Il Germanico - Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

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INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK 2015
Pressekonferenz am 22. April 2015 – aktualisiert Juli 2015 – Il Germanico
„Il Germanico“ – Wiederentdeckung nach 300 Jahren
Nicola Porpora
Innsbruck wird einmal mehr Ort einer Opernentdeckung aus dem Barock: Erstmals seit der
Uraufführung 1732 in Rom erlebt „Il Germanico“ von Nicola Porpora eine szenische und komplette
Aufführung. Auf der Festwochenbühne werden sich bedeutende Barockopernspezialisten unserer Zeit
tummeln: Patricia Bardon in der Titelpartie, Klara Ek, David Hansen, Carlo Allemano und Hagen
Matzeit in den weiteren Rollen. Für Porporas Opern und Arien sind die besten Sängerinnen und Sänger
erforderlich, denn der leidenschaftliche neapolitanische Opernkomponist und der berühmteste
Gesangslehrer des 18. Jahrhunderts schrieb den einstigen Opernstars die schönsten und virtuosesten
Arien in die Kehlen. Nicola Porpora war in der damaligen Musikmetropole London der bewunderte
Konkurrent von Georg Friedrich Händel, das Londoner Publikum stürmte seine Opern und feierte die
Sängerinnen und Sänger, von denen viele vormals seine Schüler waren. Warum der Opernmeister vom
Vesuv von der Nachwelt nicht in gleichem Maße wahrgenommen wird wie sein einstiger Rivale
Händel, hat für den Dirigenten Alessandro De Marchi einen wesentlichen Grund: „Viele trauen sich
nicht über Porporas Musik, die noch höhere Schwierigkeitsgrade hat! Seine Arien können allein
Sängerinnen und Sänger singen, die sich auf demselben Niveau bewegen, auf denen er seine Schüler
ausgebildet hat.“ Dieses Niveau wiederum lässt sich am Stil von Porporas Arien ablesen.
Patricia Bardon & David Hansen
5 Sterne für die Academia Montis Regalis und Alessandro De Marchi vom Oper-Onlineforum „Merker“
für ihre jüngste CD-Einspielung mit Arien von Nicola Porpora. „Sie musizieren grandios, wunderbar“,
urteilte auch die englische Tageszeitung „The Guardian“ über das Porpora-Album der Academia mit
dem Countertenor Franco Fagioli. Einen ebenso berühmten Stimmfachkollegen Fagiolis wird die
Academia im Innsbrucker „Il Germanico“ begleiten: David Hansen, als Kehlkopfakrobat
gleichermaßen wie als gefühlvoller Heldendarsteller weltweit gefeiert, wird in der Partie des Arminio
zu erleben sein. „Er singt außergewöhnlich schön“, schrieb schlicht und einfach die „Berliner
Morgenpost“ über den Australier. „Wir werden vielleicht nie einen besseren Countertenor hören und
erleben“, stand in der australischen Zeitung „Herald Sun“ über ihn zu lesen. Für die Titelpartie des
Arminio-Rivalen und römischen Heerführers Germanico konnte die Mezzosopranistin Patricia Bardon
gewonnen werden. Sie singt an der New Yorker Met und an den Opernhäusern von Paris und London
bis Berlin und München, beim Edinburgh und Glyndebourne Festival, sie ist Grammy-Preisträgerin,
gilt als eine der besten Händel-Sängerinnen unserer Zeit und wird von Stardirigenten wie Zubin
Mehta, Bernard Haitink, René Jacobs und William Christie verpflichtet.
Il Germanico
Bei der Uraufführung von „Il Germanico“ tummelten sich ausschließlich Männer auf der Bühne, denn
Frauen durften damals in Rom weder in Kirchen noch auf Theaterbühnen singen. Die berühmtesten
Kastraten kamen damals nach Rom, um die neue Oper ihres einstigen Lehrers Porpora aus der Taufe
zu heben. In Innsbruck wird die Oper natürlich mit gemischter Besetzung zu erleben sein, ja den
Feldherrn Germanico singt mit Patricia Bardon nun sogar eine Frau – späte Revanche! In der Partie
der Rosmonda kehrt die vorjährige Innsbrucker Almira Klara Ek wieder, um eine Frau zwischen Verrat
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(ihres Vaters) und Vaterlandstreue (ihres Ehemannes Arminio) zu singen. Für den Regisseur Alexander
Schulin, dessen großartige Inszenierung von Pergolesis „L’Olimpiade“ das Innsbrucker
Festwochenpublikum noch in bester Erinnerung hat, ist in „Il Germanico“ auch ein immer aktuelles
Thema verankert: Wie die fremde Kultur von Eroberern gegenüber der Kultur der Eroberten an
Dominanz gewinnt. Porpora hat den Text des brisanten Librettos sehr prägnant vertont und
bewegende musikalische Dialoge geschaffen. In der Ausdrucksstärke von Porporas Arien und Melodien
spürt Dirigent De Marchi immer den temperamentvollen Neapolitaner und die Gefühlsstärke der
neapolitanischen Kanzonen, wie sie heute noch gesungen werden.
Für Rückfragen:
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH,
Elias Kern BA, Kommunikation
Tel: +43 512 571032 18
[email protected]
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