Gartenkerbel Anthriscus cerefolium Familie: Doldenblütler (Apiaceae) Gartenkerbel ist eine einjährige Pflanze und gehört wie viele unserer Küchen- und Heilkräuter zu den Doldenblütlern. Kerbel wird heutzutage überall in Europa als Kulturpflanze angebaut. Seine Wurzeln jedoch sind im Kaukasus in Südrussland beheimatet. Möglicherweise kam Kerbel durch die Römer, die ihn sehr schätzten, ins Mittelmeergebiet. Von dort aus kam er im frühen Mittelalter nach Mitteleuropa. Hier war er im Mittelalter stärker verbreitet als heute. Kerbel sollte noch vor der Blüte geerntet und sogleich verwendet werden, da die Pflanze sonst ihr Aroma verliert. Deshalb sollte er auch nicht getrocknet werden. Kerbel kann wie Kresse das ganze Jahr über auf der Fensterbank gezogen werden. Um immer frisches Kerbelkraut zur Verfügung zu haben, bietet es sich an, alle 14 Tage Kerbel neu auszusäen. Ab März kann er auch im Freiland gesät werden. Nutzung: als Gewürz: Frisches Kraut nimmt man vor allem zum Würzen von Frühlingssuppen, Soßen und Salaten. Es passt gut zu Omelette und Rührei, zu gekochtem Fisch, Reis sowie Huhn-, Kalbs- und Lammgerichten. Kerbel ist Bestandteil der bekannten Gewürzmischungen „Fines herbes“ und „Kräuter der Provence“. in der Pflanzenheilkunde Gartenkerbel wird zusammen mit anderen Kräutern oft zu sogenannten „Blutreinigungskuren“ verwendet, da er für den Körper eine entschlackende Wirkung hat. Insgesamt ist Kerbel magenstärkend, blutreinigend und entwässernd. Gartenkerbel (Suppenkraut, Körbelkraut, Körffelkraut) Anthriscus cerefolium Familie: Doldenblütler (Apiaceae) Standort: Blütezeit: Da Sonne und Trockenheit die Pflanzen schnell erblühen lassen, ist ein halbschattiger Standort besser geeignet. Der Boden sollte locker, durchlässig und leicht feucht sein. April bis August Kerbel verträgt sich gut mit Salat, den er auch vor Schnecken und Blattläusen schützt. Ernte: 6 bis 8 Wochen nach der Aussaat kann bis zum Blühbeginn ständig geerntet werden. Die frischen jungen Blätter besitzen die meiste Würzkraft. Durch Einfrieren kann das Aroma der Blätter erhalten werden. Blätter: Blüten: Die dezenten, weißen Einzelblüten mit einem Durchmesser von ca. 2,5 mm bilden 3-5 strahlige Dolden erster Ordnung. Diese wiederum haben einen Durchmesser von 5-7 cm. Inhaltstoffe: Die gesamte Pflanze enthält ätherisches Öl, die Blätter zusätzlich Vitamin A und C und Mineralien. Die hellgrünen Blätter sind im Umriss dreieckig und in der Regel 3-fach gefiedert und zart. Sie ähneln stark den Blättern der glatten Petersilie, sind aber viel zarter. Schädlinge: Falscher Mehltau, Rostpilze, Blattläuse, Kerbelmotte Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/org/natwiss/GARTEN/ Autor: Frank Reiß