Sustainable Steel Building

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Sustainable Steel Building
ArcelorMittal Stahlzentrum in Liège (Belgien)
Geringe überbaute Fläche, Leichtigkeit des
Gebäudes
Große Transparenz und natürliches Licht
Vorfertigung und stabile Kosten
Behaglichkeit der Nutzer, Kontrolle des
Energieverbrauchs
Bauherr: Groupimo (ArcelorMittal)
Repräsentant d. Bauherrn: AOS Studley
Architekten: Art & Build Architekt / Patrick Israel,
Projektleiter
Ingenieure: BCT, groupe Arcadis
Landschaftsarchitektur: Spehar et associés
Stahlbau: BC Projektteam
Fassaden: Atelier du verre
Credits:
Fotos: ArcelorMittal, Art&Build
Text: Eve Jouannais
Um sein Engagement für nachhaltigen
Entwicklung zu unterstreichen wollte
ArcelorMittal mit seinem Stahlzentrum in
Flemalle (Lüttich) ein Beispiel für ein Bauwerk
setzen, welches ein Maximum an verfügbaren
Stahlsystemen integriert, um den Verbrauch
natürlicher und, im besonderen fossiler,
Energieressourcen zu begrenzen. Weiterhin
verfügt das Gebäude über eine belgische
Zertifizierung zum nachhaltigen Bauen, die
„Valideo Construction durable“, welche „die
Qualität des Gebäudes und der Schonung der
Umwelt“ bewertet.“ Die Bewertung beruht auf
Kriterien wie den energetischen Leistungen,
der Wahl der Baumaterialien, der
Wasserwirtschaft, dem Baustellenmanagement, der akustischen Behaglichkeit,
der Erreichbarkeit, usw., bei der Planung und
dem Bau des Stahlzentrums wurden so viele
Themen wie möglich abgehandelt.
Ein Schritt in Richtung ökologische
Verantwortlichkeit
Der Bauablauf dieses Bürogebäudes war von
Anfang an von der freiwilligen Umsetzung eines
umweltverträglichen Ansatzes geprägt, und all
dies unter Einhaltung strenger Kostenvorgaben.
Das Lastenheft wurde peinlichst genau mit
dem betreffenden Personal vorbereitet
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und erarbeitet, um damit einen Beitrag zur
Arbeit der Architekten zu leisten.
Das Programm und die aufgeführten Einschränkungen sind durch die architektonischen
Vorgaben und besonderen Ausstattungen zum
Ausdruck gelangt, wie die Berücksichtigung des
Standortes und die genaue Ausrichtung des
Gebäudes.
Die Wahl der Baumaterialien mit Stahl als
vorherrschendem Werkstoff – natürlich für
das Tragwerk und die Verkleidung, hin bis zum
Ausbau und Mobiliar (insgesamt 700 Tonnen)
– hat eine forcierte Vorfertigung, eine schnelle
Bauzeit und eine Trockenbauweise ermöglicht.
Der Einsatz von energie- und ressourcensparenden Systemen und Systemen auf Basis
erneuerbarer Energien macht es möglich, das
Gebäude als „Passivhaus“ zu bezeichnen.
Letztendlich wurden an diesem Bauwerk 150
Maßnahmen durchgeführt, die mit der
nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang
stehen: von der Wahl der Materialien und der
Architektur des Gebäudes bis zur
Abfalltrennung, der Wahl der Haushaltsgeräte
und der Reinigungsmittel.
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ArcelorMittal Stahlzentrum in Liège (Belgien)
Eine Industrielandschaft
Das großflächige Gebiet, über das sich heute
das Stahlzentrum erstreckt, beherbergte
damals eine Röhrenfabrik. Die weitflächigen,
sehr schweren Infrastrukturen, die mit der
angrenzenden Meuse verbunden sind, waren
über mehr als 10 Meter Tiefe mit Stollen
durchzogen. Der mit Öl und Gas verunreinigte
Standort war Gegenstand von Entgiftungsarbeiten durch die Region Walloniens. Die Wahl
eines Gebäudes auf Pfählen antwortete von
Beginn auf dieses Besorgnis, indem der direkte
Bodenkontakt vermieden wurde.
Die Ansiedlung eines Gebäudes an der
Rückseite einer stark befahrenen Straße, die
entlang des Flusses verläuft wurde aufgrund
der Idee gewählt, in der Zukunft weitere
Nebengebäude vom gleichen Typ in der Nähe
errichten zu können. Es ist als ein Festpunkt
gedacht, sichtbar von mehreren Stellen, leicht
identifizierbar.
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Ein leichtes und einfaches Gebäude
Die Architektur des Stahlzentrums beruht auf
der Absicht von ArcelorMittal die Ressourcen
unseres Planeten nicht zu belasten. Mit
Sorgfalt bearbeitet, ist die Form Ausdruck
seiner Funktion, seine Konstruktion unterliegt
der durchdachten Wahl hinsichtlich seiner
Anordnung und den verwendeten
Baumaterialien.
Auf Pfählen errichtet, zeichnet sich das
Gebäude durch seine schlichte Einfachheit aus:
Ein Parallelepiped mit einer Länge von 80
Metern und einer Breite von 16 Metern, das
vier Geschosse mit Büros und Gemeinschaftsräumen enthält. Das Erdgeschoss, einer
gläsernen Kiste gleich, umfasst die
Empfangshalle und das Betriebsrestaurant.
Der Zugangsbereich zu den verschiedenen
Geschossen (Treppen, Fahrstühle), ragt
absichtlich sowohl in seiner Höhe als auch
Breite aus der Südfassade heraus, durchbricht
somit die Horizontalität der Fassade und macht
die Organisation des Gebäudes ablesbar.
Die relativ leichte Stahlkonstruktion des
Gebäudes wurde für eine Tragfähigkeit von
350 kg/m² berechnet, sie ist mit Rundsäulen
an die Lochstegträger und die Verbundplatten
angeschlossen. Die Rohre verlaufen in den
Lochstegträgern und optimieren somit die
Gesamthöhe der Decken. Diese Träger sind im
ganzen Gebäude sichtbar und lassen auf die
angewendete Bauweise schließen.
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ArcelorMittal Stahlzentrum in Liège (Belgien)
Helle Architektur aus Stahl
Das natürliche Licht erhellt das gesamte
Gebäude, somit wird der Einsatz künstlicher
Beleuchtung auf ein Minimum reduziert. Die
Beleuchtung wird zusätzlich über ein
Automatiksystem geregelt, wodurch jedweder
unnützer Verbrauch vermieden wird.
Das Gebäude ist an allen Fassadenseiten sehr
großzügig mit einem Vorhangwand-System
verglast. Die Südfassade, die mit einer Doppelverglasung ausgestattet ist welche die Sonneneinstrahlung mildert, wird durch einen Rahmen
aus lackiertem Stahlblech hervor-gehoben, der
- außen angebracht - an allen Seiten über die
Fassade hinausreicht.
Die Transparenz ist nicht nur in der Fassade
sichtbar, sie manifestiert sich auch im Innenraum und lässt auf die Funktionen der Bereiche
schließen. Sämtliche Büros sind ausschließlich
entlang der verglasten Fassade platziert, um
maximalen Nutzen aus der natürlichen Beleuchtung zu ziehen, die meisten sind mit zwei
bis vier Personen belegt. Sie sind von den
Fluren durch vollständig verglaste Wände abgetrennt, die Büros an der Giebelseite sind
Großraumbüros. Dies erlaubt dem natürlichen
Licht bis in das Herz des Gebäudes einzudringen und ermöglicht stellenweise eine
doppelte visuelle Ausrichtung.
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Reicht das Tageslicht nicht aus, werden die
Lampen automatisch über Relais eingeschaltet,
sobald man einen bestimmten Bereich betritt.
Die Lampen sind in den abgehängten Decken
eingelassen, es sind keine Schreibtischlampen
vorgesehen.
Zwischen dem 1. und 2. Geschoss und dem 3.
und 4. Geschoss sind ovale Volumen – sogenannte „Trichter“- positioniert, um „Raum für
Atmung“ schaffen und die Linearität der
Geschosse zu durchbrechen. An den Stellen
dieser Volumen befinden sich Gemeinschaftsräume mit doppelter Höhe.
Daher hat sich der Rückgriff auf die Gasheizung für
nicht notwendig erwiesen, obwohl der Winter im
ersten Jahr des Betriebs relativ kalt war.
Akustische und thermische Behaglichkeit und
das Zurückgreifen auf erneuerbare Energien.
Das Sanitärwasser stammt aus einer Zisterne, die
über das Regenwasser versorgt wird. Die
Solarzellen auf dem Dach versorgen den
Warmwasserkreislauf und die Photovoltaikplatten,
in ein Vordach in Gebäudenähe integriert, tragen
zur Versorgung des Stromkreises bei.
Ob für Heizung, Strom oder Wasserwirtschaft,
die angewandten Systeme sind energiesparend
und werden, soweit wie möglich, mit erneuerbarer Energie betrieben.
Neben ihrem ästhetischen Aspekt spielen die
abgehängten Decken aus perforiertem Stahlblech auch eine akustische und thermische
Rolle. Die das Blech berührenden Rohrschlangen verteilen auf gleichmäßige Weise –
je nach Jahreszeit - die Wärme oder Kälte. Sie
sind an eine Wärmepumpe angeschlossen, die
über sieben Bohrschächte mit 15-30 Metern
Tiefe versorgt wird.
Ein mechanisches Lüftungssystem erneuert die
Luft im Gebäude zwischen den Büros, den Gängen
und den Toiletten, die Fassaden verfügen über
keine Öffnungen, außer im Bereich der Fahrstühle.
Das Mobiliar ist in allen Büros gleich, jedoch an
jedermann anpassbar – höhenverstellbare
Schreibtische, ergonomische Sessel, usw. konzipiert aus schadstoffarmen und
schallschluckenden Materialien.l
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ArcelorMittal Stahlzentrum in Liège (Belgien)
Gérald Jacques, Leiter des Stahlzentrums, hat
das Bauvorhaben von A bis Z verfolgt:
Die Konstruktion des Stahlzentrums gab die
Gelegenheit, präzise die Ziele zu überdenken und
festzulegen, die ab der Planungsphase in Richtung
des nachhaltigen Bauens führten. Wir haben so gut
wie möglich die Beförderung der Materialien –
reduziert auf das möglich Machbare -, die Sicherheit
und Sauberkeit der Baustelle, sowie die energetische
Effizienz integriert, sowohl im Hinblick auf den
Verzicht des Verbrauchs fossiler Energien, das
Recycling am Ende der Lebenszeit des Gebäudes, als
auch bezüglich der Behaglichkeit der Benutzer,
Zugänglichkeit für Behinderte…
Wir wollten an einem unserer Gebäude den Ansatz
des Passivhauses anwenden, indem wir das
Maximum an Produkten der Firmengruppe nutzen
und damit demonstrieren ließen, dass der Stahl im
Bau den Anforderungen an nachhaltiges Bauen
entspricht. Weiterhin verfügt das Gebäude über eine
belgische Zertifizierung zum nachhaltigen Bauen, die
„Valideo Construction durable“ und außerdem ist eine
Bewertung seiner Leistungsfähigkeit und
Funktionalität geplant.
ArcelorMittal
Distribution Solutions
Innovation & Construction Development
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Brandschutz
Es wurde eine technische Vorgehensweise
hinzugezogen, um vollständig der
Reglementierung zu entsprechen: So wurden
die Tragstützen mit Stahlbeton befüllt und es
erhalten lediglich jene Träger eine Beflockung,
die an den Stützen liegen. Dank dieser
neuesten Erkenntnisse, gewonnen aus Studien
auf dem Gebiet des Brandschutzes, die von
R&D (AM Research and Development)
durchgeführt wurden, musste nur jeder dritte
Träger geschützt werden. Diese
Vorgehensweise ermöglicht nicht nur die
perfekte Anpassung an die Anforderungen des
Projekts, sondern bietet außerdem eine
größere Planungsfreiheit bei geringeren
Kosten.
Schelle und sichere Bauzeit
Der Anspruch, der an die Funktionen des
Gebäudes zugunsten der Nutzer und im
Interesse des Bauherrn gestellt wird, schlägt
sich ebenso im Ablauf auf der Baustelle nieder.
Die Stahlkonstruktion induziert nämlich eine
forcierte Vorfertigung und eine so genannte
trockene Bauweise mit verringerten
Auswirkungen auf die Umwelt.
Mit einer Montagezeit von nur zwei Wochen
für jedes Geschoss beträgt die gesamte
Bauzeit sechseinhalb Monate. Der zu Beginn
festgelegte Zeitplan wurde strikt eingehalten,
ziemlich selten für ein Bauvorhaben dieser Art.
Darüber hinaus und entsprechend dem
Anfangsziel verlief der Bau unter strengen
Sicherheitsbedingungen.
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