Zukunft des Pinneberger Kreishauses

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Zukunft des Pinneberger Kreishauses
Schon seit längerer Zeit weisen die Gebäude der Kreisverwaltung Pinneberg zum Teil starke
bauliche Mängel auf. Eine nachhaltige Instandhaltung fand in der Vergangenheit nicht statt.
Insbesondere die Fassade des Hochhauses war akut sanierungsbedürftig. Fassadenplatten
drohten herab zu stürzen und mussten zur Sicherung der Allgemeinheit abgenommen
werden. Außerdem steigen seit Jahren als Folge der veralteten Gebäudesubstanz die
Betriebskosten. Nachhaltige sinnvolle Lösungen zur Abhilfe dieses Zustandes mussten
gefunden werden.
Im Februar 2007 bildete sich eine interfraktionelle Arbeitsgruppe bestehend aus den
Fraktionsvorsitzenden und Mitgliedern der Verwaltung. Ziel war es, gemeinsam
Zukunftsperspektiven für den Verwaltungssitz zu entwickeln.
Der Ersatz der Fassadenplatten hätte eine Investition in Millionenhöhe erfordert. Weitere
Investitionen in die Gebäude hätten lediglich kurzfristig zur Linderung der Probleme
beigetragen. Das Grundproblem einer veralteten Bausubstanz bliebe bestehen. Zudem
bedeutet jede Investition in die Behebung der "oberflächlichen Baumängel" nur eine
zusätzliche Belastung des kommunalen Haushalts ohne dadurch Gebäudekosten
(Betriebskosten) zu verringern. Weitere Folgeinvestitionen und ein Anstieg der
Gebäudekosten wären so nicht zu verhindern.
Die Vergangenheit zeigt, dass die Vermögensbewirtschaftung der öffentlichen Hand immer
unter Berücksichtigung politischer Rahmenbedingungen und nicht nach fachlichen
Erfordernissen stattgefunden hat. Zudem wird dafür ein unverhältnismäßig großer
Verwaltungsaufwand betrieben. Würde der Kreis selbst ein Gebäude bauen, wäre er
weiterhin Eigentümer der Immobilie, müsste aber auch alle mit der Planung, dem Bau und
der Bewirtschaftung verbundenen Risiken allein tragen. Planung, Bau und Betrieb wären für
den Kreis außerdem nur mit Hilfe externer Spezialisten möglich.
Um langfristig positive Effekte, vor allem für den Kreishaushalt zu erzeugen, musste über eine
Revitalisierung der Gebäude oder einen Neubau nach heutigen Anforderungen nachgedacht
werden. Daneben ist es elementar wichtig, über eine Lebenszyklusbetrachtung alle Kosten
für das Gebäude realistisch zu schätzen. Wichtig ist es, den Gebäudebetrieb und die
Gebäudeunterhaltung in Zukunft sicherzustellen. Dabei gilt es, die Fehler der Vergangenheit
zu vermeiden.
Der Kreis hat sich entschieden, die neuen Räumlichkeiten nicht in Eigenregie sondern durch
einen privaten Investor im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) erstellen zu
lassen.
Die Erstellung eines Kreishauses durch einen privaten Investor stellt sich eindeutig positiver
dar. Hier liegen Planung, Erstellung, Finanzierung, Betrieb und Vermarktung in einer Hand.
So entstehen schon bei der Planung und beim Bau hohe Anreize, das Projekt wirtschaftlich
zu optimieren, um im Wettbewerb mit anderen Bietern zu bestehen.
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Für den Kreis entsteht Planungssicherheit über viele Jahre. Eine feste Miete, das so
genannte Betreiberentgelt, macht die Aufwendungen für den Kreis über viele Jahre
kalkulierbar. Die Risiken bei Planung, Bau und Betrieb des Gebäudes verbleiben zum größten
Teil beim Investor.
Über eine Verringerung des Flächenbedarfs insgesamt und eine effektivere Gestaltung und
Nutzung der neuen Räumlichkeiten sollen die gebäudebezogenen Kosten und die
Betriebskosten gesenkt werden. Das neue Kreishaus soll die Vorgaben der
Energieeinsparverordnung um 30 % unterschreiten und somit zusätzlich einen großen Beitrag
zur Reduzierung der CO2 Emissionen im Kreis Pinneberg leisten.
Am 31.07.2007 wurde die Ausschreibung für das neue Kreishaus Pinneberg europaweit
bekannt geben. Bis zum 26.09.2007 hatten potentielle Bieter Zeit, sich an einem
Teilnehmerwettbewerb zu beteiligen. Unter den eingegangen Teilnahmeanträgen wurden 3
Bieter ausgewählt und zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Diese wiederum können bis
zum 11.02.2008 ein Angebot vorlegen.
Im Zuge der Überlegungen zum neuen Kreishaus ist es zwingend, auch grundsätzlich über
die Arbeitsweise und die Organisation in der Kreisverwaltung nachzudenken. "Wodurch wird
die Arbeit für den Bürger in Zukunft erfolgreicher?", "Wie muss die notwendige
Arbeitsorganisation aussehen?", "Welche räumlichen Anforderungen sind notwendig?" oder
"Wie kann mit der Ressource Fläche wirtschaftlicher umgegangen werden?" sind Fragen, die
zu prüfen waren.
Der Büroraumplaner Michael Kniep wurde beauftragt, auf der Grundlage dieser und weiterer
Fragestellungen ein Funktions- und Flächenprogramm zu erstellen. Insbesondere waren die
Flächenwirtschaftlichkeit und die Optimierung der Arbeitsabläufe zu untersuchen. Dem
Bürger werden künftig lange Wartezeiten und komplizierte Wege erspart. In einem zentralen
Eingangsbereich sollen ihre Anliegen unkompliziert, schnell und direkt aufgenommen und
bearbeitet werden. Bürgernähe, Beratung und Betreuung charakterisieren weiterhin die Arbeit
der Beschäftigten der Kreisverwaltung, die künftig in einem modernen und transparenten
Kreishaus für die Bürger und die Politik tätig sein werden.
V.i.S.d.P.
Pressesprecher
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