Umwelterklärung 2009 Wilhelm-Kempf-Haus, Wiesbaden-Naurod Ein Projekt im Rahmen der bistumsweiten Umwelt- und Energieoffensive 1 Impressum Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Limburg, Roßmarkt 4, 65549 Limburg Text und Redaktion: Wolfgang Rath, Heinz Wagner, Bernhard Wippich, Christa Endemann Gestaltung: Cornelia Vogt, Bernhard Wippich Druck: Limburger Vereinsdruckerei GmbH Stand: 27.04.2009 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst 4 Geleitwort des Umweltteams 5 Das Wilhelm-Kempf-Haus 6 Geleitwort der Dezernentin 6 Pädagogisches Zentrum und Innenrevision des Bistums Limburg 7 Umweltpolitik 8 Bereits erreichtes – Umweltaktivitäten der vergangenen Jahre 9 Umweltauswirkungen und Umweltzahlen 10 - 11 Organigramm 12 - 13 Umweltziele 15 Gültigkeitserklärung des Umweltgutachters 16 Registrierungsurkunde 17 So erreichen Sie uns 18 Umweltmanagement-Team 19 3 Unsere Tagungshäuser im Bistum Limburg dienen dazu, dass Menschen sich mit ihrem Glauben und mit den großen Themen unserer Zeit auseinandersetzen und gemeinsam miteinander und voneinander lernen können. Im Frühjahr 2009 waren die deutschen Bischöfe im Wilhelm-Kempf-Haus zu Gast. In der großartigen Atmosphäre dieses Tagungshauses und der faszinierenden Ausstrahlung der wieder erwachenden Natur konnten wir unser Tagungs-Programm sehr angenehm gestalten. Im Wilhelm-Kempf-Haus ist die Natur überall gegenwärtig, sie gehört mit zur Philosophie des Hauses. Das in den vergangenen Monaten aufgebaute Umweltmanagement nach EMAS zeigt dies deutlich. Das Wilhelm-Kempf-Haus setzt in seinem Tagungsbetrieb schon seit vielen Jahren Produkte aus dem „Fairen Handel“ ein. Ebenso läuft zur Zeit auch das bistumsweite Projekt „Eine Welt fairstärken“. So können wir beispielsweise mit jeder Tasse Kaffee aus dem Fairen Handel zum Gelingen dieser sozialund umweltverträglichen Anliegen beitragen. Ist doch die nachhaltige Bewahrung der Schöpfung und der sorgsame Umgang mit ihr, uns Christen in besonderer Weise aufgegeben. Solche positiven Beispiele füllen wie kleine und große Bausteine das Umweltmanagement im Wilhelm-Kempf-Haus mit Leben. Limburg, den 27.04.2009 + Franz-Peter Tebartz-van Elst Bischof von Limburg 4 Mit der Verankerung des Umweltschutzes im Wilhelm-Kempf-Haus haben wir einen weiteren Meilenstein im flächendeckenden Aufbau von Umweltmanagementsystemen im Bistum Limburg gesetzt. Damit wird die Umwelt- und Energieoffensive des Bistums Limburg, die eine schrittweise Einbindung aller Bistumseinrichtungen sowie aller 340 Kirchengemeinden in den Aufbau eines flächendeckenden Umweltmanagementsystems vorsieht, konsequent fortgesetzt, um auf diese Weise ein nachhaltiges und glaubhaftes Zeugnis für die Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung abzulegen und den Energieverbrauch bistumsweit zu reduzieren. Nachdem bereits im Februar 2007 das Bischöfliche Ordinariat als erste deutsche Diözesanverwaltung erfolgreich nach der strengsten europäischen Umweltnorm nach EMAS II zertifiziert werden konnte, wurden im September 2008 auch die beiden Rentämter des Bistums in Hadamar und Kelkheim erfolgreich nach EMAS II zertifiziert. Noch im gleichen Jahr wurde in 32 katholischen Kirchengemeinden der Aufbauprozess von Umweltmanagementsystemen gestartet. Weitere Kirchengemeinden erwägen, noch in diesem Jahr mit dem Aufbauprozess zu beginnen. Die Tagungshäuser in Kirchähr und in Waldernbach werden folgen. Jede weitere erfolgreiche Zertifizierung ist für uns als Umweltteam und Steuerungsgruppe aller Aufbauprozesse in bistumseigenen Einrichtungen und in den katholischen Kirchengemeinden Ermutigung und Bestätigung zugleich, den Umwelt- und Klimaschutz im Bistum Limburg konsequent voranzutreiben und die Umwelt- und Energieoffensive des Bistums flächendeckend zum Erfolg zu führen. Limburg, den 27.04.2009 Umweltteam und Steuerungsgruppe des Bistums von links nach rechts: Wolfgang Rath, Umweltmanagement-Projektleiter und Leiter der Steuerungsgruppe, Heinz Wagner, Umweltmanagement-Beauftragter des Bistums Limburg und Umweltmanager bistumseigener Einrichtungen, Bernhard Wippich, Projektmanager Kirchengemeinden 5 Das Wilhelm-Kempf-Haus 1984 wurde das Wilhelm-Kempf-Haus eingeweiht. Es ist benannt nach dem ehemaligen Bischof Wilhelm Kempf (1906 – 1981). In diesem Hause soll es möglich sein, „unter offenem Himmel den Menschen zu begegnen“. Veranstalter aus allen gesellschaftlichen Gruppen finden sich hier zu Tagungen und Seminaren und zur naturnahen Erholung in der ruhigen Landschaft zusammen. Chöre nutzen die hervorragende Akustik des Hauses. Lehrerinnen und Lehrer absolvieren hier ihre Weiterbildung. Das Wilhelm-Kempf-Haus ist das Tagungs- und Bildungshaus des Bistums Limburg, das in besonderer Weise von Erwachsenengruppen innerhalb und außerhalb der Kirche genutzt wird. Inmitten wunderbarer Natur liegt das Tagungshaus mit seiner lichtdurchfluteten großzügigen Bauweise. Das Haus wurde vor genau 25 Jahren mit dem Architekturpreis des Landes Hessen ausgezeichnet und die Architektur spricht auch heute noch viele Besucherinnen und Besucher an. Das Wilhelm-Kempf-Haus ist das erste Tagungshaus des Bistums Limburg, das nach EMAS zertifiziert werden konnte, und damit verpflichten sich das Bistum Limburg und nicht zuletzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort, den systematischen betrieblichen Umweltschutz weiter fortzuschreiben. Über das Tagungshaus werden wir die Gelegenheit haben, viele Besucherinnen und Besucher mit dem Thema Umweltschutz in Verbindung zu bringen, in der Hoffnung, dass diese Erfahrungen von den Gästen in ihre alltäglichen Zusammenhänge mitgenommen werden können. So kann das Thema der Bewahrung der Schöpfung aus dem christlichen Glauben heraus vom konkreten Ort des WilhelmKempf-Hauses hinausstrahlen in viele andere persönliche und gesellschaftliche Bereiche. Limburg, den 27.04.2009 PD Dr. Hildegard Wustmans Dezernentin 6 Im Wilhelm-Kempf-Haus arbeiten 33 Menschen. Den größten Teil davon stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für den angenehmen und reibungslosen Tagungsbetrieb, d.h. für die Bereitstellung der Rahmenbedingungen für Veranstaltungen, sorgen. Weiterhin sind als Mieter das Pädagogische Zentrum (PZ, sieben Personen) sowie der Innen-Revisor des Bistums (eine Person) vertreten. Die Gäste sollen sich im Wilhelm-Kempf-Haus wohlfühlen und wiederkommen. Dazu gehört, dass alle Rahmenbedingungen gut organisiert sind: •die Rezeption und die Wertschätzung von Veranstaltern und Gästen •die Küche und Verpflegung, gesunde Lebensmittel •angenehme Gästezimmer •gut ausgestattete Räume für ungestörtes Arbeiten in den Veranstaltungen •das gute Funktionieren der Haustechnik (Heizung, Lüftung usw.) •die Sicherheit des Hauses und der Gäste •die intakte Natur im gesamten Umfeld Unsere Gäste sollen sich bei uns wohl fühlen. Die ruhige Umgebung, ansprechende Seminare, gesunde Ernährung, angenehme Gästezimmer und ein gutes Miteinander-Lernen tragen dazu bei. Das Pädagogische Zentrum (PZ) Das Bistum Limburg ist das sogenannte Belegenheitsbistum, d.h. es übernimmt im Auftrag der drei am PZ beteiligten Bistümer (Limburg, Mainz und Fulda) die organisatorischen und arbeitsrechtlichen Angelegenheiten des Pädagogischen Zentrums. Die Kosten (auch Personalkosten) für das Pädagogische Zentrum werden nach einem festgelegten Schlüssel unter den drei Bistümern aufgeteilt. Das PZ versteht sich „als Angebot der Kirche – in einer geistigen, spirituellen und wohltuenden Atmosphäre – Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer und Schularten, Erzieherinnen und Erzieher und Eltern einladend, helfend und verständnisvoll bei ihrer Arbeit zu unterstützen“. „Die Straße, das Kernstück der Anlage, hat ein so hohes Glasdach, dass man meinen könnte, im Freien zu sein. Die Südseite der Straße bildet eine fast 100 m lange, hohe Ziegelsteinfassade. Dahinter liegen die Orte der Ruhe und der Besinnung, die Kirche, die Bibliothek und die Wohnungen. Nur mit sparsamen Öffnungen, Fenstern, stellt diese lange Wand kleine Verbindungen her zur offenen Passage, ohne viel preiszugeben. Der gegenüberliegenden, sehr unterschiedlich geformten Seite der allgemeinen Räume ist eine lange Kolonnade schlanker Säulen vorgestellt, die zusammen mit der Wand den Raumeindruck „Straße“ prägt.“ (aus der Hausbroschüre des Wilhelm-Kempf-Hauses) Fortbildung • Grundsatzfragen der Pädagogik • Bewahrung der christlichen Traditionen in Schule und Erziehung • Zugänge zur Weltdeutung sowie Weltanschauung auf der Basis philosophischer und theologischer Reflexion im Horizont christlichen Glaubens • Werteorientierung, Werte- und Normfindung sowie Werte- und Normenkritik • Dialog zwischen den Religionen und Weltanschauungen • Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Denkmodellen und Forschungsergebnissen • Praxisbegleitende Orientierung Weiterbildung Weiterbildungsangebote zur Nachqualifizierung für das Fach Katholische Religion für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen, der Sekundarstufe I und an beruflichen Schulen. Das PZ ist also zuständig für die Ausrichtung von Fortbildungen. 95% dieser Veranstaltungen finden direkt im Wilhelm-KempfHaus statt, 5% finden an anderen Orten statt, z.B. im Erbacher Hof in Mainz, im Bonifatiushaus in Fulda oder im Haus St. Michael in Kassel. Das PZ kann sich im Prinzip überall Räumlichkeiten nach Bedarf anmieten. Innenrevision des Bistums Limburg Die Innenrevision ist eine Zentralstelle (Stabsstelle), die dem Generalvikar zugeordnet ist. Grundlage und Rahmen der Tätigkeiten und Aufgaben der Innenrevision bildet die im Amtsblatt des Bistums Limburg veröffentlichte Revisionsordnung. Der Innenrevision obliegt in erster Linie das Prüfen auf Ordnungsmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit bzw. Effizienz der betrieblichen Abläufe sowie auf Einhaltung der Budgetvorgaben sämtlicher pfarrlicher und nicht-pfarrlicher Einrichtungen des Bistums. Über die in jährlichen Revisionsplänen aufgeführten und genehmigten Prüfungen erstellt die Innenrevision schriftliche Revisionsberichte, die neben den entsprechenden Feststellungen auch Empfehlungen zur Verbesserung der vorgefundenen Verhältnisse enthalten. Die Nachschau über den Erledigungsgrad der empfohlenen Maßnahmen rundet die Aufgabenstellung der Revision ab. 7 Umweltpolitik Wilhelm-Kempf-Haus Wir, das gesamte Team des Wilhelm-Kempf-Hauses in Wiesbaden-Naurod, stellen uns der Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, die uns unser christlicher Glaube nahelegt. Das schließt insbesondere den Umweltschutz, den Naturschutz, den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit mit ein. Wir haben als Bildungs-, Kultur- und Begegnungsstätte des Bistums Limburg jährlich 22.000 Besucher zu Gast, die bei uns Veranstaltungen besuchen, miteinander lernen und sich in unserer schönen Natur erholen. Unser Haus liegt mitten im Grünen — in einer Landschaft, die die Europäische Union als besonders wertvoll für den Natur- und Landschaftsschutz eingestuft hat. Die Natur und die lichtdurchflutete Architektur des Wilhelm-Kempf-Hauses gehen bei uns ein Wechselspiel ein, das zur inneren Einkehr und zum Austausch im Glauben einlädt. Bei unseren gesamten Dienstleistungen, d.h. bei Hausverwaltung, Tagungsmanagement, Haus¬technik, Küche und Reinigung, hat Umweltschutz einen besonderen Stellenwert. Wir achten auf Umweltverträglichkeit unserer technischen Anlagen sowie der eingesetzten Produkte. Unsere Küche sorgt für die gesunde Verpflegung unserer Gäste unter Beachtung von Umweltschutz und Lebensmittelhygiene. Frische regionale Produkte sowie Kaffee aus dem Fairen Handel fördern auch den Umweltschutz im Wiesbadener Umland und den umwelt- und sozialverträglichen Kaffeeanbau in den weltweiten Kaffeeanbaugebieten. Auch die inhaltliche Ausrichtung von Veranstaltungen soll bei uns zunehmend Umweltschutz zum Thema machen. Das in unserem Haus ansässige Pädagogische Zentrum unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Bistum Mainz und dem Bistum Fulda die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern und hat dabei eine wichtige Multiplikatorfunktion für die Schulen in Hessen — auch für Umweltschutz-Impulse. Wir wollen den Umweltschutz im Wilhelm-Kempf-Haus immer weiter verbessern. Die Einhaltung der Forderungen aus dem Umweltrecht ist uns dabei klare Verpflichtung. Negative Umweltauswirkungen wollen wir immer weiter reduzieren, positive Wirkungen auf die Umwelt immer stärker nach vorne bringen. Wir beziehen dabei auch Nutzer, Mieter, externe Dienstleister und Fremdfirmen, die in unserem Hause tätig werden, mit ein. Unsere Gäste möchten wir in unser Umweltmanagement aktiv mit einbinden. Wir setzen uns verbindliche Umweltziele und sorgen für deren Umsetzung. Wir überprüfen unser Umweltmanagement, dessen Fortschritte und unseren Verbesserungsbedarf durch regelmäßige Audits. Wir motivieren zum Mitmachen und bilden alle Beteiligten immer wieder durch Schulungen im Umweltschutz weiter. Wir sind als Wilhelm-Kempf-Haus ausdrücklich ein „offenes Haus“. Das bedeutet ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für unser Haus und eine erhöhte Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter/-innen und unsere Besucher. Daher ist auch die Notfallvorsorge für uns ein besonders wichtiges Anliegen. Wir laden alle unsere Gäste und Leser dazu ein, mit uns die drängenden Umweltschutz-Herausforderungen unserer Zeit anzupacken und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Sonja Niedermaier-Schneider Tagungshausleiterin Wilhelm-Kempf-Haus 8 8 Bereits Erreichtes — Umweltschutzaktivitäten der vergangenen Jahre Im Bereich des Dezernates Kinder, Jugend und Familie wurde schon vor 20 Jahren umweltbewusst gedacht und gefordert, dass für die eigenen Häuser des Bistums ökologische Aspekte eine größere Rolle spielen sollten. Das Wilhelm-Kempf-Haus betreibt ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW). Es wurde auch schon früh mit dem Energiesparen angefangen, allerdings sind die Kosten aufgrund der steigenden Energiepreise mehr oder weniger gleich geblieben. Seit vier Jahren ist ein externer Energieberater mit dem Energiekonzept betreut: • Verbrauchsdaten werden regelmäßig aufgenommen. • Die komplexe Gebäudetechnik (diese war ursprünglich nicht aufeinander abgestimmt, z.B. ist die Schaltung der Klimaanlage nicht mit dem Öffnen der Türen und Fenster gekoppelt) wird seit 4 Jahren Schritt für Schritt verbessert. Die Lüftungsanlage wurde erneuert, bei der Heizung wird jetzt ein Brennwertkessel installiert. Die überdimensionierten Anlagen werden angepasst und verkleinert. Neu ist auch die Wärmeschutzverglasung: ca. ein Drittel der Verglasung der „Straße“ wurde gegen Wärmeschutzverglasung ausgetauscht. In der Küche kommt für die Verpflegung der Gäste bereits ein Anteil von ca. 30% Biokost zum Einsatz. Ein Hygienemanagement wurde aufgebaut. Der Bedeutung inmitten der sehr wertvollen Landschaft ist sich das Wilhelm-Kempf-Haus bewusst und achtet bei allen Bauvorhaben auf naturverträgliche Maßnahmen, z.B. bei den Parkplätzen (Rasengittersteine und „Terra-Way“-Decken). Ein Teil der Wiese wird immer vom Mähen ausgespart. Auswirkungen unserer Tätigkeit auf die Umwelt Umweltaspekt / Umweltauswirkung Erläuterung Bewertung Brandgefahr Erdgasleitungen, Arbeiten von Fremdfirmen niedrig, da gute Brandschutzvorsorge Ernergieverbrauch Strom zahlreiche Stromverbraucher, vor allem im Bereich Küche, eigene Stromerzeugung durch BHKW wirkt jedoch positiv mittel Energieverbrauch Wärme Gebäude Baujahr 1982, Wärmeschutz nur teilweise vorhanden; Wärmeschutzverglasung nachgeholt mittel Bodenversiegelung durch Bebauung Standort mitten im Grünen, im Landschaftsschutzgebiet und in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) sehr niedrige negative Wirkung, sehr hohe positive Wirkung Ressourcenverbrauch durch Gebäude teilweise sehr hoher Wasserverbrauch; begrenzte Einflussnahme auf Gästeverhalten im Umgang mit Ressourcen mittel bis hoch Ressourcenverbrauch durch Tagungsbetrieb und Ausstellungen der Aufgabe des Hauses (Versorgung von 22.000 Gästen pro Jahr) entsprechend hoch hoch Emission von Abgasen moderne Gasheizung, Brennwertkessel, Fußbodenheizung niedrig Emission von Lärm nur bei Baustellenbetrieb im Haus zeitlich eng begrenzt Abfall Abfälle durch Tagungsbetrieb, Küche, Kunstausstellungen usw. mittel Abwasser Küchenabwasser der Großküche, Abwasserbehandlung durch einen Fettabscheider niedrig Umgang mit Gefahrstoffen Gefahrstoffe in Form v. a. von Reinigern vorhanden mittel Bischofswort und Vorbildfunktion der Katholischen Kirche Eintreten für die Bewahrung der Schöpfung; Stellungnahmen zu wichtigen umwelt-relevanten Themen wie z.B. Umweltschutz, Klimawandel, Nachhaltigkeit sehr hoch Bildung Tagungen, Seminare, Bildungsveranstaltungen; hohe Multiplikationswirkung in zahlreiche gesellschaftliche Gruppen und durch das PZ speziell in hessische Schulen sehr hoch Einkaufsentscheidungen umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen sehr hoch Transport und Mobilität Wahl von Verkehrsmitteln für Dienstfahrten; An- und Abreise der Besucher sehr hoch Öffentlichkeitsarbeit Beiträge zur Meinungsbildung hoch Direkte Umweltauswirkungen Indirekte Umweltauswirkungen 9 Direkte Umweltauswirkungen Im Wilhem-Kempf-Haus gibt es eine größere Anzahl von Anlagen und Vorrichtungen, die im Sinne des Umweltschutzes und der Sicherheit regelmäßig gewartet und überprüft werden: • Aufzüge incl. Steuerung und Kompressor • Heizung (Erdgas), Blockheizkraftwerk (BHKW), Fußbodenheizung • Kühlung und Lüftung incl. Luftfilter und Wärmetauscher • Speisesaal und Großküche • Lebensmittellagerung, Kühl- und Tiefkühlräume • Abwasser, Fettabscheider • Wäscherei • Gefahrstofflagerung • Brandmeldezentrale (BMZ), Sprinkleranlage, Überflurhydrant • Fluchtwege, Notausgänge, Türcodeanlage, Lautsprecheranlage • Blitzschutz, Notstromversorgung • Elektronische Steuerungen • Pumpenstation (außerhalb des Geländes) • Zählerstellen für Gas, Strom und Wasser • Kapelle, Orgel • Kegelbahn Natur und Grünflächen — Grüngürtel und Steuobstwiesen in Wiesbaden Das Wilhelm-Kempf-Haus liegt mitten im Grünen, umgeben von Wald, Wiesen und Streuobstwiesen. Auf dem Gelände des Hauses gibt es einen großzügigen Park, Grünflächen, Fußwege und Sitzplätze, ein „Labyrinth“ sowie ein Biotop. Ein Teil des Rasens wird als natürliche Wiese immer unberührt gelassen, um der Natur Freiraum zu geben. Die Außenbezirke der Landeshauptstadt Wiesbaden sind sehr stark von Streuobstwiesen und Wald geprägt (siehe Übersichtsplan). Auch zum Gelände des Wilhelm-Kempf-Hauses gehören eine Streuobstwiese (im Süden) und ein Waldstück (im Osten). Die Streuobstwiese wird sich selbst, d.h. der Natur, überlassen und wird lediglich zweimal jährlich gemäht. Landschaftsschutzgebiet Das Wilhelm-Kempf-Haus befindet sich im Landschaftsschutzgebiet der Landeshauptstadt Wiesbaden, dessen Ausweisung sich z.Z. im Anhörungsverfahren befindet. Der Landschaftsschutz deckt sich mit dem europaweiten Großprojekt Natura 2000 im Rahmen des Projektes Fauna-Flora-Habitat (FFH). Fauna Flora Habitat (FFH) Die Flurstücksgrenze des Wilhelm-Kempf-Hauses führt im Westen und Norden am FFH-Gebiet des Projektes Natura 2000 entlang. Auch wenn das Wilhelm-Kempf-Haus nicht direkt auf dem FFHGebiet liegt, hat der FFH-Status Auswirkungen bei evtl. baulichen Maßnahmen. So wären z.B. eine Artenschutz-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen und bestimmte bauliche Auflagen zu erfüllen. Wilhelm-Kempf-Haus „Mit der FFH-Richtlinie soll auf europäischer Ebene die Erhaltung der biologischen Vielfalt gefördert werden. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, die in den Anhängen zur Richtlinie aufgeführten Lebensräume und Arten dauerhaft zu erhalten. Hierzu müssen sie so genannte „Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung“ (FFH-Gebiete) auswählen, an die Europäische Kommission melden und anschließend schützen. Auf diese Weise soll ein zusammenhängendes Netz europäischer Schutzgebiete entstehen, das in seiner Gesamtheit das Überleben der verschiedenen Lebensraumtypen und Arten gewährleisten soll. …. Das europäische Schutzgebietsnetz wird mit dem Begriff NATURA 2000 bezeichnet und stellt weltweit wohl das ehrgeizigste Programm zur Bewahrung des Naturerbes dar. Es ist in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufzubauen.“ (aus: Europas Naturerbe sichern, Hessen als Heimat bewahren. Informationen zum Europäischen Schutzgebietsnetz NATURA 2000. Eine Informationsschrift des Hessischen Ministeriums für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, 2003, Seite 2) Indirekte Umweltauswirkungen Indirekte Umweltauswirkungen der Tagungsstätte sind all die Auswirkungen auf die Umwelt, die nicht allein vom Betreiber gesteuert werden können, sondern bei denen Impulse und Anregungen gegeben werden, die sich an anderen Stellen – außerhalb unseres Tagungshauses – auswirken. Dazu gehören z.B. Indirekte Umweltauswirkungen Umweltauswirkungen durch Erläuterung Was wir tun Verkehr, Abgase Anreise der Gäste Wir empfehlen die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Produktion, brauch Möbel, Lebensmittel, Papier u.v.m. Wir fördern durch unsere Einkaufsentscheidungen umweltfreundliche Produkte, z.B. aus dem „Fairen Handel“. Tagungen, Seminare, Weiterbildungen, Schulungen, Konzerte usw. Wir geben durch das Vorbild des Umweltschutzes im WilhelmKempf-Haus und durch Seminare mit Umweltbezug Impulse an viele Menschen weiter. Ressourcenver- Bildung, Multiplikation von positiven Umweltschutz-Impulsen 10 Umweltzahlen 2006 - 2008 Gasverbrauch in kWh Gasverbrauch in kWh Wasserverbrauch in m3 Wasserverbrauch in cbm 400.000 400.000 5.000 5.000 320.000 320.000 4.000 4.000 240.000 240.000 3.000 3.000 160.000 160.000 2.000 2.000 80.000 80.000 1.000 1.000 00 Gasverbrauch 2006 2007 2007 2008 131.872 131.872 138.562 138.562 320.739 320.739 0 0 Wasserverbrauch 2006 2006 2007 2007 2008 2008 4.355 4.355 4.896 4.896 4.650 4.650 Der Mehrverbrauch an Heizenergie in 2008 hängt mit der Vertragsumstellung im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des BHKW zusammen. Der Abrechnungszeitraum für den Wasserverbrauch läuft von Oktober bis Oktober. Der erhöhte Wasserverbrauch in den Jahren 2007 und 2008 steht im Zusammenhang mit aufgetretenen Leitungswasserschäden. Stromverbrauch in kWh CO2-Emissionsausstoß in t CO2-Emissionsausstoß in Tonnen Stromverbrauch in kWh 300.000 300.000 200,0 200,00 250.000 250.000 160,0 160,00 200.000 200.000 120,0 120,00 150.000 150.000 80,0 80,00 100.000 100.000 40,0 40,00 50.000 50.000 00 Stromverbrauch 2006 2006 2007 2007 2008 2008 295.421 295.421 283.053 283.053 171.070 171.070 Der Rückgang des Stromverbrauches ist auf eine Vertragsänderung mit dem Energieversorger zurückzuführen. Der von dem BHKW erzeugte Strom kommt direkt dem Wilhelm-Kempf-Haus zugute. 0,000 2006 2006 2007 2007 2008 2008 Gas Strom 25,06 177,25 26,33 169,83 60,94 102,64 Strom 177,25 169,83 102,64 Gas 25,06 26,33 60,94 Durch die Inbetriebnahme des BHKW konnte der Emissionsausstoß deutlich reduziert werden. 11 Wilhelm-Kempf-Haus, Wiesbaden-Naurod – UMS-Organigramm 12 UMS-Funktionsträger: 1) Umweltmanagement-Vertreter Bistum: Generalvikar Dr. Günther Geis 2) Umweltmanagement-Vertreter Bistum: Finanzdirektor Hans-Peter Althausen 3) Umweltmanagement-Projektleiter Bistum: Wolfgang Rath 4) Umweltmanagement-Beauftragter BO und Projektmanager eigene Einrichtungen: Heinz Wagner 5) Projektmanager Kirchengemeinden: Bernhard Wippich 6) Fachkraft für Arbeitssicherheit: Beauftragter TÜV Rheinland 7) Brandschutzbeauftragter: Eckhard Gresser 8) Sicherheitsbeauftragter Bischöfliches Ordinariat: Helmut Arnold 9) Umweltmanagement-Vertreterin Wilhelm-Kempf-Haus: Sonja Niedermaier-Schneider 10) Umweltmanagement-Beauftragter Wilhelm-Kempf-Haus: Dirk Gröber 11) Fachkraft für Arbeitssicherheit Wilhelm-Kempf-Haus = 6) 12) Sicherheitsbeauftragter Wilhelm-Kempf-Haus: Dirk Gröber 13 Wilhelm-Kempf-Haus mit Außenanlagen 14 Unsere Umweltziele 2009 - 2012 Bereich Umweltziel Maßnahmen Frist Verantwortlich Tagungshausleiterin und Umweltteam Information / Werbung für das Umweltmanagement im Wilhelm-Kempf-Haus –Information und Werbung für das EMAS-Zertifikat im Foyer –Hinweis auf umweltverträgliche Produkte an der Rezeption 2010 Frau NiedermaierSchneider und Umweltteam alle Bereiche Einsparung von 5% der Heizenergie bis 2012 im Vergleich zur Heizperiode 2008 –Information und Schulung der Mitarbeiter/-innen im umweltbewussten Umgang mit Heizenergie –Einbeziehung der Gäste 2012 alle alle Bereiche Reduzierung des Stromverbrauchs um 10% (5% bis Ende 2010 und 5% bis Ende 2011) –Information und Schulung der Mitarbeiter/-innen im umweltbewussten Umgang mit Strom –Einführung von Steckerleisten zur Reduzierung des Standby-Verbrauchs elektrischer Geräte –Analyse der Hauptschwachstellen im Energieverbrauch im Wilhelm-Kempf-Haus (z.B. Strom-Verbrauchsmessung der Küchengeräte) –Erstellung eines Konzeptes für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Energieeinsparung –Änderung des Vertrages mit dem Energieversorger Ende 2011 alle 2009 BO Limburg Herr Rath und Herr Wagner Umstellung der Stromversorgung auf Öko-Strom alle Bereiche Reduzierung des Wasserverbrauchs um 10% pro Jahr –Information und Schulung der Mitarbeiter/-innen im umweltbewussten Umgang mit Wasser –Einbeziehung der Gäste Ende 2012 alle Einkauf Einkauf von bis zu 10 Produkten pro Jahr nach bewusst umweltorientierten Kriterien –Einholung von Angeboten –Sammlung von Produktinformationen 2012 alle Einrichtungen zusammen Einkauf Vermehrter Einsatz von Umweltpapier und umweltfreundlichem Büro- und Seminarmaterial –Einführung von Recycling-Papier in Abstimmung mit dem Zentraleinkauf des Bischöflichen Ordinariates Limburg 2012 alle Einrichtungen zusammen, BO Limburg Küche Steigerung des Anteil an Bioprodukten von 30% auf 80% –Einholung von Angeboten zu verschiedenen Bioprodukten –Testlauf „Biokost“ und Auswertung des Testlaufes –Einführung der „Biokost-Verpflegung“ im WKH 2012 Frau Gambichler Reinigung Reduzierung der verwendeten Gefahrstoffe um 20% –Ersatz durch umweltfreundlichere Produkte –Minimierung der Lagermengen 2010 Frau Lies alle Bereiche Verbesserung der Umweltdaten-Basis –Erstellung einer detaillierten Datenbasis für Energieund Wasserverbrauch –Ermittlung des Lebensmittelverbrauchs und des Verbrauchs an GEPA-Produkten bei Tagungen –Erfassung des Papierverbrauchs 2010 Herr Gröber und Herr Calmano Pädagogisches Zentrum Einbindung des Umweltmanagements in die Weiterbildungsangebote –Information über das Umweltmanagement des WKH bei Tagungen, im Newsletter und auf der Homepage des PZ 2010 Frau Tischbein Innenrevision Umstellung der Prüfberichte auf Umweltpapier –Verstärkter Einsatz von Umweltpapier 2010 Herr Seitz 15 Gültigkeitserklärung des Umweltgutachters 16 Registrierungsurkunde 17 So finden Sie zu uns mit dem PKW Autobahn A3 Köln — Frankfurt, Abfahrt Wiesbaden — Niedernhausen; B455 Richtung Wiesbaden; nach ca. 2 km an der Ampel rechts ab auf die Landesstraße 3027 Richtung WI-Naurod — Niedernhausen, nach ca. 300 m links die Einfahrt zum WilhelmKempf-Haus. (Navigationssysteme: Falls Ihr System „WilhelmKempf-Haus“ nicht kennt, geben Sie bitte „Fondetter Straße“ ein, dies ist die Hauptstraße von Wiesbaden-Naurod nach Niedernhausen, von dort ist der Weg ausgeschildert). mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab Frankfurt (Main)-Hauptbahnhof oder Limburg (Lahn) Bahnlinie Frankfurt — Limburg bzw. S-Bahn-Linie 2 ab Frankfurt HBF (tief) bis Bahnhof Niedernhausen (Taunus), von dort mit Buslinie 22 Richtung Wiesbaden bis Haltestelle „Wilhelm-KempfHaus“ oder mit dem Taxi (Entfernung zum Bahnhof Niedernhausen ca. 3 km). ab Frankfurt-Flughafen S-Bahn zum Frankfurter Hauptbahnhof, von dort bis Bahnhof Niedernhausen, s.o. (Entfernung zum Flughafen ca. 30 km). ab Wiesbaden-Hauptbahnhof Bus zur Haltestelle „Platz der deutschen Einheit“, ab dort mit Linie 22 Richtung Niedernhausen-Oberjosbach bis zu Haltestelle „Wilhelm-Kempf-Haus“ (Entfernung zum Bahnhof Wiesbaden ca. 10 km). Stadtplan der Landeshauptstadt Wiesbaden 18 Sie sind herzlich eingeladen Liebe Leserinnen und Leser, Sie sind ganz herzlich eingeladen, uns ein Feedback zu unserer Umwelterklärung und zu unserem Umweltmanagement zu geben. Wir freuen uns auf Ihre Verbesserungsvorschläge, Ihre Hinweise, Ihr Lob und Ihre Kritik. Ansprechpartner: Umweltmanagement-Beauftragter Dirk Groeber Fondetter Straße 36 65207 Wiesbaden-Naurod Tel. 06127 / 77-0 E-Mail: [email protected] Haben Sie noch Fragen oder Anregungen zu unserem Umweltmanagement? Unser Umweltmanagement-Team Wolfgang Rath, UmweltmanagementProjektleiter für das gesamte Bistum Tel. 06431 / 295-229 E-Mail: [email protected] Heinz Wagner, UmweltmanagementBeauftragter Bischöfliches Ordinariat und Projektmanager Eigene Einrichtungen Tel. 06431 / 295-450 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner für Umweltmanagement im Wilhelm-Kempf-Haus Sonja Niedermaier-Schneider, Umweltmanagement-Vertreterin Tel. 06127 / 77-221 E-Mail: [email protected] Dirk Groeber, Umweltmanagement-Beauftragter Tel. 06127 / 77-0 E-Mail: [email protected] Fondetter Straße 36 65207 Wiesbaden-Naurod Bernhard Wippich, UmweltmanagementProjektmanager Kirchengemeinden Tel. 06431 / 295-487 E-Mail: [email protected] Bischöfliches Ordinariat Limburg Rossmarkt 4 65549 Limburg www.bistumlimburg.de 19 20