Architektrupreis 2012 - Unitec Energietechnik GmbH

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Energie + Architektur
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Energie + Architektur
chensparende, verdichtete Siedlungsform zu
schaffen.“ Alle Informationen zum Preisgewinn sind in einer Dokumentation zusammengefasst, die sich unter www.zvshk.de herunterladen lässt.
Fünf Auszeichnungen
Neben dem Preisträger entschied sich die
Jury, aus den insgesamt 57 eingereichten Objekten weitere überzeugende Konzepte
durch Auszeichnung hervorzuheben:
▪ Realschule in Dachau im Passivhausstandard – aus der Begründung der Jury zum
Projekt von Diezinger & Kramer Architekten (Eichstätt): Durch die kontrollierte
Be- und Entlüftung des Gebäudes reduzieren sich die Wärmeverluste auf ein Minimum und stellen mit den guten Raumkonditionen beste Lernbedingungen dar.
Die örtlichen Energiequellen werden optimal genutzt.
▪ Technische Universität München, Gebäude 0505 – aus der Begründung der Jury
zum Projekt von Hild und K Architekten
BDA (München): Im Innern überrascht
die ganzheitliche Ausformung aus Alt
und Neu. Daneben garantiert ein durchdachtes Energiekonzept ein den Anforderungen an einen Neubau entsprechend
energetisch optimiertes Gebäude, das erneuerbare Energien mit einbezieht.
▪ Wohn- und Werkstattgebäude Klavier
Matz in Öhningen/Schweiz. Zur Gebäudetechnik gehören Lüftungs-Wärmepumpe, Solarthermie (Fassade) sowie Photovoltaikanlage (Flachdach) – aus der Begründung der Jury zum Projekt von
Schaller + Sternagel Architekten (Allensbach): Die Nutzung erneuerbarer Energien und die Verwendung von Baustoffen
In Ingolstadt realisiert: der geförderte
Wohnungsbau als Vorzeigeprojekt für den effizienten Umgang mit Energieressourcen.
Energie sammeln und wandeln
Preisverleihung in Berlin ▪ Die Entscheidung für den Europäischen Architekturpreis 2012
Energie + Architektur ist gefallen. Die Jury ließ sich von einem Pilotprojekt für den geförderten Wohnungsbau überzeugen. Der Preisträger „e% – Energieeffizienter Wohnungsbau
Hollerstauden“ in Ingolstadt zeigt, dass die Energiewende in der Gesellschaft angekommen ist. Von insgesamt 57 eingereichten Projekten zeichneten ZVSHK und Bund Deutscher
Architekten sechs Objekte aus, weitere sechs erhielten Anerkennungen. →Thomas Dietrich
D
ie Gewinner des Europäischen Architekturpreises 2012 Energie + Architektur
heißen „bogevischs buero architekten und
stadtplaner gmbh“ und haben ihren Sitz in
München. Sie überzeugten die Architekturpreis-Jury mit einem Pilotprojekt, das 2011
am westlichen Stadtrand von Ingolstadt fertig gestellt wurde. Alle zwei Jahre schreiben
ZVSHK und Bund Deutscher Architekten
(BDA) diesen mit 10 000 Euro dotierten Architekturpreis aus, um eine nachhaltige Baukultur zu fördern. Denn Planung und Konstruktion eines Gebäudes sind die Schlüsselfaktoren für die Effizienzsteigerung des Energieeinsatzes in Europa. Mit hervorragenden
Lösungen machen BDA und SHK-Handwerk
öffentlich, wie die Integration energetischer
Konzepte in die gestalterische Lösung gelingen kann.
Familien profitieren
von Musterhaus
Der preiswürdige Gebäudekomplex in Ingolstadt ist ein Teil von insgesamt zehn Pilotprojekten, mit denen die Oberste Baubehörde
München unter dem Sammelbegriff „e% –
Energieeffizienter Wohnungsbau“ einen
sparsamen und effizienten Umgang mit Energie im geförderten Wohnungsbau erprobt
und auswertet. Dabei sollen die Anforderungen der EnEV 2009 um 40 bis 60 % unterschritten werden.
Gab es auf dem Ingolstädter Areal ursprünglich nur eine Seniorenwohnanlage
von 1993, so hat inzwischen ein Masterplan
dafür gesorgt, dass das Quartier durch etwa
145 familiengerechte Wohnungen ergänzt
werden konnte. Zum Gebäudekonzept: Auf
den kalten ungedämmten Stahlbeton-Park-
INFO
decks sitzen dichte, hoch wärmegedämmte
Holzbauten im Niedrigstenergiestandard mit
einem Heizenergiebedarf unter 20 kWh/
(m2 a). Die konsequente Trennung kalt/warm
bzw. Beton/Holz vermeidet jede Kältebrücke.
Das Energiekonzept: Herzstück der Energieversorgungsanlage sind zwei zentrale
Heizwasser-Pufferspeicher (270 m3), die in
die Gebäude bis zur obersten Geschossdecke
integriert und als spezielle Schichtspeicher
ausgeführt sind. Die Wärmeversorgung wird
vorrangig über Solarkollektoren (Gesamtfläche 850 m2) für 5750 m2 Wohnfläche gedeckt
und erreicht einen solaren Deckungsgrad
von 55 bis 60 %. Der solare Wärmeeintrag in
die Pufferspeicher erfolgt über interne Glattrohrwärmetauscher, die hydraulisch speziell
verschaltet sind. Durch dieses System ist ein
hocheffizienter solarer Wärmeeintrag bei ge-
Broschüre zum Wettbewerb
als Download
Den Architekturpreis 2012 „Energie + Architektur“ hat der ZVSHK in einer 20-seitigen
Broschüre dokumentiert. Das Gewinner-Objekt, die fünf Anerkennungen sowie die sechs
Auszeichnungen sind darin näher beschrieben und bebildert. Auch die Mitglieder der
Jury sowie alle eingereichten Objekte sind
namentlich erwähnt. Diese weiterführenden
Infos stehen online unter www.zvshk.de
als PDF zum Download bereit.
Preisgewinn, weitere Anerkennungen
und Auszeichnungen sind auf 20 Seiten
als Download verfügbar.
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ringstem Regelaufwand in jedem Betriebspunkt der Solaranlage gewährleistet.
Zur Abdeckung des Restenergiebedarfes
gibt es pro Bauabschnitt einen Fernwärmeanschluss. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein
Nahwärmenetz, wobei die hydraulischen Anlageteile so dimensioniert sind, dass eine Rücklauftemperatur von max. 35 °C in keinem Betriebspunkt der Anlage überschritten wird.
Warmwasser entsteht dezentral
Die Warmwasserbereitung erfolgt im Durchlaufprinzip in den einzelnen Wohnungen. In
sogenannten Wohnungsstationen fließt über
die zentrale Wärmeversorgung durchgehend
Heizungswasser mit 60 °C ein und sorgt über
Edelstahl-Wärmetauscher für Trinkwarmwasser mit 55 °C. Im Zapfbetrieb werden
Heizwasser-Rücklauftemperaturen von unter
30 °C erreicht, was wiederum die Effizienz der
Solaranlage steigert. Weil die Wohnanlage im
Niedrigstenergiestandard ausgeführt ist, sorgen insgesamt vier zentrale Lüftungsanlagen
mit Wärmetauscher für einen kontrollierten
Luftaustausch.
Zitat aus der Beurteilung der Jury: „Durch
die klare und kompakte Bauweise ist es gelungen, eine energetisch günstige und flä-
REFERENTEN
Rainer Bomba (Staatssekretär im Bundesbauministerium): „Die Energiewende ist
ein Muss und wird das zentrale Thema der kommenden
Jahrzehnte sein.“
Michael Frielinghaus (BDAPräsident): „Vor diesem Europäischen Architekturpreis
Energie + Architektur hatten
wir nichts Ähnliches in
Deutschland.“
Manfred Stather (ZVSHKPräsident): „Viele Einreichungen haben nachgewiesen,
wie sich Effizienzsteigerungen und Energieeinsparungen realisieren lassen.“
Elmar Esser (ZVSHK-Hauptgeschäftsführer): „Der sparsame und effiziente Umgang
mit Energie zeigt sich beim
Preisträger vor allem in der
Wärmeversorgung.“
Der Pufferspeicher reicht von der
Sockelplatte etwa
elf Meter hoch
bis unters Dach
des Gebäudes.
www.sbz-online.de
Dietmar Stampfer (Energieplaner im Gewinner-Team):
„Über ein Online-Monitoring
ließ sich der Betrieb der Anlage binnen eines Jahres bis ins
letzte Detail optimieren.“
aus nachwachsenden Rohstoffen unterstreichen die Nachhaltigkeit der gesamten Planung.
▪ Kunstmuseum in Ravensburg – aus der
Begründung der Jury zum Projekt des Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei
(Stuttgart): Das Museum wurde in Passivbauweise errichtet, wobei die geforderte
Luftfeuchtigkeit von 50 % in allen Ausstellungsräumen eine hohe Herausforderung darstellte. Die intelligent in das Gesamtkonzept integrierte Technik konnte
auf das notwendige Maß beschränkt
werden.
▪ Bundesministerium für Umwelt in Berlin –
aus der Begründung der Jury zum Projekt
von Jürgen Pleuser Architekten (Berlin):
Das ökologisch energetische Konzept
zeigt richtungsweisende Formen der
Optimierung. Der Neubau als Passivhaus,
der Altbau im Niedrigenergiehausstandard mit einem um 60 % gesenkten
Energiebedarf. Brennstoffzellen, Photovoltaik, Fernwärme und Fernkälte aus KWK
und Geothermie sowie AbwasserwärmeRückgewinnung zeigen Modellcharakter.
Sechs Anerkennungen
Weitere Konzepte erhielten eine besondere
Anerkennung der Jury:
▪ Kinderhaus mit Hort und Mensa in Unterföhring (Hirner & Riehl Architekten
BDA und Stadtplaner, München)
▪ Hauptverwaltung der Daniel Swarovski
Corporation in Männedorf /Schweiz (ingenhoven architects international, Männedorf/Schweiz)
▪ Deutsche Börse in Eschborn (KSP Jürgen
Engel Architekten GmbH, Frankfurt)
▪ Zentralarchiv der Elektrizitätsgesellschaft
EDF in Bure/Frankreich (LAN Architecture, Paris)
▪ Erweiterungsbau für den Bayerischen
Landtag im Nordhof des Maximilianeums in München (Léon Wohlhage
Wernik Gesellschaft von Architekten
mbH, Berlin)
▪ Zentrum für virtuelles Engineering am
Fraunhofer Institut in Stuttgart (UNStu▪
dio, Amsterdam)
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Rechts und links neben einem Seniorenwohnheim von
1993 entstanden etwa 145 familiengerechte Wohnungen.
Der Hauptpreis geht an „bogevischs buero architekten und stadtplaner gmbh“ (v. l.):
Projektleiter Martin Wißmann, Geschäftsführer Ritz Ritzer sowie Dietmar Stampfer
(Energieplanung).
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