Inhalt mit Laufzeit Bildnerisches Gestalten, Technisches Gestalten für Sek II Faszination Wolkenkratzer 2. Mode Gakuen Cocoon Tower, Tokyo 26 Minuten 01:16 Seit 2008 steht im Stadtviertel Shinjuku der Wolkenkratzer «Mode Gakuen Cocoon Tower», kreiert vom japanischen Architekten Paul Noritaka Tange. 01:47 Die Herausforderung war, ein Gebäude zu entwerfen, wie es vorher noch nie eines gegeben hat. Das Gebäude sollte eine Schule sein, eine Schule in einem Wolkenkratzer. 02:28 Das Hochhaus ähnelt einer Skulptur und hat gewölbte Glasfassaden an drei Seiten, welche von Stahlstützen getragen werden. Dahinter verbirgt sich ein Campus mit Klassenzimmern und Schulhöfen. 03:27 Diese Schule ist nicht zu übersehen in der Tokyo Skyline. Diagonale, betongefüllte Stahlträger umhüllen, strukturieren und stabilisieren das Gebäude. 03:50 Der unterirdische Zugang führt vom nahegelegenen Bahnhof durch einen Tunnel zu einer Rolltreppe, welche direkt zum offiziellen Eingang im ersten Stock führt. Jeden Morgen begrüsst ein Schüler am Eingang seine Mitschüler. 05:07 Die Klassenzimmer bestehen aus weiten und hohen Räumen, zum Teil erstrecken sie sich sogar über zwei Etagen, wie der «Creation Room». Der Architekt hat die gesamte Innenausstattung selbst gestaltet. 06:36 Das Prinzip hinter der Innenausstattung ist, die Decken und die tragenden Elemente frei zu legen, damit jeder sehen kann, wie das Gebäude konstruiert ist. 06:49 Der «Mode Gakuen Cocoon Tower» ist eine private Berufsfachschule, in welchem neben ModedesignernInnen auch Coiffeusen und MaskenbildnerInnen zur Schule gehen. Zwei Brüder haben die Schule gegründet. 07:51 Auf jedem 3. Stockwerk befinden sich jeweils drei Schulhöfe. Die atriumähnlichen Räume mit 20 Meter Glasfassadenfront haben keine Klimaanlage, damit das Gefühl entsteht, draussen im freien zu sein. Im Sommer ist es heiss und im Winter kalt. 09:04 Stahlträger formen das Gebäude zu einer Diagrid-Struktur. Applikationen an der Fassade brechen die visuelle Strenge auf. Sie erinnern an einen Kokon. 10:52 Der Tower ist eine Ellipse, welche sich am Boden und an der Spitze verjüngt. Paul Noritaka Tange ist der Sohn des Architekten Kenzo Tange, der in Japan die Architektur der Nachkriegszeit stark geprägt hat. Mit seinem Büro schlägt auch Paul Noritaka Tange neue Kapitel auf. srf.ch/myschool 1/2 Inhalt mit Laufzeit Faszination Wolkenkratzer: 2. Mode Gakuen Cocoon Tower, Tokyo 12:09 Drei Rautenbänder kommen oben zusammen und lehnen sich an den Kern. Die Diagrid-Struktur kann Erdbeben besser abfedern und standhalten. 13:46 Tokyo ist eine endlose Stadtlandschaft, das grösste Ballungsgebiet der Welt. Da die Stadt im 20. Jahrhundert zweimal fast völlig zerstört wurde, 1923 durch ein Erdbeben und im Zweiten Weltkrieg, gibt es kaum alte Gebäude. Ein Wirtschaftsboom nach dem Krieg führte dazu, dass die Einwohnerzahl in Tokyo stetig wuchs. Heute leben rund 35 Millionen Menschen im Grossraum Tokyo. 15:38 Shinjuku West ist ein neueres Stadtviertel, in welchem am Rande der «Mode Gakuen Cocoon Tower» steht. Das Viertel war einst ein Wasserreservoir und wurde erst in den 70er Jahren zur Bebauung freigegeben. Heute ist Shinjuku West das Wolkenkratzer- und Business-Zentrum der Stadt. 16:32 In Tokyo sieht man weniger Hochhäuser als in New York, weil die Grundstücke kleiner sind. Deshalb benötigt man mehr Zeit, um Grundstücke für eine Bebauung zusammen zu kaufen. 17:36 Die Verjüngung nach unten schafft mehr Platz für öffentliche Nutzung, weshalb der Architekt eine Sonderbewilligung erhielt, das Gebäude höher zu bauen als eigentlich erlaubt war. 204 Meter hoch ist der Wolkenkratzer. 18:34 Das Hochhaus ist das Resultat einer engen Zusammenarbeit mit privaten Bauherren und den Gründern der Schule. 20:00 Tokyo ist eine Hafenstadt. Um mehr Bauland zu schaffen, wurden künstliche Inseln aufgeschüttet. 23:15 Der Tower hat die Form eines Kokons, in welchem die Jugendlichen behütet werden, bis sie bereit sind, in die Welt hinauszugehen. 24:10 Das Gebäude wurde flexibel gestaltet, damit die Räume den verschiedenen schulischen Anforderungen angepasst werden können. 24:38 Nachdem Hochhäuser ursprünglich als Bürogebäude und dann als Wohngebäude realisiert wurden, tun sich mit der Nutzung als Schule ganz neue Möglichkeiten auf. srf.ch/myschool 2/2