Drei Fassaden

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Das Quartier du Flon in Lausanne
Drei Fassaden – drei Ansätze
Le quartier du Flon à Lausanne
Trois façades – trois approches
Das Flonquartier im Herzen von Lausanne hat sich in
den letzten Jahren vom Industriegelände zum städtischen
Zentrum gemausert. Heute, nach Abschluss der Umwandlung, befinden sich hier Läden, Geschäftshäuser sowie
Einrichtungen für Kultur und Freizeit. Obwohl die Eigentümerin des Geländes praktisch die gesamte Entwicklung kontrollierte, widerspiegeln die Neubauten ganz
unterschiedliche architektonische Positionen.
L’ancienne plate-forme industrielle du Flon, située en
plein cœur de Lausanne, vient d’achever sa mue en un
pôle urbain dédié, pour l’essentiel, aux activités commerciales, culturelles, de loisirs et de services. Bien que
la société propriétaire des terrains ait assuré la maîtrise d’ouvrage de la quasi-totalité des opérations, les
nouvelles réalisations reflètent des positions architecturales très diverses.
Links
Eine leichte Hülle aus grossen Luftkissen, die in
dreieckigen Metallrahmen gefasst sind, bildet die
Fassade der Miroiterie.
Foto: LWA Swiss professional team
Rechts
Die Bauten von les Mercier werden wie direkt auf
den Boden gestellte Prismen mit glatter Oberfläche
behandelt.
Foto: Yves André
A gauche
Les façades de la Miroiterie se composent de
grands coussins d’air sertis dans une armature
métallique triangulée.
Photo: LWA Swiss professional team
A droite
Les volumes des Mercier sont traités comme des
prismes aux faces lisses, posés à même le sol.
Photo: Yves André
48
> THEMA | THÈME
Text | Texte: Léo Biétry
«Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Architektur und Stadt
steht im Zentrum der Diskussion, die sich Ende der 50er Jahre entfacht
hat, und vermutlich die gesamte Architekturproduktion des ausgehenden 20. Jahrhunderts prägen wird.»
Bernard Huet, L’architecture contre la ville (1986)
«La question du rapport entre l’architecture et la ville est
au cœur du débat qui s’est engagé vers la fin des années cinquante et qui marquera probablement toute la production architecturale de la fin du XXe siècle.»
Bernard Huet, L’architecture contre la ville (1986)
Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs des Vallée du
Flon, seit kurzem zum Zentrum des städtischen Lebens in Lausanne
avanciert, gehört – und dies ist eher aussergewöhnlich – einem einzigen privaten Besitzer: der Groupe LO, vormals Compagnie du chemin
de fer Lausanne-Ouchy, die zur Immobilienverwaltungsfirma geworden
ist. Nachdem auf dem Areal keine gewerbliche Nutzung mehr stattfand, wurde der Ort zu einem alternativen Quartier mit zahlreichen
Künstlerateliers und Werkstätten. Am Ende eines langen Prozesses,
bei dem es darum ging, die Bestimmung des Areals neu zu definieren,
wurde 1999 ein Teilnutzungsplan angenommen, dessen Bestimmungen darauf abzielten, den strengen orthogonalen Raster – entstanden
durch die Schiebebühnen-Gleise, die zu den Lagergebäuden führten
– zu erhalten. Parallel zur Ausarbeitung dieses Plans hatte die Eigentümerin unter dem Namen «Flon Vision» eine Strategie entwickelt,
um das Gelände aufzuwerten. Abgesehen von der Neugestaltung des
öffentlichen Raumes beinhaltete diese auch die Renovation der schützenswerten Gebäude sowie den Abbruch von einigen weniger wertvollen Objekten zu Gunsten von Neubauten. Im Hinblick auf die sehr
einschränkenden Vorschriften des Teilnutzungsplans, was Gebäudeanordnung und –abmessungen betrifft, erstaunt es nicht, dass die
meisten Planer besonderes Gewicht auf die Fassadengestaltung gelegt haben, auf den Bereich, der ihnen den grössten Spielraum liess.
Nichtsdestotrotz staunt man, innerhalb eines so begrenzten Perimeters mit so ausgeprägter Identität derart unterschiedliche Haltungen
vorzufinden. Drei jüngst realisierte Projekte, eines im Westen, eines
im Osten und eines im Zentrum des Areals gelegen, haben schon fast
einen paradigmatischen Wert im Hinblick auf den Status und die
Ausdruckskraft der Fassaden.
La plate-forme du Flon, ancienne gare aux marchandises récemment promue nouveau centre névralgique de la vie urbaine lausannoise, a pour particularité d’appartenir à un unique propriétaire
privé : le Groupe LO, ancienne Compagnie du chemin de fer LausanneOuchy, devenue société de gestion immobilière. A l’issue d’un long
processus de redéfinition de la vocation du site – qui s’était mué,
depuis la cessation des activités industrielles, en un quartier alternatif occupé par de nombreux ateliers d’artistes et d’artisans – fut
adopté, en 1999, un plan partiel d’affectation dont les dispositions
visaient à préserver la rigoureuse trame orthogonale autrefois déterminée par les voies des chariots transbordeurs qui desservaient les
entrepôts. Parallèlement à l’élaboration de ce plan, le Groupe LO avait
développé, sous le nom de «Flon Vision», une stratégie de mise en
valeur de la plate-forme qui prévoyait – outre le réaménagement des
espaces publics – la rénovation des bâtiments dignes de protection
ainsi que la démolition d’un certain nombre de constructions de
moindre valeur, au profit de nouvelles réalisations. Eu égard aux
prescriptions très contraignantes du plan partiel d’affectation en
termes d’implantation et de gabarits, il n’est pas surprenant que la
plupart des concepteurs aient apporté une attention toute particulière au traitement des façades, domaine dans lequel leur marge de
manœuvre restait la plus grande. On est néanmoins frappé de trouver,
dans un périmètre aussi restreint et à l’identité si forte, des attitudes
si différentes en la matière. Trois projets récents, situés respectivement
à l’ouest, à l’est et au centre de la plate-forme, revêtent, du point de
vue de l’expression et du statut conférés à la façade, une valeur
quasi paradigmatique.
THEMA | THÈME <
49
Die drei Bauten von Flon-Ville sind um einen Platz
gruppiert, auf den sie sich über Arkaden öffnen.
Foto: LWA Swiss professional team
Plan: Mestelan & Gachet
Les trois volumes de Flon-Ville s’articulent autour
d’une place sur laquelle ils s’ouvrent par des portiques.
Photo: LWA Swiss professional team
Plan: Mestelan & Gachet
BATIMENT GENEVE (LO)
BATIMENT VILLE DE LAUSANNE (VL)
BATIMENT VIGIE (LO)
NIVEAU +1
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Flon-Ville
Im Herzen des Verwaltungsgebäudes befindet sich
ein verglaster Lichthof mit wichtiger lüftungstechnischer und Temperatur regulierender Funktion.
Foto: LWA Swiss professional team
Flon-Ville
Au cœur du bâtiment de l’administration communale se trouve le puits de lumière aux façades vitrées qui assume une importante fonction de ventilation et de régulation thermique.
Photo: LWA Swiss professional team
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> THEMA | THÈME
Flon-Ville
Der Komplex Flon-Ville ist das Resultat eines internationalen
Architekturwettbewerbes, den das Büro Mestelan & Gachet gewonnen
hat. Das Ensemble wurde 2007 fertiggestellt und besteht aus zwei
Bauten der LO Immeubles SA, die vor allem Räumlichkeiten der
Migrosklubschule beherbergen sowie aus einem Gebäude, das der
Stadt Lausanne gehört und in dem sich die Büros von einigen Ämtern
der Stadtverwaltung befinden. In den beiden Untergeschossen sind
grosse Ladenflächen untergebracht. Die drei Volumen sind um einen
Platz gruppiert, auf den sie sich im Erdgeschoss über Arkaden öffnen.
Die zwei rechtwinklig zueinander stehenden Riegel der LO bilden die
Nordwestecke der Plattform des Flon. Das Gebäude der Stadt, dessen
Grundriss annähernd eine quadratische Form aufweist, wird von der
Fussgängerpassage Port-Franc durchquert, die im Osten des Quartiers
beginnt und im Westen auf dem neuen Platz endet.
Das gewählte Fassadenkonzept verleiht dem Ensemble zwar
einen einheitlichen Charakter, die institutionelle Funktion des Gebäudes der Stadt ist jedoch ersichtlich, da es sich in verschiedener Hinsicht
von denjenigen der LO unterscheidet. Während die letzteren um eine
zentrale Versorgungsschicht mit Serviceräumen organisiert sind, umfasst dasjenige der Stadt einen Luftraum: Einen Lichthof mit Oberlicht,
in dessen Ecken in vier Kernen Treppenhäuser, Lifte und Sanitärräume
untergebracht sind.
Abgesehen von diesen typologischen Abweichungen, unterscheidet sich das Gebäude der Stadt auch in der Ausgestaltung der
Fassaden von den Bauten der LO. In beiden Fällen wurden vollständig
vorfabrizierte Elemente verwendet, bestehend aus den tragenden
inneren Pfosten, Wärmedämmung und Verkleidungselementen, die
mit natürlichen Pigmenten in der Masse eingefärbt sind. Innerhalb
dieses einheitlichen Systems gibt es aber verschiedene Variationen.
So übernehmen die beigen Fensterpfosten des LO-Ensembles den im
Flon vorherrschenden Farbton, während ein warmes Rot diejenigen
des Stadtgebäudes hervorhebt. Dieser Kontrast wird noch verstärkt
durch den Einsatz von zwei unterschiedlichen Sonnenschutzsystemen:
Storen mit Aluminiumlamellen im Verwaltungsgebäude, und, in den
Bauten der LO, beige Stoffstoren, die in geschlossenem Zustand zusammen mit den gleichfarbigen Fensterpfosten scheinbar eine homogene Mauerfläche bilden und so an die früheren verputzten Lagerhallen des Areals erinnern. Neben der Wirkung, die sie in der Fassade
entfalten, erfüllen die beiden Storentypen natürlich auch die spezifi-
Flon-Ville
Issu d’un concours d’architecture international remporté par le
bureau d’architectes Mestelan & Gachet, le complexe Flon-Ville,
achevé en 2007, se compose de deux bâtiments détenus par la société LO Immeubles SA, abritant notamment les locaux de l’Ecole
Club Migros, d’un bâtiment appartenant à la Ville de Lausanne,
accueillant les services de la Direction de la sécurité publique et de
la Direction des travaux, ainsi que de vastes surfaces commerciales
se développant sur deux niveaux de sous-sol. En surface, les trois
volumes s’articulent autour d’une place sur laquelle ils s’ouvrent, au
rez-de-chaussée, par des portiques. Alors que les deux barres perpendiculaires du LO marquent l’angle nord-ouest de la plate-forme du
Flon, le bâtiment de la Ville, dont le plan se rapproche du carré, est
traversé par l’allée piétonne du Port-Franc, qui prend naissance à l’est
du quartier pour déboucher, à l’ouest, sur la nouvelle place.
Si le concept de façade adopté confère à l’ensemble du complexe un caractère unitaire, l’immeuble de la Ville affirme néanmoins
sa vocation institutionnelle en se démarquant, à différents égards,
de ceux du LO. Ainsi, alors que ces derniers s’organisent autour d’une
couche centrale de distribution et de services, le bâtiment de la Ville
se déploie au contraire autour d’un vide : un puits de lumière avec
lanterneau, aux angles duquel sont regroupés, dans quatre noyaux,
cages d’escaliers, ascenseurs et locaux sanitaires.
Au-delà de ces différences typologiques, cependant, l’immeuble de la Ville se distingue aussi de ceux du LO au niveau du traitement des façades. Dans les deux cas ont été mis en œuvre des éléments préfabriqués complets, comprenant montants porteurs
intérieurs, isolation thermique et éléments de revêtement teintés dans
la masse par des pigments naturels. Mais diverses variations ont été
opérées au sein de ce système commun. Ainsi les meneaux beiges
des immeubles du LO reprennent-ils la couleur dominante du Flon,
tandis qu’un rouge chaud fait ressortir ceux du bâtiment de la Ville.
Ce contraste est encore renforcé par le choix de dispositifs pare-soleil
différents : des stores à lamelles en aluminium dans l’immeuble de
l’administration, et, dans ceux du LO, des stores en toile beige qui,
fermés, semblent constituer avec les meneaux de même couleur une
surface murale homogène, évoquant les anciens entrepôts crépis de
la plate-forme. Outre l’effet qu’ils produisent en façade, ces deux
types de stores répondent bien sûr aussi aux besoins spécifiques des
locaux en matière de protection solaire, les bureaux de l’administra-
Um den erforderlichen statischen Querschnitt gewährleisten zu
können, sind die tragenden inneren Pfosten des Verwaltungsgebäudes breiter als deren äussere Verkleidungen. Deshalb sind die Fenster
hier aussen angeschlagen (Plan oben), im Gegensatz zu den Bauten
der LO (Plan unten).
Pläne: Mestelan & Gachet
Pour garantir des sections statiques suffisantes, les montants porteurs
intérieurs de l’immeuble de l’administration communale sont plus
larges que les meneaux qui les revêtent. Ainsi les fenêtres sont ici
posées depuis l’extérieur (plan en haut), à l’inverse des bâtiments du
LO (plan en bas).
Plans: Mestelan & Gachet
THEMA | THÈME <
51
élévation
Beteiligte | Les intervenants
plan sur ouvrants
élévation
plan sur ouvrant
Flon-Ville
Bauherr | Maître d’ouvrage
LO Immeubles SA, Service immobilier de la Ville de Lausanne
Architekten | Architectes
Patrick Mestelan & Bernard Gachet, Lausanne
Ingenieure | Ingénieurs civils
MP Ingénieurs Conseil SA, Crissier VD
Daniel Crottaz, Froideville VD
Fassadenkonzept | Ingénieurs façades
Concept F SA, Renens VD
Energie | Rationalisation énergétique
Sorane SA, Ecublens VD
Les Mercier
Bauherr | Maître d’ouvrage
LO Immeubles SA
Architektengemeinschaft | Groupement d’architectes
Architecture & Retail Rites SA; Richter & Dahl Rocha Lausanne
Totalunternehmung | Entreprise totale
HRS Hauser Rutishauer Suter SA, Crissier VD
Ingenieure | Ingénieurs civils
MP Ingénieurs Conseil SA, Crissier VD
La Miroiterie
Bauherr | Maître d’ouvrage
LO Immeubles SA
Architekten | Architectes
Brauen + Wälchli, Lausanne
(Mitarbeiter | Collaborateur: Mattia Beltraminelli)
Totalunternehmung | Entreprise totale
Losinger SA, Bussigny VD
Ingenieure | Ingénieurs civils
Fellrath & Bosso SA, Le Mont-sur-Lausanne
Fassaden | Façades
Hightex International AG
Bauphysik | Physique du bâtiment
Estia SA, Lausanne
Beleuchtung | Eclairage
Aebischer & Bovigny, Lausanne
xx
52
> THEMA | THÈME
schen Sonnenschutz-Anforderungen der dahinter liegenden Räume.
So erfordern die Büros der Verwaltung mit den Computer-Arbeitsplätzen eine subtilere Dosierung des Lichts als die Schulräume der beiden
andern Gebäude. Im Übrigen waren für die Architekten auch bei der
Optimierung des Fassadenrasters Nutzungskriterien in Abhängigkeit
der jeweiligen Raumfunktion ausschlaggebend. So sind bei den Büros
der Stadt die Pfosten schmäler und die Felder enger als bei den
Schulräumen der LO-Bauten. Um trotzdem den notwendigen statischen Querschnitt gewähren zu können, sind die inneren tragenden
Pfosten des Verwaltungsgebäudes breiter als die äusseren Verkleidungspfosten, sodass die Fenster hier – im Gegensatz zu den LOGebäuden – aussen angeschlagen sind.
Dieses feine und differenzierte Regulieren des im Übrigen repetitiven Fassadenrasters widerspiegelt die Ansprüche in Bezug auf
Vielseitigkeit und Umnutzung, die das Projekt erfüllen musste. So
sind die Fassaden von Flon-Ville Ausdruck, wenn nicht des spezifischen
Raumprogramms, so doch der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten der
Gebäude. Gleichzeitig sollen sie durch ihre Materialisierung und architektonische Ordnung den industriellen und muralen Charakter des
Quartiers weiterführen. Dieser Wille, sich dem bestehenden urbanen
Kontext einzuordnen und, noch allgemeiner, die Tradition der historischen Stadt aufzunehmen, wird unterstützt von einer durch und
durch klassischen Architektursprache mit einer Dreiteilung der Gebäude in Sockel, Wand und Dachkrone. Dazu kommen die farbige
Akzentuierung der horizontalen Gesimse, die Betonung der Ecken
durch verbreiterte Vertikalelemente, klares Zeigen der Kraftableitung
(auch wenn diese Funktion hier optisch von einer nicht tragenden
Verkleidung, die die Tragstruktur nur imitiert, übernommen wird)
sowie Details wie das Portal mit kolossaler Säulenordnung, durch
das man von der Rue du Port-Franc her kommend das Verwaltungsgebäude der Stadt betritt, oder auch die Schein-Fugen, die auf der
vorfabrizierten Verkleidung der Aussteifungswände in den LO-Bauten
den Eindruck einer gemauerten Wand erwecken.
Mit Ausnahme der verglasten Fassaden des Lichthofs im Verwaltungsgebäude, der eine wichtige lüftungstechnische und Temperatur
regulierende Funktion erfüllt, lassen die Fassaden die weitreichenden
Überlegungen, die im Bereich Energie angestellt wurden, nicht erahnen.
Dank ihrer Nüchternheit und Robustheit dürften die Flon-VilleBauten die Zeit überdauern und ertragen ohne Schaden Reklametafeln
oder andere Accessoires, die Zeichen sind des Lebens, das sich einstellt.
tion requérant, avec leurs postes de travail informatisés, un dosage
plus subtil de la lumière que les locaux d’enseignement des deux
autres immeubles. Des critères d’usage analogues ont par ailleurs
conduit les architectes à optimiser la métrique des éléments de façade en fonction de la destination des locaux, les montants étant
plus étroits et les travées plus serrées dans les bureaux de la Ville que
dans les salles de cours des bâtiments du LO. Afin de garantir néanmoins des sections statiques suffisantes, les montants porteurs intérieurs sont, dans l’immeuble de l’administration communale, plus
larges que les meneaux qui les revêtent, les fenêtres étant ici – à
l’inverse des bâtiments du LO – posées depuis l’extérieur.
Ce réglage fin et différencié d’une trame de façade par ailleurs
répétitive, reflète les exigences de polyvalence et de réversibilité
auxquelles devait répondre le projet. Ainsi les façades du complexe
Flon-Ville exprimentelles clairement, sinon le programme spécifique
des bâtiments, du moins leur vocation de structure d’accueil modulable, tout en cherchant par ailleurs, de par leur matérialisation et
leur ordonnancement, à perpétuer le caractère minéral et industriel
du quartier. Cette volonté de s’inscrire dans le contexte urbain existant
et, plus généralement, dans la tradition de la ville historique, est
corroborée par l’adoption d’un langage architectural éminemment
classique, avec, notamment, une tripartition des immeubles en socle,
corps et couronnement; une accentuation, par la couleur, des entablements horizontaux; un marquage des angles par des éléments
verticaux plus larges; une expression claire de la reprise des charges
(même si cette fonction est en l’occurrence assumée par un revêtement
non porteur, qui ne fait qu’imiter une ossature), et des détails tels
que le portail d’ordre colossal par lequel on pénètre dans le bâtiment
de la Ville depuis la rue du Port-Franc, ou encore les faux joints qui,
dans les immeubles du LO, reproduisent, sur le parement préfabriqué
des murs de contreventement, un motif de maçonnerie.
A l’exception des façades vitrées du puits de lumière du bâtiment de l’administration communale, qui assume une importante
fonction de ventilation et de régulation thermique, les façades du
complexe ne laissent guère transparaître les réflexions poussées qui
ont été menées sur le plan énergétique.
Du fait de leur sobriété et de leur robustesse, les immeubles
de Flon-Ville promettent de résister au temps, et supportent sans
dommage les enseignes commerciales et autres signes de la vie qui
y prend place.
Die wie ein Strichcode anmutenden
weissen Streifen auf den Verglasungen des Komplexes Les Mercier haben
eine Sonnenschutzfunktion.
Foto: Yves André
Les bandes blanches qui strient les
vitrages du complexe Les Mercier
selon un motif de code-barres s’expliquent par les exigences de protection solaire.
Photo: Yves André
THEMA | THÈME <
Les Mercier
Am andern Ende des Flon-Areals wurde Ende 2008 der Komplex mit
Läden, Dienstleistungen und Wohnungen Les Mercier fertig gestellt. Dessen
Fassadenkonzept stammt vom Architekturbüro Richter & Dahl Rocha. Das
Ensemble besteht aus drei beidseits der Voie du Chariot platzierten Gebäuden und aus einer grossen Ladenfläche im Untergeschoss.
Zwischen Les Mercier und Flon-Ville besteht nicht nur eine geografische Distanz, in vielerlei Hinsicht stellt das eine das genaue Gegenteil des anderen dar. Nicht das Streben nach tektonischer Gliederung, sondern ganz offensichtlich die Suche nach Abstraktion steht
hinter den Volumen von Les Mercier, die wie direkt auf den Boden
gestellte Prismen mit glatten Oberflächen behandelt werden. Die Entwerfer wollten die Vorschriften des Teilnutzungsplans bezüglich der
Gebäudeabmessungen bis zur letzten Konsequenz umsetzen, indem
sie die vorgegebenen Volumen möglichst genau übernahmen.
Im Süden der Voie du Chariot, stehen drei Volumen mit identischer Gebäudehöhe. Davon sind zwei ab dem ersten Obergeschoss
miteinander verbunden und sind als ein Gebäude zu betrachten. Die
leichten Fassaden sind an den Decken aufgehängt, die ihrerseits auf
zurück versetzten Stützen ruhen. Die Gebäudehülle besteht teils aus
verglasten Partien, teils aus geschlossenen Elementen, die bündig ans
Glas anschliessen und mit bronzefarben anodisiertem Aluminium verkleidet sind. Diese glatten Oberflächen der Fassaden verleihen den
Volumen sehr wohl einen monolithischen, abstrakten Charakter, in
dieser scheinbaren Einfachheit stecken jedoch ungeahnte Subtilitäten.
So fällt es dem unachtsamen Passanten nicht auf, dass der Farbton der
anodisierten Verkleidung von einem Volumen zum andern leicht variiert
und noch weniger, dass die schmalen vertikalen Blechbänder, die die
Fassaden rhythmisieren, gelocht sind: Denn diese verdecken raumhohe
Öffnungsflügel für die sie gleichzeitig Absturzsicherung und Sonnenschutz sind. Auch die weissen Streifen, die wie ein Strichcode auf den
Verglasungen aufgebracht sind, haben eine Sonnenschutzfunktion: Da
die bewusst gesuchte Abstraktion äussere Beschattungselemente ausschloss, und für das Glas trotzdem die gültigen Normen über den Gesamtenergiedurchlass eingehalten werden mussten, entschlossen sich
die Planer für eine Mischlösung: zwei Drittel der Glasflächen wurden
mit Siebdruck versehen und ein Drittel «nackte» Glasflächen sind mit
Innenstoren bestückt. Die Wohnungen im obersten Geschoss des Westbaus sind mit Schiebeläden ausgestattet, deren Materialisierung den
geschlossenen Fassadenelementen entspricht. Die einzigen «Unreinheiten» in den klar geschnittenen Volumen, sind die leicht zurückver-
53
Les Mercier
A l’autre extrémité de la plate-forme du Flon s’est achevé, fin
2008, le chantier du complexe commercial, de services et d’habitation
Les Mercier, dont le concept de façade a été développé par le bureau
d’architectes Richter & Dahl Rocha. L’ensemble se compose de trois
immeubles disposés de part et d’autre de la Voie du Chariot, ainsi
que d’une vaste galerie marchande en sous-sol.
La distance qui sépare Les Mercier de Flon-Ville n’est pas que
géographique, les premiers prenant, à bien des égards, le contre-pied
du second. Ici, en effet, l’aspiration à une structuration tectonique cède
le pas à une évidente recherche d’abstraction, les volumes des Mercier
étant traités comme des prismes aux faces lisses, posés à même le sol.
Le parti des concepteurs était de tirer les conséquences ultimes des
contraintes du plan partiel d’affectation en matière de gabarits, en
exprimant de la façon la plus pure possible la volumétrie prescrite.
Au sud de la Voie du Chariot, le programme est réparti entre trois
volumes de même gabarit, dont deux sont cependant reliés à partir du
premier étage et constituent de fait un seul et même bâtiment. Les façades, légères, sont suspendues aux dalles, qui reposent elles-mêmes sur
des poteaux placés en retrait. L’enveloppe se compose en partie de vitrages, en partie d’éléments pleins, revêtus, au nu du verre, d’un bardage en aluminium anodisé de couleur bronze. Or, si l’aspect lisse des
façades confère bel et bien aux volumes un caractère monolithique et
abstrait, cette apparente simplicité recèle des subtilités insoupçonnées.
Ainsi le passant inattentif ne s’aperçoit-il pas que la teinte du revêtement
anodisé varie légèrement d’un volume à l’autre, et encore moins que les
étroites bandes métalliques verticales ponctuant les façades sont perforées : c’est qu’elles masquent des ouvrants allant de sol à plafond,
auxquels elles servent à la fois de dispositif anti-chutes et pare-soleil.
Les exigences de protection solaire expliquent d’ailleurs aussi les bandes
blanches qui strient les vitrages selon un motif de code-barres : comme
l’abstraction recherchée excluait les dispositifs pare-soleil extérieurs, et
qu’il fallait néanmoins respecter les normes applicables au facteur solaire des vitrages, les concepteurs ont adopté une solution mixte, combinant deux tiers de surfaces vitrées sérigraphiées, et un tiers de vitrages
«nus», dotés de stores intérieurs. Les logements situés au dernier étage
du bâtiment ouest sont, eux, pourvus de volets coulissants traités de la
même manière que les pleins des façades. Quant aux seules entorses
faites à la pureté des volumes, à savoir les surfaces vitrées qui se trouvent,
sur les façades latérales, en léger retrait, elles s’expliquent également
par des contraintes réglementaires, mais relevant cette fois de la police
xx
54
> THEMA | THÈME
Links
Um die von der Feuerpolizei verlangten
fünf Meter Abstand einhalten zu können, haben die Architekten die Glasflächen zurück versetzt.
Foto: LWA Swiss professional team
Unten
Situation mit Grundriss Erdgeschoss,
in grau Verbindung zum Parking du
Centre.
Plan: Richter & Dahl Rocha
A gauche
Suite à des contraintes réglementaires
relevant de la police du feu, les architectes ont renfoncé les vitrages pour atteindre les 5.00 m de distance requise.
Photo: LWA Swiss professional team
Ci-dessous
Situation avec plan du rez-de-chaussée, en grisé: liaison avec le Parking
du Centre.
Plan: Richter & Dahl Rocha
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> THEMA | THÈME
setzten Glasflächen in den seitlichen Fassaden. Sie sind ebenfalls das
Resultat von Vorschriften, diesmal jedoch der Feuerpolizei: Da der
Gebäudeabstand 4.50 Meter beträgt und Gläser mit einem Abstand
von weniger als fünf Metern sehr hohe Feuerwiderstandswerte hätten
erfüllen müssen (EI 30), haben es die Architekten vorgezogen, die
Verglasungen zurück zu versetzen, um die verlangten fünf Meter einhalten zu können. So haben sie sie entweder als leicht eingezogene,
über die gesamte Gebäudehöhe verlaufende Glasflächen ausgeführt
oder im Erdgeschoss als Schaufenster mit Leibungen.
Das lang gezogene Gebäude nördlich der Voie du Chariot folgt
demselben Konzept, weist aber gegenüber seinem Vis-à-vis einige architektonische und konstruktive Eigenheiten auf. So tragen seine PfostenRiegel-Fassaden nicht nur ihr Eigengewicht sondern auch die Decken.
Um den Zugang zum unterirdischen Ladengeschoss zu signalisieren und
als Antwort auf die exponiertere Lage des Gebäudes, dessen Westfassade auf einen kleinen Platz ausgerichtet ist, haben die Architekten das
Volumen im Innern des Glaskörpers zerlegt: Zwischen der Gebäudehülle
und den eigentlichen Innenräumen entstand so entlang der Südfassade
ein Luftraum, eine Art kleine Mall, und im obersten Geschoss der Westfassade ein grosser innenliegender Balkon mit Blick auf den Platz. Die
Gebäudeecken bestehen aus Glas-Glas-Anschlüssen, der Übergang von
Fassade zu Dach wurde ganz einfach als abgewinkelte Glashaut ausgeführt. Die Stärke der Gläser in der Fassade variiert, je nach statischen
Anforderungen. Um diese Differenzen auszugleichen, musste ein System
mit Schiftungen entwickelt werden. Dem heutigen Trend entsprechend
hat man mit den verwendeten Glasformaten – die grössten betragen
zirka 2.80 auf 4.20 Meter – die Grenzen des Möglichen ausgereizt.
Neben der eigentlichen Gebäudehülle haben die Architekten der
Gestaltung der Aussenräume und der Signaletik spezielle Sorgfalt gewidmet. So präsentieren sich die Firmentafeln der eingemieteten Firmen als
rechtwinklig zur Fassade stehende textile Bänder, in deren Rahmen LED
Leuchten integriert wurden, sodass es aussieht, als käme das Licht vom
Gebäude selbst. Nachts wirken die Bauten mit ihren grossen erleuchteten
Glasflächen wie auf den Boden gestellte Laternen, tagsüber entstehen
durch das Wechselspiel von Transparenz und Reflexion verwirrende Überlagerungen, man hat Mühe zu unterscheiden, was von dem was man
sieht, zum Innenraum gehört, was zur Fassade und was Spiegelungen
der umliegenden Bauten sind. In beiden Fällen kann man sich kaum einen
grösseren Kontrast zu den Lagerhäusern des Quartiers vorstellen, deren
massiger Präsenz mit Les Mercier eine schwerelose Architektur an der
Grenze zur Entmaterialisierung gegenüber gestellt wird.
du feu : comme la distance séparant les volumes était de 4.50 mètres et
que des verres distants de moins de 5.00 mètres auraient dû répondre
à des exigences très élevées de résistance au feu (EI 30), les architectes
ont préféré renfoncer les vitrages concernés pour atteindre les 5.00
mètres requis, en les traitant tantôt sous la forme de grandes verrières
s’étendant du premier au dernier étage, tantôt, au rez-de-chaussée, sous
celle de fenêtres-vitrines avec embrasure.
Quant au long bâtiment situé au nord de la Voie du Chariot, il
obéit certes au même concept d’ensemble, mais présente, par rapport à
ses vis-à-vis, un certain nombre de spécificités architecturales et constructives. Ainsi ses façades à montants et traverses portent-elles non seulement leur propre poids, mais aussi les dalles. Pour signaler l’accès à la
galerie commerciale souterraine et répondre à la situation plus exposée
de l’immeuble – dont la façade ouest donne en effet sur une petite place
– les architectes ont procédé à une décomposition volumétrique à l’intérieur du prisme de verre : entre l’enveloppe et les locaux proprement dits
se déploie ainsi un «vide» qui forme, en façade sud, une sorte de mall
miniature et, au dernier étage de la façade ouest, un grand balcon intérieur surplombant la place. Les angles du bâtiment sont formés par des
raccords de verre à verre, la connexion entre façade et toiture étant
traitée comme un simple retour de la peau vitrée. En façade, l’épaisseur
des éléments verriers varie en fonction des contraintes structurelles, ce
qui a nécessité le développement d’un dispositif de calage compensant
les différences. Conformément à une tendance très actuelle, les formats
mis en œuvre, dont les plus grands atteignent quelque 2.80 x 4.20
mètres, flirtent avec les limites du possible.
Au-delà de l’enveloppe proprement dite, les architectes ont
apporté un soin particulier au traitement des espaces extérieurs et
de la signalétique. Ainsi les enseignes des sociétés locataires se
présentent-elles sous la forme de banderoles verticales perpendiculaires à la façade, qu’éclairent, comme si la lumière provenait des
bâtiments eux-mêmes, des luminaires LED incorporés aux châssis sur
lesquels elles sont tendues. Alors que, de nuit, les bâtiments évoquent,
avec leurs vastes pans de verre illuminés, des lanternes posées sur le
sol, de jour, le jeu changeant des transparences et des reflets produit
de déconcertantes superpositions, où l’on peine à discerner ce qui,
de ce que l’on voit, appartient aux espaces intérieurs, à la façade
elle-même ou aux reflets des bâtiments environnants. Dans les deux
cas, on ne saurait imaginer plus grand contraste avec les entrepôts
du quartier, à la présence massive desquels Les Mercier opposent une
architecture sans poids, à la limite de la dématérialisation.
Links
Les Mercier, Fassadendetails
Plan: Richter & Dahl Rocha
Rechts
Nachts leuchten die Fassaden der Miroiterie dank an den Deckenstirnen
montierten Fluoreszenzröhren, die ihr
Licht in die Luftkissen ausstrahlen.
Foto: Thomas Jantscher
A gauche
Les Mercier, détails de la façade
Plan: Richter & Dahl Rocha
A droite
De nuit, des tubes fluorescents placés en
nez de dalle éclairent les coussins d’air
de la Miroiterie.
Photo: Thomas Jantscher
THEMA | THÈME <
Die Miroiterie
Das Geschäftshaus der Miroiterie, das ebenfalls 2008 fertig
gestellt wurde, steht am Rand der Esplanade du Flon im Zentrum des
Quartiers. Wie das unterirdische Parkhaus wurde es vom Architekturbüro Brauen + Wälchli konzipiert. Es entspricht dem Wunsch des
Bauherrn, an diesem privilegierten Ort ein wegweisendes Gebäude
aufzustellen. Ein Anliegen, auf das die Architekten mit einem gewagten Vorschlag geantwortet haben.
Das Projekt wurde auf Grund der statischen Erfordernisse entwickelt: Um eine möglichst klare und direkte Kräfteableitung zu erhalten, haben die Architekten ein baumförmiges Tragwerk entwickelt.
Es besteht aus geneigten Stützen, die sich symmetrisch verzweigen,
ausgehend vom «Stamm», sprich den Pfeilern des Parkhauses. Die
Aussteifung des Gebäudes geschieht über einen massiven Kern, der
die Rückfassade bildet. Diese ist wegen der geringen Distanz zum
Nachbargebäude kaum sichtbar.
Bei den andern drei Fassaden, die umso exponierter sind, haben
sich die Entwerfer für eine leichte Hülle aus grossen Luftkissen entschieden, die in einem dreiecksförmigen Metallrahmen gefasst sind.
Diese Konstruktion erstreckt sich über die drei Geschosse oberhalb
des Erdgeschosses. Auch hier entspricht das Dreiecksmotiv einer
statischen Anforderung: Es ging darum, eine im stabilisierenden Kern
verankerte steife Rahmenkonstruktion auszubilden und die unteren
Decken an der Decke des Daches aufzuhängen, da sich in den unteren Geschossen zwischen den sich verzweigenden Stützen und der
äusseren Deckenkante ziemlich grosse Spannweiten ergaben.
Die Luftkissen bestehen aus vier Membranen, die wärmedämmtechnisch gesehen einer Vierfachverglasung entsprechen. Ein mit
Teflon beschichtetes Glasfasergewebe (Polytetrafluoroethylen, PTFE)
bildet die äussere transluzide und feuersichere Membran, die drei
inneren, transparenten Schichten sind aus Ethylen-Tetrafluorethylen
(EFTE). Um den Kammern zwischen den Membranen ihr Volumen zu
geben und damit die Kissen dem Winddruck standhalten, wird über
Rohre, die an einen Ventilator im Untergeschoss angeschlossen sind,
Luft eingeblasen; dies mit einem erstaunlich niederen Druck von 60
mbar. Die textile Qualität der Hülle und die Plastizität der Kissen
werden durch die Nähte, die durch die Fugen der verglasten Elemente verlängert werden, noch unterstrichen. Für den Fall, dass eine innere Membran verletzt werden sollte – was noch nie geschehen ist
– haben sich die Architekten in Anlehnung an die Baumstruktur
blattförmige Flicke ausgedacht. Nachts erleuchten an der De-
La Miroiterie
L’immeuble commercial de la Miroiterie, achevé en 2008 également, borde l’Esplanade du Flon, au centre de la plate-forme. Conçu,
de même que le parking enterré sur lequel il repose, par le bureau
d’architectes Brauen + Wälchli, il répondait au souhait du maître
d’ouvrage d’ériger à cet endroit privilégié un bâtiment phare – souhait
auquel les concepteurs ont répondu par une proposition audacieuse.
Le projet s’est développé à partir de contraintes structurelles :
afin d’assurer une reprise des charges aussi propre et directe que
possible, les architectes ont élaboré une structure porteuse en arbre,
composée de poteaux inclinés se ramifiant de façon symétrique à
partir des «troncs» constitués par les piliers du parking. Le contreventement du bâtiment est assuré par un noyau massif qui en forme la
façade arrière, peu visible du fait de la faible distance la séparant du
bâtiment voisin.
Au niveau des trois autres façades, elles en revanche très exposées, les concepteurs ont opté pour une enveloppe légère, consistant, aux trois étages sur rez-de-chaussée, en de grands coussins d’air
sertis dans une armature métallique triangulée. Le motif des diagonales répondait, ici encore, à des impératifs structurels : il s’agissait
en effet de former une caisse rigide ancrée au noyau stabilisateur,
mais aussi de suspendre les dalles inférieures à la dalle de toiture, en
raison des portées assez importantes qui subsistaient, aux étages
inférieurs, entre les poteaux ramifiés et la rive des dalles.
Quant aux coussins d’air eux-mêmes, ils se composent de quatre membranes fonctionnant, en termes d’isolation thermique, de
manière analogue à un quadruple vitrage. La membrane extérieure,
translucide et ignifuge, se compose d’un tissu de fibre de verre couvert
de téflon (polytétrafluoroéthylène, PTFE), les trois couches intérieures,
transparentes, se composant d’éthylène tétrafluoroéthylène (ETFE).
Pour donner leur volume aux chambres comprises entre les membranes et permettre aux coussins de résister à la pression du vent, des
tubes reliés à un ventilateur installé au sous-sol y insufflent de l’air
à une pression – étonnamment faible – de 60 mbar. La qualité textile de l’enveloppe et le modelé des coussins sont soulignés par les
coutures que prolongent les joints des éléments vitrés. En cas de
perforation d’une membrane intérieure – situation qui ne s’est encore jamais produite –, les architectes ont imaginé, en écho à l’arbre
de la structure, des rustines en forme de feuille. De nuit, des tubes
fluorescents placés en nez de dalle éclairent les coussins d’air avec
une intensité qui varie imperceptiblement toutes les dix secondes,
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> THEMA | THÈME
Grosse offene Fläche im zweiten Obergeschoss der Miroiterie.
Foto Jean-Philippe Daulte
Grand espace ouvert du deuxième étage de la Miroiterie.
Photo Jean-Philippe Daulte
Rechts
Querschnitt
Unten rechts
Detailschnitt Fassade
Unten links
Grundriss
Pläne: Brauen + Wälchli
A droite
Coupe transversale
En bas à droite
Coupe de détail de la façade
En bas à gauche
Plan d’étage
Plans: Brauen + Wälchli
THEMA | THÈME <
ckenstirne angebrachte Fluoreszenzröhren die Luftkissen. Als zusätzliche Intensivierung der pneumatischen Metapher verändert sich
die Lichtintensität kaum wahrnehmbar alle zehn Sekunden und weckt
so den Eindruck eines Atmens.
Das Projekt scheint eher von einer künstlerischen Herangehensweise zu zeugen denn von der Suche nach Integration in den Kontext,
ist es doch aus Bildern entstanden, die dem Ort fremd sind: die
Baumstruktur, die textile Membran, das Lungen-Luftkissen. Die Tatsache, dass die Elemente mit ornamentalem Charakter jedoch immer
einer statisch und konstruktiv bedingten Logik folgen, verleiht der
Miroiterie eine beachtliche innere Kohärenz, die seinen Status als
autonomes Werk noch verstärkt.
Die Fassade, zwischen Architektur und Stadt
Glas und Beton, Glas und Metall, Glas und Kunststoffmembrane: Nur schon die Materialwahl sagt viel aus über die grundlegend
unterschiedlichen Haltungen hinter den Projekten Flon-Ville, Les
Mercier und La Miroiterie. Rationalistische architektonische Ordnung
im ersten Fall, Suche nach Abstraktion und Entmaterialisierung im
zweiten, technisch-konstruktives Experimentieren mit einer starken
ästhetischen Komponente im dritten: Man kann sich kaum drei Ansätze vorstellen, die repräsentativer wären für den in der heutigen
Architektur so typischen Pluralismus. Aber das, was eigentlich auf
dem Spiel steht – erst recht in einem Quartier mit einer so charakteristischen Morphologie und architektonischen Identität wie der Flon
– ist nichts geringeres als das Verhältnis zwischen Architektur und
Stadt. Denn wenn das Projekt Flon-Ville bezüglich Fassadengestaltung
als kontextuell bezeichnet werden könnte, so brechen Les Mercier
und La Miroiterie, jedes auf seine Art, mit dem früher bestehenden
städtischen Kontext, trotz aller einschränkenden Vorschriften über
Lage und Volumen der Gebäude. Es stellt sich daher die Frage der
Tragweite und der Opportunität dieser unterschiedlichen Ansätze.
Eine Frage, die zu einem Zeitpunkt, da die Begriffe Stadt und Urbanität neu definiert werden, höchste Bedeutung hat und die zeigt, dass
die im Zitat von Bernard Huet erwähnte Diskussion heute, anfangs
des 21. Jahrhunderts, nichts von ihrer Aktualität eingebüsst hat.
produisant ainsi – pour filer la métaphore pneumatique – l’impression
d’une respiration.
Elaboré à partir d’images étrangères au site – la structure-arbre,
la membrane-textile, le coussin d’air-poumon – le projet semble davantage relever de la démarche artistique que d’une recherche d’intégration au contexte. Le fait que les éléments à caractère ornemental découlent cependant toujours d’une logique structurelle et
constructive, confère à l’immeuble de La Miroiterie une remarquable
cohérence interne, qui ne fait que renforcer son statut d’œuvre autonome.
La façade, entre architecture et ville
Verre et béton, verre et métal, verre et membrane synthétique :
le simple choix des matériaux est déjà révélateur des profondes différences de position qui séparent les projets de Flon-Ville, des Mercier
et de la Miroiterie. Ordonnancement rationaliste dans le premier cas;
recherche d’une expression abstraite et dématérialisée dans le deuxième; expérimentation technique et constructive, présentant néanmoins
une forte dimension esthétique, dans le troisième : on ne pourrait
guère imaginer trois approches plus représentatives du pluralisme
qui caractérise l’architecture contemporaine. Mais ce qui, au fond,
est en jeu – a fortiori dans un quartier à la morphologie et à l’identité architecturale aussi caractéristiques que le Flon – c’est rien moins
que le rapport entre architecture et ville. Car si le projet de Flon-Ville
pourrait être, du point de vue traitement de façades, qualifié de
contextualiste, ceux des Mercier et de la Miroiterie se démarquent,
chacun à leur manière, du contexte urbain préexistant, toute contraignantes qu’aient pu être les prescriptions en matière d’implantation
et de gabarits. Se pose dès lors la question de la portée et de la
pertinence de ces différents partis – question qui, à l’heure où les
notions même de ville et d’urbanité sont en pleine redéfinition, revêt
une importance de premier plan, et montre que le débat évoqué par
Bernard Huet dans le texte cité en exergue, n’a, en ce début de XXIe
siècle, rien perdu de son actualité.
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