INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK 2015 Pressekonferenz am 22. April 2015 – Pressetext allgemein Das Festival der Entdeckungen Eine Oper, die 300 Jahre vergessen war. Ein Komponist, der seit drei Jahren fanatisch wiederentdeckt wird. Orte, die wertvolle musikalische Schätze ausgraben. Nachwuchshoffnungen, die von Innsbruck aus die Welt erobern. Und Stars, die die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik für sich als Bühne entdecken und lieben. 2015 wird der „Stylus Phantasicus“ gefeiert. „Mit Concerto mobile und Inroitus präsentieren wir zwei neue Formate“, freut sich Markus Korselt. Der Geschäftsführer der Innsbrucker Festwochen will die Schätze der Barockmusik allen InnsbruckerInnen näher bringen, indem bekannte Bühnenmusiker durch alle Stadtteile ziehen. „Mit dem Concerto mobile kommen wir zu unserem Publikum auch an Orte, die man nicht sofort mit einem Konzert der Festwochen verbindet. Aber genau da wollen wir hin“, betont Korselt. Anders der Fall beim Konzert mit dem Arnold Schönberg Chor, der in Stift Stams Werke interpretieren wird, die in der Stiftsbibliothek schlummerten. „Der Introitus am 8. August in Stift Stams bietet eine geistliche Voreröffnung in prachtvoller Umgebung“, sagt Korselt. Der Arnold Schönberg Chor ist gleichsam schon Ausdruck der Dichte an einheimischen und internationalen Stars, die heuer bei den Festwochen dabei sein werden. „Ich freue mich darauf, dass Innsbruck in diesem Sommer mehr denn je das Mekka des Barock-Gesangs wird“, gesteht Korselt. Namen wie Giuliano Carmignola, die Tirolerin Margret Köll, die Sopranistin Anna Prohaska, Sonia Prina, David Hansen, Sunhae Im, Pablo Heras-Casado oder Sandrine Piau sind nur ein paar der Stars, die unbedingt Teil der Festwochenfamilie sein wollen. Jazzweltstar meets Henry Purcell Diese geht mit Open Mind völlig neue Wege. Es wird spannend, wenn Stefano Bollani, einer der profiliertesten Jazz-Pianisten und Improvisations-Genies, mit der Sopranistin Nina Bernsteiner und dem auf Alte Musik spezialisierten Piccolo Concerto Wien einen Abend rund um Arien von Purcell auf die Bühne bringen. „So wird unser Motto Stylus Phantasticus auf eine Art lebendig“, erklärt Korselt. Die Festwochen zeichnen sich durch die historischen Spielstätten aus. Jesuitenkirche, Stift Wilten und Stift Stams gehören den Aufführungsorten. Nicht nur große Konzerte werden hier gefeiert, sondern auch Musiken im Gottesdienst, die gemeinsam geplant werden. „Wir sind sehr froh über diese lebendige Partnerschaft als essentieller Bestandteil der musikalischen Tradition der Innsbrucker Festwochen und unseres Repertoires“, freut sich Korselt. Porpora: Star damals und heute Neben diesen besonderen Angeboten wird heuer eine Opernwiederentdeckung von Innsbruck in die Welt ziehen: „Il Germanico“ von Nicola Porpora. 300 Jahre vergessen, hat sie Alessandro De Marchi ausgegraben und für die Bühne der Festwochen adaptiert. „Porpora war eine wichtige Figur als Komponist und Gesangslehrer. Es ist spannend zu sehen, was er für die Sänger seiner Zeit komponierte und für wen“, erläutert der künstlerische Leiter der Festwochen, um dann gleich das Jahresmotto der Festwochen anzusprechen: „Porpora wusste, dass Sänger seiner Zeit viel dazu interpretierten und strukturierte seine Arien dementsprechend. Er schenkte den Sängern Raum für die eigene Phantasie.“ Für Porporas Opern und Arien sind die besten Sängerinnen und Sänger erforderlich, denn der leidenschaftliche neapolitanische Opernkomponist und der berühmteste Presseinformation der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 1 Gesangslehrer des 18. Jahrhunderts schrieb den einstigen Opernstars die schönsten und virtuosesten Arien in die Kehlen. Nicola Porpora war in der damaligen Musikmetropole London der bewunderte Konkurrent von Georg Friedrich Händel, das Londoner Publikum stürmte seine Opern und feierte die Sängerinnen und Sänger, von denen viele vormals seine Schüler waren. Für die Innsbrucker Aufführung konnten weltbekannte Stars wie Sonia Prina, David Hansen oder Hagen Matzeit gewonnen werden. Die BAROCKOPER:JUNG ist heuer die französische Oper „Armide“. Daneben werden vier Opernkonzerte die Tradition Innsbrucks als Opernfestival fortsetzen. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik In der Renaissance und im Barock weilten musikalische Meister wie Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac und Pietro Antonio Cesti als Hofmusiker in Innsbruck. Die Tiroler Landesfürsten unterhielten im 16. und 17. Jahrhundert exquisit besetzte Hofkapellen mit herausragenden Instrumentalisten und Sängern aus Europa. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde an diese reichhaltige Musikgeschichte angeknüpft. In der Pionierzeit der originalen Aufführungspraxis wurden die Ambraser Schlosskonzerte (ab 1964) und die Innsbrucker Festwochen (ab 1976) zu Vorreitern der Alte-Musik-Bewegung. Bedeutende Musiker wie Nikolaus Harnoncourt, Sir John Eliot Gardiner, Jordi Savall, Ton Koopman, Frans Brüggen, Gustav Leonhardt, Sigiswald Kuijken, Alan Curtis, Giovanni Antonini, Fabio Biondi und Rinaldo Alessandrini traten in Innsbruck auf. Von 1976 an als Countertenor und bald auch als Dirigent war René Jacobs die herausragende Persönlichkeit in Innsbruck. Von 1991 bis 2009 leitete René Jacobs mehr als 20 Maßstab setzende Produktionen von Opern des 17. und 18. Jahrhunderts, ehe er die Geschicke der künstlerischen Leitung an Alessandro De Marchi übergab. 2010 löste ihm Alessandro De Marchi als Künstlerischer Leiter ab, der unter anderem mit der Entwicklung des CestiGesangswettbewerbs und der BAROCKOPER:JUNG neue Akzente setzte. Die Geschäftsführung hat seit 2014 der Kulturmanager Markus Korselt inne. altemusik.at Für Rückfragen: Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH, Mag. (FH) Birgitt Drewes, Kommunikation, Tel: +43 664 5404344, [email protected] Presseinformation der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2