39. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

Werbung
39. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK
Die Innsbrucker Festwochen der alten Musik 2015 stehen unter dem Motto „Stylus
Phantasticus“ – ein Begriff des 17. Jahrhunderts und in der Fachwelt ein Synonym für die
Kunst der Improvisation, der in der Musik des Barock ein hoher Stellenwert zugemessen
wurde. Der deutsche Barockkomponist und Musikgelehrte Johann Mattheson definiert
den "Stylus Phantasticus" als „die allerfreieste und ungebundenste“ Art des Musizierens,
Singens und Komponierens.
Den Prolog der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2015 bilden traditionell vier Ambraser
Schlosskonzerte, in denen 2015 Werke des 16. bis frühen 18. Jahrhunderts erklingen werden:
Mit dem Geiger Giuliano Carmignola, den Sopranistinnen Roberta Invernizzi und Anna
Prohaska, der Tiroler Harfenistin Margret Köll, der Flötistin Dorothee Oberlinger und dem
Cembalisten Florian Birsak werden international führende Persönlichkeiten der Alten Musik zu
erleben sein. Werke von Pandolfi Mealli und Viviani lassen Innsbrucker Hofmusikgeschichte
lebendig werden.
Geistlicher Auftakt der Festwochen 2015 ist ein Konzert mit dem Arnold Schoenberg Chor, in
Stift Stams. Hier wird auch Musik aus dem Stamser Musikarchiv erklingen. Tiroler
Musikgeschichte ist bei den Festwochen 2015 des Weiteren in einer „Gala für Maria Theresia“
mit Ausschnitten aus der 1765 in Innsbruck uraufgeführten Oper „Romolo ed Ersilia“ sowie mit
dem Trompeten-Consort Innsbruck präsent, das zum 25. Bestandsjubiläum Aufzugsmusiken
aus der Zeit des historischen Innsbrucker Trompeten-Consorts aufführt.
Im Mittelpunkt der Festwochen steht traditionsgemäß die Oper der Barockzeit. Zwei szenische
Opernproduktionen, eine halbszenische Oper sowie zwei Opernkonzerte bieten auch 2015 einen
umfassenden Blick auf die Vielfalt des Musikdramas der Epoche.
Alessandro De Marchi hat „Il Germanico“ von Händels größtem Rivalen Nicola Porpora
ausgesucht. Eine kostbare Wiederentdeckung für die Welt der Alten Musik: Die grandiose Opera
seria über ein Feldherrendrama nach Tacitus‘ „Germania“ wird erstmals seit ihrer Uraufführung
1732 in Rom wieder komplett in einer szenischen Aufführung auf die Bühne kommen. Mit der
Altistin Sonia Prina und dem Countertenor David Hansen werden zwei der weltweit führenden
Barockopernsänger und Spezialisten für das Repertoire von Händel und seinen Zeitgenossen in
Hauptpartien zu erleben sein. Inszenieren wird der deutsche Regisseur Alexander Schulin, der
2010 bereits in der modellhaften Festwochenproduktion von Pergolesis „L’Olimpiade“ Regie
geführt hat.
Als BAROCKOPER:JUNG wird im Rahmen der Innsbrucker Festwochen erstmals große
französische Oper zu erleben sein: „Armide“, ein Meisterwerk Jean-Baptiste Lullys, des
Hofkomponisten des Sonnenkönigs Louis XIV. Die Festwochen arbeiten mit allerersten
Spezialisten für französische Barockoper zusammen, dem Centre de musique baroque de
Versailles. Als SängerInnen können auch 2015 herausragende Teilnehmer des vorjährigen CestiWettbewerbs brillieren. Die Inszenierung im Innenhof der Theologischen Fakultät wurde der
italienischen Regisseurin und Choreographin Deda Cristina Colonna anvertraut, die bei den
Festwochen 2010 mit ihrer Inszenierung von Vivaldis „Ottone in villa“ erfolgreich war.
Im Spanischen Saal von Schloss Ambras wird das Erfolgsformat eines komischen Intermezzos in
halbszenischer Aufführung mit Jommellis „Don Trastullo“ fortgesetzt. Auch in den beiden
Opernkonzerten im Riesensaal der Hofburg, „Gala für Maria Theresia“ und „Les Surprises de
l’Amour“ (Ausschnitte aus Opern von Rameau), kommen Gesangsstars zu Gehör: die von
Produktionen mit René Jacobs in Innsbruck noch bestens bekannte Sopranistin Sunhae Im, der
heute weltweit gefeierte Countertenor Valer Sabadus, der aus dem Innsbrucker CestiWettbewerb 2010 hervorgegangen ist, und eine der bedeutendsten Gesangskünstlerinnen
unserer Zeit, die französische Sopranistin Sandrine Piau.
Neben den beiden Opernkonzerten finden bei den Festwochen 2015 neun weitere Konzerte mit
herausragenden Interpreten statt. Der spanische Stardirigent Pablo Heras-Casado zeigt seine
besondere Liebe für die Alte Musik in einem Konzert mit einem der besten
Originalklangensembles der Welt, dem Balthasar Neumann Ensemble und Chor, und mit
einem Praetorius-Programm. Das weltweit einzigartige Trompeten-Consort Innsbruck spielt mit
24 Naturtrompetern im barocken Rahmen der Jesuitenkirche Aufzugsmusiken von europäischen
Höfen. Einzigartig in Innsbruck auch die historische Holzpfeifenorgel (organo di legno) in der
Silbernen Kapelle, die von einem Spezialisten für das Spiel auf historischen Tasteninstrumenten,
dem Tiroler Musiker Peter Waldner mit einem Programm im „Stylus Phantasticus“ bespielt
wird. In der Nikolauskapelle von Schloss Ambras werden die Gambistin Maddalena Del Gobbo
und der Tenor Sven Schwannberger, der sich selbst auf der Laute begleitet, barocke
Kunstwerke zwischen Komposition und Improvisation zu Gehör bringen. Im „Open mind“Konzert wird einer der berühmtesten Jazzpianisten, der Italiener Stefano Bollani, gemeinsam
mit der vielseitigen österreichischen Sopranistin Nina Bernsteiner Purcells „Dido and Aeneas“
zwischen Barock und Jazz nachspüren. Mit dem Festwochenorchester Academia Montis
Regalis, der Hofkapelle München und Les Paladins aus Frankreich sind einige der führenden
Originalklangkörper in Innsbruck zu hören.
Frei zugänglich sind wieder drei Lunchkonzerte im historischen Ambiente des Hofgartens sowie
jeweils die „Musik im Gottesdienst“ in Stift Stams, der Jesuitenkirche und der Stiftskirche in
Wilten sein. Auf verschiedenen Plätzen der Stadt Innsbruck wird ebenfalls bei freiem Eintritt an
mit den besten spanischen Barockgitarristen, angeführt von Xavier Diaz-Latorre, sowie mit
Tänzerinnen und Sängern, die auf einem historischen Wagen unterwegs sind, eine „Fiesta
española“ gefeiert.
Herunterladen