Luc Bondy als Intendant der Wiener Festwochen bis 2007

Werbung
Luc Bondy als Intendant der Wiener Festwochen
bis 2007 bestätigt
Wien (RK). Luc Bondy wird weiterhin als Intendant der Wiener
Festwochen zur Verfügung stehen. Dies gab Wiens
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Dienstag
bekannt. Der bestehende Vertrag bis 2004 wurde um weitere
drei Jahre, bis 2007, verlängert. "Ich freue mich über Bondys
Entscheidung, den Wiener Festwochen ...
Wien (RK). Luc Bondy wird weiterhin als Intendant der Wiener Festwochen zur Verfügung stehen. Dies
gab Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Dienstag bekannt. Der bestehende Vertrag bis
2004 wurde um weitere drei Jahre, bis 2007, verlängert.
"Ich freue mich über Bondys Entscheidung, den Wiener Festwochen weiterhin zur Verfügung zu stehen",
erklärte dazu Mailath-Pokorny. "Bondy ist eine Künstlerpersönlichkeit von internationalem Format. Er
hat Impulse nicht nur bei den Wiener Festwochen, sondern innerhalb der gesamten Wiener
Theaterlandschaft gesetzt." Und weiter: "Wien ist für Bondy geistiges und kulturelles Zentrum Europas,
gleichzeitig ist er gleichsam Garant oder Kristallisationspunkt genau dafür. Er ist offen für die Einflüsse
Osteuropas. Das ist heute wichtiger denn je."****
Der 1948 in Zürich geborene Regisseur wurde 1996 durch Kulturstadträtin Ursula Pasterk nach Wien
geholt und gehörte seit 1997 dem Dreierdirektorium der Wiener Festwochen an. Nach 1998 und 1999
verantwortete das Dreierdirektorium mit Schauspieldirektor Luc Bondy, Musikdirektor Dr. Klaus-Peter
Kehr und der Direktorin für Tanz und Crossover-Projekte Hortensia Völckers noch das Programm der
Wiener Festwochen 2000 und 2001. Seit 2001 war Bondy als Intendant allein programmverantwortlich,
als Direktoren holte er sich Marie Zimmermann für den Bereich Schauspiel und Hans Landesmann für
den Bereich Musik.
Zur Person
Luc Bondy wurde 1948 in Zürich geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Frankreich. Nach
dem Besuch der Pantomimenschule von Jacques Lecoq gab er sein Debüt am Théâtre Universitaire
International in Paris, wo er mit Erfolg eine Novelle von Gombrowicz für das Theater adaptierte.
1969 wird Luc Bondy Regieassistent am Thalia Theater in Hamburg. Ab 1971 inszeniert er eine Reihe
wichtiger Werke: Die Zofen von Genet (Hamburg, 1971), Die Stühle von Ionesco (Nürnberg, 1972), Wie
es euch gefällt von Shakespeare (Wuppertal, 1973), Goethes Stella (Darmstadt, 1973) und Edward Bonds
Die See (München, 1973). Von 1974 bis 1976 arbeitet Luc Bondy an der Städtischen Bühne Frankfurt. In
weiterer Folge übernimmt er die Regie zahlreicher Stücke an der von Peter Stein geleiteten Berliner
Schaubühne. Nach einer kurzen Pause ist der Regisseur 1981 in Köln tätig, wo er Yvonne, Prinzessin von
Burgund von Gombrowicz, Glückliche Tage von Beckett und 1982 Macbeth von Shakespeare inszeniert.
Im gleichen Jahr adaptiert er einen Text von Botho Strauß, Kalldewey Farce, für das Theater, der dann an
der Berliner Schaubühne uraufgeführt wird. 1984 inszeniert Bondy Arthur Schnitzlers Das weite Land am
Théâtre des Amandiers im Pariser Vorort Nanterre (für diese Inszenierung wurde er mit dem Deutschen
Kritikerpreis, Abteilung Theater, ausgezeichnet).
Von 1985 bis 1987 ist er künstlerischer Kodirektor (mit den Dramaturgen Dieter Sturm und Christoph
Leimbacher) der Berliner Schaubühne, wo er unter anderem 1985 Triumph der Liebe (Marivaux) Gastspiel bei den Wiener Festwochen 1986, 1986 Die Fremdenführerin (Botho Strauß) und im November
1987 Molières Der Menschenfeind inszenierte.
Zu Bondys weiteren wichtigen Inszenierungen gehören: Das Wintermärchen von Shakespeare in der
Übersetzung von Bernard-Marie Koltès (Nanterre, 1988 und Festival d'Avignon), Die Zeit und das
Zimmer von Botho Strauß (Schaubühne, 1989) - Gastspiel bei den Wiener Festwochen 1990, und Der
einsame Weg von Schnitzler am Théâtre Renaud-Barrault in Paris (1989), eine Neuinszenierung von Das
Wintermärchen (Schaubühne, 1990), Schlußchor von Botho Strauß (Schaubühne, 1992), John Gabriel
Borkman von Ibsen (Lausanne, 1993) - Gastspiel bei den Wiener Festwochen 1993, Das Gleichgewicht
von Botho Strauß (Salzburger Festspiele, 1993), Die Stunde da wir nichts voneinander wußten von Peter
Handke (Schaubühne, 1994, in Koproduktion mit Festival d'Automne à Paris), Der Illusionist und
Träumen wir! von Sacha Guitry (Schaubühne, 1995), Jouer avec le feu von August Strindberg (Théâtre
Vidy- Lausanne, 1996, in Koproduktion mit den Wiener Festwochen u.a., zu sehen bei den Wiener
Festwochen 1997).
Luc Bondys Operninszenierungen
Wozzeck (1976) und Lulu (1978) von Alban Berg in Hamburg, in Brüssel am Théâtre de la Monnaie
1986 Così fan tutte (Mozart) - Gastspiel bei den Wiener Festwochen 1986, und 1989 Die Krönung der
Poppea (Monteverdi), Don Giovanni (Mozart) für die Wiener Festwochen 1990 (Wiederaufnahme 1991),
Salome (Richard Strauss) für die Salzburger Festspiele 1992 (Wiederaufnahme 1993), Reigen
(Boesmans) für La Monnaie/De Munt, Brüssel 1993, Le Nozze di Figaro (Mozart) für die Salzburger
Festspiele 1995 (Wiederaufnahme 1996), Don Carlos (Verdi), Premiere am 27. Februar 1996, Théâtre
Musical du Châtelet.
Luc Bondy führt auch Regie bei zwei Filmen: Die Ortliebschen Frauen, 1980 (Grand Prix du Jeune
Cinéma, Festival d'Hyères, 1981) und Das weite Land (1987). Ab dem Sommersemester 1997 bis Juni
2001 hat Luc Bondy eine Gastprofessur für Regie am Max-Reinhardt- Seminar inne. September 1997 bis
Juni 2001 ist Luc Bondy Schauspieldirektor der Wiener Festwochen.
Am 24. Februar 1998 findet als internationale Gemeinschaftsproduktion u.a. mit den Wiener Festwochen
am Théâtre Vidy-Lausanne die Premiere von Jean Racines Phèdre in der Inszenierung von Luc Bondy
statt. Bei den Wiener Festwochen 1998 ist die Produktion von 16. bis 21. Mai im Odeon zu sehen,
anschließend internationale Tournee.
Für die Wiener Festwochen 1998 inszeniert Luc Bondy Figaro lässt sich scheiden (Ödön von Horváth) als
Gemeinschaftsproduktion mit dem Theater in der Josefstadt: Premiere am 10. Mai 1998 im Theater an der
Wien, Premiere der Wiederaufnahme am 16. Januar 1999 im Theater in der Josefstadt, eingeladen zum
Berliner Theatertreffen 1999.
Am 15. Mai 1998 erhält Luc Bondy in Berlin den Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung
verliehen.
En attendant Godot von Samuel Beckett inszeniert Luc Bondy als Gemeinschaftsproduktion Wiener
Festwochen und Théâtre Vidy- Lausanne: zu sehen bei den Wiener Festwochen 1999 im Theater an der
Wien vom 25. bis 28. Mai.
Für die Wiener Festwochen 1999 inszeniert Luc Bondy mit Schauspielstudenten des Max-ReinhardtSeminars die Uraufführung eines neuen Botho Strauß Stückes, Lotphantasie. Am 29. August 1999 hat
seine Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Macbeth beim Edinburgh Festival Premiere. Macbeth, eine
Gemeinschaftsproduktion Wiener Festwochen, Scottish Opera, Glasgow, Edinburgh International Festival
und Opéra de Bordeaux, wird bei den Wiener Festwochen 2000 gezeigt. Luc Bondy führt Regie bei der
Uraufführung der Oper Wintermärchen von Philippe Boesmans an der Brüsseler Oper La Monnaie,
Premiere am 10. Dezember 1999.
Am 24. Januar 2000 unterzeichnet Luc Bondy einen Dreijahresvertrag als Intendant und alleiniger
künstlerisch Verantwortlicher der Wiener Festwochen 2002 bis 2004. Premiere bei den Wiener
Festwochen 2000 am 14. Mai im Akademietheater: Luc Bondys Neuinszenierung von Anton Tschechows
Die Möwe als Gemeinschaftsproduktion Wiener Festwochen und Burgtheater Wien. Am 21. Oktober
2000 erhält Luc Bondy den erstmals verliehenen "Nestroy - Der Erste Wiener Theaterpreis" für seine
Inszenierung von Die Möwe. Seine Inszenierung wird auch zur besten deutschsprachigen Aufführung
gewählt und mit einem weiteren NESTROY ausgezeichnet. Inszenierung der Uraufführung Drei Mal
Leben von Yasmina Reza, Premiere am 29. Oktober 2000 im Akademietheater. Eine Produktion
Burgtheater Wien.
Luc Bondys Inszenierungen von Die Möwe und Drei Mal Leben werden im Mai 2001 zum 36. Berliner
Theatertreffen eingeladen.
Seit 1. Juli 2001 ist Luc Bondy Intendant der Wiener Festwochen. Luc Bondy inszeniert Benjamin
Brittens Oper The Turn of the Screw. Musikalische Leitung: Daniel Harding. Die Premiere dieser
Gemeinschaftsproduktion Festival d'Aix-en-Provence und Wiener Festwochen findet am 10. Juli 2001 in
Aix statt, bei den Wiener Festwochen am 31. Mai 2002.
Luc Bondy inszeniert am Schauspielhaus Zürich die Schweizer Erstaufführung von Auf dem Land von
Martin Crimp, Premiere am 18. September 2001, eine Co-Produktion mit dem Berliner Ensemble.
Am 2. November 2001 wird Luc Bondy in Moskau mit dem Stanislawskij-Preis für seine Inszenierung
von Tschechows Die Möwe ausgezeichnet. Uraufführung eines neuen Stückes von Botho Strauß:
Unerwartete Rückkehr, Premiere 9. März 2002 am Berliner Ensemble. Luc Bondy inszeniert für die
Wiener Festwochen 2002 als Koproduktion Wiener Festwochen und Burgtheater Anatol von Arthur
Schnitzler, Premiere am 5. Juni 2002 im Akademietheater.
Publikationen:
 Luc Bondy: "Das Fest des Augenblicks", Residenz Verlag, Salzburg
und Wien, 1997
 Luc Bondy: "Wo war ich? Einbildungen", Ammann Verlag, Zürich,
1998
 C. Bernd Sucher: "LUC BONDY Erfinder, Spieler, Liebhaber",
Residenz Verlag, Edition Burgtheater, Salzburg und Wien 2002.
(Schluss) sas
 Rückfragehinweis:
Mag. Saskia Schwaiger
Tel.: 4000/81 854
e-mail: [email protected]
(RK vom 19.11.2002)
Herunterladen