Das Stuttgarter Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart ARCHITEKTUR Teil der Landschaft – Markantes Wochenendhaus aus Leichtbeton INNENARCHITEKTUR Furchtlos und Treu – Daheim beim Verein für Bewegungsspiele SÜDTIROL SPEZIAL Fortschritt und Tradition – Südtirol begeistert mit einer Vielfalt an moderner Architektur KUNST UND KULTUR Good Space – Politische, ästhetische und urbane Räume in der Villa Merkel 02 | 16 INHALT (H)AUS DER REIHE Eingebunden in eine typische Bebauung der 1970er-Jahre, sollte auf einem recht kleinen Hanggrundstück das Reihenendhaus mit großzügig wirkenden Wohnräumen für eine vierköpfige Familie umgesetzt werden. Auf einer Grundfläche von 6 x 9 m nicht ganz leicht. Gelungen ist es mit einem offenen Raumgefüge und klaren Grundrissen, die sich verbunden über eine schmale Treppe über vier Geschosse erstrecken. Seite 4 Liebe Leserin, lieber Leser, mit der nun vorliegenden CUBE-Sommerausgabe möchten wir Sie mitnehmen in die Architekturszene Stuttgarts und der umliegenden Region. Wieder bieten wir Ihnen interessante Einblicke in ganz unterschiedliche Wohn- und Arbeitswelten. Entdecken Sie mit uns einen attraktiven Firmensitz in Heidenheim, die gelungene Sanierung und Erweiterung einer Schule, aber auch ein spannendes Einfamilienhaus auf den Fildern. Lesen Sie über die mit Preisen für beispielhaftes Bauen ausgezeichnete Architektur in dieser Region. Vielfältige Einrichtungsideen machen aber auch Lust auf gemütliche Stunden zu Hause. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit der CUBE – dem Stuttgarter Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart. Ihre CUBE-Redaktion REALISIERTE BILDUNGSPOLITIK Die Raitelsbergschule im Stuttgarter Osten wurde von einer bestehenden Grund- und Hauptschule zu einer Grundschule als Ganztagsschule umstrukturiert werden. Beauftragt waren die Stuttgarter Architekten Bodamer und Faber, die gleich erkannten, dass dazu umfangreiche Sanierungsmaßnahmen aber auch diverse An- und Zubauten notwendig waren. Seite 22 4 (H)AUS DER REIHE – Ein Reihenendhaus schafft Weite auf kleiner Fläche 8 TEIL DER LANDSCHAFT – Markantes Wochenendhaus aus Leichtbeton 12 FLIESSENDE RÄUME! – Ein Haus mit Weitblick in Ostfildern-Kemnat 16 ENGE UND WEITE – Großzügiges Einfamilienhaus offenbart spannende Kontraste 19 KOMPAKTES KINDERHAUS – Erhält Architekturpreis „Beispielhaftes Bauen“ 22 REALISIERTE BILDUNGSPOLITIK – Umstrukturierung der Raitelsbergschule 24 HISTORIE ERLEBEN – Relikte der Württembergischen Cattunmanufaktur bewahrt 27 NEUER DESIGN-CODE – Beeindruckende Präsentation der Forschungswelt von Bosch 30 REPRÄSENTATIV UND FUNKTIONAL – Alle Unternehmensbereiche unter einem Dach 33 IN DIE NATUR GEBAUT – Das Weingut Markus Schneider 36 EINFACH ANZIEHEND – Durchdacht gestaltetes Modegeschäft für ein junges Publikum 38 AUGENSCHEINLICH SCHÖN – Passion für schöne Details in der Brillenmanufaktur 40 FURCHTLOS UND TREU – Daheim beim Verein für Bewegungsspiele 44 INTERVIEW – Heide G. Schuster über Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau 50 SÜDTIROL SPEZIAL – Fortschritt und Tradition 66 ERSTARKTE ITALIENER – Eine Nachlese zum Salone del Mobile 82 MOBILITÄT – Straßen der Zukunft produzieren Strom und warnen vor Glatteis 88 KUNST UND KULTUR – Good Space – Politische, ästhetische und urbane Räume 94 IMPRESSUM 3 ARCHITEKTUR (H)AUS DER REIHE Ein Reihenendhaus schafft Weite auf kleiner Fläche Eingebunden in eine typische Bebauung der 1970er-Jahre, sollte auf dem mit 200 m2 recht kleinen Hanggrundstück das Reihenendhaus mit großzügig wirkenden Wohnräumen für eine vierköpfige Familie umgesetzt werden. Auf einer Grundfläche von 6 x 9 m nicht ganz leicht. Gelungen ist es mit einem offenen Raumgefüge und klaren Grundrissen, die sich verbunden über eine schmale Treppe über vier Geschosse erstrecken. Gemeinsam mit dem kleinen Luftraum im Eingangsbereich vermittelt sie im Inneren Großzügigkeit in allen Ebenen. Im Gartengeschoss sind sowohl ein Wohnraum mit offenem Kamin, als auch ein Arbeitszimmer untergebracht. Vom Koch- und Essbereich im Erdgeschoss führt die Treppe in die beiden Obergeschosse mit zwei Kinderzimmern und dazwischengeschalteten Bad sowie dem Elternschlafzimmer mit Bad und Arbeitsbereich unter dem Satteldach. Die sichtbar eingesetzten Materialien Glas, Holz und Sichtbeton, z. B. bei den Decken, unterstreichen die zeitlose und auf das Wesentliche kon4 Fotos: Thomas Streitberg ARCHITEKTUR zentrierte Architektur. Die weiß gestrichenen Wände, ebenfalls weiße Möbel und Festeinbauten wie Schränke auf Sitzhöhe und eine schlichte Bankfläche beim Esstisch betonen die Weite und sparen im Vergleich zu frei stehenden Mobelstücken schlichtweg Platz. Außerdem genießt man vom Essbereich im Erdgeschoss den Weitblick durch die geschosshohe Verglasung ins Grüne. Ein schöner Kontrast aus glatten und schlichten Oberflächen im Inneren und dem bewegten Grün der Natur. Statt einer opulenten Hängeleuchte sind Downlights bündig in die Decke eingelassen. Nichts stört also den klaren Blick. Charakteristisch für die geschlossenen Fassadenflächen sind die gelochten, vertikal gekanteten und braun eloxierten Blechtafeln. Mit den beiden über Eck laufenden Fenstern nimmt das Haus Kontakt zur Straßenseite auf. Das geometrisch klar gefasste Gebäudevolumen hebt sich markant vom gewachsenen Umfeld ab, ohne optisch „herauszufallen“. An der Südseite des Wohnhauses verbinden vollflächige Glaselemente und die Terrasse geschickt Innen- und Außenraum. Auch dieser Kunstgriff erweitert optisch die Wohnfläche. Mit opaken Öffnungsflügeln ausgestattet, überspielt die lichtdurchlässige Struktur zudem die Fensterflächen der privaten Bereiche und schützt vor starker Sonneneinstahlung und unerwünschten Einblicken. Je nach Tageszeit und Intensität des Tageslichts verleiht das umhüllende Kleid dem Haus ein changierendes, sich veränderndes Erscheinungsbild. (Beteiligte Gewerke siehe S. 92) www.ruedenauer-architektur.de 5 Die perfekte Symbiose für Ihr Esszimmer: JANUA und FREIFRAU. Tische in Wunschformat mit ausgesuchten Hölzern und Oberflächen, ebenso individuell gestaltbar sind auch die Stühle. Wählen Sie aus einer Vielzahl von Sitzschalen und verschiedenen Fußausführungen, bezogen mit Leder und Textilien in tollen Farben – So entstehen Ihre ganz persönlichen Lieblingsstücke! Königsbau Passagen 2. + 3. OG Königstr. 26 70173 Stuttgart www.ramsaier-raumdesign.de © Steffen Fuchs ARCHITEKTUR TEIL DER LANDSCHAFT Fotos: HeidelbergCement AG, Steffen Fuchs, Stephan Baumann Die Außenbauteile bestehen aus HochleistungsDämmbeton, innenliegende, tragende Bauteile aus Normalbeton. Mit einer Körnung aus recyceltem Liapor ist der Beton von HeidelbergCement sehr leicht und verfügt über einen guten Wärmedurchgangswert. Bereits schwarz pigmentiert 8 © Steffen Fuchs Ein schönes Leitmotiv für den Entwurf eines Wochenendhauses: Ein kantiger, ausgehöhlter Stein, auf dem Regenwasser abläuft und im Erdreich versickert, wahrnehmbar als Teil der Landschaft. Die Architekten übersetzten dieses Bild in einen monolithischen Baukörper, der ohne sichtbare Fassadendetails wie aus einem Guss erscheint. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Affinität der Architekten und der Baufirma (Projektierung und schlüsselfertige Ausführung) zum massiven Bauen mit Beton sind sowohl die Wände als auch das Dach in Leichtbeton ausgeführt. Da der Bebauungsplan lediglich 65 m2 Grundfläche zuließ, der Bau einer Doppelgarage aber zulässig und vom Bauherrn gewünscht war, wurde diese an das Wohnhaus angefügt. So entstand ein wohlproportionierter Baukörper, ein Langhaus, das alle Funktionen unter einem Dach vereint. © Steffen Fuchs Markantes Wochenendhaus aus Leichtbeton wurde der Beton abschließend mit einer schwarz eingefärbten, lasurartigen und wässrigen Hydrophobierung eingelassen. Das homogenisiert nicht nur die Oberflächen, sondern schützt zudem den Beton dauerhaft – auch auf den schrägen Dachflächen. Hinter der geschlossenen Straßenfassade befinden sich alle dienenden Funktionen in einer 1 m breiten Nebenzone. Mit der Außentreppe in der Einfahrt erschließt man einen über dem zweiten Stellplatz „hochgehängten“ Raum. Er kommu- niziert über die ganzflächige Giebelverglasung mit dem gegenüberliegenden Raum. Das in das Betondach eingebrachte, rahmenlose und außen dachbündige Oberlicht belichtet die Treppe ins Dachgeschoss sowie den Durchgang. Dort stehend eröffnet sich mit einer annähernd profillosen, raumhohen Verglasung der Hauptwohnraum mit einer abgesenkten, betonierten und mit eigens angefertigten Sitzpolstern ausgelegten Lounge. Die über die gesamte Haustiefe durchgehenden Holzdielen führt der Terrassenbelag scheinbar nahtlos fort. Mit der komplett öffenbaren Glas- © Stephan Baumann © Stephan Baumann © Stephan Baumann © Steffen Fuchs © Stephan Baumann ARCHITEKTUR fassade verschmilzt Innen und Außen. In die Holzterrasse eingelassen ist der aus Weißbeton hergestellte Sichtbeton-Swimmingpool. Die umlaufende Überflutungsrinne ermöglicht die Bündigkeit der Wasseroberfläche mit der Terrassenebene, die räumlich mit einer Holzlege und Natursteinfindlingen gefasst ist. (Beteiligte Gewerke siehe S. 92) www.heidelbergcement.com www.bauwerk-bau.de www.fabrinsky.com 9 ROLF BENZ – Innovatives, preisgekröntes Design vereint mit bestem Sitzkomfort und höchster handwerklicher Qualität. „Made in Germany“. Feiern Sie mit uns 10 Jahre ROLF BENZ HAUS in den Königsbau Passagen. Finden Sie die passende Wohnwelt zu Ihrem Lebensstil und freuen Sie sich über unsere Jubiläumsangebote. Königsbau Passagen 2. + 3. OG Königstr. 26 70173 Stuttgart www.ramsaier-raumdesign.de ARCHITEKTUR FLIESSENDE RÄUME! Ein Haus mit Weitblick in Ostfildern-Kemnat Das Haus an der Sonnenhalde: Hier ist der Name Programm. Das neue Wohnhaus des Architekten und seiner Frau befindet sich in OstfildernKemnat zwar direkt bei Stuttgart und dennoch mit Blick in das angrenzende, grüne Körschtal. Die Architekten Kauffmann Theilig & Partner haben die außerordentlich prägnante Dachform auf die nahezu ganztägige Sonneneinstrahlung reagieren lassen. Das Dach mutet an wie ein Flügel aus Stahlbeton und wird mit Ausrichtung nach Süden und zum Eingang etwas nach oben gekippt, um das Sonnenlicht in größtmöglichem Ausmaß durch den Baukörper fließen zu lassen. Die Bauherren entschieden sich an dieser Stelle für einen Neubau. Lediglich die bestehende Doppelgarage mit einer Unterkellerung für den Hauswirtschaftsraum, die Haustechnik und der Getränkekeller sollte erhalten werden. Der neue Baukörper ist auf zwei Ebenen mit fließenden Blickbeziehungen organisiert. Der Wunsch der Bauherren war es, ein ebenes Haus am Hang zu bewohnen und trotzdem auch alle Vorzüge, die ein Hanggrundstück bietet, nutzen 12 Fotos: Martin Duckek ARCHITEKTUR zu können. Barrierefrei betritt man das Wohnhaus in der Eingangsebene und kann es ebenso barrierefrei in die Gartenebene verlassen. Derzeit sind die beiden Ebenen des Gebäudes durch eine einläufige Treppe verbunden. Sollte es notwendig sein, kann man später in der großzügigen Flurbreite einen Lift einbauen. Auf der Ebene des Erdgeschosses ist neben der lichtdurchfluteten, breiten Galerie der Wohn- und Essbereich sowie die Küche angeordnet, während sich im Gartengeschoss die Schlaf- und Sanitärräume und eine Sauna befinden. Von hier aus hat der Bewohner einen weitreichenden Ausblick ins schöne Körschtal. Ein großer Gartenpool fügt sich in die Hangsituation ein. Konzeptionell besteht der Neubau aus einer großflächig, umhüllenden Glassfassade, die in ihrem Innern drei organisatorische und tragende Einheiten integriert. Eine dieser Einheiten ist die bestehende Doppelgarage, eine Weitere stellt die Nebenräume und das WC im Erdgeschoss dar und eine Dritte sind die Sanitärzellen im Gartengeschoss. Diese drei Einheiten sollten von außen ablesbar sein. Deshalb haben die Architekten sie individuell mit einem besonderen Außenputz bzw. einer Blechverkleidung gestaltet, um sie von der gläsernen Hülle abzulösen. Aufgrund der statischen Anforderungen der vorhandene Hanglage und weil Beton eine große, thermische Speicherkapazität besitzt, entschied sich der Bauherr weitestgehend für das Material Stahlbeton. Da abgehängte Decken nicht erwünscht waren, hat man alle notwendigen Elektroinstallationen in die Betonschalung 13 ARCHITEKTUR eingelegt. Trotzdem mussten die Architekten auch den Faktor der Akustik als Kondition für ein Behaglichkeitsgefühl in ihre Planung einfließen lassen. Aufgrund der harten Glasflächen könnte es zu einem Nachhall kommen, was nicht erwünscht ist. So hat man an der Decke im Erdgeschoss eine dünne, akustisch hochwirksame Putzschicht aufgebracht, um so großem Nachhall entgegen zu wirken. Beispielhaft ist auch die Planung der einzelnen Bodenbeläge: Während das Straßengeschoss mit großflächigen, leicht zu reinigenden Keramikfliesen in Zementoptik 14 belegt ist, hat das Gartengeschoss ein Eichendielenparkett erhalten. Dieser wohnlich und warm wirkende Holzbelag in den Schlafbereichen trägt auch dazu bei, dass in diesen Räumlichkeiten kein „Kellergefühl“ entsteht, sondern diese als attraktive und hochwertige Wohnsituation wahrgenommen wird. (Beteiligte Gewerke siehe S. 92) www.ktp-architekten.de ARCHITEKTUR ENGE UND WEITE Fotos: Patrick Säly Großzügiges Einfamilienhaus offenbart spannende Kontraste in Feuerbach Umgeben von üppigem Grün und Weinbergen ist in Feuerbach dieses Gebäude entstanden, das sich als homogene Betonskulptur wirkungsvoll von seiner Umgebung abhebt. Dabei beherbergt das Einfamilienhaus auf einem eher kleinen Grundstück von rund 450 m2 neben einer privaten Wohnfläche auch eine Büroeinheit sowie eine elegant in den Baukörper integrierte Garage. Während das Gebäude aufgrund des Betons eher kühl wirkt, überrascht es innen mit einer äußerst einladenden Optik. „Als Kontrast zur kühlen Anmutung des Betons wünschten sich die Bauherren im Inneren eher natürliche Materialien und eine warme Farbgebung“, erläutert die beauftragte Architektin Carmen Schneider und weist als Beispiel auf die maßgeschneiderte Küche hin, die sich die Bauherren vom Küchenhersteller Leicht kreieren ließen. Hier zieht vor allem eine annährend raumhohe, passgenau in eine Nische integrierte Schrankwand die Blicke auf sich, die mit ihrer Echtholzfront in Eiche sehr wohnlich wirkt und in einem spannenden Kontrast zur Wandfarbe Blau und der Kücheninsel in hochglänzendem 16 Weiß steht. Lediglich die integrierten Geräte deuten darauf hin, dass es sich bei der Schrankwand um eine Funktionseinheit handelt. Eine leichte Berührung genügt und schon öffnen sich die grifflosen Fronten. Integrierte Arbeitsflächen, großzügige Auszüge und eine maßge- ARCHITEKTUR schneiderte Beleuchtung schaffen einen idealen Rahmen, um ein schönes Frühstück oder ein mehrgängiges Menü zu zaubern. Zum puristischen Beton lässt sich nahezu jedes Material und jede Farbe in einen spannenden Kontrast stellen. Weitere Spielmöglichkeiten haben sich den Bauherren auf den beiden Ebenen des zweigeschossigen Hauses geboten: Das Obergeschoss mit Bad und Schlafzimmern unterscheidet sich bewusst vom Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss. So sind die ein- zelnen Räume im ersten Obergeschoss noch intensiver durch unterschiedliche Wandfarben und Interieur-Akzente in Weiß charakterisiert. Ein Beispiel hierfür ist der Schlafbereich, dessen mintgrüne Wandgestaltung eine besonders beruhigende Wirkung besitzt. Als Bodenbelag entschieden sich die Bauherren anstelle der ausdrucksstarken Naturstein Muschelkalk Platten, wie sie im Erdgeschoss verlegt wurden, für warme Holzdielen, die eine gemütliche Atmosphäre enstehen lassen. Das Badezimmer – in hellen, ruhigen Brauntönen 17 ARCHITEKTUR gestaltet – wirkt völlig unaufgeregt und ist als intimer Wellnessbereich mit großzügiger Badewanne konzipiert. Im Wechsel von Tages- und Kunstlicht entsteht eine sich stetig verändernde Stimmung. Das Konzept des Hauses charakterisieren die Architekten als ein „Spiel aus Enge und Weite“. So münden schmale Räume wie der Flur und das Treppenhaus in weite, lichtdurchflutete Bereiche, wozu unter anderem die großzügige Küche gehört, die sich zum Wohnraum öffnet. www.cs-architektur.com www.leicht.com/de ÖFFENTLICHE BAUTEN KOMPAKTES KINDERHAUS Fotos: Achim Birnbaum Architekturpreis „Beispielhaftes Bauen“ für kindgerechte Einrichtung Weil der Gesetzgeber seit 2013 jedem Kind einen rechtlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz garantiert, ist dies der derzeit meistbearbeitete Bautypus der Architekten. In diesen Entwürfen spiegelt sich auch die Vielfalt der gegenwärtigen pädagogischen Betreuungsansätze wider. Deshalb gibt es eine reiche Palette von neuen Einrichtungen, in denen die Kinder das erste Mal ohne die schützende Familie pädagogisch und sozial gefördert werden. Dementsprechend soll auch die Architektur dieser Räume sein: Sie soll einerseits kindgerecht und anregend sein, andererseits auch als eine geschützte Zone der kindlichen Entfaltung dienen und sich dabei aber nicht von der Außenwelt abschotten. Das hier präsentierte katholische Kinderhaus St. Franziskus an der Burgstraße in Kaltental wurde 2015 von den Architekten Kuhn + Lehmann aus Freiburg fertiggestellt und feierlich eröffnet. Die Architektenkammer Baden-Württemberg zeichnete diesen schönen Entwurf für ein Kinderhaus mit dem Architekturpreis „Beispielhaftes Bauen“ aus. An dieser Stelle stand im 13. Jahrhundert einst die Burg Kaltental, die der Straße ihren Namen gab. Auf dem verbliebenen Grundstück in zweiter Reihe hinter der Kirche St. Antonius sollte ein Neubau für ein Kinderhaus entstehen. Der neue, kompakte Baukörper erscheint zunächst wie ein schlichter Holzkubus. Hinter der weißen, filigranen Stahlkonstruktion zeigt sich eine zurückgesetzte Lärchenholzfassade. Sonnen- schutzgitter aus Streckmetall haben die Planer wie ein Patchwork vor die Fassade montiert. Das Gebäude erschließt sich unaufdringlich von innen nach außen. Aufgrund der relativ kleinen Grundfläche haben die Architekten darauf geachtet, möglichst flächeneffizient zu planen. Der Haupteingang und die Gruppen19 ÖFFENTLICHE BAUTEN räume befinden sich zentral auf der mittleren Ebene. Die Räumlichkeiten für die Jüngeren sind oben angeordnet, während sich die gemeinsam genutzten Räume im Gartengeschoss befinden. Der Tiefe des Grundrisses geschuldet, schiebt sich eine Lichtfuge im Zentrum des Gebäudes über alle drei Geschosse und versorgt so die Räume mit Tageslicht. Das nach oben geöffnete Treppenhaus dient nicht nur der Belichtung, sondern lässt auch viele Blickbeziehungen zu, die zur offenen Atmosphäre der Einrichtung beitragen. Die Wahl des Fassadenmaterials Holz ist als nachwachsender Rohstoff dem Thema Nachhaltigkeit geschuldet. Um dem Brandschutz Genüge zu leisten, wird das Gebäude von Innen mit weißen Gipskartonwänden verkleidet, die dem quirligen Agieren der Kinder mit dem sandfarbenen Kautschuk-Boden einen ruhigen Hin20 tergrund bietet. Dieses Projekt ist ein Beispiel für eine gute Gestaltung unter der Berücksichtigung der Baukörperproportionen, der Zweckmäßigkeit der Räume, der Angemessenheit von Mittel und Materialien und das Einfügen eines neuen Gebäudes in den Bestand. www.kul-architekten.de S Lieblingsplatz. Statement. Ruhepol. Die Meisterstücke der Vitra Seating Collection avancieren oft zum persönlichsten und emotionalsten Möbelstück: Sie sind Rückzugsort, Ruhepol, Entspannungszone. Sie werden „besessen“, geliebt und nicht selten weitervererbt. Ich zeige Ihnen gerne die Bandbreite dieses Themas zum Anschauen und Probesitzen auf. Timm Berkmann, vitra. by storeS Das vitra-Markenschaufenster für Baden-Württemberg Stuttgart, Charlottenstraße 29–31, Telefon 0711 7269391-10, [email protected] montag – freitags 10–19 Uhr, samstags 10–16 Uhr und nach Vereinbarung www.store-S.de ÖFFENTLICHE BAUTEN REALISIERTE BILDUNGSPOLITIK Fotos: Andreas Körner Umstrukturierung der Raitelsbergschule im Stuttgarter Osten Während die Ganztagsschulen in Baden-Württemberg bisher auf der Basis von Schulversuchen umgesetzt wurden, ist diese Schulform nun für Grund- und Förderschulen fest im Schulgesetz verankert. So sind bereits im Schuljahr 2014/2015 178 Ganztagsgrundschulen an den Start gegangen. Damit können Kinder und Familien ein Ganztagsangebot über sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche in einer freiwilligen oder verbindlichen Form nutzen. Auch die Raitelsbergschule im Stuttgarter Osten sollte von einer bestehenden Grund- und Hauptschule zu einer Grundschule als Ganztagsschule umstrukturiert werden. Beauftragt waren die Stuttgarter Architekten Bodamer und Faber, die gleich erkannten, dass dazu umfangreiche Sanierungsmaßnahmen und auch diverse An- und Zubauten notwendig waren. Für die Umstrukturierung wurden in den bestehenden Unterrichtsräumen, dem Lehrerzimmer und den Verkehrsbereichen bauliche und technische Umbaumaßnahmen vorgenommen, aber auch Rückbaumaßnahmen durchgeführt. Eine Fassadensanierung mit neuen Fenstern gab dem Gebäude ein neues Gesicht. Die neuen Fenster 22 sind nun 3-fach verglast und haben witterungsbeständige Holz-Alurahmen erhalten. Für den sommerlichen Wärmeschutz wurden elektrische Jalousien eingebaut. Die WC-Bereiche wurden umgestaltet und neue, behindertengerechte Einheiten ergänzt. Für die mittagliche Essensversorgung der Schüler wurden im Erdgeschoss des Südflügels eine Aufbereitungsküche mit einem Speiseraum eingebaut. Durch verschiedene Anbauten erhielt man notwendige Zusatzflächen, wie auch einen Raum für kleinere Veranstaltungen der Schule. Der neue, sehr freundlich gestaltete Speisebereich erstreckt sich vom bestehenden nördlichen Pausenhof durch das Gebäude zum ÖFFENTLICHE BAUTEN südlichen Pausenhof. Diese Durchlässigkeit und die großzügige Öffnung der Bestandsfassade auf der südlichen Seite macht diesem Raum offen und einladend. Eine Terrasse in Verbindung zum südlichen Pausenhof dient der Erschließung, aber auch weiteren Nutzungmöglichkeiten, wie z. B. einer Bühne. In einer sehr schönen, im warmen Braunton gehaltenen Holzschalung mit horizontalen Holzlatten aus Lärchenholz zeigt sich der Anbau der neuen Ganztagsschule. Mit einem routinierten Blick für ein spannendes, aber auch zeitloses Farbkonzept haben die Architekten für den Eingangsbereich ein kräftiges Orange und im gegenüberliegenden, überdachten Zugangsbereich zur Sporthalle ein frisches Zitronengelb gewählt. Als Pointe wurden in einem hellen, frischen Königsblau einige, sparsame Akzente gesetzt. Natürlich muss eine solche Einrichtung auch eine inklusive Pädagogik berücksichtigen, sodass es nun einen behindertengerechten Aufzug gibt, der alle Geschosse intern erschließt, während die externe Erschließung über Rampen erfolgt. www.bodamer.net 23 GEWERBLICHE BAUTEN HISTORIE ERLEBEN Fotos: Nico Hensel Relikte der Württembergischen Cattunmanufaktur in Heidenheim an der Brenz bewahrt Im Jahr 1903 wurden, für die von dem Augsburger Textilunternehmer Johann Heinrich Schüle gegründete Württembergische Cattunmanufactur (WCM), ein Maschinenhaus und das historische Badehaus von Philip Jacob Manz erbaut, welche nach einem Großfeuer im Jahre 1922 nur noch als Relikte übrigblieben. Die Produktion des einst sehr wichtigen Unternehmens in dieser Region wurde 1966 eingestellt, die Liegenschaft verkauft und die Produktionshallen abgerissen. Durch einen erneuten Brand ging das historische Stahltragwerk des Daches und die kassettierte Decke verloren und der ursprüngliche Titel eines Kulturdenkmals wandelte sich daraufhin in ein reines Fassadendenkmal. Die Firma Kinzler hatte das Gebäude 2012 erworben und plante nun mithilfe der Architekten aus dem Büro no w here Architekten Designer, Karl Amann und Henning Volpp den neuen Sitz ihrer Firma. Beabsichtig war es, neben den Büro- und Lagerräumen für die Verwaltung und Designabteilung auch neue repräsentative Räume entstehen zu lassen, in denen die aktuellen Kollektionen der Heimtextilien präsentiert und Geschäftskunden empfangen werden konnten. 24 In vielen Diskussionen mit der Baurechtsbehörde, dem Brandschutzgutachter und der Denkmalschutzbehörde einigte man sich darauf, den ehemaligen Maschinenraum in seiner Gesamtwirkung zu erhalten, damit er weiterhin als Einheit erlebbar bleibt. Folglich konzipierten die Architekten ein neben den Altbau gestelltes Treppenhaus und eine eingeschobene Stahlbaue- GEWERBLICHE BAUTEN bene. Sehr schön erkennt man die im Erdgeschoss herausgearbeiteten historischen Fenster, die der Belichtung von Büro- und Besprechungsräumen der Verwaltung und Designabteilung dienen. Schrankelemente mit eingestellten Glasscheiben zonieren diese Ebene. Die obere Ebene auf dem eingestellten Stahltisch nutzt das Handelsunternehmen für die Präsentation der Textilprodukte mithilfe flexibler Präsentationselemente. Eine Wendeltreppe aus Stahl verbindet die Ebenen bis in das Untergeschoss, das Neben- und Lagerräume beherbergt. Sehr schön zeigen sich hier die wuchtigen Fundamente der Aggregate und Maschinen. Das Gebäude betritt man nun über das neue Treppenhaus, das trichterarig ausgebildet ist und von dem aus man in alle Geschosse gelangt. Nachdem die Denkmalschutzbehörde auf den ersten Antrag negativ reagiert hatte, wurde es so überarbeitet und mit Öffnungen zum Altbau versehen, dass die historischen Elemente beim Hinaufsteigen der Treppe aus nächster Nähe erlebt werden können. www.nowherearchitekten.de 25 DELPHI design Hannes Wettstein PASSIONATE ABOUT PERFECTION Kontakt: gfg gmbh - gestaltungskonzepte für ganzheitliche einrichtungen, Olgastrasse 48, D-70182 Stuttgart, Fon: +49 711 167 70-23 WWW.ERIK-JOERGENSEN.COM INNENARCHITEKTUR NEUER DESIGN-CODE Fotos: Milla & Partner/Robert Bosch GmbH Beeindruckende Präsentation der Forschungswelt von Bosch am Standort Renningen Der Automobilzulieferer Bosch ist eines der großen Unternehmen in Baden-Württemberg und zugleich mit einer der wirtschaftlichen Motoren dieser Region. 1886 von Robert Bosch gegründet, beschäftigt es heute weltweit in 60 Ländern und an 260 Standorten 375.000 Mitarbeiter. Der neue Forschungscampus in Renningen wurde im Oktober 2015 feierlich eröffnet. Das großzügige Foyer, gestaltet von der Agentur Milla & Partner aus Stuttgart, zeigt dem Besucher per Ausstellung und Medieninstallation die weltweiten, interdisziplinären Entwicklungsprozesse dieses Unternehmens. Das Design basiert auf einem Entwurf, den das Büro in Kooperation mit den entsprechenden Zentralabteilungen und unter Federführung der Fachabteilung Corporate Design für Foyers der Marke Bosch in aller Welt entwickelt hat. Das 2014 von der boscheigenen AIG Planung- und Ingenieurgesellschaft erbaute 12 stöckige Zentralgebäude zeigt sich wie eine „Landmark“ im Raum. Der übergeordnete Leitgedanke für die Gestaltung des neuen Foyers war das Sichtbarmachen einer neuen Qualität der Vernetzung bei Bosch. Das zentrale Anliegen des neuen Forschungscampus in Renningen ist es, Forscher und Technologien über die Grenzen von Disziplinen und Unternehmensbereichen miteinander zu ver- binden. Für diese Idee haben Milla & Partner einen Design-Code entwickelt. Er zeigt sich in diesem Entwurf als eine dynamische Figur aus sich überlagernden Quaderanordnungen, die für das Netzwerk der Themen und Ideen bei 27 INNENARCHITEKTUR Bosch stehen. Der Besucher erkennt ein Prinzip, das die Wirkung der hochgradigen Vernetzung verdeutlicht, indem sichtbare Lichtimpulse, ausgehend von einzelnen Kuben die gesamte Struktur durchdringen. Dieses Prinzip kann man an der gesamten Designsprache ablesen, wie z. B. an der „Virtual Network Wall“, die im Foyer den Hintergrund der Szenerie bildet. Hier können die Besucher durch Interaktion an Medientischen selbst strukturdurchdringende Lichtimpulse auslösen. 28 Das neue Foyer ist in verschiedene Zonen strukturiert. Neben einem Empfang, der WarteLounge und einem Dialogbereich, bietet eine Wissenslandschaft spannende Einblicke in die Forschungsarbeiten und Vorausentwicklungen. Interessante Ausstellungsmodule und Medieninstallationen, die für Führungen individuell konfigurierbar sind, stehen sowohl für Einzelgespräche als auch für Gruppen zur Verfügung. Interessant ist auch der große Welcome-Screen am Empfang, der Besuchern einen Echtzeiteindruck vom pulsierenden Innovationsorganismus vermittelt. In täglich neu entstehenden, generativen Grafiken sehen sie dort etwa, wie viele Forscher im Moment auf dem Campus sind, wie dicht der aktuelle Datenverkehr ist oder wie viele neue Ideen gerade generiert werden. Wer Lust hat, kann am Panorama-Screen an einem interaktiven Flug über den Campus teilnehmen. www.milla.de WAS ZÄHLT SIND TEAMWORK, KREATIVITÄT UND SIE. Smarter together. USM schafft ein kollaboratives Arbeitsumfeld: kreatives Potenzial wird freigesetzt, Synergien optimal genutzt – ein Team, ein Tisch. #usmmakeit yours Neu in Stuttgart bei Leonhard Büro Gestaltung GmbH | Gottlieb-Manz-Str. 1 | D-70794 Filderstadt-Bernhausen Fon:+49(0)711 55386-0 | mail: [email protected] | www.leonhard-stuttgart.de www.usm.com ARCHITEKTUR REPRÄSENTATIV UND FUNKTIONAL Neue Firmenzentrale vereint alle Unternehmensbereiche unter einem Dach Fotos: Andreas Körner Bereits seit einem Jahr kann die Belegschaft des Leuchtenherstellers Sattler die Vorteile des neuen Firmendomizils genießen, das erstmals alle Unternehmensbereiche unter einem Dach vereint. „Direkte Kommunikation, kurze Wege und ein gutes Miteinander – das waren unsere Ziele für die Nutzung der neuen Zentrale“, erläutert Firmeninhaber Ulrich Sattler, der das Familienunternehmen in zweiter Generation führt. „Die kurzen Wege von der Designentwicklung zur Produktion und Technik unterstützen dabei, in enger Abstimmung gemeinsame Lösungen zu finden und Projekte effizienter zu realisieren.“ Für die Planung des Neubaus hatte das Unternehmen mit Loew Architektur (Entwurf und Bauleitung) und Raiserlopes (Innenausstattung) zwei renommierte Stuttgarter Büros beauftragt. Während sich die neue Unternehmenszentrale in Göppingen von außen als schlichtes, funktionales Gebäude mit bodentiefen, großzügigen Fenstern präsentiert, überrascht sie innen mit einer offenen und warmen Atmosphäre. So offenbart sich gleich beim Betreten des Foyers die 30 große Vielfalt der hergestellten Leuchten: An der Decke schweben filigrane Ellipsen oder Kreise, ergänzt von einer Skulptur aus leuchtenden Acrylglasstäben. Der Showroom ist weitläufig und dient gleichzeitig als Foyer mit Empfangstheke, Kaffeebar, Lounge und Besprechungsbereich. Um im gesamten Gebäude eine ruhige Atmosphäre entstehen zu lassen, wurden nur wenige verschiedene Materialien eingesetzt. Schwarze Wand- und Deckenelemente, graue Beton- und Holzoberflächen in warmen Brauntönen präsentieren ein natürliches Farbspektrum, das durch ARCHITEKTUR kräftige Farbakzente in den Bürobereichen ergänzt wird. Aufgrund der sorgsam umgesetzten Gestaltungsgrundsätze ist die gesamte Firmenzentrale von Offenheit und Weite geprägt, wozu auch das detailliert geplante Beleuchtungskonzept beiträgt: So sucht man im gesamten Gebäude vergebens nach einem Lichtschalter, da die Beleuchtung über ein Lichtmanagementsystem tagelichtgeführt und präsenzabhängig gesteuert wird. Vor diesem ruhigen Lichtszenario heben sich die skulpturalen Entwürfe des Leuchtenherstellers ab und akzentuieren die repräsentativen Bereiche wie das Foyer und den Showroom. „Neben der Zusammenführung aller Unternehmensbereiche wollten wir auch höchste energetische Standards umsetzen“, erklärt Sattler. So wird die Temperatur über eine Fußbodenheizung mit integrierter Wärmepumpe geregelt, was geringe Verbrauchswerte ermöglicht. Darüber hinaus haben die Mitarbeiter dank individuell steuerbarer Raumklimaanlagen die Möglichkeit, in ihrem Bereich auf ein optimales Raumklima einzuwirken. www.sattler-lighting.com 31 JETZT ! SITZEN PROBE NTER U MEHR lder.de o c h a i rh Chairholder GmbH & Co. KG Weilerstraße 14 73614 Schorndorf Telefon +49 (0)7181.98 05-115 Telefax +49 (0)7181.98 05-100 [email protected] www.chairholder.de © Guido Erbring AUSFLUGSTIPP IN DIE NATUR GEBAUT Häufig wird bei Weingütern auf eine lange Tradition zurückgeblickt; sowohl Weinreben als auch Generationen von Familien haben viele Geschichten hinterlassen und schreiben sie immer wieder neu. Das Weingut Markus Schneider kann zwar auch schon einige Geschichten erzählen, auf eine lange Tradition schaut es allerdings nicht zurück. Alles fing im Jahr 1994 an, als Markus Schneider den kleinen Betrieb für Obst- und Traubenproduktion seiner Eltern übernahm und gleichzeitig in ein Weingut verwandelte. Dass dies glückte, belegen die Weinkarten internationaler Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffen. Dorthin gekommen ist Markus Schneider mit Fleiß, Ehrgeiz, einer Vision und einem ordentlichen Schuss Pfälzer Emotionalität, so erinnert er sich selber an die frühen Anfänge. Heute führt er zusammen mit seiner eigenen Familie den Weinbetrieb, der sich im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt hat. Der Höhepunkt der bisherigen Entwicklung ist der Bau einer neuen Kellerei, die vom Architekturbüro Gräf aus Kaiserslautern geplant und im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde. © Guido Erbring Das Weingut Markus Schneider setzt auch auf Architektur Das neue, moderne Gebäudeensemble, in dem sich auf rund 5.000 m2 Fläche eine Vinothek mit Verkaufs- und Verkostungsmöglichkeiten und ein Flaschenlager befinden, liegt inmitten der Pfälzer Weinberge. Der Wunsch des Bauherrn lautete, die zwei Gebäude harmonisch in das Landschaftsbild der Weingärten einzufügen. Die Architekten wählten dafür einen einheit33 © Guido Erbring AUSFLUGSTIPP 2013 Black Print Rotwein Cuvée © Timo Volz © Guido Erbring Rotwein Made in Germany aus Merlot & Cabernet. Ein Wein mit Kultstatus und einer der Superstars der jungen deutschen Rotweinszene. Foto: André Kunz Die Besonderheit im Innern ist eine offene Kassettendecke mit quadratischen Deckenfeldern, die einerseits als gestalterisches Element den Bezug zu Gewölben historischer Fasskeller herstellt und andererseits als Funktionsbauteil mit ihrem hohen thermischen Speichervermögen für eine effiziente Weinlagerung und ein konstantes Raumklima sorgt. Unterirdisch werden die zwei Baukörper durch eine Kellerhalle verbunden. Die 100 m lange Halle wurde in Betonwänden ohne Dämmung ausgeführt, um so die dauerhafte und notwendige Temperatur von 12 °C 34 © Timo Volz lichen, dunklen Grauton; ein Farbton, der sich am Horizont im schimmernden Höhenzug der Haardt wiederfindet. Große Öffnungen in der Fassade geben den Blick in ebendiese reizvolle Landschaft frei. für die Reifung des Weines zu garantieren. Viel interessanter noch diese Information: 800.000 Weinflaschen und 1.600 Holzfässer kommen in den Genuss der kühlen Temperaturen. Und nur eine dieser Flasche reicht, um die schöne Landschaft und das angenehm baulich zurückhaltende Weingut zu genießen. www.graef-kl.de Candela Lichtplanung GmbH [email protected] www.planteam-kuecheundwohnen.de T 0711 - 2221749 Kronenstrasse 40, 70174 Stuttgart [email protected] www.cyrus-ghanai.de T 0711 - 28049240 Danneckerstr. 46A, 70182 Stuttgart [email protected] www.candela.de T 0711 - 9979860 Kriegsbergstraße 34, 70174 Stuttgart [email protected] www.karl-koerner.de T 0711 - 228140 Ossietzkystraße 4, 70174 Stuttgart PLATTEN FLIESEN NATURSTEINE [email protected] www.huber-maler.de T 0711 - 335709 Amstetter Strasse 10, 70329 Stuttgart www.apartment-4.de Showroom Öffnungszeiten: Mo.-Do. 08.00-12.00 // 13.00-17.00 Uhr // Fr. 08.00-12.00 // 13.00-16.00 Uhr Terminvereinbarung unter Tel. 0711 228140 oder unter [email protected] // Karl Körner GmbH // Ossietzkystr. 4 // 70174 Stuttgart INNENARCHITEKTUR EINFACH ANZIEHEND Durchdacht gestaltetes Modegeschäft für ein junges Publikum Dank diverser städtebaulicher Maßnahmen hat die Bahnhofsstraße in Esslingen als Einkaufsmeile an Bedeutung gewonnen. Besonders jüngere Menschen fühlen sich angesprochen und kommen hierher, um neue Trends zu entdecken. Eine Entwicklung, von der auch das Modehaus Kögel profitieren wollte und das Ladenlokal auf der Bahnhofsstraße 29 erwarb. Mit dem Wunsch, ein Geschäft zu kreieren, das vor allem eine junge Zielgruppe anspricht, beauftragte das Modehaus das Architekturbüro andOffice mit der Konzeptentwicklung. „Die Gestaltung sollte sich an eine junge Zielgruppe orientieren, dabei aber nicht die Bestandskunden verprellen“, erinnert sich Architekt Heiner Probst. Entstanden ist ein Ladenlokal, das sich in zwei Hauptbereiche unterteilt: Im Zentrum befindet sich der helle, flexible und kreative Bereich für die Präsentation der Highlight-Produkte und angesagten Looks. Dieser wird im Bodenbelag durch einzelne weiß gekalkte, eingelegte Dielen im ansonsten vorvergrauten Holzboden zoniert. Die offene Decke mit sichtbaren Installationen wird im Zentrum des Shops durch Edelstahl36 Fotos: Dirk Wilhelmy INNENARCHITEKTUR Kreissegmente bespielt und setzt einen weiteren Fokus auf die Fläche für Innovation und Zeitgeist, die sich ständig verändert und neu erfindet. Die Mittelmöbel und Warenträger bilden Präsentationsgruppen und lassen sich auf vielfältige Art und Weise gruppieren und verschieben. Die umliegenden Bereiche präsentieren sich dunkel und rau in einem urbanen Materialmix in Grautönen und Schwarz. Der Bodenbelag zieht sich auf die seitlichen und rückwärtigen Wände nach oben. Dort bildet er Sockel und Nahreserve und löst die Raumkante von Boden zu Wand auf. Zwischen den Nahreserven spannt ein filigranes Stahltragwerk aus schwarzen Cubes. Es bildet Rückwandmöbel und lässt sich über RauchglasEinlegeböden für Hänge- und Legeware anpassen. Ebenso folgen die Mittelmöbel und die Kasse aus schwarz durchgefärbtem MDF dem dunklen Material- und Farbkanon des Grundsettings. „Diese beiden unterschiedlichen Raumzonen schaffen eine klare Struktur und einfache Orientierung für die Kunden“, erläutert Architekt Thorsten Blatter. www.andoffice.com 37 INNENEINRICHTUNG AUGENSCHEINLICH SCHÖN Fotos: Uwe Spoering, Köln Passion für schöne Details und Design in der Brillenmanufaktur Im Ladenbau bestimmt die gekonnte Inszenierung der Produkte die Atmosphäre, dessen Wirkung ein Kunde wahrnimmt und sich von ihr führen läßt. Mit diesem Optikerfachgeschäft haben die Architekten von Heikaus Concept eine Einkaufswelt geschaffen, die das detailierte Sehen thematisiert. Die Darstellung der Details zeigt betonte Gegensätze in Form von Materialien und farblicher Gestaltung. Während des Eintretens werden die Kunden vom Spannung erzeugenden Spiel von Klassik und Moderne in das Ladenlokal geleitet. Man erkennt imposante und hochwertig hergestellte Glasvitrinen, die in unerwarteter Weise auf überdimensionalen Altholzstelen platziert sind. Passend zur Thematik des Sehens haben die Architekten an diesem Ort viele spannende Details der hauptsächlich in Schwarz und Weiß gehaltenen Einrichtung zur Inszenierung des Raumes genutzt. Dieser starke farbliche Kontrast fügt sich an dieser Stelle eher weich und harmonisch zusammen. Sehr locker und mit dem eigenen Charme alter Gründerzeithäuser zeigt sich aber ein durchgehender Bodenbelag mit floralem Design, der dem Farbkonzept seinen Rahmen gibt. Im Fokus des 38 Kunden befinden sich die genau platzierten Brillen in einem weißen Regal vor einem schwarzen Hintergrund, die wie Schmuckstücke in einem Bild betont werden. Schwarze Klemmleuchten, wie zufällig angeordnet, lockern die strenge Ordnung auf. Für eine Beratung nimmt der Kunde an einem langen, weißen, alt anmutenden Tisch auf sehr bequemen Eames Side Chairs oder auf der langen Bank auf der anderen Seite Platz. www.heikaus.com Egg Chair, Design: Arne Jacobsen / Leuchte Kaiser Dell, Design: Christian Dell / Sofa Favn, Design: Jaime Hayon © Republic of Fritz Hansen RICHTEN SIE SICH AUF DAS BESTE EIN. WOHNEN. OFFICE. OBJEKT Unsere Teams entwickeln maßgeschneiderte Interiorkonzepte für Privatkunden, Gastronomie und den Büro- / Objektbereich. Von der Planung bis zur Umsetzung bieten wir exzellente internationale Einrichtungen aus einer Hand. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Fleiner Möbel by architare. Stresemannstraße 1, Killesberghöhe, 70192 Stuttgart, Telefon 0711 / 63500. www.architare.de INNENARCHITEKTUR FURCHTLOS UND TREU Fotos: Zooey Braun Daheim beim Verein für Bewegungsspiele Das neue Restaurant empfängt den Besucher mit einer langen Fensterfront, die als Faltfassade ausgeführt ist, um das Sitzplatzangebot der Räumlichkeiten bei gutem Wetter um weitere 200 Terrassenplätze erweitern zu können. Über den davor stehenden Tischen hängen Wimpelbänder an der Decke. Diese bestehen aus 1893 einzelnen weißen und roten Wimpeln, eine Referenz an das VfB-Gründungsjahr. Der „Verein für Bewegungsspiele“ wurde als Fußballclub in Bad Cannstatt gegründet und hier befindet sich auch das Stadion sowie das Vereinsrestaurant. Als junge Gastronomen das Restaurant übernahmen, war eine Komplettrenovierung nötig. An das neue „Vereinsheim“ wurden große Hoffnungen geknüpft. Es sollte zunächst als Anlaufstelle für die Fans dienen, zum gemeinsamen Fußball schauen im Fernsehen einladen, aber sich zudem auch als kulinarische Adresse in der Stadt etablieren. Die Architekten der Ippolito Fleitz Group lösten diese Aufgabe, indem sie eine präzise Zonierung mit atmosphärisch unterschiedlichen Bereichen konzipierten. Sehr schön erkennt der Besucher dabei das über allem schwebende Leitthema: die Vereinsgeschichte, die durch Autogrammkar40 ten, Vereinsdevotionalien und einer spannenden Deckengrafik erzählt wird. Vom Eingang ausgehend überspannt ein Rhizom aus Zitaten die Decke. Durch ihre Anordnung entwickeln sie eine optische Sogwirkung, die die Besucher in den Raum hineinzieht. Die zahlreichen Zitate, teils skurril und immer witzig, laden ein, den Raum zu erforschen und zu entdecken. Sehr ein- INNENARCHITEKTUR ladend wirkt ein langer, hoher Tisch mit einigen Barhockern, der sich direkt am Eingang hinter dem Empfangspult befindet. Offen, ungezwungen und kommunikativ ist auch die Atmosphäre im Barbereich daneben. Eine Glasdecke sorgt hier für Tageslicht, die Wände sind unprätentiös mit dunkel gestrichenen Holzwolleplatten verkleidet, die zugleich als interaktives Raumelement dienen: Die Fanclubs dürfen hier mit ihren Vereinswimpeln ihre Verbundenheit mit dem VfB zeigen. Hinter der Bar liegt ein eher privater, zurückgezogener Raum mit einem ovalen „Stammtisch“. In der Wand dazwischen ist eine Vitrine für Wechselausstellungen zur Vereinsgeschichte eingelassen, deren Exponate die Geschichten aus der aktuellen Stadionzeitung weitererzählen. Vor der langen Wand, die durch ein großes Fenster einen Blick in die Küche ermöglicht, befindet sich der Bereich der Fans, die hier symbolisch ihren Stars auf Augenhöhe begegnen sollen. Gerahmte Autogrammkarten zeigen hier eine von Fans gewählte Jahrhundertelf. Wie im Stadion sind sich die hier Sitzenden räumlich nahe. Als Huldigung an den „12. Mann“ überwölbt eine Deckenschale mit Tausenden von Fans den Bereich. Sehr plastisch greift ihre Form das Stadionoval auf und die eingehängten Spots verbreiten Flutlichtatmosphäre. www.ifgroup.org/de 41 INNENARCHITEKTUR TECHNIK ERLEBEN Fotos: Henrik Schipper Neues Veranstaltungszentrum in Flughafennähe macht Smart-Home- und Smart-Office-Lösungen greifbar Im März des vergangenen Jahres hieß es für die Mitarbeiter der Schützinger Handelsvertretung: Schreibtisch leerräumen und „Koffer packen“. Denn endlich war das neue Gebäude, das auf dem Eichwiesenring in Stuttgart gebaut wurde, fertiggestellt und bezugsfertig. Dabei handelte es sich um keinen vollständigen Neubau, da der Architekt die Gebäudekubatur einer alten Lagerhalle nutzte und daraus einen quadratischen, schlichten Baukörper entwickelte, der durch klare und funktionale Linien bestimmt wird. Im Mittelteil des Gebäudes befindet sich als Herzstück das Atrium, welches mit seiner beeindruckenden Raumhöhe von acht Metern und dank einer umlaufenden Galerie durch Lichtkuppeln großzügig mit Tageslicht versorgt wird. Die funktionellen Räumlichkeiten der Handelsvertretung wurden strategisch um das Atrium positioniert. Die Innenausstattung ist bewusst schlicht und dezent in den Farben schwarz-weiß gehalten, wobei sich durch alle Elemente eine klassische geradlinige Form zieht. Als Showroom dient das Atrium, das insgesamt 200 m 2 umfasst und die 42 Highlights der Elektrotechnik präsentiert. „Hier treffen sich Funktion und Design in perfekter Harmonie“, schwärmt Geschäftsführerin Ursula Hansjosten und fügt hinzu, dass die Möglichkeiten und Faszinationen von effizienten, komfortablen und zukunftssicheren Smart-Homeund Smart-Office-Lösungen hier erlebbar und greifbar gemacht werden. „Jede Veranstaltung wird zu einem wahren Erlebnis“, so Hansjosten. Zumal die ständigen Produktpräsentationen durch Wechselausstellungen ergänzt und abgerundet werden. Auf diese Weise ensteht die INNENARCHITEKTUR Möglichkeit, nahezu das gesamte Sortiment der Firma Jung zu bemustern. Das gesamte Veranstaltungszentrum ist durch eine intelligente Gebäudesystemtechnik vernetzt, so dass sich – in Verbindung mit den intuitiven Bedienkonzepten der Firma Jung – die gesamte Gebäudetechnik steuern und bedienen lässt. Allein dadurch werden Technik und Design schon zum Erlebnis für die Besucher gemacht. Denn ganz gleich, ob es um die Steuerung von Licht, um Jalousien-Management oder um die Einbindung von multimedialer Technik geht – sämtliche Themen rund um Sicherheit, Energieeinsparung und Komfort werden in Anwendung vorgestellt. So können per Knopfdruck oder Mausklick die unterschiedlichsten Lichtszenarien aktiviert werden, welche den Raum je nach Bedarf in ein nüchternes Besprechungszimmer verwandeln oder eine gemütliche Get-together-Atmosphäre entstehen lassen. Dabei ist simuliertes Tageslicht, das die Konzentrationsfähigkeit erhöht, ebenso möglich, wie eine beliebige RGB-Farbe, die jedem Raum ein stimmungsvolles Ambiente verleiht. www.schuetzinger.de www.jung.de 43 © Gerhard Ullmann INTERVIEW Heide G. Schuster, Prof. Dr.-Ing. 2014 Professur für Energiedesign, Frankfurt University of Applied Sciences 2013 Gründung von BLAUSTUDIO – Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau, Stuttgart 2007 bis 2013 Mitglied der Geschäftsleitung, Leitung operatives Geschäft bei WSGreenTechnologies GmbH, Stuttgart 2007 Mitarbeit im Fassadenengineering bei Werner Sobek, Stuttgart, Aufbau WSGreenTechnologies GmbH 2007 Mitinitiatorin, Gründungsmitglied, Systementwicklung Büroneubau und Handelsbau, Auditorin für Gebäude und Städtebau bei DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen 2000 bis 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Dortmund, Lehrstuhl für Klimagerechte Architektur, Prof. Dr.Ing. Müller 2006 Promotion: Tageslichtsysteme im Spiegel der Nutzer, Dissertationspreis der Universität Dortmund HEIDE G. SCHUSTER IM GESPRÄCH Wie lässt sich Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau umsetzen? CUBE: Sie sagen: „Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck, sondern eine Notwendigkeit.“ Was verstehen Sie darunter? Heide Schuster: Nachhaltiges Entwickeln, Planen, Bauen und Betreiben stellen sicher, dass die Idee der Nachhaltigkeit – also die drei klassischen Säulen Ökologie, Ökonomie, Soziales – im Gleichgewicht bleiben. In der gebauten Umwelt geht es dabei um mittel- und langfristige Perspektiven. Die Sanierungszyklen betragen heutzutage 75 Jahre im privaten Sektor. Mit anderen Worten: Was wir heute in der Entwicklung und Planung nicht leisten, müssen wir die nächsten 75 Jahre „ausbaden“. Wird heute energetisch schlecht gebaut, werden wir die nächsten Jahrzehnte nichts mehr daran ändern können. Wenn man dazu die steigende Weltbevölkerung und den stark steigenden Energiebedarf – dies nur als zwei Punkte stellvertretend für viele weitere Entwicklungsprognosen – betrachtet, so wird schnell klar, dass wir heute handeln müssen, um die Folgen für die Zukunft zumindest ein wenig abzumindern. Dazu kommen die sogenannten Rebound-Effekte, beispielsweise zum Thema Energie und Wohnfläche. Energetisch haben wir im Neubau theoretisch einen sehr guten Standard erreicht; dagegen steht jedoch die ansteigende Wohnfläche pro Kopf. Diese liegt aktuell bei bereits 40 m2, Prognose stark ansteigend. Der Energieeinspareffekt wird also durch die steigende Wohnfläche pro Kopf insgesamt wieder aufgehoben. Nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben setzen daher eine weit über Zertifikate, Energieeinsparverordnungen usw. hinausgehende Betrach44 tungsweise voraus. Vielmehr ist eine ganzheitliche Sichtweise im weitesten Sinne notwendig. Dabei spielt auch das Thema der Suffizienz eine Rolle. Müssen wir immer komfortabler, schneller, höher, weiter? Oder ist ein bestimmter Standard auch einfach ausreichend, um ein gutes Maß an Komfort zu erreichen. Hier gibt es noch eine Menge Forschungsbedarf. Ein weiteres Thema ist der Klimawandel. Wieviel Sinn macht es, Gebäude jetzt (für die nächsten 75 Jahre) auf Basis der aktuellen Klimadaten zu sanieren? Stellt man Wärmebedarf und Kühlenergiebedarf beispielhaft gegenüber, so wird das Paradox deutlich. Ein großer Teil der eingesparten Wärme wird für zusätzliche Kühlenergie in Zukunft benötigt werden. Denn bereits ab 26 °C Nachttemperatur sinkt die Schlafqualität, wir reden also auch von gesundheitlichen Auswirkungen. Bezieht man dazu noch den aufgrund des Klimawandels ansteigenden Wärmeinseleffekt in Städten mit ein, verschärft sich die Lage in Bezug zur sommerlichen Überhitzung. Aus diesem Grund arbeite ich sowohl im Büro als auch an der Hochschule verstärkt an den Schnittstellen zwischen Gebäude und Städtebau. Welche Maßnahmen tragen zu einer positiven Bewertung des Lebenszyklus‘ eines Gebäudes bei? Grundsätzlich gibt es hier natürlich zwei Ansätze: Zum einen die Lebenszykluskostenrechnung und zum anderen die Ökobilanz, bei der die graue Energie, also der Herstellungsprozess eines Gebäudes, der gesamte Betrieb sowie der Rückbau mit betrachtet werden. Ersteres sorgt dafür, dass auch höher investive Maßnahmen ganzheitlich über den Lebenszyklus betrachtet werden und die Einsparungen, beispielsweise im Ener- giebedarf, deutlich werden. Mit anderen Worten: Investiert man jetzt in energiesparende Technologien, so erntet man langfristig den Erfolg, auch in finanzieller Hinsicht. Dies ganz besonders vor dem Hintergrund steigender Energiepreise – langfristig gesehen. Bei der Ökobilanz – also der Betrachtung von Energie und Umweltwirkungen, die von einem Gebäude ausgehen – sollte auf lokal erhältliche Materialen mit geringer grauer Energie geachtet werden. Damit wird sichergestellt, dass der Energieanteil für Transport und Herstellung geringer ausfällt. Bei den heute bereits möglichen Null- oder Plusenergiehäusern und entsprechend hochwärmegedämmten Gebäuden kann der Anteil an Energie für die Herstellung bereits um die 40 % ausmachen. Daneben macht es Sinn, sich mit dem Thema der Emissionen auseinanderzusetzen, um Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit von Nutzern zu minimieren, beispielsweise bei Farben und Bodenbelägen. Auch die Austauschzyklen von Materialen spielen eine große Rolle. Ein hochwertiger Fliesen- oder Parkettboden ist im Lebenszyklus betrachtet immer die bessere Investition gegenüber günstigen Produkten, die alle zehn Jahre ausgetauscht werden müssen. Eine weitere Maßnahme – hier stehen wir im Bausektor jedoch noch am Anfang – ist das recyclinggerechte Bauen. Was hilft es, wenn wir super gedämmte Gebäude bauen, deren Bestandteile jedoch am Ende ihrer Lebenszeit nicht zu demontieren und zu rezyklieren sind. Neben der Auswahl der Materialien spielt daher die Konstruktion eine zunehmend wichtige Rolle. Übrigens insbesondere auch in der Sanierung. Die klassischen geklebten Wärmedämmverbundsysteme führen dazu, dass wir Sondermüll in großen Mengen produzieren (die freilich erst in 50 bis 75 Jahren ein Problem werden). Grafik: Heide Schuster Grafik: Heide Schuster, Berechnungen: equadrat INTERVIEW Wenn man das Ganze im Lebenszyklus betrachtet, wird man sehr schnell feststellen, dass dies wenig Sinn macht. Aber, die Lebenszyklusbetrachtung ist komplex und nicht Bestandteil der HOAI, also wird sie schlicht nicht durchgeführt, außer für die wenigen Gebäude im Neubaubereich, die nach DGNB oder BNB zertifiziert werden. Hier gibt es in den nächsten Jahren großen Nachbesserungsbedarf. Worauf kommt es für Sie bei einem effektiven Entwurfsprozess an? Neben grundlegenden Kenntnissen der Zusammenhänge von Klima, Gebäudeentwurf und den Auswirkungen im Lebenszyklus spielt natürlich das Thema Energie eine sehr große Rolle. Effektiv – im Sinne des nachhaltigen Bauens – ist ein Entwurfsprozess immer dann, wenn alle (lebenszyklusrelevanten) Themen von Beginn an in den Entwurfsprozess mit einfließen. Interdisziplinarität und integrale Planung sind hier die wesentlichen Stichworte. Aber auch geeignete Tools, die im Vorentwurf bereits eingesetzt werden können, um beispielsweise die Entwicklung des Entwurfs energetisch und im Lebenszyklus bewerten zu können. Im weiteren Verlauf der Planung werden dann je nach Aufgabenstellung unterschiedliche Simulationstools zum Einsatz kommen, die beispielsweise das thermische Verhalten des Gebäudes abhängig vom tatsächlichen Standort, der realen Umgebung und des entsprechenden Nutzungsprofils realistisch abbilden können. Architekten können einen ganz wesentlichen Beitrag mit ihrem Entwurf leisten. Aus diesem Grund plädiere ich beispielsweise für eine umfassende Bewertung von Wettbewerbsbeiträgen. Ein Entwurf, der nach gültiger EnEV optimal ausgestattet ist, wird im Lebenszyklus und energetisch pro Kopf statt pro Quadratmeter Fläche gerechnet beispielsweise vielleicht schlechter abschneiden, als ein Entwurf, der mit einem Low-TechAnsatz, weniger aufwändiger Dämmung usw. daherkommt, dafür aber 45 Bildmaterial und Berechnungen: WSGreenTechnologies GmbH Grafik: Heide Schuster mit Bildern von: WSGreenTechnlogies GmbH, equadrat, OMA Rotterdam, INTERVIEW flächenoptimiert ist und beispielsweise eine optimale Tageslichtversorgung nutzt. Die Kritik geht an das Thema Energieausweis, der fälschlicherweise immer wieder als Messlatte für Energieeffizienz gesetzt wird. Es handelt sich jedoch um ein Standardrechenverfahren, welches, ähnlich dem Benzinverbrauch eines Autos, unter nicht realen Bedingungen berechnet wird. Oh Wunder, Berechnung und Verbrauch stimmen am Ende nicht überein. Das Plädoyer geht also ganz klar an die frühzeitige Integration des Lebenszyklusgedankens. Welche natürlichen Ressourcen können wir beim Bauen nutzen, um neben der Energieeinsparung auch wesentlich zum Komfort und zur Leistungsfähigkeit der Gebäudenutzer beizutragen? Eine ganz zentrale und wesentliche Ressource ist das Tageslicht bzw. die Sonneneinstrahlung. Ein gutes Gebäude nutzt diese nicht nur „aktiv“ zur Stromerzeugung sondern vor allem auch „passiv“ für die optimale Beleuchtung von Innenräumen. Mit solchen Strategien kann nicht nur Strom für Kunstlicht gespart werden, sondern die Leistungsfähigkeit von Nutzern gesteigert und der Komfort erhöht werden. Auch eine effektive Lichtlenkung kann hier positive Effekte erreichen, auch in der Sanierung. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben dies bereits gezeigt. Solch eine optimierte Tageslichtnutzung bedingt jedoch eine sehr gute Planung. Eine frühzeitige Optimierung dieses absolut entwurfsrelevanten Themas ist daher unabdingbar. Das setzt die Kenntnis über das Verhältnis von natürlicher Beleuchtung, Überhitzungspotential und vor allem Kubatur und Raumorientierung voraus. Warum halten Sie das ortsspezifische Bauen für wichtig? Das ortsspezifische Bauen beinhaltet nicht nur den Umgang mit lokalen Klima- und Standortbedingungen, sondern auch die Berücksichtigung von kulturellen Unterschieden. Ich habe in meiner – mittlerweile ja nicht mehr 46 ganz so kurzen Laufbahn – sehr viel international geplant. Gebäude- und Raumkonzepte, die bei uns in Deutschland gut funktionieren, sind für andere kulturelle Hintergründe oft nicht realisierbar. Zudem haben wir selbst in Deutschland sehr unterschiedliche Klimaregionen, denen man Rechnung tragen sollte. Die energetischen Auswirkungen können hier enorm sein. Betrachtet man das Ganze weniger auf Einzelgebäudeebene, sondern vielmehr auf städtebaulicher Ebene wird es noch spannender. Das Mikroklima, also das den Menschen und das Einzelgebäude direkt umgebende Klima kann selbst innerhalb einer Stadt enorm abweichen. Daher ist nicht nur im Gebäude, sondern insbesondere auch in der umliegenden Umgebung Sonneneinstrahlung, Durchlüftung und Materialwahl zu betrachten. Diese beeinflussen ganz direkt die Energiebilanz eines einzelnen Gebäudes. Des Weiteren spielt natürlich die Materialverfügbarkeit eine wesentliche Rolle, da sind wir dann wieder zurück beim Thema Lebenszyklus. Nicht alle Materialien sind gleichermaßen für einen Standort geeignet oder verfügbar. Frau Schuster, wir danken für das Gespräch. Das Interview führte Annette Galinski. KURZMITTEILUNG AUS DEM UNGLAUBLICHEN WOHNIDEENHAUS JEDES MÖBELSTÜCK EIN UNIKAT ECHTE HANDWERKSARBEIT EIN NATURSTOFF – TAUSENDE MÖGLICHKEITEN HOLZ IN SEINER SCHÖNSTEN FORM JETZT FAN WERDEN UND ÜBER ALLE AKTUELLEN ANGEBOTE UND AKTIONEN INFORMIEREN! BESIGHEIM BESIGHEIM VAIHINGEN HEILBRONN HEILBRONN AUTOBAHN AUTOBAHN A81/E41 A81/E41 1 1 L1125 VAIHINGEN L1125 BIETIGHEIM SACHSENHEIM BIETIGHEIM SACHSENHEIM B27 B27 STUTTGART STUTTGART JETZT FAN WERDEN! JETZT FAN WERDEN! LUDWIGSBURG LUDWIGSBURG MÖBELHAUS SCHMID GMBH Max-Eyth-Straße 2 · 74343 Sachsenheim MÖBELHAUS SCHMID GMBH Max-Eyth-Straße 2 · 74343 Sachsenheim Tel.: 07147/96 22-0 www.schmids-domino.de Tel.: 07147/96 22-0 E-mail: [email protected] www.schmids-domino.de ÖFFNUNGSZEITEN: Mo.-Fr. 9.00 bis 19.00 UhrÖFFNUNGSZEIT Sa. 9.00 bis 16.00 Uhr Mo.-Fr. 9.00 bis 1 E-mail: [email protected] Sa. 9.00 bis 16.00 PRODUKTE MIT HANDWERKSKUNST METALL IN FORM Fotos: metalbrand Individuelle In- und Outdoor-Lösungen aus Metall seit drei Generationen Von Balkonen über Geländer und Treppen bis hin zu Barverkleidungen und Weinkühlschränken – die Palette, was sich aus dem Material Metall zaubern lässt, ist lang. Seit 1997 verwirklicht das Team von metalbrand aus Remshalden bei Stuttgart individuelle Lösungen für innen und außen. So sind auch Haustüren und Zäune im Portfolio des Familienunternehmens zu finden. „Mit viel Kreativität und Handwerkskunst begegnen wir allen Herausforderungen“, sagt Geschäftsführer Karsten Stiefel und ergänzt, dass neben Serienaufträgen und individuellem Design auch Kunst- und technisch ausgereifte Spezialaufträge gerne angenommen werden. Das Unternehmen, das bereits seit drei Generationen besteht, kreiert ansprechende Lösungen aus den Materialien Stahl, Edelstahl, Messing und Aluminium. Diese werden je nach Wunsch auch gerne durch Komponenten wie Glas, Metallgewebe und Carbon ergänzt. „Natürlich können wir auch Lichtlösungen integrieren, die das Material zusätzlich besonders gut in Szene setzen“, erklärt Stiefel. 48 Ebenso vielfältig wie die Materialien ist auch die angebotene Oberflächentechnik. Ob gebürstet, geschliffen, brüniert, nass lackiert, gewachst oder eloxiert – das verwendete Metall kann ganz nach Wunsch bearbeitet werden. www.metalbrand.com © Arnold Ritter © Arnold Ritter SÜDTIROL SPEZIAL FORTSCHRITT UND TRADITION Ein Hof für mehrere Generationen Mit der Landschaft zu bauen, hat sich auch ein Bauherr aus Vahrn vorgenommen. Da der elterliche Bauernhof baufällig geworden ist, sollte ein neues Wohnhaus ihn ersetzen, in dem neben seiner Familie auch Mutter und Schwester leben sollten. In dem Architekten Norbert Dalsass vom Studio ARCH panta rei fand der Bauherr den 50 © Arnold Ritter Wenn jemand in einer Gruppe verkündet „Dieses Jahr geht es in den Ferien nach Südtirol“, dann geraten die Übrigen ins Schwärmen – ob schon einmal dagewesen oder nicht. Jeder bringt sich irgendwie ein, verrät Geheimtipps oder gibt ganz offen zu: „Dort möchte ich unbedingt mal hin.“ Die meisten Urlauber denken sofort an naturbelassene Landschaften, Berge und Seen, traditionelle Hütten, mildes Klima, mediterrane Lebensart. Moderne Architekturbauten scheinen nicht in die gewohnte Bergromantik zu passen, doch in Wirklichkeit berichten sie sehr viel über die regionale Identität und auch die heutige Moderne, die die Region Südtirol auszeichnet. Auf den nächsten Seiten wird eine Vielfalt an regionalen Bauwerken porträtiert. © Arnold Ritter Südtirol begeistert mit einer Vielfalt an moderner Architektur idealen Partner für die Erfüllung seiner Wünsche. Die Ausführung übernahm der Bauherr aber ganz persönlich, schließlich ist er von Beruf Zimmerer und hatte schon vorher mehrgeschossige Wohnhäuser errichtet. Für sich selber wollte er ein nachhaltiges Holzhaus, das in den mit Natursteinmauern gesäumten Hang eingegliedert werden sollte. „Ein Passivhaus?“, fragte der Architekt. „Oh nein, diesmal soll es ein Aktivhaus werden“, schwärmte der Bauherr. Für ihn bedeutete das: zwei Gebäudekörper mit einem Innenhof, Photovoltaik- und Sonnenkollekto- ren auf dem Dach, das Holz der Fassaden sollte konstruktiv geschützt sein. Freunden und Besucher aus der ganzen Welt gefällt das zeitgemäße Bauwerk so gut, dass sie sich immer wieder zu Besichtigungen anmelden. Das freudige Lachen der Bewohner und des Architekten strahlt dabei mindestens so stark wie das Gebäude selbst. Eine Vielfalt auf ein Minimum reduziert Die Gemeinde Wolkenstein bildet den Talschluss von Gröden in den prächtigen Dolomiten. Hier entstand oberhalb des Dorfes, eingebettet in einen Südhang mit malerischen Ausblicken auf Sellastock, Langkofel und Schlern ein neues Wohnhaus, geplant vom Grödner Architekten Rudolf Perathoner. Die schmale und talwärts gerichtete Geometrie des Grundstücks legte die Entscheidung nahe, einen zweigeschossigen Baukörper © Georg Hofer © Georg Hofer © Georg Hofer © Georg Hofer © Georg Hofer SÜDTIROL SPEZIAL ähnlich den traditionellen Bergbauernhöfen in die natürliche Topographie des Hanges einzufügen. Oberste Priorität des Entwurfs bestand darin, das neue Gebäude möglichst behutsam an die lokale historische Architektur anzupassen und nicht als invasiven, modernen Fremdkörper in die Landschaft zu setzen. Dies ist gelungen: Das nach Süden ausgerichtete Satteldach wurde mit typischer Schindeleindeckung versehen, traditionelle Baumaterialien wie die Lärchenholzverkleidung oder der helle Außenputz auf Kalkzementbasis lassen erkennen, wie bewusst 51 mit Tradition umgegangen wurde. Um ein zusammenhängendes Bild zu generieren, wurden die gleichen Materialien auch in den Innenräumen verwendet. Maßgeblich daran beteiligt war das Unternehmen Erlacher Innenausbau aus Waidbruck, das konsequent das minimalistische Konzept mit hochwertigen Materialien bis ins Detail verwirklichte – so lässt es sich leben, die Vielfalt auf ein Minimum reduziert. Blicke freigeben, einrahmen, verwehren Auch eine junge Familie war sich bewusst, dass sie 52 © Cristobal Palma © Cristobal Palma © Cristobal Palma © Cristobal Palma © Cristobal Palma SÜDTIROL SPEZIAL mit der Planung ihres Einfamilienhauses Aufsehen erregen werden. Das Grundstück liegt nicht nur an prominenter Stelle in einem historischen Dorfkern, es grenzt auch an eine reizvolle Landschaft mit großartigen Ausblicken in die Berge. Natürlich lautete der Wunsch der Familie, dass sich ihre Wohn- und Lebensräume zur Natur hin öffnen sollten. Das Architekturbüro Plasma studio aus Bozen, das sich nur zu gut mit traditioneller Dorfgemeinschaft auskennt, schlug vor, die Dorfbewohner, Nachbarn und Spaziergänger auch an dem Genuss dieser wunderschönen Aussicht „Bauen am und für den Ort“ So lautet die Devise der Architekten Marco Micheli und Michael Mumelter aus dem Architektenteam Comfort Architekten. Für die Planung ihres Einfamilienhauses in Bruneck bedeutete das, die geringe Grundfläche, optimal zu nutzen: Enstanden sind drei Geschosse mit raffinierten Abschrägungen und Abstufungen. Keine Frage, dass neben der Formgebung auch die Materialien eine wichtige Rolle spielten. „Wir wollten mit interessanten Oberflächen arbeiten“, erklärt Marco Micheli. „Deshalb wählten wir für die Außenwände einen mineralischen Putz mit ausgewaschenen Zuschlagskörnern aus weißem Kalkstein und grünen Veroneser Marmor.“ Die Besonderheit: Er verändert sich je nach Lichteinfall und changiert ins Grünliche während er © Günther Wett © Günther Wett © Günther Wett teilhaben zu lassen. Unter dem Motto „Ausblicke freigeben, Blicke einrahmen, Einblicke verwehren“ entwickelten sie ein Haus, das Tradition, Lebensart und Privatsphäre miteinander verbindet. Das Gebäudevolumen öffnet sich mit großzügigen Verglasungen und Terrassenflächen in Richtung Aussicht. Um die Außenflächen herum stülpt sich eine zweite Hülle aus Lärchenholzlatten, welche gewissermaßen ein Schutzschild schaffen, Blicke abwenden und gleichzeitig das verbindende Element zwischen umgebendem Terrain, Gebäude und Dachfläche bilden. © Günther Wett © Günther Wett SÜDTIROL SPEZIAL sonst beige wirkt. „Dazu kombinierten wir Cortenstahl und Kupferblech, Materialien, die mit der Zeit einen Charakter entwickeln“, wie Micheli betont. Auch innen wurde auf lebendige Materialien und perfektionistische Details gesetzt: Sichtbetondecken und Stahlstützen kombiniert mit ausgeklügelten Einbaumöbeln, dazu Böden aus dunkler Eiche – insgesamt ein spannender Kontrast von roh und edel, der gleichzeitig eine gemütliche Wohnatmosphäre ausstrahlt. www.arch.it www.erlacher.it www.archperathoner.com www.plasmastudio.com www.comfort-architecten.com 53 © René Riller © René Riller SÜDTIROL SPEZIAL NEU UND ANDERS Klettern und Kraxeln Die Schulboulder- und Kletterhalle ist das Highlight in Bruneck. Man sollte meinen, dass es in Südtirol genug Möglichkeiten zum Klettern geben sollte, doch Klettern hat sich auch als Unterrichtsfach etabliert, daher ist die im letzten Jahr fertiggestellte Anlage als Schulsportanlage konzipiert. Von morgens bis abends kraxeln mehrere Schulklassen parallel die steilen Wände rauf und runter. Die Gebäudehülle aus Beton und Glas 54 © René Riller Auch wenn sich Südtirol in seiner ganzen Weite und Schönheit wohl am besten von den Bergen erschließt, so lohnt sich doch die Fahrt durch Dorf, Stadt und Land. Aus dieser Perspektive ändert sich immer wieder der Blick und immer wieder blitzen moderne Gebäude auf, die sich eher in Großstädten wie Berlin oder Wien vermuten lassen. Doch auch die kleine Region Südtirol überrascht mit außergewöhnlichen Formen und Materialien, dabei lässt sie ihre traditionelle Vergangenheit nicht unberücksichtigt. Diese scheinbaren Gegensätze vereinen das Architekturbüro Stifter + Bachmann aus Pfalzen in ihren beiden Projekten in Bruneck und Meran. © René Riller Außergewöhnliche Formen im grünen Bruneck und historischen Meran ist eine zusammenhängende Gebäudeformation mit variierenden Segmenten, die flach anfangen und sich immer höher streckt – kaum anders winden sich die Berge gen Himmel. Die dem Innenhof abgewandte Gebäudeseite führten die Architekten als massiven, geschlossenen Rücken aus, für die zum Innenhof gewandte Seite verwendeten sie ausschließlich Glas. Über diesen Innenhof betreten die Schüler und Besucher die Kletterhalle und erreichen direkt das zentral angelegte Foyer. Das zu beiden Seiten der Innenräume verglaste Foyer und die verglaste Galerie für den Barbetrieb bieten so interessante Einblicke in das Geschehen der Kletterhallen. Im Ganzen betrachtet besitzt das Projekt eine hohen Wiedererkennungswert und wird zum Symbol in seinem Umfeld – gleichzeitig integriert es sich adäquat in den angrenzenden Natur- und Landschaftsraum. Lernen und Lehren Das Bestandsgebäude des „Savoy“ wurde ursprünglich im Jahre 1895 als Pension errichtet, um 1900 als Hotel umgebaut und später als © René Riller © René Riller © René Riller © René Riller © René Riller SÜDTIROL SPEZIAL Stammhaus der Landesberufsschule für Gastgewerbe genutzt. Daran sollte sich auch nichts ändern. Der Platz für die vielen Auszubildenden wurde nur mit der Zeit knapper, sodass ein Erweiterungsbau benötigt wurde. Wie soll und wie kann ein Neubau in Meran aussehen? Das städtische Umfeld ist historisch bedeutsam und ist gekennzeichnet vom denkmalgeschützten Bestandsgebäude, vielen Jugendstilvillen mit charakteristischen Mansardendächern, Parkanlagen sowie der Promenade entlang des Flusslaufes Passer. Getreu der Devise „Das Stadtbild bewahren 55 und trotzdem Neues wagen“ interpretierten die Architekten die Bauaufgabe mit einem formal zurückhaltenden Baukörper. „Die schrägen Fassadenflächen sollen die umliegenden Mansardendächer neu interpretieren und die vorgegebene Blockhaftigkeit des Städtebaus auflösen“, so beschreiben die Architekten ihre Idee. Und so wird es auch im Straßenraum wahrgenommen: Die geneigten Fassaden lassen das Gebäude mit wechselndem Blickwinkel und Lichteinfall stets anders in Erscheinung treten. Mit zunehmender Gebäudehöhe verjüngt sich der Baukörper, lässt 56 © René Riller © René Riller © René Riller © René Riller © René Riller SÜDTIROL SPEZIAL so sein Volumen kleiner erscheinen und erreicht damit eine Aufweitung der relativ schmalen Zwischenräume zu den angrenzenden Bebauungen. Durch die zurücklehnenden Fassaden des Neubaus bleibt die prominente Frontansicht des denkmalgeschützten Bestandes aus jeder Richtung gut erlebbar. Der Blick in das angrenzende Alpenpanorama bleibt selbstverständlich auch unberührt. Moderne Architektur in Meran kann also funktionieren und stößt auf erhöhte Akzeptanz der Bürger. www.stifter-bachmann.com SÜDTIROL SPEZIAL ES GEHT AUCH ANDERS Fotos: Rene Riller Gewerbebau muss nicht gleich Gewerbebau sein Lange Zeit flogen die Holzspäne im Keller seines eigenen Wohnhauses – damit war vor wenigen Jahren Schluss: Georg Mühlmann entschied sich, seine Tischlerei in die Handwerkerzone von Jenesien, nördlich von Bozen, einzureihen. Schon von Berufs wegen kam für ihn kein austauschbarer Gewerbebau in Frage. Er wollte einen funktionalen und gleichzeitig ästhetischen Baukörper schaffen, der sich in das Landschaftsbild einfügt. Für die Planung und Ausführung fand er in dem Architekten Luigi Scolari den idealen Partner. Der neue Bau zieht die Aufmerksamkeit auf sich, sobald man die Formen und Materialien entdeckt. Schnell wird klar, dass sich dort mehr befinden muss als eine Tischlerei. Die drei Ebenen unterscheiden sich nicht nur in ihren Materialien, sondern auch in ihrer Organisation: In dem Betonsockel ist die eigentliche Tischlerei untergebracht; der darüber liegende Glaskörper wird als Ausstellungsfläche genutzt und die oberste Ebene, ein Holzkubus mit angrenzender Dachterrasse, beherbergt eine Wohnung. Besonderen Wert legte Georg Mühlmann auf den hellen, offenen Ausstellungsraum, in dem er seine Arbeiten adäquat präsentierten kann und der gleichzeitig den Blick auf die umliegenden Landschaften freigibt. Wie nah Handwerkskunst und Architektur zusammenliegen, zeigt sich in der Ausarbeitung der Wohnungsfassade: Die horizontalen Lärchenholzbretter werden durch Holzstifte voneinander getrennt, die je nach Tageszeit verschiedene Schatten auf die Fassade werfen – ein solider und architektonisch interessanter Gewerbebau mit großer Wirkung. www.georgmuehlmann.it/de www.luigiscolari.it 57 © Richard Becker (D) © Lucia Degonda (CH) SÜDTIROL SPEZIAL FUNKELNDER DIAMANT Nordöstlich von Meran in der Gemeinde Schenna sind es vor allem die blühenden Alpen, Weinberge, Obstwiesen, historischen Baudenkmäler und lokale Häuser und Hütten, die den besonderen Charme und den Reiz an diesem Ort ausmachen. Wer durch das Zentrum von Schenna fährt, der schaut daher schon zweimal hin, sobald er neben dem traditionellen Haus mit typischem Satteldach und Holzbalkon die völlig andersartige Kubatur entdeckt. Der Neubau besteht aus einem eingeschossigen, aus dem steilen Gelände herauswachsenden Sockelteil und aus einem aufgesetzten Baukörper. Ein schmaler zurückversetzter Glasschlitz verbindet den massiven Sockel und den Leichtbaukubus auf elegante Art. Zusammen bildet das Ensemble ein Wohnhaus und ein Juweliergeschäft. Die Flächen und Kanten von Diamanten waren es auch, von denen sich das Büro Höller & Klotzner Architekten aus Meran inspirieren ließen. „Die im Grundriss leicht abgeknickten Langseiten der Fassade, die einheitliche Verkleidung der Gebäudehülle und der Dachfläche mit perlweißen Zementfaserplatten und das unregelmäßige, filigrane Fugenbild der Verkleidungselemente geben dem Baukörper 58 © Lucia Degonda (CH) Ein Wohn- und Geschäftshaus spiegelt seine Umgebung wider seinen skulpturalen Charakter eines funkelnden Diamanten“, so fassen die Architekten ihre Idee zusammen. Die echten Diamanten befinden sich hinter dem Steinsockel, der wie eine Schmuckschatulle die wertvolle Ware des Juweliers beschützt. Kunden haben in dem Verkaufsraum einen freien Panoramablick über ein gläsernes Oberlichtband auf die umliegenden Bergspitzen – eine gelungene Verkaufsstrategie in einer feinen, kleinen Architekturskulptur. www.hoeller-klotzner.com SÜDTIROL SPEZIAL Der Pinot Bianco Sirmian bringt ein Duftbouquet von Apfel über Zitrus bis zu reifer Ananas ins Glas. Er verwöhnt mit außergewöhnlicher Salzigkeit, eindrucksvoller Fülle, rassiger Säure und überzeugt mit einem frischen Abgang im Gaumen. Ein exzellenter Aperitifwein, der auch Vorspeisen, Nudelgerichte und Fischspeisen zu begleiten versteht. ALLES UNTER EINEM DACH Fotos: Bruno Klomfar Qualitätsvolle Weinherstellung in passender Umgebung Die Weinkellerei Nals Margreid liegt zwischen Bozen und Meran im gleichnamigen Dorf Nals. Schon seit Jahren setzt die Kellerei verstärkt auf Qualität. Für die entsprechende Fortsetzung wurde die Entscheidung getroffen, die Weinkellerei an die heutige Zeit anzupassen. Neben optimalen produktionstechnischen Abläufen rückte auch die Gestaltung des Weingutes in den Mittelpunkt. Entstanden ist ein „Weinbau“ für eine aufstrebende Kellerei – entworfen und realisiert von Markus Scherer, Architekt aus Meran. Das gewaltige, asymmetrisch gefaltete Dach ist zum Symbol für die Besucher geworden. Scheinbar schwebend überspannt es den fast schon urban wirkenden Platz zwischen dem neuen Produktionsgebäude und dem ebenso neuen Barrique-Keller, der als Holzkubus mitten im Hof platziert ist. „Die Höhen sind in erster Linie den Erfordernissen der Kellerei angepasst, oberstes Prinzip ist immer die Funktionalität“, erklärt der Architekt. Dass es nicht ein reiner Zweckbau geworden ist, ist dem Können und Mut von Architekt und Bauherr zu verdanken. Gerade beim Wein sei die Bindung an den Ort und den Boden wichtig, daraus ergebe sich ganz automatisch auch die Gestaltung und die Materialwahl, so lautete das gemeinsame Credo. Die rotbraunen Sichtbetonwände sind ebenso groß und mächtig wie die Felsen im Hintergrund. Zusammen mit den Materialien Glas, Stein und Holz wird die Weinkellerei angenehm und ganz gelassen in die vorhandene Naturlandschaft integriert. „Der Reiz ist das Gelingen der Atmosphäre“, so der Architekt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. www.kellerei.it www.architektscherer.it 59 Feuerring TULIP erhält höchste Auszeichnung im Red Dot Award: Product Design 2016 und gehört damit zu den herausragenden Produkten des Jahres! Die Red Dot-Jury zeigte sich begeistert und prämierte Feuerring TULIP mit einem Red Dot: Best of the Best. Feuerring TULIP beeindruckte durch höchste Designqualität und macht Feuerring damit zu den Spitzenreitern im internationalen Vergleich. W W W.FEUERRING.CH © djd/swimming-teich.com © swimming-teich.com/PR Dahoam OUTDOOR SPEZIAL SCHWIMMTEICH ODER LIVING POOL Die perfekte Ergänzung und Erweiterung der Architektur des Hauses Während das visuelle Aussen des Living Pools mit der klassischen Poolvariante nahezu kongruent ist und sich vor allem durch eine spezielle Filtertechnik unterscheidet, wird ein Schwimmteich optisch eher wie eine natürliche Wasserfläche gestaltet. So entsteht ein Biotop mit einem lebendigen Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren. Dabei erfolgt die Wasserreinigung durch die Teilung in den eigentlichen Badebereich und einer ausreichend flächenbreiten Regenerationszone, wo Flora und Fauna den notwenigen Entfaltungsspielraum erhalten. Die Zonenseparierung ist erforderlich, um für sauberes und weitgehend klares Wasser im Schwimmbereich zu sorgen, da es im Laufe der Zeit zu Schlicken- © Jacob und Spreng Architekten Schwimmteiche und Living Pools, auch Naturoder Biopools genannt, sind künstlich angelegte, gegenüber dem Untergrund abgedichtete Gewässer. Mit beiden Teicharten lassen sich Außenräume äußerst naturnah gestalten und nutzen. Der Vorteil liegt in den variantenreichen Möglichkeiten der Landschaftsarchitektur und im ökologischen Aspekt, denn es kommt ausschließlich chemiefreies Wasser zum Einsatz. und Schlammbildung kommen kann. Die Beheizung ist beispielsweise über Solarplatten, einer Wärmepumpe oder über den Hausanschluss zur Solarheizung möglich. Wer mehr Wert auf eine pflegearme Schwimmfläche legt, dem sei der mit modernsten Filteranlagen ausgestattete Living Pool empfohlen. Er passt durch sein puristisches Design und klarer Linienführung meist besser zu moderner Architektur. Das Wasser wird ebenfalls biologisch aufbereitet, 61 aber ein Regenerationsbereich ist hier nicht nötig. Während in Schwimmteichen Pflanzen und Mikroorganismen die Filterfunktion für das Wasser übernehmen, wird diese Aufgabe im Living-Pool von einem Bio- und einem speziellen Phosphorfilter, der unter dem Steg oder in einem Schacht untergebracht werden kann, durchgeführt. Damit hungern die Algen sozusagen aus. Anschließend wird das Wasser durch mehrere biologische Filtrierungsvorgänge in kristallklare Qualität umgewandelt und entspricht mit dieser Behandlung allen Standards der gesetzlichen Hygienevorschriften in privaten Badeanlagen. Der Verzicht auf Chemie bedeutet übrigens nicht, dass man auch auf Elektrik verzichten muss. Hier können sämtliche Features von Massagedüsen über Beleuchtung bis hin zu Sprudelfunktionen eingebaut werden. 62 © Kalff Gartengestaltung © swimming-teich.com © swimming-teich.com/a2 architekten © MS Drip Consulting/Manfred Socha © Schleitzer OUTDOOR SPEZIAL Bei beiden Poolarten ist jedwede Größe baulich umsetzbar und damit selbst für sehr kleine Gärten geeignet. Die Realisierung selbst ist – abgesehen von strengen Frostphasen – ganzjährig möglich und nimmt rund zwei bis vier Wochen in Anspruch. Für welchen Schwimmbereich man sich letztendlich entscheidet, ist nicht zuletzt von der Präferenz zur Naturarchitektur und den Vorlieben zur ästhetischen Gestaltung sowie den finanziellen Rahmenbedingungen abhängig. BUCHTIPP Freiräume für Ihre Designideen VORHER-NACHHERGÄRTEN Modernes Gartendesign richtig planen Die Lust auf schöne Gärten ist ungebrochen. Wer sich mit der Gestaltung seines Traumgartens befasst, erkennt jedoch schnell: Erst ein gut durchdachtes Konzept führt zu einem wirklich überzeugenden Design. Der Buchautor und Landschaftsarchitekt Manuel Sauer zeigt in diesem Buch, wie ganzheitliche Gartenarchitektur in der Praxis funktioniert. Anhand seiner eigenen, zum Teil international ausgezeichneten Projekte führt er seine Leser vom ersten Gartenbesuch bis zur Fertigstellung des perfekten Traumgartens durch den Designprozess. Manuel Sauer präsentiert schöne Freizeitgärten unterschiedlicher Stilrichtungen und Inhalte. Der Gartenarchitekt erklärt dabei seine Original-Entwurfspläne und verrät praxisnahe Details. Renommierte Gartenfotografen setzen seine charaktervollen Gärten in Szene und unterstreichen die hohe Designqualität der vorgestellten Projekte. Vorher-Nachher-Gärten Becker Joest Volk Verlag 192 Seiten, 158 Fotos und 29 Entwurfspläne, 23,5 x 28 cm, gebunden Text von Manuel Sauer Fotografie von Jürgen Becker, Volker Michael, Manuel Sauer 39,95 Euro, 41,10 Euro [A] ISBN: 978-3-95453-044-1 www.bjvv.de Birkenmeier Stein + Design GmbH Industriestr. 1 · 79206 Breisach-Niederrimsingen Tel. 07668/7109-0 · www.birkenmeier.com 63 Anzeige OUTDOOR DER SOMMER KANN KOMMEN Fotos: Gartenmöbel Stuttgart Gartenmöbel Stuttgart präsentiert Wohnwelten fürs Draußen-Zuhause-Gefühl Die Freiluftsaison so richtig genießen, jeden warmen Tag draußen verbringen, sich im Garten oder auf dem Balkon so richtig wohlfühlen – wer ein Draußen-Zuhause-Typ ist, weiß, wo er das passende Equipment dafür findet. Seit über 40 Jahren finden Frischluftliebhaber in der Poststraße 66 alles, was zum Wohnen draußen gehört. Drei Etagen voll von Inspiration und Sommerfeeling. Gartenmöbel Stuttgart bietet die Qual der Wahl: Dazu gehören OutdoorWohnwelten ebenso wie Liegen, Stühle und Tische, Polsterauflagen in den unterschiedlichsten Farben und Formen, Accessoires, Dekoartikel, Windlichter, Sitzkissen oder Sonnenschirme. Ganz aktuell im Sortiment sind die Houe Click-Gartenmöbel-Serie und stylische Betontische. Großen Wert legt Geschäftsführer Felix Kaeselitz auf die Verfügbarkeit der Produkte: „Wenn mir etwas gefällt, will ich es doch gleich mit nach Hause nehmen und genießen. Deshalb haben wir alles, was in der Ausstellung steht, auf Lager!“ Faire Preise sind für ihn selbstverständlich: „Wir wollen nicht nur, dass unsere Kunden 64 zufrieden sind, sondern dass sie wiederkommen und uns weiterempfehlen.“ Sämtliche Produkte werden in großen Mengen eingekauft und knapp kalkuliert. Restposten und Ausstellungsstücke, Sonderposten und Aktionsware finden die Kunden auch im neuen Outlet Gartenmöbel Stuttgart. Hier kann man noch günstiger fündig werden. An den regelmäßigen Schausonntagen kann man sich in aller Ruhe umsehen und inspirieren lassen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. www.gartenmoebel-stuttgart.com minimal windows ® Maximale Transparenz und minimalistische Eleganz. Die großflächigen, rahmenlosen Schiebefenster vermitteln ein außergewöhnliches Raumgefühl. Auch auf Passivhausniveau. Waiblinger Str. 124 70734 Fellbach Tel. +49 / 711 98 05 90 [email protected] www.minimalwindows-stuttgart.de www.minimal-windows.com © Astep, V. Vigano: VV Cinquanta © Cassina, P. Urquiola: Gender MESSENACHLESE ERSTARKTE ITALIENER Die italienische Möbelindustrie zeigte sich in diesem Jahr in Mailand endlich im Aufwind. Nach sieben Jahren gab es 2015 erstmalig ein Umsatzplus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zugpferde sind die großen italienischen Designmarken, die ihr Geschäft im hohen Maße im Ausland machen. Vor allem die USA ist dabei ein wichtiger Markt. So verkündete B&B Italia stolz, man gehöre zu den Unternehmen, die die neue Zentrale des Apple Konzerns ausstatten. B&B feierte 50-jähriges Jubiläum und setzt dabei stark auf britisches Design. Jasper Morrison hat für den von Herzog & de Meuron geplanten Erweiterungsbau der Tate Modern in London die Sofaserie „Bankside“ entworfen. Das Londoner Designerpaar Doshi Levien setzt mit Loungesesseln und überdimensionierten Poufs den Trend zu runden, voluminösen Formen in Szene. Für Vitra möchte Jasper Morrison mit seiner aktuellen Sofa Kollektion eine neue Art von Sitzkomfort etablieren. Die Polstermöbel sind ungewöhnlich weich, ohne das der Nutzer darin versinkt. Bei Driade zeigte Kreativdirektor David Chipperfield sein neu initiiertes Programm 66 © Hay, E.. & R. Bouroullec: Palissade Auf dem diesjährigen Salone del Mobile in Mailand dominierten die großen italienischen Designmarken © cappellini: W. Aisslinger: July Chair „driade living“. Philippe Starck entwirft dafür die kantige Sofa- und Sessel Serie „cinemascope“. Opulente Formen wählt Patricia Urquiola bei ihrem neuen Loungesessel „Gender“ für Cassina. Die Designerin drapiert unterschiedliche Lagen und Farben schwerer Textilien. Casamania arbeitet mit Luca Nichetto und stellte das modulare Sofasystem „Lofoten“ vor, was stark an „Bikini“ von Werner Aisslinger für Moroso erinnert. Magis zeigte eine Bank-Tisch-Kombination mit schwerem Unterbau aus Gußeisen, gestaltet von Konstantin Grcic. Dazu gibt es als Edition ebenfalls im Grcic-Design den gußeisernen Magis-Esel „Ettore“. An Werkstattmöbel erinnert die konzeptuelle Büromöbelstudie des Designers Jerszy Seymour. Magis folgt weniger dem allgegenwärtigen Trend zur Gemütlichkeit und setzt stattdessen auf einen rauen Industrie- © Petit Friture © Moroso, Ron Arad Collection © Cappellini, Mac Stopa: Drum © B&B Italia, Doshi Levien: Tabour MESSENACHLESE look. Spezialist für Möbel aus Metall ist Emeco aus den USA. Sam Hecht hat zusammen mit Kim Colin neue Objekt-Möbel entwickelt. Der Purismus der Bänke, Tische, Regale aus Holz und Aluminium schafft eine wohltuende Ruhe, wie man sie derzeit nur noch selten im Möbeldesign findet. Aus Metall ist auch die neue Outdoormöbelserie Palissade der Brüder Bouroullec, die der Hersteller Hay in einem Hinterhof in der Brera präsentierte. Cappelini eröffnete in der Brera einen zweiten Showroom. Als Neuheit präsentierte das für viele Designkarrieren so wichtige 67 Unternehmen unter anderem Editionen des July Chairs von Werner Aisslinger und einen skulpturalen Loungesessel des polnischen Designers Mac Stopa. In der Via Pantaccio organisierte Moroso eine Retrospektive des britischen Designers Ron Arad, dessen Objekte auf Auktionen Höchstpreise erzielen. Moroso präsentierte die Möbelkunstwerke in einem schwarzen Tunnel mit scheppernder Technomusik. Das aufwendige Spektakel könnte man als 90er Jahre Revival interpretieren. Jenseits der großen Marken zeigten die Franzosen, wie man sich auf dem Markt behaupten kann. Haymann, Red, Objecto, La Chance und Harto teilten sich als Spezialisten für AutorenDesign einen Messestand. Paris ist das Zentrum für diese Design-Editeure, zu denen auch das 68 © magis, K.Grcic: Ettore ©magis, J. Seymour: Studie © B&B Italia, J. Morrison: Bank Side © casamania: L. Nichetto: lofoten © vitra, J. Morrison Collection MESSENACHLESE Label Petite Friture gehört. Diese Produzenten sprechen eine Klientel an, die weniger die Marken huldigt, sondern nach mehr Individualität beim Einrichten sucht. Einen solchen Leckerbissen für Design-Aficionados ist auch das erstmalig in Mailand vertretene Unternehmen Astep. Inhaber Allessandro Sarfatti ist der Enkel des legendären Leuchten-Designers Gino Sarfatti. Mit Candela produziert er eine Leuchte, die ihren Strom selbst produziert. Außerdem legt Sarfatti Entwürfe seines Großvaters sowie des Mailänder Architekten Vittoriano Viganò neu auf. INNENEINRICHTUNG IM TREND Fotos: Tom Ziora Bei der Einrichtung geht es wieder ganz klassisch oder recht farbenfroh zu Was tut sich in der Einrichtungsszene und welche Trends und Farbwelten durchziehen künftig unsere Häuser und Appartements? Um das herauszufinden, lohnt sich ein Besuch bei Fleiner by architare in Stuttgart auf der Killesberghöhe. Denn das Einrichtungshaus zeigt in seinem Showroom, was angesagt ist und präsentiert dabei nicht nur ein Comeback der Klassiker, sondern schwelgt auch in den prächtigen Farben des Indian Summer. „Amaranth-, Burgundy- oder Rubinrot – an der leuchtenden Pracht Neuenglands kann man sich gar nicht sattsehen“, sagt architare-Geschäftsführerin und Einrichtungsexpertin Barbara Benz. Kombiniert mit aufwendig strukturierten Brokatstoffen, 3DPaisleys und metallischen Oberflächen werden die Farben zum Einrichtungstrend. Dabei bekommen die Leuchten, Stoffe und Möbel durch raffinierte Webtechniken, Knötchen und Gewebe eine neue, spannende Dimension. „Wer sich eher nach der guten alten Zeit sehnt, kann beim neuen Heritage-Boom aufatmen“, erklärt Benz. So lässt Brand van Egmond edle Lüster aufheben, während Poltrona Frau mit der Kunst der Kapitonierung aufwartet und traditionsreiche Stoffverlage wie Rubelli und Dedar Metragen von Samt in berauschenden Farben produzieren. Auch geht der Trend immer mehr zu klaren Farben und starken Kontrasten. „Was in der Mode schon hip ist, hat nun auch das Interior erreicht“, so Benz. Farbe bekennen, wie in den Roaring Sixties, ist die Devise, auf die immer mehr internationale Hersteller setzen. www.architare.de 69 Die neue Gerätegeneration verschwindet grifflos und flächenbündig in der Wand © Gutmann © Miele MESSENACHLESE Dunstabzug versteckt im Kochfeldrand WENIGER KÜCHE, MEHR WOHNEN Auf der Eurocucina in Mailand zeigte sich deutlich, welchen Wandel die Küche in den letzten Jahren durchgemacht hat. Lange Zeit fand das Zubereiten der Mahlzeiten in einem separierten Funktionsraum statt. Der Hersteller bulthaup demonstrierte mit einer beeindruckenden Installation in der Kirche San Carpoforo im Mailänder Stadtteil Brera die komplette Auflösung dieser alten Vorstellung. Um den Esstisch als zentralen Ort herum kreierte bulthaup seine Produkte als unterschiedliche Lebenswelten. Der Hersteller entwickelt nicht mehr nur Küchensysteme, sondern vor allem „Wohnraumprogramme“. Die Verschmelzung von Küche und Wohnen zeigte sich auch bei den Materialtrends. Statt funktionalen Materialien wie Edelstahl oder Kunststoff sah man an vielen Ständen wertvolle Naturmaterialien. Allgegenwärtig bei den italienischen Premiumherstellern wie Dada, Enestomeda, Valcuccine oder Rossana war der Marmor. Boffi verwendet mit der Mooreiche in der Küche sogar edle Hölzer. Arclinea stellte mit „Italia“ eine neue Küche des Designers Antonio Citerrio vor. Die glänzt nicht mehr in Edelstahl, sondern der Stahl ist beschichtet in den 70 © bulthaup, Claus Brechenmacher & Reiner Baumann Die Eurocucina in Mailand inszenierte die Küche als das repräsentative Zentrum der Wohnung Farben Bronze, Kupfer oder Champagne. Die neuen Materialien werten die Küche auf. Als der wichtigste Ort für gemeinschaftliche Ereignisse mit der Familie oder Gästen ist die Küche heute das repräsentative Zentrum der Wohnung. Bei den Materialien war Beton ein weiterer Trend. Der Hersteller Leicht zeigte nicht nur Arbeitsplatten, sondern mit der Serie „Concrete“ auch © bulthaup, Claus Brechenmacher & Reiner Baumann © Grundig MESSENACHLESE © Boffi © Rossana Induktionskochfelder mit Sensorensteuerung schaffen beim Kochen Raum für mehr Design Korpusmöbel, deren Oberfläche mit Beton beschichtet ist. Durch die Betonoptik wird die Küche Teil der Architektur. Leicht präsentierte auf seinen Messestand und in einem neu veröffentlichen Buch diesen Schulterschluss von Architektur und Küche anhand vieler Projektbeispiele. Auch die Gerätetechnik arbeitet mit am Verschwinden der Küche im traditionellen Sinn. Miele zeigte ein Programm an Geräten, welches grifflos ist und sich flächenbündig einpassen lässt. Dank der immer ausgereifteren Induktionstechnik verstecken sich bei Boffi die Kochfelder unsichtbar in der Arbeitsplatte. Beim Dunstabzug zeigte der deutsche Hersteller Gutmann keine Maschinentechnik, sondern Lüftungssysteme © Leicht, „Concrete“ Unsichtbare Kochfelder dank Under-Top Induktion in Form von handgefertigten Designobjekten. Gutmann ist Teil der Elica Gruppe, welche softwaregesteuerte Dunstabzugssysteme mit USB-Anschluss präsentierte. Per App lässt sich heute das komplette Raumklima regulieren und Kochfeldabzugssysteme machen die klassische Dunstabzugshaube sogar überflüssig. In der Küche verschwindet derzeit wie bei einem Smartphone die Technik hinter dem Design. Es geht dort nicht mehr nur ums Kochen, sondern immer mehr auch ums Wohnen. 71 INNENEINRICHTUNG NEUE KULTUR DES ARBEITENS Fotos: chairholder Bürokonzept 3.0 berücksichtigt heutige Anforderungen und die von morgen Mit der Entwicklung des Bürokonzepts 3.0 schlägt die ZF Friedrichshafen gemeinsam mit Chairholder ein neues Kapitel der Kultur des Arbeitens auf. Zentraler Knotenpunkt ist dabei die Lounge, die nicht nur als Eingangsbereich fungiert, sondern dank Tischen, einem Tresen sowie optisch und akustisch geschützten Rückzugsmöglichkeiten in den Alkoven auch für informelle Begegnungen und geplante Besprechungen genutzt werden kann. Dabei wird generell auf qualitativ hochwertige Möbel Wert gelegt, was sich in elektromotorisch höhenverstellbaren Schreibtischen, besonders ergonomischen und individuell einstellbaren Drehstühlen sowie in Akustikwänden wiederspiegelt. Zwei Eckpfeiler des Konzepts bieten die Prinzipien Desk Sharing und Clean Desk: Durch den Wechsel der Arbeitsplätze wird die Fläche wesentlicher effizienter genutzt. Zudem entsteht das Gefühl, wesentlich mehr Platz zur Verfügung zu haben. Die aufgeräumte Atmosphäre ist auch den Vorarbeiten der Teams zu verdanken: Durch das Einscannen von Akten und der Digitalisierung von Workflows hat ZF einen Schritt in Richtung 72 papierloses Büro gemacht. Da in vielen Firmen abteilungs- und standortübergreifende Projekte mehr und mehr zum Alltag werden, bietet das Bürokonzept 3.0 einen eigenen Raum für die Projektarbeit mit einem elektromotorisch höhenverstellbarem Tisch, Whiteboards und großem Bildschirm für Visualisierungen oder Konferenzen. Und auch für vertrauliche Gespräche gibt es dank einer Vielzahl von Besprechungs- und Rückzugsräumen eine passende Lösung. Zudem erlauben zusätzliche Multifunktionsbüros für Führungskräfte den raschen Wechsel unterschiedlicher Tätigkeiten in besonders vertraulicher Atmosphäre. www.chairholder.de INNENEINRICHTUNG EINDRUCKSVOLL RÄUME TRENNEN Individuelles System ohne Pflegeaufwand Überall dort, wo auf außergewöhnliche Art Räu­ me unterteilen werden sollen, ist variogreen eine interessante Alternative. Gebaut aus massivem Multiplex und mit individuell konfigurierbarer Begrünung aus echten, natürlich konservierten Pflanzen, setzen die hochwertigen Raumteiler ein optisches Highlight – egal ob im Großraum­ büro, Showroom, Loft oder Restaurant. Darüber hinaus sorgen die pflegefreien Elemente zum Aufstellen oder Abhängen für eine gute Raum­ atmosphäre und einen niedrigeren Geräusch­ pegel. Ideal fürs Büro ist übrigens die Begrünung mit dem nach DIN EN ISO 354 zertifizierten Islandmoos, das den Schall um 50 Prozent redu­ ziert. Verfügbar in den Größen Maxi (200 x 120 cm), Medi (170 x 80 cm) und Mini (150 x 100 cm). www.stylegreen.de/variogreen 100% NATUR 0% PFLEGE NICHT GIESSEN 73 INNENAUSSTATTUNG RAUM ALS RESSOURCE Fotos: Werner Huthmacher Wie moderne Räume Innovationen fördern Im Sommer 2015 hat das Familienunternehmen Festo an seinem Standort in Scharnhausen außergewöhnliche Innovationsräume eingeweiht. Für Konzeption, Gestaltung und Umsetzung ist die am Stuttgarter Flughafen ansässige „Leonhard Büro Gestaltung“ verantwortlich. In Zeiten von Big Data, Automatisierung und Digitalisierung wird die Kommunikation immer komplexer. „Die Kommunikation und viele Prozesse haben sich seit den 1990er-Jahren grundlegend verändert. Doch was sich in vielen Unternehmen nicht geändert hat, sind die Räume, die der zunehmenden Komplexität gerecht werden müssen. Innovation entsteht durch Kommunikation“, unterstreicht Leonhard-Mitarbeiter Peter Stern, der Architekten und Unternehmen bei solchen Prozessen unterstützt und begleitet. „Wir brauchen nicht nur Arbeitsplätze, sondern müssen ein vielfältigeres Angebot für unterschiedliche Arbeit schaffen.“ Und dafür sind Räume notwendig, die Menschen zusammenbringen, es ihnen ermöglichen, Ideen auszutauschen und „vom Denken ins Tun“ zu kommen. Bei Festo wurde jedem Raum eine andere Funktion zugeschrieben: es gibt den Innovationsproberaum 74 und den Entwicklungsraum, im Zentrum liegt dabei die Kaffeebar. Auch von der Einrichtung, den verwendeten Materialien und Farben gleicht kein Raum dem anderen. Die Mitarbeiter finden jedoch auch genügend Rückzugsbereiche, die ihnen ein konzentriertes Arbeiten ermögli- chen. Die Innovationsräume, die inmitten der Produktion platziert wurden, sind zu einer Art Insel geworden, zu einem Ort, in dem man sich in Ruhe mit Dingen der Zukunft beschäftigen kann. www.leonhard-stuttgart.de INNENEINRICHTUNG JEDER STUHL EIN UNIKAT Lehne und Sitzfläche von Bretelle bestehen aus Hosenträgern Individuelle Sitzgelegenheit: Stuhl Bretelle (Design: Georg Mühlmann und Luca Martorano) besteht aus einem zarten Gerüst aus Massivholz; der besondere Clou ist die Bespannung von Sitzfläche und Rückenlehne. Zum Einsatz kommen dabei Hosenträgergurte, das Geflecht wird von Hand angebracht. Zur Wahl stehen 160 Farben, die individuell zusammengestellt werden können. Zudem werden 12 ausgewählte Farbkombinationen, farblich angelehnt an die Monate eines Jahres, angeboten. Tisch Laurin (Design: Georg Mühlmann) passt mit seinem geradlinigen Design sehr gut zu den auf Wunsch auffallenden oder dezenten Stühlen. Georgmuehlmann steht für Möbel-Design und Design-Möbel, die in einem Bergdorf, hoch über den Dächern von Bozen im Herzen Südtirols entstehen. www.georgmuehlmann.it DAS HABEN SIE NOCH NIE GESEHEN! E ME S S I T E H U NE Die RESIDIUM Control Panels: Wand Panels für Türkommunikation, Smart Home Steuerung und weitere Anwendungen. Sie behalten alle Freiheiten Dank zwei getrennter Rechnereinheiten. Das wollen Sie erleben? Live im RESIDIUM Showroom in Ulm. Gleich Termin vereinbaren: Tel: 0731 140015-0 RESIDIUM - eine Marke der callom Oder weitere Infos anfordern unter: kling bing ding SICHER drin www.residium.com Neue Straße 97– 99 | 89073 Ulm | Tel. 0731 140015-0 © Osterwald © NewTec TECHNIK AUDIOVISUELLE RAUMWUNDER Ob an der Wand, von der Decke hängend oder als Standobjekt, die Einsatzgebiete dieser AudioLight-Systeme sind vielfältig. Die Vision ist das schlichte, elegante Möbelstück, das sich nicht aufdrängt. Keine Audioboxen, keine Leuchtsyste76 me, keine komplizierten Verkabelungen und Verschaltungen, sondern subtil in den Wohnraum integriert und gleichermaßen „light & sound“ verbindet, erklärt Alf Hackenberg von ahackenberg Design Consulting die Idee dahinter. Die Produktanwendungen, so betonen verschiedene Hersteller, erfolgen kabellos, mit geringem © Osterwald Schenkt man vielen Tech-Evangelisten Glauben, sind in naher Zukunft alle elektronischen Geräte eines Haushalts vernetzt, mit Zusatzfunktionen ausgestattet und per Smartphone steuerbar: Internet der Dinge lautet der zugrundeliegende Ansatz. Dem folgen nun auch die neuen Soundleuchten. Mit moderner Funktechnologie und einer 360° Membran revolutionieren die ästhetischen Multikünstler den HiFi-Markt. Die Lautstärke lässt sich dabei für jedes Gerät individuell regeln, um die verschiedenen Bereiche passend zu beschallen. Mittels robuster Digitalübertragung im 2,4 GHz ISM Band wird eine optimale Reichweite bis zu 70 Meter erzielt. Ein sinnvoller Gedanke auch für diejenigen, die in mehreren Räumen Musik hören wollen und nicht überall Lautsprecher aufstellen möchten. Selbst für Geschäfte oder Ausstellungen offenbart sich der Sinn. Die Musik selbst wird über eine Streaming-Technologie generiert. © Sony Sound, der aus Lampen kommt Aufwand bei der Installation und ohne spezifische IT-Kenntnisse. Die Klangqualitäten der einzelnen Angebote sind allerdings sehr unterschiedlich. Den Ansprüchen audiophiler Musikfans dürften sie vermutlich nicht genügen. Hier geht es vielmehr um das Praktische, die Mobilität und den ästhetischen Purismus. INNENARCHITEKTUR WELLNESS XXL Fotos: SSF.Pools by KLAFS Großzügiger Sport- und Wellness-Bereich im Eigenheim Gradlinig, klar und puristisch – ebenso wie die private Villa erscheint auch die großzügige Wellness-Halle des Gebäudes in einer vollkommen schnörkellosen Optik. Gestalterisch ist nichts zu viel, während in Sachen Ausstattung nichts zu wenig ist. So treffen hochwertige Materialien wie Silberquarzit, mit dem das Schwimmbecken, der Beckenumgang ausgekleidet, sowie die Stufen der frei schwebenden Treppe im Pool belegt sind, auf ein umfangreiches Wellness-Konzept. Dazu gehört neben den vier Massagedüsen in der Wand des Beckens auch ein Nackenschwaller am Beckenrand. Da die Bauherrn ambitionierte Sportler sind, ist das Becken nicht nur 12 Meter lang, sondern besitzt zudem auch eine Gegenstromanlage, die anspruchsvolle Trainingseinheiten ermöglicht – ebenso wie der Fitnessraum, der sich hinter der Dusche befindet und beim Sport den Blick in den Garten freigibt. Dabei lassen die bodentiefen Fenster viel Tageslicht in den Raum und auch die Front von Sauna und Dampfbad besteht komplett aus Glas. Besondere Details sind der offene Kamin und der Eisbrunnen, der das Abkühlen nach dem Sauna- oder Dampfbad zu einem besonderen Erlebnis macht. Geplant und gebaut wurde die Villa vom Architekturbüro Geiselhart und Musch, das gemeinsam mit SSF.Pools by Klafs auch den Wellness-Bereich entwickelt hat. „Wenn es um die Themen Pool, Sauna und Spa geht, ist SSF.Pools by Klafs für uns die erste Wahl“, betont Jürgen Geiselhart, „die professio- nelle Arbeitsweise, das Fachwissen und nicht zuletzt die langjährige Erfahrung passen einfach sehr gut zu den Vorstellungen unserer Kunden.“ www.geiselhart-musch.de www.ssf-pools.de 77 INNENEINRICHTUNG Frame & Rest SCHNÖRKELLOS­ Zur neuen Kollektion Frame & Rest (Design: Norm.Architects für ex.t) gehört u. a. ein Waschtisch mit offenem Unterschrank. Die Verstrebungen können als Handtuchhalterungen genutzt werden. Das minimalistische Design passt besonders gut in moderne Badezimmer. www.ex-t.com Mail 2016 and Twelve Mail 2016 and INDIVIDUELL­ Sofasystem Twelve (Design: PearsonLloyd für Alias) besteht aus Sessel, Zweier- oder Dreiersofa und Eckelementen sowie einer Chaiselongue. Die Elemente lassen sich individuell miteinander kombinieren. Die Beine aus lackiertem Aluminiumguss tragen einen Stahlrahmen, auf dem eine Fläche aus Holz aufliegt. Darauf befinden sich die Polster. www.alias.design Dim Sum MODERNER RÜCKZUGSORT­ Sessel Dim Sum (Design: Simon Pengelly für Montis) verfügt über einen schmalen Rücken, der sich langsam über die Armlehnen zu einer breiten Sitzfläche erweitert. Er erinnert so an die chinesischen Porzellanlöffel, mit denen traditionell Dim Sum gegessen wird. Der Sessel ist mit Stoff- oder Lederbezug erhältlich, dabei stehen verschiedene Farben zur Wahl. www.montis.nl 78 INNENEINRICHTUNG DYNAMISCHE LINIENFÜHRUNG Sofasystem Pipeline lässt sich individuell kombinieren Sofasystem Pipeline (Design: Foersom & Hiort-Lorenzen für Erik Jørgensen) besteht aus verschiedenen Modulen, die sich je nach Bedarf miteinander kombinieren lassen. Gerade und abgerundete Elemente können auch so zusammengesetzt werden, dass sich eine schlangenlinienförmige Sitzkombination ergibt. www.erik-joergensen.com IDEEN FÜR RAUMGESTALTUNG Besuchen Sie unsere LOTTER BODENBELAGSAUSSTELLUNG AUF GUTEM GRUND Gebr. Lotter KG | Handelsunternehmen | Waldäcker 15 | 71636 Ludwigsburg Telefon 07141 406 - 330 | Fax 07141 406 - 670 | E-Mail [email protected] | Internet www.lotter.de 79 © Grafenfels INNENEINRICHTUNG Ulrich Gaupp Konzepte und Coaching für gesunden Schlaf. Seit mehr als 20 Jahren entwickelt und vermarktet Gaupp für führende Firmen wie Schlaraffia, Hülsta und Hukla innovative Schlafsysteme. Aktuell ist er als Unternehmensberater in Bochum tätig. BIN ICH ROT- ODER GRÜN-SCHLÄFER Der Weg zum persönlich passenden Schlafsystem Der Mensch ist ein sehr komplexes Wesen, was die Kategorisierung von Schläfertypen sehr schwierig macht. Ein junges Matratzenunternehmen ordnet daher seine Produkte nach Farben. Zum Beispiel steht rot für Weichschläfer und grün für Liebhaber von natürlichen Materialien. Die Stiftung Warentest unterscheidet vier Personengruppen unter dem schönen Begriff HEIA und bewertet danach die Liegeeigenschaften. „H“ steht zum Beispiel für Menschen, die viel Gewicht an Schultern und Bauch haben, „I“ für kleine schmale Personen. In jedem Fall bringt das eine bessere Orientierung für den Endkunden im undurchdringlichen Matratzendschungel. Diese Kriterien sollte sich ein interessierter Matratzenkäufer besonders anschauen, um für sich die optimale Unterlage zu finden: Die Körperform Breite Schultern erfordern z.B. eine besondere Schulterkomfortzone, schmale Körper können darauf verzichten. Die präferierte (Einschlaf-)Position Jeder Mensch hat eine bevorzugte Lage, in der er 80 einschläft. Die ausgeprägte Zonenausbildung in der Matraze unterstützt z.B. besonders die Seitenlage. Die gewünschte Liegehärte Ob man es lieber ein wenig weicher oder fester mag, ist bei vielen Menschen ganz unterschiedlich. Leider ist die Matratzenfestigkeit nicht genormt, so dass man am besten zum Probeliegen ins Fachgeschäft geht. Im Angebot sind aber auch Systeme, bei denen die Matratzenhärte je nach Zone variieren kann, was in der Regel einen besseren Effekt hat als eine Nachjustierung des Lattenrostes. Wärmebildung Es gibt Materialien, die den Körper für eine flächendeckende Stabilität quasi umschließen. Damit wärmen sie aber auch mehr. Das prägnanteste Beispiel ist hierfür der sogenannte Viscoschaum. Wenn Sie es lieber etwas kühler mögen, ist eine (Taschen-)Federkernmatratze oft die bessere Alternative. Weitere wichtige Fragen Haben Sie dauerhaft Rückenprobleme? Dann bitte auch einen Physiotherapeuten zu Rat ziehen. Eine Matratze ist kein Heilmittel. Haben Sie Allergien? Viele Matratzen werden für Hausstauballergiker empfohlen, aber bringen nicht den gewünschten Nutzen. Achten Sie auf kochfeste Bezüge. Wieviel möchten Sie ausgeben? Teuer heißt bekanntlich nicht immer gleich gut. Aber die Materialauswahl ist sehr unterschiedlich. Gerade, wenn Ihnen das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, sollten Sie auf die Herkunft und Langlebigkeit Wert legen. Da in Deutschland statistisch nur alle 15 Jahre die Matratze gewechselt wird, ist die Qual der Wahl groß. Objektive Hilfe bekommt man leider dabei selten. Diese ersten Orientierungshilfen bringen hoffentlich ein wenig Licht in ein sehr wichtiges Thema bezüglich Lebensqualität und Fitness, den gesunden Schlaf. www.gaupp-consult.de BUCHTIPP EIN FALL FÜR... HEUSTEIG, GERBER, BOHNENVIERTEL Stuttgarts Innenstadt-Quartiere Wo Stuttgart sich von seiner urbanen Seite zeigt: Das Flair der Stuttgarter Innenstadt-Viertel mit ihren Eigenheiten und ihren Menschen hat es den beiden Stuttgart-Kennern Herbert Medek und Andrea Nuding angetan. Ihr Buch widmet sich jenen historischen Quartieren, wie sie seit jeher unter den Stuttgartern selbst bekannt sind. Denn von Amts wegen gibt es das Bohnen-, Gerber- oder Stitzenburgviertel gar nicht. Das Buch geht auf die historischen Entwicklungen ein, beschreibt Plätze und besondere Gebäude und zeigt die künftigen Perspektiven städtebaulicher Entwicklungen auf. Dabei beantwortet es viele Fragen, die sich jedem, der aufmerksam durch die Viertel bummelt, früher oder später stellen. Der reich bebilderte Band vermittelt das Lebensgefühl in den Quartieren und zeigt, wie sich Modernität und historische Substanz ergänzen und Stuttgart hier besonders lebens- und liebenswert machen. Als Leiter der kommunalen Denkmalschutzbehörde sind Herbert Medek die Stadtgeschichte, ihre Zeugnisse und ihre künftige Entwicklung Profession und Herzenssache. Heusteig, Gerber, Bohnenviertel. Stuttgarts Innenstadt-Quartiere Herbert Medek, Andrea Nuding Silberburg-Verlag 300 Seiten, 264 meist farbige Abbildungen, fester Einband ISBN 978-3-8425-1413-3, 29,90 Euro www.silberburg.de ® BETRETEN SIE DEN UNTERSCHIED! PARKETT- & FUSSBODENTECHNIK PA R K E T T R E S TA U R I E R U N G RAUM- & WANDGESTALTUNG Turnackerstraße 62 | 70794 Filderstadt (Bernhausen) Tel.: +49 (0) 711 / 70 01 36 - 0 | Fax: +49 (0) 711 / 70 01 36 - 10 www.schanbacher-parkett.de w w w . f u s s b o d e n p f l e g e - s c h a n b a c h e r. d e © COLAS/Joachim Bertrand © COLAS/Joachim Bertrand MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) STRASSEN DER ZUKUNFT Smarte Highways produzieren Strom und warnen vor Glatteis Im Kleinen ist diese Version schon heute Realität. Seit Ende 2014 kommen Photovoltaikmodule aus kristallinem Silizium auf einem rund 100 m langen Pilotabschnitt eines Radwegs im niederländischen Krommenie zum Einsatz. Die Solarzellen liegen unter Sicherheitsglas in rechteckigen Betonmodulen. Die Anordnung ist so stabil, dass sogar ein LKW darüber fahren kann. Der weltweit erste Solarradweg produziert im Rahmen des Pilotabschnitts genug Energie, um drei Haushalte mit Strom zu versorgen. Ebenfalls in den Niederlanden entwickelt Studio Rosegaarde Ideen für einen Smart Highway: z. B. Fahrbahnmarkierungen, die durch äußere 82 © Solar Roadways ® Fahrbahnmarkierungen, die sich tagsüber aufladen und im Dunkeln leuchten. Extra Spuren für Elektrofahrzeuge, auf denen die Batterie beim Fahren via Induktion mit neuer Energie versorgt wird: Die Straßen der Zukunft können weit mehr leisten, als nur eine Verbindungsstrecke zwischen A und B zu sein. Wegweisend sind dabei u. a. Photovoltaikmodule, die nicht länger auf Flächen jenseits der Straßen montiert, sondern direkt in die Oberfläche der Fahrbahn integriert werden. Bedingungen die Farbe dynamisch wechseln. Wird eine bestimmte Temperatur unterschritten, werden Schneeflockensymbole auf der Fahrbahn sichtbar, die den Fahrer vor drohendem Glatteis warnen. In die Fahrbahn integrierte Solarzellen können, ähnlich wie beim Solarradweg, Sonnenlicht in Strom umwandeln. Auf speziellen Spuren für Elektrofahrzeuge werden diese dank Induktion bereits beim Fahren neu aufgeladen. Mini-Windräder können den Fahrtwind der Autos nutzen, um ihn in Strom zu verwandeln. In Idaho, USA, werden auf einem Parkplatz in den Belag intergrierte Solarmodule getestet – © SolaRoad Netherlands © SolaRoad Netherlands © COLAS/Joachim Bertrand © SolaRoad Netherlands MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) In Frankreich sollen in den nächsten fünf Jahren auf einer Länge von rund 1.000 km Straßen in Solarstraßen umgebaut werden. Wattway heißt der rutschfeste Belag, in dem sich Silizium-Solarzellen befinden. Der Vorteil: Er kann einfach auf die bestehenden Oberflächen aufgebracht werden. 1 km Straße soll dabei reichen, um die öffentliche Beleuchtung einer Stadt mit etwa 5.000 Einwohnern mit Strom zu versorgen. In einer nächsten Entwicklungsstufe könnten, laut Hersteller Colas, auch Elektrofahrzeuge beim Fahren über die Photovoltaik-Beschichtung neu aufgeladen werden. © Solar Roadways ® mit Erfolg. Die Module können nicht nur Strom erzeugen. Dank eingebauter Heizelemente bleibt der Testbereich im Winter eis- und schneefrei. In Deutschland werden auf einem Abschnitt der Autobahn A 9 in Bayern Technologien des automatisierten und vernetzten Fahrens unter realen Bedingungen erprobt. Schwerpunkte bilden die Car-to-Car- und Car-to-Infrastructure-Kommunikation: So sollen etwa durch Volldigitalisierung der Streckeninfrastruktur Unfälle, Geisterfahrer und Staus in Echtzeit übermittelt werden. www.bmvi.de 83 © Anna Pawlicki STADTLEBEN EIN ZUHAUSE FÜR BIENEN Fotos: Johannes Weber Verein kämpft gegen das Bienensterben Seit Anfang der 1990er-Jahre wird beobachtet, dass die Anzahl der Bienenvölker immer weniger wird. Allein in Deutschland sind in manchen Jahren bis zu 30 Prozent des drittwichtigsten Nutztieres gestorben. Ein Problem, das uns alle betrifft – schließlich ist mit dem Sterben der Bienenvölker auch unsere Nahrungsmittelversorgung und die ökologische Vielfalt in Gefahr. Doch auch wenn in den letzten Jahren das Bewusstsein um das ökologische Problem des Bienensterbens stark gewachsen ist, wissen viele Menschen nicht, was sie dagegen tun können. Dabei kann es so einfach sein: Um die Völkerzahlen wieder ansteigen zu lassen und so dem Bienensterben entgegenzuwirken hat der Stadtbienen e. V. die BienenBox entwickelt – eine Bienenbehausung, die Bienenhaltung für alle zugänglich macht. Das Konzept der BienenBox ermöglicht es verantwortungsvollen Bienenfreunden, ohne größere Vorkenntnisse und mit wenig Zeitaufwand, Bienen ein artgerechtes Zuhause zu geben. Die flexible Bauweise, die speziell an den Gegebenheiten der Stadt orientiert ist, macht es möglich, Bienen am Balkon, im Garten oder auf 84 dem Dach zu halten. „Studien zeigen, dass in Zeiten des anhaltenden Bienenrückgangs die Stadt zum Rückzugsort für Bienen geworden ist, da sie hier ein breiteres Nahrungsangebot finden und vor Pestizidbelastung verschont bleiben“, erklärt Gründer und Imker Johannes Weber und fügt hinzu: „Wir entwickeln Angebote, die Städtern die Möglichkeit geben, selbst einen Beitrag zum Wohle von Bienen zu leisten.“ So informieren die Stadtbienen in Workshops und Seminaren über die aktuelle Bienenthematik und bilden Interessierte in der eigenständigen Bienenhaltung aus. www.stadtbienen.org KUNST UND KULTUR BERENIKE, KÖNIGIN VON ARMENIEN Wiederaufnahme an der Oper StuttgartFotos: A. T. Schaefer Lucio Vero, Mitregent des römischen Kaisers Marc Aurel, hat sich auf dem Feldzug gegen die Parther in Berenike, Königin von Armenien und Braut seines totgeglaubten Gegners Vologeso, verliebt. Doch Vologeso lebt. Und auch die Kaisertochter Lucilla ist nicht bereit, ihren Anspruch auf die Hand ihres Verlobten Lucio Vero aufzugeben. Niccolò Jommellis Oper „Berenike, Königin von Armenien (Il Vologeso) basiert auf Apostolo Zenos Libretto „Lucio Vero“, das um die Jahrhundertwende 1699/1700 uraufgeführt und zu einem der beliebtesten Opernstoffe des 18. Jahrhunderts wurde. Zwischen 1700 und 1816 entstanden mindestens 80 Vertonungen; das Stück wurde in weit über 100 verschiedenen Fassungen inszeniert. Die Uraufführung von Jommellis Werk fand 1766 in Ludwigsburg statt, wo das damals größte Opernhaus Europas 3.000 Gästen Platz bot. Der weltberühmte Opern- und Kirchenkomponist Jommelli war zu dieser Zeit bereits seit 13 Jahren Hofkapellmeister am Hof Herzog Carl Eugens von Württemberg und hatte Stuttgart zu einem Hauptschauplatz der europäi- schen Opernreform gemacht. In der Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito und unter der musikalischen Leitung von Gabriele Ferro wurde „Berenike, Königin von Armenien“ als „Wiederentdeckung des Jahres 2015" (Opernwelt) ausgezeichnet. „Berenike, Königin von Armenien“ an der Oper Stuttgart 06., 16. & 22. Juni 2016 Karten & Informationen www.oper-stuttgart.de 85 KUNST UND KULTUR Julia Rometti & Victor Costales: The Savagery of the Inconstant Stones, 2013 / Courtesy: Die Künstler und Galerie Jousse, Paris Matthew Buckingham: Muhheakantuck. Everything Has a Name, 2003 / Courtesy: Der Künstler, Daniel Marzona, Berlin und Murray Guy, New York EIN LOCH IM MEER Bild-/Textquelle: Württembergischer Kunstverein Stuttgart Der „gekerbte“ und der „glatte“ Raum Ein Loch im Meer – der Titel verweist auf eine Intervention des britischen Konzeptkünstlers Barry Flanagan, der 1969 für Gerry Schums Fernsehgalerie (Sendung Landart) ein Loch im Meer schuf. Bei Ebbe platzierte er einen Plexiglaszylinder im Watt, der bei steigender Flut in extremer Aufsicht gefilmt wurde. Für einen kurzen Moment entstand so ein Loch im Meer – bis es sich in den Strömungen der Wassermassen wieder verlor. Von diesem flüchtigen paradoxen Bild ausgehend – der formalen Durchdringung von zwei so schwer fassbaren Dingen wie Loch und Meer, die beide eine gewisse Negativität, das Ende von etwas, eine Grenze darstellen – widmet sich die Ausstellung der Unwegsamkeit und scheinbaren Beherrschbarkeit, den Imaginationen und (Geo) Politiken von Meer-, Land- und Luftraum. Themen wie Kartierungen, Raster und Navigation sind dabei ebenso von Relevanz wie Nationalismus und Kolonialismus, Handelswege und Piraterie, Migration und Tourismus. Gefragt wird nach den Machtverhältnissen, die durch Methoden der Vermessung, Einordnung und Abgrenzung hervorgebracht werden und nach 86 Sven Johne: Ship Cancellation, 2004 / Privatsammlung, Berlin; © Sven Johne VG Bild-Kunst Bonn, 2016 den Möglichkeiten und Formen der Verkehrung, Überschreitung oder Auflösung dieser an sich immer schon instabilen Verhältnissen. Über die instabilen Beziehungen zwischen dem „gekerbten“, das heißt dem kartierten und vermessenen Raum der Sesshaften, dessen Archetyp das Land KUNST UND KULTUR Cristian Rusu: The Alpine Project, 2007–2015 / Courtesy: der Künstler und Plan B, Cluj und Berlin bzw. die Stadt darstellen, und dem „glatten“, unstrukturierten und offenen Raum der Nomaden, wie ihn das Meer repräsentiert, schreiben Gilles Deleuze und Félix Guattari: Der „glatte Raum wird unaufhörlich in einen gekerbten Raum übertragen und überführt: der gekerbte Raum wird ständig umgekrempelt, in einen glatten Raum zurückverwandelt“ (Tausend Plateaus). Chen Chieh-jen: The Route, 2006 / Courtesy: Der Künstler Den Rastern und Zäunen des „gekerbten Raums“ wohnt demzufolge eine prinzipielle Hinfälligkeit inne. So bringt auch die heutige Besessenheit, unermüdlich Mauern zu errichten, nur artifizielle und theatrale Grenzen hervor, die früher oder später wieder eingerissen werden. Die Theatralität – und zugleich fatale Tödlichkeit – dieser willkürlichen Grenzen und Zäune spiegelt sich vielleicht nirgends so deutlich wider wie in der jetzigen Krise Europas. Ausstellungsdauer: bis 21. August 2016 Württembergischer Kunstverein Stuttgart Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart www.wkv-stuttgart.de LETTERMAN STANDING OVATION endlich platz für ihre pakete! die große einwurfsklappe schluckt die meisten paketgrößen. der paketkasten LETTERMAN STANDING OVATION bietet ihnen die freiheit nicht mehr zuhause sein zu müssen, um ihre bestellungen zu erhalten. design: michael rösing material: edelstahl/stahl pulverbeschichtet [email protected] | 02232 7636-33 | radius gmbh, hamburger straße 8a, 50321 brühl JETZT BESTELLEN! www.radius-design.com KUNST UND KULTUR Stephen Willats: Data Stream Portrait of New York, 2011 / Courtesy the artist and Reena Spaulings Fine Art, New York Binelde Hyrcan APNEIA, Still, 2012 GOOD SPACE Bild-/Textquelle: Villa Merkel Politische, ästhetische und urbane Räume Unter dem Titel „Good Space – politische, ästhetische und urbane Räume“ thematisieren die Galerien der Stadt Esslingen am Neckar in der Villa Merkel, dem Bahnwärterhaus und im Merkelpark unterschiedliche Aspekte öffentlicher Räume, seien diese tatsächlich gebaut, in digitalen Netzen angelegt oder etwa als Forschungsergebnis konkretisiert. Die Ausstellung nimmt Perspektiven der Gegenwartskunst, Architektur und Wissenschaft ein. Es geht um ungenutzte Potenziale, um Chancen und neue Wege ganz nach dem Motto: „Geben wir der Zukunft ein Zuhause im öffentlichen Raum!“ „Good Space“ setzt Schlaglichter etwa auf aktuelle Fragen danach, wie angesichts beschränkter Ressourcen Zukunft zu gestalten sei und gesellschaftliches Leben gelingen kann. Die Architektur von Informationsstrukturen wird thematisiert sowie Fragen von Überwachung und Unsichtbarkeit im digitalen Raum. Anschaulich dargestellt ist, wie sich aus dem Studium evolutionärer Prozesse der Pflanzen zukunftsrelevante Methoden in Bereichen des Bio-Designs oder der Stadtökologie ableiten lassen. 88 Jasper Niens: „510“, 2016 / Engineering by: superproject.xyz Eine Kabinett-Ausstellung in der Ausstellung ist „Everything is Architecture: Bau Magazine from the 60s and 70s“. Sie wurde zunächst für das ICA, London, durch Juliette Desorgues kuratiert und hat nun ihren Gastauftritt in der Villa Merkel. Reflektiert werden historische Voraus- KUNST UND KULTUR PNAT: Jellyfish Barge, EXPO Mailand, 2015 / © PNAT setzungen – auch für die im Rahmen von „Good Space“ zur Diskussion gestellten zeitgenössischen Beiträge. „Everything is Architecture" widmet sich visionären und utopischen Architektur- und Raumbegriffen der 60er und 70er Jahre. In den Fokus gerückt sind neben Originalen des Architekturmagazins Bau etwa Ansätze von Coop Himmelb(l)au oder der in Wien gegründeten Gruppe Haus-Rucker-Co, die neben pneumatischen Architekturen auch aufsehenerregende Christoph Wachter & Mathias Jud: OPEN-КОСПАС-SARSAT, 2015/2016 und durchaus spielerische Objekte zur Erweiterung von Wahrnehmung und Kommunikation entwickelte. mit Forschungsspaziergängen, die die Stadt in besonderer Weise erlebbar machen. Ausstellungsdauer: bis 21. August 2016 „Good Space – politische, ästhetische und urbane Räume“, die diesjährige Ausgabe von Crossing Media, wird durch ein opulentes Begleitprogramm aus Vorträgen, Workshops oder auch Konzerten ergänzt. Eine Brücke ganz konkret in die Stadt schlägt ein Vermittlungsprogramm Villa Merkel Galerien der Stadt Esslingen am Neckar Pulverwiesen 25, 73728 Esslingen www.villa-merkel.de Jedem das Seine. individuell angefertigte amulette in silber, schwedl-hofmann.de | foto: lazi + lazi kombiniert mit edelsteinen. eberhardstrasse 6 | 70173 stuttgart | t 0711 . 60 49 14 www.ruth-sellack.de Ruth Sellack Schmuck Objekte VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN IN STUTTGART UND UMBEGUNG Musikfest 15. SOMMERFESTIVAL DER KULTUREN 2016 BAROCKSONNTAG IM SCHLOSS SOLITUDE Das Sommerfestival der Kulturen verwandelt den Stuttgarter Marktplatz wieder in einen musikalischen Melting Pot: mit Stars der internationalen Weltmusikszene, Köstlichkeiten aus aller Welt und einem großen Markt der Kulturen lockt das Festival an allen sechs Tagen ein begeistertes, tanzfreudiges Publikum – auch in diesem Jahr werden wieder rund 85.000 Besucher erwartet – an. Das diesjährige Lineup kann sich mit 13 Bands und insgesamt 86 Musikern durchaus sehen lassen. Der Markt der Kulturen reicht wieder von der Hirsch- bis in die Kirchstraße. Angeboten werden Kunsthandwerk und Schmuck, Kleidung, Taschen, Tee und Gewürze aus verschiedenen Ländern. Der Markt lädt ein zum Schlendern, Stöbern und ins Gespräch kommen. Zeitraum: 12. bis 17. Juli 2016 Bühnenprogramm: Dienstag bis Freitag: 17.30-22 Uhr Samstag: 16.30-22 Uhr Sonntag: 11-22 Uhr Marktplatz Stuttgart Eintritt frei www.sommerfestival-derkulturen.de Schloss Solitude gilt als die anspruchsvollste und wohl auch persönlichste Schöpfung von Herzog Carl Eugen von Württemberg. Es beeindruckt durch ein herausragendes Architekturensemble des späten Rokoko mit herrlichem Ausblick. Zum Themenjahr 2016 – unter dem Motto „Welt der Gärten“ – findet am 31. Juli ein Tag der offenen Tür statt. Mit offenem Schloss und Wandelkonzert des Kinder- und Jugendbarockorchesters „Die Telemänner Stuttgart“. Datum: Sonntag 31.07.2016, 14-17 Uhr Schloss Solitude Solitude 1 70197 Stuttgart Eintritt frei www.schloss-solitude.de 90 Kurzfilmfestival MARIENPLATZFEST Der Marienplatz wird auch dieses Jahr in ein Domizil für Musik aus den Bereichen Indipendent Folk, Indie Pop, Trip Hop und Electronic, für Urban-Art- und Poetry, Slackliner und Parkour Tracteurs verwandelt werden. Der Stuttgarter Süden lädt erneut zum gemeinsamen Hören, Fühlen und Seele baumeln lassen ein. Palettentürme, Sitzsäcke, Hängematten und Liegestühle freuen sich mit ihren Besuchern auf eine entspannte Atmosphäre. Das Marienplatzfest legt seinen Fokus auf Nachhaltigkeit, Qualität und Vielfalt, kredenzt alternative Getränke und Speisen, auch vegetarische sowie vegane Köstlichkeiten. Zeitraum: 23. bis 26. Juni 2016 Do. 15-24 Uhr, Fr. 15-1 Uhr, Sa. 13-1 Uhr, So. 13-24 Uhr Marienplatz Stuttgart Marienplatz 1 70178 Stuttgart Eintritt frei www.marienplatzfest.de © Kulturzentrum Merlin e.V. © Marienplatzfest e.V. © LMZ-BW / Grenzemann Wandelkonzert © Tobias Trumpp Festival 13. INTERNATIONALES NO & LOW BUDGET KURZFILMFESTIVAL Der subkulturelle cineastische Höhepunkt: Das einzige unabhängige Kurzfilmfestival Stuttgarts. Nachdem bei den Open Screenings im Frühjahr das Publikum abgestimmt hat, welche Filme dieses Jahr ins Festivalprogramm kommen, wird nun das Beste, was die internationale unabhängige Kurzfilmerszene zu bieten hat, gezeigt. Witzige, abwechslungsreiche, kurzweilige, spannende und nachdenkliche Kurzfilme voller Ideen. Von Animationen, über Minispielfilme, Fake-Dokumentationen, Dramen bis hin zum Bad Taste Trash ist alles dabei. Gezeigt werden ca. 20 Kurzfilme, wie man sie sonst nirgendwo zu sehen bekommt, in gemütlicher und entspannter Festivalatmosphäre im Merlin. Zeitraum: 29. bis 30. Juli 2016, ab 21 Uhr Kulturzentrum Merlin e. V. Augustenstraße 72 70178 Stuttgart Eintritt: an der Abendkasse 5 Euro www.merlinstuttgart.de NEWS AKTUELLES AUS STUTTGART UND UMGEBUNG Zukunftsperspektiven Umgang mit Denkmälern © Weissenhof Galerie © Wolfram Janzer Fotografie-Ausstellung STUTTGART – STADTRAUM IN BEWEGUNG? ZIEL: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG STUTTGART 2027 Der Deutsche Werkbund Baden-Württemberg ruft dazu auf, bis zum 25. Juli 2016 Fotoarbeiten einzureichen. Die Teilnehmer werden aufgefordert, sich auf Spurensuche zu begeben, die Stärken und Schwächen der Landeshauptstadt zu entdecken und dies in anspruchsvollen Fotografien zu dokumentieren. Zur Teilnahme eingeladen sind alle an der Weiterentwicklung Stuttgarts Interessierten und fotografisch Ambitionierten – Gestalter, Architekten, Fotografen, Bewohner und auch Gäste von außerhalb. Gewünscht sind Momentaufnahmen positiver Stadtentwicklung, aber auch die Dokumentation von Fehlentwicklungen. Die ausgewählten Fotoarbeiten werden Ende dieses Jahres im Stuttgarter Kunstbezirk im Gustav-Siegle-Haus gezeigt. Durch die Diskussionen um Stuttgart 21 ist die Gesamtheit der Stadt in den Hintergrund getreten. Das Projekt des Deutschen Werkbunds will diese wieder ins Blickfeld rücken und den Diskurs um Stadtraum und Stadtgestaltung neu beleben. Bereits 1907 gegründet, ist der Deutsche Werkbund bis heute ein wichtiger Impulsgeber, wenn es um Zukunftsfragen in Architektur, Städtebau, Urbanität und Design geht. Er steht für kritisches Denken und Innovation, für öffentliches Handeln und gestalterische Qualität. www.deutscher-werkbund.de Die Landeshauptstadt Stuttgart und die umliegende Region haben sich entschieden, Stuttgart für eine weitere internationale Bauaustellung (IBA) für 2027 zu bewerben; genau hundert Jahre nach der wichtigen Bauausstellung des Deutschen Werkbunds, die u. a. die Weißenhofsiedlung hervorbrachte. Damit könnte ein sichtbares Zeichen für nachhaltiges und innovatives Bauen, Leben und Arbeiten gesetzt werden. Die Wirtschaftsförderung Stuttgart organisiert mit der IBA-Plattform einen offenen Prozess, der bis zum Herbst dieses Jahres Themen definieren wird und Vorbereitungen für die eigentliche IBA-Phase treffen wird. Eine zentrale Fragestellung dabei wird sein: Wie lässt sich die einst definierte Aufteilung zwischen Wohnen, Arbeit und Freizeit, die zu viele Probleme verursacht, wieder sinnvoll aufheben? Das Bauen für den modernen Menschen könnte auf der IBA ausprobiert werden. www.stuttgart.de NEUE PLÄNE FÜR DEN EIERMANN CAMPUS Den Eiermann Campus in Vaihingen wurde vom Architekten Egon Eiermann Ende der 1960erJahre für die IBM gebaut und steht nun seit dem Wegzug des Unternehmens in dessen neue Räumlichkeiten seit sechs Jahren leer. Eines der letzten Bauwerke des noch vor der Einweihung 1970 verstorbenen Architekten und angesehenen Hochschuldozenten ist wegen der beispielhaften baulichen Qualität der Anlage mitsamt ihren von Walter Rossow konzipierten Freiräumen von hoher Bedeutung für die Nachkriegsarchitektur. Es gilt als Ikone der Architekturmoderne und steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Die Stadt hatte in einem Kolloquium 2013 Ideen für einen Wirtschafts- und Universitätscampus mit Veranstaltungsgebäude entwickeln lassen. Die vorhandenen Parkplätze könnten demnach mit Wohnungen bebaut werden – ein wirtschaftlicher Ausgleich für die teure Sanierung. Laut den damaligen Plänen könnten zwölf Gebäude mit vier bis sieben Geschossen sowie ein Hochhaus mit 15 Etagen entstehen. Den Aufstellungsbeschluss für den notwendigen Bebauungsplan hat der Gemeinderat Mitte April gefasst. Am 4. Mai erfolgte die erste von zwei geplanten Informations- und Dialogveranstaltungen. Ein Architektenwettbewerb wird noch ausgelobt. www.stuttgart.de Tag der offenen Tür ARCHITEKTUR INSPIRIERT GOLDSCHMIEDEKUNST Verschiedenen Kulturen, Natur oder auch Architektur geben Ruth Sellack und Ihrem Team jetzt bereits seit 25 Jahren Anstösse und Ideen für besondere Schmuckkollektionen und individuell angefertigte Unikate. Verwendet werden dabei immer wieder neu in Farbe und Form aufeinander abgestimmte Edelmetalle und Edelsteine. Anlässlich dieses Jubiläums kann man beim Tag der offenen Tür, am 16. Juli hinter die Kulissen in die Werkstatt schauen und sich einen persönlichen Eindruck von der Arbeit der Goldschmiedin und ihrer Kunst verschaffen. Verlost wird an diesem Tag unter den Besuchern ein Silberamulette mit graviertem Text auf der Rückseite und dem persönlichen Sternzeichen auf der Vorderseite. www.ruth-sellack.de 91 GEWERKELISTE AN DEN PROJEKTEN BETEILIGTE GEWERKE © Steffen Fuchs © Thomas Streitberg Als zusätzlichen Service bieten wir Ihnen in jeder Ausgabe unseres CUBE-Magazins auch eine Gewerkeliste. Von Architekten über Sanitär- bis hin zu Heizungsfirmen finden Sie hier schnell und bequem verschiedene Unternehmen, die am Bau der jeweils vorgestellten Gebäude beteiligt waren. Haustechnik: Heima-Welte www.heima-welte.de Duschwand: Sprinz www.sprinz.eu Seite 4 Architekten: rüdenauer-architektur www.ruedenauer-architektur.de Metallfassade: Buck www.buck-gmbh.com Fenster: Etter www.etter-fenstertechnik.de Betonarbeiten: Neugebauer www.neugebauergmbh.de Heizanlage und Sanitär: Hössle Heizungs- und Sanitärtechnik Telefon: 0711/240427 Holzböden: Neubauer parkett-stuttgart.jimdo.com Schreinerarbeiten Firma Stein & Weidle www.schreinerei-sw.de Beleuchtung: XAL Stuck: Stuckateur Walz Seite 8 Architekten: Thomas Fabrinsky www.stuckateur-walz.de Elektro: Elektroinstallation Uli Breining www.fabrinsky.com Schlüsselfertigbau und Betonarbeiten: bauwerk bauunternehmung www.elektrobreining.de Schreiner: Schips - Kreativer Möbel und Innenausbau www.bauwerk-bau.de Beleuchtung: Kreon www.schips-moebel.de Türen: Rauchenecker www.kreon.com Heizanlage: Mitsubishi www.schreinerei-rauchenecker.de Parkett: Schanbacher www.mitsubishi.com Sanitär: Agape www.schanbacher-parkett.de Sauna: Kugel Sauna www.agapedesign.it Fenster: Sky Frame www.kugel-sauna.de Garagentor: Torbau Filder www.sky-frame.com Holzböden: Dinesen www.torbaufilder.de Fassade: Alu Technic K. Rinkenburger www.dinesen.com Küche: bulthaup www.alu-technic.de Schlosser: Daniel Weith www.bulthaup.de www.weith-metallbau-schlosserei.de © Martin Duckek www.xal.com Kamin: Kögler www.koegler.biz Pool: Kissel www.kissel.de Dachabdichtung: Wolfin Bautechnik www.wolfin.de Seite 12 Architekten: Kauffmann, Theilig und Partner www.kauffmanntheiligpartner.de HLSE: Schreiber Ingenieure www.schreiber-ingenieure.de 92 KHS Bedachungen www.khs-affalterbach.de Dachrand: Wittenauer www.wittenauer-gmbh.de VERTEILPARTNER CUBE IN IHRER NÄHE Bei diesen exklusiven Verteilpartnern erhalten Sie permanent eine aktuelle CUBE-Ausgabe. Behr Einrichtung Bahnhofstr. 100 73240 Wendlingen Telefon: 07024 - 4 69 59 0 www.behr-einrichtung.de [email protected] Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr BoConcept Sindelfingen Hanns-Martin-Schleyer-Str. 4 71063 Sindelfingen Telefon: 07031 - 7 62 38 40 www.boconcept.com/de-de/ [email protected] Eppli Auktionshaus Bärenstr. 6-8 70173 Stuttgart Telefon: 0711 - 2 36 94 42 Plougs‘s Augustenstr. 117 70197 Stuttgart Telefon: 0711 - 67 28 69 45 www.eppli.com www.plougs.de [email protected] [email protected] Mo-Mi 10-18.15 Uhr, Do.-Fr. 10-18.45 Uhr, Sa. 10-17.45 Uhr Mo.-Fr. 14-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr, oder nach Vereinbarung Karl Körner Ossietzkystr. 4 70174 Stuttgart Telefon: 0711 - 22 81 40 Ruth Sellack Schmuck Objekte Eberhardstr. 6 70173 Stuttgart Telefon: 0711 - 60 49 14 www.karl-koerner.de www.ruth-sellack.de BoConcept Stuttgart Friedrichstr. 16 70174 Stuttgart Telefon: 0711 - 1 20 91 97 [email protected] [email protected] Mo.-Fr. 9-12 Uhr, 13-17 Uhr, Sa. 10-13 Uhr Mo. 12-19 Uhr, Di.-Fr. 10-19 Uhr Sa. 10-18 Uhr www.boconcept.com/de-de/ Lichthaus Kirchner Dammstr. 29 71384 Weinstadt Telefon: 07151 - 60 95 01 Buck Parkett- und Fußbodentechnik Jägerstr. 29 70806 Kornwestheim Telefon: 07154 - 48 30 www.lichthauskirchner.de Di.-Fr. 10-12, 13-18 Uhr, Sa. 10-16, Mo. geschlossen Schneider Designmöbelhaus Daimlerstr. 22 70736 Fellbach (Gewerbegebiet Oeffingen) Telefon: 0711 - 51 30 03 Di.-Mi. 10-18 Uhr Do.-Fr. 10-19.30 Uhr Sa. 10-16 Uhr, Mo. geschlossen www.buckparkett.de maden Raumausstatter Hauptstr. 77 70563 Stuttgart Telefon: 0711 - 73 73 70 0 Kronen Carreé Friedrichstr. 8 70174 Stuttgart Telefon: 0157 - 51 01 84 79 Mo.-Fr. 12-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr [email protected] Mo.-Fr. 10-19.30, Sa. 10-18 Uhr [email protected] bulthaup e.sprecher Rotebühlplatz 23 (im CityPlaza) 70178 Stuttgart Telefon: 0711 - 8 96 64 56 www.sprecher.bulthaup.de [email protected] www.maden.de [email protected] www.moebelschneider.de Mo.-Fr. 8-18 Uhr [email protected] Maler Hoffmann Ausstellungsraum Fuggerstr. 10 Betzweiler Straße 11 70563 Stuttgart Vaihingen Telefon: 0711 - 73 29 28 Schützinger Handelsvertretung Eichwiesenring 4e 70567 Stuttgart Telefon: 0711 - 715 46 314 www.maler-hoffmann.de [email protected] [email protected] Di.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr Mo. geschlossen Christoph Ulmer BdB - Baumschule Obere Grabenstr. 34 73235 Weilheim/Teck Telefon: 07023 - 28 38 www.schuetzinger-hv.de [email protected] www.ulmer-baumschulen.de [email protected] Mo.-Fr. 8-12 Uhr, 14-18 Uhr Sa. 8-15 Uhr 93 IMPRESSUM CUBE 02 | 16 Das Stuttgarter Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestrasse 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211 650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestrasse 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0, [email protected] Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Elena Berken­kemper, Daniela Endrulat, Annette Galinski, Dunja Hennes-Leiß, Harriet Keil, Kelly Kelch, Gerrit Menke, Sergio Renda, Birgit Schmolke, Folker Willenberg, Kunst und Kultur: Heiko Cramer Gesamtanzeigenleitung Gerrit Menke Verlagsdirektion Stuttgart Harriet Keil Julius-Hölder-Str. 36, 70597 Stuttgart Telefon 0711 75866252 [email protected] Vertrieb b1 communication GmbH Briedestrasse 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0, [email protected] Artdirektion Folker Willenberg Gestaltung Daniela Karaba, Julia Schmitz, Annika Domdei Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Wir weisen daraufhin, dass in den Artikeln enthaltene Bilder überwiegend dem Urheberrecht Dritter unterliegen. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über (mit Ausnahme der Bilder). Jede Verwertung ausserhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die von Verlagen oder von kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Hamburg, CUBE Essen und das Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf, CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / Rhein-Main, CUBE München, CUBE Berlin, CUBE Wien und CUBE Zürich CUBE – auch im Abo Wir bieten Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen in Deutschland, zum Preis von 25,80 Euro, das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicher stellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. Hier können Sie sich informieren: www.cube-magazin.de/abo 94 Modulares Design in Vollendung Der Handtuchwärmer T39 steht für ein Höchstmaß an skulpturaler Modularität, wie sie für VOLA typisch ist. Charakteristisch sind die minimalistischen, freitragenden Heizstäbe, die sich individuell anordnen lassen. Sie fügen sich perfekt in jede Badgestaltung ein und werten diese auf. Der T39 ist ein perfekter Bestandteil des preisgekrönten VOLA Sortiments. Sanitär Wahl Bäderausstellung & Beratungscenter Unter dem Birkenkopf 16 70197 Stuttgart Fon 0711 6 56 59 – 0 Fax 0711 6 56 59 - 82 [email protected] Öffnungszeiten: Mo-Fr 9.00 – 18.30 Uhr Sa 9.00 – 16.00 Uhr Schausonntag 11.00 – 16.00 Uhr (keine Beratung, kein Verkauf)