Holz in Schwingung

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Thema des Monats // Privater Wohnungsbau P 2
Wochenendhaus
aus Eiche verlegt. Ein Durchgang in
der Wand führt in die Räume des
Ostflügels. Von einem kleinen Flur
gehen ein Hauswirtschafts- und
Hausanschlussraum, ein Bad und ein
weiteres Kinderzimmer ab.
Holz in Schwingung
Positive Schwingungen
Mit Leiter im Hang
Der Architekt ging mit offenem Blick
an die Bewältigung dieser Aufgabe –
und mit einer Leiter. Mehrere Male
wurde die Lage des Gebäudes in
der Planungsphase verändert, stets
mit dem Ziel, das Panorama einerseits Richtung Gutshof, andererseits
in Richtung Dorf und Tal möglichst
optimal einzufangen. Gemeinsam mit
dem Bauherrn wurden Ausblick und
Sichtachsen mehrmals live geprüft,
bis schließlich die beste Orientierung
gefunden war.
Die Hauptrichtung öffnet durch
eine große Glasfront den Blick nach
Süden zum Gutshof. Als zweiter,
etwas zurückgenommener Blickfang präsentiert sich das Tal mit der
Silhouette des Dorfs auf der Nordseite, das durch die Fensterfronten
in der Küche in Bezug zum Haus
gesetzt wird. Das Grundstück in
Hanglage wies eine weitere Schwierigkeit auf: Zwar ist der Baugrund
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mikado 3.2017
statisch für den Bau eines Hauses
geeignet, aber die Zusammensetzung des Bodens bereitete Probleme.
Der anstehende Boden in der Baugrube besteht aus schluffigen Sanden
mit tonigem Anteil. Wäre die ausgehobene Baugrube nass geworden,
hätte sie schmierseifenähnliche Eigenschaften angenommen. Wichtig war
also, Regenwasser von der Grube
fernzuhalten und das Fundament
möglichst schnell fertigzustellen.
Große Glasflächen
Die Planungsphase zeigte schnell,
dass das Haus einen eher ungewöhnlichen Grundriss bekommen
würde. Das Raumkonzept sah vor,
dem Hauptraum mehrere Nutzungen zuzuschreiben und so eine großzügige Wohnatmosphäre zu schaffen. Dafür wurde der zentral liegende
Raum mit einer luftigen Höhe von
4,54 m bis 5,16 m geplant. Diese
große Höhe fällt schon beim ersten Blick auf das Objekt ins Auge.
Nähert man sich dem Haus von der
Südseite, ist die großzügige Fensterfront des Hauptraums das dominierende Element. Das leicht nach Osten
abfallende Dach krönt diesen Bereich
des Hauses, der lediglich durch eine
umlaufende Dachauskragung auf
Dachhöhe der Nebenbauteile horizontal geteilt wird. Auf den zweiten
Blick bestechen die weit auskragenden, verglasten Erker der Nebenräume, welche die Fassade wie Vitrinen an den Außenseiten begrenzen.
Besonders hochwertig ist die Ausführung dieser Elemente: Sämtliche
Fensterrahmen sind in Eiche gefertigt. Ein Gang um den Bau herum
auf die Nordseite des Gebäudes zeigt,
dass sich das Haus hier viel weniger offen präsentiert. Drei bodentiefe Fensterelemente im Bereich der
Küche werden von deutlich kleineren Öffnungen begleitet. Am westlichen Ende der Fassade lässt ein großes Eckfenster, in seiner Größe ein
Pendant zu den Erkern, Licht in einen
dort situierten Schlafraum.
Flügeltür zum Betreten des zentralen Hauptraums ein. Er besitzt eine
Raumhöhe von über fünf Meter. Auch
die Küche findet im nördlichen Teil
des großen Raums ihren Platz und ist
nur durch zwei Stufen vom Wohnbereich getrennt. Dies schafft eine
dezente Zonierung des Raums, ohne
die optische Weite zu begrenzen. Eine
einläufige Treppe führt auf eine rund
acht Quadratmeter große Empore in
der nordwestlichen Ecke des Raums.
Von hier aus lässt sich das derzeit
begrünte Dach betreten, sollte es einmal zu einer Dachterrasse ausgebaut
werden. Die Belichtung des ca. acht
mal neun Meter großen Hauptraums
gewährleisten Fensterbänder an der
West- und Ostseite sowie großzügige Fensterflächen in Richtung Norden. Mit einer Backsteinmauer holte
der Architekt ein Gestaltungselement
des Gutshofs mitten in den Neubau
und gab dem Haus eine Verbindung
zu dem alten Gemäuer. Die Wand
dient aber nicht nur optischen Zwecken. Die doppelt gemauerte, massive Wand fungiert als Speicherwand.
Sie kann Wärme und Feuchtigkeit
absorbieren und gibt diese bei Bedarf
wieder an die Räume ab. Nahezu im
gesamten Haus sind die Dielenböden
Blickfang Zentralraum
P R O J E K T 2 // W O C H E N E N D H A U S
Holz in Schwingung16
Konstruktion: Ökologisch und autark18
Steckbrief19
Interview20
Kann ich das auch?21
Betritt man das Haus nun durch die
eher unauffällige Eingangstür auf der
Südseite, so steht man in einer kleinen Diele im Ostflügel des Hauses.
Linker Hand befinden sich Kinderund Schlafzimmer, geradeaus ein Bad
und ein Abstellraum, in dem sich
auch ein großer Heizungspufferspeicher befindet. Rechts lädt eine große
▴▴Die große
Glasfassade des
Neubaus
dominiert den
Gebäudeeindruck. Blickfang ist der
ungewöhnliche
Erker
Bei genauerer Betrachtung fällt auf,
dass sich die Glasfront im Zentralraum leicht schräg gestellt aus dem
Raum herausdreht. Was als reines Designmoment gewertet werden könnte, hat einen ganz praktischen Hintergrund: In die Akustik
des Raums wurde sehr viel Knowhow investiert. Stünden die zwei großen Glasfronten auf der Nord- und
Südseite genau parallel zueinander,
so würde der Schall immer wieder
zwischen beiden hin- und herpendeln. Die Veränderung des Winkels
der einen Front verändert auch den
Weg der Schallwellen.
Um möglichst optimale akustische
Bedingungen zu erreichen, wurden
noch weitere Maßnahmen getroffen. Die Decke im Zentralraum ist als
Akustikdecke ausgebildet: Unter der
Balkenlage wurde ein Stoff gespannt,
darunter montierte man eine trapezförmige Lattung.
Außerdem kam im ganzen
Wochenendhaus schallabsorbierender Lehmputz zum Einsatz. Da für
eine gute Akustik eine gewisse Resonanz erhalten bleiben muss, waren
diese Maßnahmen ausreichend. ▪
◂◂Noch unverkleidet: Die
Holzständerkonstruktion erhält später eine
Holzfaserdämmung und einen
Kalkputz
▸▸Montage des
Dachtragwerks:
Noch fehlen
die Unterspannungen mit
Stahlseilen an den
beiden großen Dachträgern
LUTZ DIMTER
A
uf einem Grundstück bei einer
ehemaligen landwirtschaftlichen Gutsanlage entstand ein
Wohnhaus, das mehrere Anforderungen erfüllen sollte. Das Haus wird als
Hybrid genutzt, ist Rückzugsort für
die Familie, soll aber auch anderen
Aufgaben gerecht werden. Momentan als Wochenendhaus genutzt, soll
es vollwertigen Wohnkomfort bieten,
um auch dauerhaft dort wohnen zu
können. Das Wohnen allein reichte
dem Bauherrn nicht aus – ein Teil
des Hauses sollte akustisch auch für
Musikproben und zur Aufnahme von
Demobändern geeignet sein.
LUTZ DIMTER
Ein unkonventionelles Wohnhaus gesellt sich
zu einem alten Gut. Nicht nur die Raumaufteilung,
auch die Nutzung ist alles außer gewöhnlich.
www.mikado-online.de
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Thema des Monats // Privater Wohnungsbau // Wochenendhaus
P 2
Konstruktion
STECK
BR IEF
DE TAIL SCHL AFERKER IN DEN JE WEILIGEN
KINDER ZIMMERN MIT FENST ER AUSBILDUNG
Ökologisch und autark
Extensive Dachbegrünung
wurzelfeste Abdichtung
Trennlage
Schalung
Hinterlüftung
diffusionsoffene Abdeckung
Holzfaserdämmplatte
Holzfaserdämmstoff als Putzträger
Lehmputz
„Regenerativ“ war das Schlagwort bei der Planung
von Konstruktion und Haustechnik. Und wer kann schon
einen e-Tank unter dem Haus sein Eigen nennen?
BAUVORHABEN:
Wohnhaus nördlich von Berlin
BAUWEISE: Holzständerbauweise
ENERGIESTANDARD:
Niedrigenergiestandand
BAUZEIT: April 2015 bis Juli 2016
NUT ZFL ÄCHE: 182,4 m²
UMBAUT ER R AUM: 570 m³
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mikado 3.2017
konzipiert. Großzügige, drei Seiten
umlaufende, einen Meter tiefe Dachauskragungen sperren die steil stehende Sonne aus den Fensterflächen
aus. Die südseitigen Oberlichter des
großen Zentralraums sind durch feststehende, im Winkel genau berechnete Lamellen vor zu starker Hitze
geschützt. Sie sind so gewinkelt, dass
sie im Winter viel Licht ins Gebäude
lassen, im Sommer aber für ausreichende Verschattung sorgen.
Viele kleine Maßnahmen
Die Haustechnik bündelt eine ganze
Reihe von Ideen, um ein möglichst effizientes Gebäude zu erhalten. Gleichzeitig sollte sie möglichst
unsichtbar in das Gebäude integriert
sein. Das Herzstück der Anlage liegt
unter dem Haus. Es trägt den Namen
e-Tank und speichert die Wärme des
Sommers im Erdreich unter dem
Haus. Die Wärme wird in der warmen Jahreszeit aktiv in ein Rohrregister unter das Haus gepumpt.
▴▴Die Rohrregister
für den
e-Tank werden
in einem
Sandbett verlegt
Dazu dienen auf dem Dach installierte thermische Solarkollektoren
mit einer Fläche von ca. 12 m², die
grundsätzlich zunächst den im Haus
befindlichen Hochtemperaturspeicher mit 1000 Litern Fassungsvermögen aufheizen. Er ist mittig im Haus
positioniert, sodass seine Abwärme
im Haus zum Heizen aufgefangen
wird. Ist er ausreichend mit Wärme
versorgt, schaltet die Anlage nicht
ab, sondern bringt die überschüssige
Wärme ins Erdreich ein.
Die Technik dahinter ist einfach. In
das Gründungsplanum wurden wasserführende Kunststoffrohre mit dem
Durchmesser DN 25 eingebaut. Sie
liegen in einem 90 cm hohen Sandbett. Zum Haus hin ist das Sandbett
mit einer 41 cm dicken Schicht aus
Schaumglasschotter gedämmt. Das
in ihr zirkulierende Wasser heizt das
Erdreich auf, bis es nach einem Sommer eine Temperatur von ca. 26 Grad
Celsius erreicht hat. Haus und Dämmung über dem e-Tank vermindern
unkontrolliertes Auskühlen.
Eine Wärmepumpe bringt die
gespeicherte Energie dann nach
Bedarf ins Haus hinein. Da das Quelltemperaturniveau im e-Tank rund
zehn Grad höher als bei normalen
Erdwärmeanlagen ist, erreicht die
Wärmepumpe eine hervorragende
Jahresarbeitszahl von 6 und ist somit
sehr wirtschaftlich. Sollte einmal ein
extrem langer und kalter Winter den
e-Tank weitgehend „geleert“ haben,
bleibt noch immer die Nutzung der
„normalen“ Erdwärme – dann allerdings mit sinkender Jahresarbeitszahl. Die erzeugte Wärme wird mithilfe einer Fußbodenheizung ins Haus
gebracht.
Christina Vogt, Gladbeck ▪
PL ANER /ARCHIT EK T:
Dipl. Architekt Lutz Dimter
Dipl. Designer Gerhard Lichtner,
Dipl.-Ing. Architekt Uwe Griep
D-17291 Prenzlau
www.bau-werk-architekt.de
HAUST ECHNIK:
ergo sun, Ingenieurbüro für
ökologische Haustechnik
Dipl.-Ing. Axel Thiemann
D-17291 Prenzlau
www.energosun.de
Kalkputz außen
Holzfaserdämmstoff als Putzträger
Holzfaserdämmung
Holzwerkstoffplatte zur Aussteifung (OSB)
Holzfaserdämmstoff als Putzträger
raumseitiger Lehmputz
bzw. Schalung/Holzplatten auf UK
BAULEIT UNG:
Dipl. Architekt Lutz Dimter
Dipl.-Ing. Architekt Uwe Griep
D-17291 Prenzlau
www.bau-werk-architekt.de
STAT IK:
Ingenieurbüro Jäger
D-17291 Prenzlau
www.l-r-jaeger.de
HOL ZBAUER:
M. Kühn GmbH Co. KG
D-03096 Burg
LUTZ DIMTER
ERGO SUN
B
eim Neubau waren die Baubeteiligten hinsichtlich einiger
konstruktiver Details und der
Haustechnik experimentierfreudig.
Auf den Steifenfundamenten liegt
eine teilweise auskragende, 20 cm
dicke Bodenplatte aus Stahlbeton.
Zum Erdreich hin schützt 41 cm hoch
eingebrachter Schaumglasschotter das Haus vor Wärmeverlusten.
Gleichzeitig hält er auch das Erdreich
unter dem Haus warm.
Alle Wände sind in Holzständerbauweise errichtet und mit Holzfaserdämmung ausgefacht. Nach außen
folgen 6 cm Holzfaserdämmstoffplatten als Putzträger, nach innen
zunächst eine Lage Holzwerkstoffplatten zur Aussteifung, bevor auch
hier eine Holzfaserdämmstoffplatte
als Träger für den Lehmputz fungiert.
Als etwas komplexer erweist sich
die Dachkonstruktion: Den Lehmputz trägt ein Holzfaserdämmstoff.
Darüber liegen Holzwerkstoffplatte,
20 cm Holzfaserdämmung und diffusionsoffene Abdeckung. Eine 20 cm
hohe Hinterlüftung wird durch eine
Balkenlage sichergestellt, darüber
befinden sich Schalung, Trennlage,
wurzelfeste Abdichtung und eine
extensive Dachbegrünung. Die zehn
Meter große Spannweite der Dachträger über dem Zentralraum sorgte für
Diskussionen hinsichtlich der Konstruktion. Sehr hohe Balken, Leimhölzer oder eine Fachwerkkonstruktion
standen im Raum. Man entschied
sich aus ästhetischen Gründen für
Abfangseile aus Stahl, um die zwei
großen Hauptträger zu entlasten.
Ein interessantes konstruktives
Detail sind die Erker auf der Südseite: Sie sind als Schlafgelegenheit
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Thema des Monats // Privater Wohnungsbau // Wochenendhaus
P 2
Interview mit dem Architekten und Haustechnikplaner
SCHNIT T
„Proben und Wohnen in einem“
Auch die Haustechnik ist zwar einfach,
aber doch ambitioniert. Wie sind Sie
zu diesem Konzept gekommen?
Axel Thiemann: Der Bauherr wollte
ein im Material- und Energiekonzept
möglichst ökologisches Gebäude.
Trotzdem sollte natürlich der finanzielle Aufwand wirtschaftlich ver-
„Die Raumaufteilung ergab
sich ganz von allein.“
abgefragt. Als die Aufgaben des Hauses klar waren, hat sich die Raumaufteilung fast von ganz allein ergeben.
Auch die äußere Form war schnell
festgelegt: Da sich das Haus gut in die
Landschaft – sprich in der Nähe eines
alten Gutshofs – einpassen sollte, war
die horizontale Gliederung die favorisierte Lösung.
20
mikado 3.2017
tretbar sein. Die höchstmögliche
Nutzung erneuerbarer Energien war
damit schon gesetzt. Das realisierte
hocheffiziente Wärmekonzept vereint beide Aufgaben: Auf der einen
Seite halten wir die Betriebskosten
möglichst niedrig, andererseits war
der Aufwand dafür aber auch nicht
besonders hoch.
LUTZ DIMTER
DECKENT R AGWERK
Die Photovoltaikanlage ist eher klein
dimensioniert. Warum?
Axel Thiemann: Letztendlich waren
gestalterische Richtlinien für ihre
Größe verantwortlich. Technisch
gesehen hätte man aus ihr sicher
noch etwas mehr herausholen können, aber man muss die Elemente
ja auch irgendwo unterbringen. Sie
deckt immerhin einen Teil des Stromverbrauchs und damit hat sie ihren
Platz im gesamten Energiekonzept.
Die großen Balkenträger im Wohnraum sind mit Stahlseilen unterspannt. Gab es darüber Diskussionen?
Lutz Dimter: Die richtige Konstruktion für die Decke zu finden, war ein
langer Prozess. Wir haben eine ganze
Reihe an Lösungen in Betracht gezogen, von groß dimensionierten Leimbindern bis zu Fachwerkkonstruktionen. Letztlich wollten wir aber den
offenen und leichten Eindruck des
Raums nicht zerstören. Da schienen
die Stahlseile die richtige Wahl. Sie
sind zurückhaltend und im Vergleich
zu Lösungen in Holz sehr filigran.
Warum sollte man nicht auf die Vorteile des Materials zurückgreifen? ▪
LUTZ DIMTER
mikado: Die Raumaufteilung des
Wohnhauses ist nicht gerade konventionell. Wie ist es dazu gekommen?
Lutz Dimter: Die Grundidee, Wohnen und Musikproben in einem Raum
zu verbinden, war von Anfang an
da. Dann haben wir natürlich, wie
üblich, zunächst das Raumkonzept
Das Gebäude ist außen mit Kalkputz
versehen. Warum haben Sie sich für
dieses Material entschieden?
Lutz Dimter: Kalkputz auf einer
Holzweichfaserträgerplatte als Fassade haben nicht wir erfunden, das
gibt es schon länger. Wichtig ist es,
die Fassade konstruktiv vor Schlagregen zu schützen. Die großen Dachüberstände, die wir schon aufgrund
der Verschattung realisieren mussten,
boten sich da ideal an. Warum also
keinen Kalkputz verwenden?
K A N N I C H D A S AU C H?
Stahlseile statt Leimbinder
Ungewöhnliche Lösung: Stahlseile
statt Fachwerkkonstruktion oder
groß dimensionierte Leimbinder.
Manchmal muss man ausgetretene
Pfade verlassen. Ganz sicher sind
Abfangungen aus Stahlseilen nicht
jedermanns Geschmack. In diesem
Haus wurden jedoch so viele unkonventionelle Ideen umgesetzt, dass
die statisch nicht alltägliche Lösung
wohl kaum jemanden gestört haben
dürfte. Gebräuchliche Binder aus
Brettschichtholz hätten zur Überbrückung der fast zehn Meter Spannweite schon eine ordentliche Dimension
benötigt, die einem Wohnraum
schnell die angestrebte Leichtigkeit
nehmen kann. Stattdessen auf stahlseilunterspannte Träger zu setzen,
war hier genau die richtige Wahl.
www.mikado-online.de
LUTZ DIMTER
◂◂Architekt Lutz
Dimter (links) und
Haustechnikplaner Axel Thiemann gingen
in dem Bauprojekt
einige unkonventionelle Wege.
Das Ergebnis
zeigt: Man muss
nicht immer
auf Altbewährtes
setzen
ERGO SUN
LUTZ DIMTER
Ökologisch, aber wirtschaftlich stellte sich der Bauherr
seinen Freizeitwohnsitz vor. Architekt und Haustechniker
erarbeiteten gemeinsam ein überzeugendes Konzept.
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