Klare Handschrift des Architekten für moderne Schulen Erweiterungs-Neubau für das Gymnasium Athenaeum, Stade Beim Eingangsbereich zum Neubau deutlich sichtbar mit den stark farbigen Fensterrahmen, die in der ruhigen Klinkerfassade starke Akzente setzen und auch im Inneren sind die Farben markant 194 Öffentliche Bauten Die Erweiterung des Athenaeum Stade wurde mit der Ed. Züblin AG als Bauherr in einem ÖPP-Verfahren für den Landkreis Stade errichtet. Nutzer ist das Gymnasium Athenaeum Stade, das intensiv in den Planungsprozess einbezogen wurde. Die Anbindung der Erweiterung an das bestehende Schulhofgelände des Athenaeum schafft direkte Funktionsverknüpfungen und ein harmonisches Gebäudeensemble. Zeitgemäß, einladend und der Tradition verbunden sind die Attribute, die die Planung für die Erweiterung des Gymnasiums Athenaeum kennzeichnen. Die Platzierung des Gebäudes erfolgte auf dem vorgegebenen Baufeld, sodass optimal nutzbare Außenräume, gut ausgerichtete und natürlich belichtete Innenräume entstanden sind. Hierbei präsentiert sich der Baukörper als kompaktes Volumen mit klarer Eingangssituation. Der Eingang öffnet sich, um Schüler, Lehrer und Gäste zu empfangen und führt sie durch die hochwertig gestaltete lichte Erschließungshalle zu den übersichtlich und klar geordneten Lernbereichen. Die wohlproportionierte Gebäudekubatur ist den Funktionen entsprechend gegliedert. Innere Erschließung und Eingang sind klar im äußeren Erscheinungsbild ablesbar. Die Räume des darstellenden Spiels finden sich in dem Gebäudeteil, der sich zur Freifläche auf dem Niveau der Sportplätze öffnet, während die Unterrichtsräume in den mehrgeschossigen Unterrichtsflügeln untergebracht sind. Leitidee des Entwurfs war eine klare, spannungsvolle und einem zeitgemäßen Schulgebäude angemessene Gestaltung. Die Gestaltung der Fassaden wird durch das Zusammenspiel von zwei Elementen bestimmt: Klinkerfassade und Fensterelemente. Aus Naturstoffen hergestellt und als Sinnbild von Solidität und Nachhaltigkeit schafft der Klinker eine gestalterische Verbindung zum Bestandsgebäude. Die in den Fensterbändern und -laibungen verwendeten Farben und als Informationsflächen nutzbaren Sonderelemente führen das Gebäude gestalterisch auf eine zeitgemäße Ebene. Die Fassade des neuen Haupteingangsbereichs wird durch mehrere Elemente betont. Sie weisen deutlich auf den Eingang hin und vermitteln einen einladenden Eindruck. Die Betonung erfolgt durch das Spiel unterschiedlich großer frei angeordneter Fenster. Diese bieten großzügige Transparenz, viel natürliches Licht und die Ablesbarkeit der inneren vertikalen Haupterschließung. Die Aufenthaltsinseln als wichtige Sonderbereiche sind auch von außen ablesbar und geben dem Gebäude eine eindeutige und unverwechselbare Identität. Die gewählten Fensterformate betonen den Typus Schulgebäu- de und schaffen durch ihre Höhe von 2,10 m und einem Minimum von 20 Prozent Fensterfläche pro Quadratmeter Nutzfläche eine großzügige natürliche Belichtung, ohne den sommerlichen Wärmeschutz zu vernachlässigen. So entsteht ein Optimum aus natürlicher Belichtung und Belüftung sowie Regulierung des Energieeintrags. Der Anteil transparenter Glasflächen überschreitet 50 Prozent der Fassadenfläche nicht und ist dem energetischen Konzept des Neubaus angepasst. Eine einfache und schnelle Lüftung ist elementarer Bestandteil der Fensterkonzeption. So verfügen die natürlich belüfteten Räume über eine Mehrzahl an Öffnungsflügel pro Raum, die einen effektiven Frischluftwechsel ermöglichen. Großes Augenmerk wurde beim Entwurf des Gebäudes auf die ökologischen Aspekte und die Anforderungen an die Nachhaltigkeit gelegt. Sowohl die ästhetische und funktionale Gestaltung als auch die Materialwahl und die technische Ausstattung wird diesen Ansprüchen nicht nur gerecht, sondern geht in vielen Punkten darüber hinaus. Dies spiegelt sich nicht nur in der hochwertigen energetischen Ausrüstung mit hervorragenden passiven Dämmmaßnahmen als auch aktiven Maßnahmen, wie der Beheizung mit einem niedrigen Primärenergiebedarf, wider, sondern auch in der Auswahl von robusten und langlebigen Materialien. Insgesamt umfasst der Neubau ca. 3.940 m² Bruttogrundfläche. Das Schulgebäude wurde im Wege einer „Öffentlich-Privaten-Partnerschaft“ (ÖPP) von der Ed. Züblin AG Direktion Nord – Bereich Bremen errichtet. Für den Entwurf zeichnet das Architekturbüro SchröderArchitekten aus Bremen verantwortlich. Planung: SchröderArchitekten, Bremen Bauherr und Generalunternehmer: Ed. Züblin Direktion Nord – Bereich Bremen Partner am Bau: • STB Döhren – Sabotke – Triebold & Partner • uip ulbrich ingenieurplanungen • WOLFF + PARTNER GMBH • m+p Dr.-Ing. Peter Martens und Dipl.-Ing. Frank Puller Ingenieurgesellschaft mbH Öffentliche Bauten 195