. B. in einem Blockheizkraftwerk
Luftdichtheit
Die Luftdichtheit eines Gebäudes wird
mit dem n50-Wert (Einheit 1/h) angegeben. Dieser Wert gibt als Maß den
Luftwechsel an: Wievielmal wird das
Innenraumvolumen eines Gebäudes
pro Stunde umgesetzt? Die EnEV legt
dafür bestimmte Grenzwerte fest.
Niedertemperaturkessel
Heizkessel, der mit besonders niedriger Vorlauftemperatur betrieben
wird. Das ermöglicht geringere Bereitschafts- bzw. Stillstandverluste sowie
geringere Abgasverluste.
Photovoltaik
Stromerzeugung durch Sonnenlicht
Foto: Sven Schneider /www.aboutpixel.de
U-Wert (früher: k-Wert)
siehe Wärmedurchgangskoeffizient
Regenerative Energien
Energieformen, die dauerhaft verfügbar sind bzw. sich regelmäßig erneuern (z. B. Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft oder nachwachsende
Rohstoffe)
Vorhangfassade
bezogen auf die Wärmedämmung:
Dämmsystem, bei dem zwischen dem
Dämmmaterial und einer vorgehängten
Fassade (als Witterungsschutz) eine Hinterlüftungsschicht liegt
Solarkollektor
Bauelement zur Gewinnung von Sonnenwärme
Wärmebrücke
Schwachstellen in der Baukonstruktion und Bauteile, die deutlich mehr
Wärme nach außen abgeben als angrenzende Bereiche
Solarmodul
Bauelement, das mit Hilfe von Solarzellen Lichtenergie in elektrische Energie umwandelt
Solarthermie
Nutzung der Strahlungswärme der
Sonne für Heizung und Brauchwassererwärmung
Thermografie
Die Aufnahme mit einer Infrarot- oder
Wärmebildkamera kann energetische
Schwachstellen und Wärmebrücken
an einem Gebäude sichtbar machen.
Transmissionswärmeverlust
Wärmeverlust eines Gebäudes durch
Außenwände, Fenster, Dach, Keller
usw. Während der Wärmedurchgangskoeffizient die bestimmten Eigenschaften einzelner Bauteile angibt,
wird damit der Gesamtverlust der
Gebäudehülle bemessen oder im
Durchschnitt ermittelt.
Wärmedämmverbundsystem
(WDVS)
Wärmedämmsystem, bei dem Dämmmaterial, Putzträger und Außenputz
unmittelbar verbunden sind. Dabei dürfen nur aufeinander abgestimmte Einzelkomponenten verwendet werden.
Wärmedurchgangskoeffizient
sogenannter U-Wert (Einheit: W/m2K):
Er gibt an, wie viel Wärme (in Watt W)
pro Quadratmeter Fläche je Grad Temperaturdifferenz (in Kelvin K) zwischen
Innen und Außen durch ein Bauteil
fließen.
Wärmeleitfähigkeit
Dieser Wert (Lambda-Wert, λ bzw.
WL) gibt an, wie viel Wärme durch
einen Stoff oder ein Bauteil hindurchgeht (Einheit W/mK). Dämmstoffe
haben also eine besonders geringe
Wärmeleitfähigkeit.
Wärmeleitgruppe (WLG)
Baustoffe sind häufig in eine Wärmeleitgruppe eingeordnet. Diese ergibt
sich durch Multiplikation des Wärmeleitfähigkeits-Wertes mit 1000.
Wärmepumpe
Gerät zur Nutzung der Wärmeenergie
aus der Umwelt (Erdwärme, Grundwasser oder Außenluft)
Wärmerückgewinnung (WRG)
Nutzbarmachung von Abwärme, z. B.
bei einem Brennwertkessel oder bei
einer Lüftungsanlage. Der Wärmerückgewinnungsgrad wird in Prozent
angegeben.
Wirkungsgrad
Verhältnis (in %) zwischen nutzbarer
Leistung (z. B. der aus der Verbrennung eines Brennstoffes entstehenden Wärme) und dem zugeführten
Aufwand.
Stichwort
nicht gefunden?
Ein umfangreiches Lexikon zum
Thema finden Sie unter
www.thema-energie.de
(à Lexikon)
47
Service
Primärenergiebedarf
Energiebedarf eines Gebäudes unter
Berücksichtigung auch der Energiemengen, die bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers benötigt werden. Zur Ermittlung des Primärenergiebedarfs wird
der eigentliche Energiebedarf mit
einem für den entsprechenden Energieträger spezifischen Primärenergiefaktor multipliziert.
Branchen · Impressum
Die folgenden Inserenten haben mit ihrer
Anzeige die kostenlose Verteilung dieser
Broschüre ermöglicht.
Anlagentechnik Dennert.......................................... 26
Architekten und Ingenieure
Kurt Caspari Architekt BDB Dipl. Ing............. 40
Elvira Fischer-Zvizdic................................................ 40
Service
Banken und Sparkassen
Commerzbank............................................................ 16
Oberbank...................................................................... 40
Sparkasse Erlangen................................................. 40
Bauelemente
Helmuth Ganzmann............................................... 28
Kraus & Vasold ......................................................... 26
MRG R. GECK............................................................. 40
Rothenöder SCHREINEREI.................................... 28
Bauplanung
Geotechnik Platzer Ingenieurbüro................... 32
Planungsbüro A. Hetz
Licht + Gebäudetechnik....................................... 2
Baustoffwerke
Kaspar Röckelein.............................................. 32, 34
Bautenschutz
BP Gebäudetrocknungstechnik........................ 30
Fassadentechnik Frahhammer............................ 26
Johann Katz................................................................. 30
Bauträger MKK Wohnpark Immobilien
und Bauträger............................................................. 32
Bauunternehmen/Bauträger
Luxhaus...................................................................... U2
Schuster Bau......................................................... 34
SCHWABENHAUS.................................................... 34
Bauzentrum Geck......................................................... 32
Aqua-Work................................................................... 32
bäderWerk.................................................................. 32
Fliesen studio............................................................... 32
Ziller, Holz...................................................................... 32
Beratung EnergieConcept Neumann................... 6
Bodenbeläge Geck Bauzentrum........................... 32
Brennstoffe Hawel Pelletsvertrieb....................... 14
Dachdecker/-fachbetrieb
Dachdeckerei Zirm.................................................... 24
Dachsanierung Dachtuning.de,
Niederlassung Erlangen......................................... 24
Elektrotechnik Elektro Schneider......................... 18
Energieberatung
Architekturbüro Elvira Fischer-Zvizdic........... 40
Caspari, Kurt............................................................... 40
EnergieConcept Neumann...................................... 6
Impressum
Konzept und Betreuung:
inixmedia Bayern GmbH
Geschäftsführer:
Maurizio Tassillo, Dipl.-Kfm. (FH)
Redaktionsleitung: Dr. Anja Wenn
Kronacher Straße 41, 96052 Bamberg
Telefon 09 51 / 70 08 69-0, Fax -20
Herausgeber: inixmedia GmbH
Marketing & Medienberatung
Handelsregister Kiel, HRB 5629
48
energieumdenker.de, Johann Karl................... 18
Ingenieurbüro Horst Springer +
Saniye Sperber............................................................ 6
Thomas Koch Energieberater HWK.................... 2
Energieversorgung
E.ON Bayern................................................................. 44
N-ERGIE.......................................................................... U4
Fenster reitz..................................................................... 28
Fenster/Türen
Helmut Ganzmann................................................... 28
Kraus & Vasold Bauelemente.............................. 26
MRG R. GECK.............................................................. 40
reitz................................................................................... 28
Rothenöder SCHREINEREI..................................... 28
Finanzierung
Commerzbank.............................................................16
Oberbank....................................................................... 40
Sparkasse Erlangen.................................................. 40
Förderprogramme
Bayern Labo.................................................................. 42
Sparkasse Erlangen.................................................. 40
Garten und Landschaftsbau
Gerhard Steiner Hauswerker Service.............. 24
Gartenpflege Gerhard Steiner
Hauswerker Service.................................................. 24
Hausbau Schwabenhaus.................................... 34
Haustechnik Weidinger..............................................16
Heizung/Heizungstechnik/Klimatechnik
Disterer Heizungsbau...............................................18
Großhandel Richter + Frenzel............................. 44
Heizomat Gerätebau, Energiesysteme............14
Höcker Wärmepumpen.......................................... 24
Jörg Maderer................................................................16
ÖkoFEN Pelletsheizung.......................................... 16
Pohler & Weller............................................................16
Seeberger Heizung-Sanitär-Solar.......................16
windhager Zentralheizung................................... 16
Holzbau Rubner Haus................................................ U3
Immobilien
der immobilienmacher Marc Müller................... 2
mbESTATE Maria Bezold........................................ 26
MKK Wohnpark Immobilien
und Bauträger.......................................................... 32
Klimatechnik K & W Luft- und Klimatechnik..... 30
Licht + Gebäudetechnik Planungsbüro
A. Hetz............................................................................... 2
Maler-/Malerfachbetrieb
Maler Hildel.................................................................. 24
Geschäftsführer:
Claus Udo Monica, Dagmar Monica
Liesenhörnweg 13, 24222 Schwentinental
Telefon 04 31 / 6 68 48-60, Fax -70
[email protected], www.inixmedia.de
Im Auftrag des Landkreises
Erlangen-Höchstadt
2. Auflage, Ausgabe 2013
Redaktion/Lektorat Verlag:
Dr. Anja Wenn/Anne Scheel
Redaktion Landratsamt: Matthias Wendler
Anzeigenberatung: Karl Fuchs
Layout/Satz: Caroline Strobel
Druck: Wünsch Offset-Druck GmbH,
Neumarkt/OPf.
(PN 903)
Mehler Malermeisterbetrieb............................... 26
Modernisierung
MH Wohn- und Gewerbebau................................ 6
Neubau Dennert-Massivhaus................................ 32
Photovoltaik
Elektro Schneider.......................................................18
energieumdenker.de, Johann Karl................... 18
Richter+Frenzel........................................................... 44
Sisol Erneuerbare Energien.................................18
SonnenPV.......................................................................18
Renovierungen Gerhard Steiner........................... 24
Rohrreinigung Harald Bischoff................................. 6
Rotex Heating Systems............................................16
Sanierung/Renovierung
Bautenschutz Johann Katz................................... 30
Dennert........................................................................... 26
Sanitär/-technik
Großhandel Richter + Frenzel............................. 44
Pohler & Weller............................................................16
Seeberger Heizung-Sanitär-Solar.......................16
Schlosserei Stahl-Metallbau Schmidt................... 2
Solar/-technik/-thermie/-strom
Sunset Energietechnik.......................................... U2
Stahl-Metallbau Schlosserei Schmidt................... 2
Thermografie KTT KreßTrocknungstechnik................................................... 28
Trockungstechnik Thermografie KTT Kreß..... 28
Türen MRG R. GECK................................................... 40
Wärmedämmung
Dennert........................................................................... 26
Frahammer.................................................................... 26
Wärmepumpen
Höcker............................................................................. 24
Rotex Heating Systems.........................................16
Wasseraufbereitung
WTF-Wassertechnik Franken,
Grünbeck-Werksvertretung................................. 2
Wintergärten OWG..................................................... 34
U = Umschlagseite
Unsere Inserenten finden Sie
auch im Internet unter:
www.markt-erlangen-hoechstadt.de
Eine Onlineversion dieser Broschüre
finden Sie unter:
www.energie-erlangen-hoechstadt.
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Anordnung des Inhalts sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nicht gestattet.
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