4.5 Topografische Orientierungspunkte zur Projektion Zur Beschreibung der Projektion von inneren Organen auf die Körperoberfläche nutzt man knöcherne „Landmarken“, die von außen sicht- oder tastbar sind und anhand derer sich Orientierungslinien ableiten lassen. Dies ermöglicht eine Höhenlokalisation, die beispielsweise bei operativen Eingriffen eine Rolle spielt. Für die Lage von Strukturen im Thorax spielen neben den in Tab. C-2.1 genannten Orientierungslinien folgende eine Rolle: ■ Die Interspinallinie verbindet die beiden Spinae scapulae miteinander und schneidet die Wirbelsäule beim Dornfortsatz Th III (vgl. Abb. C-1.11). Da die Dornfortsätze im Bereich der oberen Brustwirbelsäule schräg abwärts verlaufen (S. 255), liegt ventral des Dornfortsatzes von Th III der Wirbelkörper von Th IV. Beim Patienten projiziert sich die Grenze zwischen oberem und unterem Mediastinum dorsal leicht unterhalb der Interspinallinie. ■ Die insbesondere im angloamerikanischen Raum als „transthorakale“ Ebene (Abb. G-1.2b) bezeichnete Orientierungsebene, verläuft horizontal durch den Angulus sterni. Sie trifft dorsal etwa die Bandscheibe zwischen viertem und fünftem Brustwirbelkörper (BWK IV und BWK V). Etwas oberhalb dieser Ebene projiziert sich beispielsweise die Aufteilungsstelle der Trachea (Bifurcatio tracheae). Das Centrum tendineum (S. 296) des Zwerchfells liegt in Atemruhelage auf Höhe der Synchondrose zwischen Corpus sterni und Proc. xiphoideus sterni (Synchondrosis xiphosternalis) und projiziert sich dorsal auf die Bandscheibe zwischen BWK VIII und IX. 4.6 Entwicklung der großen Gefäße V. cardinalis anterior (vordere Kardinalvene) Schlundbogenarterien (Aortenbögen) Herz dorsale Aorta V. cardinalis posterior (hintere Kardinalvene) V. vitellina/omphalomesenterica (Dottervene) A. carotis interna A. vitellina/omphalomesenterica (Dotterarterie) ventrale Aortenwurzel Gefäßgeflecht im Dottersack Chorionplatte der Plazenta V. umbilicalis (Nabelvene) A. umbilicalis (Nabelarterie) In der 4. Entwicklungswoche ist im menschlichen Embryo ein System aus einem zweikammerigen Herzen sowie drei miteinander kommunizierenden und zum größten Teil symmetrisch angelegten Gefäßsystemen ausgebildet: Neben dem intraembryonalen Kreislauf gibt es einen Dottersack- und Plazentakreislauf (S. 877). (Prometheus LernAtlas. Thieme, 3. Aufl., nach Drews) Topografische Orientierungspunkte zur Projektion Zur Projektion von inneren Organen auf die Körperoberfläche nutzt man knöcherne „Landmarken“ und Orientierungslinien. Für die Lage von Strukturen im Thorax sind neben den in Tab. C-2.1 genannten folgende wichtig: ■ Interspinallinie: Verbindung beider Spinae scapulae, schneidet BWK IV und den Dornfortsatz von Th III. Leicht kaudal dieser Linie projiziert sich die Grenze zwischen oberem und unterem Mediastinum. ■ Transthorakale Ebene: horizontale Ebene durch Angulus sterni in Höhe von BWK IV/V (Abb. G-1.2b). Etwas oberhalb dieser Ebene liegt z. B. die Bifurcatio tracheae. ■ Das Centrum tendineum (S. 296) liegt auf gleicher Höhe mit der Synchondrosis xiphosternalis und der Bandscheibe zwischen BWK VIII und IX (Atemruhelage). Entwicklung der großen Gefäße Abb. G-4.9 soll zum Verständnis der Anlage großer embryonaler Gefäße beitragen. ⊙ G-4.9 Frühembryonales Herz-Kreislauf-System Schlundtaschen 4.5 4.6 Zum Verständnis nachfolgend beschriebener Vorgänge der sich im Embryonalkreislauf entwickelnden großen Gefäße dient die Darstellung des Herz-Kreislauf-Systems eines ca. 4 Wochen alten Embryos in Abb. G-4.9. ⊙ G-4.9 641 4.6 Entwicklung der großen Gefäße Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. G