Presseinformation der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik Erstmals französische Barockoper: „Armide“ INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK 2015 Erstmals wird bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik große französische Barockoper vom Hof des Sonnenkönigs gespielt. „Armide“ ist die Krönung von Jean-Baptiste Lullys Opernschaffen und die letzte vollendete Oper des Lieblingskomponisten von Louis XIV., der allerdings just diese Oper nicht mehr in Versailles aufführen ließ. Unter dem Einfluss seiner zweiten Ehefrau verlor der König seine Opernleidenschaft und ließ Lully auch aus moralischen Gründen in Ungnade fallen. Die Uraufführung von „Armide“ fand 1686 im Pariser Théatre du Palais-Royal statt, immerhin in Anwesenheit des Thronfolgers Louis, Grand Dauphin. Dieser erlebte eine deutliche Weiterentwicklung der kompositorischen Gestaltung: In „Armide“ nach Tassos „La Gerusalemme liberata“ wandte sich Lully einer psychologischen Durchdringung der Titelfigur zu. Die Zauberin erhält in ihrem inneren Widerstreit zwischen Rache an dem Kreuzritter Renaud und der Liebe zu ihm facettenreiche musikalische Charakterzüge. Mit ihren zauberischen Kräften gelingt es ihr, den feindlichen Ritter in ihren Bannkreis zu ziehen. Doch als sie ihn töten will, entdeckt sie ihre Liebe zu ihm. Nun setzt sie ihren Zauber ein, um auch Renaud in sie verliebt zu machen. Als ihr bewusst wird, dass im Gegensatz zu ihren wahren Liebesgefühlen jene von Renaud nur die Folge der Verzauberung und unecht sind, ruft sie die Göttin des Hasses an. Als Renauds Kameraden den Ritter aus dem magischen Bannkreis Armides befreien können, bleibt sie verzweifelt und hoffnungslos zurück. Eine der tragischen Schlussszenen der Operngeschichte. Die Besonderheiten der gesanglichen und klangsprachlichen Charakteristik von Lullys Musik werden in der BAROCKOPER:JUNG in Zusammenarbeit mit dem Centre musique baroque de Versailles umgesetzt, einer ersten Adresse für eine historisch adäquate Aufführung von französischem Musiktheater des Barock. Der Geiger und Dirigent Patrick Cohën-Akenine hat bereits das Finalkonzert beim Cesti-Wettbewerb 2014 in Innsbruck geleitet, aus dessen Teilnehmern nun auch ein Großteil der Besetzung von „Armide“ gebildet wird. Im Klang von Lullys Opernmusik schwingt die instrumentale Tradition der berühmten 24 Violons du Roi mit, in deren fünfstimmiger Besetzung die für die französische Oper typischen Stimmlagen der Sänger gespiegelt sind. Patrick Cohën-Akenine, der in der Orchester-Akademie von Versailles an einer lebendigen Rekonstruktion des Klangs der 24 Violons du Roi arbeitet, wird mit dem Ensemble Les Folies Françaises dier jungen Sängerinnen und Sänger begleiten. Ballett spielte in den Opern am französischen Hof eine wesentliche Rolle. Mit den Nordic Baroque Dancers aus Schweden konnte für die Innsbrucker „Armide“-Produktion eine auf Barocktanz spezialisierte Compagnie gewonnen werden. Die italienische Tänzerin und Regisseurin Deda Cristina Colonna wird in ihrer Inszenierung ein besonderes Augenmerk auf eine stilgerechte Choreographie legen. Presseinformation der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 1 Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik In der Renaissance und im Barock weilten musikalische Meister wie Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac und Pietro Antonio Cesti als Hofmusiker in Innsbruck. Die Tiroler Landesfürsten unterhielten im 16. und 17. Jahrhundert exquisit besetzte Hofkapellen mit herausragenden Instrumentalisten und Sängern aus Europa. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde an diese reichhaltige Musikgeschichte angeknüpft. In der Pionierzeit der originalen Aufführungspraxis wurden die Ambraser Schlosskonzerte (ab 1964) und die Innsbrucker Festwochen (ab 1976) zu Vorreitern der Alte-Musik-Bewegung. Bedeutende Musiker wie Nikolaus Harnoncourt, Sir John Eliot Gardiner, Jordi Savall, Ton Koopman, Frans Brüggen, Gustav Leonhardt, Sigiswald Kuijken, Alan Curtis, Giovanni Antonini, Fabio Biondi und Rinaldo Alessandrini traten in Innsbruck auf. Von 1976 an als Countertenor und bald auch als Dirigent war René Jacobs die herausragende Persönlichkeit in Innsbruck. Von 1991 bis 2009 leitete René Jacobs mehr als 20 Maßstab setzende Produktionen von Opern des 17. und 18. Jahrhunderts, ehe er die Geschicke der künstlerischen Leitung an Alessandro De Marchi übergab. 2010 löste ihm Alessandro De Marchi als Künstlerischer Leiter ab, der unter anderem mit der Entwicklung des CestiGesangswettbewerbs und der BAROCKOPER:JUNG neue Akzente setzte. Die Geschäftsführung hat seit 2014 der Kulturmanager Markus Korselt inne. altemusik.at Weitere Informationen und druckfähiges Bildmaterial unter: altemusik.at/presse Für Rückfragen kontaktieren Sie bitte: Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH Mag. (FH) Birgitt Drewes Kommunikation Tel: +43 664 5404344 [email protected] Presseinformation der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2