GESUNDHEITSSCHÄDLICHE MINERALPARTIKEL IN

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GESUNDHEITSSCHÄDLICHE MINERALPARTIKEL IN
GESTEINEN: KRITISCHE BETRACHTUNG
Oskar A. R. Thalhammer1 & Gerald Doppler1,2
1 Lehrstuhl für Rohstoffmineralogie
Department Angewandte Geowissenschaften & Geophysik
Montanuniversität Leoben
2 Ingenieurbüro für Angewandte Geowissenschaften/Montangeologie
Leoben
1. Asb
best
1.1. B
Begriffsde
efinition Asbest
Unter dem Begriff „lungen
ngängiger A
Asbest“ sin
nd Minera
alfasern (A
Abb. 1) mit einer
ner Faserb
breite von
n < 3µm und
u
einem
m Längen/B
BreitenFaserläänge von > 5µm, ein
Verhälttnis von 3::1 zu versttehen (nacch WHO). Entspreche
E
end der Deefinition istt Asbest
unabhäängig von der
d Mineralart.
In der industrielleen Anwend
dung ist deer Terminu
us Asbest, abgesehen
a
von der fa
aserigen
äußerliichen Form
m, noch durch
d
weittere, anweendungsorientierte E
Eigenschaften, wie
bestimm
mte mechaanische Fesstigkeit, bü
üscheliges, oder radiales Wachsttum der einzelnen
Fasern etc., defin
niert. Asbest (aus deem griechisschem „asb
bestos“ = uunvergängllich) ist
demnacch kein mineralogiischer Beggriff, sond
dern kom
mmt aus der indusstriellen
Anwend
dung.
Abbildu
ung 1
Asbestfaasern
1.2. A
Asbestarte
en
Grundssätzlich werrden zwei Typen
T
von Asbest untterschieden
n:
1.2.1. SSerpentina
asbest
Die Min
neralgruppe Serpentin
n umfasst eeine Reihe von
v Minera
alien, die inn ihrer chem
mischen
Zusamm
mensetzung sehr ähn
nlich bis ideentisch sind, sich jedo
och in ihreer Wachstu
umsform
(Habitu
us) und Kristallgittter deutlicch untersscheiden. Serpentin gehört zu
z den
Phyllosiilikaten (Scchichtsilika
aten, Abb.2)) mit der ch
hemischen Formel Mgg6(OH)8(Si4O10).
Abbildu
ung 2
SiO4-Tettraeder-Schicht als typische Grundsstruktur derr Kristallgittter der Phylllosilikate
Es handelt sich dabei
d
um ein
e 2-Schiccht Phyllosilikat. Das Kristallgittter ist durrch eine
MgO6-O
Oktaedersch
hicht (O) und
u eine SiO
derschicht (T)
( gekennnzeichnet. Die
D O-TO4-Tetraed
Schichttpakete sin
nd im Kristtallgitter m
miteinanderr durch sch
hwache Binndungskräfte (van
der Waaal´sche Krääfte) verbu
unden. In Ab
bhängigkeiit von der Art
A der Krüümmung in
nnerhalb
der T-SSchichten (d
die Krümm
mung entsteeht dadurcch, da die OO bzw. T-S chicht nich
ht gleich
groß siind), könneen in der Mineralogie
M
e zwei Artten (Wachsstumsformeen) von Se
erpentin
unterscchieden weerden: Trittt eine Krü
ümmung eiin Mal nach oben da nach wied
der nach
unten und so weiter
w
auff, so entstteht darau
us eine Wellblechst
W
truktur. Derartige
w
alls Antigorrit bezeichnet. Anttigorit hatt einen
blätteraartige Serrpentine werden
feinschuppigen Haabitus. Trittt die Krüm
mmung der SiO4-Tetra
aeder in deer T-Schichtt immer
in der ggleichen Richtung
R
au
uf, so entst eht darauss eine spira
alige Röllchhenstruktu
ur, diese
Serpenttine werdeen als Faserrserpentin oder Chryssotil bezeicchnet. Weissen diese Röllchen
R
Dimenssionen, wiee für die Definition vvon Asbest zutreffend
d, auf, so hhandelt es sich
s
um
Serpenttinasbest. Diese
D
Asbestart ist du
h
Tenazzität (Biegssamkeit) und dem
urch die hohe
nahezu
u reinen Chemismus
C
s charakteerisiert. Die
D
Gehalte an FeO
O und Ni liegen
überwiegend unteer 1 Gew.%
%, bzw. unteer 500 ppm
m.
Minerale der Serp
pentingrup
ppe entsteh
hen durch Umwandlu
ung aus Ollivin ((Mg,F
Fe)SiO4)
und Pyrroxenen ((M
Mg,Fe)2Si2O6 = Orthoppyroxen, od
der Ca(Mg,,Fe)Si2O6 = Klinopyro
oxen) in
einem hydrothermalen Millieu. Diese r Alteratio
onsprozess wird als Serpentinisierung
bezeich
hnet und kaann durch die
d folgend
de Gleichun
ng beschrieb
ben werdenn:
2
2Mg2(SiO4) + CO2 + 2H
H2O -> M
Mg3(OH)4(Sii2O5) + Mg((CO3)
Olivin
hydrothermale
SSerpentin
Magn
nesit
Lösung
v Serpen
ntin, und damit auch von Serpenntinasbest, nahezu
Damit iist das Vorrkommen von
ausschlließlich an
n ultrama
afische Geesteine (G
Gesteine mit
m dominnierendem Olivinund/od
der Pyroxen
n-Gehalt) gebunden.
g
A
Als Begleitm
minerale der Serpenttinisierung können
Magnettit und Mg-reiche Karb
bonate (Maagnesit) gebildet werd
den, in Abhhängigkeit vom
v
FeGehalt der Primärminerale (Olivin und
d/oder Pyrroxen) und
d der Zusaammensetzung der
hydroth
hermalen Lösung (C
CO2-Gehalt)). Für diee Ausbildu
ung als Chhrysotil be
edarf es
besond
derer Bedin
ngungen während
w
dees Wachstu
ums. Vor alllem muss ein Wachstum in
eine Riichtung, allso in eine
en in dieseer Richtun
ng offenen Raum geggeben sein
n. Daher
kommtt Chrysotil vorwiegend
v
d in Klüften
n und Gängchen vor.
Abbildu
ung 3
g erhalten
n, der Rand ((bräunlich) ist stark
Ultramaafisches Gesttein (Dunit)) im Kern nooch relativ gut
in Serpeentinmineraalien umgew
wandelt und kann als Serrpentinit bezzeichnet weerden
Abbildu
ung 4
urch feine Gängchen vvon vorwieegend Chryssotil (hell) gekennzeichnet ist.
Serpenttinit, der du
Bildbreiite entsprich
ht etwa 4 cm
m
1.2.2. Amphibolasbest
Die Amphibole stellen in der systematischen Mineralogie eine umfangreiche
Mineralgruppe dar. Sie gehören zu den Inosilikaten (Bändersilikate, oder
Doppelkettensilikate, Abb.4). Die Grundstruktur der Amphibole lässt sich als unendliche
Doppelketten (Bänder) darstellen (Abb.5).
Die allgemeine chemische Formel für die Amphibole lautet:
X2VIII Y5VI (OH,F) (Z4O11)
X = Ca, Na, K, untergeordnet MnII, FeII, Mg
Y = Mg, FeII, FeIII, Al, Mn, TiIII
Z = Si, Al
Abbildung 5
Doppelkette (Band) aus SiO4-Tetraedern als Grundstruktur des Kristallgitters der Amphibole
In Abhängigkeit von der Kombination der oben angeführten Gitterbausteine, wird
strukturell zwischen Orthoamphibolen (haben orthorhombische Struktur) und
Klinoamphibolen (haben monokline Struktur) unterschieden. Bei den Orthoamphibolen
ist die 8-Koordination (X) nicht besetzt, es treten somit keine großen Kationen wie Ca,
Na, K auf. Die Klinoamphibole entsprechen der oben angegebenen allgemeinen Formel.
Aufgrund der Kristallgitterstruktur (Bänder) zeigen Amphibole meist nadeligen bis
stängeligen Habitus (Wachstumsform). In seltenen Fällen können die ausgebildeten
Nadeln in ihrer Dimension einer Asbestfaser entsprechen, man spricht dann von
Amphibolasbest. Folgende Arten von Amphibolasbest können unterschieden werden:
Orthoamphibole
Anthophyllit
Klinoamphibole
Aktinolith-Tremolit
(Mg,Fe)7Si8O22(OH)2
Ca2(Mg,Fe)5Si8O22(OH)2, Tremolith ist das nahezu reine MgEndglied (Mg/Mg+FeII = 0.9 bis 1.0), Aktinolith ist das Fereichere Glied (Mg/Mg+FeII = 0.5 bis 0.9; Hawthorne 1985)
Cummin
ngtonit-Grü
ünerit
Riebeckkit (Krokydo
olith)
Ca
C 0-1.3(Mg,F
Fe)5.7-7Si8O22
rünerit ist das nahezzu reine
2 (OH)2, Gr
II
Fe-Endglied
F
d (Mg/Mg+
+Fe = 0 biis 0.3), Cum
mmingtonitt ist das
Mg-reiche
M
G
Glied (Mg/Mg+FeII = 0.3
0 bis 1.0; Hawthorne 1985)
Na
N 2Fe4(OH))2(Si8O22)
Bei dem immer wieder au
uftauchend
den Namen „Amosit““ handelt es sich um
u kein
eigensttändiges Mineral,
M
son
ndern um eine Mischung auss Aktinolithh-Tremolitth, bzw.
Cummingtonit-Grünerit. Derr Begriff A
Amosit wird
d nur meh
hr als indusstrieller Te
erminus
für Asbest verwen
ndet.
Amphib
bole sind gesteinsbilldende Miinerale und können in nahezuu allen Ge
esteinen
vorkom
mmen. Min
nerale der Aktinolith
h-Tremolit-Gruppe, die die häuufigsten de
er oben
genann
nten, selten
n als Am
mphibolasbeestart aufttretenden Amphibolle sind, kommen
k
vorwieggend in niedrig mettamorphen
n, überwieg
gend regio
onalmetam
morphen Ge
esteinen
(z.B. Grrünschieferr, Abb. 6) vo
or. Aktinoliith bildet sich meist aus einer M
Mineralreaktion mit
Calcit (CaCO3) und/oder Dolomit (CaMg(C
CO3)2), od
der Ca-reiichem Pla
agioklas
(CaAl2SSi2O8), die als
a sogenan
nnte „Ca-Lifferanten“ fungieren.
f
Aktinolith
A
kkann sich auch
a
aus
der meetamorphen
n Umwand
dlung von Clinopyroxxenen (Ca((Mg,Fe)(Si2 O6)) in ma
afischen
vulkaniischen und
d plutonisschen Gestteinen bild
den, wobei in derarrtigen Fälllen das
Primärm
mineral Cliinopyroxen
n das nötigee Ca zu Bild
dung des Aktinolithess liefert.
Für daas büschellig feinnad
delige Wacchstum müssen
m
gan
nz besonddere Bedin
ngungen
herrsch
hen. Ein deerartiges Wachstum
W
kann nur unter restriktivem W
Wachstum
m in nur
einer R
Richtung vo
or sich gehen. Diese W
Wachstumssbedingung
gen könnenn nur in Ge
esteinen
gegeben
n sein, die unter gericchtetem Drruck stehen
n, woraus sich senkreccht zur max
ximalen
Druckriichtung Dehnung
D
ergibt.
e
Deeshalb wachsen Asb
bestfasern überwieg
gend in
Gängch
hen, die innerhalb eine
es Gesteinss Dehnungsserscheinun
ngen darsteellen.
Abbildu
ung 6
hiefer
Grünsch
1.3. U
Unterschie
ede der Assbestarten
n
Serpenttinasbest hat
h eine ho
ohle Röllch enstrukturr. Die Röllcchen sind eelastisch biegsam.
b
Die chemische Zusammens
Z
setzung dees Serpenttinasbestess ist sehr homogen
n, durch
geringee FeO-Gehaalte charak
kterisiert. Die Elemeente Si und
d Mg dom
minieren ein
ndeutig.
Serpenttinasbest isst weit häu
ufiger als Am
mphibolasb
best. Letzte
erer machtee etwa nurr 5% der
ehemalls industrieell genutzte
en Asbestm
minerale auss.
Amphib
bolasbest isst bezüglicch seines Habitus durch
d
feine
e, spröde Nadeln, diie nicht
elastiscch verformbar sind, charakteris
c
iert. Die ch
hemische Zusammens
Z
setzung ka
ann sehr
variabeel sein, vorr allem kom
mmen, vergglichen mitt Chrysotilasbest, Eleemente wie
e Fe, Ca,
Na könn
nen in unteerschiedlich
hen Mengeen vertreten
n sein.
A
n
1.4. IIdentifikation der Asbestarten
Eine eindeutige Identifikattion der u
unterschied
dlichen Mineralartenn, die als Asbest
ausgebiildet sein können,
k
ist mittels RD
DA (Röntgeen-Diffrakto
ometer-Anaalyse) mögllich. Auf
der Bassis der unteerschiedlicchen Kristaallgitterstru
uktur von Chrysotil,
C
A
Antigorit, bzw. den
unterscchiedlichen
n Amphibo
olasbestarteen, resultieeren diagn
nostische G
Gitterabstände (dWerte) in den jew
weiligen Rön
ntgendiffraaktogrammen (Abb. 7, 8). Die Ideentifikation
n der für
W
form (feinee Fasern) isst jedoch m
mittels RDA
A NICHT
Asbest charakteristischen Wachstumsf
möglich
h.
Abbildu
ung 7
n-Diffraktoggramm einess Amphibol- Asbestes
Röntgen
Abbildu
ung 8
n-Diffraktoggramme von Serpentinaasbest-Minerralphasen
Röntgen
Eine Identifikattion von
n Asbestm
mineralen, entspre
echend ihhrer deffinierten
Wachsttumsform, ist daher ausschließ
ßlich mitteels mikroskopischer Untersuch
hung (>
400-facche Vergrrößerung, Abb. 9),, oder mit
m
analyttischen Innstrumente
en, die
Vergröß
ßerungen über 1000
0-fach liefeern, möglicch. Dafür steht
s
das R
Raster-Elek
ktronenMikroskkop (REM, Abb.
A
10), oder
o
eine E
Elektronenstrahl-Mikro
osonde (EM
MS) zur Verrfügung.
Mittels der EMS kaann gleichzzeitig die ch
hemische Zusammens
Z
setzung de r Mineralfa
asern
Abbildu
ung 9
kopaufnahm
me (im Durch
hlicht unter gekreuzter Stellung der Polarisatooren) von Am
mphibolMikrosk
Asbestfaasern (grün)). Die Bildbrreite entspriicht etwa 60
00 µm
Abbildu
ung 10
ufnahme (B
BSE-Image, back scatteer electron image) vo
on zum Teeil WHO Am
mphibolREM-Au
Asbestfaasern
Abbildu
ung 11
E
mittells REM einner Clinoam
mphibolChemiscche Analysee (Energie--dispersivess System EDS)
Asbestfaaser
quantittativ analyssiert werden. Eine ch
hemische Analyse
A
istt auch mitt
ttels REM, das mit
einem Energie-disspersiven Detektor
D
(E
EDS) ausgeerüstet sein muss, m
möglich (Ab
bb. 11),
jedoch kann bei einer qua
antitativen Analyse nie
n die Prräzision ei ner EMS erreicht
werden
n.
1.5. Q
Quantifizierung von
n Asbestmiineralfasern
Wurde das Vorhandensein von
v Asbestm
mineralfasern in eine
em Gestein,, Material, Luft
L etc.
eindeuttig mittels den unter Kapitel 1.4
4. genanntten Method
den nachgeewiesen, istt in den
meisten
n Fällen eiine Quantiffizierung d
der Menge der Asbesstfasern voon entscheidender
Bedeutung. Folgeende anallytische M
Methoden können derzeit
d
zurr Quantifiizierung
herangeezogen werden:
1.5.1. B
Bestimmung der Kon
nzentratio
on von Asbe
estfasern in
i der Luftt
Die Kon
nzentration
n der Asbestfasern in
n der Luft (z.B.
(
Konze
entration deer Asbestfa
asern in
der Lufft am Arbeeitsplatz) wird
w
meistt mittels der
d Menge der Asbesstfasern prro 1 m3
bestimm
mt. Die Un
ntersuchung
gen gehen auf M. Mattenklott (1
1998) zurüück. Dabei werden
Luftpro
obennahmeen mit go
oldbeschic hteten Keernporenfilltern, odeer Zellulossefiltern
durchgeeführt. Von den bea
aufschlagteen Filtern wird ein kleiner Teeil mikrosk
kopisch,
mittels RDA, oderr mit REM ausgewerrtet. Dabei wird die Anzahl
A
derr Asbestfasern pro
definierrter Fläch
he identifiziert, die chemisch
he Zusamm
mensetzungg semiqua
antitativ
bestimm
mt (mittels REM), ausgezähllt und au
uf die Ge
esamtmengge der Lu
uftprobe
interpo
oliert.
Die mik
kroskopische Auswerrtung basieert auf derr Phasenkon
ntrastmikro
roskopie (Abb. 12).
Dabei w
wird eine geringe Prrobenmengge auf eineen Glasträger in eineer Flüssigk
keit mit
bekann
ntem Brechungsindex aufgebrach
ht. Die Iden
ntifizierung
g der Asbesstfasern erffolgt auf
der Baasis der optischen Eigenschaaften der einzelnen
n Asbestfa
fasern, die
e einen
Durchm
messer von
n 1 µm habe
en müssen
n. Die Quan
ntifizierung basiert auuf Schätzun
ngen der
Faserm
menge auf mindestens
m
100 Gesicchtsfeldern. Die Nachw
weisgrenzee liegt etwa
a bei 0.1
bis 1.0%
%; der Fehller ist relattiv hoch.
Abbildu
ung 12
mikroskop
Phasenm
Die Ph
hasenkontrrastmikrosk
kopie wird
d in der Regel zusammen m
mit der InfrarotI
Spektrooskopie (Ab
bb. 13) an
ngewendett. Dabei wird
w
die definierte
d
P
Probenmen
nge mit
Kaliumbromid veermischt und
u
zu ei ner Tablette gepressst. Die Iddentifizieru
ung der
Asbestffasern erfo
olgt anhand der chaarakteristischen Infra
arot-Spektrren der einzelnen
Asbestm
minerale. Die
D Nachwe
eisgrenze lliegt bei Seerpentinasb
bestfasern bei ca. 1 Masse%,
M
bei Amp
phibolasbeestfasern be
ei ca. 5 Massse%.
Abbildu
ung 13
op
Infrarott-Spektrosko
Die Ausswertung mittels
m
REM
M verlangt, dass das Probenmate
P
erial in Pullverform mit
m einer
Korngröße < 100
0 µm vorliiegt. Gröbeere Anteilee müssen abgesiebt
a
und mittels eines
Mörserrs weiter feein aufgema
ahlen werd
den. Ein rep
präsentativ
ver Anteil ddes Pulvers wird in
einer SSuspension
n auf ein Filter au
ufgebrachtt und die Menge dder Asbesstfasern,
entspreechend derr definierte
en Abmesssungen, prro mg iden
ntifiziert unnd berechn
net. Die
Nachweeisgrenze wird
w auf ca. 0.008 Massse% gesch
hätzt.
1.5.2. B
Bestimmung des Massenanteills von Asbe
estfasern in mineraliischen Roh
hstoffen
Das Vo
orkommen
n von Asb
bestminera lfasern istt auf ganz bestimm
mte Gesteiinsarten
beschräänkt. Dazu
u gehören in ersterr Linie ulttramafische
e Gesteinee (Peridotite und
Pyroxen
nite), mafiische pluto
onische Geesteine (Gaabbro), ma
afische vulkkanische Gesteine
G
(Basalte) und ulltramafisch
he bis maafische maagmatische Gesteine,, die mettamorph
geword
den sind (Diabase, Chloritsch
hiefer, Ak
ktinolithsch
hiefer, Tallkschiefer bis zu
Amphib
boliten), sieht man von den ehemals als Asbesstlagerstättten klassiffizierten
Lokalitääten ab. Generell
G
la
assen sich
h zwei Artten des Auftretens
A
von Asbesstfasern
untersccheiden:
a) Asbestfaseern als unttergeordneeter Minerralbestandtteil in meiist feinen Klüften,
Scherzonen und Brucchzonen un
nd
b) Asbestfaseern als ak
kzessorisch
hen Minerralgemengtteil (unterr 1 Modal%) im
Gestein.
Ähnlich
h wie die quantitative
e Bestimmu
ung von Assbest-Konze
entrationenn in der Lu
uft, wird
heute aauch die Ko
onzentratio
on von Asb
bestfasern in Gestein
nen und annderen Matterialien
(z.B. Assphalt) nacch dem BIA
A 7487 (BG
GIA 7487) Verfahren bestimmt.. Dieses Ve
erfahren
wird en
ntsprechen
nd TRGS 517
5
empfoh
hlen und ist
i in Deuttschland ooffiziell ane
erkannt.
Dabei w
wird ein rep
präsentativ
ver Teil ein
ner Gestein
nsprobe mitttels Brechher zerklein
nert und
auf einee Korngröß
ße < 100 µm
m vermahleen. Ein Teill des Pulverrs (meist um
m die 20 mg)
m wird
in destilliertem Wasser suspendier
s
rt, danach das Wassser filtrieert und der
d
mit
Pulverk
körnchen beschlagen
b
ne Filter m
mittels REM
M (Abb. 14
4) und RDA
A untersuccht (auf
einer F
Fläche von 0.5 bis 0.5
55 mm2 w erden die Asbestfase
ern gezähltt und in Vo
olums%
umgereechnet). Die Quantifizzierung erffolgt über das Volum
men der Assbestminera
alfasern
im Verggleich zum suspendierten Volum
men. Die Naachweisgre
enze dieserr Analytik wird
w mit
0.008 M
Masse% anggegeben.
Abbildu
ung 14
Elektronen-Mikroskop (REM)
(
Raster-E
Abbildu
ung 15
ufnahme zurr Abmessung
g und Abzäh
hlung von Asbestfasern
REM-Au
2. SiO
O2-Gehaltt – Quarzz-Gehalt
Begriffsde
efinition SiiO2-Gehaltt
2.1. B
Unter d
dem SiO2-G
Gehalt ist de
er Gehalt e ines Gesteiines, eines Materials ((unabhäng
gig ob es
sich um
m Lockerm
material, od
der ein verrfestigtes Material
M
ha
andelt) am chemischen Stoff
SiO2, an
ngegeben in
i Gewichts (Masse)%
%, zu versttehen. Grundsätzlich geht es da
abei um
den Geehalt eines Materials am Elemeent Si, dass in der ch
hemischenn Analyse als
a SiO2
angegeb
ben wird.
Abbildu
ung 16
ehalt
Tabelle der chemiscchen Zusammensetzungg von Gesteiinen mit untterschiedlichhem SiO2 Ge
2.2.
Begriffsde
efinition Quarz-Geha
Q
alt
hemischen Formel SiiO2, ist ein Mineral und
u gehörtt systematiisch zur
Quarz, mit der ch
Ein Minerall ist, laut Definition, ein physiikalischGruppee der Silikaate (Tektossilikate). E
chemisch einheitlicher, natü
ürlicher Besstandteil deer Erde (Ab
bb. 19). Im
m Unterschied dazu
n Kristall ein hom
mogener Körper, dessen
d
atomaren B
Bestandteille eine
ist ein
dreidim
mensionale,, symmetriische Anord
dnung aufw
weisen, womit ein Kriistallgitter als DAS
Charaktteristikum des Krista
alls entsteh
ht. Kristallee müssen nicht natürrlichen Urssprungs
sein, so
ondern kön
nnen auch synthetiscch erzeugtt werden. Bei den m
meisten Min
neralien
handeltt es sich um kristalline Bestand
dteile, jedo
och gibt es auch krypptokristallin
ne, oder
auch am
morphe Miinerale, die
e keine geoordnete Kristallstrukttur aufweissen. Der Quarz
Q
ist
ein Miineral, dass u.a. durch eine R
Reihe von morpholo
ogischen uund strukturellen
Besond
derheiten gekennzeichnet ist,, wodurch
h sich diie physikkalisch-chem
mischen
Eigenscchaften (Faarbe, Härte,, piezoelekttrischer Efffekt, Dichte
e, Lichtbrecchung etc.) ändern
können
n. Derartigg unterschiiedliche Errscheinung
gsformen eines
e
Mineerales werrden als
Varietä
äten bezeich
hnet. Beim Quarz kön
nnen folgen
nde Varietätten unterscchieden we
erden:
a) P
Phanerokrristalline Varietäten
V
Berg
gkristall (faarblos, durchsichtig, A
Abb. 17).
Milcchquarz (trrüb, leicht durchschein
d
nend, Trüb
bung ergibtt sich durchh eine Vielzzahl von
Flüsssigkeitsein
nschlüssen).
Rau
uchquarz (graue
(
bis grau-schw
warze Farrbe, Letztere weird auch als Morion
bezeeichnet; diee Farbe enttsteht durcch Verunreiinigungen von
v Al, Fe uund H).
Ameethyst (viollett, Abb. 18; die Farb
be entstehtt durch Verrunreinigunngen an Fe
e2+, Fe3+,
unteergeordnett Al, H etc., wobei zu
usätzlich eine radioak
ktive Bestra
rahlung nottwendig
ist)..
Citrrin (gelb, die Farbe berruht auf Errhitzen von
n Amethyst auf 450oC)).
Roseenquarz (lichtrosa, Farbgebung
F
g entsteht durch Verunreiniguung von Mn,
M oder
durch feine Beeimengung von Rutiln
nadeln als feeinste Einschlüsse).
Blau
uquarz (inttensiv blau
u, durchsich
htig, Farbeeindruck be
eruht, wie beim Rose
enquarz,
auf Rutileinsch
hlüsse).
Abbildung 17
hanerokrista
alline Variettät des Minerals Quarz)
Berggkristall (ph
Abbildung 18
V
d
des Quarzes (rechts Ame
ethyst)
Weitere phanerrkristalline Varietäten
Abbildung 19
en) von Quaarzkörnern (hell) in
Mikrroskopbild (Durchlicht, parallel Sttellung der Polarisatore
Form
m von Falten
n im Gestein
n (Grünschieefer) angeorrdnet. Bildbreite entsprricht etwa 3 cm
b) K
Kryptokrisstalline Va
arietäten
Kryptokristalliiner Quarz besteht au
us allerfein
nsten (im µm
m-Bereich)) Fasern un
nd/oder
Körrnchen, die dichte, ho
omogene M
Massen bild
den. Krypto
okristallinee Quarz-Varietäten
entsstehen durch sehr rasche Fäällung (vieele Kristalllkeime) aaus meist niedrig
tem
mperierten, SiO2-reichen Wässerrn. Entsprechend der Ausbildunng (Anordnung der
Faseern, Körnerr) und Farb
be werden u.a. unterschieden:
Abbildung 20
k
lline Varietäät des Minerrals Quarz
Challcedon als kryptokristal
Abbildung 21
ön gebänderrter Achat als kryptokriistalline Quaarz-Varietät
Schö
C
Chalcedon (durchsche
einend, bis dicht, Abb. 20)
C
Carneol (bllutrot bis gelblich)
C
Chrysoprass (durch Verunreinigu
ung von Ni apfelgrün)
a
A
Achat (zeiggt rhythmisschen, feinsschichtigen
n Aufbau vo
on feinsten Fasern, La
agen mit
w
wechselnder Färbu
ung, hervvorgerufen durch Fremdeinnlagerungen
n. Die
rrhythmisch
hen Lagen entstehen
e
d
durch unteerschiedlich
he Porositäät, Abb. 21)
JJaspis (und
durchsichtig
g, meist inttensiv gefärrbt).
Abbildu
ung 22
V
des Minerals
M
Qu
uarz
Opal als amorphe Varietät
c) A
Amorphe Varietät
V
Amo
orpher Quaarz bedeuttet, dass ess sich um einen
e
nicht-kristallinnen Quarz handelt,
h
verggleichbar mit
m einer „e
eingefroren
nen Flüssigk
keit“ (Glas)). Amorphee Quarz-Varietäten
entsstehen meiist durch th
hermale Zeersetzung von
v Silikate
en, wobei ddas SiO2 in Lösung
gehtt und dann
n als Kieselg
gel wieder aus heißen
n Quellen gefällt wird..
Dazzu gehört der
d Opal (mit
(
seinen
n verschiedenen Farbvarietätenn, gemeine
er Opal,
Edeelopal etc., Abb.
A
22, 23
3), der aus hydratisierrtem Kieselgel (SiO2.nnH2O) besteht. Der
Wasssergehalt kann bis zu
z 20 Gew..% betrageen. Die Kieselgelküge lchen weissen eine
Größe von 15
500 – 400
00 Å und sind meisst lagig, mit
m dazwiscchen befin
ndlichen
Wasssermolekü
ülen, ange
eordnet. Durch Veerunreinigu
ungen unnd diese feinste
Wecchsellageru
ung entsteh
hen die bekkannten „Faarbspiele“ des
d Opals.
Abbildu
ung 23
n Opal im Ge
estein
Feine Gäängchen von
2.3.
B
Bestimmu
ung des fre
eien Quarzz-Gehaltes
2.3.1. M
Mikroskop
pische Bestiimmung
Der freeie Quarz-G
Gehalt eine
es Gesteinees wird in erster Lin
nie mikroskkopisch be
estimmt.
Dabei w
werden an
n petrograp
phischen D
Dünnschlifffen unter dem
d
Polariisationsmik
kroskop
die Anzzahl der errkennbaren
n Quarzmin
neralkörneer ausgezäh
hlt. Das Errgebnis ist der %Anteil d
des freien Quarzes
Q
am
m modalen Mineralbesstand (NICHT Masse%
% !). Bezüg
glich der
Korngröße der noch
n
mikro
oskopisch identifizierrbaren freien Quarzkkörner kan
nn eine
Minimaalgröße von
n 3-5 µm an
ngegeben w
werden.
Abbildung 24
e Körner
Mikrroskopbild (Durchlicht,, gekreuzte SStellung derr Polarisatorren). Helle bbis hellgraue
sind
d Quarz
2.3.2. SSemiquanttitative Bestimmung d
des Quarz-G
Gehaltes mittels RDA
Aus dem
m Gestein (Material),
(
an dem deer freie Quaarzgehalt errmittelt weerden soll, wird
w ein
analyseefeines Pullver hergestellt, von dem sodaann eine RDA
R
durchhgeführt wird.
w
Im
Röntgen-Diffrakto
ogramm geben
g
die Intensitääten der einzelnen Peaks in
n einer
polymin
neralen Probe die Ko
onzentratioonen der einzelnen Minerale an.. (Abb. 25) Um ein
Röntgen-Diffrakto
ogramm sem
miquantitaativ auswerrten zu kön
nnen, müsseen jedoch
Abbildu
ung 25
n-Diffraktoggramm einerr Quarz-reic hen Probe
Röntgen
Standarrdproben zur Verfüg
gung steh en, mit deenen die zu untersuuchenden Proben
verglich
hen werd
den könne
en (als SStandardprroben zurr Ermitteelung des freien
Quarzggehaltes solllten zumin
ndest Diffrraktogramm
me von 100
0% Quarz, 50% Quarz, 25%
Quarz u
und 5% Quarz zur Verfügung
V
stehen; diee Genauigk
keit hängt u.a. auch von
v der
Anzahl der zur Verfügung
V
stehenden
s
Standardss ab). Probe(n) und SStandards müssen
unter d
den gleicheen Analyseb
bedingungeen aufgeno
ommen worden sein. Der Fläche
eninhalt
(teilweise wird au
uch die Höhe der Peaaks herangeezogen) de
er einzelnenn Quarz-Pe
eaks, im
Vergleich zu den Standardproben, erggibt eine seemiquantita
ative Abschhätzung de
es freien
Quarzggehaltes. Alss Genauigk
keit bei Quaarz kann etw
wa ± 1 % angegeben
a
w
werden.
2.3.3. K
Kalkulierteer freier Qu
uarzgehalt ((= normativer Quarzg
gehalt)
Eine weeitere Möglichkeit den Gehalt an
n freiem Qu
uarz in einem Gesteinn abzuschätzen, ist
auf der Basis der geochemisc
g
chen Zusam
mmensetzu
ung (des miit der RFA aanalysierte
em SiO2Gehaltees). Die beekannteste Kalkulatioon ist die CIPW-Norm
C
m Berechnnung, die in
n erster
Linie fü
ür magmatische und metamorph
m
he Gesteine angewen
ndet wird. A
Als Voraussetzung
für ein
ne derartigge Errechn
nung des normativeen Quarzg
gehaltes isst eine vo
orherige
Identifiikation dess freien Quarzes mitttels Mikro
oskopie od
der Röntgeen-Diffrakttometrie
(RDA) n
nötig.
Abbildu
ung 26
bestand (miittels CIPW-Norm) eines Gesteinees mit 52.86
6 Gew.%
Kalkulieerter modaler Mineralb
SiO2
Die auffgeführten Möglichkeiten den Q
Quarzgehaltt zu bestim
mmen geheen davon au
us, dass
der Qu
uarz in kriistallinem Zustand vvorliegt. Nu
ur dann kann der Q
Quarz in der
d RDA
eindeuttig identifizziert werde
en. Bei kryp
yptokriallinen Varietätten des Quuarzes (Cha
alcedon)
ist in den meisten
n Fällen ein
ne mikroskkopische Bestimmung
g nicht mehhr möglich
h, da die
einzeln
nen Quarzfaasern zu feinkörnig
f
sind, um diese unte
er dem Mikkroskop, auch
a
bei
Verwen
ndung hoheer Vergrößerungen (6
600 bis 100
00-fach), no
och identifi
fizieren zu können.
k
Auch d
die Anwend
dung der RDA
R
ist offt problematisch, da diese Quaarzvarietät nur als
„schlech
ht“ kristalllisiert vorlliegt. In deerartigen Fällen
F
ist im
i Röntgeen-Diffrakto
ogramm
kein richtiger Peak mehr zu
z erkenneen. Die Ideentifikation
n derartig kryptokrisstalliner
Quarz-V
Varietäten ist mitte
els Rasterr-Elektroneen-Mikrosko
opie (REM
M) möglich
h, eine
Quantiffizierung isst jedoch scchwierig un
nd sicher feehlerhaft.
Bei amorphen Varrietäten de
es Quarzes ist eine eiindeutige Identifikati
I
ion mit keiiner der
oben angeführten
n Methode mehr durrchführbar. Eine Besttimmung iist daher lediglich
mittels REM möglich, eine Qu
uantifizieru
ung nahezu
u unmöglich.
Abbildu
ung 27
nahmen. Billdbreite entsspricht jewe
eils etwa
Chalcedon in untersschiedlicherr Ausbildungg. REM-Aufn
12 µm
3. Die
e gesetzliiche Lage
e
kdaten der derzeitlich
hen gesetzllichen Lagee bezüglich
h des Gefahhrenpotentials und
Die Eck
der Verrwendung von
v Asbestt und anderren lungeng
gängigen Mineralpart
M
tikel stamm
men aus:
Chemik
kalien-Verb
botsordnun
ng 2003 (F
Fassung vo
om 01.04.2014, Abschhnitt II) in
nklusive
der Änd
derungen, entspreche
en BGBl. II 158/2005, BGBl. II 114/2007,
1
B
BGBl. II 27
76/2007
und BG
GBl. II 361//2008; Gre
enzwerteveerordnung 2011 (GKV
V 2011, BG
GBl. II 429
9/2011),
sowie d
der EU Rich
htlinie 83/477/EWG inklusive der
d Änderu
ung 2003/118/EG (Sch
hutz der
Arbeitn
nehmer geggen Gefährd
dungen durrch Asbest am Arbeitssplatz).
3.1. A
Asbestarteen
Folgend
de Mineralaarten werd
den als Asb estarten deefiniert:
Aus derr Serpentin
ngruppe: Ch
hrysotil, CA
AS-Nr. 1200
01-29-5
ktinolith, C AS-Nr. 775
536-66-4
Aus derr Amphibollgruppe: Ak
Am
mosit, CAS--Nr 12172--73-5
An
nthophyllitt, CAS-Nr. 77563-67-5
7
5
Krrokydolith,, CAS-Nr. 12001-28-4
Trremolit, CA
AS-Nr. 7756
63-68-6
Die Deffinition als lungengän
ngige Asbeestfaser bezzieht sich auf
a die WH
HO: Länge > 5 µm,
Breite < 3 µm und
d ein Längen : Breiten--Verhältniss von > 5 : 1.
1
3.2. B
Bedingung
gen am Arb
beitsplatz
Kein Arrbeitnehmeer darf ein
ner Asbestffaserkonzeentration in
n der Luft von mehrr als 0.1
3
3
Faser p
pro cm (= 100 000 Fasern proo m ) inneerhalb eines Referenzzzeitraumes von 8
Stunden
n ausgesetzzt sein.
3.3. A
Anwendun
ng von asbesthaltige n Stoffen/M
/Materialie
en
Das Invverkehrsetzzen und die
e Verwend
dung von naatürlichen Rohstoffenn mit einem
m Gehalt
von > 0.1 Massee% an Asb
bestfasern,, sowie diie Herstelllung von Stoffen, in
n denen
Asbestffasern absichtlich zug
gesetzt worrden sind, ist seit 2005
5 verbotenn.
3.4. M
Messung der
d Asbestk
konzentrattion
Die A
Asbestkonzentration in der Luft am
m Arbeitsplatz istt mittels eines
Phasen
nkontrastmikroskopess, eines R
REM, oderr eines an
nderen Veerfahrens, das zu
zumind
dest gleichw
wertigen od
der repräseentativen Ergebnissen
E
n führt, zu m
messen.
4. Gessundheitssaspekte
e
kant unte
erschiedlich
hen Struk
ktur der beiden A
Asbestminerralarten
Aus der signifik
(Serpen
ntin- und Amphibolas
A
sbest) ergeeben sich deutlich untterschiedlicche Auswirrkungen
auf diee Gesundh
heit, obwoh
hl der Gessetzgeber in Österre
eich seit 11999 hier keinen
Unterscchied mehrr sieht.
Chrysottil-Asbestfassern (Abb. 28) sind
d durch ihre hohe Elastizitätt und ihrer sehr
einfach
hen, homo
ogenen ch
hemischen Zusamm
mensetzung charakteerisiert. Kommen
K
derartigge Fasern in das Lungengeweb
be, so kön
nnen diese sich prakt
ktisch nichtt in das
Gewebee „bohren““. Weiters gibt es seiit geraumeer Zeit eine
e Reihe voon internattionalen
Publikaationen, in denen kla
argelegt w ird, dass Serpentin-A
S
Asbest NIC
CHT als ka
arziogen
(krebsffördernd, Krebs
K
verurrsachend) eeingestuft wird
w ! Der Grund
G
dafüür liegt in der
Abbildu
ung 28
gsam elastissch sind
Serpenttinasbestfaseern, die bieg
Tatsach
he, dass daas Lungensekret des menschlich
hen Körperrs an Si unnd Mg unte
ersättigt
ist. Befiinden sich Serpentin-Asbestfaseern in der Lunge, we
erden diesee im Zeitra
aum von
Monateen aufgelöst (Hume & Rimstidt 1
1992, Nolan
n et al. 1997
7, Dunnigann 2007 etc.).
Bei Amphibolasbeest handelt es sich um
m feine Nad
deln, die du
urch eine sspröde Eige
enschaft
und seehr variablen Chemissmus gekeennzeichnet sind. Gelangen derrartige Nädelchen
durch E
Einatmen in
n das Lung
gengewebe (Zwerchfeell, Bauchfell), so könnnen sich die
ese sehr
wohl feestsetzen, in
i das Zelllgewebe boohren. Ein Auflösen dieser Am
mphibolnade
eln, wie
vergleicchsweise bei
b Chryso
otilfasern, wird eineerseits durrch die stäärkere che
emische
Bindun
ng in derr Amphibo
olstruktur, anderersseits durch
h den hööheren Fe
e-Gehalt
verhind
dert, oder zumindestt signifikan
nt verzögeert. Daher sind Ampphibolasbesstfasern
sicherliich mit eineem weit höheren Gesu
undheitsrissiko behaftet als Serpeentinasbesstfasern.
Abbildu
ung 29
Amphibol-A
Asbestnadeln
n
Spröde A
n Unterscchiede von Serpenttin- und Amphiboll-Asbest
Trotz dieser signifikanten
untersccheidet derr Gesetzgeb
ber seit 199
99 nicht !
5. Krittische Be
etrachtun
ng
Serpenttin-Asbest tritt
t
nahezu
u ausschlieeßlich in meist
m
feinen
n Gängchenn, in Klüfte
en (Abb.
30) und Störungsszonen inn
nerhalb voon ultramafischen Ge
esteinen (SSerpentiniten) auf.
Amphib
bol-Asbest ist
i ebenso überwieggend in fein
nen Gängcchen und K
Klüften geb
bunden,
jedoch kann sporadisch (A
Abb. 31) a uch in meeist schwach metam orphen Ge
esteinen
(vorwieegend Grün
nschiefer, Amphibolit
A
ten) auftretten. Aus dieser Art dees Auftrete
ens geht
schon hervor, daass eine Quantifizier
Q
rung schw
wierig ist. Die derzeeit zur Verfügung
stehend
de Methode, die in Deutschland
D
d zertifizierrt und ane
erkannt ist,, ist das BIIA 7487
(BGIA 7487) Veerfahren. Dabei
D
wird
d von ein
ner genom
mmenen G
Gesteinspro
obe, die
aufgem
mahlen wird
d, 20 mg in
n Suspensiion gebrach
ht und dav
von werdenn auf einerr Fläche
von 0.5
5 – 0.55 mm
m2 Asbestfa
asern unterr dem REM ausgezähltt.
Abbildu
ung 30
m Serpentin
n-Asbest geffüllt sind
Gängcheen im Serpentinit, die mit
Abbildu
ung 31
kopbild (im Durchlich unter gekreu
uzter Stellun
ng der Polariisatoren). Am
mphibolMikrosk
Asbestn
nadeln als Einschlüsse im
m Plagioklass im Gestein
n. Bildbreite entspricht eetwa 1.5 mm
m
Die folggenden Abb
bildungen sollen
s
die R
Repräsentanz der Qua
antifizierunng des Asbe
estGehaltees in einem
m Gestein krritisch betr achten.
Steinbrruch eines Grünschief
G
fers
Mit roteen Punkten
n markiert sind Stellen
n, wo weniige Asbestfa
asern im Geestein
nachgew
wiesen worden sind. Der rot um
mrandete Beereich kenn
nzeichnet ddie Stelle, wo eine
„reprässentative“ Gesteinspro
G
obe genom men wird.
Der Gessteinsprobeenahmepun
nkt heraussgezoomt. Die
D beiden roten Kreuuze markierren
Stellen,, wo akzesssorisch Asb
bestfasern aauftreten.
Im gelb
b umrandetten Bereich
h mit den rooten Kreuzen (links) tritt
t
akzesssorisch Asb
best auf,
der rech
hte gelb um
mrandeten Bereich istt asbestfreii.
Abbildung oben linkss) genomm
mene Probe enthält
Die auss dem asbeesthältigen Bereich (A
an den mit roten Kreuzen
K
ge
ekennzeich
hneten Bereeichen wen
nige Asbestf
tfasern (bassiert auf
umfanggreiche mik
kroskopisch
he Untersu
uchungen und Analyse
en mittels R
REM, SEM).
ne Quantifiizierung de
er Asbestkkonzentratiion nach dem
d
BIA 77487 (BGIA
A 7487)
Um ein
Verfahrren vorzunehmen, wird diesse etwa 4 kg Gestteinsprobee gebroche
en und
aufgem
mahlen. Vom
m Gesteinsp
pulver werrden 20 mg in Suspension gebrracht und von
v den
20 mg werden Partikel
P
au
uf eine Flääche von 0.5 – 0.55 mm2 auusgezählt und
u
die
Konzen
ntration vo
on Asbest auf die geesamte Pro
obe interpo
oliert. Auss diesem Ergebnis
E
erfolgt die weiteree Schlussfo
olgerung (d
die Interpolation) auf den
d gesamtten Steinbrruch !
menhang sollten
s
auch
h die Konsequenzen in
i Betrachtt gezogen werden,
w
In dieseem Zusamm
die auss einer deraartigen ana
alytischen Quantifizieerung der Asbestkonz
A
zentration für den
Betreib
ber des anfangs ge
ezeigten Stteinbruchees resultie
eren. Wurdde in derr einen
„reprässentativen““ Probe ein
ne Asbestkoonzentratio
on > 0.1 Masse%
M
nacchgewiesen
n, wäre,
nach deer derzeitiggen gesetzliichen Lage , der betrefffende Stein
nbruch zu sschließen !
Der so
o genannte „repräse
entative C
Charakter einer derrartigen U
Untersuchun
ng und
Quantiffizierung isst daher zu hinterfrageen !
Die derzeitige geesetzliche Lage bezü
üglich der Konzentra
ation an kkryptokristtallinem
und/od
der amorph
hem Quarz ist ungewiiss. Noch exxistieren keine rechtllichen Grun
ndlagen.
Jedoch soll auch bei diesem
m Thema h ier darauf hingewiessen werdenn, dass sch
hon eine
eindeuttige Identiffizierung vo
on „nicht-kkristallinem
m“ Quarz au
uf erheblichhe Schwieriigkeiten
stößt. IIdentifikation ist nur mittels RE
EM oder SE
EM möglich
h. Eine Ideentifikation
n mittels
Mikrosk
kopie hängt von de
er Korngrööße derarttiger Quarrzvarietätenn ab, wob
bei eine
Korngröße von zu
umindest 3 µm gegebeen sein müssste.
Abbildu
ung 32
Bläulich
her, amorp
pher Quarz (Opal) im G
Gestein als Hohlraumfüllung
6. Zussammenffassung
ASBEST
T:
¾ T
Trotz sign
nifikanter mineralogis
m
scher Unteerschiede der
d Asbesttarten (SerrpentinA
Amphibol-A
Asbest), macht der Geesetzgeber keinen Unterschied.
¾ D
Die Identtifizierung von Asb
best ist mittels Mikroskopi
M
ie (> 40
00-fache
V
Vergrößeru
ung), REM und EMS möglich. Mit
M der RD
DA ist die Identifikattion der
M
Mineralartt möglich, je
edoch nichtt, ob es sich
h dabei um
m Asbest hanndelt, oderr nicht.
¾ B
Beide Asbestarten treten
als seehr unte
ergeordnett akzesso
orischer
Mineralgem
M
mengteil im
m Gestein auf, bevorrzugt in feinen Gängcchen, Klüftten und
SStörungszo
onen. Amph
hibol-Asbeest sehr sellten auch im Gestein.. Serpentin
n-Asbest
ttritt nahezu ausschlie
eßlich in u ltramafisch
hen Gestein
nen auf, wäährend Am
mphibolA
Asbest in mafischen magmatisschen Gestteinen und
d mafischeen, meist schwach
s
m
metamorph
hen Geste
einen (Grrünschieferr bis Am
mphibolit) auftreten
n kann.
SSerpentin-A
Asbest ist bei
b weitem
m häufiger als
a Amphibo
ol-Asbest.
¾ E
Eine Quantifizierung des Assbestgehaltes in eiinem Gesttein ist äußerst
p
problematiisch. Obwo
ohl es einee analytisch
he Methode gibt (BIA
A 7487), errscheint
d
die Reprässentanz dess analytisch
hen Ergebn
nisses bezo
ogen auf eiine Gestein
nsprobe,
u
und noch viel meh
hr, bezogen
n auf einen gesamtten Steinbbruchbereicch sehr
ffragwürdigg !
¾ Z
Zur Überprüfung eines etwaigeen Asbestgehaltes in einem Steiinbruch ex
xistieren
d
derzeit keinerlei Angaben übeer Größe der
d Probe, Anzahl dder Proben
n, sowie
P
meintervalll !
Probenahm
Amorpher Quarz – SiO2
¾ Der Quarz-Gehalt eines Gesteins bezeichnet den Anteil am Mineral Quarz im
Gestein. Unter dem SiO2-Gehalt wird der Gehalt an Kieselsäure (SiO2) im Gestein
verstanden.
¾ Bei den als mögliche „lungengängige“ Quarzpartikel zu verstehende
Quarzvarietät, handelt es sich in erster Linie um amorphen (nicht
kristallisiertem) Quarz.
¾ Amorpher Quarz tritt im Gestein akzessorisch, vorwiegend in Hohlräumen, Poren
und in feinen Gängchen auf.
¾ Die Identifikation von amorphem Quarz im Gestein ist schwierig und
ausschließlich mittels Mikroskopie (> 400-fache Vergrößerung), REM und EMS
möglich.
¾ Eine Quantifizierung von amorphem Quarz ist bei weitem schwieriger und
aufwendiger als seine Identifikation. Derzeit existiert kein zertifiziertes
Verfahren.
Der wesentliche Hintergrund dieser Präsentation ist einen Apell an den Gesetzgeber zu
richten: Es wäre wünschenswert beim Thema „gesundheitsschädliche Mineralpartikel“
den mineralogischen Hintergrund zu betrachten und die Konsequenzen in Richtung
Realität und Praxis für den (die) Anwender (Betreiber) zu bedenken !
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