Frankfurter Neue Presse 24.01.2007 Architekten planen Aussichtsplattform zehn Meter über dem Alten Flugplatz Tower-Kuppel soll schweben Bonames./ Kalbach. Das Umweltamt präsentierte im Kalbacher Ortsbeirat jetzt erstmals Pläne für eine Aussichtsplattform über dem ehemaligen Tower auf dem Alten Flugplatz Bonames. Der von Klaus Hoppe vom Umweltamt und Florian Schlüter vom Frankfurter Architekturbüro Meixner-Schlüter-Wendt vorgestellte Entwurf sieht eine offene Aussichtplattform über dem alter TowerGebäude vor. In deren Mitte soll die Glaskuppel des Towers erhöht aufgestellt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es bisher verboten, das Dach des Towers und die Glashaube in seiner Mitte zu betreten. Von dort aus lenkten Fluglotsen früher den Flugbetrieb auf dem Hubschrauberlandeplatz. Die Statik des Gebäudes trage nur wenige Personen gleichzeitig, sagt Hoppe. Deshalb müsse für eine Aussichtsplattform ein Metallgerüst über das Gebäude gebaut werden. Eine Treppe führe auf die Terrasse über dem Towergebäude in zehn Metern Höhe. Die Glashaube würde dann auf die Aussichtplattform gesetzt und scheint laut Entwurf über dem Haus zu schweben. „Das fast würfelförmige Gebäude ist weiß-rot gestrichen“, sagt Schlüter. Die Fassade des Gebäudes will der Architekt mit rund 30 Zentimeter breiten Lamellen bis zur Aussichtsplattform erhöhen. Die weiß-roten Lamellen sind beweglich. Von der früheren Landebahn aus gesehen ergeben sich so verschiedene Gebäudeformen. Mal sieht man ungehindert hindurch, mal einen schmalen Turm unter der Kuppel oder einen quadratischen, breiten Baukörper, auf dem die kleine Glashaube thront. „Wir wollten keinen festen Baukörper unter der Glashaube. Das sähe wie ein Leuchtturm aus“, sagt Hoppe. Hätte man das Gebäude auf ganzer Breite aufgestockt, wäre ein Klotz entstanden. „Wir wollten etwas Leichtes, Schlichtes, das den Wandel vom lauten Militärgelände zu einem natürlichen Ort widerspiegelt.“ Das Geld für den Bau stelle der Regionalpark Rhein-Main bereit. Die anwesenden Bürger und Politiker zeigten sich von dem Entwurf jedoch nicht begeistert. „Wir gönnen dem Umweltamt seine künstlerische Spielerei. Aber wir hätten einen konservativen Entwurf bevorzugt“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Schneider nach der Ortsbeiratssitzung. Die Aussichtsplattform solle seiner Meinung nach aus keiner Blickrichtung in der Luft zu schweben. Die Lamellen seien aber nur auf der Seite zur Landebahn hin vorgesehen. „Man muss aus der Entfernung erkennen, dass der Turm einen festen Rumpf hat.“ Auch seien bewegliche Lamellen problematisch, sagt der Kalbacher Grünen-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Diel. „Sie sind anfällig für Vandalismus.“ Und aufwendig zu pflegen, fügt Robert Lange (CDU) hinzu, Ortsvorsteher im Ortsbezirk 10, zu dem Bonames gehört. Bei einem ersten Termin beider Ortsbeiräte mit Umweltamt und Architekten im Spätsommer 2006 hätten die Stadtteilpolitiker mehrheitlich einen festen Turm unter der Glashaube und die Aussichtsplattform gewünscht. „Es gibt viele die nicht über offenem Grund stehen wollen.“ Während CDU und Grüne den Bau einer Aussichtsplattform als Publikumsmagneten begrüßen, hält die Kalbacher SPD-Fraktion dies für unnötig. „Das Tower-Café der Werkstatt Frankfurt wird seit seinem Umbau gut besucht. Man muss es nicht mit großem Aufwand weiter aufwerten“, sagt SPD-Ortsbeirat Matthias Jakob. Mehr Besucher sei dadurch nicht zu erwarten. „Viel wichtiger dafür war der Bau der neuen Nidda-Brücke.“ Inzwischen kündigte Hoppe ein weiteres Treffen mit den Ortsbeiräten 10 und 12 an, um über die weitere Planung zu sprechen. (hau)