Wissenswertes über Kräuter und Gewürze

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Gewürzkunde
Wissenswertes über
Kräuter und Gewürze
HERKUNFT, ANWENDUNG UND WIRKUNGSWEISE.
INHALT
KRÄUTER UND GEWÜRZE
üben eine besondere Faszination aus — nicht nur wegen
ihrer Würzkraft und des einzigartigen Geschmackes
Kräuter und Gewürze übten schon
immer eine besondere Faszination
auf die Menschen aus. Das liegt
nicht allein an der hohen Würzkraft
und am guten Geschmack. Kräuter
und Gewürze sind im wahrsten
Sinne des Wortes die Würze des
Lebens. Und manchmal stecken
sogar heilende Kräfte in den
Kräutern und Gewürzen.
Schon seit Jahrtausenden wissen die
Menschen Kräuter und Gewürze zu
schätzen und zu lieben. In grauer Vorzeit
wurden die heute so beliebten Kücheningredienzien allerdings weniger als
Zutat fürs Essen verwendet, sondern
vielmehr als Kultobjekt. Man nutzte
Gewürze und Kräuter zum Räuchern.
Die Menschen glaubten, dass Kräuter
und Gewürze Geister, Hexen und sogar
den Teufel vertreiben können. Und man
schrieb ihnen heilsame Kräfte zu.
Gewürze und Kräuter waren schon vor
2
Hunderten von Jahren unglaublich
wertvoll. Einige Gewürze wurden sogar
in purem Gold aufgewogen. Deshalb
waren die aromatischen Gewürze und
Kräuter auch nicht für jedermann
erschwinglich, sondern Kaisern und
Königen vorbehalten.
Geschichten zum Schmunzeln
Sehr schnell entstanden die wundersamsten Geschichten rund um die
einzelnen Gewürze und Kräuter.
Beispielsweise hielt sich lange Zeit die
Sage, dass Zimt von speziellen Zimtvögeln in ihren Nestern hoch auf den
Bäumen gesammelt wird und dass man
diese Nester mit Pfeil und Bogen abschießen muss, um an die hauchdünnen,
zusammengerollten Rindenstücke zu
kommen. Natürlich ist das nur eine nette
Geschichte, über die man heute schmunzeln kann.
Als Gewürzunternehmen mit langer
Tradition ist es uns ein Anliegen, allen
die Welt der Gewürze näherzubringen.
Das lohnt sich. Denn es gibt unglaublich
viel Wissenswertes rund ums Thema
Gewürze und Kräuter.
Fast alles ist erlaubt
In der kleinen RAPS-Gewürzkunde
bringen wir Ihnen Gewürze und Kräuter
von A bis Z nahe: von A wie Anis bis Z
wie Zimt.
Generell gilt: In der modernen Küche
ist fast alles erlaubt, auch außergewöhnliche Kombinationen sind en vogue
— Hauptsache es schmeckt. Natürlich ist
Fingerspitzengefühl gefragt. Verfeinern
Sie doch einmal Erdbeeren mit Basilikum
oder würzen Sie Entenbraten mit Zimt.
Das verleiht Gerichten fast schon unverwechselbares Aroma.
Eines jedenfalls ist klar: Kochen ohne
Gewürze wäre eine geschmacklose
Angelegenheit. Denn die Gewürze und
Kräuter machen das i-Tüpfelchen des
guten Geschmacks aus.
Die Rohstoffqualität ist wichtig
Gewürze und Kräuter werden durch
Trocknung haltbar gemacht. Ausschlaggebend für die Qualität der Gewürze
und Kräuter ist die Ausgangsqualität.
Das Gewürzunternehmen RAPS setzt
auf Nachhaltigkeit und faire Produktion.
Wo immer es möglich ist, wird auf
unnötige Transporte verzichtet. Küchenkräuter wie Petersilie, Dill, Schnittlauch,
Kerbel, Kresse, Majoran, Bohnenkraut
oder Rosmarin bezieht das Gewürzunternehmen RAPS aus eigenem Vertragsanbau. Das hat den Vorteil, dass
das Gewürzunternehmen direkten
Einfluss auf die Qualität der Gewürze
nehmen kann.
Doch auch beim Einkauf von Kräutern
und Gewürzen wird auf hohe Hygieneund Qualitätsstandards geachtet. Die
geltenden Bestimmungen der Pflanzenschutzmittel-, Arzneimittel- und Lebensmittelgesetzgebung müssen genau eingehalten werden.
Haltbarmachen ist eine Kunst
Bei der Haltbarmachung von Kräutern
und Gewürzen achtet RAPS streng
darauf, dass die Top-Qualität erhalten
bleibt. Kräuter müssen deshalb frisch
getrocknet werden. Sauerstoff darf
keine Chance bekommen, Vitamine,
die in den Kräutern enthalten sind,
anzugreifen oder Reaktionen auszulösen.
Denn das ist immer mit Aromaverlust
verbunden.
Am einfachsten ist die natürliche Trocknung an der Luft. Meist werden Kräuter
im Schatten getrocknet. Allerdings geht
bei diesem traditionellen Verfahren
Aroma und Farbe verloren. Auch die
Trocknung in speziellen Schacht-, Kanal-,
Band-, Vakuum- oder Hordentrocknern
ist möglich. Dabei werden die Kräuter
unter Luftzufuhr bei niedrigen Temperaturen schonend entwässert. Die ätherischen Öle bleiben dabei erhalten.
Intensive Würzkraft durch
Gefriertrocknung
Ein sehr effektives Verfahren, Gewürze
und Kräuter haltbar zu machen, ist die
Gefriertrocknung. Dabei werden die
frischen Kräuter in kürzester Zeit auf
minus 18 Grad Celsius schockgefrostet.
Durch den enormen Temperaturabfall
wird das in den Kräutern enthaltene
Wasser zu Eis. Und in Kombination mit
Vakuum geht das Eis sofort in einen
gasförmigen Zustand über, überspringt
die „flüssige Phase“. Dies hat den
Effekt, dass die Kräuter ihre Form und
Farbe sowie ihren Geschmack behalten.
Der Geschmack gefriergetrockneter
Kräuter ist sogar um ein mehrfaches
intensiver als das Aroma frischer Kräuter. Und gefriergetrocknete Kräuter sind
wegen des Wasserentzuges federleicht.
Anis
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Basilikum
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Bärlauch
6
Beifuß
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Bohnenkraut
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Cayennepfeffer/Chili
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Curry
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Dill
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Estragon
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Ingwer
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Kardamom
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Kerbel
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Knoblauch
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Koriander
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Kreuzkümmel
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Kümmel
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Auch die heilenden Kräfte der Kräuter
stehen hoch im Kurs
Doch nicht nur wegen ihres einzigartigen Geschmackes und ihrer Würzkraft sind Gewürze und Kräuter seit
alters her so beliebt. In vielen Kräutern
stecken heilende Kräfte. Wussten Sie,
dass das schmackhafte Basilikum auch
bei Insektenstichen wirkt oder dass
Cayennepfeffer gegen schmerzhafte
Verspannungen hilft? Nelken lindern
Zahnschmerzen, sie sind sogar in
Anästhetika der Zahnärzte vorhanden.
Tauchen Sie doch ein in die Welt der
Kräuter und Gewürze und staunen Sie,
was die Geschmacksbringer alles können.
Kurkuma
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Liebstöckel
21
Lorbeer
22
Majoran
23
Muskatnuss
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Nelke
25
Oregano
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Paprika
27
Petersilie
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Pfeffer
29
Piment
30
Rosmarin
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Safran
32
Salbei
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Schnittlauch
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Thymian
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Vanille
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Wacholder
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Zimt
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RAPS
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ANIS
BASILIKUM
Aromatische Samen nicht nur für vorweihnachtliche Stimmung
Schmackhaftes Königskraut aus den Klostergärten
den Trocknungsprozess verliert Basilikum allerdings etwas an Aroma. Das
bekannteste Gericht mit Basilikum ist
Caprese (Tomaten mit Mozzarella
und Basilikum). Zu Erdbeerbowle oder
zu frischen Erdbeeren ist Basilikum ein
echter Feinschmeckertipp.
Heilkunde
Anis zeichnet sich durch einen ausgesprochen hohen Gehalt an ätherischen
Ölen aus, deshalb werden den zwischen
drei und sechs Millimeter langen Samenkörnchen auch vielfältige Wirkungen
nachgesagt. In der Volksmedizin setzt
man seit alters her Anis als blähungslinderndes Mittel ein. Vor dem Essen
genossen, wirkt Anis appetitanregend,
nach dem Essen fördert Anis die
Verdauung fetthaltiger Speisen. Doch
Anis kann noch mehr. Als Tee (1 TL
zerstoßenen oder gepulverten Anis
mit Wasser aufbrühen, 10 bis 15 Minuten
ziehen lassen, abseihen) wirkt Anis
hustenreizstillend. Anis wird auch bei
kleinen Kindern als Beruhigungsmittel
verwendet, denn seine Inhaltsstoffe
haben eine nervenberuhigende Wirkung.
Anis gehört zu den ältesten Gewürzen
der Welt. Heute ist Anis ein Synonym
für vorweihnachtliche Gebäckspezialitäten. Doch auch in der Likörherstellung spielen die kleinen Körnchen
eine wichtige Rolle.
Herkunft
Schon vor mehr als 3500 Jahren haben
die Ägypter Anis verwendet. Das ist auf
Papyrusrollen verbrieft. Seinen Siegeszug in der ganzen Welt trat Anis dann
durch Benediktinermönche an. Sie brachten die kleinen, unscheinbaren Körnchen
über die Alpen. Und schnell entdeckte
man auch hierzulande die positiven Eigenschaften des Heil- und Würzmittels.
Merkmale und Anbau
Botanisch betrachtet gehört Anis zur
Familie der sogenannten Doldenblütler.
Den Namen hat diese Pflanzengattung
von ihrer Blütenform. Die Anispflanze
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gedeiht vor allem im Süden Europas,
wird aber auch in Indien sowie in
Mittel- und Südamerika angebaut.
Die schmackhaften Samen, die als
Würzmittel verwendet werden, entwickeln sie in den weiß blühenden
Dolden. Die Blüten können farblich
variieren — von einem hellen GrauGrün-Ton bis zu einem graubraunen
Farbton.
Aroma und Verwendung
Anis zeichnet sich durch sein süßliches,
sehr spezielles Aroma aus. Es wird vor
allem in der Vorweihnachtszeit für
Gebäckspezialitäten eingesetzt, doch
auch zur Würzung von Brot ist Anis sehr
beliebt. Am besten entfaltet Anis seinen
Geschmack, wenn die Körnchen mit
einem Mörser zerstoßen werden. Sehr
häufig wird Anis zur Likörherstellung von
Sambuca, Ouzo, Pastis und ähnlichem
verwendet.
Tipp
Im Orient ist es noch heute Sitte, nach
dem Essen ein paar Aniskörnchen zu
zerkauen und zu essen. Das erfrischt
den Atem und wirkt sich außerdem
positiv auf die Verdauung aus.
Anis kann nämlich Blähungen mildern.
Manchmal wird im Orient auch spezieller
Aniskuchen aufgetischt — ebenfalls, um
die positiven Heilwirkungen des Anis
auf schmackhafte Art zu genießen.
ANIS
Art.-Nr. 62102
Heilkunde
Basilikum gilt in der Volksmedizin als
beruhigend auf das Nervensystem. Eine
Tasse mit heißem Wasser überbrühten
Basilikumblättern nach jeder Mahlzeit
soll verdauungsfördernd wirken, wird
zudem bei Magenbeschwerden und
Appetitlosigkeit empfohlen. Bei Völlegefühl setzt die Volksmedizin ebenfalls
Basilikumtee ein. Und auch bei Monatsbeschwerden wird Basilikumtee lindernde Wirkung nachgesagt. Zerriebene
frische Blätter werden manchmal auf
Insektenstiche aufgebracht und wirken
antibakteriell.
Einst wurde Basilikum als heiliges
Kraut verehrt und nur bei religiösen
Zeremonien verwendet, inzwischen
ist Basilikum aus der mediterranen
Küche nicht mehr wegzudenken.
Herkunft
Ursprünglich kommt Basilikum aus
Vorderindien. Doch schon zur Römerzeit wurde Basilikum in Italien kultiviert.
In keinem Klostergarten durfte Basilikum
fehlen.
Und heute hat Basilikum in der ganzen
Welt seinen Siegeszug angetreten.
Große Anbaugebiete sind im gesamten
Mittelmeergebiet, in Indonesien, Ungarn
und in Asien zu finden.
Die königliche Heilpflanze liebt die Sonne
wie kaum ein anderes Kraut und benötigt
sie besonders für den Geschmack: Je
mehr Sonne Basilikum abbekommt, desto
intensiver ist das Basilikum-Aroma.
Merkmale und Anbau
Botanisch betrachtet gehört Basilikum
zur Familie der Lippenblütler. In Mitteleuropa gedeiht Basilikum nur einjährig.
Basilikum hat große, kräftig-grüne ovale
Blätter, die in der Mitte leicht nach oben
gewölbt sind. Ab Juli blüht Basilikum
weiß oder rosa.
Basilikum wird im Freiland oder im Gewächshaus angebaut und ist das ganze
Jahr im Handel erhältlich.
Aroma und Verwendung
Für das einzigartige Aroma, das vor
allem aus der mediterranen Küche nicht
wegzudenken ist, sorgen die ätherischen
Öle des Basilikums. Basilikum schmeckt
frisch süß-würzig, hat in getrockneter
Form eine leicht pfeffrige Note. Normalerweise werden die Blätter in frischer
oder getrockneter Form verwendet.
Aber auch die Blütenspitzen des Basilikums können getrocknet werden. Durch
Tipp
Basilikum beim Kochen immer erst
kurz vor Ende der Garzeit dazu geben.
Beim Erhitzen verliert Basilikum an
Aroma. Gut aufbewahren lässt sich
Basilikum, wenn man die Blätter fein
schneidet, mit Wasser mischt und in
Eiswürfelbehältern eingefriert.
Beim Ernten nie die Blättchen des
Basilikums abzupfen, sondern immer
die Triebspitzen kappen. So gedeihen
Basilikumpflanzen buschig.
BASILIKUM
Art.-Nr. 62087
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BÄRLAUCH
BEIFUSS
Frühlingsbote fast ohne Geruch, aber mit Knoblauchgeschmack
Das magische Zauberkraut macht Gänsebraten verträglicher
Schwefelverbindungen. Doch die
Schwefelverbindungen des Bärlauchs
sind, chemisch betrachtet, stärker an
die Eiweißstoffe gebunden. Deshalb
verströmt Bärlauch nach dem Verzehr
auch nicht so starken Knoblauchgeruch.
Verwendet werden vom Bärlauch die
frischen Blätter. Bärlauch sollte nicht
mitgekocht werden, sonst verliert er an
Aroma. Zur Würzung von Suppen eignet
sich klein gehackter und in Eiswürfeln
eingefrorener Bärlauch. So bleibt das
Aroma erhalten.
Aroma und Verwendung
Beifuß hat eine leicht bittere
Geschmacksnote, allerdings nicht so
intensiv wie sein Verwandter, der
Wermut. In der Küche wird Beifuß
vor allem bei fettreichen Speisen als
Würzmittel eingesetzt. Denn die Inhaltsstoffe regen die Verdauung an, machen
üppige Speisen besser verträglich.
Heilkunde
Beifuß ist ein probates Hausmittel bei
Magen- und Darmerkrankungen. In Form
von Tee (1 TL Beifußkraut mit 1/4 Liter
kochendem Wasser übergießen, ein bis
zwei Minuten ziehen lassen) wirkt Beifuß
auch reinigend. Auch bei Kopfweh und
Übelkeit wird Beifuß in der Volksmedizin
verabreicht — und heiße Beifuß-Fußbäder
wirken entspannend.
Heilkunde
Dass Bärlauch heilende Kräfte in sich
birgt, ist bereits seit Jahrtausenden
bekannt. Tatsächlich wirken die grünen
Bärlauchblätter gegen Bakterien und
gegen Pilze. Bärlauch wirkt sich positiv
auf die Durchblutung aus und verhindert
außerdem ein Verkleben der kleinen
Blutplättchen.
Bärlauch hat in den letzten Jahren
eine wahre Renaissance erlebt und
ist seither Frühlingsbote und TrendKraut. Bärlauch ist so beliebt, da er
in Geschmack und Aroma an Knoblauch erinnert, aber nicht den typischen Mund- und Körpergeruch nach
sich zieht.
Herkunft
Bärlauch ist seit mehr als fünf Jahrtausenden bekannt. Auch die alten
Germanen kannten und liebten das
grüne Frühlingskraut. Nicht nur, weil
Bärlauch zu den ersten Kräutern im
Jahr zählt, sondern auch weil die
Germanen glaubten, dass die von
ihnen so gefürchteten Bären auf einige
Pflanzen und Kräuter im Wald ihre
Kräfte übertragen könnten. Durch den
Verzehr erhofften sie sich, dass auch
sie selbst Bärenkräfte bekommen
würden.
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Merkmale und Anbau
In wilder Form ist Bärlauch in ganz
Europa sowie in Nordasien heimisch.
Er gedeiht vor allem in schattigen
Laub- und Auenwäldern, doch auch
in die heimischen Gärten ist Bärlauch
inzwischen eingezogen und kann dort
angebaut werden. Um zu wachsen
sollte man Bärlauch jedoch feuchte,
humusreiche Böden bieten.
Schon früh im Jahr, gleich nach den
Schneeglöckchen, sprießt Bärlauch aus
der Erde und verkündet mit seiner
Würze den Frühling.
Die Ernte der aromatischen Blätter
sollte vor der Blüte erfolgen. Deshalb
ist Bärlauch vor allem in den Monaten
März bis Mai im Handel erhältlich.
Aroma und Verwendung
Bärlauchblätter verströmen einen knoblauchartigen Geruch. Das kommt von
der hohen Konzentration verschiedener
Tipp
Bärlauch findet man in schattigen
Laub- und Auenwäldern. Beim Sammeln
ist Vorsicht geboten: Denn die langen,
lanzettförmigen Blätter von Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen sehen Bärlauch zum Verwechseln ähnlich. Die Maiglöckchen- und Herbstzeitlosenblätter
allerdings sind hochgiftig. Die sicherste
Art, Bärlauchblätter zu erkennen, ist
an den Blättern zu riechen. Bärlauch
verströmt knoblauchartiges Aroma.
BÄRLAUCH
Art.-Nr. 34660
Beifuß ist ein Unkraut, das nahezu
überall wächst. Seit Jahrhunderten
wird Beifuß eingesetzt, weil er böse
Dämonen vertreiben soll. Beifuß wirkt
ausgesprochen verdauungsfördernd.
Herkunft
Wo Beifuß ursprünglich heimisch war,
können selbst Botaniker nicht mit
Gewissheit sagen. Fest steht, dass sich
die Pflanze im Laufe der Jahrhunderte
nahezu überall im nördlichen Teil der
Erde verbreitet hat. Schon vor Jahrhunderten war Beifuß sagenumwoben.
So haben sich die alten Germanen am
Johannitag Beifußsträußchen an den
Gürtel geflochten. Das sollte gegen
Zauberei und böse Dämonen schützen.
Über Jahrhunderte galt Beifuß zudem
als Kraut der Wanderer. Kleine Büschel
wurden um die Beine geflochten — die
Menschen glaubten, Beifuß würde dann
Müdigkeit vertreiben. Früher wurde
Beifuß auch an den Dachfirst gebunden,
damit er Blitze abwehren sollte. Und im
Mittelalter galt Beifuß als Hexen- und
Zauberkraut. Bis heute wird Beifuß bei
den „Kräuterbuschen“, wie sie in katholischen Gegenden zu Maria Himmelfahrt
gebunden werden, verwendet.
Merkmale und Anbau
Beifuß gehört zu den Korbblütengewächsen und ist eine sehr ausdauernde Pflanze. Beifuß mag nährstoffreiche, gerne
auch feuchte Standorte. Die Pflanze wird
bis zu 1,50 Meter hoch und ist rispig verästelt. Von Juni bis September blüht Beifuß weißlich-grau, gelblich oder rotbraun.
Die Ernte erfolgt zur Blütezeit. Allerdings
müssen die Blüten noch geschlossen
sein, denn sonst werden die Blätter zu
bitter und eignen sich nicht mehr zum
Würzen. Nur die nicht holzigen, jungen
Triebspitzen werden abgeschnitten und
dann in Büscheln getrocknet.
Tipp
Vor allem in der Weihnachtszeit ist
Beifuß begehrt. Denn getrocknete
Beifußsträußchen gehören unbedingt
zur traditionellen Weihnachtsgans
dazu — nicht nur wegen des besonderen
Aromas, sondern wegen der Wirkung
des Beifuß. Beifuß aktiviert durch seine
Bitterstoffe die Verdauungssäfte des
Magen- und Darmtraktes und macht so
fette, schwere Speisen bekömmlicher.
BEIFUSS
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BOHNENKRAUT
CHILI / CAYENNEPFEFFER
Aphrodisiakum und natürliches Mittel gegen Blattläuse
Scharfes Heilmittel der Indianer
geboten, denn Bohnenkraut entwickelt
sein volles Aroma erst beim Kochen.
Sehr häufig wird Bohnenkraut auch bei
der Wurstherstellung eingesetzt.
Chilis werden nicht frisch verarbeitet,
sondern nach dem Pflücken getrocknet.
Chilis kommen dann grob zerstoßen oder
gemahlen in den Handel.
In der Küche werden Chilis für scharfe
Gerichte aller Art verwendet. Sie würzen
Fleisch und Fischgerichte, werden aber
auch zur Herstellung von Wurst verwendet. Aus Chili wird übrigens auch die berühmte, sehr scharfe Tabascosauce hergestellt. Schon wenige Tropfen genügen,
um die typische Chilischärfe zu spüren.
Heilkunde
Ob Bohnenkraut tatsächlich aphrodisierend wirkt, ist bis heute nicht bewiesen.
Doch wissenschaftlich verbrieft ist,
dass Bohnenkraut heilende Eigenschaften in sich birgt. So wirkt Bohnenkraut
blähungslindernd. Es wirkt sich positiv
auf den gesamten Magen- und Darmtrakt
aus und wird vor allem bei fettreichen
Speisen als Würzung zum Essen dazugegeben.
Bohnenkraut ist antiseptisch, wird
deshalb auch bei Entzündungen im
Mund- und Rachenraum verwendet.
Und auch bei Husten und Heiserkeit
hilft Bohnenkraut.
Bohnenkraut gehört zu den kuriosesten Kräutern, die man kennt. Denn
die Wirkung, die in den kleinen unscheinbaren Blättchen steckt, hat
eine ungeheuere Bandbreite: Sie
reicht von aphrodisierenden Wirkungen über Blähungslinderung bis zum
natürlichen Antiblattlaus-Mittel.
Herkunft
Ursprünglich war das Bohnenkraut im
Mittelmeerraum sowie in den Ländern,
die ans Schwarze Meer angrenzen,
heimisch. In Rom wurde Bohnenkraut
Männern verabreicht, damit diese ihre
„ehelichen Pflichten“ erfüllen konnten,
berichten Schriften aus dem Mittelalter.
Heute wächst Bohnenkraut in Europa,
Westasien, Indien, aber auch in Amerika
und im Iran gedeiht das Kraut.
Merkmale und Anbau
Aus botanischer Sicht gehört Bohnen-
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kraut zur Familie der sogenannten
Lippenblütler. Bohnenkraut gedeiht in
Europa als Pflanze, die etwa kniehoch
wird. Die Blätter sind nur etwa einen
halben Zentimeter breit und etwa drei
Zentimeter lang und lanzettförmig. Die
Blätter werden vor der Blüte geerntet,
denn dann sind die Würzkraft und die
Geschmacksintensität am größten.
Bohnenkraut entwickelt kleine rosa- bis
violettfarbene Blüten.
Aroma und Verwendung
Bohnenkraut ist ausgesprochen würzig,
schmeckt ein bisschen pfeffrig und hat
einen leicht brennenden Geschmack.
Es wird traditionell zur Würzung von
Bohnen und Hülsenfrüchten aller Art
verwendet. Aber auch zu Kartoffelgerichten, Salaten, zu Gemüsegerichten sowie
zur Würzung von Wild- und Pilzgerichten
passt Bohnenkraut sehr gut.
Bei der Dosierung allerdings ist Vorsicht
Tipp
Bohnenkraut passt nicht nur als Gewürz
zu Bohnen, sondern auch beim Anbau
von Bohnen sollte man auf Bohnenkraut
nicht verzichten. Der Grund: Bohnenkraut sorgt auf ganz natürliche Weise
dafür, dass Bohnen nicht von Blattläusen befallen werden. Bohnenkraut
hat blähungslindernde Eigenschaften.
Deshalb wird es bei der Zubereitung
von Bohnen und anderen Hülsenfrüchten sehr gerne verwendet.
BOHNENKRAUT
Art.-Nr. 62049
Heilkunde
Chilis werden vielfältige heilende Kräfte
nachgesagt. Die scharfen Früchte regen den Kreislauf an, wirken obendrein
bakterienabtötend. Doch nicht nur das.
Traditionell setzt man Chili außerdem bei
schmerzhaften Verspannungen ein. Auch
heute noch enthalten viele Wärmepflaster Chili.
Alle heute gängigen Chili- und
Cayennepfeffersorten stammen von
der Ursprungsart „Capsicum tepin“
ab. Chilis zeichnen sich durch ihre
Schärfe aus, doch sie haben auch
heilende Kräfte.
Herkunft
Chili und Cayennepfeffer sind seit
Jahrhunderten bekannt, das beweisen
antike Grabfunde. Die Inkas nannten
Chili „Axi“. Sie liebten Chili wegen seiner
Schärfe, doch auch als Heilmittel setzten
die Indianer Chili ein. Christoph Kolumbus
brachte im Zuge der Entdeckung
der neuen Welt die scharfen Chilis nach
Europa.
Merkmale und Anbau
Eigentlich sind Chilis im tropischen Mittelund Südamerika zu Hause. Ursprünglich
waren sie im Amazonas-Quellgebiet heimisch. Heutzutage werden sie allerdings
weltweit angebaut — auch in gemäßigten
Zonen. Es gibt Hunderte verschiedener
Arten.
Kultiviert werden Chilis auf großen
Feldern inzwischen auch in den USA,
in Nigeria, Uganda, Tansania, Äthiopien,
in der Türkei, Indien, Thailand und in
Japan. Es gibt sogar frostfeste Sorten,
die Temperaturen bis minus fünf Grad
überstehen. Chili-Anbau ist auch heute
noch mit Handarbeit verbunden. Denn
die Ernte ist nur manuell möglich.
Aroma und Verwendung
Chili zeichnet sich durch brennende
Schärfe aus. Verantwortlich dafür ist
das Capsaicin. Je höher der CapsaicinGehalt, desto schärfer. In der Regel sind
die kleinen, dickhäutigen und spitzen
Chilis am schärfsten. Die großen, runden
und fleischigen Schoten sind von milderem Geschmack. Als schärfste Chili wird
die Sorte „Red Seviña“ bezeichnet.
Tipp
Cayennepfeffer, auch spanischer oder
kolumbianischer Pfeffer bzw. Teufelspfeffer genannt, ist nichts anderes als
Chili. Allerdings wird Cayennepfeffer
ausschließlich aus der Vogelaugenchili
gewonnen. Dabei handelt es sich um
eine spezielle Chiliart mit spitzen gelborangefarbenen bis roten Früchten.
Den Namen hat das Gewürz Cayenne
übrigens von der Hafenstadt Cayenne
in Guayana.
CHILI / CAYENNEPFEFFER
Art.-Nr. 62129
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CURRY
DILL
Gewürzmischungen sorgen für exotisches Flair in der Küche
Mönche kultivierten das einst nur im Orient heimische Würzkraut
gut zu Salatsoßen, zu feinen Suppen.
Und außerdem lässt sich aus Dill aromatische Kräuterbutter herstellen. Zudem
bekommen Fischgerichte und Meeresfrüchte mit ein bisschen Dill die richtige
Würze. Üblicherweise werden Dillspitzen
verwendet, aber auch die restlichen
Pflanzenteile sind würzig. Zum Einmachen von Gurken werden gerne auch
die Dilldolden verwendet.
einsetzbar ist. Curry eignet sich zur
geschmacklichen Abrundung von
Suppen, Gemüse, Fleisch und Fisch.
Perfekt schmeckt Curry zu Geflügel
und Reis. Klassischerweise hat Curry
die Farbe gelb, es gibt aber auch rote
und grüne Currys. Und die roten Currysorten sind deutlich schärfer. Denn je
röter das Curry, desto höher ist der
Anteil an Chili im Curry. Vor allem in der
Asia-Küche verwendet man gerne die
roten und grünen Farbschattierungen.
Currymischungen gibt es nicht nur als
Würzmischung, sondern auch in pastöser
Form. Zur Herstellung werden Currys
angeröstet und in Öl konserviert.
Heilkunde
Dill verfügt über einen hohen Anteil
ätherischer Öle. Und die wirken appetitanregend, verdauungsfördernd und
krampflösend. Dill wirkt vorbeugend
bei Infektionen, wird aber auch bei
Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen bei Kindern eingesetzt.
Auch bei Schlaflosigkeit wird Dill sehr
häufig eingesetzt, denn Dill wird in der
Naturheilkunde auch als natürliches
Nervenberuhigungsmittel angewandt.
Heilkunde
Da sich Curry aus den verschiedensten
Gewürzen zusammensetzt, gibt es keine
heilkundliche Verwendung. Curry wird
ausschließlich als Würze verwendet.
Curry ist eigentlich eine Erfindung
der Engländer. Denn die wollten
einst die Gewürzvielfalt Indiens
nachahmen und kreierten so CurryMischungen. In Indien stellt fast jede
Hausfrau ihre eigene Currymischung
zusammen.
Herkunft
In Indien steht die Bezeichnung Curry
für Fleisch- und Fischgerichte mit aromatischer gold-gelber Sauce. Jeder
Haushalt mischt die Zutaten individuell.
Vermutlich leitet sich Curry vom
Tamilenwort „kari“ (Soße) ab. Das einzigartige Aroma der indischen Currymischungen rief einst die englischen
Kolonialherren auf den Plan. Sie wollten
den Geschmack der indischen Küche
auch nach Großbritannien exportieren.
So mischten sie fertige Currys, die von
England aus die ganze Welt erobert
haben.
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Merkmale und Anbau
Die meisten Currymischungen setzen
sich aus zehn bis zwanzig verschiedenen
Zutaten zusammen. In jedem Fall darf
Kurkuma nicht fehlen. Denn von der
gemahlenen Kurkumawurzel bekommt
Curry seine typische, leuchtend goldgelbe Farbe.
Außerdem können in Curry verschiedene
Pfefferarten, Chili, Kreuzkümmel, Curryblatt, Bockshornklee, Ingwer, Muskat,
Senf, Mohnsamen, Paprika, Piment, Fenchel, Kümmel, Lorbeerblätter, Zwiebel,
Knoblauch, Salz, Tamarinde, Limone, unreife Mangos, Kokosnuss, Zitronengras,
Galgant und Rohrzucker enthalten sein.
Die bekanntesten Currymischungen sind
Curry Madras mit seiner fruchtig-milden
Geschmacksnote und Curry Ceylon mit
einem hohen Pfefferanteil.
Aroma und Verwendung
Curry ist eine Mischung, die universell
Tipp
Egal, um welches Curry es sich
handelt, das volle Aroma entfaltet die
Gewürzmischung, die aus mindestens
zehn verschiedenen Zutaten besteht,
wenn sie mit ein bisschen Fett angeröstet wird.
Aber Vorsicht: Curry auf keinen Fall zu
lange rösten, denn die Mischung brennt
sehr schnell an – und entfaltet dann
einen bitteren Geschmack.
CURRY
Art.-Nr. 08626
Dill gehört heute zu den meistangebauten Gewürzen in Deutschland.
Ursprünglich allerdings kommt Dill
aus dem Orient. Erst der Anbau des
würzigen Krautes in Klostergärten
verhalf der anspruchslosen Pflanze
zu seiner Popularität.
Herkunft
Dill gehört zu den ältesten Gewürzen,
die die Menschen kannten und nutzten.
Das beweisen Aufzeichnungen aus dem
alten Ägypten und aus dem antiken
Griechenland. Aber auch die Römer
wussten Dill bereits zu schätzen.
Ursprünglich war Dill nur in Persien
und im Kaukasus heimisch, doch schnell
eroberte das anspruchslose Kraut das
gesamte Mittelmeergebiet und den Rest
der Welt. Heute ist Dill aus den heimischen Gärten nicht mehr wegzudenken.
Merkmale und Anbau
Dill wird in Deutschland überwiegend im
Freiland angebaut. Doch auch der Anbau
in Topfkulturen und im Gewächshaus ist
möglich. Dill wird im großen Stil übers
Jahr immer wieder zeitversetzt ausgesät, deshalb ist eine kontinuierliche
Ernte von Mai bis Oktober möglich.
Botanisch betrachtet gehört Dill zu den
sogenannten Doldenblütlern. Dill kann
bis 1,20 Meter hoch werden. Die Dillpflanze zeichnet sich durch ihr charakteristisches Aussehen aus. Sie hat mehrfach fiederschnittige dünne Laubblätter,
wobei die oberen Blätter weniger gegliedert sind als die unteren. Dill entwickelt
gelbe Dolden. Aus diesen entsteht dann
die Dillsaat.
Aroma und Verwendung
Dill hat ein sehr würziges Aroma.
Typischerweise wird Dill zum Einmachen
von Gurken verwendet. Dill passt auch
Tipp
Dill ist im Handel in zwei Varianten
erhältlich. Als Dillspitzen werden die
getrockneten jungen Triebspitzen des
Dillkrautes bezeichnet. Pro Hektar liegt
der Ertrag zwischen 10 und 18 Tonnen.
Außerdem gibt es noch das Dillkraut.
Dabei handelt es sich um getrocknete,
ausgewachsene Pflanzenteile. Der
Ernteertrag liegt pro Hektar zwischen
15 und 30 Tonnen pro Jahr.
DILL
Art.-Nr. 62089
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ESTRAGON
INGWER
Das „Gurkenkraut“ bereichert besonders die feine Küche
Die Dschungel-„Wurzel“ sorgt für ein Langes Leben
Estragon gehört zu den bekannten
„Herbes de Provences“, der typisch
französischen Kräutermischung
mit dem besonderen Flair. Estragon
ist ein aromatischer Begleiter für
Saucen, doch am bekanntesten ist
Estragon wegen seiner Verwendung
als Gurkengewürz.
Herkunft
Estragon ist bereits seit Jahrtausenden
bestens bekannt. Von China aus trat
Estragon seinen Siegeszug an. Im
12. Jahrhundert wussten vor allem die
Menschen im Nahen Osten den Geschmack
zu schätzen, im 13. Jahrhundert eroberte Estragon dann auch das Abendland.
Jahrhundertelang wurden die Estragonblätter zur Heilung von Schlangenbissen
eingesetzt. Sprachforscher behaupten
sogar, dass sich der Begriff Estragon
vom lateinischen Wort „Drago“ (Drache)
ableiten lässt.
12
Merkmale und Anbau
Estragon ist sehr eng mit Beifuß und
Wermut verwandt, gehört ebenfalls zur
botanischen Gattung der Korbblütler.
Am besten gedeiht das Kraut an warmen,
sonnigen Standorten. Estragon mag es
feucht, aber nicht nass. Die Stauden
können bis zu zwei Meter hoch werden.
Estragon ist mehrjährig, wird heute in
Südeuropa, Asien, aber auch in Russland
angebaut. Im Frühling bzw. im Frühsommer entwickelt Estragon kleine
kugelförmige Blüten. Die beste Erntezeit
für Estragonblätter ist kurz vor der Blüte,
denn dann ist das Estragonaroma am
intensivsten.
Aroma und Verwendung
Estragon würzt eingelegte Gurken, die
feinwürzigen Blätter passen aber auch
zu Salatdressings, feinen Saucen,
Geflügel, Reis und Fisch. Vor allem in der
französischen Küche und in der
mediterranen Küche ist Estragon beliebt.
Estragon sollte nur sparsam verwendet
werden, denn sein Geschmack ist sehr
dominant.
verleiht Ingwer das gewisse Etwas. In
gemahlener Form verfeinert Ingwer
auch Lebkuchen, Milchreis, Obstsalat
und andere Süßspeisen.
Heilkunde
Estragon wirkt verdauungsfördernd und
stärkt den gesamten Verdauungsapparat.
Er wird bei rheumatischen Erkrankungen
und bei Gicht eingesetzt.
Da Estragon über einen hohen Anteil
ätherischer Öle verfügt, wird EstragonTee auch gegen Blähungen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Die Volksmedizin
behauptet, dass Estragon sogar gegen
Schluckauf helfen kann. Dazu werden
einige frische Blätter zerkaut. In Form
von Tee soll Estragon wegen seines
hohen Vitamin-C-Gehaltes gegen
Erkältungen und Husten helfen. Außerdem wird Estragon in Form von Breiumschlägen zur Linderung von Gelenkschmerzen verwendet.
Heilkunde
Ingwer gilt als ausgesprochen magenfreundliches Gewürz. In der Heilkunde
sagt man Ingwer geradezu unglaubliche
Kräfte nach. Er gilt als Lebenselexier
par excellence. Seine Wirkung beruht
darauf, dass Ingwer die Fähigkeit
hat, die Speicheldrüsen aktivieren zu
können. Das wirkt sich positiv auf die
Darmmuskulatur aus. In Form von Tee
(einfach Ingwerscheiben mit heißem
Wasser überbrühen und einige Minuten
ziehen lassen) wird Ingwer bei Magenbeschwerden eingesetzt. Er fördert die
Verdauung, wirkt krampflindernd. Und
auch bei Rheuma- und Muskelschmerzen
und Erkältung leistet Ingwertee wertvolle
Dienste.
Tipp
Eingelegte Gurken bekommen durch
Estragon die richtige Würze. Auch
zur geschmacklichen Abrundung von
Geflügel und Reis oder pochiertem
Fisch wird Estragon immer beliebter.
Der russische Estragon ist frostunempfindlicher und bildet Samen,
der französische und deutsche
Estragon bilden keine Samen, sondern
werden durch Teilung der Wurzeln
vermehrt.
ESTRAGON
Art.-Nr. 62090
Der tägliche Genuss von Ingwer verspricht ein langes Leben, hat der
bekannte chinesische Religionsstifter
Konfuzius bereits 500 vor Christi
gesagt. Heute ist Ingwer in der Heilkunde etabliert, er wird aber auch
als Gewürz immer beliebter.
wie die „Ingwerwurzel“ botanisch korrekt
genannt wird. Wenn der Ingwer geerntet
wird, ist er dunkelgrün oder schwarz.
Erst durch vorsichtiges Schälen oder
Bleichen bekommt der Ingwer die bekannte helle Farbe. Der Ingwer wird
dann anschließend getrocknet.
Herkunft
Die Ingwerpflanze kommt aus dem
tropischen Dschungel in Süd- und
Mittelasien. Heute wird Ingwer in allen
tropischen Gebieten in Plantagen angebaut. Schon seit dem frühen Mittelalter steigt Ingwer als Würze, aber
auch als Heilmittel unaufhörlich in der
Beliebtheitsskala.
Aroma und Verwendung
Ingwer zeichnet sich durch seinen
brennend-scharfen Geschmack aus.
Wichtig für das Aroma der stärkereichen
Wurzelknollen sind ätherisches Öl und
die sogenannten Gingerole, die Scharfstoffe. Manchmal hat Ingwer auch eine
leichte Bitternote. Je nach Herkunft wird
er mit einer mehr oder minder starken
Zitronennote wahrgenommen.
Am meisten wird Ingwer üblicherweise
in der fernöstlichen Küche verwendet.
Ingwer passt hervorragend zu Currygerichten und Eintöpfen, aber auch
Geflügel, Lamm, Fisch oder Meeresfrüchte
Merkmale und Anbau
Die Ingwerpflanze kann bis zu einem
Meter hoch werden. Sie ist schilfartig.
Verwendung finden aber nicht nur Blüten
oder Blätter, sondern auch das Rhizom,
Tipp
Ingwer ist ein echter Geheimtipp
bei Übelkeit, bei Seekrankheit und
bei Reiseübelkeit. Einfach eine dünne
Scheibe von einer Ingwer-Wurzel
abschneiden und darauf herumkauen.
Das wirkt.
Ingwer wirkt außerdem bei
Menstruationsbeschwerden lindernd.
Nur bei Gallensteinen sollte auf die
Anwendung von Ingwer verzichtet
werden.
INGWER
Art.-Nr. 62107
13
KARDAMOM
KERBEL
Aphrodisiakum aus den Bergwäldern Südindiens
Das Suppengewürz ist das Sinnbild des Frühlings
darf Kerbel nicht fehlen. Fast immer
werden die Kerbel-Blätter zur Würzung
verwendet, doch auch die anderen
Pflanzenteile schmecken gut. So können
sogar die Stängel und die Wurzeln in
Suppen ausgekocht werden.
Kerbel bereichert die feine Küche, würzt
Suppen, Saucen, Eintöpfe, aber auch zu
Eierspeisen, Omeletts, Quark, Salatsaucen,
Fisch und Fleisch sowie zu Tomaten und
Käsegerichten passt Kerbel hervorragend.
Und auch in der bekannten Sauce Vinaigrette darf Kerbel nicht fehlen.
hoch-aromatisch und rötlich-grau.
Kardamomsaat enthält zwischen drei
bis acht Prozent ätherisches Öl.
Bei der Verwendung in der Küche sollte
man Kardamom frühzeitig zum Gericht
dazugeben. Denn durch Hitze können
die kleinen Samen ihre volle Würzkraft
entfalten. Am besten ist es, Kardamom
in der Pfanne ohne Fett anzurösten.
Heilkunde
Kardamom gilt seit Jahrhunderten in
Arabien als Aphrodisiakum für Männer.
Tatsächlich enthält Kardamom entgiftende Enzyme, die verdauungsfördernd wirken. Auch bei Blähungen,
Magenschmerzen und Krämpfen soll
Kardamom Linderung verschaffen. Die
kleinen Samenkörnchen kann man auch
einfach kauen, das sorgt auf natürliche
Weise für angenehm-frischen Atem.
Glühwein und Lebkuchen sind ohne
Kardamom nur die Hälfte wert.
Doch nicht nur in der Weihnachtszeit
steht Kardamom hoch im Kurs.
Kardamom wird seit dem 18. Jahrhundert als Aphrodisiakum hoch
gehandelt.
Herkunft
Kardamom gilt seit Jahrhunderten als
besonders wertvolles Gewürz. Er wird
in Südindien, Ceylon und Malaysia sowie
in Indien und Guatemala angebaut.
Merkmale und Anbau
Kardamom ist eine schilfartige Pflanze,
die weißlich-gelbe Blüten entwickelt.
Und aus diesen Blüten bilden sich dann
kleine grüne Fruchtkapseln. Diese Fruchtkapseln werden noch unreif geerntet
und dann getrocknet. Das eigentliche
Gewürz sind die Samen im Inneren der
Fruchtkapseln. Da das Aroma sich jedoch
14
Tipp
schnell verflüchtigt, belässt man die
Samen zunächst in den Kapseln.
Aroma und Verwendung
Kardamom zeichnet sich durch sein
süßlich-scharfes Aroma, das ein bisschen
an Eukalyptus erinnert, aus. Im Orient
dient Kardamom dazu, Kaffee und Tee
mit einer besonderen geschmacklichen
Note zu würzen. Kardamom kennt
man hierzulande als Lebkuchen- und
Glühweingewürz. Doch auch zur Würzung
von Fisch, Fleisch und Wurstwaren kann
es eingesetzt werden.
In der Regel ist Kardamom ganz in der
Schale erhältlich oder gemahlen im
Handel. Sehr häufig werden die Fruchtschalen, die nur wenig Würzwert haben,
mitgemahlen. Das macht Kardamom
preisgünstiger und gibt dem Kardamom
eine helle Farbe. Allerdings ist in Fachgeschäften auch der reine gemahlene
Kardamom-Samen erhältlich. Er ist
Beduinenkaffee ist seit Jahrhunderten
legendär. Dazu zwei Teelöffel fein
gemahlenen Kaffee und zwei Teelöffel
zerstoßenen Kardamom in eine Tasse
geben. Mit einer halben Tasse heißem
Wasser aufgießen. Nun eine weitere
halbe Tasse Wasser und das KaffeeKardamom-Gemisch in eine vorgewärmte Tasse geben. Fertig!
Kardamom-Kaffee soll übrigens
aphrodisierende Wirkung haben.
KARDAMOM
Art.-Nr. 62248
Heilkunde
In der Volkskunde wird Kerbel zur Linderung von Erkältungskrankheiten sowie
von Kopfschmerzen eingesetzt. Kerbel ist
schleimlösend. Und generell wirkt er sich
positiv auf die Verdauung, auf Leber,
Nieren und Darm aus. In Form von Breikompressen wirkt Kerbel außerdem
klärend bei
unreiner Haut.
Kerbel, der mancherorts auch einfach
nur Küchenkraut genannt wird,
bereichert mit seinem feinen Aroma
vor allem die Frühlingsküche. So
verfeinert Kerbel Salate, Saucen,
aber auch zu Fisch und Fleisch
passt Kerbel hervorragend.
Herkunft
Ursprünglich war Kerbel im Kaukasus
sowie in Asien beheimatet, doch inzwischen wird das Kraut in ganz Europa
kultiviert. Allein in Deutschland werden
mehr als 50 Hektar Kerbel angepflanzt.
Merkmale und Anbau
Kerbel gehört, botanisch betrachtet,
zur Familie der Doldenblütler. Es gibt
eine wilde Form, die vor allem in Wäldern
und in Gebüschen gedeiht, sowie die
Kulturform. Kerbel ist eine einjährige
Pflanze. Sie hat auffallend hellgrüne,
weiche Blätter. Die Blätter sind an der
Oberseite kahl, an der Unterseite ein
wenig behaart. Die Blätter erinnern an
Petersilie. Kerbel bildet kleine weißliche
Blüten aus. Allerdings sollte das Kraut
vor der Blüte geerntet werden, da es
sonst Aroma einbüßt.
Kerbel stellt — außer ausreichende
Feuchtigkeit — keine großen Anforderungen an die Anbaubedingungen.
Besonders gut gedeiht Kerbel in halbschattigen Lagen.
Aroma und Verwendung
Kerbel überzeugt durch seinen aromatisch-frischen Duft und feinen, unaufdringlichen, leicht pfeffrigen Geschmack.
Das Kraut ist ein Bestandteil der französischen „Herbes de Provences“-Kräutermischung, die unter anderem auch Estragon enthalten kann. Und auch bei der
Herstellung der bekannten Frankfurter
Sauce (traditionellerweise wird sie aus
sieben verschiedenen Kräutern gemacht)
Tipp
Kerbel gehört zu den ersten Pflanzen,
die im Frühling geerntet werden können, deshalb ist Kerbel Sinnbild des
Frühlings und gehört unbedingt zu
typischen Ostergerichten dazu. Schon
ab April können die kleinen Blättchen
gezupft werden.
Kerbel würzt Suppen und Saucen aller
Art und verleiht Spinat eine besondere
Note, würzt ihn aromatisch-pfeffrig.
KERBEL
Art.-Nr. 62075
15
KNOBLAUCH
KORIANDER
Geruchsintensiver „König der Gewürze“ mit Gesundheits-Faktor
Nervenberuhigendes Gewürz, das schon die Pharaonen verwendeten
artigen Geruch, der Koriander auch den
Beinamen „Wanzenkraut“ oder „Wanzendill“ eingebracht hat.
Koriandersamen passen ideal zu Kohl.
Und auch Wildgerichte und Soßen bekommen mit Koriander eine besondere
Note. Außerdem ist Koriander in Currymischungen enthalten. Vor allem in Süddeutschland wird Koriander außerdem
sehr häufig als Brot- und Wurstgewürz
verwendet.
gibt weiße Knollen, aber auch rosa
Knollen, die ein bisschen milder im
Geschmack sind.
Heilkunde
Die wertvollen Inhaltsstoffe machen
Knoblauch zu einer geschätzten Heilpflanze. Im Mittelalter wurde Knoblauch
sogar zur Heilung von Knochenbrüchen
verordnet. Das ist natürlich ein bisschen
hoch gegriffen, ebenso wie die Legende,
dass Knoblauch gegen Vampire helfen
soll, doch tatsächlich wirkt Knoblauch
antiseptisch und antibakteriell. Knoblauch soll sich – vorausgesetzt er wird
regelmäßig genossen — positiv auf das
gesamte Herz-Kreislauf-System auswirken. Knoblauch hat einen günstigen
Einfluss auf die Blutfettwerte und wird
zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen eingesetzt.
Der bekannte griechische Philosoph
Pythagoras gab Knoblauch den
Namen „König der Gewürze“. Längst
hat die geruchsintensive Knolle die
Welt erobert. Knoblauch sorgt für
mediterranes Flair — und auch aus
volksheilkundlicher Sicht sind die
kleinen Zehen Gold wert.
Herkunft
Knoblauch wurde schon viele Jahrtausende vor Christi Geburt in Asien
angebaut. Über Ägypten gelangte die
Knolle nach Europa. Heute wird er vor
allem im südlichen Europa, auf dem
Balkan, aber auch in Ägypten, China und
in den USA auf großen Feldern kultiviert.
Knoblauch gedeiht in den gemäßigten
und subtropischen Klimazonen.
Merkmale und Anbau
Die Knoblauchpflanze selbst gehört zur
Familie der Liliengewächse. Sie wird rund
16
siebzig Zentimeter hoch. Doch der Knoblauch, der so wertvoll ist, gedeiht unter
der Erde. Denn die Knolle besteht aus
einer Hauptzwiebel und 12 bis 15 Nebenzwiebeln.
Aroma und Verwendung
Für den ausgeprägten leicht brennenden Knoblauchgeschmack ist das Allicin
verantwortlich. Knoblauch enthält eine
Vielzahl von Schwefelverbindungen. Und
diese Verbindungen sind es auch, die für
den Geruch sorgen.
In der Küche wird Knoblauch als
Universalgewürz eingesetzt. Knoblauch
peppt Fleisch, Fisch, mediterrane
Gerichte aller Art geschmacklich auf.
Auch zu Salat passt Knoblauch bestens.
Doch nicht nur die mediterrane Küche
setzt auf Knoblauch, auch in der
asiatischen und in der indischen Küche
wird mit Knoblauch gewürzt.
Knoblauch wird ganzjährig angeboten. Es
Tipp
Knoblauchgeruch an den Händen
und auf dem Schneidbrett verfliegt
schneller, wenn man die Hände und
das Schneidbrett vor dem Schneiden
und Hacken mit Wasser befeuchtet.
Die Knoblauchzehen entfalten ihr
volles Aroma erst, wenn sie gepresst
oder mit dem Messer fein gehackt
werden. Knoblauch verliert durch
Anbraten und Mitkochen seine
Schärfe.
KNOBLAUCH
Art.-Nr. 62191
Heilkunde
Klassischerweise wird Koriander in der
Naturheilkunde gegen Blähungen, Völlegefühl sowie bei leicht krampfartigen
Magen- und Darmstörungen eingesetzt.
In Form eines Tees, der mit Honig gesüßt
ist, wirkt Koriander auch bei Erkältungskrankheiten. Generell wird Koriander
eine nervenberuhigende Wirkung zugeschrieben.
Koriandersamen werden hierzulande
vor allem als Brotgewürz verwendet.
Die kleinen Samen würzen aber auch
Spekulatius und Printen und verfeinern Fisch- und Fleischgerichte.
Herkunft
Bei Ausgrabungen neolithischer Kulturen
haben Wissenschaftler die kleinen
Koriandersamen gefunden. Die Funde
in den Pharaonengräbern belegen, dass
Koriander einst den Herrschern mit ins
Jenseits gegeben wurde, um ihnen den
Weg in die andere Welt so angenehm
wie möglich zu gestalten. Und auch in
der Bibel und in alten Sanskritschriften
ist Koriander erwähnt. Ursprünglich
stammt Koriander aus dem Mittelmeergebiet, heute gedeiht Koriander auch in
Deutschland, Asien und Amerika.
Merkmale und Anbau
Die Korianderpflanze gehört botanisch
zu den Doldenblütlern. In Kulturen ist
Koriander ein- bis zweijährig. Die Pflanze
wächst dreißig bis sechzig Zentimeter
hoch und erinnert von der Blattform entfernt an Petersilie. Koriander entwickelt
weiße oder blassrötliche Blüten. Aus
diesen Blüten bilden sich dann kugelige
Früchte.
Aroma und Verwendung
Die Korianderfrüchte sind drei bis fünf
Millimeter groß, je nach Herkunft.
Osteuropäische Koriandersamen sind
größer, haben aber einen hohen Anteil
ätherischen Öls. Die nordafrikanischen
Sorten dagegen sind kleiner und beinhalten weniger Öl. Die Früchte werden
getrocknet, entwickeln dann das typische
Aroma. Koriander enthält als chemische
Hauptbestandteile vor allem das sogenannte Linalool und das sogenannte
Aldehyd Trans-Tridecen (2)-al (1). Das
Aldehyd sorgt für den etwas wanzen-
Tipp
Nicht nur die Koriandersamen sind
eine Bereicherung für die Küche,
sondern auch Blätter und Wurzeln
sind verwendbar.
Die Blätter passen zu thailändischen,
indischen, mexikanischen oder brasilianischen Gerichten. Allerdings müssen
die Blätter frisch verarbeitet werden,
denn durch Trocknung verlieren sie ihr
Aroma. Auch die Wurzeln müssen frisch
verarbeitet werden.
KORIANDER
Art.-Nr. 62103
17
KREUZKÜMMEL
KÜMMEL
Exotische Würzung und Parfüm-Zutat für orientalische Düfte
Schon die Steinzeitmenschen schätzten dieses Gewürz
Fleischgerichte, Chutneys — und auch zu
Käse passt das Gewürz hervorragend.
Generell gilt: Kumin ist ein Gewürz, das
sehr gut in Kombination mit anderen
anwendbar ist. Es passt hervorragend zu
allen exotischen Geschmacksrichtungen.
Am besten entfaltet Kreuzkümmel bei
Hitze seinen Geschmack, z. B. indem er
in der Pfanne kurz angeröstet wird.
vier Milliliter ätherisches Öl, das mit
einem Anteil von fünfzig bis achtzig
Prozent des Inhaltsstoffes Carvon den
charakteristischen Geschmack ausmacht.
Die Kümmelsamen sind grau bis
dunkelbraun und haben fünf gelbliche
Hauptrippen.
Eingesetzt wird Kümmel bei der Herstellung von Brot und Backwaren, aber auch
Fleisch- und Wurstwaren bekommen
durch Kümmel eine besondere Nuance.
Heilkunde
Kreuzkümmel werden vielfältige
heilende Kräfte nachgesagt. Die Anwendung ist einfach: Die Kumin-Früchte
einige Minuten kauen, dann ausspucken. Kumin wirkt sich positiv auf
den gesamten Bauchbereich aus.
Traditionell wird Kreuzkümmel bei
Magen-Darm-Problemen, Koliken und
bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Kumin wirkt blutreinigend,
beruhigend und entspannend.
Aus aromaintensiven Currys ist
Kreuzkümmel, auch Kumin genannt,
nicht wegzudenken. Seit alters her
ist Kreuzkümmel aber auch als
Heilmittel beliebt. Und sogar bei
der Parfüm-Herstellung findet
Kreuzkümmel Verwendung.
Herkunft
Kreuzkümmel gehört zu den uralten
Gewürzpflanzen, das beweisen historische Überlieferungen. Kreuzkümmel
galt schon im alten Ägypten als wertvolle Zutat. Die Römer kannten bereits
seine blutreinigende Wirkung. Und auch
in den Klöstern wusste man die Heilund Würzkraft des Kumins zu schätzen,
kultivierte Kumin aus der Familie der
Doldenblütler. Inzwischen wird Kreuzkümmel vorwiegend in heißen Gebieten
wie Nordafrika, im mittleren Osten und
in Indien angebaut.
18
Merkmale und Anbau
Wegen der Namensähnlichkeit wird
Kreuzkümmel oft mit Kümmel verwechselt. Und tatsächlich ist auch die Sichelform beider Gewürze zum Verwechseln
ähnlich. Doch ansonsten haben Kümmel
und Kreuzkümmel nichts miteinander
gemein: weder in punkto Geschmack,
noch in punkto Duft. Die Kreuzkümmelpflanze wird bis dreißig Zentimeter hoch.
Sie ist eine kriechende Pflanze mit
weißen oder violetten Blüten, aus denen
sich dann die Früchte entwickeln.
Aroma und Verwendung
Kreuzkümmel hat einen durchdringenden,
strengen Duft, der ein bisschen an
Kampfer erinnert. Der Geschmack ist
bitterscharf, aber frisch. Am häufigsten
findet Kreuzkümmel in der arabischen,
fernöstlichen und lateinamerikanischen
Küche Verwendung. Kumin gehört
unbedingt in Curry. Kreuzkümmel würzt
Tipp
Kreuzkümmel hat mit
herkömmlichem Kümmel nichts
zu tun. Zugegebenermaßen
erinnert sein Aussehen an Kümmel,
doch geschmacklich ähneln sich
Kreuzkümmel und Kümmel nur
entfernt. Kreuzkümmel ist oft unter
dem Namen „Kumin“ erhältlich. Ganze
Kreuzkümmelsamen sollten trocken,
dunkel und kühl gelagert werden.
Dann bewahren sie ihr Aroma.
KREUZKÜMMEL
Art.-Nr. 62105
Heilkunde
Früher glaubten die Menschen, dass
Kümmel böse Geister und Dämonen
vertreiben kann, heute weiß man: Kümmel
wirkt blähungshemmend, magenstärkend
und krampflösend. Deshalb gibt man
Kümmel unbedingt zu Kohlgerichten und
Sauerkraut gleich mit dazu — nicht nur
wegen des guten Geschmackes, sondern
vor allem wegen seiner heilsamen Eigenschaften.
Kümmel ist ein Gewürz, das in aller
Welt gleichermaßen geschätzt und
geliebt wird. Denn es ist anspruchslos im Anbau und universell einsetzbar. Allerdings ist Kümmel ein
Einzelgänger-Gewürz. Es verträgt
sich nur mäßig mit anderen Gewürzen.
Herkunft
Die sichelförmigen, eher unscheinbaren
Kümmelsamen, die sich aus den weißen
Blüten der Kümmelpflanzen entwickeln,
sind das wohl älteste Gewürz der Welt.
Schon in der Steinzeit nutzten die
Menschen das Gewürz, haben Wissenschaftler anhand von Funden rekonstruiert. Und auch im weiteren Verlauf der
Geschichte spielte Kümmel eine Rolle.
Karl der Große hat 812 sogar vorgeschrieben, dass Kümmel auf den Maierhöfen angebaut werden muss.
Tatsächlich ist Kümmel wohl auf der ganzen Welt zu Hause. Heute wird Kümmel
nicht nur in Europa, sondern auch
in Asien und auf den meisten anderen
Kontinenten angebaut.
Merkmale und Anbau
Die Kümmelpflanze gehört zur botanischen Familie der Doldenblütler. Sie wird
bis zu einem Meter hoch und wird heute
meist im Feldanbau kultiviert.
Die Pflanze ist mehrjährig, bekommt
dichte weiße Dolden, aus denen sich
dann im Juni oder Juli sogenannte
Doppelspaltfrüchte entwickeln. Diese
Doppelspaltfrüchte werden anschließend
gedroschen und sorgfältig getrocknet.
So gewinnt man die sichelförmigen
kleinen Einzelfrüchte.
Aroma und Verwendung
Kümmel zeichnet sich durch einen
angenehmen, ausgesprochen würzigen
Geschmack aus. Hundert Gramm
getrockneter Kümmel enthält zwei bis
Tipp
Kümmel hat einen sehr starken
Eigengeschmack, deshalb verträgt er
sich nicht sonderlich gut mit anderen
Gewürzen. Dennoch ist Kümmel
beliebt. Er würzt herzhafte Gerichte,
pikantes Gebäck, ja sogar in Lebkuchen ist Kümmel drin. Kümmelsamen entfalten, wenn sie im Mörser
zerstoßen werden, ihren vollen Geschmack. Übrigens: Nicht nur Kümmelsamen sind essbar, sondern auch die
Blätter.
KÜMMEL
Art.-Nr. 62111
19
KURKUMA
LIEBSTÖCKEL
Heilige Wurzel mit färbenden und heilenden Fähigkeiten
Von Ligurien aus eroberte das Suppenkraut die Welt
Die Blätter sollten erst am Ende der
Garzeit zugegeben werden, so verlieren
sie weniger Aroma.
Achtung: Liebstöckel unbedingt sparsam
zugeben, denn das Kraut verfügt über
eine enorme Würzkraft.
amerikanischen sowie in der indischen
und afrikanischen Küche allerdings
schon. Doch Kurkuma kommt in Currymischungen vor. Auch in Worcestersauce,
in Senf und Essig findet es Verwendung.
Kurkuma würzt Reis- und Nudelgerichte,
Fisch und Fleisch, Suppen, Saucen und
passt hervorragend zu Chutneys.
Heilkunde
Liebstöckel gilt als harntreibend, wird
deshalb — mit viel Flüssigkeit — zur
Durchspülungstherapie eingesetzt. Auch
zur Vorbeugung von Nierengrieß leistet
Liebstöckel gute Dienste. Es sollte
allerdings (wegen der harntreibenden
Wirkung) bei stark eingeschränkter
Nieren- oder Herzfunktion nicht eingesetzt werden. Außerdem hat Liebstöckel eine photosensibilisierende
Wirkung, man sollte also — bei längerer
Anwendung — unbedingt auf intensive
UV-Bestrahlung verzichten. Zur MedizinHerstellung wird auch die LiebstöckelWurzel verwendet.
Heilkunde
Kurkuma wird als Paste zur Linderung
von Insektenstichen, von Hautkrankheiten und zum Enthaaren empfohlen.
Die Inder benutzen Kurkuma noch heute,
um der Haut eine goldene Tönung zu
geben. In Form eines Sudes wirkt Kurkuma verdauungsfördernd und keimtötend. Es findet bei Magen- und Nierenerkrankungen Anwendung, hilft gegen
Völlegefühl und Gallebeschwerden. Die
Weltgesundheitsorganisation empfiehlt
Kurkuma sogar bei Rheuma.
Kurkuma wird wegen ihrer kräftig
orange-gelben Farbe als „indischer
Safran“ bezeichnet. Sie darf in keiner
Currymischung fehlen. Kurkuma
werden ungeheuere heilende Kräfte
nachgesagt — und in Indien gilt sie
sogar als heilig.
Herkunft
Bekannt ist Kurkuma seit mehr als 2000
Jahren. Ursprünglich war sie wohl in
Vietnam, Südchina und Indonesien verbreitet, dann kam sie nach Indien. Heute
stammt Kurkuma fast immer aus Indien.
Denn achtzig Prozent der KurkumaWeltproduktion werden dort angebaut.
Merkmale und Anbau
Kurkuma gehört, botanisch betrachtet,
zu der Familie der Ingwergewächse. Die
Pflanze selbst kann bis zu 2,5 Meter hoch
werden, hat lange Blätter und herrliche
lilienartige Blüten. Als Gewürz allerdings
20
wird der Wurzelstock verwendet. Er ist
— ähnlich wie die Ingwerwurzel — knollig,
aber länglicher. Nach der Ernte wird die
Wurzel überbrüht und dann getrocknet.
Dann lässt sich die äußere Schicht
entfernen.
Im Handel ist Kurkuma in verschiedenen
Qualitäten erhältlich: Bei den „fingers“
handelt es sich um das sekundäre
Rhizom. Die „bulbs“ werden im Fachjargon als primäre Rhizome bezeichnet,
bei den sogenannten „seits“ handelt es
sich um Spaltware. Kurkuma wird vor
allem in gemahlener Form angeboten.
Das Pulver wird zur Herstellung von
Curry-Pulver und Gewürzmischungen,
bei Senf, Suppen und Saucen eingesetzt.
Aroma und Verwendung
Kurkuma hat ein ingwerartiges Aroma
mit leicht bitterer Note. In purer Form
wird es in Europa nur selten als Gewürz
eingesetzt, in der englischen und
Tipp
Kurkuma oder Gelbwurz ist in Indien
bis heute das wichtigste Gewürz.
Es ist aus der ayurvedischen Küche
nicht wegzudenken, gilt sogar als
heilig. Kurkuma passt ausgezeichnet
zu Fisch, Fleisch und vegetarischen
Speisen.
Auch heute noch werden die leuchtend
gelben Kutten der buddhistischen
Mönche mit Kurkuma gefärbt.
KURKUMA
Art.-Nr. 62114
Die großen gefiederten Blätter des
Liebstöckel-Strauches schenken
Eintöpfen und Suppen die richtige
Würze. Dabei ist weniger mehr.
Denn Liebstöckel besitzt eine
außerordentlich hohe Würzkraft.
Herkunft
Ursprünglich war das Liebstöckel-Kraut,
das auch den Namen Maggi-Kraut,
Luststock oder Badekraut trägt, wohl im
Orient beheimatet, doch es eroberte
schnell die Welt. Die alten Römer liebten
die Pflanze, wussten schon früh die
hohe Würzkraft zu schätzen. Darauf
weist auch der Name hin. Denn der
Begriff „Liebstöckel“ kommt vom lateinischen Wort „Ligusticum“ (also Ligurien).
Liebstöckel verbreitete sich durch den
Anbau in Klostergärten immer weiter
Richtung Norden.
Merkmale und Anbau
Liebstöckel gehört, botanisch betrachtet,
zur Familie der Doldengewächse. Die
Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch,
ist mehrjährig. Optisch erinnert Liebstöckel ein bisschen an einen überdimensionalen Sellerie.
Meist wird Liebstöckel auf Feldern
angebaut, aber auch im Garten gedeiht
er ausgesprochen gut.
Aroma und Verwendung
Liebstöckel zeichnet sich durch sein
besonderes Aroma aus. Die Blätter
würzen, klein gehackt, Suppen und
Eintöpfe, sie passen aber auch zu Fleisch,
Soßen, Salaten. Und auch sauer Eingelegtes bekommt durch das Suppenkraut
den nötigen Pep. Mancherorts werden
die jungen Blätter und Stängel sogar als
Gemüse zubereitet. Besonders häufig
findet Liebstöckel in der ligurischen
Küche Verwendung.
Tipp
Liebstöckelblätter eignen sich gut
zum Trocknen. Denn die Würzkraft
geht durch den Trocknungsprozess
— im Gegensatz zu vielen anderen Gewürzen und Kräutern — nicht verloren.
Liebstöckel kann, wenn er in großen
Mengen verzehrt wird, bei empfindlichen Menschen Nierenreizungen und
Schwindel verursachen. Doch wegen
der hohen Würzkraft ist Liebstöckel
ohnehin vorsichtig zu dosieren.
LIEBSTÖCKEL
Art.-Nr. 62092
21
LORBEER
MAJORAN
Uraltes Siegessymbol und Würze für alles, was sauer ist
Stark duftendes Hochzeitssymbol, das Würze in die Küche bringt
In der Antike war der Lorbeerbaum
dem mächtigen Gott Apoll geweiht
und galt als Symbol für Weisheit und
Ruhm. Bis heute haben die Blätter
des Baumes nichts von ihrem Ruhm
eingebüßt.
Herkunft
Schon in einer Keilschrift, die mehr als
7000 Jahre alt ist, sind Lorbeerblätter
erwähnt. Ursprünglich war Lorbeer wohl
in Kleinasien zu Hause und gelangte dann
in die Mittelmeerländer. Immer schon
rankten sich Geschichten und Mythen
um die würzigen Blätter. Die alten Römer
ehrten Sieger mit Lorbeerkränzen. Denn
schließlich war der Lorbeerbaum einst
dem mächtigen Gott Apoll geweiht und
symbolisierte Ruhm und Ehre. Bei den
Griechen kam das bekannte Orakel von
Delphi zu seinen Weissagungen, weil die
Priesterin Lorbeerblätter im Mund hatte. Tatsächlich können Lorbeerblätter,
22
wenn sie hochdosiert genossen werden,
Trancezustände, aber auch Bewusstseinsstörungen auslösen. Damit nicht genug:
Karl der Große schrieb den Lorbeeranbau
in Deutschland vor, um aus den Lorbeerblättern Medizin machen zu können. Und
in den Zeiten der Pest galt Lorbeer sogar
als Heilmittel gegen die Seuche.
Merkmale und Anbau
Heute werden die großen Lorbeerbäume
vor allem im Mittelmeergebiet angebaut.
Die Bäume können eine Höhe von bis
zu 15 Metern erreichen. Nach der Blüte
des Baumes entwickeln sich schwarze
Beeren. Die können zu Likören und
Salben weiterverarbeitet werden.
Aroma und Verwendung
Als Gewürz verwendet man die lanzenförmigen Lorbeerblätter. Sie werden
vorsichtig im Schatten getrocknet, denn
nur so bewahren sie ihre grüne Farbe.
Bei Trocknung in der Sonne werden die
Blätter braun. Die Blätter schmecken
aromatisch-würzig, haben eine leicht
bittere Note. Generell gilt: Lorbeerblätter
passen zu allem, was sauer ist. In der Küche setzt man Lorbeerblätter bei Fleisch-,
Wild- und Fischgerichten ein. Sehr gerne
werden Lorbeerblätter auch in Sauerkraut mitgekocht. Außerdem setzt man
Lorbeerblätter zum Beizen und zur
Herstellung von saueren Konserven ein.
Aroma und Verwendung
Majoran verfügt wegen seines hohen
Gehaltes an ätherischen Ölen, Flavonoiden, Gerb- und Bitterstoffen über eine
hohe Würzkraft. Traditionellerweise
verwendet man Majoran für Kartoffelgerichte, Suppen und Saucen. Auch aus
der Wurstproduktion ist Majoran nicht
wegzudenken. Majoran verleiht Blutund Leberwürsten sowie HausmacherSpezialitäten den typischen Geschmack.
Heilkunde
Sowohl die Blätter als auch die Früchte
des Lorbeerbaumes finden in der Heilkunde Verwendung. In Form eines Tees
helfen sie bei Magen- und Verdauungsbeschwerden, äußerlich angewendet
hilft Lorbeerblätteröl gegen müde Füße.
Aus den Beeren lässt sich eine Tinktur
herstellen. Und die wirkt gegen Rheuma,
wird auch bei Prellungen eingesetzt.
Heilkunde
Majoran gilt als magenstärkendes Kraut,
es soll sich positiv auf die Verdauung
auswirken und wird deshalb sehr fetthaltigen Gerichten wie Gans oder auch
Schweineschmalz als Würzung zugegeben. Im Mittelalter behandelten die
Menschen mit Majoran auch zahlreiche
andere Krankheiten. Salbe aus Majoran
lässt sich zudem bei Blähungen
einsetzen.
Tipp
Lorbeerblätter immer frühzeitig zu
den Gerichten dazugeben, denn sie
entfalten erst durch das Mitkochen
ihr Aroma. Noch intensiver ist die
Würzung, wenn die Blätter zerstoßen
oder zerhackt werden.
Gleichzeitig gilt: unbedingt vermeiden,
dass getrocknete Lorbeerblätter bei
der Aufbewahrung zerbrechen. Denn
dann verlieren sie ihre Würzkraft.
LORBEER
Art.-Nr. 62115
Der würzige, süßlich-aromatisch
duftende Majoran war schon in der
Antike legendär. Heute gehört
Majoran zu den beliebtesten Kräutern Europas. Majoran verfeinert
Kartoffelgerichte, Suppen, Soßen
und würzt Wurstspezialitäten.
Herkunft
In der Antike ist Majoran ein Kraut
mit Kultur. Schon in der Bronzezeit war
er bekannt. Damals verwendeten die
Menschen ihn als eine Art Tabak-Ersatz,
rauchten ihn. In der Antike erlangte
Majoran als Symbol für „Glückseligkeit“
und „Liebesglück“ neuen Ruhm.
Er wurde mit der Liebesgöttin Aphrodite
und mit dem griechischen Hochzeitsgott
Hymenaios in Verbindung gebracht.
Sogar Brautpaare schmückte man in
Griechenland einst mit Majorankränzen.
Ursprünglich kommt Majoran aus
Anatolien, doch längst hat das Kraut
seinen Siegeszug durch die halbe
Welt angetreten. Heute wird Majoran
im gesamten Mittelmeergebiet sowie
in Europa angebaut. Majoran liebt
die Sonne.
Merkmale und Anbau
Majoran wird in Feldwirtschaft kultiviert,
gedeiht im warmen Mittelmeergebiet
mehrjährig, in Europa einjährig. RAPS
verfügt über eigenen Majoran-Vertragsanbau. Das hat den Vorteil, dass der
RAPS-Majoran besonders hochwertig
ist und über sehr hohe Würzkraft
verfügt. Mit einer Anbaufläche von
rund 600 Hektar allein in Deutschland
gehört Majoran heute zu den bedeutendsten Gewürzpflanzen, die hierzulande angebaut werden können. Majoran
gedeiht als krautige Pflanze, kann aber
auch strauchartig wachsen. Sehr häufig
wird Majoran auch im Garten angebaut.
Tipp
Majoran ist ein vielfältig einsetzbares
Kraut. Sein volles Aroma entfaltet es,
wenn man es frühzeitig zu den Gerichten zufügt, also mitkocht.
Doch mit seinem Verwandten, dem
Oregano, verträgt sich Majoran geschmacklich überhaupt nicht. Deshalb
sollte man, auch bei mediterranen
Gerichten, auf die gleichzeitige Verwendung beider Gewürze verzichten.
MAJORAN
Art.-Nr. 62085
23
MUSKATNUSS
NELKE
Talisman mit feurig-würziger Geschmacksnote
Duftende Wunderwaffe aus den Tropen hilft gegen Zahnschmerzen
Fischgerichte, würzen Wildspezialitäten.
In gemahlener Form eignen sich Nelken
bestens, um Süßspeisen, Kuchen und
Gebäck eine besondere Nuance zu
verleihen.
Aroma und Verwendung
Muskatnüsse zeichnen sich durch feurigwürzigen Geschmack aus. Traditionellerweise verwendet man Muskat für
Kartoffelgerichte, für Gemüseeintöpfe,
aber auch Saucen, Fisch und Fleisch
werden mit Muskat verfeinert. Dazu
wird Muskatnuss gemahlen.
Heilkunde
In der Naturheilkunde sagt man Nelken
geradezu ungeahnte Kräfte nach.
Nelken werden häufig bei Zahnschmerzen angewandt. Einfach eine
Nelke auf den schmerzenden Zahn l
egen und die Nelke wie einen Kaugummi intensiv kauen. Schnell wird
der Schmerz gelindert.
Nelken werden zudem bei Entzündungen im Mund empfohlen. Sogar im
Anästhetikum, das Zahnärzte verwenden, ist Nelkenöl enthalten. Doch
Nelken können noch mehr. Sie werden außerdem bei Blähungen und bei
Durchfallerkrankungen empfohlen.
Heilkunde
Seit alters her sagt man den Muskatnüssen magische Wirkungen nach. Sie
werden als Amulett am Hals getragen
oder werden als Talisman verwendet.
Sie sollen vor Geschwüren schützen.
Der Volksmund behauptet zudem, dass
Muskatnüsse auch gegen Furunkel helfen.
Tatsächlich wirkt sich Macis positiv auf
das gesamte Magen- und Verdauungssystem aus, hilft gegen Blähungen. In
Dosierungen von mehr als 5 Gramm pro
Mahlzeit (pro Person) kann Muskat
allerdings halluzinogen wirken.
Muskat hat etwas Magisches. Als
Würze passt gemahlene Muskatnuss
oder Macis zu Kartoffeln, Gemüse
und vielem mehr, doch auch optisch
sind Muskatnüsse etwas ganz
Besonderes. Sie gelten bis heute
als Talisman.
Herkunft
Schon in der Antike waren Muskatnüsse
bekannt. Doch ob sie damals schon als
Gewürz eingesetzt worden sind,
ist zweifelhaft. Vermutlich wurden
Muskatnüsse vor allem für Kult-Rituale
verwendet. Ursprünglich kommen die
Muskatnüsse, die an gigantischen
Bäumen wachsen, wohl von den indonesischen Gewürz-inseln, den sogenannten
Molukken. Doch auch in Neuguinea,
in Madagaskar und auf Mauritius
sowie in Brasilien gedeihen Muskatnüsse
bestens.
24
Merkmale und Anbau
Muskatnüsse wachsen an Bäumen.
In der Wildform werden diese Bäume
bis zu 15 Meter hoch. Bei der Kultivierung
versucht man, die Bäume ungefähr auf
sechs Meter zu halten, damit die Ernte
leichterfällt. Der Anbau der Muskatnüsse ist eine langwierige Angelegenheit. Denn erst nach acht Jahren liefern
die Bäume die Nüsse. Die Muskatnüsse
sind allerdings nicht die Früchte, sondern nur die Samenkerne der Früchte.
Die Früchte selbst ähneln Aprikosen.
Nach neun Monaten Reifung springen
die Früchte auf und geben den Kern frei.
Die Ernte der Muskatnüsse ist äußerst
aufwendig. Denn das Fruchtfleisch muss
entfernt werden. Dann muss der rote
Samenmantel, die Macis (Muskatblüte)
entfernt werden und die Muskatnüsse
müssen getrocknet werden.
Tipp
Muskat ist ein Gewürz, das nur
sparsam angewendet werden sollte.
Wird es zu hoch dosiert, dann entsteht
ein leicht seifiger Geschmack.
Generell gilt: Muskat immer erst
kurz vor Ende der Garzeit zufügen,
denn Wärme und Hitze sorgen für
Aromenverlust.
Die Muskatblüte (Macis) kann Muskat
als Gewürz ersetzen. Sie ist etwas
feiner im Geschmack.
MUSKATNUSS
Art.-Nr. 62118
Nelken oder Gewürznelken haben
nichts mit den Blumen zu tun, sondern sie tragen ihren Namen, weil sie
aussehen wie kleine „negellin“, also
Nägelchen. Sie kommen von den Gewürzinseln, den Molukken (im Osten
Indonesiens), gedeihen am besten in
tropischem Seeklima — und verfeinern
Fleisch, Fisch, Backwaren und Süßes.
Herkunft
Nelken sind bereits seit Jahrtausenden
als Würzmittel im Einsatz. Schon in vorchristlicher Zeit sind sie in China verwendet worden. Dann kamen sie, wahrscheinlich über die Seidenstraße, nach Europa.
Bis ins 17. Jahrhundert besaßen Portugiesen und Holländer das Monopol auf
den Handel mit Nelken. Doch im Laufe
der Jahre gelangten auch Nelkenbäume,
die am besten in tropischem Seeklima
gedeihen, nach Sansibar, Madagaskar
und Westindien. Auch in Indonesien,
Tipp
Tansania, Sri Lanka und Malaysia werden
heute Gewürznelken kultiviert.
Merkmale und Anbau
Nelken wachsen auf Bäumen. Der Anbau
ist schwierig. Denn erst im sechsten Jahr
beginnen die Nelkenbäume zu tragen.
Die Erträge sind gering. Pro Baum ist
etwa bis zum 25. Jahr mit einer Ernte
zwischen zwei und vier Kilo zu rechnen.
Die Nelken werden, sobald die grünen
Knospen beginnen sich hellrot zu verfärben, von Hand gepflückt. Dann müssen die Knospen vom Fruchtstiel befreit
werden. Anschließend breitet man die
Nelken auf Matten aus und trocknet sie.
Dabei verlieren die Nelken immens an
Gewicht. Aus 100 Kilo Nelken entstehen
nur 25 Kilo getrocknete Nelken.
Aroma und Verwendung
Nelken schmecken scharf, sind sehr
intensiv. Sie verfeinern Fleisch- und
Hochwertige Nelken erkennt man durch
den Schwimmtest. Sie fühlen sich leicht
ölig an, schwimmen mit dem Kopf nach
oben aufrecht im Wasser oder sinken.
Weniger gute Qualität verliert extrem
an Gewicht und schwimmt deshalb
waagrecht auf dem Wasser. Werden
Nelken zum Verfeinern von Gerichten
verwendet, ist es ratsam, sie in eine
Zwiebel zu stecken, und nach dem Garen wieder zu entfernen.
NELKE
Art.-Nr. 62120
25
OREGANO
PAPRIKA
Die wilde Form des Majoran sorgt für italienische Momente
Appetitanregende Frucht in verschiedenen Farben und Formen
Variante. Er ist ein bisschen schärfer als
der edelsüße Paprika, färbt zudem sehr
stark.
Sehr bekannt ist auch der Rosen-Paprika.
Er ist weniger leuchtend in der Farbe,
kann sogar ein bisschen gelblich-hellrot
sein. Aber er ist sehr aromatisch. Für
alle, die scharfe Gewürznoten lieben, ist
scharfer Paprika ein Muss.
In der Praxis gibt es für die Verwendung
von Paprika als Würzmittel nahezu keine
Grenzen. Paprika verfeinert Suppen,
Saucen, Fleisch- und Fischgerichte.
mediterrane Küche. Oregano ist ein
Muss für Pasta und Pizza, aber auch
zu Gemüse und Fleisch passt Oregano
perfekt.
In der Tex-Mex-Küche wird Oregano
sehr häufig mit Kreuzkümmel, Chili,
Knoblauch und Zwiebeln kombiniert.
Heilkunde
Oregano ist appetitanregend und
wirkt sich positiv auf den gesamten
Verdauungsapparat aus. Oregano
verfügt zudem über antibakterielle
Eigenschaften. Deshalb wird Oregano
sehr häufig bei Rachenentzündungen
sowie bei Husten und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Wegen seines
hohen Anteils ätherischer Öle sagt
man Oregano zudem eine stimmungsaufhellende Wirkung nach. Oregano
wurde deshalb früher auch „Wohlgemut“
genannt.
Oregano ist der Inbegriff typisch
italienischer Geschmacksmomente.
Denn ob Pasta oder Pizza, Oregano
— die wilde Form des Majoran — sollte
auf keinen Fall fehlen. Dass Oregano
für italienisches Flair steht, kommt
nicht von ungefähr. Denn Oregano ist
ein typisches Mittelmeergewächs.
Herkunft
Oregano liebt die Sonne. Je mehr
Sonne er abbekommt, desto intensiver
wird sein Aroma. Schon immer ist
Oregano im gesamten Mittelmeerraum
heimisch. In der Antike rankten sich die
kuriosesten Legenden um das aromatische Gewürz. So soll die griechische
Göttin Aphrodite Brautpaare mit einem
Kranz aus Oregano gekrönt haben.
Im Mittelalter wurde Oregano als Zauberkraut angesehen. Man sagte dem Kraut
nach, dass es Hexen abwehren und den
Teufel vertreiben könne.
26
Bis in die Neuzeit hielt sich der Glaube,
dass Oregano die Liebe frisch gebackener Ehemänner festigen könne. Noch in
der Neuzeit wurden die blassrosa Blüten
des Oregano genutzt, um Stoffe mit dem
rötlichen Farbstoff zu färben.
Merkmale und Anbau
Heute wird Oregano in ganz Europa
angebaut und hat sich über viele Länder
verbreitet. Sogar in Skandinavien, auf
dem Balkan, in Russland, in der Türkei
und sogar im Himalaya-Gebiet und in
Amerika wird Oregano kultiviert.
Besonders gut gedeiht Oregano auf
kalkhaltigen Böden. Oregano gehört
aus botanischer Sicht zur Familie der
Lippenblütler. Oregano ist ein kniehoher
Strauch mit kleinen Blättchen.
Aroma und Verwendung
Der würzige, leicht süßliche Geschmack
des Oreganos steht als Sinnbild für die
Tipp
Oregano ist mit Majoran verwandt,
nicht umsonst wird Oregano auch
„wilder Majoran“ genannt. Doch vom
Geschmack harmoniert Oregano
überhaupt nicht mit Majoran. Deshalb
sollte man immer nur Oregano
oder Majoran verwenden. Oregano
harmoniert stattdessen sehr gut mit
Rosmarin und Thymian. Oregano
sollte mitgekocht werden, denn dann
entfaltet er sein Aroma am besten.
OREGANO
Art.-Nr. 62077
Heilkunde
Paprika wirkt sich positiv auf die Verdauung aus, fördert die Bildung von Magensaft und wirkt antibakteriell. Zudem gilt
Paprika als appetitanregend. Paprika hat
aber noch andere Heilwirkungen. Er wirkt
durchblutungsfördernd und schweißtreibend. Zudem ist Paprika besonders
reich an Vitamin C
und Carotinoiden.
Paprikas sind variantenreich. Es gibt
grüne, gelbe und rote Paprikas, spitzige und kugelige Exemplare. Und auch
die Geschmacksnuancen sind variabel. Die Palette reicht von mild-süßen
Paprikasorten bis zu feurig-scharfen
Paprikas.
Herkunft
Die Herkunft der Paprikas ist eindeutig
belegt: Kolumbus brachte Paprika — den
„indianischen Pfeffer“, wie er Paprika
selbst nannte — von seiner AmerikaEntdeckungstour mit. Seitdem hat
Paprika einen Siegszug im gesamten
europäischen Kontinent angetreten.
Paprika ist ein absolutes Muss in der
Balkan-Küche.
Heute werden Paprikaarten auch in den
Subtropen angebaut. Auch in Ungarn,
Rumänien, Bulgarien, auf dem Balkan
sowie im gesamten mediterranen Raum
wachsen und gedeihen Paprikas.
Merkmale und Anbau
Paprikas sind sehr unterschiedlich,
je nachdem, ob es sich um wilde Arten,
kultivierte Arten oder um Gemüsepaprikas handelt. Normalerweise ist
Paprika rot, doch Gemüsepaprika gibt
es auch in den Farben Gelb und Grün.
Paprika ist zudem eng verwandt mit
den Chilischoten. Generell gilt: Paprika
ist eine einjährige Pflanze, die zur
Familie der Nachtschattengewächse
gehört. Paprika wird auf Feldern
angebaut.
Aroma und Verwendung
Als Delikatess-Paprika werden die hochwertigsten Früchte bezeichnet. Sie sind
mild, nicht zu scharf. Der beliebteste
und wohl gängigste Paprika ist EdelsüßPaprika – ein sehr aromatisch-würziger
Paprika mit mild-angenehmer Schärfe.
Für kräftige Fleischgerichte wie Gulasch
empfiehlt sich Paprika in der halbsüßen
Tipp
Paprika darf in Gulasch und Co. nicht
fehlen. Doch bei der Verarbeitung gibt
es einen Trick.
Auf keinen Fall sollte man Paprika
direkt in siedend heißes Fett geben.
Der Grund: Paprika enthält von Natur
aus Zucker und dieser Zucker karamellisiert in heißem Fett allzu leicht.
Dadurch verliert Paprika seinen
typischen Geschmack, nur seine süßkaramellige Note bleibt.
PAPRIKA
Art.-Nr. 62121
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PETERSILIE
PFEFFER
Vielseitiges Kraut mit krausen oder glatten Blättern
Das beliebteste Gewürz der Welt wurde einst in Gold aufgewogen
Pestos können aus Petersilie (mit Pinienkernen und Pflanzenöl) hergestellt
werden. Normalerweise werden frische
oder getrocknete Petersilienblätter verwendet. Neben der Blattpetersilie erfreut
sich jedoch auch die Wurzelpetersilie
steigender Beliebtheit. Von dieser Art
wird die Wurzel als schmackhaftes
Gemüse genutzt.
Petersilie ist ein äußerst beliebtes
Kraut, das Gemüse, Salate, Fleisch
und Fisch verfeinert und auch als
Deko für optische Akzente sorgt.
Allerdings stecken in Petersilie zudem wertvolle Heilkräfte.
Herkunft
Bereits in der Steinzeit war Petersilie
bekannt und wurde von den Menschen
genutzt. Das ist durch Ausgrabungen
bewiesen. Die Griechen und Römer
wussten damals schon die blähungslindernde, verdauungsfördernde Heilkraft der Petersilie zu schätzen. Karl der
Große ordnete sogar an, dass Petersilie
wegen ihrer Heilwirkung in den Gärten
und Klostergärten angebaut werden sollte. So verbreitete sich Petersilie, die wohl
ursprünglich im Mittelmeergebiet und
in Nordafrika beheimatet war, in ganz
Europa. Heute fehlt Petersilie in nahezu
keinem Hausgarten. Petersilie, oft auch
28
Peterle oder Petergrün genannt, gehört
zu den beliebtesten Kräutern überhaupt.
Merkmale und Anbau
Petersilie wird seit Hunderten von
Jahren kultiviert. Petersilie gibt es mit
krausen und mit glatten Blättern. Die
krausen Blätter wurden vor allem deshalb kreiert, damit kultivierte Petersilie
leichter von der giftigen Hundspetersilie
unterscheidbar ist. Aus botanischer Sicht
gehört Petersilie zu den sogenannten
zweijährigen Hemikryptophyten.
Petersilie kann bis zu einem Meter hoch
werden, bildet Doldenblüten aus. Und
diese Doldenblüten bringen dann die
Petersilienfrüchte hervor.
Aroma und Verwendung
Petersilie schmeckt fein-würzig und ist in
der Küche vielfältig einsetzbar. Petersilie
würzt Suppen, Soßen, Dressings oder
Kräuterquark. Auch schmackhafte
Heilkunde
Seit Hunderten von Jahren gilt Petersilie
als überaus wirksames Heilkraut. Petersilie wirkt harntreibend, verdauungsfördernd, krampflösend — sie wirkt sich
positiv auf den gesamten Verdauungsapparat aus und beeinflusst den Blutdruck positiv. Wegen ihres hohen Vitamin
C-Gehaltes sagt man, dass Petersilie
Frühjahrsmüdigkeit und Abgeschlagenheit, ja sogar Depressionen vertreiben
kann. Äußerlich angewandt wirkt Petersilie in Form von
Tee sogar gegen
Schuppen.
Tipp
Petersilie ist ein altes Hausmittel,
um Insektenstiche zu lindern. Dazu
wird die Stelle mit Petersilien-Tee oder
Petersilien-Tinktur betupft.
Der Tee wird allerdings nicht aus den
Blättern gewonnen, sondern aus
Petersiliensamen, der sich aus den
Dolden entwickelt, oder aus den
Petersilienwurzeln. Einfach ein bis zwei
Teelöffel Samen oder Wurzeln mit
heißem Wasser übergießen — fertig.
PETERSILIE
Art.-Nr. 62078
Grüner Pfeffer ist weich, wird vor allem
für Marinaden, Brotaufstriche sowie zum
Mitkochen verwendet.
Schwarzer Pfeffer stammt ebenfalls von
den unreif geernteten grünen Beeren.
Die Beeren werden jedoch nach der
Ernte getrocknet. Schwarzer Pfeffer ist
besonders aromatisch, manchmal sogar
scharf-brennend. Er passt zu Fleisch,
Fisch, Gemüse und Pasta.
Weißer Pfeffer wird aus vollreifen grünen
Pfefferbeeren gewonnen. Weiß werden
die Beeren, indem man sie wässert, dann
die Fruchthaut entfernt. Erst dann wird
weißer Pfeffer getrocknet.
Heilkunde
Ob schwarz oder weiß — Pfeffer wirkt
verdauungsfördernd und aktiviert den
Stoffwechsel. Sehr häufig findet Pfeffer
in Magenarzneimitteln Verwendung.
Pfeffer ist DAS Universalgewürz,
das nicht nur aus der Küche, sondern
auch aus der Wurst- und Fleischproduktion nicht wegzudenken ist.
Denn ob schwarzer, weißer oder
grüner Pfeffer — Pfeffer sorgt immer
für die richtige Würze.
Herkunft
Pfeffer ist ein sehr altes Gewürz. Bereits
in mehr als 3000 Jahre alten Sanskritschriften wird „Pippari“, wie Peffer damals genannt wurde, erwähnt. Kaufleute
brachten das Gewürz über Schiffe ins
Abendland. Noch im Mittelalter war
Pfeffer der Oberschicht vorbehalten. Teilweise wurde Pfeffer sogar in Gold aufgewogen. Pfeffer aus der indischen Provinz
Malabar ist bis heute legendär. Tatsächlich war Pfeffer wohl schon immer in den
feuchtwarmen Wäldern Indiens zu Hause.
Heute gedeiht Pfeffer auch in Vietnam,
Indonesien, Malaysia und Brasilien.
Merkmale und Anbau
Die Pefferbeeren wachsen an immergrünen Kletterpflanzen, die sich in
Kulturen an Stecken, in der Wildnis an
Bäumen emporranken. Erntereife Beeren
bringt die Pflanze frühestens ab dem
dritten Jahr hervor. Die beste Ernte erbringen Pfefferpflanzen etwa im achten
Jahr, doch Erträge liefert die Pflanze
bis zu dreißig Jahre. Besonders kurios
ist, dass schwarzer, weißer und grüner
Pfeffer von der gleichen Pflanze stammt.
Der derzeit im Trend liegende Rosa
Pfeffer ist im eigentlichen Sinne kein
echter Pfeffer, sondern eine Frucht des
brasilianischen Pfefferbaumes. Der Rosa
Pfeffer schmeckt wesentlich fruchtiger
als echter Pfeffer.
Aroma und Verwendung
Grüner Pfeffer ist die Ur-Form. Dabei
handelt es sich um — in Salzlake oder
Essig eingelegte — unreife Pfefferkörner.
Tipp
Helle Speisen sollten mit weißem
Pfeffer gewürzt werden, dunkle
Speisen verfeinern Feinschmecker mit
schwarzem Pfeffer, lautet die Faustregel.
Ganze Pfefferbeeren sollten in einem
Säckchen mitgekocht werden, sodass
man sie vor dem Servieren wieder
entfernen kann. Grüne Pfefferbeeren
können ruhig mitgekocht werden, denn
sie sind weich. Probieren Sie doch mal
Erdbeeren mit grünem Pfeffer.
PFEFFER
Art.-Nr. 62131
29
PIMENT
ROSMARIN
Das Gewürz mit einem Hauch von Zimt, Muskat und Nelke
Liebes- und Zauberkraut mit typisch mediterranem Flair
mediterranen Gerichten ein besonderes
Flair, passt besonders gut zu Lamm- und
Wildfleisch. Aber auch andere Fleischarten, Fisch und Gemüsegerichte würzt
Rosmarin mit einer besonderen Note.
Piment auch zur Würzung von sauer eingelegten Gurken, Mixed Pickles und ähnlichem verwendet. Auch zu Kohlgerichten
sowie zu Wild passt Piment hervorragend.
Piment würzt außerdem Lebkuchen und
Weihnachtsgebäck wie Spekulatius,
Aachener Printen und ähnliches. Die
Mayas sollen Piment zur Verfeinerung
von Schokolade verwendet haben.
Heilkunde
Schon Karl der Große wusste die vielfältigen Heilwirkungen des Rosmarins zu
schätzen, er ordnete deshalb sogar den
Anbau des Gewürzkrautes an. Rosmarin
gilt als nervenberuhigend und kreislaufstabilisierend. Traditionell wird Rosmarin
bei Erschöpfungszuständen, aber auch
bei Magenbeschwerden und bei Kopfschmerzen angewandt. Die ätherischen
Öle sowie Gerb- und Bitterstoffe der
Rosmarinnadeln regen die Magensaftund Gallenproduktion an. Auch für die
äußerliche Anwendung ist Rosmarin bestens geeignet. Rosmarinsalbe wird bei
rheumatischen Beschwerden eingesetzt
und wirkt schmerzlindernd.
Heilkunde
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Piments
sind in seinem Öl vorhanden. Pimentöl
gilt als blähungslindernd.
Auch bei Koliken und Verdauungsstörungen wird Pimentöl verwendet.
Die Naturheilkunde kennt aber noch
ein völlig anderes Anwendungsgebiet:
Rheuma und rheumatische Entzündungen. Bei solchen Beschwerden soll
man Pimentkörner zerstoßen, kochen
und auf ein Tuch legen, das dann die
schmerzende Stelle
bedecken soll.
„Allspice“ (alle Gewürze) nennen
die Engländer Piment. Der Grund:
Piment schmeckt ein bisschen nach
Nelke, Zimt und Muskat und mischt
diese unvergleichlichen Aromen
miteinander. Piment kennt man auch
von vorweihnachtlichen Gebäckspezialitäten.
Herkunft
Dass Piment sich in Europa verbreitet
hat, verdanken wir dem Seefahrer
Christoph Kolumbus. Kolumbus brachte
Piment von einer seiner Reisen mit. Vor
allem in Spanien verbreitete sich Piment
schnell. Der Grund: Man hielt Piment
für eine Art Pfeffer — und Pfeffer war
Gold wert.
Merkmale und Anbau
Zwei Drittel des Weltbedarfs an Piment
werden auf Jamaika angebaut. Piment
gehört, botanisch betrachtet, zur Familie
30
der Myrthengewächse. Er wächst an
Bäumen, die zwischen 6 und 13 Meter
hoch werden und durch ihre länglicheiförmige Form auf den ersten Blick
ins Auge stechen. Die Pimentbeeren
entstehen aus kleinen weißen Blüten.
Noch vor der Reife erntet man die
Beeren und trocknet sie. Erst durch den
Trocknungsvorgang bekommt Piment
seine typische faltige Haut.
Die Pimentbäume können bis zu hundert
Jahre alt werden und liefern stattliche
Erträge. So kann ein einziger Baum 45
Kilo Piment pro Saison hervorbringen.
Aroma und Verwendung
Piment enthält einen hohen Anteil des
ätherischen Öls Eugenol. Und dieses
Eugenol ist für den Duftmix aus Nelke,
Zimt und Muskat verantwortlich. Piment
zeichnet sich durch pfeffrigen Geschmack
aus. Er passt nicht nur zu Fisch und
Fleisch, sehr häufig wird eine Prise
Tipp
Piment ist ein Gewürz, das sein Aroma
am Besten entfaltet, wenn die Körner
— unmittelbar vor der Verwendung
— mit einem Mörser grob zerstoßen
werden oder wenn die kleinen Pimentkörner in einer Pfeffermühle frisch
gemahlen werden.
Aber Vorsicht:
Schwangere sollten auf Piment verzichten, denn das in Piment enthaltene
Öl ist wehenauslösend.
PIMENT
Art.-Nr. 62135
Rosmarin gehört zur mediterranen
Küche unbedingt dazu. Vor allem
Fleischspezialitäten und Gemüsepfannen bekommen durch Rosmarin
eine besondere Note. Rosmarin ist
ein Kraut, um das sich viele Legenden
ranken.
Herkunft
In der Wildform wächst Rosmarin seit
alters her im Mittelmeerraum. Ursprünglich war er wohl im Libanon heimisch.
Rosmarin liebt warmes, trockenes Klima.
Kultiviert wird Rosmarin inzwischen
aber auch in Nordafrika, Mexiko und
in den USA.
Schon seit der Antike ranken sich zahlreiche Legenden um die aromatischharzigen Nadeln. In Ägypten galt Rosmarin als heiliges Kraut. Bei den Römern
war Rosmarin ein Zeichen für Treue.
Und im antiken Griechenland bekamen
Schüler ein Kränzchen aus Rosmarin
auf den Kopf gesetzt. Das sollte die
Lernfähigkeit steigern. In Europa wurde
Rosmarin — wegen seines ausgesprochen
harzigen Geruchs — auch als Mittel eingesetzt, das die Geister vertreiben sollte.
Merkmale und Anbau
Rosmarin gehört, botanisch betrachtet,
zur Familie der Lippenblütler. Rosmarinsträucher können bis zu einem Meter
hoch werden und sind immergrün. Sie
bilden kleine, hell-violettfarbene Blüten
aus. Geerntet werden die Nadeln während oder nach der Blüte. Dazu werden
die Triebe einfach abgeschnitten, die
Nadeln werden von den holzigen Zweigen abgestreift und anschließend sofort
getrocknet.
Aroma und Verwendung
Die Rosmarinnadeln zeichnen sich durch
harzigen, ein bisschen kampferartigen
Geruch aus. Rosmarin verleiht allen
Tipp
Rosmarin gehört zu den Gewürzen,
die erst durch Mitkochen ihr volles
Aroma entfalten. Deshalb empfiehlt
es sich, Rosmarin frühzeitig zu den
Speisen zu geben. Ein Geheimtipp ist
eine stärkende Kur mit Rosmarinwein.
Dazu Weißwein mit etwa zehn Gramm
Rosmarin ansetzen, eine Woche ziehen
lassen. Rosmarinnadeln entfernen.
Eine Woche lang täglich ein kleines
Glas davon trinken.
ROSMARIN
Art.-Nr. 62080
31
SAFRAN
SALBEI
Das teuerste Gewürz der Welt ist handverlesen
Haariges Wundermittel gegen Husten und Halsschmerzen
ist der Feuer-Salbei mit seinen leuchtend roten Blüten. Er wird oft als Beetund Balkonpflanze verwendet.
Aroma und Verwendung
Safran hat ein sehr feines Aroma. Er
schmeckt ein wenig bitter-scharf. Klassischerweise sorgt Safran bei Kuchen für
leuchtend gelbe Farbe. Auch heiße Milch
mit ein paar Safranfäden ist seit alters
her als Delikatesse und als schmackhaftes Schlafmittel bekannt. Safran würzt
außerdem Fleisch- und Fischgerichte.
Und was wäre eine französische Bouillabaisse ohne Safran? Einfach undenkbar.
Safran wird außerdem zur Herstellung
von Likör verwendet sowie für Parfums
und Kosmetik.
Aroma und Verwendung
Salbei verströmt einen kampferartigen,
sehr würzigen Geruch. Salbei passt zu
italienischen Gerichten, würzt aber auch
Fleisch-, Wild-, Geflügel- und Fischgerichte
sowie Wurstwaren. Verwendet werden
frische oder getrocknete Blätter, wobei
getrockneter Salbei aromatischer ist.
Heilkunde
Klassischerweise ist Salbei das Mittel
bei Husten und Heiserkeit. Wegen seiner
antiseptischen Wirkung setzt die Naturheilkunde Salbei auch bei Zahnfleischentzündungen sowie für Mundspülungen
ein. Salbei erfrischt den Atem, aber nicht
nur. Salbei beruhigt zudem den Magen
und kann Erkältungen vorbeugen.
Heilkunde
Safran hat eine beruhigende Wirkung. Er
gilt als herzstärkend und aphrodisierend.
Safran enthält Crocin und Picrocrocin.
Diese Stoffe können narkotisierend — ja
sogar giftig — sein. Doch die gefährliche
Dosis liegt bei Erwachsenen bei zehn bis
zwanzig Gramm.
Safran war immer das Gewürz der
Könige und auch heute noch ist es
das teuerste Gewürz der Welt. Der
Grund: Wenn die Krokusse blühen,
müssen die roten Narbenfäden per
Hand gepflückt werden. Das ist eine
äußerst aufwendige Prozedur.
Herkunft
Geschichtliche Aufzeichnungen ergaben,
dass schon zu Salomons Zeiten Safran
bekannt war. Homer, der erste Dichter
des Abendlandes, berichtete davon, dass
die Menschen für Safran jeden Preis zu
zahlen bereit waren. In Phönizien war
es üblich — zu Ehren der Liebesgöttin —
mit Safran gewürzte Kuchen zu backen.
Das sollte Glück in der Liebe bescheren.
Der Römer Marc Aurel hat, schenkt
man Überlieferungen Glauben, sogar in
Safranwasser gebadet, weil er glaubte,
dies steigere die Manneskraft und weil
es die Haut so schön färbte.
32
Weil Safran so teuer war, wurde es
schon immer gestreckt — zum Beispiel
mit dem wesentlich billigeren Saflor,
dem Samen der Färberdistel oder mit
Kurkuma. Im Mittelalter wurde diese
Praxis in Nürnberg mit Todesstrafe
belegt. Verdünnen von Safran wurde
mit Verbrennung bestraft.
Merkmale und Anbau
Echter Safran ist dunkelrot. Die Fäden
fühlen sich leicht fettig an. Die gelbe
Farbe entwickelt sich erst, wenn man
Safran mit Wasser zusammenbringt.
Gewonnen wird Safran aus Krokusblüten. Die Blüten entwickeln eine
sogenannte dreischenklige Narbe. Und
die muss in aufwendiger Handarbeit
entfernt werden. Um ein Kilo Safranfäden zu gewinnen, sind mindestens
100.000 einzelne Blütennarben nötig.
Allerdings färbt ein Gramm Safran
100 Liter Wasser gelb.
Tipp
Echte Safranfäden sollten dunkel und
luftdicht verschlossen aufbewahrt
werden.
Man kann Safranfäden direkt zu den
Speisen dazugeben. Doch noch besser
entfaltet sich das feine Safran-Aroma,
wenn man die Fäden mit einem
Mörser vorher zerstößt. Safran ist
übrigens nicht nur in der klassischen
Fadenform, sondern auch in bereits
gemahlener Form erhältlich.
SAFRAN PULVIS
Art.-Nr. 62884
Saltimbocca alla romana — also dünne
Kalbsschnitzelchen — hätten ohne
die typischen Salbeiblätter nicht
Weltruhm erlangt. Die italienische
und mediterrane Küche wäre ärmer.
Doch Salbei wird auch seit Jahrtausenden als einzigartige Heilpflanze
geschätzt.
schützt, besagen die Überlieferungen.
Erst viel später nutzten die Menschen
Salbei auch als Gewürz. Doch Salbei
wird immer beliebter. Inzwischen gedeiht Salbei in nahezu allen gemäßigten
Klimazonen der Welt — im Mittelmeerraum, auf der Krim, in Irland, Skandinavien und auch in den USA.
Herkunft
Ursprünglich war Salbei vor allem in
Dalmatien und Mazedonien zu Hause.
Schon vor Jahrtausenden wussten die
Menschen die Heilkraft des Salbei zu
schätzen. Die Druiden glaubten sogar,
dass Salbei die Kraft habe, Tote wieder
aufzuerwecken. Legenden um die Heilkraft des aromatisch-würzigen Krautes
gibt es auch aus der Zeit der großen
Pestepidemien. So sollen sich Diebe
während der Pestepidemie in Toulouse
mit Salbeitinktur eingerieben haben —
und hätten sich so vor Ansteckung ge-
Merkmale und Anbau
Kaum ein Kraut kommt in so vielen
verschiedenen Ausprägungen vor
wie der Salbei. Die gängigsten Salbeiarten sind krautartige Pflanzen und
Halbsträucher. Meistens haben die
lanzettförmigen Blätter kleine Haare.
Die Blüten sind — je nach Salbeisorte —
unterschiedlich. Die Blüten des in
Deutschland heimischen „gemeinen
Salbei“ sind violett, manchmal auch
weiß. Es gibt aber auch Salbeiarten, die
blühen in leuchtendem Pink, in OrangeRot oder in Blautönen. Sehr bekannt
Tipp
Es gibt kaum ein Kraut, das in so vielen
Variationen vorkommt wie der Salbei:
Mehr als 1000 Arten gibt es. In Europa
wächst der „gemeine Salbei“. Sehr
bekannt sind der Ananassalbei, der
Pfirsichsalbei und der Fruchtsalbei.
Für die Parfumindustrie wird der
Muskatellersalbei verwendet. In Mittelamerika kommt der „Heilige Salbei“
vor, er wird zum Räuchern verwendet.
SALBEI
Art.-Nr. 62084
33
SCHNITTLAUCH
THYMIAN
Scharf-würziges Juwel der Gemüsepflanzen
Schmackhaftes Bergkraut, das neue Lebenskraft verleiht
Stängel. Meist kommen sie frisch,
tiefgefroren oder getrocknet in den
Handel. Besonders aromatisch und
geschmacksintensiv ist Schnittlauch
vor der Blüte. Schnittlauch schmeckt
lauchartig-zwiebelig, manchmal auch ein
bisschen scharf. Verwendet wird Schnittlauch unter anderem zur geschmacklichen Abrundung von Salatdressings,
Quark und Suppen.
beim Garen zu den Speisen gegeben
wird. Getrockneter Thymian schmeckt
oft intensiver als frischer Thymian.
Auch bei der Herstellung von Wurst
ist Thymian ein unentbehrliches Würzmittel. Denn Thymian sorgt vor allem bei
Wurstspezialitäten für eine besondere
Geschmacksnuance.
Heilkunde
Traditionell würzt man Kohlgerichte mit
Thymian. Denn Thymian wirkt blähungslindernd und entwässernd. Doch Thymian
hat noch andere Qualitäten. Bei Erkrankungen der Atemwege entfaltet Thymian
seine beruhigende und krampflösende
Wirkung.
In der Naturheilkunde wird Thymian
zudem bei Erkältungen eingesetzt, denn
er wirkt fiebersenkend. Und auch bei
Halsschmerzen und Asthma ist Thymian
eine Wohltat.
Heilkunde
Schnittlauch enthält einen hohen Anteil
ätherischer Öle. Und die wirken antibakteriell, fördern die Verdauung und
helfen gegen Blähungen. Zudem wird
Schnittlauch blutdrucksenkende und
blutreinigende Wirkung nachgesagt.
In der Volksmedizin wird Schnittlauch
zudem als Vorbeugung für Erkältungskrankheiten eingesetzt. Und auch bei
Husten und Halskrankheiten wirkt
Schnittlauch.
Die dunkelgrünen, äußerlich ganz
und gar nicht spektakulären Schnittlauchhalme mit dem lauchartigen
Geschmack sind äußerst anspruchslos. Sogar in Höhenlagen von bis zu
2600 Metern ü.d.M. findet man noch
Schnittlauch.
Herkunft
Ob sich Schnittlauch von den Alpen aus,
vom Mittelmeerraum oder von Zentralasien aus in aller Welt verbreitet hat,
ist bis heute wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Jedenfalls bezeichneten
die Chinesen bereits vor Hunderten
von Jahren Schnittlauch als „Juwel der
Würzkräuter“ und verwendeten ihn zum
Würzen und zum Heilen. Im Mittelalter
wurde Schnittlauch dazu verwandt, um
den „bösen Blick“ abzuhalten.
Heute kommt Schnittlauch jedenfalls in
ganz Europa, in Asien und Amerika in
wilder Form vor. Sogar auf Sand- und
34
Kiesbänken, sowie auf Steinschuttfeldern
und in kargen Höhenlagen bis zu 2600
Metern gedeiht er. Kultiviert wird Schnittlauch bereits seit dem Mittelalter.
Merkmale und Anbau
Schnittlauch wird natürlich in den heimischen Gärten angebaut. Auch auf
der Fensterbank gedeiht er prächtig.
Für kommerzielle Zwecke allerdings
stammt der Schnittlauch größtenteils
aus Gewächshäusern. Er kann das ganze
Jahr über geerntet werden. Im ersten
Jahr werden die Stängel nur einmal
geschnitten, in den darauffolgenden
Jahren kann er bis zu fünf Mal pro Jahr
abgeerntet werden. Denn Schnittlauch
treibt das ganze Jahr immer wieder
nach. Schnittlauch bildet rosa- bis violettfarbene Blüten aus.
Aroma und Verwendung
Verwendet werden vom Schnittlauch die
Tipp
Schnittlauch gehört zu den Klassikern
der Küchenkräuter. Oft gedeiht er
im heimischen Garten oder auf der
Fensterbank. Bis zu fünf Mal pro Jahr
kann er abgeerntet werden. Schnittlauch ist übrigens eine Vitamin-CBombe. So enthalten 100 Gramm
Schnittlauch mehr Vitamin C als ein
Kilo Äpfel.
Außerdem zeichnet sich Schnittlauch
durch einen hohen Gehalt an Vitamin A
aus.
SCHNITTLAUCH
Art.-Nr. 62082
Die kleinen Thymian-Blättchen verströmen einen intensiven Duft, der an
Urlaub am Mittelmeer und lukullische
Genüsse erinnert. Und je länger
Thymian mitgekocht wird, desto
intensiver wird sein Geschmack.
Herkunft
Seit alters her ist Thymian im gesamten
Mittelmeergebiet verbreitet. Denn Thymian ist ein Kraut, das die Sonne liebt.
Je mehr Sonne Thymian abbekommt,
desto intensiver wird sein Aroma.
Thymian hat seinen Namen vom griechischen Wort „Thymos“, das Lebenskraft
bedeutet. Jahrhundertelang glaubte
man, dass Thymian Stärke verleihen
könnte. Überlieferungen erzählen, dass
die römischen Legionäre vor ihren Einsätzen in Thymianwasser badeten, um
siegreich nach Hause zurückzukehren.
Thymian wurde dann in Klostergärten
gezüchtet, gelangte so über die Alpen
und eroberte als Würzmittel die Welt.
Inzwischen ist Thymian in ganz Europa
verbreitet, auch in Afrika, in Russland
und in Amerika gedeiht er.
Merkmale und Anbau
Botanisch betrachtet gehört Thymian
zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler.
Thymian ist eine ausgesprochen ausdauernde Pflanze. Zur industriellen
Nutzung wird Thymian auf Feldern angebaut, doch auch in den heimischen
Gärten ist er zu finden.
Aroma und Verwendung
Die kleinen Thymianblättchen schmecken ein bisschen bitter-würzig. Sehr
dominant sind die ätherischen Öle
Thymol und Carvacrol. Thymian passt
hervorragend zu allen Gemüsegerichten,
aber auch Fleisch und Salate bekommen
mediterranes Flair. Am besten entfaltet
Thymian sein Aroma, wenn er frühzeitig
Tipp
Thymian ist ein Hauptbestandteil der
bekannten Gewürzmischung „Herbes
de Provence“. In dieser Mischung
können außerdem noch Rosmarin,
Bohnenkraut, Oregano und Lavendel
enthalten sein. „Herbes de Provences“
passt zur mediterranen Küche, würzt
Fleisch- und Gemüsegerichte. Manchmal sind in der Gewürzmischung auch
Lorbeerblätter, Fenchel und geriebene
Orangenschale enthalten.
THYMIAN
Art.-Nr. 62086
35
VANILLE
WACHOLDER
Gute-Laune-Gewürz, das nicht nur die Kolibris lieben
Sagenumwobener Beerenstrauch für Wild & Co.
Aroma und Verwendung
Aus den Blüten entwickeln sich ab dem
fünften Jahr schlauchartige Fruchtkapseln. Und die werden dann, kurz bevor
sie aufplatzen, per Hand gepflückt. Anschließend werden die Vanillekapseln, der
landläufige Begriff „Schoten“ ist botanisch nicht korrekt, einem Fermentationsprozess unterzogen und getrocknet. Die
eigentlich gelblich-grünen Fruchtkapseln
werden schwarzbraun und das typische
Vanillearoma entwickelt sich. Die beste
Vanille ist Bourbon-Vanille, sie ist besonders aromaintensiv. Vanille verfeinert
Süßspeisen und Gebäck, passt zudem zu
pikanten Gerichten. Vanille würzt Wurst,
verleiht Fleisch und Krustentieren eine
besondere Note.
verwendet. Und auch zu Sauerkraut sind
die Beeren ein Muss.
Die Industrie verwendet Wacholderbeeren
zur Herstellung von Gin und Genever.
Heilkunde
Früher glaubten die Menschen, Wacholder schützt vor wunden Füßen und
Blasen und steckten sich deshalb beim
Wandern gerne einen Wacholderzweig
an den Hut. Die Wacholderbeeren
haben allerdings ganz andere Qualitäten. Durch ihren hohen Gehalt ätherischer Öle wirken sie appetitanregend.
Sie helfen bei Magenbeschwerden und
haben eine harntreibende Wirkung.
Das ist bei Blasenentzündungen und
ähnlichen Leiden sehr nützlich.
Außerdem sind die kleinen blauschwarzen Beeren ein wirksames Mittel,
um Grippe- und Erkältungskrankheiten
zu lindern: einfach die Beeren langsam
zerkauen.
Heilkunde
Vanille ist ein Gute-Laune-Spender. Sie
wirkt stimmungsaufhellend und gegen
Müdigkeit und Angst.
Vanille ist nicht nur für Süßspeisen
und Kuchen eine echte Bereicherung,
sondern das süße Aroma ist äußerst
vielseitig: Vanille ist aus der gesamten Lebensmittelproduktion nicht
wegzudenken, sie würzt sogar Wurstwaren. Und auch bei der Kosmetikund Parfumherstellung ist Vanille
heute vertreten.
Herkunft
Ursprünglich war Vanille einzig und
allein in Mexiko beheimatet. Die Azteken
nannten es „Tlilxochiztl“ und verwendeten Vanille nicht nur als Gewürz, sondern
auch als Huldigungsgabe für den Kaiser.
Dann kamen die spanischen Eroberer ins
Land und versuchten alles, um Vanille
auszuführen. Allerdings schlug jeder
Kultivierungsversuch in anderen tropischen Gebieten fehl.
36
Merkmale und Anbau
Vanille ist eine Kletterorchidee. Die
Lianen der Vanillepflanze ranken sich
in der Wildform an Bäumen hoch, im
kultivierten Anbau um Stangen. Aus
den Lianen der Kletterpflanze wachsen
Blüten-Ranken. Sie blühen etwa vier
Wochen, öffnen sich allerdings nur für
wenige Stunden. Exakt in diesem Zeitrahmen müssen die Orchideen-Blüten
durch winzige Kolibris und MeliponaBienen bestäubt werden. Und das war
über Jahrhunderte auch das Geheimnis,
warum Vanille außerhalb Mexikos nicht
kultiviert werden konnte. In Kulturen
müssen die Blüten per Hand — mit langen
Bambusstangen — bestäubt werden.
Das ist eine aufwendige Prozedur.
Heute wird Vanille in Guatemala, sowie
in Ländern Mitteleuropas, aber auch
auf Madagaskar, auf den Komoren und
natürlich in Réunion, der früheren „Ile
de Bourbon“, angebaut.
Tipp
Bei der Verwendung echter Vanille
werden die Vanillekapseln aufgeschnitten und das Fruchtmark
herausgekratzt. Bei gekochten Speisen
empfiehlt es sich, die Vanillekapsel
mitzukochen. Die Kapsel selbst ist nicht
essbar. Echter Vanillezucker enthält
echtes Vanillemark, hat deshalb dunkle
Einsprenklungen. Vanillinzucker dagegen
enthält das synthetisch hergestellte
Vanillin.
VANILLE
Art.-Nr. 62455
„Zypresse des Nordens“ wird
Wacholder genannt. Die kleinen
Beeren, die an dem Nadelbusch
wachsen, verfeinern Wildgerichte.
Sagenumwoben ist allerdings
auch der Wacholderstrauch selbst.
Wacholder-Zweige sollen, so die
Legende, sogar den Teufel vertreiben.
Herkunft
Wacholderbeeren sind seit Jahrtausenden bekannt. Die alten Ägypter stellten
schon vor 3500 Jahren Mundwasser aus
den Beeren her. Die Germanen verehrten
den Wacholderbaum als heilig. Jahrhundertelang glaubten die Menschen, dass
man mit Wacholderreisig den Teufel vertreiben könne. Der Grund: Der Legende
nach soll Jesus Christus an ein Kreuz aus
Wacholderholz geschlagen worden sein.
Merkmale und Anbau
Wacholder steht in Deutschland unter
Naturschutz. Das Pflücken der reifen
Beeren ist erlaubt. Die Wacholderbeeren,
die hierzulande in den Handel kommen,
stammen meist aus dem Mittelmeergebiet. Aber auch in der Lüneburger
Heide gedeihen Wacholderbeeren.
Wacholder kommt als Strauch vor — in
den Alpen wird Wacholder gerade einmal kniehoch. Doch Wacholder kann
auch zu mächtigen Bäumen wachsen.
So gibt es Wacholderbäume, die 2000
Jahre alt sind und es auf einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter
bringen.
Aroma und Verwendung
Die kleinen Beeren sind zunächst grün,
bekommen dann Ende August die charakteristische dunkelblau-schwarze
Farbe. In punkto Geschmack besticht
Wacholder durch ein harziges Aroma.
Wacholderbeeren passen perfekt zu
Wildgerichten, werden auch für Beizen
Tipp
Wacholderbeeren sind wahre
Geschmacks-Bomben. Deshalb sollte
man bei der Dosierung äußerst
vorsichtig sein. Für eine würzige
Wildmarinade sind sechs bis acht
Beeren ausreichend, bei der Verfeinerung von Sauerkraut genügen schon
vier Beeren (immer bei einer Menge
für vier Personen) völlig.
Noch intensiver schmeckt Wacholder,
wenn die Beeren im Mörser zerdrückt
werden.
WACHOLDER
Art.-Nr. 62143
37
ÜBER UNS
ZIMT
Süßes Aroma, um das sich Geschichten aus 1001 Nacht ranken
Wertmaß-Einheit „Ekelle“ gemessen. Der
hochwertigste Zimt bekommt als Einheit
fünf Nuller — als Zeichen für allerhöchste
Qualität.
Aroma und Verwendung
Zimt schmeckt süßlich, passt deshalb
besonders gut zu Süßspeisen, Desserts
und Gebäck. Aber er wird zunehmend
auch zur Würzung von Fleisch- und
Fischgerichten eingesetzt. Das verleiht
den Gerichten das Flair aus 1001 Nacht.
Heilkunde
Früher glaubte man, Zimt wächst am
Grund eines geheimnisvollen Sees oder
er stammt von Zimtvögeln, die die
Zimtstangen in ihren Nestern horten.
Man sprach Zimt die vielfältigsten Heilwirkungen zu. Tatsächlich wirkt Zimt
antiseptisch. Er regt den Kreislauf an,
fördert die Durchblutung — und wirkt
aphrodisierend.
Die feine, aromatische Süße von Zimt
und das Aussehen der hauchdünnen,
eingerollten Zimtrinden beflügelten
schon immer die Phantasie der
Menschen. So ranken sich um die
Zimtstangen viele Legenden — fast
schon Märchen aus 1001 Nacht.
Herkunft
Mehr als 5000 Jahre kennen und lieben
die Menschen Zimt als süßes Gewürz.
Von China aus brachten phönizische
Kaufleute die hauchdünn gerollte Rinde
nach Ägypten. Doch auch andernorts
ranken sich Geschichten um Zimt. Der
römische Kaiser Nero soll in Rom Zimtfeuer zu Ehren seiner verstorbenen
Gattin Poppäe entfacht haben, obwohl
Zimt damals so wertvoll wie Gold war.
Im 14. Jahrhundert wurde Zimt auch auf
dem europäischen Kontinent bekannt.
Heute gehört Zimt zu den beliebtesten
Gewürzen überhaupt. Die Hauptanbau-
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gebiete sind Sri Lanka, Madagaskar,
aber auch in Indonesien, auf den kleinen
Antillen und in Mittelamerika sowie in
China und in Vietnam gedeiht Zimt.
Merkmale und Anbau
Der Zimt stammt von strauchartigen
Zimtbäumen. Die Schösslinge der
Bäume werden im Turnus von ein bis
zwei Jahren geschnitten. Dann wird die
Rinde abgezogen und getrocknet — und
man bekommt so, nach dem Entfernen
der äußeren Rinde, die Zimtstangen.
Generell gilt: Je feiner die Rinde, desto
intensiver das Aroma. Als Haupsorten
gelten die Cinnamomum zeylanicumBlume, der Sri-Lanka-Zimt (Canehl),
Cinnamomoum aromaticum Nees, der
China-Zimt (Cassia lignea) und Cinamomum burmannii Blume, der PadangZimt (Cassia vera). Insgesamt sind
mehr als 275 verschiedene Zimtarten
bekannt. Zimt-Aroma wird mithilfe der
Tipp
Vor allem im Winter hat Zimt
Hochsaison. Zimt ist ein wichtiger
Geschmacksträger bei Plätzchen.
Besonders gut harmoniert Zimt mit
Koriander, Anis, Nelken, Orangenund Zitronenschalen. Auch Glühwein
bekommt durch eine Stange Zimt sein
besonderes Aroma. Zimt eignet sich
zudem zur Würzung von Rotkohl zu
Entenbraten. Zimt schmeckt und regt
Magen- und Darmtätigkeit an.
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